DE2231439A1 - Verfahren zur herstellung von alpha (alkylmercapto)-aldehyden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von alpha (alkylmercapto)-aldehydenInfo
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Description
MINNESOTA MINING AND MANUFACTURING COMPANY, Saint Paul, Minnesota, V.St.A.
11 Verfahren zur Herstellung von α-(Alkylmercapto)-aldehyden "
Priorität: 28. Juni 1971, V.St.A., Nr. 157 725
Die Erfindung "betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung
von α-(Alkylmercapto)-aldehyden, die wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung von Insektiziden sind.
Die Herstellung von Alkylraercaptoaldehyden, wie Methylmercaptoaldehyden,
ist bekannt. Kirrman und Mitarbeiter, Corapt. Rend. Bd. 255, 4.(1962), S. 728 bis 730^beschreiben die Herstellung
von a-(Methylmercapto)-aldehyden durch Umsetzung eines a-Halogenaldehyds
mit dem Natriumsalz von Methylmercaptan.
Es ist ferner bekannt, daß Alkylsulfenylchloride mit a-Hälogenß-ketoestern
umgesetzt v/erden können; vgl. J. Chern. Soc. (C), S. 446 (1970). Es ist auch bekannt, daß Arylsulfenylchloride
mit Ketonen reagieren; vgl. Acta Chem. Scand. Bd. 22 (1968), S. 2927 und Bd. 23 (1969), S. 1843. Es gibt jedoch keine Veröffentlichungen
über die Umsetzung von Aryl- oder Alkylsulfenylchlor'iden mit Aldehyden, insbesondere über die Umsetzung
von Alkylsulfen;yIchloriden mit Aldehyden, die in der «-Stellung
mindestens ein Wasserstoffatom tragen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von α-(Alkylmercapto)-aldehyden, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man einen Aldehyd mit mindestens einem Wasserstoffatom in der α-Stellung mit einem Alkylsulfenylchlorid bei Temperaturen
von höchstens etwa 25 C unter wasserfreien Bedingungen umsetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren verläuft exotherm, gewöhnlich rasch und sogar heftig, und es scheint allgemein anwendbar zu
sein bei allen Aldelryden, die- in der α-Stellung mindestens ein
Y/asserstoffatom enthalten. Dementsprechend können im erfindungsgemäßen·
Verfahren Aldehyde mit einem oder zwei Wasserstoffatomen in der α-Stellung und bis zu 18 Kohlenstoffatomen, z.B.
Octadecanal, eingesetzt werden.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise Aldehyde mit einem V/asserstoffatom in der o:-Stellung eingesetzt. Die anderen
beiden Bindungen des a-Kohlenstoffatoms sind vorzugsweise an
Kohlenstoffatome, insbesondere an die Kohlenstoffatome von Alkyl resten, gebunden. Besonders bevorzugt werden im erfindungsgemäßen
Verfahren Aldehyde der allgemeinen Formel
CHVi (CH2 J1nCH-CHO
(CH2)nH
eingesetzt, in der ra und η den Wert 0, 1, 2, 3 oder 4 haben und
die Summe von m + η höchstens 4 beträgt.
Aldehyde mit 2 Wasserstoffatomen in der α-Stellung reagieren
ebenfalls glatt mit AlkylsulfenylChloriden. Aufgrund der exothermen
und heftigen Reaktion muß die Umsetzung sorgfältig gesteuert v/erden, um eine I-Ionosubstitution zu erreichen. Es ist
dementsprechend verhältnismäßig einfacher, a,u-Di-(alkylmercap-
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to)-aldehyde zu erhalten, als die entsprechenden monosubstituierten
Verbindungen. Es können Nebenreaktionen auftreten, wenn Aldehyde mit 2 Wasserstoffatomen in der α-Stellung eingesetzt
werden, und die Ausbeuten können absinken. Trotz dieser Nebenreaktion ist das erfindungsgemäße Verfahren brauchbar.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Alkylsulfenylchloride
sind bekannt und leicht aus den entsprechenden Disulfiden zugänglich. Das Verfahren ist in "Synthesis", Bd. 1 (11),
S. 561 (1970) beschrieben. Typische Beispiele für Alkylsulfenylchloride, die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt
werden können, sind Methylsulfenylchlorid, Äthylsulfenylchlorid,
n-Butylsulfenylchlorid, Isopropylsulfenylchlorid, n-Heptylsulfenylchlorid,
n-Octylsulfenylchlorid und n-Decylsulfenylchlorid.
