DE2236074B2 - Chemisch hochresistenter-werkstoff und verfahren zur herstellung duenner oberflaechenschichten aus diesem werkstoff - Google Patents
Chemisch hochresistenter-werkstoff und verfahren zur herstellung duenner oberflaechenschichten aus diesem werkstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen chemisch hochresistenten Werkstoff, der in Form dünner Schichten auf Substraten
angeordnet ist und ein Verfahren zur Herstellung dieser Schichten.
Unter dünnen Schichten sind hier Schichten mit einer Dicke von 100 A bis 10 μπι, insbesondere solche
mit einer Dicke von 1 bis 2 μηπ Dicke, zu verstehen.
Die Definition des Begriffs »chemisch hochresistent« ist den nachfolgenden Ausführungen zu entnehmen.
Als Substrat kommen entsprechend den nachstehend erläuterten verschiedenartigen Technologien die unterschiedlichsten
Materialien, wie z. B. Gläser, Metalle, Kunststoffe, Quarz und Silizium-Wafer, zur Anwendung.
In der Technologie der integrierten Schaltungen werden an die zum Aufbau verwendeten Materialien
der passiven Bauelemente (z. B. Isolatoren, Kondensatoren und Widerstände) hohe Anforderungen gestellt.
Der Grad der Erfüllung dieser Anforderungen hängt nicht nur von den Eigenschaften ab, die durch
die Funktion der passiven Bauelemente bestimmt sind, sondern auch von den Anforderungen, die an die in
integrierten Schaltungen bekanntlich ebenfalls vorhandenen aktiven Bauelemente (z. B. Transistoren)
gestellt werden. Insbesondere muß eine gute Haftung am Substrat und ein gutes selektives Ätzverhalten aller
in einer integrierten Schaltung vorhandenen Materialien gegeben sein.
So müssen z. B. Isolatoren, die beispielsweise aus SiO2, SiO oder Al2O3 bestehen, oder Kondensatoren,
die beispielsweise dünne Schichten aus Tantaloxid oder Titandioxid enthalten, neben den erforderlichen elektrischen
Eigenschaften (niedrige Dielektrizitätskonstante, kleiner Verlustfaktor, hohe Durchschlagsfestigkeit)
eine hohe chemische Resistenz und ein gutes selektives Ätzverhalten aufweisen, damit eine Strukturierung
aller im jeweiligen Aufbau vorhandenen Schichtmaterialien möglich ist.
Die in der Technologie der integrierten Schaltungen verwendeten Materialien für passive Bauelemente erfüllen
diese Bedingungen nur mangelhaft, so daß
3 4
chemische Ätzverfahren in vielen Fällen nicht zur von Titan erläutert wird, so sind damit auch die
Strukturierung der Schichten herangezogen werden Elemente Zirkonium und Hafnium gemeint,
können. Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Materials
Auch bei der Herstellung von optischen Bauteilen sind beispielsweise folgende Verfahren anwendbar:
werden in zunehmendem Maße dünne Schichten mit 5 Aufdampfverfahren, bei denen das als dünne Schicht definiertem Brechungsindex verwendet. Hierbei er- aufzubringende Material in einer geeigneten Umgestreckt sich der Anwendungsbereich von kleinsten bung (ζ. B. im Vakuum oder in einem Schutzgas) so optischen Bauelementen in integrierter Technik (z. B. hoch erhitzt wird, daß es verdampft und sich auf den elektrooptischen Wandlern) bis zur Vergütung von Substraten als Film niederschlägt,
optischen Bauteilen (z. B. Linsen). Auf manchen dieser io Plasma-Spray-Verfahren, bei denen das als dünne Anwendungsgebiete besteht ein Bedarf an Materialien Schicht aufzubringende Material als feinkörniges PuI-mit hoher chemischer Widerstandsfähigkeit, z. B. Fluß- ver in einen Lichtbogen (Hochenergie-Plasma) eingesäurebeständigkeit. blasen wird. Dabei schmelzen die Pulverteilchen und
werden in zunehmendem Maße dünne Schichten mit 5 Aufdampfverfahren, bei denen das als dünne Schicht definiertem Brechungsindex verwendet. Hierbei er- aufzubringende Material in einer geeigneten Umgestreckt sich der Anwendungsbereich von kleinsten bung (ζ. B. im Vakuum oder in einem Schutzgas) so optischen Bauelementen in integrierter Technik (z. B. hoch erhitzt wird, daß es verdampft und sich auf den elektrooptischen Wandlern) bis zur Vergütung von Substraten als Film niederschlägt,
optischen Bauteilen (z. B. Linsen). Auf manchen dieser io Plasma-Spray-Verfahren, bei denen das als dünne Anwendungsgebiete besteht ein Bedarf an Materialien Schicht aufzubringende Material als feinkörniges PuI-mit hoher chemischer Widerstandsfähigkeit, z. B. Fluß- ver in einen Lichtbogen (Hochenergie-Plasma) eingesäurebeständigkeit. blasen wird. Dabei schmelzen die Pulverteilchen und
Ferner gewinnen Feststoffschmiermittel in Form schlagen sich als Film auf benachbart angeordneten
dünner Schichten verstärkt an Bedeutung. So ist z. B. 15 Substraten nieder.
