DE2233334C3 - Wirrfaservlies aus ringförmigen Fasern - Google Patents
Wirrfaservlies aus ringförmigen FasernInfo
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Description
15
Die Erfindung bezieht sich auf ein Wirrfaservlies, d. h.
also auf ein Vlies, dessen einzelne Fasern beliebig so verteilt sind, daß einerseits ihre Berührungspunkte
vervielfacht werden und sie dadurch einen Zusammenhalt des gesamten Gefüges sichern, und daß andererseits
zu den Eigenschaften dieses Gefüges noch eine gewisse Isotropie kommt.
Es war bis jetzt bekannt, Vliesstoffe aus Wirrfaservliesen,
die aus geradlinigen Fasern bestehen, herzustellen, d.h. aus Fasern, deren Enden nicht miteinander
verbunden sind. Dabei sind auch schon spiralartig ausgebildete Fasern verwendet worden, die fast
ringförmige Gestalt aufweisen .{FR 14 39 288). Jedoch
weisen auch diese Fasern zwei Enden auf.
Bei ihrem Transport in einer Flüssigkeit beanspruchen die üblichen Fasern, die übrigens mehr oder
weniger biegsam sind, bei ihren Bewegungen ein relativ großes Volumen.
Oft bleiben ihre Enden ar-iinander hängen und
außerdem neigen sie zur Flockenbildung. Sind solche Flocken vorhanden, so beeinträch-igen sie die Qualität
des Vliesstoffs. Aus diesem Grunde versucht man — nicht immer mit Erfolg — sie aufzulockern.
Zudem sind die geradlinigen Fasern nicht so regelmäßig verteilt wie man es gerne erreichen würde,
um die gewünschte Isotropie zu erzielen. Deshalb ist die mechanische Widerstandskraft der auf diese Weise
hergestellten Vliestücher begrenzt
Aufgabe der Erfindung ist es, ein möglichst isotrop ?s Vlies ohne Flockenbildung vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Wirrfaservlies dadurch gelöst, daß zumindest ein Teil
der Fasern die Gestalt von geschlossenen Schlingen ohne Faserenden aufweist.
Vorteilhafterweise sind die Fasern von der Gestalt geschlossener Schlingen mit geradlinigen Fasern gemischt.
Durch die Verwendung der ringförmigen Fasern gemäß der Erfindung kann die Isotropie und die
mechanische Widerslandskraft des Vliesstoffs verbessert werden. Unter anderem wird auch der Zusammenhalt
des Gefüges erhöht, da er nicht nur von der Bedeutung der Berührungsflächen der Fasern untereinander
abhängt, sondern in gleicher Weise auch von der Tatsache, daß die Fasern keine freien Enden mehr βο
aufweisen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Vliesstoffes
aus einzelnen Fasern;
F i g. 2 eine vergrößerte Draufsicht auf einen in F i g. 1 bezeichneten Teil des Vliesstoffs mit der Darstellung
des aus geradlinigen Fasern hergestellten Fasergefüges, und
Fig.3 eine Ansicht ähnlich Fig.2 mit der Darstellung
des erfindungsgemäßen Fasergefüges aus ringförmigen Fasern.
Wie aus F i g. 2 ersichtlich ist, werden die bekannten
Wirrfaservliese aus geradlinigen Fasern 1 hergestellt, d.h. aus Fasern, deren Enden nicht miteinander
verbunden sind. Diese Fasern sind, wie deutlich zu sehen ist, zur Ebene des Vliesstoffs 2 (F i g. 1) parallel, jedoch
so angeordnet, daß sie in verschiedene Richtungen weisen, wobei sie zufällig verteilt und beliebig geformt
sind: geradlinig, gebogen, gewunden, usw, weshalb sie
untereinander an vielen Stellen in Berührung stehen, was schließlich zu einem Zusammenhalt des gesamten
Vlieses führt.
