DE1083947B - Einrichtung zum Regeln eines Kernreaktors - Google Patents
Einrichtung zum Regeln eines KernreaktorsInfo
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Description
deutsches
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Regeln eines zur Dampferzeugung dienenden
Kernreaktors, bei dem die Dampferzeugung entweder mittelbar oder unmittelbar erfolgt.
Bei einem zur mittelbaren Dampferzeugung dienenden Kernreaktor wird das zur Kühlung des Reaktorkerns
dienende Kühlmittel nach der Erwärmung im Reaktor in einem primären Umlauf durch einen oder
mehrere Wärmeaustauscher geleitet, in welchen es die Verdampfung des Strömungsmittels eines sekundären
Umlaufes bewirkt. Nach Durchströmung dieses Wärmeaustauschers wird das primäre Kühlmittel
durch Pumpen, Gebläse, Kompressoren oder dergleichen Apparate wieder dem Reaktorkern zurückgeleitet,
so· daß der primäre Umlaufkreis geschlossen ist. Der Dampf des sekundären Umlaufes ist der
eigentliche nutzbare Dampf. Das primäre Kühlmittel kann entweder ein Gas bzw. Dampf oder aber auch ein
nicht verdampfendes Strömungsmittel sein. Das gleiche gilt für den sekundären Umlauf (Fall 1 und 2).
Bei der unmittelbaren Dampferzeugung in einem Reaktor wird dagegen das primäre Kühlmittel, beispielsweise
eine Flüssigkeit, im Inneren des Reaktorkerns teilweise verdampft und dieser entstehende
Dampf direkt genutzt. Der nicht verdampfende Teil des primären Kühlmittels wird wieder durch Pumpen
oder dergleichen Apparate dem Reaktorkern zurückgeleitet, wodurch der Kreislauf geschlossen wird
(Fall 3),
Sowohl bei der mittelbaren als auch unmittelbaren Dampferzeugung der oben bezeichneten Art ist also
stets ein geschlossener primärer Kühlmittelkreislauf vorgesehen, der beispielsweise durch einen oder mehrere
Ventilatoren, Pumpen, Kompressoren oder Einrichtung zum Regeln
eines Kernreaktors
eines Kernreaktors
Anmelder:
Societe Anonyme Cockerill-Ougree,
Seraing (Belgien)
Seraing (Belgien)
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
Luxemburg vom 1. Juli 1957
Luxemburg vom 1. Juli 1957
Pierre Maldague, Brüssel,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
— wenn das Kühlmittel ein flüssiges Metall ist —
durch elektromagnetische Pumpen oder dergleichen Apparate in Umlauf gehalten wird.
Die Menge des in das Innere des Reaktorkerns geförderten primären Kühlmittels ist bei den bekannten
Einrichtungen gleichbleibend oder veränderlich. Die zur Erzielung einer veränderlichen Fördermenge erforderliche
Apparatur ist kostspieliger und empfindlicher als die für eine gleichbleibende Fördermenge,
hingegen kann der Kraftverbrauch geringer gehalten werden, wenn der Reaktor nicht voll ausgelastet ist.
Die Veränderung der Fördermenge des primären Kühlmittels im Kern wird bei den bekannten nuklearen
Dampferzeugern durch Einrichtungen erzielt, bei welchen die Steuerung der Apparate für den Zwangsumlauf
des primären Kühlmittels automatisch genau bestimmten Charakteristiken der Arbeitsweise des
Reaktors unterworfen wird, wie z. B. dem Neutronenfluß des Kerns und/oder den Temperaturverhältnissen
des primären Kühlmittels beim Eintritt bzw. Austritt aus dem Kern und/oder dem Druck des primären
Kühlmittels im Reaktorgefäß. Es ist auch bekannt, bei nuklearen Dampferzeugern die Durchflußmenge
des primären Kühlmittels in Abhängigkeit von der Nutzleistung des Reaktors gleichsinnig mit dieser zu
ändern.
Die Nachteile dieser bekannten nuklearen Dampfgeneratoren sind folgende: Wenn die Fördermenge
des primären Kühlmittels im Inneren des Reaktorkerns im wesentlichen gleichbleibend ist, so ist die zu
seinem Umlauf benötigte Kraftleistung unnötig hoch, wenn der Reaktor nicht bei Vollast arbeitet, und
außerdem ist keine Einwirkung auf die nuklearen oder sonstigen Eigenschaften des Dampferzeugers möglich.
Ist dagegen die Fördermenge im Inneren des Reaktorkerns veränderlich, so sind zur Erreichung der erforderlichen
Charakteristiken und/oder der elektrischen Steuerung der Pumpen oder dergleichen Apparate für
den automatischen oder von Hand einstellbaren Zwangsumlauf des primären Kühlmittels komplizierte,
kostspielige und empfindliche Einrichtungen nötig. Außerdem ist die Leistungsregelung des Reaktors
durch diese bekannten Steuereinrichtungen nicht derart, daß auf weitere Hilfseinrichtungen zur Regulierung
dieser Leistung verzichtet werden kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfache und sichere Regeleinrichtung für dampferzeugende Kernreaktoren
zu schaffen, die die Durchflußmenge des
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primären Kühlmittels in Abhängigkeit von der Nutz- Sämtliche Apparate und/oder Umläufe der Regelleistung"
des Reaktors ändert, wobei kostspielige Regel- einrichtung gemäß der Erfindung können beispielseinrichtungen
vermieden werden. weise einzeln oder zusammen verdoppelt oder verviel-
Das Neue gemäß der Erfindung besteht darin, daß facht werden; auch der Reaktorkern kann in zwei oder
der Umlauf des primären Kühlmittels unmittelbar von 5 mehr getrennte Teile oder Abschnitte geteilt sein, und
dem erzeugten Dampf bewirkt wird derart, daß die jeder dieser Teile kann einen Umlauf primären Kühl-
Durchflußmenge des primären Kühlmittels der Dampf- mittels aufweisen,
fördermenge proportional ist. Als ein die Erfindung in keiner Weise begrenzendes
Die Regeleinrichtung des nuklearen Dampferzeu- Beispiel ist in Fig. 1 eine erste Ausführungsform des
gers gemäß der Erfindung besitzt den Vorteil, daß die io nuklearen Dampferzeugers nach der vorliegenden Er-
zum Zwangsumlauf des primären Kühlmittels erfor- findung unter Bezugnahme auf die obigen Fälle 1
derliche Kraftleistung automatisch und direkt den und 2 und unter Verwendung eines Reaktors, dessen
\ron der erzeugten Menge nutzbaren oder primären Kern aus festen Kernbrennstoffelementen besteht,
Dampfes abhängigen erforderlichen Mindestwert hat. schematisch dargestellt. Dieses Schema zeigt nur die
Sie weist weiterhin den Vorteil auf, daß die auto- 15 hauptsächlichsten Apparaturen des nuklearen Dampfmatische
Veränderung der Fördermenge des primären erzeugers nach der vorliegenden Erfindung; die zuKühlmittels
im Inneren des Kerns direkt oder indirekt, sätzlichen, nicht dargestellten Apparaturen können von
jedoch ohne das Eingreifen irgendeiner anderen Vor- irgendeiner bekannten Art sein. Die in Fig. 1 scherichtung,
auf die nukleare Reaktivität des Reaktor- matisch dargestellte Ausführungsart weist ein Gefäß α
kerns und auf die Temperaturverhältnisse im Inneren 20 auf, in welchem sich der Kern b des Reaktors bedesselben
wirkt und auf diese Weise eine teilweise findet, der mittels einer Stütze c auf dem unteren Teil
oder vollständige Selbstregulierung bewirkt, durch des Gefäßes α ruht. Die Regelstäbe d sind durch Stanwelche
die anderen Kontroll- und/oder Regulierungs- gen e mit dem Steuermechanismus f verbunden. Dieser
vorrichtungen einfacher und weniger kostspielig ge- Steuermechanismus / sowie die Stäbe d selbst können
macht oder sogar überflüssig werden. 25 von irgendeiner bekannten Art sein. Das primäre
Bei einem Kernreaktor mit mittelbarer Dampf- Kühlmittel tritt in 1 in das Reaktorgefäß α ein und