die Anwendung von gesputterten, d. h. von durch Kathodenzerstäubung, auch hochfrequente Ionen-Kathodenzerstäubung
aufgebrachten, MoS2-Schichten zerstäubung (RF-Sputtertechnik) genannt, bei der das
als Schmiermittel bekannt (ASLE Proceedings 1971, als dünne Schicht aufzubringende Material als Platte
herausgegeben von der American Society of Lubrica- (Target) in einer Gasentladung so angeordnet wird,
tion Engineers). Diese Schichten haben jedoch den «o daß auftreffende Ionen das Material zerstäuben. Die
Nachteil, gegen chemisch aktive Stoffe empfindlich zu abgetragenen (zerstäubten) Teilchen lagern sich auf
sein. dem benachbart an der Gegenelektrode (Substrathal-
Unter dem Begriff »chemisch hochresistent« ist ter) angeordneten Substrat als dünne Schicht ab. Durch
daher hier nicht nur eine erhöhte Widerstandsfähigkeit die Wahl des Füllgases, dessen Ionen Träger der sich
gegenüber Umwelteinflüssen, z. B. Leitungswasser und 25 hier ausbildenden selbständigen Gasentladung sind,
Industrieluft, sondern auch ein selektives Ätzverhalten kann die Zusammensetzung der aufgestäubten Schicht
gegenüber den in den zuvor erwähnten Technologien beeinflußt werden.
verwendeten Chemikalien, z. B. Flußsäure, zu ver- Obwohl im Rahmen der Erfindung alle diese und
stehen. analoge Herstellungsverfahren anwendbar sind, wird
Es ist bekannt, daß reines und kompaktes Bornitrid 30 die Erfindung im folgenden an Hand des Verfahrens
hervorragende dielektrische Eigenschaften hat, gegen- der Kathodenzerstäubung näher erläutert,
über den meisten Korrosionsmitteln und gegenüber Die Erfindung betrifft daher auch ein Verfahren zur
Oxydation selbst bei hohen Temperaturen beständig Herstellung von chemisch hochresistentem Material,
ist und von vielen geschmolzenen Stoffen nicht benetzt das in Form dünner Schichten auf Substraten ange-
wird. Deshalb stellt Bornitrid einen höchst nützlichen 35 ordnet ist, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
Werkstoff dar, besonders dann, wenn es als dünne, an mindestens ein Target aus Bornitrid und/oder einem
der Oberfläche eines Gegenstandes fest haftende Element der IV. Nebengruppe des Periodischen Sy-
Schicht hergestellt werden kann, die einheitlich, gleich- stems der Elemente in Anwesenheit eines Füllgases
mäßig dicht und nachgiebig ist. Beispielsweise können einer Kathodenzerstäubung unterworfen wird. Man
Bornitrid-Schichten vorteilhaft als Dielektrika dienen, 40 kann z. B. ein Target einsetzen, welches die gewünsch-
und zwar entweder als Isolatoren für Leitungen, als ten Anteile der Elemente der IV. Nebengruppe des
Spannungs-Schutzvorrichtung oder als Dielektrika in Periodischen Systems der Elemente enthält, man kann
Kondensatoren (deutsche Auslegeschrift 15 21 528). aber auch z. B. zwei Targets einsetzen, von denen das
Bei den Untersuchungen, die zur vorliegenden Er- eine aus Bornitrid, das andere z. B. aus Titan besteht,
findung geführt haben, wurde jedoch festgestellt, 45 Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß eine mit
daß die Widerstandsfähigkeit von dünnen Schichten Scheiben aus mindestens einem Element der IV. Nebenaus
Bornitrid gegenüber den zuvor erwähnten Umwelt- gruppe des Periodischen Systems der Elemente beeinflussen
