DE2341881A1 - Energie-erzeugungsanlage mit einem gasgekuehlten kernreaktor mit geschlossenem gaskreislauf - Google Patents

Energie-erzeugungsanlage mit einem gasgekuehlten kernreaktor mit geschlossenem gaskreislauf

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DE2341881A1 DE19732341881 DE2341881A DE2341881A1 DE 2341881 A1 DE2341881 A1 DE 2341881A1 DE 19732341881 DE19732341881 DE 19732341881 DE 2341881 A DE2341881 A DE 2341881A DE 2341881 A1 DE2341881 A1 DE 2341881A1
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Description

PATENTANWÄLTE &J öugsburg 22, 1? · ö . 1973
DR. ING. E. LI E B AU
DIPL. ING. G. U EBAU Ü9^25/p OO/1QQ1
8'9 AUGSBURG 22 Z Q H I ö O I
RlUESTRASiE 10 - TEUFOK 9 30/7
Gesellschaft zur Förderung der Forschung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule,CH-8001 Zürich (Schweiz)
Leonhardstraße 33
Energie-Er zeugungs anlage mit einem gasgekühiten Kernreaktor
mit geschlossenem Gaskreislauf
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Energie-Erzeugungsanlage mit einem gasgekühlten Kernreaktor mit geschlossenem Gaskreislauf, der durch mindestens einen Kompressor, durch den Reaktor, durch eine erste und eina zweite Gasturbine und zurück zum Kompressor führt, wobei von den Gasturbinen je wenigstens eine mit dem Kompressor bzw. einem elektrischen Generator zur Abgabe elektrischer Energie in Antriebsverbindung steht, sowie mit einem Rekuperator-Wärmeaustauscher, dessen Primärpfad zwischen dem Austritt der zweiten Gasturbine und dem Eintritt des Kompressors liegt.
Bei bekannten Energie-Erzeugungsanlagen der obigen Art befindet sich der Kernreaktor im Gasströmungsweg zwischen dem Kompressor und der ersten Gasturbine, wobei zur Verbesserung
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des Wirkungsgrades dem Reaktor der Sekundärpfad des Rekuperator-Wärmeaustauschers zwecks Vorwärmung des Gases vorgeschaltet sein kann.
Die bei solchen Anlagen im Gaskreislauf bestehenden Druckverhältnisse können bei transienten Vorgängen zu grossen. zeitlichen Druckgradienten führen, die insbesondere bei Reguliereingriffen und beim Anfahren und Abstellen der Anlage auftreten. Eine besonders schnelle Druckabsenkung stellt sich im Kernreaktor bei einem Lastabwurf des Generators ein, d.h. beim plötzlichen Abschalten der elektrischen Energieverbraucher. Um dabei die von den Gasturbinen abgegebene Leistung hinreichend schnell auf Null zu reduzieren, muss ein Ventil in einem zum Kompressor parallelgeschalteten Rückströmungsweg geöffnet werden. Dadurch sinkt das Druckverhältnis im Gaskreislauf auf den wesentlich niedrigeren Leerlaufwert. Bei den für Kernkraftwerke in Betracht fallenden Helium-Turbinen bedeutet dies eine Druckabsenkung am Turbineneintritt und damit im Reaktor in der Grossenordnung von 10 bar innerhalb eines Sekundenbruchteiles. Derartige Druckgradienten können zu schweren Beschädigungen der Innenisolation des Reaktors sowie der Struktur des Reaktorkernes führen.
Es ist zwar bekannt, dass "bei Anlagen der eingangs genannten Art die Druckabsenkung im Reaktor anlässlich eines Generatorlastabwurfes teilweise unterdrückt werden kann, wenn zum Antrieb des Kompressors einerseits und zum Antrieb des Generators anderseits zwei Gasturbinen mit getrennten Wellen benutzt werden. Voraussetzung hierbei ist jedoch das zuverlässige Funktionieren der erforderlichen automatischen Regulierorgane. Aber auch bei dieser Ausführung der Anlagen lässt sich eine unerwünscht rasche Druckabsenkung im Reaktor bei einem Turbinenschnellschluss oder bei Schaufelhavarien oder sonstigen Schäden der Turbomaschinen nicht vermeiden.
