DE2341881A1 - Energie-erzeugungsanlage mit einem gasgekuehlten kernreaktor mit geschlossenem gaskreislauf - Google Patents
Energie-erzeugungsanlage mit einem gasgekuehlten kernreaktor mit geschlossenem gaskreislaufInfo
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Description
PATENTANWÄLTE &J öugsburg 22, 1? · ö . 1973
DR. ING. E. LI E B AU
DIPL. ING. G. U EBAU Ü9^25/p OO/1QQ1
8'9 AUGSBURG 22 Z Q H I ö O I
RlUESTRASiE 10 - TEUFOK 9 30/7
Gesellschaft zur Förderung der Forschung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule,CH-8001 Zürich (Schweiz)
Leonhardstraße 33
Energie-Er zeugungs anlage mit einem gasgekühiten Kernreaktor
mit geschlossenem Gaskreislauf
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Energie-Erzeugungsanlage
mit einem gasgekühlten Kernreaktor mit geschlossenem Gaskreislauf, der durch mindestens einen Kompressor,
durch den Reaktor, durch eine erste und eina zweite Gasturbine und zurück zum Kompressor führt, wobei von den Gasturbinen je
wenigstens eine mit dem Kompressor bzw. einem elektrischen Generator zur Abgabe elektrischer Energie in Antriebsverbindung
steht, sowie mit einem Rekuperator-Wärmeaustauscher, dessen Primärpfad zwischen dem Austritt der zweiten Gasturbine
und dem Eintritt des Kompressors liegt.
Bei bekannten Energie-Erzeugungsanlagen der obigen Art befindet sich der Kernreaktor im Gasströmungsweg zwischen dem
Kompressor und der ersten Gasturbine, wobei zur Verbesserung
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des Wirkungsgrades dem Reaktor der Sekundärpfad des Rekuperator-Wärmeaustauschers
zwecks Vorwärmung des Gases vorgeschaltet sein kann.
Die bei solchen Anlagen im Gaskreislauf bestehenden Druckverhältnisse können bei transienten Vorgängen zu grossen.
zeitlichen Druckgradienten führen, die insbesondere bei Reguliereingriffen und beim Anfahren und Abstellen der Anlage
auftreten. Eine besonders schnelle Druckabsenkung stellt sich im Kernreaktor bei einem Lastabwurf des Generators ein, d.h.
beim plötzlichen Abschalten der elektrischen Energieverbraucher. Um dabei die von den Gasturbinen abgegebene Leistung
hinreichend schnell auf Null zu reduzieren, muss ein Ventil in einem zum Kompressor parallelgeschalteten Rückströmungsweg
geöffnet werden. Dadurch sinkt das Druckverhältnis im Gaskreislauf auf den wesentlich niedrigeren Leerlaufwert. Bei
den für Kernkraftwerke in Betracht fallenden Helium-Turbinen
bedeutet dies eine Druckabsenkung am Turbineneintritt und damit im Reaktor in der Grossenordnung von 10 bar innerhalb
eines Sekundenbruchteiles. Derartige Druckgradienten können
zu schweren Beschädigungen der Innenisolation des Reaktors sowie der Struktur des Reaktorkernes führen.
Es ist zwar bekannt, dass "bei Anlagen der eingangs genannten
Art die Druckabsenkung im Reaktor anlässlich eines Generatorlastabwurfes teilweise unterdrückt werden kann, wenn
zum Antrieb des Kompressors einerseits und zum Antrieb des Generators anderseits zwei Gasturbinen mit getrennten Wellen
benutzt werden. Voraussetzung hierbei ist jedoch das zuverlässige Funktionieren der erforderlichen automatischen Regulierorgane.
Aber auch bei dieser Ausführung der Anlagen lässt sich eine unerwünscht rasche Druckabsenkung im Reaktor bei
einem Turbinenschnellschluss oder bei Schaufelhavarien oder
sonstigen Schäden der Turbomaschinen nicht vermeiden.
Gasgekühlte schnelle Brutreaktoren haben eine kleine
WärmeSpeicherfähigkeit, weil sie keinen Neutronenmc irator
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enthalten. Ferner arbeiten sie mit sehr hohen Leistungsdichten und haben infolge ihres harten Neutronenspektrums eine
sehr kurze Lebensdauer der prompten Neutronen. Diese Eigenschaften erfordern, dass bei einer Schnellabschaltung eines
solchen Reaktors sofort der Kühlgasstrom beträchtlich reduziert wird, da sonst durch Unterkühlung des Reaktors unzulässig
grosse Temperaturgradienten auftreten würden. Eine Verminderung des Kühlgasstromes könnte durch eine Absenkung
der Drehzahl der Turbogruppe bewirkt werden, was jedoch zu einer schnellen Druckabsenkung im Reaktor führen würde. Eine
noch stärkere Druckabsenkung ergäbe sich beim Versuch, den Kühlmittelstroa durch Reduktion der gesamten Gasmenge im
Kreislauf herabzusetzen. Würde man eine dem Kernreaktor parallel geschaltete Bypassleitung öffnen, um den Kühlgasstrom
durch den Reaktor zu reduzieren, so hätte dies ein Absinken der Drehzahl der Turbogruppe und damit auch einen Abfall des
Druckes im Reaktor zur Folge.
Grosse Druckabsenkungen sind in gasgekühlten schnellen Brutreaktoren nicht nur wegen der bereits erwähnten Gefahr
der Beschädigung der Isolation und der Reaktorkernstruktur unerwünscht, sondern auch noch wegen ihres positiven Einflusses
auf die Reaktivität des Kernreaktors, d.h. wegen der mit ihr einhergehenden Verminderung der Moderatorwirkung, zu deren
Kompensation ein sofortiger Eingriff in das Reaktorregelsystem erforderlich ist. Anderseits kann der Dopplereffekt
des Reaktors bei Fehlen von Druckänderungen des Kühlgases im Reaktor voll zur Erhöhung der Reaktorstabilität beitragen.
Aus Vorstehendem ist ersichtlich, dass es bei Energie-Erzeugungsanlagen
mit einem gasgekühlten Kernreaktor mit geschlossenem Gaskreislauf von grosser Bedeutung ist, dass der
Kühlgasdruck im Kernreaktor möglichst konstant bleibt, wenn an anderen Stellen des Gaskreislaufes Druckausgleichvorgänge
auftreten, wie das insbesondere bei einem plötzlichen Abschalten der elektrischen Energieverbraucher vom Generator oder
bei Störungen an der Turbogruppe der Fall ist.
Demgemäss ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Energie-Erzeugungsanlage
der eingangs genannten Art so auszubilden, dass beim Auftreten von Druckausgleichsvorgängen im Gaskreislauf
der Gasdruck innerhalb des Kernreaktors weitgehend konstant bleibt. Diese Aufgabe ist bei der erfindungsgemässen
Energie-Erzeugungsanlage im wesentlichen dadurch gelöst, dass der Reaktor im Gaskreislauf zwischen den zwei Gasturbinen angeordnet
ist und der Sekundärpfad des Rekuperator-Wärmeaustauschers unmittelbar zwischen dem Austritt des Kompressors
und dem Eintritt der ersten Gasturbine angeordnet ist.
Eine besonders zweckmässige Ausführungsform der Energie-Erzeugungsanlage
kann derart ausgelegt sein, dass der Betriebsdruck des Gases am Austritt aus der ersten Gasturbine und somit
am Eintritt in den Kernreaktor wenigstens annähernd mit dem Ausgleichsdruck des Gaskreislaufes in betriebswarmem Ruhezustand
übereinstimmt. Unter dem erwähnten Ausgleichsdruck wird jener Druck verstanden, auf den sich das im Kreislaufsystem
eingeschlossene Gas bei plötzlich zum Stillstand kommender Turbogruppe in noch betriebswarmem Zustand einstellen würde.
Wenn die Anlage in bekannter Weise einen Niederdruck- und einen Hochdruckkompressor mit einem dazwischen angeordneten
Zwischenkühler aufweist, kann bei einer weiteren zweckmässigen Ausgestaltung die Anlage derart ausgelegt sein, dass der
Betriebsdruck des Gases am Austritt des Niederdruckkompressors ebenfalls wenigstens annähernd mit dem Ausgleichsdruck des
Gaskreislaufes in betriebswarmem Ruhezustand übereinstimmt.
Die Wellen der zwei Gasturbinen, des Generators und des Kompressors bzw. der zwei Kompressoren können miteinander
direkt gekuppelt sein.
Weitere Merkmale und Einzelheiten wie auch die Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles und aus der zugehörigen Zeichnung, in der die Erfindung rein beispielsweise und schematisch veranschaulicht
ist.
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Fig. 1 zeigt das Schema des Gaskreislaufes einer Energie-Erzeugungsanlage
mit einem gasgekühlten Kernreaktor und einer einwelligen Gasturbinen-Kompressor-Generator-Gruppe;
Fig. 2 stellt das Temperatur/Entropie-Diagramm der Anlage nach Fig. 1 bei Vollast dar.
Die in Fig. 1 veranschaulichte Energie-Erzeugungsanlage weist einen gasgekühlten Kernreaktor 10 als Wärmequelle auf.
Das zur Kühlung des Reaktors 10 benutzte Gas, vorzugsweise Helium, wird in einem geschlossenen Kreislauf geführt und
durchläuft einen Niederdruckkompressor 11, einen Hochdruckkompressor
12, eine erste Gasturbine 13 und eine zweite Gasturbine
14. Die Wellen aller der genannten Turbomaschinen sind miteinander und mit der Welle eines elektrischen Generators
15 gekuppelt. Der Kernreaktor 10 ist im Gaskreislauf
zwischen den zwei Gasturbinen 13 und 14 angeordnet. Vom Austritt der zweiten Gasturbine 14 strömt das Gas über den Primärpfad
eines Rekuperator-Wärmeaustauschers 16 und über einen Vorkühler 17 zum Niederdruckkompressor 11 zurück. Der Sekundärpfad
des Rekuperator-Wärmeaustauschers 16 ist zwischen den Austritt des Hochdruckkompressors 12 und den Eintritt der
ersten Gasturbine 13 eingeschaltet. Zwischen dem Niederdruckkompressor
11 und dem Hochdruckkompressor 12 ist ein Zwischenkühler 18 angeordnet, der gegebenenfalls aber auch fortgelassen
sein kann.
Eine Rückströmungsieitung 19 führt vom Austritt des
Hochdruckkompressors 12 zum Eintritt des Vorkühlers 17. Diese Rückströmungsieitung 19 enthält ein im Normalbetrieb geschlossenes
Regulierventil 20, das von einem auf die Drehzahl der Turbomaschinen 11 bis 14 und des Generators 15 ansprechenden
Organ 21 aus über Steuermittel 22 automatisch betätigbar ist.
Die zwei Gasturbinen 13 und 14 sind zweckmässig derart ausgelegt, dass das Gas nach der Expansion in der ersten Turbine
13 und somit beim Eintritt in den Kernreaktor 10 einen Betriebsdruck aufweist, der dem Ausgleichsdruck im Gaskreis-
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laufsystem in warmem Ruhezustand entspricht, d.h. jenem Druck,
auf den sich die ganze im Kreislauf während des Betriebes vorhandene Gasmenge bei plötzlich zum Stillstand kommenden, noch
warmen Turbomaschinen 11 bis 14 einstellen würde. Desgleichen
sind zweckmässig auch die zwei Kompressoren 11 und 12 derart ausgelegt, dass das Gas nach der Kompression im Niederdruckkompressor
11 und somit beim Eintritt "in den Zwischenkühler 18
einen Druck aufweist, der dem oben definierten Ausgleichsdruck im Gaskreislauf in warmem Ruhezustand entspricht.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Energie-Erzeugungsanlage lässt sich am besten an Hand des Temperatur/Entropie-Diagrammes
von Fig. 2 erläutern. Der Punkt A des Diagrammes gilt für den Eintritt des Gases in den Niederdruckkompressor
11. Bei der Gasdruckerhöhung im Kompressor 11 steigt die Temperatur des Gases bis zum Punkt B, der dem Austritt des Gases
aus dem Kompressor 11 entspricht. Beim Durchströmen des Zwischenkühlers
18 werden die Temperatur und die Entropie des Gases bis zum Punkt C vermindert. Im Hochdruckkompressor 12
wird der Druck des Gases weiter erhöht, wobei sich auch die Temperatur bis zum Punkt D im Diagramm erhöht. Beim Durchlaufen
des Sekundärpfades des Rekuperator-Wärmeaustauschers 16 erfahren die Temperatur und die Entropie des Gases eine Erhöhung
bis zum Punkt E im Diagramm von Fig. 2. Nachher wird das Gas in der ersten Gasturbine 13 expandiert, wobei die
Temperatur bis zum Punkt F im Diagramm abnimmt. Im Kernreaktor 10 werden anschliessend Temperatur und Entropie des Gases bis
zum Punkt G erhöht, wonach das Gas in der zweiten Turbine 14
wiederum expandiert wird, wobei die Temperatur eine Verminderung bis zum Punkt H im Diagramm erfährt. Beim nachfolgenden
Durchlauf des Gases durch den Primärpfad des Rekuperator-Wärmeaustauschers 16 und durch den Vorkühler 17 nehmen die
Temperatur und die Entropie des Gases bis zum Punkt I und dann weiter bis zum Punkt A im Diagramm von Fig. 2 ab. Nachher
beginnt der Zyklus von neuem.
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" V —
Mittels der von den zwei Gasturbinen 13 und 14 entwickelten
mechanischen Energie werden die Kompressoren 11 und 12 sowie der Generator 15 angetrieben. Letzterer erzeugt
elektrische Energie, die an ein Netz mit nicht dargestellten elektrischen Energieverbrauchern abgegeben wird.
Bei einem Gross-Kernkraftwerk für eine elektrische Leistungsabgabe
von beispielsweise 500 bis 1500 MW und mit einem
Schnellbrüter-Reaktor und einem Heliumkreislauf stellen sich im Vollastbetrieb an den verschiedenen Punkten A bis I des
Diagrammes von Fig. 2 die in der Doppelspalte (I) der nachstehenden Tabelle angeführten Drücke und Temperaturen ein.
Zur Erleichterung des Verständnisses sind die zur Bezeichnung der Diagramm-Punkte A bis I benutzten Buchstaben zusätzlich
auch an den entsprechenden Stellen des Gaskreislaufes in Fig. eingefügt.
(I) Vollast | T (0K) | (II) Leerlauf | T (0K) | |
ρ (kg/cm2) | 300 | ρ (kg/cm2) | 300 j | |
A | 29 | 386 | 35 | 373 |
B | 52,5 | 300 | 60 | 300 |
C | 52 | 385 | 59,4 | 364 |
D | 91 | 785 | 85 | 851 |
E | 90 | 680 | 84 | 757 |
F | 60 | 1000 | 60 | 1000 |
G | 54 | 815 | 54 | 881 |
H | 30 | 415 | 36 | 394 |
I | 29,5 | 35,5 |
Wenn aus irgend einem Grund alle oder die meisten der durch den Generator 15 gespeisten elektrischen Energiever-
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braucher vom Generator abgeschaltet werden und folglich der Generator praktisch keine mechanische Leistung mehr aufnimmt,
beginnt die Drehzahl der Turbomaschinen 11 bis 14 rapid zu
steigen, wobei das auf diese Drehzahlerhöhung ansprechende Organ 21 über die Steuermittel 22 automatisch das Regulierventil
20 in der Rückströmungsieitung 19 so weit öffnet, dass
die Drehzahl der Maschinen einen vorgewählten Wert nicht überschreitet. Der erwähnte Drehzahlwert wurde durch entsprechende
Einstellung des auf die Drehzahl ansprechenden Organs 21 oder der Steuermittel 22 zum voraus festgelegt, und zwar derart,
dass bei der sich einstellenden Maschinendrehzahl eine ausreichende Kühlwirkung im Reaktor 10 erzielt wird. Gleichzeitig
wird der Reaktor 10 in seiner Leistung reduziert. Das erwähnte Oeffnen des Regulierventils 20 in der Rückströmungsie itung
bewirkt zwar eine Druckabsenkung am Eintritt der ersten Gasturbine 13· Diese Druckabsenkung wirkt sich jedoch nicht im
Kernreaktor 10 ris, da wegen der nun reduzierten mechanischen
Leistungsabgabe der Gasturbinen 13 und 14 das Druckgefälle
in der ersten Turbine 13, wie übrigens auch in der zweiten
Turbine 14, geringer ist als im normalen Leistungsbetrieb. Es stellen sich im Gaskreislauf neue Druckverteilungen und Temperaturen
ein, wie beispielsweise in der Doppelspalte (II) der obigen Tabelle angegeben. Man erkennt, dass bei den Diagramm-Punkten
F und G, d.h. am Eintritt bzw. Austritt des Reaktors 10, der Gasdruck im Leerlauf des Kraftwerkes gleich ist wie
bei Vollast. Somit erfährt der Gasdruck im Reaktor bei einer plötzlichen Verminderung der Leistungsabgabe des Generators
15 praktisch keine Aenderungen, weshalb die Gefahr von Beschädigungen der Innenisolation des Reaktors und der Struktur des
Reaktorkernes durch schnelle Druckänderungen ausgeschlossen ist.
Die Schluckcharakteristiken der Turbinen 13 und 14, welche
ja im stationären Betrieb, sei dies nun bei Vollast und geschlossenem Ventil 20 oder bei Leerlauf und teilweise geöffnetem
Ventil 20, unter sich gleich grosse Massenströme aufweisen müssen, diktieren die Aufteilung der Verhältnisse von
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Eintritts- zu Austrittsdruck an der Turbine 13 und der Turbine 14, so dass für einen konstanten Druck am Eintritt bzw.
Austritt des Kernreaktors (Diagramm-Punkte F und G) die beiden Extremdrücke am Eintritt der ersten Turbine 13 und am Austritt
der zweiten Turbine 14 (Diagramm-Punkte E und H) festgelegt sind. Da ausserdem, sowohl für Vollast wie auch für
Leerlauf die Gasfüllmenge des Kreislaufes konstant bleibt, sind der Volumenanteil der Hochdruckseite, d.h. der Rauminhalt
der Sekundärseite des Rekuperators 16 und der Volumenanteil der Niederdruckseite, d.h. die Summe der Rauminhalte
der Primärseite des Rekuperators 16 und des Vorkühlers 17, so
aufeinander abzustimmen, dass die durch das Ventil 20 hervorgerufene
Gasdislokation den durch die Turbinencharakteristik auf der Hochdruckseite verlangten Druckabfall resp. den auf
der Niederdruckseite verlangten Druckanstieg bewirkt. Nach dem BEispiel der obigen Tabelle muss also der hochdruckseitigen
Druckabnahme von 6 kg/cm in den Punkten D und E ein niederdruckseitiger
Druckanstieg von ebenfalls 6 kg/cm in den Punkten H und I entsprechen.
Da die mittlere Temperatur auf der Hochdruckseite (Punkte D und E) und die mittlere Temperatur auf der Niederdruckseite
Punkte H, I und A) sowohl bei Vollast als auch bei Leerlauf einander ähnlich sind, ergeben sich als günstige Lösung auch
ähnliche Gasvolumina im Hochdruck- und im Niederdruckteil des Kreislaufes. Damit erreicht man, dass der Ausgleichsdruck des
Kreislaufes, der sich bei plötzlichem Stillstand der Turbomaschinen 11 bis 14 in noch betriebswarmem Zustand einstellt,
bei etwa 60 kg/cm liegt und mit den normalen Betriebsdrücken des Gases am Eintritt in den Reaktor 10 (Punkt F) wie auch am
Austritt aus dem Niederdruckkompressor 11 (Punkt B) wenigstens annähernd übereinstimmt. Das bringt den Vorteil, dass auch bei
einer plötzlichen Stillsetzung der Turbomaschinen 11 bis 14, z.B. bei Schaufelhavarien, praktisch keine schnelle Druckände-
,en
rungp innerhalb des Kernreaktors 10 auftreten und im übrigen Gaskreislauf die Druckänderungen in erträglichen Grenzen bleiben.
rungp innerhalb des Kernreaktors 10 auftreten und im übrigen Gaskreislauf die Druckänderungen in erträglichen Grenzen bleiben.
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Wenn in Notfällen eine Schneilabschaltung des Reaktors 10 erforderlich ist, muss bei einem gasgekühlten schnellen Brutreaktor
unverzüglich der Kühlgasstrom durch den Reaktor vermindert werden, um einen unzulässig raschen Temperaturabfall
zu vermeiden. Die erforderliche Herabsetzung des Kühlgasstromes
lässt sich bei der beschriebenen Anlage durch eine entsprechende Verminderung der Drehzahl der Turbomaschinen 11 bis 14 erreichen,
ohne dass hierbei eine gefährliche schnelle Druckabsenkung innerhalb des Reaktors entsteht. Dieser Fall ist ähnlich
wie bei der vorstehend beschriebenen plötzlichen Stillsetzung der Turbomaschinen bei Schaufelhavarien.
Ausser dem Vorteil, dass schnelle Druckändejrungen im Reaktor
10 bei einem plötzlichen Lastabwurf des Generators 15» bei
einer Schnellabschaltung des Reaktors und bei plötzlichem Stillsetzen der Turbomaschinen 11 bis 14 vermieden sind, bietet die
beschriebene Energie-Erzeugungsanlage noch den weiteren Vorteil, dass beim Auftreten eines Lecks im Gaskreislauf an einer vor
dem Eintritt der ersten Turbine 13 und hinter dem Austritt der
zweiten Turbine 14 liegenden Stelle sich der Gasraum des Reaktors 10 nur über die beiden Turbinen 13 und 14 entleeren kann,
die der Gas entweichung eine wirksame Drosselung entgegensetzen und daher einen unzulässig raschen Druckabfall im Reaktor 10
auch in diesem Fall verhindern. Daher kann man auf den Einbau zusätzlicher Drosselstellen, z.B. in Form von Venturidüsen,
die bei bekannten Anlagen für den genannten speziellen Fall vorgesehen wurden, verzichten, was eine Kosteneinsparung und
eine Verminderung des Strömungswiderstandes im Gaskreislauf bei Normalbetrieb mit sich bringt. Ein Leck der erwähnten Art
könnte z.B. in dem aus vorgespanntem Beton bestehenden Druckgefäss auftreten, das in bekannter Weise den gasgekühlten Kernreaktor
10, die Kompressoren 11 und 12, die Turbinen 13 und 14,
den Rekuperator-Wärmeaustauscher 16, die Kühler 17 und 18, die
Rückströmungsieitung 19 mit dem Regulierventil 20 und gegebenenfalls
auch den Generator 15 umschliesst und einen Teil des
Gaskreislaufsystems bildet.
r09840/0 258
Claims (5)
- Patentansprüche^ Energie-Erzeugungsanlage mit einem gasgekühlten Kernreaktor mit geschlossenem Gaskreislauf, der durch mindestens einen Kompressor, durch den Reaktor, durch eine erste und eine zweite Gasturbine und zurück zum Kompressor führt, wobei von den Gasturbinen je wenigstens eine mit dem Kompressor bzw. einem elektrischen Generator zur Abgabe elektrischer Energie in Antriebsverbindung steht, sowie mit einem Rekuperator-Wärmeaustauscher, dessen Primärpfad zwischen dem Austritt der zweiten Gasturbine und dem Eintritt des Kompressors liegt, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktor (10) im Gaskreislauf zwischen den zwei Gasturbinen (I3f 14) angeordnet ist und der Sekundärpfad des Rekuperator-Wärmeaustauschers (16) unmittelbar zwischen dem Austritt des Kompressors (12) und dem Eintritt der ersten Gasturbine (13) angeordnet ist.
- 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebsdruck des Gases am Austritt der ersten Gasturbine (13) und somit am Eintritt des Reaktors (10) wenigstens annähernd mit dem Ausgleichsdruck des Gaskreislaufes in betriebswarmem Ruhezustand übereinstimmt.
- 3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, mit einem Niederdruck- und einem Hochdruckkompressor, zwischen denen ein Zwischenkühler angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebsdruck des Gases as Austritt des Niederdruckkompressors (11) wenigstens annähernd mit dem Ausgleichsdruck des Gaskreislaufes in betriebswarmem Ruhezustand übereinstimmt.A09840/02B8. 12·. 23Α1881
- 4. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellen der zwei Gasturbinen (13, 14) des Kompressors (12) und des Generators (15) miteinander gekuppelt sind.
- 5. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellen der zwei Gasturbinen (13, 14) der zwei Kompressoren (11, 12) und des Generators (15) miteinander gekuppelt sind.
Applications Claiming Priority (1)
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