Gleichdruckgasturbinenanlage. Es ist bekannt, die Leistung von Gleich druckgasturbinenanlagen mit Hilfe eines Reglers zu regeln, der bei Veränderung der Belastung die Brennstoffzufuhr verändert. Diese Leistungsregelung ist wegen ihrer Ein fachheit zu bevorzugen, jedoch nicht frei von Mängeln. Da nämlich die Anfangstemperatur des Treibmittels bei dieser Art von Leistungs regulierung im wesentlichen unverändert bleibt, so kann bei geringen Belastungen und entsprechend geringen Kompressor leistungen die Antrittstemperatur unzulässig hohe Werte erreichen, welche die Lebens dauer der Turbine zu gefährden geeignet sind.
Um diesen Nachteilen zu begegnen, ist schon früher vorgeschlagen worden, mit der Verminderung des Betriebsdruckes gleich zeitig eine Verminderung der Austrittsspan nung herbeizuführen, um das ursprüngliche Expansionsverhältnis und damit die zulässi gen Temperaturwerte im wesentlichen zu wahren. Indessen ist dieses Verfahren prak- tisch nicht ausführbar, da es sehr verwickelte Reguliereinrichtungen erfordert.
Bei Gleichdruckgasturbinenanlagen, in denen zwei oder mehr Turbinen hinterein ander geschaltet sind, kann der Fall ein treten, dass die Turbinen mangels ausreichen den Wärmegefälles nicht mehr die erforder lichen Leistungen abzugeben in der Lage sind.
Die Erfindung beseitigt die vorhandenen Schwierigkeiten dadurch, dass in einer Gleichdruckgasturbinenanlage mit wenigstens einer Nutzleistungsturbine und wenigstens einer auf eine besondere Welle arbeitenden Kompressorturbine zwei Regelvorrichtungen vorgesehen sind, von denen die eine, im fol genden der Einfachheit wegen Leistungs regler genannt, durch Veränderung der Brennstoffzufuhr die Gesamtleistung regelt, während .die andere, im folgenden Zusatz regler genannt, das Verhältnis der Einzel leistungen der Turbinen zueinander regelt.
Der Zusatzregler kann gesteuert werden durch Einlass- oder Auslasstemperaturen, durch die Drücke vor oder hinter den Tur binen oder elektrisch, z. B. von einem von der Nutzleistungsturbine angetriebenen elektri schen Aggregat aus oder auch in Abhängig keit von der Umdrehungszahl der Turbine oder durch mehrere dieser Einflüsse gleich zeitig. Der Zusatzregler kann zur Verände rung der Temperaturen des Treibmittels be nutzt werden. Er kann sich ferner auswir ken in einer Vermehrung oder einer Vermin derung der Leistung der Kompressorturbine oder auch er Leistungsturbine bezw. der Kompressorturbinen und Leistungsturbinen. Der Zusatzregler kann auch auf eine zusätz liche Brennstoffzuführung einwirken, durch deren Ein- oder Ausschaltung bezw.
Ver mehrung oder Verminderung das Verhältnis der Einzelleistungen der Turbinen gegenein ander verändert wird. Die aus dieser Ver änderung einer zusätzlichen Brennstoffzu führung entstehenden Veränderungen der Gesamtleistung werden wiederum durch den Leistungsregler ausgeglichen.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel eines Diagram mes, aus dem die Abhängigkeit der Ein tritts- und Austrittstemperaturen einer Gleichdruckgasturbine und der Kompressor leistung von der Belastung der Anlage er sichtlich ist. Es sind als Abszisse die Be lastung der Gleichdruckgasturbinenanlage und als Ordinaten die Eintrittstemperatur t1 in die Turbine, die Austrittstemperatur t2 und die Leistung L des Kompressors aufge tragen. Wie aus dem Diagramm ersichtlich, ändert sich die Eintrittstemperatur bei ver schiedenere Belastungen nur sehr unwesent lich. Bei Abnahme der Belastung sinkt sie etwa, um dann infolge des geringeren Wir kungsgrades des Kompressors bei kleineren Belastungen wieder etwas anzusteigen.