Gasgekühlte schnelle Brutreaktoren haben eine kleine WärmeSpeicherfähigkeit, weil sie keinen Neutronenmc irator
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enthalten. Ferner arbeiten sie mit sehr hohen Leistungsdichten und haben infolge ihres harten Neutronenspektrums eine sehr kurze Lebensdauer der prompten Neutronen. Diese Eigenschaften erfordern, dass bei einer Schnellabschaltung eines solchen Reaktors sofort der Kühlgasstrom beträchtlich reduziert wird, da sonst durch Unterkühlung des Reaktors unzulässig grosse Temperaturgradienten auftreten würden. Eine Verminderung des Kühlgasstromes könnte durch eine Absenkung der Drehzahl der Turbogruppe bewirkt werden, was jedoch zu einer schnellen Druckabsenkung im Reaktor führen würde. Eine noch stärkere Druckabsenkung ergäbe sich beim Versuch, den Kühlmittelstroa durch Reduktion der gesamten Gasmenge im Kreislauf herabzusetzen. Würde man eine dem Kernreaktor parallel geschaltete Bypassleitung öffnen, um den Kühlgasstrom durch den Reaktor zu reduzieren, so hätte dies ein Absinken der Drehzahl der Turbogruppe und damit auch einen Abfall des Druckes im Reaktor zur Folge.
Grosse Druckabsenkungen sind in gasgekühlten schnellen Brutreaktoren nicht nur wegen der bereits erwähnten Gefahr der Beschädigung der Isolation und der Reaktorkernstruktur unerwünscht, sondern auch noch wegen ihres positiven Einflusses auf die Reaktivität des Kernreaktors, d.h. wegen der mit ihr einhergehenden Verminderung der Moderatorwirkung, zu deren Kompensation ein sofortiger Eingriff in das Reaktorregelsystem erforderlich ist. Anderseits kann der Dopplereffekt des Reaktors bei Fehlen von Druckänderungen des Kühlgases im Reaktor voll zur Erhöhung der Reaktorstabilität beitragen.
Aus Vorstehendem ist ersichtlich, dass es bei Energie-Erzeugungsanlagen mit einem gasgekühlten Kernreaktor mit geschlossenem Gaskreislauf von grosser Bedeutung ist, dass der Kühlgasdruck im Kernreaktor möglichst konstant bleibt, wenn an anderen Stellen des Gaskreislaufes Druckausgleichvorgänge auftreten, wie das insbesondere bei einem plötzlichen Abschalten der elektrischen Energieverbraucher vom Generator oder bei Störungen an der Turbogruppe der Fall ist.
Demgemäss ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Energie-Erzeugungsanlage der eingangs genannten Art so auszubilden, dass beim Auftreten von Druckausgleichsvorgängen im Gaskreislauf der Gasdruck innerhalb des Kernreaktors weitgehend konstant bleibt. Diese Aufgabe ist bei der erfindungsgemässen Energie-Erzeugungsanlage im wesentlichen dadurch gelöst, dass der Reaktor im Gaskreislauf zwischen den zwei Gasturbinen angeordnet ist und der Sekundärpfad des Rekuperator-Wärmeaustauschers unmittelbar zwischen dem Austritt des Kompressors und dem Eintritt der ersten Gasturbine angeordnet ist.
Eine besonders zweckmässige Ausführungsform der Energie-Erzeugungsanlage kann derart ausgelegt sein, dass der Betriebsdruck des Gases am Austritt aus der ersten Gasturbine und somit am Eintritt in den Kernreaktor wenigstens annähernd mit dem Ausgleichsdruck des Gaskreislaufes in betriebswarmem Ruhezustand übereinstimmt. Unter dem erwähnten Ausgleichsdruck wird jener Druck verstanden, auf den sich das im Kreislaufsystem eingeschlossene Gas bei plötzlich zum Stillstand kommender Turbogruppe in noch betriebswarmem Zustand einstellen würde.
Wenn die Anlage in bekannter Weise einen Niederdruck- und einen Hochdruckkompressor mit einem dazwischen angeordneten Zwischenkühler aufweist, kann bei einer weiteren zweckmässigen Ausgestaltung die Anlage derart ausgelegt sein, dass der Betriebsdruck des Gases am Austritt des Niederdruckkompressors ebenfalls wenigstens annähernd mit dem Ausgleichsdruck des Gaskreislaufes in betriebswarmem Ruhezustand übereinstimmt.
