DE2231368C3 - Mikrokapseln mit Wänden aus hydrophilem polymerem Material und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Mikrokapseln mit Wänden aus hydrophilem polymerem Material und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Mikrokapseln mit Wänden aus hydrophilem polymerem Material, die eine in einer
organischen Flüssigkeit gelöste Lösung eines Farbstoffes oder farbbildenden Ausgangsstoffes in einer zweiten
Flüssigkeit enthalten. Diese durch Druck aufbrechbaren Mikrokapseln sind insbesondere für die Verwendung in
druckempfindlichem Aufzeichnungsmaterial geeignet. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Herstellen solcher Kapseln.
Bei einem bekannten druckempfindlichen Aufzeichnungsmaterial werden durch Druck aufbrechbare
Mikrokapseln mit Wänden aus einem hydrophilen polymeren Material verwendet, die eine organische
flüssige Lösung eines farblosen chromogenen Stoffes enthalten. Wird diese Lösung des farblosen chromogenen
Materials durch Aufbrechen der auf einem Trägerblatt befindlichen Kapseln freigegeben, dann
reagiert diese mit einem auf dem gleichen oder einem anderen Blatt befindlichen zweiten Reagenz unter
Bildung einer Farbe auf dem Blatt. Verfahren zur Herstellung solcher Kapseln sind ebenfalls bekannt.
Eines dieser bekannten Verfahren besteht in der Flüssigkeit-Flüssigkeit-Phasentrennung durch Koazervierung
eines Komplexes aus Gelatine und Gummiarabikum aus einer Lösung dieser Stoffe, wobei dieser
Komplex in der zurückbleibenden wäßrigen Lösung durch Rühren dispergiert wird und sich auf ebenfalls in
dieser wäßrigen Lösung enthaltenen Tröpfchen der öligen Lösung ablagert. Die Kapselwände werden
üblicherweise durch Abkühlen gelatiniert und durch eine chemische Behandlung gehärtet. Das letztere kann
beispielsweise durch eine Vernetzung der Gelatine mit einem Aldehyd erfolgen.
Aus der DT-AS 11 84 734 ist ferner ein Verfahren zur
Herstellung von Kapseln mit einer mit Wasser mischbaren Flüssigkeit als Inhalt bekannt. Bei diesem
Verfahren werden in bekannter Weise hergestellte öl enthaltende Gelaiinekapseln, deren Kapselwände in
Wasser aufgequollen sind, in eine mit Wasser mischbare Austauschflüssigkeit gegeben und darin so lange
gelassen, bis der ursprüngliche ölige Kapselinhalt praktisch vollständig durch die Austauschflüssigkeit
ersetzt ist. Anschließend werden die so erhaltenen Kapseln in ein wasserfreies Absorptionsbad zum
Extrahieren des Wassers aus den Kapselwänden übergeführt
Diese und die nach dem weiter oben beschriebenen Verfahren hergestellten Kapseln besitzen den Nachteil,
daß sie im allgemeinen nicht dazu geeignet sind, wäßrige Flüssigkeiten über einen längeren Zeitraum zurückzuhalten.
Aus diesem Grunde konnte eine Vielzahl sehr zweckmäßiger wasserlöslicher Farbbildner bisher für
ίο druckempfindliches Aufzeichnungsmaterial nicht eingesetzt
werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, Kapseln und ein Verfahren zur Herstellung von Kapseln
anzugeben, bei denen die oben genannten Nachteile vermieden werden.
Dies wird bei den eingangs definierten Mikrokapseln dadurch erreicht, daß der Farbstoff oder der farbbildende
Ausgangsstoff in Wasser gelöst ist und die organische Flüssigkeit 1 bis 10 Gew.-% Wasser zu lösen vermag.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung dieser Mikrokapseln ist dadurch gekennzeichnet, daß Mikrokapseln mit Wänden aus einem wasserdurchlässigen
hydrophilen polymeren Material und einer organischen Flüssigkeit als Kapselinhalt in die wäßrige Lösung eines
Farbstoffes oder farbbildenden Ausgangsstoffes eingeführt
werden und darin belassen werden, bis die wäßrige Lösung in der organischen Lösung gelöst ist.
Die einzelnen Schritte des Verfahrens werden im folgenden wiedergegeben. Mikrokapseln, die eine
organische Flüssigkeit (im folgenden der Einfachheit halber als öl bezeichnet) enthalten, die in der Lage ist, 1
bis 10 Gew.-°/o, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% Wasser zu lösen, werden mit einer wäßrigen Lösung von etwa
10 Gew.-°/o des Farbstoffes oder farbbildenden Ausgangsstoffes vermischt. Am Ende dieses Mischvorgangs
sind in dem in den Mikrokapseln enthaltenen Ol wirksame Mengen dieser Lösung gelöst. Im allgemeinen
wird die Sättigung schnell erreicht, so daß das öl tatsächlich mit der wäßrigen Lösung gesättigt ist Falls
erwünscht, können die Kapseln ohne von der Herstellungsflüssigkeit getrennt zu werden oder erst nach
Abfiltrieren und Trocknen zu einem trockenen Pulver verwendet werden.
Die organische Flüssigkeit des kapselkernbildenden Stoffes der Mikrokapseln dient als Reservoir, um eine ausreichende Konzentration der wäßrigen Lösung aufzunehmen. Falls das wasserdurchlässige hydrophile filmbildende Wandmaterial der Mikrokapseln nicht bereits durch Wasser aufgequollen ist, quillt es beim Mischen mit der wäßrigen Lösung. Ein gleichmäßiges Rühren ist bei diesem Verfahrensschritt nicht erforderlich, ein bloßes Vermischen und Stehenlassen ist ausreichend. Sind die wasserdurchlässigen hydrophilen Kapselwände bereits vor dem Mischen durch Wasser aufgequollen, dann reicht ein Einwirken der wäßrigen Lösung von 15 bis 20 Minuten aus. Sind die Kapselwände vor dem Mischen noch nicht durch Wasser aufgequollen, dann muß der Kontakt der Kapseln mit der wäßrigen Lösung so lange dauern, bis die Kapselwände gut gequollen sind, nämlich etwa 1 bis 2 Stunden, was von dem Zustand und der Art des gewählten Wandmaterials abhängt. Das Wasser in den Wänden der aufgequollenen Mikrokapseln dient als Übertragungsmedium für den wasserlöslichen Farbstoff
Die organische Flüssigkeit des kapselkernbildenden Stoffes der Mikrokapseln dient als Reservoir, um eine ausreichende Konzentration der wäßrigen Lösung aufzunehmen. Falls das wasserdurchlässige hydrophile filmbildende Wandmaterial der Mikrokapseln nicht bereits durch Wasser aufgequollen ist, quillt es beim Mischen mit der wäßrigen Lösung. Ein gleichmäßiges Rühren ist bei diesem Verfahrensschritt nicht erforderlich, ein bloßes Vermischen und Stehenlassen ist ausreichend. Sind die wasserdurchlässigen hydrophilen Kapselwände bereits vor dem Mischen durch Wasser aufgequollen, dann reicht ein Einwirken der wäßrigen Lösung von 15 bis 20 Minuten aus. Sind die Kapselwände vor dem Mischen noch nicht durch Wasser aufgequollen, dann muß der Kontakt der Kapseln mit der wäßrigen Lösung so lange dauern, bis die Kapselwände gut gequollen sind, nämlich etwa 1 bis 2 Stunden, was von dem Zustand und der Art des gewählten Wandmaterials abhängt. Das Wasser in den Wänden der aufgequollenen Mikrokapseln dient als Übertragungsmedium für den wasserlöslichen Farbstoff
von der äußeren wäßrigen Lösung zu der Wasser-in-öl-Lösung
innerhalb der Kapseln.