Vorzugsweise werden Alkylsulfenylchloride mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen
eingesetzt. Besonders bevorzugt sind Methylsulfenylchlorid und Äthylnulfenylchlorid.
In der Praxis wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise
go durchgeführt, daß der Aldehyd zum Alkylsulfenylchlorid gegeben
wird. Bei Verwendung von Aldehyden mit 2 Wasserstoffatomen
in der «-Stellung und zur Herstellung von monosubstituierten
Produkten wird vorzugsweise das Alkylsulfenylchlorid zum Aldehyd gegeben.
Das erfindungsgernäße Verfahren kann in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels durchgeführt v/erden. Geeignete inerte Lösungsmittel
Kind solche Verbindungen, die mit dem Alkylsulfenylchlorid
nicht reagieren und keine aktiven Wasserstoffatome auf-
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weisen, z.B. Ester niederer aliphatischer Carbonsäuren, wie Ameisensäuremethylester und. Äthylacetat, halogenierte Kohlenwasserstoffe,
vorzugsweise partiell chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Dichlormethan, flüssiges Schwefeldioxid und Nitromethan.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise unter wasserfreien
Bedingungen durchgeführt. Das Arbeiten unter einem Schutzgas ist nicht erforderlich. Das Verfahren wird gewöhnlich bei
Atmosphärendruck durchgeführt, doch stören höhere oder etwas niedrigere Drücke nicht, können jedoch die Reaktionszeit beeinflussen.
Die Reaktionstemperatur muß sorgfältig kontrolliert v/erden. Während
der Zugabe des Aldehyds muß das Alkylsulfenylchlorid oder dessen Lösung bei einer Temperatur von höchstens etwa 25°C und
vorzugsweise unterhalb O0C gehalten werden. Das Reaktionsgemisch
wird bei einer Temperatur von höchstens Raumtemperatur gerührt. Gewöhnlich wird das Reaktionsgemisch 1 bis 10 Stunden gekühlt,
um die Reaktionsgeschwindigkeit zu steuern, bis die Reaktion vollständig abgelaufen ist. Der Verlauf der Umsetzung läßt sich
durch Gaschromatographie leicht und kontinuierlich verfolgen. Es wurde festgestellt, daß ein deutlicher Farbumschlag von rot nach'
hellgelb oder farblos gewöhnlich das Ende der Umsetzung anzeigt. Dieser Farbumschlag kann in zahlreichen Fällen zweckmäßiger sein,
das Ende der Reaktion zu bestimmen.
Die Reaktionsprodukte werden nach Abtrennung des gebildeten Chlorwasserstoffs, z.B. durch Waschen mit Wasser odtr verdünnter
Natriumbicarbonatlösung, in üblicher Weise isoliert, l.B. durch
fraktionierende Destillation bei Atmosphärendruck oder verminder-
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tem Druck.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren cc, α-Di-(alkylmercapto)-aldehyde
und die cc-(Alkylmercapto)-aldehyde sind wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung der entsprechenden
Oximeι die sich in die entsprechenden Carbamylverbindungen
überführen lassen, z.B. mit Methylisocyanat. Diese Verbindungen
sind Insektizide,. Nematozide und Mitizide. Eine besonders bekannte Verbindung dieser Art ist das 2-Methyl-2-methylmercaptopropionaldehyd-oxim-N-methylcarbamat.
Andere Verbindungen, wie das 2-Äthyl-2-methylmercapto-, 2-Methyl-2-äthylmercapto- und
2-Äthyl-2-äthylmercaptopropionaldehyd-oxim-N-methylcarbamat, sind ebenfalls bekannte Insektizide. Die Oxime können auch zu
den entsprechenden Aminen reduziert werden, die als Bestandteile
von Antioxydationsmitteln und Korrosionsinhibitoren Verwendung finden. Aldehyde mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen werden häufig
auch als Bestandteile künstlicher Parfüme verwendet.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
9*4 g (0,10 Mol) Dimethylsulfid werden in 100 ml Äthylacetat gelöst.