Erfindungsgemäß wird nun, wie aus F i g. 3 ersichtlich ist, ein Vlies-Gefüge aus ringförmigen Fasern 3
geschaffen, d. h. aus Fasern deren Enden miteinander verbunden sind, weshalb sie wie geschlossene Schlingen
aussehen, deren Umriß jede beliebige Form aufweisen kann: kreisförmig, oval, in Achterschlingen, usw. Man
kann sie mit geradlinigen Fasern vergleichen, deren Enden miteinander verbunden sind.
Bei aufgewickelter gleicher Länge ist das Füllvolumen der ringförmigen Fasern 3 geringer als bei den
geradlinigen Fasern 1. Zudem ist die Möglichkeit, daß die ringförmigen Fasern 3 aneinander hängenbleiben,
im Vergleich zu den geradlinigen Fasern 1 wesentlich verringert, da im letzteren Fall die Enden nicht
miteinander verbunden sind.
Aus diesem Grunde ist das Verhalten der ringförmigen Fasern viel günstiger für das Aufeinanderschichten,
wenn sie in Suspension sind, was zu einer größeren Homogenität führt. Folglich sind die so hergestellten
Vliesstoffe viel regelmäßiger und ihre Widerstandsfähigkeit ist wesentlich höher.
Zudem verhält sich die ringförmige Faser aufgrund der gleichen aufgewickelten Länge auf der gleichen
Berührungsfläche der Fasern untereinander wie eine geradlinige Faser, deren Enden miteinander verbunden
sind, weshalb die Verbindung der ringförmigen Fasern fester ist als bei geradlinigen Fasern. Betrachtet man
nun alle ringförmigen Sekundärfasern, die mit einer gleichen ringförmigen Primärfaser verbunden sind, so
können die Kräfte durch die Berührungsbereiche von irgendeiner Sekundärfaser mit irgendeiner anderen
Sekundärfaser entlang der durch die Primärfaser gebildeten Schlinge übertragen werden. Unter diesen
Umständen besitzt der aus Fasern hergestellte Vliesstoff einen zusätzlichen Zusammenhalt
Die ringförmigen Fasern 3 haben zweckmäßigerweise einen Schiingendurchmesser von weniger als 5 cm. Es
liegt auf der Hand, daß im VliesgefUge ringförmige Fasern mit geradlinigen kombiniert werden können.
Im folgenden wird nun ein Herstellungsbeispiel für das erfindungsgemäße Wirrfaservlies gegeben.
Ein Polypropylenrohr mit einem Durchmesser von 20 mm und einer Wandungsdicke von 50 Mikron wurde
mit einer Hohlkörperblasmasehine hergestellt. Dieses Rohr wird in Querrichtung in Abschnitte von 0,5 mm
geschnitten, womit man die ringförmigen Fasern mit einem rechteckigen Querschnitt von 50 Mikron auf
500 Mikron erhält.
Dann werden sie in einer Flüssigkeit mit einer Konzentration von 0,5 Gramm pro Liter dispergiert.
Die Suspension wird mit einem Verfahren filtriert, wie es für Papierblattproben üblich ist. Auf diese Weise
hält man ein Fasergefüge, das durch Wärmebehandig
oder Hinzufügen eines Bindemittels verfestigt :rden kann.
Das erfindungsgemäße Wirrfaservlies kann in all den illen verwendet werden, bei denen man ein Hängenäiben
der Fasern aneinander während der Herstellung
vermeiden muß, wie auch dann, wenn die Widerstandsfähigkeit und der Zusammenhalt des Gefüges erhöht
werden sollen. Es kann bei der Herstellung von Spezialpapieren und von Vliesstoffen für "jele Zwecke
verwendet werden, z. B. für Stoffe, Wandverkleidungen,
usw.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Wirrfaservlies, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Fasern die Gestalt von geschlossenen Schlingen (3) ohne Faserenden
aufweist
2. Wirrfaservlies nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in der Gestalt von
geschlossenen Schlingen (3) mit geradlinigen Fasern (1), deren Enden nicht miteinander verbunden sind,
gemischt sind.
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