erzeugung kann der erzeugte nutzbare Dampf in eine erfährt im Kern b eine Erhitzung als Folge der von
Turbine mit geringer Entspannung geleitet werden, diesem Kern entwickelten Energie. Hierauf verläßt
welche einen den Umlauf des primären Kühlmittels das primäre Kühlmittel in 2 das Reaktorgefäß α und
bewirkenden Apparat, beispielsweise einen Ventilator, 30 tritt in 3 in den Wärmeaustauscher g ein, wo es sich
ein Gebläse, einen Kompressor, eine Pumpe od. dgl., abkühlt und die Verdampfung des Wassers des in 6
antreibt. Der den Umlauf bewirkende Apparat kann in den Wärmeaustauscherg· eingeschalteten sekundären
jedoch auch von einer Turbine mit normaler Entspan- Umlaufs hervorruft. Das primäre Kühlmittel tritt in 4
nung getrieben werden, die über eine die Geschwindig- aus dem Wärmeaustauscher g aus und tritt sodann in
keit der Turbine proportional zur Dampffördermenge 35 den Apparat h ein, in welchem sein Druck wieder erregelnde
Steuerstelle mit nutzbarem Dampf gespeist höht wird. Je nach der Art des primären Kühlmittels
wird. und dem Umfang der im Apparat h erzielten Druck-
Bei unmittelbarer Dampferzeugung kann eine erhöhung handelt es sich bei diesem Apparat um einen
Wiederumlaufpumpe vorgesehen sein, welcher einer- Ventilator, ein Gebläse, einen Kompressor oder eine
seits der nicht verdampfte Hauptteil des primären 40 Pumpe; das primäre Kühlmittel verläßt den Apparat h
Kühlmittels und andererseits die Speiseflüssigkeit des in 5 und tritt in 1 in das Reaktorgefäß α ein. Der
primären Kühlmittels zugeführt wird, sowie eine Tür- Apparat ν von irgendeiner bekannten Art spielt die
bine mit geringer Entspannung, welcher der erzeugte Rolle eines Expansionsbehälters und hält gleichzeitig
Dampf des Kühlmittels zugeleitet wird und die die den Mindestdruck des primären Umlaufes in 4 in ent-Wiederumlaufpumpe
antreibt und von der aus der 45 sprechender Höhe. Das Wasser des sekundären UmDampf
seiner Verwertung zugeführt wird. Auch hier laufes, das in 6 in den Wärmeaustauscher g eintritt,
kann jedoch eine Turbine mit normaler Entspannung wird dort in nutzbaren Dampf verwandelt und verVerwendung
finden, die mit einem Durchfluß anzeiger läßt den Austauscher in diesem Zustand in 7, worauf
der Fördermenge des Dampfes des primären Kühl- es in 8 in die Turbine i mit geringer Entspannung einmittels
zusammenwirkt. Die Regeleinrichtung gemäß 5° tritt, aus welcher es in 9 wieder austritt, nachdem es
der Erfindung besitzt den Vorteil, daß die Apparatur, das Laufrad in Drehbewegung versetzt hat (Turwelche
nötig ist, um automatisch den der Dampfmenge bine ϊ). Der in 9 austretende nutzbare Dampf steht
angepaßten Zwangsumlauf zu erzielen, sehr einfach, zur Verwendung zur Verfügung. Die Turbine i treibt
sehr robust und sehr billig ausgeführt werden kann. über die Welle ; den Apparat h. Der Wärme-
Die Turbine und die von ihr angetriebene Pumpe 55 austauscher g, der Apparat h und die Turbine i kön-
sind vorzugsweise in einem gemeinsamen dichten Ge- nen von jeder beliebigen bekannten Art sein,
häuse angeordnet, das keinerlei Dichtungen für be- Wenn der in Fig. 1 schematisch dargestellte nukleare
wegliche, nach außen führende Teile od. dgl. aufweist. Dampferzeuger entsprechend einem festgesetzten Be-
Durch diese Anordnung wird vermieden, daß durch trieb arbeitet, so haben die Leistungen, Drücke,
Entweichen von primärem Kühlmittel die Umgebung 60 Temperaturen und Fördermengen einen bestimmten
radioaktiv verseucht wird. Durch diese Anordnung Wert. Bewirkt man unter diesen Bedingungen in 9
gemäß der Erfindung werden kostspielige und emp- eine zusätzliche Entnahme des vom nuklearen Dampf-
findliche Dichtungen überflüssig. erzeuger gelieferten Dampfes, so wirkt sich dies not-
Bei der unmittelbaren Dampferzeugung kann außer- wendigerweise in 9 durch eine Druckverminderung
dem zur zusätzlichen Zuführung der Speiseflüssigkeit 65 aus. Die Menge des in die Turbine i einströmenden
ein Steuerventil für die Speisung mit primärem Kühl- Dampfes erhöht sich, und damit steigt auch die Drehmittel
vorgesehen sein, das in Abhängigkeit von dem geschwindigkeit der Turbine i. Der von der Turbine i
Flüssigkeitsstand und dem Druck im Reaktorgefäß so angetriebene Apparat h dreht sich schneller, und die
gesteuert wird, so daß im Reaktorgefäß ein bestimmter Fördermenge des primären Kühlmittels wird größer.
Flüssigkeitsstand aufrechterhalten wird. 7° Wenn der Steuermechnismus der Regelstäbe d die
Stellung der Stäbe nicht verändert, so erleidet die durchschnittliche Temperaturhöhe des primären Umlaufes
in ihrer Gesamtheit eine Verminderung, wodurch eine fortschreitende Erhöhung der Reaktivität
des Reaktorkerns hervorgerufen wird, da dieser, wie aus der Praxis bekannt, einen negativen Reaktivitätskoeffizienten in bezug auf die Temperatur hat. Es
stellt sich ziemlich rasch ein neuer Betriebszustand ein, bei welchem die Leistung des Reaktors einen
neuen Wert hat, der der erhöhten Fördermenge des nutzbaren Dampfes angepaßt ist und bei welchem die
durchschnittliche Höhe der Temperaturen des primären Umlaufes praktisch ihren vorherigen Wert wieder erreicht
hat. Ähnliche Überlegungen gelten für den Fall, daß man, anstatt die Dampfentnahme in 9 zu erhöhen,
dieselbe vermindert; in diesem Falle begleitet eine vorübergehende Erhöhung der mittleren Temperaturen
des primären Umlaufes die Verminderung der Fördermenge des primären Kühlmittels und ruft ziemlich
rasch einen neuen Betriebszustand hervor, bei welchem die Höhe der Temperaturen des primären Umlaufes
praktisch wieder ihren vorherigen Wert erreicht hat und die Leistung des Reaktors einen neuen, der verminderten
Menge nutzbaren Dampfes angepaßten Wert hat. Die obengenannten drei ersten, allgemeinen
Vorteile der Erfindung, die nachstehend kurz aufgeführt werden:
1. automatische Anpassung der zum Zwangsumlauf des primären Kühlmittels erforderlichen Leistung
an die erzeugte Menge nutzbaren Dampfes,
2. Einfachheit, Robustheit und geringe Kosten der Apparatur, die nötig ist, um diesen Zwangsumlauf
automatisch zu erzielen,
3. Selbstregulierung der Leistung des Reaktors in Abhängigkeit von der dem nuklearen Dampferzeuger
entnommenen Dampfmenge,
ergeben sich klar und gleichzeitig aus der obigen Beschreibung der in Fig. 1 schematisch dargestellten Anwendung
der Erfindung.
Ein vierter Vorteil der in Fig. 1 schematisch dargestellten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
liegt darin, daß die den verschiedenen Dampfleistungen des nuklearen Dampferzeugers entsprechenden
Betriebszustände durch das Gleichbleiben der Eintritts- und der Austrittstemperatur des pri- 4-5
mären Kühlmittels gekennzeichnet sind. Tatsächlich ist die Fördermenge des primären Kühlmittels, da sie
praktisch proportional zur Menge des nutzbaren Dampfes ist, im Betrieb praktisch proportional zu der
vom Reaktor entwickelten Leistung; dies bringt praktisch das Gleichbleiben des Unterschiedes zwischen
der Temperatur des primären Kühlmittels in 1 und der in 2 mit sich, und da außerdem im obigen gezeigt
wurde, daß die mittlere Höhe der Temperaturen für jeden Betriebs-Gleichgewichtszustand praktisch konstant
ist, so· sind diese Temperaturen notwendigerweise konstant, gleichgültig, welcher Betriebszustand
herrscht.