Die Lösung, wird auf -300C abgekühlt und bei dieser Temperatur
tropfenweise und unter Rühren mit 13,5 g (θ,10 Mol) Sulfurylchlorid
versetzt. Nach beendeter Zugabe wird die Lösung 30 Minuten gerührt und auf -5°C erwärmen gelassen.
Die erhaltene Lösung von. Methylsulfenylchlorid wird bei einer
Temperatur .von -5 bis 0°C unter Rühren innerhalb etwa 30.Minuten
tropfenweise mit 16,0 g (0,22 Mol) Isobutyraldehyd versetzt*
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Das Gemisch wird unter Rühren innerhalb 3 Stunden auf Raumtemperatur
erwärmen gelassen und anschließend noch etwa 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach 16 bis 18stündigem Stehen wird
die Lösung mit V/asser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft. Es hinterbleibt ein
hellgelbes Öl. Der gebildete ^-Methyl^-methylmercaptopropionaldehyd
wird durch sorgfältige fraktionierende Destillation bei Atmosphärendruck abgetrennt. Kp. 138 bis 140°C.
Eine frisch hergestellte Lösung von 0,1 Mol Methylsulfenylchlorid
in 50 ml Dichlormethan wird unter Rühren und bei einer Temperatur unterhalb 100C tropfenweise mit 16,0 g (0,22 Mol) Isobutyraldehyd
versetzt. Sobald die Farbe des Reaktionsgemisches von orange nach hellgelb umschlägt, ist die Reaktion beendet.
Das Reaktionsgemisch wird fraktionierend destilliert, und die oberhalb 125°C siedenden Fraktionen werden aufgefangen. Aufgrund
der gaschromatographisehen Analyse handelt es sich bei diesen Fraktionen um 2-Methyl-2-methylmercaptopropionaldehyd. Die Gesamtausbeute
beträgt 15,2 g (65 Prozent der Theorie).
Beispiele für andere α-(Alkylmercapto)-aldehyde, die nach, dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden können, sind nachstehend in der Tabelle aufgeführt. Die Verfahren werden im
wesentlichen unter den gleichen Bedingungen durchgeführt, wie
in den Beispielen 1 und 2.
B#ispiel | • | Alkvlsulfenvlchlorid | Dindun^en | Reaktionsprodukt | |
Nr. | n-Decylsulfenylchlorid | Aldehvd | 2-(n-Decylthio)-isobutyraldehyd | ||
3 | Methylsulfenylchlorid | Isobutyraldehyd | 2,2-bis-(Methylthio)-octadecan aldehyd |
||
4 | Isopropylsulfenylchlorid | Octadecanaldehyd | 2-Methyl-2-isopropylthio-2-Ine- thylacetaldehyd |
||
5 | ■ A'thyl sulfenyl chlorid | Methyläthylacetalde- hyd |
2-A'thylthioisobutyraldehyd | ||
ο co |
6 | Methylsulfenylchlorid | Isobutyraldehyd | 2,2-bi s-(Methylthio)-propion aldehyd |
|
882/ | 7 | η-Keptylsulfenylchlorid | Propionaldehyd | 2-Methyl-2-n-heptylthio-2-n- propylace'taldehyd |
|
M25 | 8 | Methylsulfenylchlorid | Äthyl-n-propyl- acetaldehyd |
2-n-Hexyl-2-raethyl-2-methylthio- acetaldehyd |
|
cn | 9 | Methylsulfenylchlorid | n-Hexylmethyl- acetaldehyd |
2 j 2-Di-n-propyl-2-methylthio-' acetaldehyd |
|
10 | Di-n-propylacetal- dehyd |
K) K) co co co |
|||
Claims (4)
- PatentansprücheHi Verfahren zur Herstellung von α-(Alkylraercapto)-aldehyden, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Aldehyd mit mindestens einem Wasserstoffatom in der α-Stellung mit einem AlkylsulfenylChlorid bei Temperaturen von höchstens etwa 250C unter wasserfreien Bedingungen umsetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Aldehyd ^ mit einem Wasserstoffatom in der α-Stellung einsetzt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Isobutyraldehyd mit Methylsulfenylchlorid umsetzt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Aldehyd der allgemeinen FormelCH,(CH9) CH-CHO (CH2)nHeinsetzt, in der m und η den Wert 0, 1, 2, 3 oder 4 haben und die Summe von m + η höchstens 4 beträgt und ein Alkylsulfenylchlorid mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen verwendet.209882/ 1 255
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |