DE2238115C3 - 5-Cinnamoyl-benzofuranderivate, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel - Google Patents
5-Cinnamoyl-benzofuranderivate, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
—N
R2
eine Dimethylamine·-, Diäthylairiino-, Pyrrolidino-,
Piperidino-, Morpholino- oder Perhydroazepinogruppe bedeutet und deren pharmakologisch verträgliche
Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung der 5-Cinnamoylbenzofuranderivate
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 5-Acetyl-benzofu-
randerivat der allgemeinen Formel
OCH3
CH3-CO
N-CH2-CH2-O
OCH3
in der die Gruppe
—N
die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, in an sich bekannter Weise in alkalischem Milieu mit
einem Aldehyd der allgemeinen Formel
HO
(ΠΙ)
umsetzt und die erhaltene Base gegebenenfalls in ein pharmazeutisch verträgliches Säureadditionssalz
überführt.
3. Arzneimittel, enthaltend mindestens eine Verbindung nach Anspruch 1 neben üblichen inerten
Träger- und/oder Hilfsstoffen.
Die Erfindung betrifft 5-Cinnamoyl-benzofuranderivate
der allgemeinen Formel (I)
HO
OCH,
CH=CH-C-
N-(CH2J2-O
(D
OCH3
ridino-, Morpholino- oder Perhydroazepinogruppe bedeutet und deren pharmazeutisch verträgliche Säureadditionssalze
sowie ein Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel.
Die Verbindungen der Formel I besitzen im Tierversuch vasodilatatorische, hypotensive, diuretische,
spasmolytische, analgetische, antiinflammatorische, antitussive, bronchiendilatorische, respiratorischanaleptische,
antiulceröse und Antihistamin-Wirkung. In Vergleichsversuchen wurde ihre Aktivität gegenüber
einigen Verbindungen der DT-OS19 33 178 geprüft.
55
in der die Gruppe
6o
— N
eine Dimethylamino-, Diäthylainino- Pyrrolidino-, Pipe1.
Vasodilatatorische Aktivität
a) Bei intraarterieller Verabreichung in Dosen, die den Arteriendruck nicht verändern, rufen die Verbindungen
der Formel I eine Vergrößerung der Durchflußmenge durch die A. femoralis hervor, wenn sie in diese
bei einem anästhesierten Hund mit einer Carotis-Femoralis-Anastomose
injiziert werden. Hierbei erfolgt die Messung mit einem Kotameter, das in Höhe der
Abzweigung angeordnet ist.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
3 | 22 38 | Form | 115 | 4 | Durchflußvolumen Erhöhung |
Verbindungen :mäße Verbindungen |
LD50 | Wirkung auf das der A. femoralis verabr. Dosis |
(%) | ||
Maleat | (mg/kg/i.v.) | (mg/kg/i.a.) | 50 | ||
Hydrochlorid | 35 | 25 | 75 175 |
||
Hydrochlorid | 58 | 50 100 |
115 | ||
Hydrochlorid | 28 | 100 | 90 210 |
||
Hydrochlorid | 26 | 25 100 |
170 235 |
||
24 | 10 25 |
||||
Vergleichsverbindungen (DT-OS 19 33 178)
—N
— N
Maleat 24
100
(Beispiel 7 der DT-OS)
—N
Maleat 100
^CH3
(Beispiel 1 der DT-OS)
(Beispiel 4 der DT-OS)
Maleat 10
100
100
b) Die Verbindungen der Formel I erhöhen die Kaninchens. Die Lähmungskontraktion wird z.B. bei
Durchflußmenge durch die Koronargefäße eines isolier- 50 Verabfolgung der Verbindung 13 in einer Dosis von
ten Meerschweinchenherzens, wenn sie der Perfusionsflüssigkeit dieses Organs zugesetzt werden. Es wurden
folgende Ergebnisse erhalten:
Untersuchte
Verbindungen
Verbindungen
In die F'erfusionsflUsstgkeit
eingeführte Konzentration
Erhöhung der Durchflußmenge durch das isolierte Meerschweinchenherz
0,5 0,5
60 70
75
c) Die Verbindungen der Formel I inhibieren die Lähmung der isolierten depolarisierten Arterie eines
200 μg um 75% vermindert.