Da gegen steigt die Austrittstemperatur t2 bei geringeren Belastungen sehr stark an, was darauf zurückzuführen ist, dass infolge der geringeren Kompressorleistung der Druck des Treibmittels verringert wird und der Zustand am Ende der Expansion bei glei- chem Gegendruck in ein höheres Temperatur gebiet fällt. Bezeichnet t die höchstzulässige Austrittstemperatur, welche sich im vorlie genden Fall bei einer Belastung von a ein stellt, so ist ersichtlich, dass hier eine auf Herabsetzung der unzulässigen Temperaturen hinarbeitende Regelung einsetzen muss, die mit der gewöhnlichen Brennstoffregelung jedoch nicht erreichbar ist.
Wie die Regelung im einzelnen gemäss der Erfindung durchge führt werden kann, sei im folgenden, anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh rungsbeispiele beschrieben.
Die einander entsprechenden Teile sind in den verschiedenen Figuren mit gleichen Be zugszeichen versehen, und zwar bezeichnet L den normalen Leistungsregler, 1 eine Nutz leistungsturbine, 2 die von ihr angetriebene Maschine, z. B. einen Stromerzeuger, 3 eine Kompressorturbine, 4 einen von ihr angetrie benen Kompressor, 5 die Luftansaugleitung des Kompressors, 6 einen Regenerator, 7 eine Verbrennungskammer, der aus .der Leitung 8 Brennstoff durch das vom Leistungsregler L gesteuerte Brennstoffventil zufliesst, 10 die Treibmittelleitung zur Nutzleistungsturbine 1.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind die Nutzleistungsturbine 1, die einen elektrischen Generator 2 antreibt, und die parallel geschaltete Gasturbine 3, die einen Kompressor 4 antreibt, auf verschiedenen Wellen angeordnet. Die Verbrennungsluft wird bei 5 in den Kompressor gesaugt und von diesem über einen Regenerator 6, in dem die verdichtete Verbrennungsluft durch Ab gase aus den Turbinen erwärmt wird, in die Verbrennungskammer 7 geleitet, in die Brennstoff durch die Leitung 8 über eine Einspritzvorrichtung .9 eingeführt wird. Die Menge des eingespritzten Brennstoffes regelt der Leistungsregler, z.
B. ein auf der Welle der Nutzleistungsturbine 1 sitzender Flieh kraftregler L. Das erhitzte Gemisch gelangt darauf durch die Leitung 10 zu den beiden Turbinen 1 und 3. Die Zuführleitung zur Turbine 1 enthält eine Regelvorrichtung 11, durch die die durchfliessende Treibmittel- menge verändert werden kann. Die Abgase strömen aus den beiden Turbinen durch die Leitung 13 zum Regenerator 6 ab, in dem sie einen Teil ihres Wärmeinhaltes an die verdichtete Luft abgeben, und von dort ins Freie.
Wenn die Belastung der Anlage ver ringert wird, so wird zunächst durch den Leistungsregler L nur die Brennstoffmenge durch entsprechende Einstellung des Ein- spritzventils 9 vermindert; damit fällt aber die Kompressorleistung und die Austritts temperatur des Treibmittels der beiden Tur binen steigt. Sobald jedoch die Austritts temperatur ihren zulässigen Höchstwert, z. B. den in Fig. 1 mit t bezeichneten Wert, überschreitet, wird der Zusatzregler tätig. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist die ser Zusatzregler ein Thermostat 24, der die Auslasstemperaturen der Nutzleistungsturbine oder der Kompressorturbine überwacht. Diese Thermostaten, die einzeln oder auch zusam men verwendet werden können, wirken durch Impulsleitungen 24' auf das Ventil 11 ein.
Steigen die Auslasstemperaturen, so drosselt der Thermostat das Ventil 11 mit der Wir kung, dass die Kompressorturbine eine höhere Treibmittelmenge aufnimmt und so durch Vermehrung der relativen Luftmenge die Auslasstemperaturen herabgesetzt werden. Die durch diese Zusatzregelung bedingte Verrin gerung der Leistung der Nutzleistungs turbine 1 gleicht der Leistungsregler L aus.
