DE223C - Pneumatischer Nothsignalapparat, wirkend durch Zerstörung seiner Leitung bei Einbruch, Feuer, Grubenunfällen etc - Google Patents

Pneumatischer Nothsignalapparat, wirkend durch Zerstörung seiner Leitung bei Einbruch, Feuer, Grubenunfällen etc

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DE223C
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Description

1877.
. Klasse 74.
TÖPFFER & SCHÄDEL in BERLIN.
Pneumatischer Nothsignai-Apparat, wirkend durch Zerstörung seiner Leitung bei Einbruch, Feuer, Grubenunfällen u. s. w. p=rr~s=r;^-=i===a
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. August 1877 ab. ||f Y f.i/ :Γί,γ/ '£»/
Der pneumatische Nothsignal-Apparat hat den Zweck, durch Auslösung eines Weckerwerkes und Läuten der dazu gehörigen Glocke die Zerstörung der mit dem Apparat in Verbindung stehenden pneumatischen Leitung, gleichviel, ob solche durch Einbruch, Feuer oder sonst eine gewaltsame Einwirkung erfolgt sei, anzuzeigen.
Der ganze Apparat besteht aus folgenden Theilen:
A einer Leitung von verzinntem Bleirohr, wie solches für atmosphärische Telegraphen Verwendung findet, welches an einem Ende luftdicht verschlossen, mit dem anderen in den Theil B des Apparates mündet.
S*ß einem 3 cm . weiten, vertical stehenden Messingrohr e, welches in einen geschlossenen Behälter / aus Zink oder Messingblech bis beinahe zum Boden desselben führt. In diesen Behälter / mündet an der Decke desselben im Punkte d die schon genannte Leitung A.
Wird nun das Rohr e mit Wasser gefüllt, so tritt letzteres zunächst in den Behälter / mit dem Bestreben, sich dort und im Rohr e auf gleiche Höhe zu stellen. Da nun die im Behälter f und der damit verbundenen Leitung A befindliche Luft nicht entweichen kann, da die Leitung A an ihrem Ende verschlossen, so wird diese Luft durch den Druck der Wassersäule im Rohr e comprimirt und widersetzt sich dem weiteren Steigen des Wassers im Behälter /. Die in der Leitung A und dem Behälter / befindliche Luft ist also auch von dieser Seite und zwar hier durch das Wasser vollständig von der äufseren Luft abgeschlossen.
Auf dem Wasser im Rohr e schwimmt:
C ein Schwimmer aus Messingblech mit kleinen Bleikugeln beschwert, dessen Gröfsenverhältnisse es erlauben, sich in dem Rohr e frei auf und nieder bewegen zu können, und dessen absolutes Gewicht ausreichend ist,
D ein Weckerwerk bekannter Construction auszulösen.
Der Schwimmer C und der Auslösungshebel / des Weckerwerkes Zusind durch einen Seidenr faden m verbunden. 'Wenn der Schwimmer C sich im Wasser befindet, so ist sein Gewicht, d. h. die Kraft, das Weckerwerk D auszulösen, aufgehoben.
Wird nun durch gewaltsame Zerstörung die Leitung A geöffnet, so strömt die darin unter Druck befindliche Luft aus der entstandenen Oeffnung aus. Im Moment der Oeffnung der Leitung A ist der Gegendruck auf die. belastende Wassersäule aufgehoben und dieselbe sinkt im Rohr e, die Luft aus dem Behälter / in die Leitung A drängend. Mit dem Wasser im Rohr e sinkt auch der Schwimmer C, bis er durch den Seidenfaden m, der ihn mit dem Weckerwerk D verbindet, daran gehindert wird. Das Wasser sinkt indessen schnell tiefer und der - Schwimmer C gewinnt nun von Moment zu Moment sein absolutes Gewicht, welches vorher durch das Wasser vermindert war, wieder.
Sobald dieses Gewicht ausreichend angewachsen ist, den Auslösungshebel / des Weckerwerkes D zu bewegen, so tritt solches in Thätigkeit und der hier beschriebene Apparat hat seine Aufgabe gelöst.
Hat die Anlage den Zweck, dafs der Apparat im Fall eines Einbruchs das Nothsignai gebe, so ist das Leitungsrohr von dem Raum, wo das Glockensignal gegeben werden soll, in den meisten Fällen also ein Schlafzimmer, ausgehend so zu führen, dafs es alle zu sichernden Thüren und Fenster passirt. An jeder zu sichernden Stelle zweigt sich von dieser Hauptleitung mittelst T-stücks ein Nebenstrang ab, welcher mit einem ca. 20 cm langen, an seinem Ende zugeschmolzenen Glasrohr b endet. Die Verbindung zwischen Glas- und Bleirohr geschieht durch einen beweglichen, je nach Bedürfnifs langen Kautschukschlauch c. Sämmtliche Verbindungen sind durch Umbinden von weichem Draht luftdicht gemacht.
Soweit die Leitung A aus verzinntem Bleirohr besteht, ist dieselbe möglichst in die Wände einzulegen und zu verputzen. Die Glasröhren b sind nun an den zu sichernden Thüren und Fenstern bezw.. Jalousien derartig anzubringen, dafs.bei einem gewaltsamen Oeffnen bezw. Anheben derselben von aufsen diese sofort zerbrechen müssen und nunm,ehr durch das Ausströmen der Luft aus der entstandenen Oeffnung der Leitung A der Nothsignal-Apparat in Thätigkeit versetzt wird. Die beigefügte
Zeichnung zeigt eine Thür und ein Doppelfenster mit Jalousie im gesicherten Zustande. Die beweglichen Kautschukschläuche c dienen zur bequemen Ein- und Ausschaltung der daran befindlichen Glasrohrenden b.