2. Hypotensive Aktivität
Die intravenöse Verabreichung ruft bei Ratten und bei anästhesierten Katzen eine Senkung des arterieller
Blutdrucks hervor. Bei den Versuchen wird dei Blutdruck mit einem schreibenden Quecksilbermanometer
(Ludwig-Manometer) registriert. Für die Versuche werden männliche Ratten mit einem Körpergewicht
von 300 g, denen 0,25 mg Heparin intravenös verab reicht wird und die durch intraperitoneale Verabrei
chung von Urethan in einer Dosis von 1 g/kg anästhesiert werden, sowie Katzen beiderlei Ge
schlechts verwendet, die mit einem Gemisch au; Chloralose (80 mg/kg) und Mebubarbital (2,5 mg/kg
anästhesiert werden. Die erhaltenen Ergebnisse sind ir der folgenden Tabelle III zusammengestellt.
Tabelle III | Verab reichte Dosis (mg/kg/ίν.) |
Versuchstier | Senkung des Arterienblutdrucks Intensität Dauer (%) (min) |
10 10 30 |
Untersuchte Verbindung |
2,5 2,4 0,5 |
Katze Katze Ratte |
r=40 = 75 =45 |
|
4 13 15 Tabelle IV |
||||
3. Diuretische Aktivität
Werden die Verbindungen der Formel I einer Maus : gleichzeitig mit einer isotonischen Natriumchloridlösung
(1 ml/25 g Körpergewicht) verabreicht, so rufen sie eine Erhöhung des abgegebenen Urinvolumens im
Vergleich zu Vergleichstieren hervor, wobei dieses Volumen innerhalb der auf die Verabreichung folgenden
ίο 4 Stunden gemessen wird.
Untersuchte Verbindungen
Erfindungsgemäße Verbindung
Erfindungsgemäße Verbindung
Diuretische Aktivität bei der Maus Form LD,,,
4 Hydrochlorid
13 Hydrochlorid
Vergleichsverbindungen (DT-OS 19 33 178)
R,
S/S
— N
Form
vcrabr. (mg/kg |
Dosis p.o.) |
Erhöhung d. Unn- ausscheidung |
(mg kg,p.o.) |
50 | 65 | 1000 | |
50 | 45 | 1600 |
-N(CH3J2
(Beispiel 5 der DT-OS)
(Beispiel 5 der DT-OS)
Maleat 50
50
255
4. Spasmolytische Aktivität
Die spasmolytische Aktivität wird am isolierten Rattenduodenum an Hand der Vorbeugungs- bzw.
Hemmwirkung gegen Kontraktionen untersucht, die durch Bariurr.chioräd hervorgerufen werden.
Zur Durchführung dieser Versuche wird das isolierte Duodenum in belüfteter Tyrode-Lösung aufbewahrt, die
auf einem Wasserbad bei 37°C thermostatisiert wird. Vor Beginn des Versuchs läßt man das Organ sich 30
Minuten lang stabilisieren. Die Bewegungen des Organs werden über einen Hebel auf einen Registrier-Kymographen
übertragen. Dem Nährmedium wird als Kontraktionsmittel jeweils 30 Sekunden nach Zugabe
der zu prüfenden Substanz Bariumchlorid in einer Konzentration von 100 μg/ml zugesetzt.
In Tabelle V sind die gegenüber Papaverin als bekannter Wirksubstanz und in Tabelle VI die
gegenüber 2 bekannten Verbindungen der DT-OS 19 33 178 erhaltenen Ergebnisse zusammengestellt.
Untersuchte
Verbindungen
Verbindungen
Aktivitätsverhältnis: Testsubstanz/Papaverin
11
14
15
2,5
Untersuchte Verbindungen
Erfindungsgemäße Verbindungen
Erfindungsgemäße Verbindungen
Form
Hydrochlorid Hydrochlorid Hydrochlorid Hydrochlorid Inhibierungsdosis
(ID50) in
μg/ml gegenüber
BaCI2
μg/ml gegenüber
BaCI2
(mg/kg/p.o.)