Steigt die Belastung wieder an, das heisst reguliert der Leistungsregler eine vermehrte Brennstoffzufuhr ein, so fördert der Kom pressor zunächst vermehrten Luftüberschuss, der eine Herabsetzung der Auslasstempera turen bewirkt, auf welche der Thermostat in dem Sinne anspricht, dass das Ventil 11 wie der mehr geöffnet und damit die Leistung der Nutzleistungsturbine vermehrt und die der Kompressorturbine verringert wird.
Der Zusatzregler kann, wie Fig. 2 zeigt, auch ein Geschwindigkeits- oder Fliehkraft regler 25 sein, der auf der Welle der Kom- pressorturbine 3 sitzt und in Abhängigkeit von ihrer Drehzahl durch eine geeignete Ver bindung, z. B. ein Gestänge 25', auf das Ven- til 11 einwirkt. Sinkt die Belastung, stellt also der Leistungsregler L eine geringere Brennstoffmenge ein, so sinkt die Drehzahl der Kompressorturbine. Der Zusatzregler 25 drosselt das Ventil 11, damit erhält die Kom pressorturbine mehr Treibmittel und ihre Leistung steigt wieder an.
Das Regelorgan 11 ist zweckmässig als einfacher Drehschieber oder dergleichen ausgebildet und so angeord net, dass bei offener Lage dieses Regel- organes vor der Turbine kein nennenswerter Drosselverlust entsteht.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Anlage, die im Aufbau grundsätzlich der Anlage nach Fig. 2 entspricht, ist für das der Kom pressorturbine zuströmende Treibmittel eine zusätzliche Brennstoffeinspritzung 9' vorge sehen, die unter dem Einfluss des Thermo staten 24 steht, d er in der Auslassleitung der Nutzleistungsturbine 1 oder Kompressor turbine 3 die Temperaturen überwacht, wäh rend der Leistungsregler L wie üblich auf der Welle der Nutzleistungsturbine arbeitet.
In Fig. 4 ist der Zusatzregler als Druck regler 27 ausgebildet, der unter dem Drucke des in der Leitung 10 strömenden Treibmit tels steht. Vermindert der Leistungsregler L die Brennstoffzufuhr in 7, dann sinkt der Druck in der Leitung 10, der Druckregler 27 springt an und drosselt das Treibmittel der Nutzleistungsturbine 1 mittels des Ven tils 11, so dass nun die Kompressorturbine 3 mehr Treibmittel erhält und mehr Luft för dert.
Die Anlage nach Fig. 5 zeigt einen Ther mostaten 24 hinter,der Nutzleistungsturbine, der das Ventil 11 beeinflusst, wie oben dar gelegt. Die Kompressorturbine 3 ist eine gegenläufige Radialturbine, die zwei Kom pressoren, den Niederdruckverdichter 4' und den Hochdruckverdichter 4" antreibt.
In diesem Beispiel steht der Zusatzregler ebenso wie im Beispiel nach Fig. 2 unmittel- bar unter dem Einfluss der Auslasstemperatur der Turbine.
In die zum Einlass der Radialturbin.e führende Leitung ist eine zusätzliche Ver brennungskammer 7' eingesetzt; die Brenn- stoffeinspritzung wird durch das Ventil 9' geregelt, das unter dem Einfluss des Flieh kraftreglers 25 (vergleiche Fig. 2) mehr oder weniger geöffnet bezw. ganz geschlossen wird. Anordnung und Wirkung des Lei stungsreglers L ist gleich wie diejenige der in den Fig. 2 bis 4 dargestellten und in bezug auf diese Figuren beschriebenen Lei stungsregler.