Der Farbstoff oder der farbbildende Ausgangsstoff ist bis zu einer Konzentration von etwa 10 Gew.-% in der
wäßrigen Lösung vorhanden. Dieser Wert ist nicht
kritisch, ist jedoch ein zweckmäßiger Wert, um schnell
die Sättigung der internen Kapselphase zu erreichen. Während des Mischens können kleine Proben der
behandelten Kapseln aus dem Mischgefäß zu Testzwekken entnommen werden. Bei Verwendung eines
farbbildenden Ausgangsstoffes können die entnommenen Kapseln mit Hilfe eines mit einem zweiten Reagenz
sensibilisierten Aufnahmeblattes getestet werden. Ist die entwickelte Testfarbe zu hell, dann kann der äußeren
wäßrigen Lösung v/eiterer farbbildender Ausgangsstoff zugesetzt werden und/oder die Einwirkungsdauer kann
verlängert werden, bis für weitere Tests entnommene Kapselmuster kein weiteres Ansteigen der Intensität
der entwickelten Farbe mehr zeigen. In diesem Falle kann angenommen werden, daß das die interne
Kapselphase bildende öl mit der wäßrigen Lösung des farbbildenden Ausgangsstoffes gesättigt ist. 1st die
Testfarbe jedoch immer noch heller als erwünscht, kann eine weitere Farbverstärkung dadurch erreicht werden,
daß eine größere Kapselmenge pro Flächeneinheit und/oder ein stärker mit dem zweiten Reagenz
sensibilisierte Aufnahmeblatt verwendet wird.
Das durch das Verfahren erhaltene Produkt sind Mikrokapseln mit Wänden aus einem polymeren
hydrophilen filmbildenden Material (vorzugsweise gehärtet) wie Gelatine oder Polyvinylalkohol. Als
Kernmaterial dienen Tröpfchen eines Öles, das in der Lage ist, 1 bis 10 Gew.-% Wasser zu lösen.
Als kapselwandbildendes Material können beliebige bekannte organische hydrophile polymere filmbildende
Stoffe verwendet werden, wie Gelatine, Gummiarabikum, Methylzellulose, Polyvinylalkohol, Zein, Kasein
und Kombinationen dieser Stoffe. Das einzige Erfordernis dabei ist, daß das Wandmaterial öl zurückhalten und
Wasser durchlassen muß. Bevorzugt wird eine Kombination von Gelatine und Gummiarabikum.
Als für die interne Kapselphase geeignete organische Flüssigkeiten können beliebige ölige Flüssigkeiten
verwendet werden, die maximal etwa 1 bis 10 Gew.-% Wasser zu lösen vermögen. Die untere Grenze von 1 %
und vorzugsweise von 2% Wasserlöslichkeitskapazität hat sich als gut brauchbar erwiesen. Die obere Grenze
von 10% in dem gewählten öl wird durch die Erfordernisse des Kapselherstellungsverfahrens bestimmt
Öle, die wesentlich mehr als 10 Gew.-% Wasser lösen, sind im allgemeinen mit einem hydrophilen
Wandmaterial in einer wäßrigen Herstellungsflüssigkeit schwieriger einzukapseln. Außerdem neigen Kapseln
mit einem höheren Wassergehalt in dem Kernmaterial dazu, den vorherrschenden öligen Charakter zu
verlieren, so daß das Zurückhalten des Kapselinhalts über einen längeren Zeitraum Schwierigkeiten bereitet.