0.16
1,5
0.7
0.9
1,5
0.7
0.9
550
1000
2000
1600
1000
2000
1600
LD50 LD50
29 150
35 150
105
Vergleichsverbindungen (DT-OS 19 33 178)
Fortsetzung
Untersuchte Verbindungen
['!rfindungsgcmäBc Verbindungen
['!rfindungsgcmäBc Verbindungen
l-'iirm
Inhibierimgsdosis
HD50I in
ug/ml gegenüber
BaCI,
ug/ml gegenüber
BaCI,
(mg/kg'p.o.) LD511
LD5,,
• H)5
(Beispiel 5 der DT-OS)
— N
CH3
CH3
CH,
CH3
(Beispiel 6 der DT-OS)
Maleat
Maleat 0.75
255
295
430
234
5. Analgetische Aktivität
Bei der oralen Verabreichung der Verbindungen der Formel I an eine Maus wird die Anzahl der
Schmerzstreckungen als Folge der intraperitonealen Injektion von Essigsäure reduziert. Es wurden die in der
Tabelle VII angegebenen Ergebnisse erhalten:
Untersuchte Verbindungen 2 3 11
Verkleinerung des
Shay-Geschwürs (%)
Shay-Geschwürs (%)
40
40
Untersuchte
Verbindungen
Verbindungen
Verabreichte Dosis
(mg/kg/p. o.)
Verringerung der Anzahl der Schmerzstreckungen (%)
100
100
100
100
100
200
100
100
100
100
200
45 65 40 45 50 55
6. Antiinflammatorische Aktivität
Bei der oralen Verabreichung an Ratten werden die durch subkutane Injektion von Carraghenin hervorgerufenen
lokalen Ödeme verkleinert. Die Ergebnisse sind folgende:
Tabelle VIII |
Verabreichte Dosis
(rr:g/kg/p.o.) |
Verkleinerung
des Ödems (%) |
Untersuchte
Verbindungen |
200
200 |
45
50 |
7
8 |
||
7. Antiulceröse Aktivität
Bei der intraduodenalen Verabfolgung von Verbindungen der Formel I wird die Größe von Magengeschwüren herabgesetzt, die bei Ratten durch Ligatur des
Pylorus !hervorgerufen wurden (Shay-Geschür). Bei der
intraduodenalen Verabfolgung von 50 mg/kg der in der
nachstehenden Tabelle DC angegebenen Verbindungen werden die folgenden Ergebnisse erzielt
Aus der folgenden Tabelle X ist ersichtlich, daß der Abstand zwischen den lethalen Dosen und den
pharmakologisch wirksamen Dosen der Verbindungen der Formel I, die in den Versuchen verwendet wurden,
ausreichend groß ist, um eine therapeutische Anwendung zu ermöglichen.
Verbindung
45
Verabreichte Dosis
(mg/kg)
(mg/kg)
Mortalität (o/o)
11
13
15
35 (i.v.)
550 (p. o.)
1550 (p.o.)
28 (i.V.)
2400 (p.o.)
2000 (p. o.)
2000 (p. o.)
2000 (p. o.)
2000 (p.o.)
24 (Lv.)
2000 (p.o.)
50
50
50
50
50
50
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich auf Grund ihrer Wirkungen z. B. zur Behandlung von
Kreislaufinsuffizienzen, Hochdruck, Ödemen, verschiedenen Spasmen, inflammatorischen und anderen
Schmereen, Allergien, Husten, Asthma und respiratorischen Depressionea
Sie können oral in Form von Tabletten, Dragees oder
Kapseln, die 20 bis 250 mg des Wirkstoffs enthalten (1
bis 5 pro Tag), und in Form von Tropfen in einer Dosis
von 0,1 bis 2% (20 Tropfen 3 χ täglich), rektal in Form
von Suppositorien, die 20 bis 150 mg des Wirkstoffs
70S 611/2OB
enthalten (1 bis 2 pro Tag) und parenteral in Form von injizierbaren Ampullen, die 10 bis 15(I1 mg des Wirkstoffs
enthalten (1 bis 2 pro Tag) verabreicht werden.
Die Verbindungen der oben angegebenen allgemeinen Formel I werden dadurch hergestellt, daß man ein
5-Acetyl-benzofuranderivat der allgemeinen Formel II
OCH1
R,
R,
CH3-CO
N-CH7-CH,-O
Das Verfahren kann in der Weise durchgeführt werden, daß man die Verbindungen der Formeln II und
III in einer alkoholischen Lösung miteinander vermischt und eine Natriumhydroxidlösung zutropft, wobei man
die Temperatur der Reaktionsmischung bei 2O0C hält, hierauf das Reaktionsgemisch etwa 4'/2 Stunden bei
Umgebungstemperatur rührt und dann durch Verdünnen der Reaktionsmischung mit Wasser und Extrahieren
mit Äther das gebildete Reaktionsprodukt abtrennt.
OCH3
in der die Gruppe
— N
die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, in an sich bekannter Weise in alkalischem Milieu mit einem
Aldehyd der allgemeinen Formel
HO
umsetzt und die erhaltene Base gegebenenfalls in ein
pharmazeutisch verträgliches Säureadditionssalz überführt.
(U) Beispiel
5-(p-Hydroxycinnamoyl)-6-dimethylaminoäthoxy-4,7-dimethoxybenzofuran
(Verbindung I)
und dessen Maleat
Zu einer Lösung von 0,15 Mol 5-Acetyl-6-dimethylaminoäthoxy-4,7-dimethoxy-benzofuran
und 0,14 Mol
ίο p-Hydroxybenzaldehyd in 400 ml Äthanol werden
140 ml 50prozentige Natronlauge getropft, wobei die Temperatur des Reaktionsgemischs bei 200C gehalten
wird. Das Reaktionsgemisch wird 4 Stunden gerührt und dann in 1 Liter Wasser gegossen. Anschließend
extrahiert man mit Äther, wäscht mit Wasser aus, trocknet über Natriumsulfat, dampft das Lösungsmittel
ab und kristallisiert den Rückstand aus Isopropyläther um. Man erhält das 5-(p-Hydroxycinnamoyl)-6-dimethy!aminoäthoxy-4,7-dimethoxy-benzofuran
vom F.
172° C in 70,5prozentiger Ausbeute.
Eine Lösung von 0,1 Mol der erhaltenen Base in Äthanol wird erwärmt und mit einer heißen Lösung von
0,1 Mol Maleinsäure in Äthanol versetzt. Beim Abkühlen kristallisiert das Maleat aus, das abfiltriert, mit
kaltem Äthanol gewaschen und dann getrocknet wird. Das Maleat vom F. 159CC fällt in 85prozentiger
Ausbeute an.
Auf entsprechende Weise werden die folgenden Verbindungen hergestellt.
(HD
Verbindung
R1
Stellung Form
der
OH-Gruppe
R,
— N
CH3
CH3
— N
C2H5
—N
ortho meta
para
ortho meta para
Base
Hydrochlorid
Hydrochlorid
Base
Hydrochlorid
Hydrochlorid
Base
Hydrochlorid
Hydrochlorid
Base
Oxalat
Oxalat
Base
Base
Base
Ausbeute | Schmelz punkt |
(%) | (C) |
50 64 |
126 167 |
60 77 |
132 152 |
54 88,5 |
121 181 |
70 50 |
171 154 |
69 | 140 |
27 | 172 |
Fortsetzung | R1 - N R, |
Verbin
dung |
|
8 | — Ν Ο |
9 | |
10 | |
11 | -ο |
12 | |
13 | |
14 15 |
Stellung
der
OH-Ciruppo
|-'orm
ortho
meta
para
meta
para
ortho
meta,
para
meta,
para
ortho
meta
meta
Base Base Base
Base Hydrochlorid
Base
Base Hydrochlorid
Base
Hydrochlorid
Base
12
Ausbeule Schmelzpunkt
(%l I C)
72 | 119 |
40 | 132 |
50,5 | 98 |
71 84 |
139 155 |
36 | 120 |
71 83 |
152 195 |
60 69 61 |
99 186 115 |
para
Base
41
122
Claims (1)
1. S-Cinnamoyl-benzofuranderivate der allgemeinen
Formel '
(D
in der die Gruppe
20
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7130853A FR2150240A2 (en) | 1971-08-25 | 1971-08-25 | 5-cinnamoyl-4,7-dimethoxy-6-tertiary amino alkyl - -benzofurans - vasodilators,hypotensives,diuretics,spasmolytics,analg |
FR7130853 | 1971-08-25 | ||
FR7225879A FR2192807A2 (en) | 1972-07-18 | 1972-07-18 | 5-cinnamoyl-4,7-dimethoxy-6-tertiary amino alkyl - -benzofurans - vasodilators,hypotensives,diuretics,spasmolytics,analg |
FR7225879 | 1972-07-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2238115A1 DE2238115A1 (de) | 1973-03-01 |
DE2238115B2 DE2238115B2 (de) | 1976-07-29 |
DE2238115C3 true DE2238115C3 (de) | 1977-03-17 |
Family
ID=
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