Hieraus ergeben sich die nachstehenden, günstigen Folgen:
Die von der Temperatur des primären Kühlmittels
in allen Apparaturen des primären Umlaufes hervorgerufenen thermischen Spannungen sind praktisch
konstant im Betrieb und demnach keinen Veränderungen unterworfen, die in den diesen Spannungen innerhalb
der Apparaturen des primären Umlaufes ausgesetzten Materialien Ermüdungserscheinungen bewirken
könnten. Außerdem ist der Unterschied zwischen der Oberflächentemperatur der Kernbrennstoffteile
an einem bestimmten Punkt und der örtlichen Temperatur des primären Kühlmittels proportional zu
der vom Kern entwickelten Leistung und praktisch umgekehrt proportional zur Geschwindigkeit des primären
Kühlmittels; da der Quotient dieser beiden letzteren Faktoren gemäß der Definition der Erfindung
konstant ist, so ergibt sich daraus, daß die obige Temperaturdifferenz in dem bestimmten Punkt praktisch
konstant ist, gleichgültig, welcher Betriebszustand herrscht. Da andererseits die Temperatur des
primären Kühlmittels einen praktisch konstanten Wert im Betrieb hat, gleichgültig, wie groß die Menge des
vom nuklearen Dampferzeuger nach der Erfindung gelieferten Dampfes ist, so ist demnach die Oberflächentemperatur
an jedem Punkt im Betrieb praktisch unabhängig von dieser Menge. Dies ist ein ernsthafter
Vorteil hinsichtlich der Lebensdauer der Ummantelung der Kernbrennstoff teile. Die langfristigen Veränderungen
der Reaktivität des Reaktorkerns, die einerseits von den Veränderungen der von diesem entwickelten
Leistung und andererseits der fortschreitenden Vergiftung des Kernbrennstoffes durch die Spaltprodukte
herrühren, können durch die Wirkung der Regelstäbe ausgeglichen werden, welche durch irgendeine
bekannte Vorrichtung gesteuert werden.
Mehrere Varianten der in Fig. 1 schematisch dargestellten Ausführungsform der Erfindung können erzielt
werden, wenn man auf bekannte Art und Weise den AVärmeaustauscher g und/oder den Apparat h
und/oder die Turbine i parallel verdoppelt. Fig. 2 zeigt schematisch als ein die Erfindung in keiner
Weise begrenzendes Beispiel eine durch Verdoppelung des Apparates h und der Turbine i erzielte Variante
der in Fig. 1 schematisch dargestellten Ausführungsform. Bei dieser Variante teilt sich die in 7 aus dem
Wärmeaustauscher g austretende Menge des nutzbaren Dampfes in 8 in zwei gleiche Teile, deren einer in 8'
in die Turbine i' und deren anderer in 8" in die Turbine i" eintritt; die in 9' bzw. 9" aus den Turbinen i'
und i" austretenden gleichen Dampfmengen werden in 9 vereinigt und von dort in 10 der Verwendung zugeführt.
Die aus dem Wärmeaustauscher g austretende Menge des primären Kühlmittels teilt sich in 4 in zwei
gleiche Teile, deren einer bei 4' in den Apparat h' und deren anderer in 4" in den Apparat h" eintritt; die
in 5' bzw. 5" aus den Apparaten h' und h" austretenden
gleichen Mengen primären Kühlmittels werden in 5 vereinigt, von wo· aus sie zum Eintritt in das
Reaktorgefäß geleitet werden (Punkt 1). Die Turbinen i' und i" treiben die Apparate h' und h" durch
die Wellen /' bzw. /" an. Es ist klar, daß die Apparate
h' und h" identisch sind, ebenso die Turbinen i'
und i", und daß aus diesem Grunde die Aggregate (J', ;') und (i", /") identische Mermale haben und
identisch auf gleiche Weise und parallel arbeiten. Somit ist die Arbeitsweise der Gesamtheit des in Fig. 2
schematisch dargestellten nuklearen Dampferzeugers identisch mit der des in Fig. 1 schematisch dargestellten
nuklearen Dampferzeugers. Die erzielten Vorteile sind bei den Ausführungsformen nach Fig. 1
und 2 identisch. Die gleichen Vorteile werden bei jeder beliebigen Variante der Ausführungsform nach
Fig. 1 erzielt, bei der Wärmeaustauscher g und/oder das Aggregat {i, h) in zwei oder mehr entsprechende
identische Apparate geteilt sind.
Bei der in Fig. 1 schematisch dargestellten Ausführungsform der Erfindung und in den obigen
Varianten wird die Proportionalität der Menge des primären Kühlmittels zur Menge des nutzbaren
Dampfes des nuklearen Dampferzeugers durch das vorteilhafteste Mittel erzielt, d. h. unter Verwendung
einer oder mehrerer, von der vollen Menge nutzbaren Dampfes durchströmter Turbinen i (ir, i" ...) mit geringer
Entspannung zum Antrieb des Apparates oder der Apparate Ji Qi', Ji" ...).
Als ein die Erfindung in keiner Weise begrenzendes Beispiel stellt Fig. 3 schematisch eine Ausführungsform der Erfindung· dar, die der in Fig·. I schematisch
dargestellten identisch ist, außer was die Antriebsart des Apparates Ji anbelangt. Bei der in Fig. 3 schematisch dargestellten Ausführungsform der Erfindung
wird der Apparat Ji durch eine Dampfturbine k mit normaler Entspannung und veränderlicher Geschwindigkeit
angetrieben, durch welche eine in 9 von der in Richtung zur Verwendung strömenden Menge nutzbaren
Dampfes abgezweigte Dampfmenge strömt. Diese in 9 abgezweigte Dampfmenge wird durch ein
Regelgerät m geleitet und tritt sodann in 8 in die Turbine k ein, die sie in 10 verläßt. Das Gerät m bewirkt
eine veränderliche Drosselung der Dampfmenge in Richtung auf die Turbine k. Durch die durch das
Regelgerät m bewirkte Drosselung wird die Geschwindigkeit der Turbine k proportional der Gesamtfördermenge
des im Wärmeaustauscherg· erzeugten nutzbaren Dampfes unterworfen. Zu diesem Zweck wird
die Gesamtmenge nutzbaren Dampfes, die bei 7 den Wärmeaustauscher g verläßt, in einen Durchflußanzeiger?!
geleitet, aus dem sie bei 9 austritt. Der Durchflußanzeiger η ist mit dem Regelgerät m durch
die elektrischen und/oder pneumatischen und/oder hydraulischen Verbindungen p verbunden. Das Regelgerät
m wird durch die Verbindungen q mit pneumatischer und/oder hydraulischer und/oder elektrischer
Energie gespeist und steht in mechanischer und/oder hydraulischer und/oder pneumatischer und/oder elektrischer
Verbindung mit der Welle der Turbine k, deren Geschwindigkeit es regelt, wobei diese Verbindung
von beliebiger bekannter Art sein kann. Die Geräte m und η können ebenfalls von beliebiger bekannter
Art sein. Der in 10 aus der Turbine k ausströmende Dampf kann auf irgendeine bekannte Art und Weise
genutzt werden; beispielsweise kann der ausströmende Dampf, wie bei den Turbo-Speisepumpen der mit fossilen
Brennstoffen betriebenen Dampferzeuger üblich, in Haupt- und/oder Hilf skondensatoren der den Dampf,
verwendenden Einrichtung kondensiert werden. Die in die Turbine k der Fig. 3 abgezweigte Dampfmenge ist
klein im Vergleich zu der bei 9 austretenden Hauptmenge des nutzbaren. Dampfes. Die Turbine k kann
von beliebiger bekannter Art mit normaler Entspannung sein. Es ist klar, daß die Arbeitsweise des in
Fig. 3 schematisch dargestellten nuklearen Dampferzeugers mit der der in Fig. 1 schematisch dargestellten
Ausführungsart identisch ist, da die Gesamtheit der Apparatur (h, k, m, n) praktisch die gleichen
Bedingungen der Proportionalität zwischen der Menge des nutzbaren Dampfes und der Menge des
primären Kühlmittels wie die in Fig. 1 schematisch dargestellte Gesamtheit der Apparatur (Ji, ι) aufweist
und erfüllt. Varianten der in Fig. 3 schematisch dargestellten Ausführungsform der Erfindung können erzielt
werden, wenn der Wärmeaustauscher g und/oder der Apparat Ji und/oder die Turbine Ji und/oder der
Regelapparat m und/oder der Apparat η auf bekannte
Art und Weise, wofür in Fig. 2 ein Beispiel gegeben wurde, in zwei oder mehr entsprechende, vorzugsweise
identische Apparate geteilt ist oder sind.
Die Fig. 1, 2 und 3 stellen schematisch eine erste Ausführungsform des nuklearen Dampferzeugers nach
der vorliegenden Erfindung sowie Varianten dieser Ausführungsform in bezug auf die obigen Fälle 1
und 2 dar, bei welchen der Reaktorkern aus festen Elementen von Kernbrennstoff besteht.
Als ein die Erfindung in keiner Weise begrenzendes Beispiel bezieht sich eine zweite Ausführungsform der
Erfindung auf die obigen Fälle 3 und 4, wobei der Reaktorkern ebenfalls aus festen Kernbrennstoffelementen
besteht. Diese zweite Ausführungsform der Erfindung ist diejenige, welche die größten Vorteile
bietet. Sie bringt nämlich den obenerwähnten vierten
ίο Vorteil allgemeiner Art mit sich, der sich nicht auf
die in den Fig. 2 und 3 beschriebene Ausführungsform bezieht, sowie weitere Vorteile, die nachstehend herausgestellt
werden.
Als ein die Erfindung in keiner Weise begrenzendes Beispiel stellt Fig. 4 schematisch eine erste Art der
zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar. Bei dieser Variante spielt das primäre Kühlmittel
zugleich die Rolle eines Moderators und eines Reflektors, und der nutzbare, vom nuklearen Dampferzeuger
ao gelieferte Dampf ist der Dampf, der im Inneren des Reaktorkerns aus dem primären Kühlmittel erzeugt
wird. Der in Fig. 4 schematisch dargestellte Dampferzeuger weist ein Gefaßt α auf, in welchem sich der
Kern b des Reaktors befindet, der mittels einer dichten
as Stütze c auf dem unteren Teil des Gefäßes α ruht.
Über der dichten Stütze c ist ein an der Form des Kerns b anliegender Ring angeordnet. Als ein die Erfindung
in, keiner Weise begrenzendes Beispiel weist der Reaktor keine Regelstäbe auf. Das Gefäß a des
Reaktors ist durch eine Leitung p und eine Leitung q,
die in den oberen bzw. unteren Teil des Gefäßes a münden, mit einem Regelgerät f zur Regulierung der
Höhe η des primären Kühlmittels und des im Gefäß a
herrschenden Dampfdruckes verbunden. Das primäre Kühlmittel tritt in 1 in das Reaktorgemäß α ein und
wird im Reaktorkern b einer durch die vom Kern entwickelte Energie hervorgerufenen Erhitzung unterworfen.
Im Verlauf seines DurchstrÖmens durch den Kern b wird ein geringer Bruchteil der Menge des primären
Kühlmittels im Inneren des Kerns b der Verdampfung unterworfen. Der nicht verdampfte Hauptteil
des primären Kühlmittels gelangt nach dem Durchströmen des Kerns b wieder rings um den
Kern V nach unten und tritt in 2 aus dem Reaktorgefäß α aus, von wo das primäre Kühlmittel zum Eintritt
3 in die Pumpe Ji für den Zwangsumlauf geleitet wird. Nachdem es in der Pumpe Ji eine Druckerhöhung erfahren hat, verläßt das primäre Kühlmittel
dieselbe in 5 und tritt in 1 in das Reaktorgefäß a ein. Der im Inneren des Kerns b erzeugte Dampf des
primären Kühlmittels steigt in den oberen Teil des Reaktorgefäßes a, verläßt dasselbe in 7 und wird in 8;
in die Turbine i mit geringer Entspannung geleitet. Nach seinem Austritt aus der Turbine i in 9 ist der
Dampf des primären Kühlmittels in 10 zur Verwendung bereit. Die Speisung des nuklearen Dampferzeugers
mit zu verdampfendem primärem Kühlmittel erfolgt in 6, wo diese Flüssigkeit zu einem
Regelventil d geleitet wird, worauf es in 4 in den Wiederumlauf des primären Kühlmittels eintritt, beispielsweise,
jedoch ohne die Erfindung in irgendeiner Weise zu begrenzen, bei der Ansaugstelle der
Pumpe h, wo es sich mit der in 3 eintretenden Fördermenge des Wiederumlaufs vermischt. Der Öffhungs-
grad des Regelventils d wird durch eine Vorrichtung e
gesteuert, die mittels einer Verbindung g dem Regelgerät f unterworfen ist. Die Turbine i treibt die
Pumpeh über eine Welle/. Die Abschnitte des primären
Umlaufes zwischen den Punkten 2 und 3 einerseits und 5 und 1 andererseits sind durch einen Ab-
9 10
zweigungsumlauf verbunden, der nur zum Anlaufen Reaktivität hervor, und zwar infolge der Tatsache,
und Anhalten des nuklearen Dampf generators dient. daß bei der in Frage stehenden Ausführung das pri-
Dieser Abzweigungsumlauf ist mit einer Pumpe r und märe Kühlmittel gleichzeitig die Rolle des Reflektors
einem Rückschlagventil s versehen. Der primäre spielt.
Hauptumlauf von 5 bis 1 ist ebenfalls mit einem 5 Als besonders wichtig ist die Tatsache zu bewerten,
Rückschlagventil ν versehen. Der Dampfleitungs- daß die in Fig. 4 schematisch dargestellte Ausfüh-
abschnitt zwischen den Punkten 9 und 10 ist mit einem rungsform der Erfindung durch sehr einfache und
Absperrschieber w versehen. Diese Apparate r, s, ν wenig kostspielige Mittel automatisch eine Selbst-
und w können von beliebiger bekannter Art sein. stabilisierung grundsätzlicher Art des nuklearen
Wenn der in Fig. 4 schematisch dargestellte Dampf- io Dampferzeugers bewirkt. Bei den bekannten Arten
erzeuger entsprechend einem festgesetzten Betrieb nuklearer Dampferzeuger, bei welchen die Verdamparbeitet,
haben die Leistungen, Drücke, Tempe- fung des gleichzeitig die Rolle des Moderators (und
raturen und Fördermengen einen bestimmten Wert. Reflektors) spielenden primären Kühlmittels im
Bewirkt man unter diesen Bedingungen in 10 eine zu- Inneren des Reaktorkerns vor sich geht, ist ein wesentsätzliche
Entnahme des vom nuklearen Dampferzeuger 15 licher Nachteil die grundsätzliche UnStabilität der
gelieferten Dampfes, so wirkt sich dies durch eine vom Reaktor erzeugten Leistung: Wenn man bei die-Druckverminderung
in 9 aus. Die Menge des in die sen bekannten Dampferzeugern die Dampfentnahme Turbine i strömenden Dampfes erhöht sich, und erhöht, so verringert sich der Dampfdruck im oberen
gleichzeitig steigt auch die Drehgeschwindigkeit der Teil des Gefäßes, wodurch eine Vergrößerung des von
Turbine i. Die von der Turbine i getriebene Pumpe h 20 dem im Inneren des Kerns erzeugten Dampf eindreht
sich schneller, und die Fördermenge des primären genommenen Volumens und aus dem gleichen Grund
Kühlmittels erhöht sich. Da die Verdampfungsleistung eine Verringerung der Reaktivität und somit der
des Reaktors zunächst unverändert bleibt, vermindert Verdampfungsleistung des Reaktors hervorgerufen
sich das vom Dampf des primären Kühlmittels im wird, wodurch die Druckverminderung noch beschleu-Inneren
des Reaktors eingenommene Volumen infolge 25 nigt wird. Die gleichen Erscheinungen stellen sich im
der durch die Pumpe h bewirkten Erhöhung der Wie- umgekehrten Sinne ein, wenn man bei diesen bederumlaufmenge.
Hierdurch steigt die Reaktivität des kannten Dampferzeugern die Dampfentnahme verrin-Reaktors,
da dieser, wie aus der Praxis bekannt ist, gert, anstatt sie zu erhöhen; in diesem Falle erhöht
einen negativen Reaktivitätskoeffizienten in Abhängig- sich der Dampfdruck im Gefäß selbstbeschleunigend,
keit von dem vom Dampf im Inneren des Kerns ein- 30 Diese Erscheinungen charakterisieren deutlich die
genommenen Volumen hat. Es stellt sich ziemlich grundsätzliche !Instabilität der nuklearen Dampfrasch ein neuer Betriebszustand ein, bei welchem die erzeuger der bekannten Systeme. Bei diesen Systemen
Leistung des Reaktors einen neuen, der erhöhten ist man somit gezwungen, komplizierte und kost-Fördermenge
des nutzbaren Dampfes angepaßten Wert spielige Einrichtungen vorzusehen, um die Leistung
hat und bei welchem das im Inneren des Kerns vom 35 des Reaktors zu stabilisieren und diese Leistung der
Dampf eingenommene Volumen praktisch seinen geforderten Dampfmenge anzupassen. In den meisten
früheren Wert infolge der Proportionalität zwischen Fällen handelt es sich bei diesen Einrichtungen um
der Fördermenge an nutzbarem Dampf und der For- Regelstäbe und um ein kompliziertes und kostspieliges
dermenge des wieder in Umlauf gebrachten: primären Steuer- und Unterordnungssystem für dieselben.