Bei der Anlage nach Fig. 6 sind die Nutzleistungsturbine 1 und die Kompressor turbine 3 in Reihe geschaltet, so dass das Treibmittel zunächst die Nutzleistungstur- bine und darauf die Kompressorturbine durchströmt. Der Leistungsregler L wirkt auf die Brennstoffeinspritzung 9. Eine Leitung 16 mit einer Ventilvorrichtung 17 zweigt vor der Hochdruckturbine ab und verbindet die Leitung 10 mit dem Einlass der Kom pressorturbine 3. Eine Leitung 18 mit einer Ventilvorrichtung 19 verbindet die Auslass leitung der Turbine 1 mit einer tieferen Ex pansionsstufe der Niederdruckturbine 3.
Während bei der Anlage nach Fig. 2 bei Überschreitung der zulässigen Auslasstempe ratur das Regelventil 11 gedrosselt wurde, wird im vorliegenden Falle das Regelventil 17, das sonst geschlossen ist, etwas geöffnet, so dass ein Teil des Treibmittels unter Umge hung der Hochdruckturbine unmittelbar in die Kompressorturbine strömt. Die Kom pressorturbine ist also in diesem Falle teil weise zur Leistungsturbine parallel geschal tet. Hierdurch wird wieder erreicht, dass die Kompressorturbine eine grössere Treibmittel menge erhält und daher die Verdichtung einer grösseren Luftmenge ermöglicht.
Im vorliegenden Falle wird das Ventil 17 in Abhängigkeit von der elektrischen Be lastung des Generators 2 mit Hilfe einer Impulsleitung 28, die beispielsweise an ein als Zusatzregler dienendes Amperemeter des Generators angeschlossen ist, derart gesteuert, dass es zu öffnen beginnt und einen Teil des Treibmittels an der Nutzleistungsturbine vorbei unmittelbar in die Kompressorturbine führt, sobald die Belastung der Turbine 1 unter einen bestimmten Wert sinkt, Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 sind eine Nutzleistungsturbine und zwei Kompressorturbinen in Reihe geschaltet. Der Niederdruckkompressor 4 wird durch die Niederdruckturbine 3 und der Hochdruck kompressor 21 durch .die Hochdruckturbine 14 angetrieben.
Zwischen den beiden Kom pressoren, sowie hinter dem Hochdruckkom pressor sind Kühleinrichtungen 22 und 23 vorgesehen, in denen beispielsweise Wasser in die durch idie Kompression erhitzte Luft eingespritzt wird. Nach .darauf erfolgender Wiedererwärmung im Regenerator 6 strömt die Luft wie bei den vorher beschriebenen Anlagen in die Verbrennungskammer 7. Das dort erzeugte Treibmittel durchfliesst der Reihe nach die drei Turbinen 14, 1 und 3. Die Regelung entspricht im wesentlichen der zu Fig. 6 beschriebenen.
Die Umgehungs leitung 18 führt hier unmittelbar unter voll ständiger Umgehung der Niederdruckturbine 3 in die Auspuffleitung, so dass die gesamte Kompressorarbeit unter Umständen durch die Turbine 14 allein erzeugt werden kann.
Der Zusatzregler 24 kann also die Beauf- schlagung der nachgeschalteten Turbine bezw. Turbinen beeinflussen. Er kann auch die nachgeschalteten Turbinen untereinander teilweise parallel schalten oder die Endtur- bine 3 ausschalten.
Um die durch die Drosselung des Treib mittels der Nutzleistungsturbine auftreten den Verluste, wie solche z. B. beider Anlage nach Fig. 4 auftreten, zu vermeiden, kann die Zusatzregelung auch durch Änderung der Zusammensetzung des Gemisches für die beiden Turbinen bezw. Turbinengruppen erfolgen.
Dies kann am einfachsten dadurch geschehen, dass dem Treibmittel der Tur bine, deren Leistung im Verhältnis zur an dern verringert werden soll, eine bestimmte Menge Luft zugeführt wird, so dass dieses Gemisch ärmer und kälter wird, während g o leichzeitig das der andern Turbine zuge- führte Gemisch entsprechend bereichert wird.
