DE2231249A1 - Carbamat - Google Patents
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N47/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid
- A01N47/08—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having one or more single bonds to nitrogen atoms
- A01N47/10—Carbamic acid derivatives, i.e. containing the group —O—CO—N<; Thio analogues thereof
- A01N47/12—Carbamic acid derivatives, i.e. containing the group —O—CO—N<; Thio analogues thereof containing a —O—CO—N< group, or a thio analogue thereof, neither directly attached to a ring nor the nitrogen atom being a member of a heterocyclic ring
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C271/00—Derivatives of carbamic acids, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atom not being part of nitro or nitroso groups
- C07C271/06—Esters of carbamic acids
- C07C271/08—Esters of carbamic acids having oxygen atoms of carbamate groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C271/10—Esters of carbamic acids having oxygen atoms of carbamate groups bound to acyclic carbon atoms with the nitrogen atoms of the carbamate groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms
- C07C271/12—Esters of carbamic acids having oxygen atoms of carbamate groups bound to acyclic carbon atoms with the nitrogen atoms of the carbamate groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms to hydrogen atoms or to carbon atoms of unsubstituted hydrocarbon radicals
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
Unser Zeichen: O.Z. 29 24l Sws/lG
6700 Ludwigshafen, 20.6.1972 Carbamat · OO*?! 9/ Q
Die vorliegende Erfindung betrifft neue wertvolle Carbamate und Schädlingsbekämpfungsmittel, die diese Verbindungen als Wirkstoffe
enthalten, sowie Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen mit diesen Verbindungen.
Es ist bekannt, das 1-Naphthyl-N-methylcarbamat oder das
o-Isopropoxyphenyl-N-methylcarbamat als Insektizide zu verwenden.
Ihre Wirkung ist jedoch "schlecht.
Es wurde gefunden, daß Carbamate der Formel
in der R1 Wasserstoff oder Methyl, R2 Wasserstoff oder niederes
Alkyl (Methyl, Äthyl), R, Wasserstoff, Methyl oder Äthyl, einen
durch Halogen-, vorzugsweise Chlor-, Brom-, Jod-substituierten Alkylrest mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen, einen durch Methoxy-,
Äthoxy-, Methylthio- oder Äthylthio-substituierten Alkylrest mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen, den Acetylrest, R2, Methyl,
Äthyl, Chloräthyl oder Acetyl bedeutet, sehr gute acarizide und insektizide Eigenschaften besitzen und sich außerdem zur
Bekämpfung von Ekto- und Endoparasiten bei Tieren eignen. Sie besitzen sowohl eine ausgezeichnete Wirkung gegen fressende
als auch saugende Insekten sowie eine hervorragende Wirksamkeit gegen Spinnmilben und Zecken. Sie besitzen gleichzeitig nur
eine geringe Phytotoxität. Die Wirkung setzt schnell ein und hält lange an. Aus diesem Grund können die erfindungsgemäßen
Verbindungen mit Erfolg im Pflanzenschutz zur Bekämpfung von schädlichen saugenden und fressenden Insekten und Dipteren
sowie dort und auf dem veterinär-medizinischen Sektor gegen Milben (Acarina) angewendet werden. Besonders hervorzuheben
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- 2 - O.Z. 29 241
ist in diesem Zusammenhang- die ausgezeichnete Wirksamkeit der
Produkte gegen phosphorsäureester-resistente Stämme von Spinnmilben.
Zu den saugenden Insekten gehören im wesentlichen Blattläuse,
wie die Pfirsichblattlaus (Myzus persicae), die schwarze
Bohnenblattlaus (Doralis fabae); Schildläuse, wie Aspidiotus
hederea, Lecanium hesperidum, Pseudococccus maritimus:
Thysanopteren, wie Hercinothrips femoralis; und Wanzen, wie die Rübenwanze (Piesma quadrate) und die Bettwanze (Cimex
lectularius).
Zu den beißenden Insekten zählen im wesentlichen Schmetterlingsraupen, wie Plutella maculipennis, Lyman.tria dispar; Käfer, wie
Kornkäfer (Sitophilus granarius), der Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata), aber auch im Boden lebende Arten,
wie die Drahtwürmer (Agriotes ερ) und die Engerlinge (Melolontha tnelolontha); Schaben, wie die Deutsche Schabe (Blattela
germanica); Orthopteren, wie das Heimchen (Gryllus domesticus);
Termiten, wie Reticulitermesj Hymenopteren, wie Ameisen.
Die Dipteren umfassen insbesondere die Fliegen, wie die Taufliege (Drosophila melanogaster), die Mittelmeerfruchtfliege
(Ceratitis capitata), die Stubenfliege (Musca domestica) und
Mücken, wie die Stechmücke (Aedes aegypti) (Culex pipilus), Schmeißfliegen, wie die Goldfliege (Lucilia sericata) und
Blowflies (Chrysotnya chloropyga).
Bei den Milben sind besonders wichtig die Spinnmilben (Tetranychidae), wie die gemeine Spinnmilbe (Tetranychus
urticae), die Obstbaumspinnmilbe (Paratetranychus pilosus); Gallmilben, wie die Johannisbeergalltnilbe (eriphyes ribis)
und Tarsonemiden, wie Tarsonemus pallidus; sowie Zecken, z.B.
Boophilus microplus und Räudemilben.
Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z.B. durch Gießen,
Verspritzen, Vernebeln, Verräuchern, Verstreuen, Verstäuben oder Vergasen.
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--3 - O.Z. 29 241
Die Herstellung der neuen Carbamate kann z.B. durch Umsetzung eines Phenols der Formel II
in der Rp, R^, und R2, die vorstehend angegebenen Bedeutungen
haben, mit Methylisocyanat bzw. N-Methylcarbatninsäurechlorid
oder Ν,Ν-Dimethylcarbaminsäurechlorid erfolgen. Außerdem kann
das Phenol über den Chlorameisensäureester durch Umsetzung mit Methylamin bzw. Dimethylamin in die neuen Carbamate überführt
werden. Die Herstellung der Phenole der Formel II kann nach den bekannten Methoden zur Synthese derartiger Acetale/Ketale erfolgen,
so läßt sich z.B. Brenzcatechin im Molverhältnis 1 : mit einem geeignet substituierten ct-Halogenäther, Vinylather
umsetzen, mitunter kann auch eine Umacetalisierung günstig sein,
wobei die Alkoholkomponente des eingesetzten Acetals, Ketals eine niedrige Kohlenstoffzahl, zweckmäßig C1-C2^, haben soll,
um durch Destillation leicht aus dem Reaktionsgefäß entfernt werden zu können, wodurch sich das Gleichgewicht in Richtung
auf die gewünschten Produkte der Formel II verschiebt.
Ferner lassen sich Carbamate der Formel Hl
wobei R. die oben genannte Bedeutung hat, mit ot-Halogenäthern
der Formel IV
Hal—C-R,
0-R4
0-R4
in der Rg, R, und R2, die oben genannten Bedeutungen haben und
Hai Chlor oder Brom bedeutet, unter Zuhlfenahme geeigneter Basen
(z.B. Alkalihydroxide, tertiäre Amine) in indifferenten Lösungsmitteln (z.B. Tetrahydrofuran, Dioxan, Benzol, Toluol, Xylol,
309883/1459 . - 4 -
- 4 - O.Z. 29
Diäthylenglykoldimethyläther) zu den neuen Carbamaten umsetzen
Die Herstellung der für dieses Verfahren benötigten «^Halogenäther
erfolgt nach bekannten Methoden.