Die Wellen der zwei Gasturbinen, des Generators und des Kompressors bzw. der zwei Kompressoren können miteinander direkt gekuppelt sein.
Weitere Merkmale und Einzelheiten wie auch die Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles und aus der zugehörigen Zeichnung, in der die Erfindung rein beispielsweise und schematisch veranschaulicht ist.
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Fig. 1 zeigt das Schema des Gaskreislaufes einer Energie-Erzeugungsanlage mit einem gasgekühlten Kernreaktor und einer einwelligen Gasturbinen-Kompressor-Generator-Gruppe;
Fig. 2 stellt das Temperatur/Entropie-Diagramm der Anlage nach Fig. 1 bei Vollast dar.
Die in Fig. 1 veranschaulichte Energie-Erzeugungsanlage weist einen gasgekühlten Kernreaktor 10 als Wärmequelle auf. Das zur Kühlung des Reaktors 10 benutzte Gas, vorzugsweise Helium, wird in einem geschlossenen Kreislauf geführt und durchläuft einen Niederdruckkompressor 11, einen Hochdruckkompressor 12, eine erste Gasturbine 13 und eine zweite Gasturbine 14. Die Wellen aller der genannten Turbomaschinen sind miteinander und mit der Welle eines elektrischen Generators 15 gekuppelt. Der Kernreaktor 10 ist im Gaskreislauf zwischen den zwei Gasturbinen 13 und 14 angeordnet. Vom Austritt der zweiten Gasturbine 14 strömt das Gas über den Primärpfad eines Rekuperator-Wärmeaustauschers 16 und über einen Vorkühler 17 zum Niederdruckkompressor 11 zurück. Der Sekundärpfad des Rekuperator-Wärmeaustauschers 16 ist zwischen den Austritt des Hochdruckkompressors 12 und den Eintritt der ersten Gasturbine 13 eingeschaltet. Zwischen dem Niederdruckkompressor 11 und dem Hochdruckkompressor 12 ist ein Zwischenkühler 18 angeordnet, der gegebenenfalls aber auch fortgelassen sein kann.
Eine Rückströmungsieitung 19 führt vom Austritt des Hochdruckkompressors 12 zum Eintritt des Vorkühlers 17. Diese Rückströmungsieitung 19 enthält ein im Normalbetrieb geschlossenes Regulierventil 20, das von einem auf die Drehzahl der Turbomaschinen 11 bis 14 und des Generators 15 ansprechenden Organ 21 aus über Steuermittel 22 automatisch betätigbar ist.
Die zwei Gasturbinen 13 und 14 sind zweckmässig derart ausgelegt, dass das Gas nach der Expansion in der ersten Turbine 13 und somit beim Eintritt in den Kernreaktor 10 einen Betriebsdruck aufweist, der dem Ausgleichsdruck im Gaskreis-
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laufsystem in warmem Ruhezustand entspricht, d.h. jenem Druck, auf den sich die ganze im Kreislauf während des Betriebes vorhandene Gasmenge bei plötzlich zum Stillstand kommenden, noch warmen Turbomaschinen 11 bis 14 einstellen würde. Desgleichen sind zweckmässig auch die zwei Kompressoren 11 und 12 derart ausgelegt, dass das Gas nach der Kompression im Niederdruckkompressor 11 und somit beim Eintritt "in den Zwischenkühler 18 einen Druck aufweist, der dem oben definierten Ausgleichsdruck im Gaskreislauf in warmem Ruhezustand entspricht.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Energie-Erzeugungsanlage lässt sich am besten an Hand des Temperatur/Entropie-Diagrammes von Fig. 2 erläutern. Der Punkt A des Diagrammes gilt für den Eintritt des Gases in den Niederdruckkompressor 11. Bei der Gasdruckerhöhung im Kompressor 11 steigt die Temperatur des Gases bis zum Punkt B, der dem Austritt des Gases aus dem Kompressor 11 entspricht. Beim Durchströmen des Zwischenkühlers 18 werden die Temperatur und die Entropie des Gases bis zum Punkt C vermindert. Im Hochdruckkompressor 12 wird der Druck des Gases weiter erhöht, wobei sich auch die Temperatur bis zum Punkt D im Diagramm erhöht. Beim Durchlaufen des Sekundärpfades des Rekuperator-Wärmeaustauschers 16 erfahren die Temperatur und die Entropie des Gases eine Erhöhung bis zum Punkt E im Diagramm von Fig. 2. Nachher wird das Gas in der ersten Gasturbine 13 expandiert, wobei die Temperatur bis zum Punkt F im Diagramm abnimmt. Im Kernreaktor 10 werden anschliessend Temperatur und Entropie des Gases bis zum Punkt G erhöht, wonach das Gas in der zweiten Turbine 14 wiederum expandiert wird, wobei die Temperatur eine Verminderung bis zum Punkt H im Diagramm erfährt. Beim nachfolgenden Durchlauf des Gases durch den Primärpfad des Rekuperator-Wärmeaustauschers 16 und durch den Vorkühler 17 nehmen die Temperatur und die Entropie des Gases bis zum Punkt I und dann weiter bis zum Punkt A im Diagramm von Fig. 2 ab. Nachher beginnt der Zyklus von neuem.