zu wünschen übrigläßt. Ferner ist das selek- deckte Bornitridscheibe in Anwesenheit eines Füllgases
tive Ätzverhalten, das bei den zuvor erwähnten Tech- einer Kathodenzerstäubung unterworfen wird,
nologien notwendig ist, unbefriedigend. 50 Dabei werden die Schichteigenschaften durch den
nologien notwendig ist, unbefriedigend. 50 Dabei werden die Schichteigenschaften durch den
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Grad der Bedeckung der Bornitridscheibe durch die
chemisch hochresistentes Material zu schaffen, das zu- kleineren Scheiben aus z. B. Titan variiert. Eine
gleich ein für die verschiedenartigen zuvor erwähnten weitere Variationsmöglichkeit für diese Eigenschaften
Technologien optimales selektives Ätzverhalten liegt in der Wahl der Füllgase Stickstoff oder Argon,
aufweist. 55 Je nach dem Mengenanteil an Elementen der IV.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente
löst, daß der Werkstoff, aus dem die dünne Schicht und dem Füllgas ist der erfindungsgemäße Werkstoff
besteht, aus Bornitrid besteht, das 0,5 bis 95 Gewichts- für einzelne bestimmte Anwendungszwecke aus der
Prozent mindestens eines Elementes der IV. Neben- Gruppe der verschiedenen zuvor erläuterten Anwen-
gruppe des Periodischen Systems der Elemente enthält. 60 dungszwecke besonders geeignet.
Unter den Elementen der IV. Nebengruppe des Die Eigenschaften und Vorteile der erfindungsge-Periodischen
Systems der Elemente sind die Stoffe mäßen Werkstoffe werden nachstehend an Hand einer
Titan, Zirkonium und Hafnium zu verstehen. Diese Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Stoffe sind sich in ihrem Verhalten bekanntlich außerordentlich ähnlich, so daß sie sich im Rahmen dieser 65 Fig. 1 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit Erfindung ganz oder teilweise gegenseitig vertreten der Ätzraten (Schichtabtrag pro Zeiteinheit) vom Titankönnen. Wenn daher die Erfindung im folgenden an gehalt vorzugsweise als Isoliermaterial verwendbarer manchen Stellen der Einfachheit halber nur an Hand Schichten,
Stoffe sind sich in ihrem Verhalten bekanntlich außerordentlich ähnlich, so daß sie sich im Rahmen dieser 65 Fig. 1 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit Erfindung ganz oder teilweise gegenseitig vertreten der Ätzraten (Schichtabtrag pro Zeiteinheit) vom Titankönnen. Wenn daher die Erfindung im folgenden an gehalt vorzugsweise als Isoliermaterial verwendbarer manchen Stellen der Einfachheit halber nur an Hand Schichten,
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit des spezifischen Widerstandes vom Titangehalt vorzugsweise
als Widerstandsmaterial verwendbarer Schichten,
Fig. 3a und 3b graphische Darstellungen des Ätzverhaltens von vorzugsweise als Widerstandsmaterial
verwendbaren Schichten,
Fig. 4 ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen Brechungsindex und Titangehalt von vorzugsweise
als optisches Material verwendbaren Schichten darstellt und
Fig. 5 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit des Temperaturkoeffizienten α vom Titangehalt
vorzugsweise als Widerstandsmaterial verwendbarer Schichten.