Kühlmittels wieder erreicht hat. Nunmehr strebt in- 40 Bei der in Fig. 4 schematisch dargestellten Ausfolge der erhöhten Verdampfung der Stand η des Kühl- führungsform können die Apparate a, d, e, f, h und i mittels im Gefäß α danach, sich zu vermindern, so- von jeder beliebigen bekannten Art sein. Die Verbinlange das Regelventil d den Durchfluß einer erhöhten dung g kann pneumatisch und/oder hydraulisch und/ Menge primären Kühlmittels nicht gestattet. Hier oder elektrisch sein und eine oder mehr Leitungen greift das Regelgerät f ein, welches auf die Verminde- 45 und/oder .Leiter aufweisen. Sie kann durch jedes berung der Höhe reagiert, indem es durch die Verbin- liebige bekannte Mittel an eine pneumatische und/oder gung g und die Vorrichtung e eine Vergrößerung der hydraulische und/oder elektrische Speisequelle anöffnung des Ventils d bewirkt. Die gleichen Erschei- geschlossen sein.
Kühlmittels wieder erreicht hat. Nunmehr strebt in- 40 Bei der in Fig. 4 schematisch dargestellten Ausfolge der erhöhten Verdampfung der Stand η des Kühl- führungsform können die Apparate a, d, e, f, h und i mittels im Gefäß α danach, sich zu vermindern, so- von jeder beliebigen bekannten Art sein. Die Verbinlange das Regelventil d den Durchfluß einer erhöhten dung g kann pneumatisch und/oder hydraulisch und/ Menge primären Kühlmittels nicht gestattet. Hier oder elektrisch sein und eine oder mehr Leitungen greift das Regelgerät f ein, welches auf die Verminde- 45 und/oder .Leiter aufweisen. Sie kann durch jedes berung der Höhe reagiert, indem es durch die Verbin- liebige bekannte Mittel an eine pneumatische und/oder gung g und die Vorrichtung e eine Vergrößerung der hydraulische und/oder elektrische Speisequelle anöffnung des Ventils d bewirkt. Die gleichen Erschei- geschlossen sein.
nungen stellen sich im umgekehrten Sinne ein, wenn Das Regelgerät / für den Druck und den Stand des
der Dampferzeuger anstatt einer Erhöhung der Dampf- 50 primären Kühlmittels im Gefäß α hat einen Handentnahme
einer Verminderung der Entnahme unter- oder Fernsteuerungszeiger, der in drei Stellungen geworfen wird, und man erreicht auf diese Weise eben- bracht werden kann: Die erste Stellung dieses Zeigers
falls einen neuen stabilen Gleichgewichtszustand. ist die Haltestellung des nuklearen Dampferzeugers;
Die langfristigen Veränderungen der Reaktivität wenn sich der Zeiger in dieser Stellung befindet,
des Kerns bewirken, daß der Betriebsdruck des Reak- 55 steuert das Gerät f den öfifnungsgrad des Ventils d in
tors sich auf lange Frist zu verändern sucht, so· daß solcher Weise, daß im Gefäß α ein bestimmter, nachdie
entsprechende Temperaturveränderung infolge des stehend näher definierter Stand n' aufrechterhalten
negativen Reaktivitätskceffizienten des Kerns in Ab- wird, und zwar gleichgültig, welchen Wert der Druck
hängigkeit von der Temperatur automatisch die Sta- im Gefäß hat. Befindet sich der Zeiger in der zweiten
bilisierung der Arbeitsweise des Reaktors bewirkt. 60 Stellung oder Anlaufstellung des nuklearen Dampf-Ais
die Erfindung in keiner Weise begrenzendes Bei- erzeugers, so regelt der Apparat/ den öffnungsgrad
spiel unterwirft das Regelgerät / zwecks Vermeidung des Ventils d in solcher Weise, daß ein sehr langdieser
langfristigen Druckveränderungen die von ihm sames Ansteigen des Standes im Gefäß α hervorkontrcllierte
Wasserstandshöhe automatisch den lang- gerufen wird; die Geschwindigkeit des Niveauanstiegs
fristigen Druckänderungen; eine Verminderung des 65 ist vom Druck unabhängig, solange dieser unter einem
Betriebsdruckes ruft eine Erhöhung des Be- vorausbestimmten Wert bleibt, und in. dem Augentriebs
(wasser) Standes hervor, und umgekehrt, damit blick, in welchem dieser Wert erreicht wird, bewirkt
der Druck automatisch wieder den verlangten Wert das Gerät / die Schließung des Ventils d. Wenn sich
einnimmt. Die Veränderung des Standes des primären der Zeiger in der dritten Stellung oder normalen BeKühlmittels ruft eine entsprechende Änderung der 70 triebsstellung des nuklearen Dampferzeugers befindet,
ii
so wirkt das Gerät / auf das Ventil d in solcher
Weise, daß der Stand auf einem Vergleichswert gehalten wird, wobei dieser Vergleichswert selbst durch
einen negativen bzw. positiven Abweichungswert des Druckes im Gefäß α in bezug auf den verlangten Druck
erhöht bzw. vermindert wird.
Das Anlaufen des in Fig. 4 schematisch dargestellten
nuklearen Dampferzeugers kann beispielsweise, ohne hierdurch die Erfindung zu begrenzen, folgendermaßen
erfolgen: Der Dampferzeuger wird zunächst als vollkommen, leer angenommen und das Ventil w
als geöffnet. Man prüft zunächst, ob der Zeiger des Gerätes / richtig in Haltestellung steht. In dieser Lage
gibt das Gerät / dem Stand η einen vorausbestimmten
Wert n', bei welchem der Rohrstutzen 2 des Gefäßes a gerade noch untergetaucht ist. Das Ventil d ist also
geöffnet, da ja das Gefäß α vollkommen leer ist. Nun läßt man fortschreitend das primäre Kühlmittel in 6
durch das handgesteuerte Ventil u eintreten. Wenn der Stand im Gefäß α den Wert n' erreicht hat, schließt
sich das Ventil d unter der Wirkung des Gerätes f. Nun läßt man die Pumpe r anlaufen, welche den Stand
im Kern b des Reaktors steigen läßt. Da die Stütze c wie auch ihre obere, der Form des Kerns b angepaßte
Verlängerung dicht sind, steigt das primäre Kühlmittel über den Kern b und fällt in den Raum zwischen
dem Kern b und den Wandungen des Gefäßes a. Der Stand in diesem Raum bleibt n', weil die auf das
Ventil d wirkende Niveauregulierung eingreift. In diesem Augenblick erreicht der Reaktor noch nicht die
kritische Phase, denn die seinen Kern b umgebende Menge Reflektor ist ungenügend. Man bringt nunmehr
den Schaltzeiger des Regelgeräts / in die Anlaufstellung.
Nun gestattet das Gerät / ein sehr langsames Ansteigen des Standes in dem Raum zwischen dem
Kern b und den Wandungen des Gefäßes a. Dieser Raum füllt sich fortschreitend. Wenn der Stand n"
erreicht, wird der Reaktor gerade kritisch. Die langsam weiter fortschreitende Füllung ruft eine leichte
überkritische Phase des Reaktors hervor, der nun beginnt, Wärme zu erzeugen. Die durch diese Wärmeentwicklung
bewirkte Temperaturerhöhung des Wassers ruft infolge des negativen Reaktivitätskoeffizienten
des Reaktors in Abhängigkeit von der Temperatur eine Begrenzung der erzeugten Leistung hervor; diese
Leistung wird durch die Füllgeschwindigkeit gesteuert. Während die Füllung fortschreitet, erhöht sich die
Temperatur des primären Kühlmittels schrittweise, bis sie den Siedepunkt unter dem atmosphärischen
Druck erreicht, und solange das Ventil w geöffnet bleibt, wird die Reaktivität des Kerns nicht mehr
durch die Temperaturerhöhung gesteuert, sondern durch das Volumen der Dampfblasen, die sich in seinem
Inneren entwickeln. Die Füllung schreitet weiter fort, und die Leistung des Reaktors sowie die Dampfentwicklung
des primären Kühlmittels erhöhen sich. Dieser Dampf verdrängt schrittweise die noch im
Gefäß α verbliebene Luft, und nach dieser Entlüftung schließt man das Ventil w. Nunmehr beginnt der
Druck im Gefäß α zu steigen bis zu dem Augenblick, wo er den vorausbestimmten Regelwert des Gerätes /
erreicht. Man bringt nun den Regulierungszeiger des Gerätes f in die normale Betriebsstellung und
öffnet fortschreitend das Ventil w. Die in die Turbine i strömende Dampfmenge bringt diese zum Anlaufen
und bewirkt gleichzeitig eine steigende Wiederumlaufmenge des primären Kühlmittels zusätzlich zu
der bis zu diesem Zeitpunkt von der Pumpe r gelieferten Wiederumlaufmenge. Wenn die Fördermenge
des Dampfes den Betriebswert erreicht, stellt man die Pumpe r ab, und das Arbeiten des Dampferzeugers
wird zu dem des normalen Betriebes, wie im obigen beschrieben.