öle mit mittlerer oder niedriger Flüchtigkeit und Viskosität werden bevorzugt, da sie während des
Einkapselungsverfahrens leichter gehandhabt werden können, besser von den Kapselwänden zurückgehalten
werden und bei Übertragungskopierverfahren günstigere Eigenschaften aufweisen. Diese Eigenschaften weisen
insbesondere organische Phosphatester, wie Trialkyl- und Triaryl-Phosphat, auf. Bevorzugt werden Tricresylphosphat-
und Tributylphosphat-Mischungen; andere geeignete öle sind
2-Äthyl-Capronsäure,
D^2-Äthyl-hexyl)phosphorigesäure,
2-Athylhexanol, Isooctanol (Isomergemische),
Diisobutylcabinol.S-Methylbutyraldehyd, Tri(2-Äthylhexyl)phosphat,
N,N-Dibutylbutyramid und
Dibutylbutylphosphonat
D^2-Äthyl-hexyl)phosphorigesäure,
2-Athylhexanol, Isooctanol (Isomergemische),
Diisobutylcabinol.S-Methylbutyraldehyd, Tri(2-Äthylhexyl)phosphat,
N,N-Dibutylbutyramid und
Dibutylbutylphosphonat
Eine Reihe wasserlöslicher Farbstoffe oder farbbildender Ausgangsstoffe ist in der in Beispiel 1
wiedergegebenen Tabelle genannt Diese Stoffe sollen in Wasser vorzugsweise bis zu etwa 20 Gew.-°/o löslich
sein. Neben Farbstoffen können farblose Farbbildner,
ίο wie Metallsalze oder organische Verbindungen, die
nach Freigabe aus den Kapseln mit einem zweiten Reagenz durch Reaktion eine farbige Markierung
bilden, verwendet werden.
Die erfindungsgenäßen Mikrokapseln sind insbesondere
für die Herstellung von kohlefreien Durchschreibepapieren geeignet. Verschiedene Blattmaterialien wie
Kunststoffolien, synthetische »Papiere«, Leder, Textilien und Papier können als Trägermaterial verwendet
werden, jedoch wird Papier bevorzugt Kopierpapiere und Kopierpapier-Formularsätze, die von den erfindungsgemäßen
Mikrokapseln Gebrauch machen, bestehen aus Übertragungsblättern, autogenen Blättern und
Mehrfachblattsätzen, bestehend aus Übertragungs-Aufnahmeblättem, in denen die Mikrokapseln in einem
Blatt verteilt oder in Form einer Schicht auf einer oder beiden Oberflächen eines oder mehrerer Papierblätter
aufgebracht sind. Eine Reihe verschiedener Übertragungsblätter ist in Beispiel 1 genannt Ganz allgemein
kann gesagt werden, daß aufgrund des vorherrschend öligen Charakters der zu übertragenden Flüssigkeit die
Oberfläche des Übertragungsblattes ölaufnuhmend und ölempfindlich sein soll. Soll eine chemische Reaktion des
farbbildenden Ausgangsstoffes mit einem zweiten, auf der Oberfläche des Aufnahmeblattes befindlichen
Reagenz, stattfinden, dann soll das auf der Oberfläche des Aufnahmeblattes vorhandene zweite Reagenz
vorzugsweise öllöslich oder zumindest in der Lage sein, mit einer öligen Lösung an der Oberfläche zu reagieren.
Es sei betont, daß die ursprünglich bei der Herstellung der Mikrokapseln in den Kapseln vorhandene organische
Flüssigkeit in den Kapseln während der Behandlung und während der Verwendung der erfindungsgemäßen
Kapseln in diesen enthalten bleibt. Das den Kapselkern bildende öl wird so gewählt, daß es
maximal 1 bis 10 Gew.-% Wasser zu lösen vermag. Das aufgenommene Wasser neigt dazu, während der ganzen
Zeit, innerhalb der das öl zurückbleibt, ebenfalls innerhalb der Kapselwände zu bleiben, d. h, es ist ohne
weiteres möglich, das aufgenommene Wasser viele Jahre in den Kapseln zu halten. Durch diese Eigenschaft
der öle, eine wesentliche Menge Wasser aufzunehmen, ist es möglich, stabile ölenthaltende Kapseln herzustellen,
die beim Aufbrechen der Kapseln eine beträchtliche Menge Wasser sowie ein wasserlösliches Reagenz
liefern.
Falls in den folgenden Beispielen nichts anderes gesagt ist, beziehen sich die angegebenen Bestandteile
und Verhältnisse auf das Gewicht.