So stellen z. B. in einer Stickstoffentladung aufgestäubte dünne Schichten aus Bornitrid und Titan mit
Titangehalten zwischen 1 und 6% Isoliermaterialien mit hoher chemischer Widerstandsfähigkeit dar. Ein
solcher Isolator weist folgende dielektrische Eigenschaften auf:
dielektrischer Verlustfaktor 10~3
relative Dielektrizitätskonstante .. .4
Durchschlagsfestigkeit 106 V/cm
spezifischer Widerstand > ΙΟ8 Ω cm
Damit entsprechen die dielektrischen Eigenschaften denen der bekannten SiO2-Isolatoren. Bornitrid-Titan-Isolatoren
sind also den bekannten Isolatoren gleichwertig. Darüberhinaus sind Bornitrid-Titan-Isolatoren
jedoch gegenüber Flußsäure sehr resistent. In ihrem Ätzverhalten zeigen Bornitrid-Titan-Isolatoren den
Vorteil, daß sie bereits in einem Permalloy-Ätzmittel strukturiert werden können, während SiO2 nur in der
aggressiven Flußsäure ätzbar ist. Ein Permalloy-Ätzmittel weist z. B. folgende Zusammensetzung auf:
H2O 100 ml
H2SO4 (95%) 34 ml
H2O2 (30%) 18 ml
Ein solches Ätzmittel ist naturgemäß wesentlich einfacher naßchemisch anwendbar als ein flußsäurehaltiges
Ätzmittel.
In Fig. 1 sind die Ätzraten von Bornitrid-Titan-Isolatoren mit 1 bis 6% Titan für das Permalloy-Ätzmittel
und für ein flußsäurehaltiges sogenanntes Titanätzmittel der Zusammensetzung
H2O 100 ml
H2SO4 (95%) 5 ml
HF (40%) 1 ml
graphisch dargestellt.
Bornitrid-Titan-Schichten mit 1 bis 6 % Titan lassen sich beispielsweise herstellen, indem als Target ein
Bornitrid-Titan-Material mit einem Titananteil zwischen 1,5 und 8,5% in einer Stickstoffentladung zerstäubt
wird.
Wird das Bornitrid-Titan-Verhältnis zu höherem Titangehalt verschoben, wobei als Füllgas Stickstoff
oder Argon zur Anwendung gelangen kann, so erhält man ein Widerstandsmaterial, bei dem eine experimentell
fundierte Korrelation zwischen Titangehalt und spezifischem Widerstand besteht (Fig. 2). Mit diesem
Material läßt sich somit im Bereich von 5 bis 95% Titan ein definierter spezifischer Widerstand realisieren,
der gegenüber bekannten Widerstandsmaterialien den Vorzug guter Wärmeleitung hat.
Das naßchemische Ätzverhalten dieses Werkstoffes ist aus Fig. 3a (N2-Entladung) und Fig. 3b (Ar-Entladung)
ersichtlich. Diese Darstellungen zeigen im Fall 3a eine vernachlässigbar kleine, im Fall 3b eine für
Schichtstrukturierungen überwiegend ausreichende Ätzrate (Schichtabtrag pro Zeiteinheit) in der angegebenen
Ätzlösung. Sowohl in Stickstoff als auch in Argon aufgestäubte Schichten sind in Flußsäure beständig.
Da dieses Material in einer Stickstoff- oder Argonentladung aufgestäubt werden kann, muß für den angestrebten Zusammensetzungsbereich der Schicht (5 bis 95% Ti) der Titangehalt des Targets im Falle einer N2-Entladung zwischen 8,5 und 97% und im Falle einer Ar-Entladung zwischen 2 und 90% liegen.
Da dieses Material in einer Stickstoff- oder Argonentladung aufgestäubt werden kann, muß für den angestrebten Zusammensetzungsbereich der Schicht (5 bis 95% Ti) der Titangehalt des Targets im Falle einer N2-Entladung zwischen 8,5 und 97% und im Falle einer Ar-Entladung zwischen 2 und 90% liegen.
Neben den zuvor beschriebenen Eigenschaften weisen die so hergestellten Schichten eine gute Wärmeleitung
und eine hervorragende Gleitfähigkeit auf. Hiervon ist für viele mögliche Anwendungen (z. B.
Potentiometer) insbesondere die Gleiteigenschaft von Interesse.
Von besonderem Vorteil ist, daß der Temperaturkoeffizient α von in Ar gesputtertem BN/Ti im Bereich
des Titangehaltes der Schicht von 40 bis 100% nicht größer als 3 · 10 4 1/ C wird und darüberhinaus einen
Nulldurchgang bei etwa 85% Titan besitzt (Fig. 5).
Dünne Schichten aus einem Bornitrid-Titan-Werkstoff, dessen prozentualer Titananteil zwischen 0,5%
und 15% variiert, stellen widerstandsfähiges optisches
Material mit variablem Brechungsindex dar.
Dieses Material, für dessen Ätzverhalten Fig. 1 zugrunde gelegt werden kann, ist nur in den angegebenen
Lösungen ätzbar. Gegenüber anderen Säuren (einschließlich Flußsäure) erweist es sich als resistent.
Der Brechungsindex ist in Fig. 4 als Funktion des Titangehaltes dargestellt.
Der Brechungsindex ist in Fig. 4 als Funktion des Titangehaltes dargestellt.
Schichten mit der in Fig. 4 aufgezeigten optischen Eigenschaft werden in einer Stickstoffentladung aufgestäubt,
wobei als Target ein Bornitrid-Titan-Material eingesetzt wird, dessen Titangehalt zwischen 0,7 und
21 % zur Erzielung des gewünschten Brechungsindex variieren kann. Unter Berücksichtigung dieses Füllgases
ist zu vermuten, daß die Bestandteile dieses erfindungsgemäßen Materials Bornitrid und Titannitrid
sind.
Bornitrid zählt ebenso wie MoS2 zu den bekannten
Feststoffschmiermitteln. Während reine BN-Schichten empfindlich gegen chemische Reagenzien sind, wird
bereits bei schwach dotierten Materialien, wie die vorherigen Ausführungen zeigen, das Ätzverhalten gravierend
geändert.
Diese Eigenschaft läßt den erfindungsgemäßen Werkstoff auch unter korrosionsfördernden Bedingungen
als Schmiermitteln geeignet erscheinen.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren wird an Hand des nachfolgenden Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren wird an Hand des nachfolgenden Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Als Target wurde eine über die Oberfläche gleichmäßig mit kleinen Titan-Scheiben (Durchmesser 2 mm)
bedeckte Bornitrid-Scheibe zerstäubt. Die Substrate bestanden aus verquarzten und unverquarzten Silizium-Wafern
von V4 mm Dicke und 33 mm Durchmesser
sowie aus Glasscheiben ähnlicher Abmessungen. Sie befanden sich in einem Substrathalter im Abstand
von 30 mm vom Target, so daß eine ihrer Oberflächen dem Target zugewandt war.
Die Gasentladung wurde bei einem Druck von etwa 1,5 · ΙΟ2 Torr betrieben. Als Hochfrequenzquelle
wurde ein Sender mit einer Arbeitsfrequenz von
27,12 MHz und einer Maximalleistung von 2,5 kW aber während des Sputterns auf etwa 300 C. Die Zeit
verwendet.
In den meisten Versuchen betrug die Energiedichte der Ionen am Target etwa 3 Watt/cm2. Die Substrate
wurden nicht zusätzlich aufgeheizt, erwärmten sich 5 170 A/min.
zum Aufbringen einer 1 μηι dicken Schicht variierte
mit dem Titangehalt des Targets und betrug im Mittel etwa 1 h, d. h., die Sputterrate betrug etwa
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (19)
1. Chemisch hochresistenter Werkstoff, der in Form dünner Schichten auf Substraten angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß er aus Bornitrid und 0,5 bis 95 Gewichtsprozent mindestens
eines Elementes der IV. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente besteht.
2. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bornitrid 1 bis 6 Gewichtsprozent
mindestens eines Elementes der IV. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente enthält.
3. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bornitrid 5 bis 95 Gewichtsprozent
mindestens eines Elementes der IV. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente
enthält.
4. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bornitrid 0,5 bis 15 Gewichtsprozent
mindestens eines Elementes der IV. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente
enthält.