Das Abstellen des in Fig. 4 schematisch dargestellten
Dampferzeugers kann beispielsweise, ohne durch dieses Beispiel die Erfindung in irgendeiner Weise zu
begrenzen, folgendermaßen erfolgen: Man bringt den Zeiger des Regelgerätes / in Haltestellung und läßt
gleichzeitig die Pumpe r anlaufen. Der Stand des primären Kühlmittels im Gefäß σ· senkt sich nunmehr
fortschreitend und stabilisiert sich in n'. Die Leistung des Reaktors fällt allmählich bis Null, und die vom
Kern erzeugte Wärme verringert sich auf die von den Spaltprodukten erzeugte Wärme. Diese Wärme wird
von der Verdampfung des durch die Pumpe r in Wiederumlauf gesetzten primären Kühlmittels absorbiert.
Ein wichtiges Merkmal des in Fig. 4 schematisch dargestellten nuklearen Dampferzeugers nach der vorliegenden
Erfindung liegt darin, daß das Aggregat
ao Turbine i—Pumpe h in einen vollkommen dichten
Körper eingeschlossen sein kann, der selbst keinerlei äußere Dichtung aufweist, die das primäre Kühlmittel
darin hindert, zwischen den feststehenden und beweglichen Organen zu entweichen. Fig. 6 stellt schematisch
die Anordnung der Turbine i und der Pumpe h in einem vollkommen dichten Körper 0 dar. Eventuelle
Mengen entwichenen primären Kühlmittels, die von den Dichtungen der Turbine i und/oder der Pumpe h
stammen, verbleiben in dem vollkommen dichten Körper, in welchem sich ein mitttlerer Druck des primären
Kühlmittels einstellt. Aus diesem Grunde können die Turbine i und die Pumpe h von einer klassischen
Ausführungsart sein, abgesehen von dem einen Punkt, daß die Lager dieser Maschinen vom primären Kühlmittel
selbst geschmiert werden müssen. Wenn man alle diese Elemente berücksichtigt, so ist das Aggregat
Turbine i — Pumpe h sehr robust und sehr wenig kostspielig.
Die besonderen Vorteile der in Fig. 4 schematisch dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind,
außer den vier obigen Vorteilen allgemeiner Art, folgende:
Dieser nukleare Dampferzeuger ist äußerst einfach, und seine Ausführung ist wenig kostspielig. Die Herstellung
des Reaktorgefäßes macht tatsächlich nur die üblichen Kesselschmiedarbeiten ohne besondere Präzision
erforderlich. Die starken Dampfleitungen weisen nur ein dichtes Absperrventil auf. Dieser Teil
kann infolge seiner Art und seiner Abmessungen kostspielig sein, aber es ist der einzige wichtige Sonderteil
des vollständigen Dampferzeugers. Die starken Wiederumlaufleitungen des primären Kühlmittels weisen
nur ein Rückschlagventil bekannter Art auf, das somit wenig kostspielig ist. DieLeitung desAbzweigumlaufes
hat infolge der geringen Menge, die diesen Umlauf beim Inbetriebsetzen und Abstellen des Dampferzeugers
durchströmt, einen geringen Querschnitt. Sie weist nur ein kleines Rückschlagventil bekannter Art
und eine Spezialpumpe auf, die vollkommen dicht sein muß. Dank den geringen Maßen und ihrer geringen
Leistung ist diese Pumpe verhältnismäßig wenig kostspielig. Wie oben erwähnt, sind die Turbine i und die
Pumpe h einfach und wenig kostspielig. Das Ventil d,
das dicht sein muß, ist infolge seiner geringen Maße verhältnismäßig wenig kostspielig; es wird tatsächlich
nur von der im nuklearen Dampferzeuger zu verdampfenden Menge primären Kühlmittels durchflossen, und
diese Menge ist, volumenmäßig gesehen, ziemlich gering im Verhältnis zu der des erzeugten Dampfes. Das
einzige eigentliche Regelaggregat ist die vom Gerät /
1 083347
und der Steuervorrichtung e des Ventils d gebildete
Gesamtheit.
Im ganzen gesehen sind somit die Ausführungskosten des nuklearen Dampferzeugers nach Fig. 4 im
Vergleich zu den Kosten der nuklearen Dampferzeuger der bekannten Arten sehr gering. Der Wiederumlaufkoeffizient
ist sehr hoch; beispielsweise, jedoch ohne dadurch die Erfindung zu begrenzen, kann das Verhältnis
der Gewichtsmenge des primären Kühlmittels zur Gewichtsmenge des erzeugten Dampfes bei Nor- ίο
malbetrieb 60 sein. Dieser Faktor gestattet es, dem Kern b eine hohe thermische Leistung zu entziehen, so
daß die spezifische Leistung dieses nuklearen Dampferzeugers sehr hoch ist, was in Verbindung mit den
übrigen Faktoren einen sehr geringen Gestehungspreis pro installierte Leistungseinheit und seine geringe Immobilisierung
von Kernbrennstoff bedingt. Im ganzen gesehen ist der Gestehungspreis der Tonne erzeugten
Dampfes somit sehr niedrig im Vergleich zu dem bei den nuklearen Dampferzeugern der bekannten Arten
erzielten.
Eine erste Variante der in Fig. 4 schematisch dargestellten Ausführungsform des Dampferzeugers kann
man erhalten, wenn man das von der Turbine i und der Pumpe h gebildete Aggregat in zwei oder mehr
identische und parallel arbeitende Aggregate aufteilt. Diese Variante, deren Arbeitsweise identisch ist, bedarf
keiner besonderen Beschreibung, da ihr Schema, von der Fig. 4 ausgehend, auf die gleiche Art und
Weise erzielt werden kann, wie die Fig. 2 von der Fig. 1 ausgehend erzielt wurde.
Eine zweite Variante kann man auf bekannte Art und Weise erhalten, indem man den mit der Pumpe r
und dem Ventil s versehenen Abzweigungsumlauf durch zwei oder mehr identische Umläufe ersetzt.
Eine dritte Variante besteht darin, neben dem Gerät / und dem Ventil d, das mit seiner Steuervorrichtung
e versehen ist, eine zweite identische Apparatur anzuordnen. Diese Variante, die aus Sicherheitsgründen
wünschenswert sein kann, bedarf keines erläuternden Schemas, da sie sich aus der Anwendung bekannter
Verfahren, ergibt.
Eine vierte Variante kann man erhalten, indem man die Turbine i mit geringer Entspannung durch eine
durch Abzweigung mit einem Teil des nutzbaren Dampfes gespeiste Turbine mit normaler Entspannung
ersetzt. Diese Variante mit identischer Arbeitsweise bedarf keiner besonderen Beschreibung, da sich
ihr Schema, von der Fig. 4 ausgehend, auf die gleiche Art und Weise ergibt, wie die Fig. 3 aus der Fig. 1
abgeleitet wurde. Die beiden letzten Varianten sowie weitere mögliche Varianten, die darin bestehen, daß
das Aggregat Turbine i — Pumpe h durch andere, die gleiche Bedingung der Proportionalität zwischen der
Menge des primären Kühlmittels und der Menge des nutzbaren Dampfes erfüllende Vorrichtungen ersetzt
wird, bringen im wesentlichen die gleichen Vorteile wie die in Fig. 4 schematisch dargestellte Ausführungsform
mit sich; sie erfordern jedoch eine kompliziertere und kostspieligere Apparatur, wodurch der
obenerwähnte zweite Vorteil allgemeiner Art in einem gewissen Grade vermindert wird.
Fig. S stellt schematisch die zweite, auf den obigen Fall 4 angewandte Ausführungsform des nuklearen
Dampferzeugers nach der Erfindung dar, und zwar in einer Fassung, bei welcher der Reaktorkern wiederum
aus festen Brennstoffelementen besteht und das primäre Kühlmittel gleichzeitig die Rolle des Moderators
und des Reflektors spielt und einer Verdampfung ausschließlich im Inneren des Reaktorkerns unterworfen
wird. Der Dampf des primären Kühlmittels wird in einem Wärmeaustauscher kondensiert und bewirkt in
diesem die Verdampfung des Wassers des sekundären Umlaufes, wodurch der nutzbare Dampf erzeugt wird.
Der in Fig. 5 schematisch dargestellte nukleare Dampferzeuger weist die Elemente a, b, c, d, e, f, g, h,
i, j, p, q, r s und y auf, welche den Elementen des in Fig. 4 schematisch dargestellten nuklearen Dampferzeugers
identisch sind. Das in Fig. 4 schematisch dargestellte Absperrventil w ist hier durch ein Abblaseventil
y am höchsten Punkt des Wärmeaustauschers m ersetzt. Zugleich mit der Pumpe h wird
von der Turbine i eine zusätzliche Pumpe k getrieben. Außerdem wird der Dampf des primären Kühlmittels,
der in 9 aus der Turbine i ausströmt, in einem Wärmeaustauscher?«, in welchen er bei 10 eintritt, kondensiert.
Das Kondensat wird in 11 aus dem unteren Teil des Austauschers m entnommen, wird von dort durch das
Ventil d und hierauf bei 12 in die Pumpe k geleitet, aus welcher es in 13 austritt, um dem Wiederumlauf
des primären Kühlmittels zugeführt zu werden, beispielsweise, jedoch ohne die Erfindung hierdurch zu
begrenzen, zur Ansaugstelle der Pumpe h, wo es sich mit der primären Wiederumlaufmenge vermengt, die
über die Punkte 2, 3, und 4 vom Reaktorgefäß a
kommt. Der Wärmeaustauscher m wie auch die Pumpe k können von beliebiger bekannter Art sein.
Das Wasser des nuklearen Umlaufs wird duch die Leitung t in den Austauscher m geleitet und durch
Erwärmung in Berührung mit den Rohren w in Dampf verwandelt. Der erzeugte sekundäre Dampf tritt durch
die Leitung u aus und ist zur Verwendung verfügbar. In seinem unteren Teil ist der Austauscher m als Sammelraum
für das flüssige primäre Kühlmittel ausgebildet, der genügend groß ist, um dort außer einem Reservevolumen
ein zusätzliches Volumen primären Kühlmittels zu halten, das mindestens dem Volumen
entspricht, das im Gefäß α einerseits vom Stand n' und
andererseits vom höchsten für den Betrieb des Reaktors in Betracht gezogenen Stand begrenzt wird.
Wie aus einem Vergleich der Fig. 4 und 5 hervorgeht, ist die Arbeitsweise der in diesen beiden Figuren
schematisch dargestellten nuklearen Dampferzeuger, von einigen zweitrangigen Unterschieden abgesehen,
identisch. Ein erster Unterschied liegt darin, daß das der Pumpe h zugeführte primäre Kühlmittel nicht aus
dem Verbraucherkreis, sondern aus dem im untersten Teil des Wärmeaustauschers m angesammelten Reservevolumen
des primären Kühlmittels stammt, dessen vom Ventil d geregelte Durchfluß menge von der
Pumpe k unter Druck gesetzt wird, bevor sie bei 14 in die Pumpe h geleitet wird. Ein zweiter Unterschied
liegt in der Tatsache, daß es nicht mehr erforderlich ist, in der Dampfleitung zwischen 9 und 10 ein AbStellventil
einzuschalten, da der primäre Umlauf vollkommen geschlossen ist. Das Abblaseventil y dient
zum Abblasen der in den Apparaten bei der Inbetriebsetzung
enthaltenen Luft. Ein Füllventil ζ gestattet die Erstfüllung der Einrichtung mit primärem Kühlmittel.
Der Wärmeaustauscher m muß auf der Seite primären Umlaufes vollkommen dicht sein.
Das Anlassen, das normale Arbeiten und das Abstellen des nuklearen Dampferzeugers, wie er in Fig. 5
schematisch dargestellt ist, erfolgen im wesentlichen wie bei dem in Fig. 4 schematisch dargestellten nuklearen
Dampferzeuger. Vor der Inbetriebsetzung verfährt man beim sekundären Umlauf genau wie beim
Wasserumlauf eines herkömmlichen, mit fossilem Brennstoff betriebenen Dampferzeugers. Wenn sich
der Waserstand des sekundären Umlaufes im Wärme-
austauscher m eingestellt hat, läßt man den nuklearen
Dampferzeuger nach Fig. 5 anlaufen, wie in bezug auf Fig. 4 beschrieben wurde. Wenn der primäre Umlauf
den gewünschten Druck erreicht hat, kann man das Hauptventil des nutzbaren Dampfes des sekundären S
Umlaufes öffnen, wodurch eine Verminderung des Druckes des Dampfes im sekundären Umlauf und zugleich
eine Verringerung der Temperatur der Rohre w bewirkt wird. Infolgedessen verringert sich der Druck
des primären Dampfes im Austauscher m, und dieTurbine i läuft an, wie oben beschrieben wurde. Die Veränderungen
der Dampfbeanspruchung in u drücken sich durch entsprechende Veränderungen des Druckes
des primären Kühlmittels im Austauscher m aus, wodurch die Leistung des Reaktorkerns b automatisch
dem Bedarf an nutzbarem Dampf angepaßt wird.
Die Vorteile des in Fig. 5 schematisch dargestellten nuklearen Dampferzeugers nach der vorliegenden Erfindung
sind im wesentlichen identisch mit den Vorteilen des in Fig. 4 schematisch dargestellten nuklearen
Dampferzeugers nach der Erfindung. Die Herstellung des Wärmeaustauschers m erfordert nur herkömmliche
Kesselschmiedarbeiten ohne besondere Präzision. Die Pumpe k kann mit der Turbine i und der
Pumpe h in dem dichten Gehäuse (Körper) vereinigt werden, von welchem bei der Beschreibung des in
Fig. 4 schematisch dargestellten nuklearen Dampferzeugers die Rede war. Einige sekundäre Unterschiede
hinsichtlich der Vorteile sind zwischen den in Fig. 4 und 5 schematisch dargestellten Ausführungsformen der Erfindung festzustellen. Die Ausführung
nach Fig. 4 ist weniger kostspielig als die nach Fig. 5, denn sie erfordert keinen Wärmeaustauscher m. Hingegen
wird bei der Ausführung nach Fig. 5 nichtradioaktiver Dampf erzeugt, während der bei der Ausführungsform
nach Fig. 4 erzeugte Dampf radioaktiv ist. Ob die eine Ausführungsform von größerem Interesse
als die andere ist, hängt von der Verwendung ab, der man den erzeugten nutzbaren Dampf zuführen
will. Soll der nutzbare Dampf zur Erzeugung von mechanischer Energie durch Entspannung in einer Turbine
dienen, so zieht das Vorhandensein des Wärmeaustauschers m in der Ausführung nach Fig. 5 im Vergleich
zu der Ausführung nach Fig. 4 eine Verminderung der Gesamtleistung der kompletten Energieerzeugungsanlage nach sich, gestattet jedoch andererseits
die erforderlichen kostspieligen Vorkehrungen zu vermeiden, die die Verhinderung der radioaktiven Verseuchung
und der Verluste des Kraftumlaufes nötig macht. Die einer jeden der beiden Ausführungen eigenen
Vor- und Nachteile haben somit eine relative, von den dem jeweiligen Verwendungsfalle eigenen Gegebenheiten
abhängende Bedeutung.
Varianten des in Fig. 5 schematisch dargestellten nuklearen Dampferzeugers nach der Erfindung kann
man erhalten, wenn man, wie oben in bezug auf die in Fig. 4 schematisch dargestellte Ausführungsform gesagt
wurde, auf bekannte Art und \¥eise Apparate oder Gesamtheiten von Apparaten durch entsprechende
Gruppen von mehreren identischen und parallel arbeitenden Apparaten oder Gesamtheiten von Apparaten
ersetzt und/oder die Turbine i durch eine Turbine mit totaler Entspannung ersetzt. Die Vor- und Nachteile
dieser verschiedenen möglichen Varianten sind praktisch die gleichen wie die im Zusammenhang mit den
gleichen Varianten der Ausführung nach Fig^ 4 aufgezeigten.