Die Fig. 8 und 9 zeigen aderartige Aus führungsformen, Im Falle der Fig. 8 ist an die Druckleitung des Kompressors 4 vor der Verbrennungskammer 7 eine Zweigleitung 29 angeschlossen, welche die Druckseite des Kompressors mit der Zulaufleitung des Treibmittels der Nutzleistungsturbine 1 ver bindet. In der Zweigleitung 29 befindet sich ein Zusatzregler 30, der im dargestellten Bei spiel mittels einer Impulsleitung 32 und eines federbelasteten Kolbens 31 derart vom Druck der verdichteten Luft gesteuert wird, so dass es öffnet, sobald dieser Druck einen be stimmten Mindestwert unterschreitet.
Wenn das Ventil bei Erreichung einer bestimmten untern Belastungsgrenze öffnet, so fliesst ein Teil der komprimierten Luft unmittelbar in die Nutzleistungsturbine, wodurch die Zu sammensetzung des Gemisches dieser Tur bine verändert und der Turbine ein ärmeres Gemisch von geringerer Temperatur und kleinerem Energieinhalt zugeführt wird. Gleichzeitig erhält die Kompressorturbine 3 ein reicheres Gemisch von höherer Tempera tur, weil der Verbrennungskammer nunmehr eine um den Betrag der abgezweigten Luft menge geringere Luftmenge zugeführt wird. Infolgedessen erzeugt die Kompressorturbine eine grössere Leistung, die dazu verwendet wird, der Anlage mehr Luft zuzuführen und die Temperatur wieder auf einen zulässigen Wert zu senken.
In Fig. 9 ist die Druckseite des Nieder- druckkompressors 4 mit der Zufuhrleitung der Nutzleistungsturbine 1 verbunden. Das Ventil 34 wird in diesem Fall in Abhängig keit von der elektrischen Belastung des Generators 2 mittels der Impulsleitung 35, die beispielsweise an ein als Zusatzregler dienendes Amperemeter des Generators 2 an geschlossen ist, derart gesteuert, dass es zu Öffnen beginnt, sobald die Belastung unter einen bestimmten Wert fällt. Dabei ist vor ansgesetzt, dass der Druck hinter dem Nieder druckkompressor dem Druck hinter der Hochdruckturbine 14 entspricht.
Die Ver bindungsleitung 33 kann natürlich anstatt an die Druckseite des Niederdruckkompressors 4 an die Druckseite des Hochdruckkompres- sors 21 angeschlossen sein. Die Wirkungs- weise der Zusatzregelung entspricht im übrigen der zu Fig. 8 beschriebenen.
Fig. 10 zeigt die Anwendung der Erfin dung bei einer Anlage mit teils parallel und teils in Reihe geschalteten Turbinen. Der Niederdruckkompressor 4 wird von einer Niederdruckturbine 3 angetrieben, die mit der Nutzleistungsturbine 1 parallel geschal tet ist, aber auf einer andern Welle arbeitet.
Die im Niederdruckkompressor verdichtete Luft gelangt nach Kühlung bei 22 in den Hochdruckkompressor 21, strömt darauf durch den Regenerator 6 in die Verbren nungskammer 7 und von dort in die Roch druckturbine 36, die den Hochdruckkompres sor 21 antreibt. Nach erfolgter Expansion in der Hochdruckturbine gelangt das Treib mittel in eine Wiedererwärmungsvorrich- tung 38, in die durch eine Leitung 39 Brenn stoff zugeführt wird. Das Treibmittel er hält dort bei konstantem Druck eine höhere Temperatur und fliesst dann den beiden Niederdruckturbinen 1 und 3 zu.
Die Ab gase dieser Turbinen werden in den Regene- rator 6 und von dort ins Freie geführt.
Die Zusatzregelung erfolgt in diesem Falle durch Betätigung des Regelorganes 11 in der Zufuhrleitung zur Nutzleistung abge benden Niederdruckturbine 1. Wie durch die Impulsleitung<B>218</B> angedeutet ist, wird das Regelorgan 11 selbsttätig in Abhängigkeit von der elektrischen Belastung des Genera- tors 2 z.
B. mittels .eines als Zusatzregler dienenden Amperemeters gesteuert, und zwar derart, dass es im Belastungsbereich von Vollast bis zu einer gewissen Teilbelastung voll geöffnet ist und bei Unterschreitung dieser Teilbelastung die Treibmittelzufuhr gedrosselt wird. Infolge dieser Massnahme erhält die Kompressorturbine 3 eine grössere Menge des von der Erwärmungsvorrichtung 39 zufliessenden Treibmittels, so dass der Niederdruckkompressor 4 eine grössere Luft menge liefert, die in der früher beschriebenen Weise die Austrittstemperatur wieder auf einen zulässigen Wert bringt.
Bei .der Anlage nach Fig. 12 wird der Kompressor 4 von der Hochdruckturbine 3 und der Generator 2 von der Niederdruck turbine 1 angetrieben. Die beiden Turbinen sind im Sinne des Treibmittelfusses hinter einander geschaltet. Fig. 11 stellt den Ver lauf der Temperatur hinter der Hochdruck turbine 3 in Abhängigkeit von der Belastung der Anlage dar. Bei Vollast hat diese Tem peratur den Wert t3. Wenn bei kleiner wer dender Belastung die Brennstoffzufuhr ver mindert wird, so wird die verhältnismässige Leistung der Niederdruckturbine gegenüber der Hochdruckturbine kleiner als bei Nor malbelastung. Die Temperatur hinter der Hochdruckturbine sinkt dabei etwa in der durch die Kurve I angegebenen Weise.
Wie aus dem Verlauf dieser Kurve ersichtlich ist, würde das Temperaturgefälle für die Nieder druckturbine bei geringeren Belastungen zu klein werden, um die erforderliche Leistung abgeben zu können. Um dies zu vermeiden, wird bei kleineren Belastungen der Düsen querschnitt der Nutzleistungsturbine verrin gert. Die Folge davon ist, dass sich hinter der Hochdruckturbine ein höherer Gegen druck einstellt, wodurch das Wärmegefälle der Hochdruckturbine und dementsprechend ihre Leistung verringert wird, so dass der Kompressor nunmehr weniger Luft liefert und infolgedessen die Temperatur des Treib mittels so lange erhöht wird, bis hinter der Hochdruckturbine die Temperatur wieder so weit angestiegen ist, dass der Niederdruck turbine genügend Wärmegefälle zur Ver fügung steht.
Im dargestellten Ausführungs beispiel ist die Niederdruckturbine mit Par tialregelung versehen, wie durch die Ventile 41 bis 44 angedeutet ist. Im Bereiche der normalen Belastung sind alle vier Ventile offen. Ein in der Auslassleitung der Hoch druckturbine angebrachter, als Zusatzregler dienender Thermostat 24 beeinflusst die vier Ventile derart, dass, sobald beispielsweise bei der Belastung b (Fig. 11) die Temperatur auf der Kurve I bis auf einen bestimmten Wert gesunken ist, das Ventil 44 geschlossen wird, wodurch aus den oben angegebenen Gründen die Temperatur zunächst ansteigt. Bei weiter sinkender Belastung auf den Wert c wird auch das Ventil 49 geschlossen usw. und dadurch die Beaufschlagung der Turbine 1 geändert.
Die Zusatzregelung kann auch in der Weise vorgenommen werden, dass der Zusatz regler die vom Leistungsregler eingestellte Brennstoffregelung in Abhängigkeit von der Auslasstemperatur, der Belastung oder dem Druck der verdichteten Luft überwacht. Eine in dieser Weise geregelte Anlage ist in Fig. 13 dargestellt. Die Nutzleistungsturbine 1 ist in diesem Falle als gegenläufige Ra dialturbine ausgebildet und treibt zwei Generatoren 2 und 2'. Die Kompressortur bine 3 ist ebenfalls als gegenläufige Radial turbine ausgebildet und treibt den Nieder druckkompressor 4 und den Mitteldruckkom pressor 4'. Der Hochdruckkompressor 4" sitzt auf der Welle der Nutzleistungsturbine. Der die Auslasstemperatur überwachende Thermostat 24 liegt im Auslass der Kom pressorturbine.