5. Werkstoff nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bornitrid Titan enthält.
6. Werkstoff zur Herstellung von chemisch hochresistentem Material, das in Form dünner Schichten
auf Substraten angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Target aus Bornitrid
und/oder einem Element der IV. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente in Anwesenheit
eines Füllgases einer Kathodenzerstäubung unterworfen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Scheiben aus mindestens
einem Element der IV. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente bedeckte Bornitridscheibe
in Anwesenheit eines Füllgases einer Kathodenzerstäubung unterworfen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Kathodenzerstäubung
Stickstoff als Füllgas anwesend ist.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Kathodenzerstäubung
Argon als Füllgas anwesend ist.
10. Verfahren nach Anspruch 6, 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Targetmaterial-(ien)
Bornitrid und anteilig 0,7 bis 97 Gewichtsprozent mindestens eines Elements der IV. Nebengruppe
des Periodischen Systems der Elemente verwendet wird (werden).
11. Verfahren nach Anspruch 6, 7, und 10 dadurch gekennzeichnet, daß als Targetmaterial(ien)
Bornitrid und anteilig 1,5 bis 8,5 Gewichtsprozent mindestens eines Elements der IV. Nebengruppe
des Periodischen Systems der Elemente verwendet wird (werden) und daß die Kathodenzerstäubung
in einer Stickstoffentladung durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 6, 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Targetmaterial(ien)
Bornitrid und anteilig 8,5 bis 97 Gewichtsprozent mindestens eines Elements der IV. Nebengruppe
des Periodischen Systems der Elemente verwendet wird (werden) und daß die Kathodenzerstäubung
in einer Stickstoffentladung durchgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 6, 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Targetmaterial(ien)
Bornitrid und anteilig 2 bis 90 Gewichtsprozent
mindestens eines Elements der IV. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente verwendet
wird (werden) und daß die Kathodenzerstäubung in einer Argonentladung durchgeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 6, 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Targetmaterial(ien)
Bornitrid und anteilig 0,7 bis 21 Gewichtsprozent mindestens eines Elements der IV. Nebengruppe
des Periodischen Systems der Elemente verwendet wird (werden) und daß die Kathodenzerstäubung
in einer Stickstoffentladung durchgeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 6 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß als Target ein Bornitrid-Material eingesetzt wird, das Titan enthält.
16. Verwendung des Werkstoffs nach Anspruch 1 als Feststoffschmiermittel.
17. Verwendung des Werkstoffs nach Anspruch 2 als Isoliermaterial.
18. Verwendung des Werkstoffs nach Anspruch 3 als Widerstandsmaterial.
19. Verwendung des Werkstoffs nach Anspruch 4 als optisches Material.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722236074 DE2236074C3 (de) | 1972-07-22 | Chemisch hochresistenter -Werkstoff und Verfahren zur Herstellung dünner Oberflächenschichten aus diesem Werkstoff | |
US379459A US3916075A (en) | 1972-07-22 | 1973-07-16 | Chemically highly resistant material |
JP48082639A JPS5212396B2 (de) | 1972-07-22 | 1973-07-19 | |
GB3438573A GB1431935A (en) | 1972-07-22 | 1973-07-19 | Chemically resistant material |
FR7326700A FR2193886B1 (de) | 1972-07-22 | 1973-07-20 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722236074 DE2236074C3 (de) | 1972-07-22 | Chemisch hochresistenter -Werkstoff und Verfahren zur Herstellung dünner Oberflächenschichten aus diesem Werkstoff |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2236074A1 DE2236074A1 (de) | 1974-02-07 |
DE2236074B2 true DE2236074B2 (de) | 1976-06-16 |
DE2236074C3 DE2236074C3 (de) | 1977-01-27 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3810667A1 (de) * | 1988-03-29 | 1989-10-19 | Siemens Ag | Elektrisches widerstandsmaterial fuer elektrothermische wandler in duennschichttechnik |
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DE3810667A1 (de) * | 1988-03-29 | 1989-10-19 | Siemens Ag | Elektrisches widerstandsmaterial fuer elektrothermische wandler in duennschichttechnik |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3916075A (en) | 1975-10-28 |
FR2193886B1 (de) | 1977-05-13 |
JPS5212396B2 (de) | 1977-04-06 |
FR2193886A1 (de) | 1974-02-22 |
DE2236074A1 (de) | 1974-02-07 |
GB1431935A (en) | 1976-04-14 |
JPS4945352A (de) | 1974-04-30 |
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Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |