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Verfahren zum Heißimprägnieren von Schaumstoffkörpern Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Heißimprägnieren von elastisch komprinierbaren Körpern
mit einer Schaumstruktur insbesondere von Dichtungsbändern mit offenen Zellen oder
Poren, deren Wände mit dem Imprägniermittel bekleidet oder beschichtet werden9 ohne
FUllung der Poren oder Zellen Als Imprägniermittel dienen in der Regel Bitumen,
Wachs, Kunststoffe, gewisse Öle, Pech odgl., sofern sich diese Stoffe im festen
Zustande leicht lösbar miteinander verkleben oder aneinander haftens Die mit diesen
Mitteln imprdgnierten Schaumstoff-Körper haben die Eigenschaft, daß sie komprimierbar
und bestrebt sind£ Kraft der ihnen innewohnenden Elastizität ihren ursprUnglichen
ausgedehnten offenen Zustand wieder anzunehmen, woran sie jedoch durch die lösbare
Verklebung oder Haftung des die Porenwände bekleidenden Imprägniermittels eine Zeit
lang gehindert werden, was man in der Praxis mit "verzögerter Rückstellung" bezeichnet.
Dieser Effekt hat den Vorteils daß man auf diese Weise imprägnierte Dichtungsbänder
im komprimierten Zustande in die abzudichtenden Fugen leicht und ohne Behinderung
einlegen kann, worauf sich diese nach einer gewissen Zeit, deren Länge von der Art
und dem Umfang der vorangegangenen Kompression abhängt, wieder in dem gewünschten
Umfange ausdehnen und abdichtend gegen die Fugen wände pressens wobei sie automatisch
alle Unebenheiten und Ungenauigkeiten der Fugenwände ausgleichen.
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Es sind verschiedene dem gleichen Zweck dienende Imprägnierverfahren
bekannt geworden, die Um wesentlichen darin bestehen, das Imprägniermittel durch
Lösungsmittel oder durch
Emulgierung oder Erwärmung in die flüssige
Phase zu versetzen.
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Mit dem verflüssigten lmprägniermittel wird der Schaumstoffkörper
unter möglichst vollkommener Ausfüllung der Poren getränkt. Die Tränkung kann dadurch
vervollkommnet werden, daß der Schaumstoff im Imprägniermittelbade komprimiert wird,
worauf er sich nach Aufhebung der Kompression zufolge der ihm innewohnenden Elastizitätakrafte
wieder ausdehnt und sich mit dem Imprägniermittel voll saugt. Anschliessend wird
das überschüssige Imprägniermittel durch Abquetschen, Abschleudern oder Absaugen
wieder entfernt, so daß nur noch die Wände der Poren mit dem Imprägniermittel beschichtet
sind, das durch Trocknung oder Erwärmung seinen urspünglichen festen Zustand annimmt.
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Mit Hilfe von Heissimprägnierung, bei der das Imprägnier mittel durch
Erwärmung in die flüssige Phase gebracht wird, kann man Schaumstoffe imprägnieren,
die mit bestimmten Lösungsmitteln nicht verträglich sind, die also im Kaltverfshren
nicht haltbar imprägniert werden können. Oft sind Schaumstoffe dieser Art wiederum
temperaturempfindlich, so daß lan sie den verhältnismässig hohen Temperaturen z.B.
bei der Verwendung von Bitumen als Imprägniermittel nicht aussetzen kann.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die bei den Imprägnierungsprozess
erwünschte Kompression des Schaumstoffes zum Zwecke der Tränkung und völligen Ausfüllung
der Poren mit dem Imprägniermittel und das Entfernen des überschüssigen Imprägnieriittels
zu verbessern und zu erleichtern, insbesondere bei der Verwendung von durch Wärme
zu verflüssigenden Imprägniermitteln.
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Die Lösung der Aufgabe besteht in einei Verfahren, bei den die Tränkung
der Poren des Schaumstoffes mit dem Imprägniermittel und das Abquetschen des Überschüssigen
imprägniermittels unter Vakuum erfolgt, das bei der Verwendung von
erwärmten
Imprägniermitteln so hoch ist, daß die Temperatur so weit herabgesetzt wird, als
diese zur Aufrechterhaltung der flüssigen Phase notwendig ist, c>hne die kritische
Grenze der Temperaturbeständigkeit des Schaumstoffes zu überschreiten.
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Die Tränkung des SchaumstofftIrpers mit dem Imprägniermittel und die
Entfernung des überschüssigen Imprägniermittels aus den Poren unter Verwendung eines
Vakuums hat den Vorteil, daß sich die Verfahrensschritte wesentlich erleichtern
und beschleunigen. So wird z.B. die Tränkung des Schaumstoffes ganz wesentlich erleichtert,
weil die Lurt aus den Poren entfernt wird, und weil das Imprägniermittel leichter
in den Schaumstoff eindringen kann.
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Bei der Verwendung durch Erwärmung verflüssigten Imprägnierungsmitteln
wird erfindungsgemäß von der Erkenntnis ausgegangen, daß im Vakuum Siedepunkte bei
niedrigeren Temperaturen erreicht werden, als dies bei normalem Luftdruck der Fall
ist. Art hierzu tritt im Vakuum auch die Erweichung eines hochviskosen Mediums bei
entsprechend niedrigeren Temperaturen ein.
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Durch das Vakuum wird die Temperatur, in der sich das Imprägniermedium
in einem für die Imprägnierung geeigneten flüssigen Zustand befindet, soweit herabgesenkt,
daß die für die Schaumstoffe zulässige Höchsttemperatur nicht mehr überschritten
wird.
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Die Imprägnierung im Vakuum kann diskontinuierlich und kontinuierlich
mit den an sich bekannten Imprägniermaschinen und Imprägnieranlagen durchgeführt
werden,
die mit den an sich allgemein bekannten technischen Mitteln
unter Vakuum gesetzt werden.
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Beim diskontinuierlichen Arbeiten werden luftdicht verschliessbare
mit dem verflüssigten Imprägniermittel gefüllte Behälter verwendet, in die die zu
imprägnierenden Sohaumstoiiplatten eingelegt, unter Vakuum belastet und zum Zwecke
der Füllung der Poren unter Aufrechterhaltung des Vakuums wieder entlastet werden,
woraur eine abermalige Belastung der Schaumstoffplatten zum Zwecke der Entfernung
des überschüssigen Imprägniermittels erfolgt.
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Auch ein kontinuerliches Verfahren ist ohne besondere Schwierigkeiten
möglich, wenn die Anlage unter Vakuum steht.
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Duroh Herabsetzung des Schmelzpunktes eines durch Wärme zu verflüssigenden
Imprägniermittels mit Hilfe eines Vakuums können Schaumstoffe verschiedener chemischer
Zusammensetzung gefahrlos und wirkungsvoll imprägniert werden, wie es auch möglich
ist, die Zahl der in Betracht kommenden Imprägnierungsmittel wesentlich zu erweitern.