Die Carbamate der Formel III lassen sich unter Säurekatalyse auch mit Acetalen bzw. Ketalen der Formel V
• ?2
R^O-C- R,
in der Rp, R-, und R^ die oben genannten Bedeutungen haben, durch
halbseitige Umacetalisierung bzw. Umketalisierung, wobei ein
Alkohol der Formel R^OH 'abdestilliert wird, zu den neuen
Carbamaten umsetzen.
Die Kohlenstoffzahl der Alkohole R^OH wird zweckmäßig so gewählt,
daß die Alkohole zur Verschiebung des Reaktionsgleichgewichts in der gewünschten Richtung leicht durch Abdestillieren
aus dem Reaktionsgemiech entfernt werden können.
Ferner eignen sich auch entsprechend substituierte Vinyläther zur Herstellung der neuen Carbamate, man setzt hierzu die
Carbamate der Formel III in an sich bekannter Weise unter Säurekatalyse mit den Vinyläthern, die ihrerseits nach bekannten
Verfahren hergestellt werden, um. Der bevorzugte Herstellungsweg richtet sich nach der einfachen Zugänglichkeit
des Alkylierungsmittels. Die nachstehenden Beispiele sind typisch für die verschiedenen Herstellungsverfahren.
a) Zu einer Lösung von 110 Teilen (Gewichtsteilen) Brenzcatechin
und 101 Teilen Triäthylamin in 500 Teilen Tetrahydrofuran tropft man innerhalb 1 Stunde bei 20 bis 300C 129 Teile
1,2-Dichloräthyl-methyläther und rührt ca. 6 Stunden nach.
Nach dem Abfiltzieren des Aminhydrochlorids wird das Lösungsmittel
abdestilliert und der Rückstand zur weiteren Reinigung mit Chloroform/Wasser behandelt.
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- 5 - O.Z. 29 241
Nach dem Abdestillieren des Chloroforms erhält man 196. Teile
o-( o£-Methoxy-ß-chlor»)-äthoxyphenol njp = 1,5215·
In 25 Teilen Tetrahydrofuran werden 20,2 Teile o-(<X.-Methoxyß-chlor)-äthoxyphenol
gelöst und diese Lösung bei ca. 250C nacheinander mit einigen Tropfen Triäthylamin und 6,3 Teilen
Methylisocyanat versetzt. Das Endprodukt bildet sich in schwach exothermer Reaktion. Nach zweistündigem Nachrühren,
bei 500C werden die flüchtigen Bestandteile bei 40 bis 500C
im Wasserstrahlpumpenvakuum abdestilliert. Nach dem Umkristallisieren aus Äther erhält man 20,5 Teile o- ( o£>Methoxyß-chlor)-äthoxyphenyl-N-Methylcarbamat
als farblose Kristalle. Pp. 700C.
b) Man erhitzt ein Gemisch aus 8,3 Teilen Brenzcatechin-mono-N-methylcarbamat,
5,1 Teilen Triäthylamin und 7,1 Teilen 1,2-Dichloräthyl-methylather in 75 Teilen Toluol während
ca. 5 Stunden auf 100 bis 1100C. Nach dem Abestillieren der
flüchtigen Anteile im Vakuum wird der Rückstand in Chloroform aufgenommen, filtriert und mit 0,5prozentiger (Gewichtsprozent)
wäßriger Natriumbicarbonatlösung gewaschen. Der nach Abdestillieren des Chloroforms verbleibende Rückstand
läßt sich aus Äther/Petroläther Umkristallisieren.· Ausbeute: 9,7 Teile o-(<£-Methoxy-ß-chlor)-äthoxy-phenyl-N-methylcarbamat.
Fp. 69 bis 710C.
Aus 10,8 Teilen Brenzcatechin-NjN-dimethylcarbamat (Fp. II9 bis
1210C), 6,1 Teilen Triäthylamin und 8,4 Teilen 1,2-Dichloräthyl-methyläther
in 75 Teilen Toluol erhält man nach ca. 5-stündiger Reaktionszeit analog Beispiel 1 13,7 Teile o-(oL-Methoxy-ß-chlor)-äthoxy-phenyl-N,N-dimethylcarbamat
als schwach gelbliches öl. n^5 =1,5170.