Soll dagegen der Nothsignal-Apparat als Feuermeldeglocke dienen, so ist die Leitung dergestalt anzulegen, dafs sie möglichst schnell durch ein sich entwickelndes Feuer durch Schmelzung zerstört werde. Um diesen Zweck leichter zu erreichen, ist die Leitung stellenweis nur durch einen leicht schmelzbaren Stoff verschlossen; z. B. einen zu diesem Zweck präparirten schon bei -j- 50 °/0 C. schmelzbaren Wachskitt, der, sobald diese Temperatur erreicht wird, nicht mehr im Stande ist, die Leitung luftdicht zu verschliefsen und also der in der Leitung sich unter Druck befindenden Luft den gewünschten Austritt gestattet.
Bei allen Aufgaben, die dem Nothsignal-Apparat auch gestellt werden mögen, wird es stets besonders darauf ankommen, im Fall der Gefahr eine prompte Oeffnung bezw. Zerstörung der Leitung zu bewirken.
Im Ruhezustand des ganzen Apparates, wenn also das Rohr e mit Wasser gefüllt und die Luft im Behälter / und der Leitung A sich im comprimirten Zustande befindet, so werden sich Wasserdruck, d. h. Höhe der WTassersäule und Luftdruck, d. h. Gegendruck der eingeschlossenen Luft, das Gleichgewicht halten. Da nun aber bei verändertem Barometerstand oder bei Veränderung der Temperatur der Gegendruck der eingeschlossenen Luft bald ein gröfserer oder geringerer sein wird, so mufs sich, um das Gleichgewicht herzustellen, auch die Höhe der Wassersäule im Rohr e dem entsprechend steigern oder verringern, und dadurch wieder der Schwimmer C bald einen höheren oder tieferen Standpunkt annehmen. Bei dem geringen Durchmesser des Rohres e würden diese Schwankungen nicht unbedeutend sein und für die sichere Wirkung des Apparates von nachtheiligem Einflufs sein können. Zur Vermeidung oder zur möglichsten Verminderung dieser Differenzen in der Höhe des Wasserstandes im Rohr e, ist dasselbe in der Nähe seines oberen Endes mit einem Reservoir g umgeben, welches nur durch eine ganz feine Oeffnung h mit dem Rohr c communicirt. Im Ruhezustand wird sich nach dem Gesetz comniunicirender Röhren das Wasser im Reservoir g und in dem Rohr e auf gleiche Höhe stellen. Wenn nun durch vorgenannte Verhältnisse allmälige Veränderungen in der Höhe des Wasserstandes im Rohr e eintreten würden, so wird, wenn das Wasser im Rohr e fällt, durch die Oeffnung h Wasser aus dem Reservoir g nachfliefsen, dagegen im anderen Falle, wenn das Wasser im Rohr e steigt, auf demselben Wege der Ueberschufs an Wasser durch das Reservoir g Aufnahme finden. Im Falle der plötzlichen Zerstörung der Leitung A, wo also das Wasser im Rohr e und mit ihm der Schwimmer C schnell zu sinken haben, wird nun zwar auch durch die Oeffnung h Wasser aus dem Reservoir g nachfliefsen; da die Oeffnung h aber nur sehr klein ist, so kann das Wasser nur tropfenweis nachdringen und dem schnellen Sinken des Wassers im Rohr e keinen Abbruch thun, also auch nicht störend auf die prompte Auslösung des Weckerwerkes einwirken.
Der Behälter f mufs so viel Raum enthalten, dafs nöthigenfalls die ganze Wassermenge aus dem Reservoir g und dem Rohr e darin aufgenommen werden kann.
Als nebensächlich zum Apparat ist noch hinzuzufügen, dafs der dem Wasser Raum gebende Theil B mit dem Schwimmer C und dem Weckerwerk D, bis auf die dazu gehörende Glocke n, welche aufserhalb aufsitzt, in einen Holzkasten 0 eingeschlossen sind, dessen Vorderseite es durch ein Glasfenster/ gestattet, das am Schwimmer C befindliche, sichtbare Signal, eine Elfenbeinkugel q, zu beobachten. Ist dieses Signal q sichtbar, so ist der ganze Apparat in Ordnung.
Zur Verminderung der Verdunstung des Wassers im Reservoir g, ist dasselbe durch einen Deckel i leicht (nicht luftdicht) geschlossen. Dennoch wird sich etwaige mit der Zeit eingetretene Verdunstung des Wassers im Reservoir £· durch allmälige tiefere Stellung des sichtbaren Signals q. markiren, und ist dem Bedürfnifs entsprechend, das Reservoir g von Zeit zuZeit wieder mit. Wasser zu versehen.
Nach event, eingetretener Thätigkeit des Apparates ist der das Wasser enthaltende Theil B von der Leitung A abzunehmen, durch Umstürzung vollständig vom Wasser zu entleeren und wieder mit der Leitung A luftdicht zu-verbinden. Ehe derselbe von neuem mit Wasser gefüllt wird, mufs die beim Gebrauch zerstörte Leitung A wieder vollständig in normalen, d. h. geschlossenen Zustand versetzt worden sein. Durch schliefsliches Wiederaufziehen des abgelaufenen Weckerwerkes D ist der ganze Nothsignal-Apparat zu neuer Function vorbereitet.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DE000000000223DA 1877-08-22 1877-08-22 Pneumatischer Nothsignalapparat, wirkend durch Zerstörung seiner Leitung bei Einbruch, Feuer, Grubenunfällen etc Expired - Lifetime DE223C (de)

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