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" V —
Mittels der von den zwei Gasturbinen 13 und 14 entwickelten mechanischen Energie werden die Kompressoren 11 und 12 sowie der Generator 15 angetrieben. Letzterer erzeugt elektrische Energie, die an ein Netz mit nicht dargestellten elektrischen Energieverbrauchern abgegeben wird.
Bei einem Gross-Kernkraftwerk für eine elektrische Leistungsabgabe von beispielsweise 500 bis 1500 MW und mit einem Schnellbrüter-Reaktor und einem Heliumkreislauf stellen sich im Vollastbetrieb an den verschiedenen Punkten A bis I des Diagrammes von Fig. 2 die in der Doppelspalte (I) der nachstehenden Tabelle angeführten Drücke und Temperaturen ein. Zur Erleichterung des Verständnisses sind die zur Bezeichnung der Diagramm-Punkte A bis I benutzten Buchstaben zusätzlich auch an den entsprechenden Stellen des Gaskreislaufes in Fig. eingefügt.
Tabelle
(I) Vollast T (0K) (II) Leerlauf T (0K)
ρ (kg/cm2) 300 ρ (kg/cm2) 300 j
A 29 386 35 373
B 52,5 300 60 300
C 52 385 59,4 364
D 91 785 85 851
E 90 680 84 757
F 60 1000 60 1000
G 54 815 54 881
H 30 415 36 394
I 29,5 35,5
Wenn aus irgend einem Grund alle oder die meisten der durch den Generator 15 gespeisten elektrischen Energiever-
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braucher vom Generator abgeschaltet werden und folglich der Generator praktisch keine mechanische Leistung mehr aufnimmt, beginnt die Drehzahl der Turbomaschinen 11 bis 14 rapid zu steigen, wobei das auf diese Drehzahlerhöhung ansprechende Organ 21 über die Steuermittel 22 automatisch das Regulierventil 20 in der Rückströmungsieitung 19 so weit öffnet, dass die Drehzahl der Maschinen einen vorgewählten Wert nicht überschreitet. Der erwähnte Drehzahlwert wurde durch entsprechende Einstellung des auf die Drehzahl ansprechenden Organs 21 oder der Steuermittel 22 zum voraus festgelegt, und zwar derart, dass bei der sich einstellenden Maschinendrehzahl eine ausreichende Kühlwirkung im Reaktor 10 erzielt wird. Gleichzeitig wird der Reaktor 10 in seiner Leistung reduziert. Das erwähnte Oeffnen des Regulierventils 20 in der Rückströmungsie itung bewirkt zwar eine Druckabsenkung am Eintritt der ersten Gasturbine 13· Diese Druckabsenkung wirkt sich jedoch nicht im Kernreaktor 10 ris, da wegen der nun reduzierten mechanischen Leistungsabgabe der Gasturbinen 13 und 14 das Druckgefälle in der ersten Turbine 13, wie übrigens auch in der zweiten Turbine 14, geringer ist als im normalen Leistungsbetrieb. Es stellen sich im Gaskreislauf neue Druckverteilungen und Temperaturen ein, wie beispielsweise in der Doppelspalte (II) der obigen Tabelle angegeben. Man erkennt, dass bei den Diagramm-Punkten F und G, d.h. am Eintritt bzw. Austritt des Reaktors 10, der Gasdruck im Leerlauf des Kraftwerkes gleich ist wie bei Vollast. Somit erfährt der Gasdruck im Reaktor bei einer plötzlichen Verminderung der Leistungsabgabe des Generators 15 praktisch keine Aenderungen, weshalb die Gefahr von Beschädigungen der Innenisolation des Reaktors und der Struktur des Reaktorkernes durch schnelle Druckänderungen ausgeschlossen ist.