Der Zusatzregler erhöht beim Auftreten unzulässig hoher Austrittstemperaturen die Leistung der Kompressorturbine im Verhält nis zur Leistung der Nutzleistungsturbine.
Der Brennstoff wird durch eine auf der Welle der Nutzleistungsturbine 1 sitzende Pumpe 49 aus .dem Vorratsbehälter 48 ange saugt und zum Brennstoffventil 9 gedrückt, dessen Öffnung, wie in den oben beschriebe nen Beispielen gezeigt.
.durch den auf der Welle der Nutzleistungsturbine sitzenden Leistungsregler L in der üblichen Weise ge regelt wird. Die durch den Leistungsregler bestimmte Brennstoffmenge gelangt teils durch die Leitung 8 in die Hauptverbren- nungskammer 7 und teils durch die Lei tung 8' zu einem Zusatzventil 57, welches den Einlass von Brennstoff zu der Zwischen- erwärmungskammer 46 regelt. Die Öffnung dieses Ventils wird von dem Thermostaten 24 mit Hilfe ,des verbindenden Zwischenge stänges 24' beeinflusst.
Diese Anlage ist also ähnlich der in Fig. 5 schematisch dargestellten Anlage. Der Unterschied liegt darin, dass im Ausfüh- rungsbeispiel nach Fig. 13 Leistungsregler und Zusatzregler hinsichtlich der Brennstoff einspritzung in ihren Wirkungen miteinander gekuppelt sind.
In Fig. 14 ist schliesslich gezeigt, wie eine Zusatzregulierung ausgebildet sein kann, die zugleich unter dem Einfluss von Druck und Temperatur in der Anlage steht. Der Einfachheit halber ist hier nur der Nie derdruckteil der Anlage dargestellt. Der Hochdruckteil ist z. B. in derselben Weise ausgebildet, wie bei er Anlage nach Fig. 13, also mit einer Hauptverbrennungskammer und einem von einem Leistungsregler ge steuerten Brennstoffventil. In dem Auslass 55 der Niederdruckturbine ist ein Thermo stat 56 angeordnet, der über die Hebel 57, 58, 59, 60, 61 auf ein Zusatzbrennstoffventil 62 einwirkt. An dem Auslass, durch eine Leitung 70 mit ihm verbunden, ist ein Druckregler 63 angeschlossen, der durch den Lenker 64 auf den Hebel 59 und damit eben falls auf das Brennstoffventil 62 einwirkt.
Der aus dem Vorratsbehälter 65 kommende Brennstoff gelangt, nachdem er das Ventil 61 passiert hat, durch die Leitung 66 in die Zusatzverbrennungskammer 67, in welche die Luft durch die Leitung 68 eingeführt wird. Das erhitzte Treibmittel geht durch die Lei tung 69 zur Niederdruckturbine.
Steigt die Temperatur in der Auslass leitung 55, so beeinflusst der Thermostat 56 durch entsprechende Verlagerung des Hebel werkes das Ventil 62 in dem Sinne, dass weniger Brennstoff in die Verbrennungs kammer 67 eingeführt wird. Sinkt die Tem peratur wieder ab, so erfolgt die Öffnung des Ventils im gegenläufigen Sinne. Steigt der Druck im Auslass 55 bezw. in der Lei tung 70, dann spricht der Regler 63 an und wirkt durch das Gestänge auf das Ventil 61 in dem Sinne ein, dass der Verbrennungs kammer 67 mehr Brennstoff zugeführt wird.
Die Erfindung kann auch bei andern, in Gasturbinenanlagen üblichen Schaltungen an gewendet werden und ist auch unabhängig von der Bauart der zur Verwendung kom menden Turbinen. In den Ausführungsbei- spielen, bei denen der Zusatzregler in Ab hängigkeit vom Druck der verdichteten Luft gesteuert wird, kann naturgemäss auch der Druck des Treibmittels als Mass für die Be lastung der Anlage verwendet werden.