ölenthaltende Mikrokapseln (eine 1 :1 Mischung aus
Tricresylphosphat und Tributylphosphat) mit Wänden aus Gelatine und Gummiarabikum wurden mittels
bekannter Verfahren hergestellt. Nach dem Härten der Kapselwände durch Vernetzung mittels Glutaraldehyd
in der wäßrigen Herstellungsflüssigkeit wurde der vorliegende Kapselbrei in sieben gleiche Teile geteilt
und jeder Teil wurde mit einem der folgenden
wasserlöslichen Farbstoffe bzw. farbbildenden Ausgangsstoffen behandelt: ein wasserlöslicher grüner
Farbstoff, Kupferchlorid, Zinkchlorii, Pyrogallol, Eisen(IH)-chlorid, Nickelacetat und Jodjodkalium. Der
Kapselbrei wurde in Gegenwart der wäßrigen Lösung dieser Verbindungen eine Stunde lang intermittierend
gerührt Nach Ablauf dieser Zeit wurden den einzelnen Kapselbrei-Mischungen in der in der Papierbeschichtungstechrrik
üblichen Weise schützende Stützstoffteilchen und Bindemittel zugesetzt In den meisten Fällen
wurden als Stützteilchen Alphazellulosefasern (16 Teile auf 100 Teile Kapseln) und als Bindemittel gekochte
Stärke (20 Teile einer 20%igen Stärkelösung auf 100 Teile Kapseln) verwendet Bei Verwendung von
Jodjodkalium wurde Polyvinylalkohol als Bindemittel verwendet, da in diesem Falle Stärke als farbentwickelndes
zweites Reagenz dient Die einzelnen Kapselbrei-Mischungen wurden mittels eines Meyer-Stabes Nr. 18
auf 19 g/m2 schweres Papier beschichtet und luftgetrocknet
wonach man druckempfindliches Aufzeichnungsmaterial erhielt Das Trockengewicht aller Beschichtungen
betrug etwa 6,6 g/m2. Mittels eines Standard-Schreibmaschinenintensitätstests wurde nunmehr
die Übertragungsfähigkeit der einzelnen beschichteten Blätter gemessen. Der Schreibmaschinenintensitätstest
wurde in der Weise durchgeführt, daß auf die unbeschichtete Seite eines mit den Mikrokapseln
beschichteten Übertragungsbiattes geschrieben wurde, dessen mit Kapseln beschichtete Seite in Berührung mit
einem Aufnahmeblatt stand. Die aus den aufgebrochenen Mikrokapseln freigegebenen farblosen, jedoch
farbbildenden Ausgangsstoffe wurden durch ein auf dem Aufnahmeblatt befindliches zweites Reagenz
entwickelt. Das erzeugte Druckmuster wurde nunmehr 20 Minuten lang »gealtert« um evtl. Unterschiede der
Farbentwicklungsgeschwindigkeit bei der anschließenden Feststellung der Reflexionswerte der entwickelten
Farbe und des Hintergrundes des Aufnahmeblattes auf ein Minimum zu beschränken. Die Übertragungsintensität
(ÜI) wird definiert durch das Hundertfache des Reflexionsvermögens der bedruckten Bereiche geteilt
durch das Reflexionsvermögen des Hintergrundbereiches. Somit stellt ein Ül-Wert von 100 keinen
feststellbaren Druck dar, während niedrigere Werte dunklere Markierungen (mit geringem Reflexionsvermögen)
darstellen. Mittels im Handel befindlicher Kopierpapiersätze werden Ül-Werte von etwa 50 oder
geringfügig darunter erreicht Die folgende Tabelle gibt die Ergebnisse der Untersuchungen mittels der oben
beschriebenen kapselbeschichteten Blätter wieder.
Wasserlöslicher Farbstoff bzw. | Zweites Reagenz au* dem Aufnahmeblatt | Farbe der erzeugten | ÜI |
farbbildender Ausgangsstoff | Markierung | ||
Wasserlöslicher grüner | keines | Grün | 51 |
Farbstoff | |||
Kupferchlorid | Benzoyl-leucomethylenblau | Blaugrau bis Blaugrün | 60 |
Zinkchlorid | Kristall-Violett-Lacton (KVL) | Blau | 37 |
Zinkchlorid | 2-Chlor-6-diäthyIamino-3-methyl-spiro-[9-H- | Rot | 68 |
xanthen-9,1 '-phthalid] | |||
9-Diäthylamino-spiro-[l,2-H-benzo-(a)-xanthen- | |||
12,1'-phthalid] | |||
Zinkchlorid | KVL^-chlor-ö-diäthylamino-S-methyl-spiro- | Purpur | 46 |
[9-H-xanthen-9,l'-phthalid] | |||
Zinkchlorid | KVL-1 AS-Trimethyl-e'-chlor-S'-methoxy- | Blauschwarz | 38 |
[2'H-l'-benzopyran-2,2'-indolin] | |||
Zinkchlorid | N-Phenylauramin-KVL | Blauschwarz | 31 |
Pyrogallol | Eisen(III)-benzoat | Schwarz | 20 |
Eisen(III)-chlorid | Pyrogallol | Blauschwarz | 30 |
Eisen(IIl)-chlorid | N,N'-bis-(Dibenzyl)-dithiooxamid | Grün | 64 |
Nickelacetat | N,N'-bis-(Dibenzyl)-dithiooxamid | Rot | 63 |
Jodjodkalium | Stärke | Rotbraun | 20 |
Es wurde festgestellt, daß alle oben beschriebenen kapselbeschichteten Blätter auch nach sechswöchiger
Lagerung bei den üblichen Raumbedingungen gute Ergebnisse zeigten.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß in diesem
Falle die Mikrokapseln durch Filtration und Lufttrocknung zunächst isoliert wurden, und dann erst die
Behandlung mit der wäßrigen Lösung des Farbstoffes bzw. der farbbildenden Ausgangsstoffe erfolgte. Die
Mikrokapseln konnten vor der Beschichtung auf das Papier ohne wesentlichen Verlust ihrer Aktivität
mehrere Wochen gelagert werden. Wurden die getrockneten Kapseln nochmals in einer großen Menge
Wasser über einen längeren Zeitraum (1 bis 2 Stunden oder mehr) suspendiert, dann konnten die wasserlöslichen
Verbindungen zumindest teilweise herausgelaugt werden. Man erhielt jedoch gut funktionierende Blätter,
wenn man einen Beschichtungsbrei mit etwa 30% Feststoffgehalt herstellte und diesen unmittelbar auf die
Trägerblätter aufbrachte.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß statt der
1 : l-MischungvonTricresylphosphatundTributylphosphat
als kapselkernbildendes öl Ν,Ν-Diäthyldecanamid
verwendet wurde. Die nach diesem Beispie! hergestellten
Blätter arbeiteten zufriedenstellend, waren jedoch im allgemeinen nicht ganz so gut wie die Blätter nach
Beispiel 1.
Claims (2)
1. Mikrokapseln mit Wänden aus hydrophilem polymerem Material, die eine in einer organischen
Flüssigkeit gelöste Lösung eines Farbstoffes oder farbbildenden Ausgangsstoffen in einer zweiten
Flüssigkeit enthalten, dadurch gekennzeichnet,
daß der Farbstoff oder der farbbildende Ausgangsstoff in Wasser gelöst ist und die
organische Flüssigkeit 1 bis 10 Gew.-°/o Wasser zu lösen vermag.
2. Verfahren zur Herstellung der Mikrokapseln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Mikrokapseln mit Wänden aus einem wasserdurchlässigen hydrophilen polymeren Material und einer
organischen Flüssigkeit als Kapselinhalt in die wäßrige Lösung eines Farbstoffes oder farbbildenden
Ausgangsstoffes eingeführt werden und darin belassen werden, bis die wäßrige Lösung in der
organischen Lösung gelöst ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US15931271 | 1971-07-02 | ||
US159312A US3861941A (en) | 1971-07-02 | 1971-07-02 | Pressure-sensitive record sheet |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2231368A1 DE2231368A1 (de) | 1973-01-25 |
DE2231368B2 DE2231368B2 (de) | 1977-03-10 |
DE2231368C3 true DE2231368C3 (de) | 1977-10-27 |
Family
ID=
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