Die Schluckcharakteristiken der Turbinen 13 und 14, welche ja im stationären Betrieb, sei dies nun bei Vollast und geschlossenem Ventil 20 oder bei Leerlauf und teilweise geöffnetem Ventil 20, unter sich gleich grosse Massenströme aufweisen müssen, diktieren die Aufteilung der Verhältnisse von
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Eintritts- zu Austrittsdruck an der Turbine 13 und der Turbine 14, so dass für einen konstanten Druck am Eintritt bzw. Austritt des Kernreaktors (Diagramm-Punkte F und G) die beiden Extremdrücke am Eintritt der ersten Turbine 13 und am Austritt der zweiten Turbine 14 (Diagramm-Punkte E und H) festgelegt sind. Da ausserdem, sowohl für Vollast wie auch für Leerlauf die Gasfüllmenge des Kreislaufes konstant bleibt, sind der Volumenanteil der Hochdruckseite, d.h. der Rauminhalt der Sekundärseite des Rekuperators 16 und der Volumenanteil der Niederdruckseite, d.h. die Summe der Rauminhalte der Primärseite des Rekuperators 16 und des Vorkühlers 17, so aufeinander abzustimmen, dass die durch das Ventil 20 hervorgerufene Gasdislokation den durch die Turbinencharakteristik auf der Hochdruckseite verlangten Druckabfall resp. den auf der Niederdruckseite verlangten Druckanstieg bewirkt. Nach dem BEispiel der obigen Tabelle muss also der hochdruckseitigen Druckabnahme von 6 kg/cm in den Punkten D und E ein niederdruckseitiger Druckanstieg von ebenfalls 6 kg/cm in den Punkten H und I entsprechen.
Da die mittlere Temperatur auf der Hochdruckseite (Punkte D und E) und die mittlere Temperatur auf der Niederdruckseite Punkte H, I und A) sowohl bei Vollast als auch bei Leerlauf einander ähnlich sind, ergeben sich als günstige Lösung auch ähnliche Gasvolumina im Hochdruck- und im Niederdruckteil des Kreislaufes. Damit erreicht man, dass der Ausgleichsdruck des Kreislaufes, der sich bei plötzlichem Stillstand der Turbomaschinen 11 bis 14 in noch betriebswarmem Zustand einstellt, bei etwa 60 kg/cm liegt und mit den normalen Betriebsdrücken des Gases am Eintritt in den Reaktor 10 (Punkt F) wie auch am Austritt aus dem Niederdruckkompressor 11 (Punkt B) wenigstens annähernd übereinstimmt. Das bringt den Vorteil, dass auch bei einer plötzlichen Stillsetzung der Turbomaschinen 11 bis 14, z.B. bei Schaufelhavarien, praktisch keine schnelle Druckände-
,en
rungp innerhalb des Kernreaktors 10 auftreten und im übrigen Gaskreislauf die Druckänderungen in erträglichen Grenzen bleiben.
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Wenn in Notfällen eine Schneilabschaltung des Reaktors 10 erforderlich ist, muss bei einem gasgekühlten schnellen Brutreaktor unverzüglich der Kühlgasstrom durch den Reaktor vermindert werden, um einen unzulässig raschen Temperaturabfall zu vermeiden. Die erforderliche Herabsetzung des Kühlgasstromes lässt sich bei der beschriebenen Anlage durch eine entsprechende Verminderung der Drehzahl der Turbomaschinen 11 bis 14 erreichen, ohne dass hierbei eine gefährliche schnelle Druckabsenkung innerhalb des Reaktors entsteht. Dieser Fall ist ähnlich wie bei der vorstehend beschriebenen plötzlichen Stillsetzung der Turbomaschinen bei Schaufelhavarien.
Ausser dem Vorteil, dass schnelle Druckändejrungen im Reaktor 10 bei einem plötzlichen Lastabwurf des Generators 15» bei einer Schnellabschaltung des Reaktors und bei plötzlichem Stillsetzen der Turbomaschinen 11 bis 14 vermieden sind, bietet die beschriebene Energie-Erzeugungsanlage noch den weiteren Vorteil, dass beim Auftreten eines Lecks im Gaskreislauf an einer vor dem Eintritt der ersten Turbine 13 und hinter dem Austritt der zweiten Turbine 14 liegenden Stelle sich der Gasraum des Reaktors 10 nur über die beiden Turbinen 13 und 14 entleeren kann, die der Gas entweichung eine wirksame Drosselung entgegensetzen und daher einen unzulässig raschen Druckabfall im Reaktor 10 auch in diesem Fall verhindern. Daher kann man auf den Einbau zusätzlicher Drosselstellen, z.B. in Form von Venturidüsen, die bei bekannten Anlagen für den genannten speziellen Fall vorgesehen wurden, verzichten, was eine Kosteneinsparung und eine Verminderung des Strömungswiderstandes im Gaskreislauf bei Normalbetrieb mit sich bringt. Ein Leck der erwähnten Art könnte z.B. in dem aus vorgespanntem Beton bestehenden Druckgefäss auftreten, das in bekannter Weise den gasgekühlten Kernreaktor 10, die Kompressoren 11 und 12, die Turbinen 13 und 14, den Rekuperator-Wärmeaustauscher 16, die Kühler 17 und 18, die Rückströmungsieitung 19 mit dem Regulierventil 20 und gegebenenfalls auch den Generator 15 umschliesst und einen Teil des Gaskreislaufsystems bildet.
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Claims (5)

  1. Patentansprüche
    ^ Energie-Erzeugungsanlage mit einem gasgekühlten Kernreaktor mit geschlossenem Gaskreislauf, der durch mindestens einen Kompressor, durch den Reaktor, durch eine erste und eine zweite Gasturbine und zurück zum Kompressor führt, wobei von den Gasturbinen je wenigstens eine mit dem Kompressor bzw. einem elektrischen Generator zur Abgabe elektrischer Energie in Antriebsverbindung steht, sowie mit einem Rekuperator-Wärmeaustauscher, dessen Primärpfad zwischen dem Austritt der zweiten Gasturbine und dem Eintritt des Kompressors liegt, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktor (10) im Gaskreislauf zwischen den zwei Gasturbinen (I3f 14) angeordnet ist und der Sekundärpfad des Rekuperator-Wärmeaustauschers (16) unmittelbar zwischen dem Austritt des Kompressors (12) und dem Eintritt der ersten Gasturbine (13) angeordnet ist.
  2. 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebsdruck des Gases am Austritt der ersten Gasturbine (13) und somit am Eintritt des Reaktors (10) wenigstens annähernd mit dem Ausgleichsdruck des Gaskreislaufes in betriebswarmem Ruhezustand übereinstimmt.
  3. 3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, mit einem Niederdruck- und einem Hochdruckkompressor, zwischen denen ein Zwischenkühler angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebsdruck des Gases as Austritt des Niederdruckkompressors (11) wenigstens annähernd mit dem Ausgleichsdruck des Gaskreislaufes in betriebswarmem Ruhezustand übereinstimmt.
    A09840/02B8
    . 12·. 23Α1881
  4. 4. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellen der zwei Gasturbinen (13, 14) des Kompressors (12) und des Generators (15) miteinander gekuppelt sind.
  5. 5. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellen der zwei Gasturbinen (13, 14) der zwei Kompressoren (11, 12) und des Generators (15) miteinander gekuppelt sind.
DE19732341881 1973-03-26 1973-08-18 Energie-erzeugungsanlage mit einem gasgekuehlten kernreaktor mit geschlossenem gaskreislauf Pending DE2341881A1 (de)

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