Schließlich findet die Erfindung auch Anwendung, wenn das primäre Kühlmittel gleichzeitig als Moderator
und/oder Reflektor und/oder als Lösungsmittel eines oder mehrerer löslicher Verbindungen von Spaltmaterialien
und/oder Brütstoffen und/oder als Suspensionsmittel für eine oder mehrere unlösliche Verbindungen
von Spaltmaterialien und/oder Brütstoffen und/oder eines Moderators und/oder eines Reflektors
dient. Dasselbe gilt für alle obigen Ausführungsbeispiele der Erfindung. In diesen Fällen bleiben auch
alle der Beschreibung dienenden Schemata der Fig. 1 bis 6 wie auch die obig'en, auf diese Schemata bezüglichen
Erklärungen und die sich daraus ergebenden Vorteile im wesentlichen gültig.
Claims (18)
1. Einrichtung zum Regeln eines zur mittelbaren oder unmittelbaren Dampferzeugung dienenden
Kernreaktors, bei der die gesamte Durchfiußmenge eines primären Kühlmittels in Abhängigkeit von
der Nutzleistung des Reaktors gleichsinnig mit dieser geändert wird, dadurch gekennzeichnet, daß
der Umlauf des primären Kühlmittels unmittelbar von dem erzeugten Dampf bewirkt wird, derart,
daß die Durchflußmenge des primären Kühlmittels der Dampffördermenge proportional ist.
2. Einrichtung zum Regeln eines Kernreaktors, dessen primäres Kühlmittel beim Austritt aus dem
Reaktor in einen Wärmeaustauscher geleitet wird, in welchem es die Dampferzeugung in einem sekundären
Umlauf bewirkt, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erzeugte nutzbare
Dampf in eine Turbine (i) mit geringer Entspannung geleitet wird, welche einen den Umlauf des
primären Kühlmittels bewirkenden Apparat (h), beispielsweise einen Ventilator, ein Gebläse, einen
Kompressor, eine Pumpe od. dgl. antreibt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der den Umlauf bewirkende
Apparat von einer Turbine (k) mit normaler Entspannung getrieben wird, die über eine die Geschwindigkeit
der Turbine proportional zur Dampffördermenge regelnde Steuerstelle (m) mit
nutzbarem Dampf gespeist wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerstelle (in) mit einem
Durchfluß anzeiger (n) in Verbindung steht, durch den die gesamte aus dem Wärmeaustauscher (g)
austretende nutzbare Dampfmenge geleitet wird und von dem aus der Dampf der Verwertung zugeführt
wird.
5. Einrichtung nach Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Fördermenge
des nutzbaren Dampfes beim Austritt aus dem Wärmeaustauscher (g) in zwei oder mehr, vorzugsweise
gleiche Teile teilt, deren jeder in eine Turbine (i, i") geleitet wird, und daß die aus diesen
Turbinen austretenden Dampfmengen vereinigt werden, um der Verwendung zugeführt zu werden,
während sich die Durchflußmenge des primären Kühlmittels ebenfalls in zwei oder mehr Teile
teilt, deren jeder einem Umlauf apparat (h, h") zugeführt wird, worauf die aus diesen Apparaten
austretenden Mengen des primären Kühlmittels vereinigt und in das Reaktorgefäß (α) geleitet werden,
und daß jede Turbine einen ihr entsprechenden Umlaufapparat antreibt.
6. Einrichtung zum Regeln eines Kernreaktors, dessen primäres Kühlmittel zur Dampferzeugung
herangezogen wird, nach Anspruch 1, gekenn-
zeichnet durch eine Wiederumlaufpumpe(fc) ,welcher
einerseits der nicht verdampfte Hauptteil des primären Kühlmittels und andererseits die Speiseflüssigkeit
des primären Kühlmittels zugeführt wird, sowie eine Turbine (t) mit geringer Entspannung,
welcher der erzeugte Dampf des Kühlmittels zugeleitet wird und die die Wiederumlaufpumpe
(A) antreibt und von der aus der Dampf" seiner Verwertung zugeführt wird.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß die Pumpe (h) von einer Turbine mit normaler Entspannung angetrieben wird, die
mit einem Durchflußanzeiger der Fördermenge des Dampfes des primären Kühlmittels zusammenwirkt.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbine (i) und die von
ihr angetriebene Pumpe (Ji) in einem gemeinsamen
dichten Gehäuse (0) angeordnet sind, das keinerlei Dichtungen für bewegliche, nach außen führende
Teile od. dgl. aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur zusätzlichen Zuführung der
Speiseflüssigkeit ein Steuerventil (d) für die Speisung mit primärem Kühlmittel vorgesehen ist, das
in Abhängigkeit von dem Flüssigkeitsstand und dem Druck im Reaktorgefäß (α) so gesteuert wird,
so daß im Reaktorgefäß ein bestimmter Flüssigkeitsstand aufrechterhalten wird.
10. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktorgefäß (α) mit einem
Kontrollgerät (/) für den Stand des primären Kühlmittels und den im Gefäß herrschenden
Dampfdruck verbunden ist, das eine Haltestellung des nuklearen Dampferzeugers, eine Anlaßstellung
des Dampferzeugers und eine normale Betriebsstellung des Dampferzeugers aufweist.
11. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß während der Anlaß- und Abstellzeiten
der Wiederumlauf durch eine in einem parallel zur Hauptpumpe abgezweigten Umlauf angeordnete
Hilfspumpe (r) bewirkt wird und zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Umlaufrichtung
in den Umläufen Rückschlagventile (v) vorgesehen sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das von. der Turbine und der
Pumpe gebildete Aggregat in zwei oder mehr identische Aggregate aufgeteilt ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch mehrere identische Abzweigumläufe.
14. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf des primären Kühlmittels
nach dem Austritt aus der Turbine (i) in einen Wärmeaustauscher (m) kondensiert wird, in
welchem er die Dampferzeugung in sekundärem Umlauf oder die Erwärmung einer Flüssigkeit des
sekundären Umlaufes ohne Zustandsänderung bewirkt.
15. Einrichtung nach Ansprüchen 6 bis 14, gekennzeichnet durch eine zusätzliche Pumpe (k), die
ebenfalls von der Turbine (i) angetrieben wird und der das dem Wärmeaustauscher (m) entnommene
Kondensat zugeführt wird, wobei dieses Kondensat in den Wiederumlauf geleitet wird, wo
es sich mit der vom Reaktorgefäß (a) kommenden
primären Wiederumlaufmenge vermischt.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbine mit geringer Entspannung
und die von ihr angetriebenen Pumpen in einem gemeinsamen dichten Gehäuse angeordnet
sind, das weder mit einer Dichtung für ein bewegliches, nach außen führendes Organ noch mit einer
Sammelvorrichtung für entweichende Flüssigkeitsmengen versehen ist.
17. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß alle Apparate und/oder
alle Umläufe einzeln oder zusammen verdoppelt oder vervielfacht sind.
18. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktorkern in
zwei oder mehr getrennte Teile oder Abschnitte geteilt ist und jeder dieser Teile einen Umlauf primären
Kühlmittels aufweist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
M. A. Schultz, »Control of Nuclear Reactors and
M. A. Schultz, »Control of Nuclear Reactors and
Power Plants«, 1955, S. 127, 156 und 157;
»Elektrotechnik und Maschinenbau«, Bd. 72, 1955,
S. 360.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
©, 009 547/337 6.60
Applications Claiming Priority (1)
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LU35256 | 1957-07-01 |
Publications (1)
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DE1083947B true DE1083947B (de) | 1960-06-23 |
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GB (1) | GB898332A (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1276229B (de) * | 1963-10-30 | 1968-08-29 | Combustion Eng | Vorrichtung zur automatischen Regelung der Reaktivitaet eines Siedewasserkernreaktors |
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- BE BE569011D patent/BE569011A/xx unknown
- LU LU35256D patent/LU35256A1/xx unknown
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1958
- 1958-06-30 FR FR1197485D patent/FR1197485A/fr not_active Expired
- 1958-06-30 DE DES58806A patent/DE1083947B/de active Pending
- 1958-07-01 GB GB21040/58A patent/GB898332A/en not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
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Also Published As
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BE569011A (de) | |
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FR1197485A (fr) | 1959-12-01 |
GB898332A (en) | 1962-06-06 |
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