'Eine Lösung von 8,3 Teilen Brenzcatechin-mono-N-methylcarbamat
und 5,9 Teilen 2-Chloräthyl-vinyläther in 25 Teilen Tetrahydro-
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furan wird bei Raumtemperatur mit ca*. 0,5 Teilen Bortrifluordiätherat
versetzt und anschließend nacheinander 1 Stunde bei Raumtemperatur und ca. -3 Stunden bei Siedetemperatur gerührt.
Nach dem Abdestillieren der "flüchtigen Anteile erhält man 12,4 Teile o-( ot-2-Chloräthoxy)-äthoxy-phenyl-N-methylcar-bamat
als öl, njp = 1,5211.
Zu 6,7 Teilen Brenzcatechin-mono-N-methylcarbamat in 75 Teilen
Toluol gibt man 2 Tropfen konzentrierte Schwefelsäure, tropft 6,1 Teile 3-Methoxypropionaldehyddimethylacetal zu und rührt
den Kolbeninhalt während ca. 2 Stunden bei 90bis 1000C, wobei
Methanol abdestilliert.
Nach dem Abkühlen wird mit 1 bis 2 Teilen Natriumbicarbonat versetzt und mit Wasser gewaschen. Nach dem Einengen der
organischen Phase verbleiben 9 Teile o-(o6, äf-Dimethoxy)-npropoxyphenyl-N-methylcarbamat
als blaß gelbes öl, njp = 1,5184.
a) 110 Gewichtsteile Brenzcatechin werden in 500 Gewichtsteilen
■ Toluol suspendiert. Nach Zugabe von 1/2 ml HCl konz. kondensiert
man unter Rühren bei +10 bis +35O0C Innentemperatur 58 Gewichtsteile Methylvinyläther ein. Anschließend erwärmt
man J50 Minuten auf 6O0C. Dann wird abgekühlt und die Mischung
durch Zugabe von 2n NaOH gerade alkalisch gemacht. Man wäscht mit 50 ml H2O, trennt die organische Lösung ab, trocknet über
Na2SO^,. Nach Abziehen des Lösungsmittels wird der Rückstand
im ölpumpenvakuum destilliert. Man erhält ein farbloses öl.
Kp1-2: 72 bis 750C. Ausbeute: 120 Gewichtsteile.
Das Reaktionsprcdukt wird mit 2 Tropfen Pyridin stabilisiert.
b) 110 Gewichtsteile Brenzcatechin werden in 1000 Gewichtsteilen Toluol suspendiert. Dazu gibt man unter Kühlung 101 Gewichtsteile Triäthylamin. Unter gutem Rühren tropft man anschlies-
send 95 Gewicht steile ^-Chlorä thy lmet hy lather zu. Die innen-
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O.Z. 29 241
temperatur wird durch Kühlung bei 30 bis 40 C gehalten.
Man rührt 3 Stunden bei 50°C nach, kühlt ab, "saugt gebildetes
Hydrochlorid ab, wäscht das Filtrat mit lOO ml HgO durch,
trocknet die organische Phase über Na2SQ^ und arbeitet dann
wie unter la) beschrieben auf.
Ausbeute: 112 Gewichtsteile o-(l-Methoxy)-äthoxy-phenol.
Entsprechend der Ausführungsform von Beispiel 1 a + b werden
andere "Vinyläther bzw. e£-Halogenäther mit Brenzcatechin zur
Reaktion gebracht. Höhere Vinyläther sind flüssig und werden einfach zur Brenzcatechinsuspension zugetropft. Die folgende
Tabelle zeigt die so erhaltenen Phenolderivate.
OH
I
I
i-O-C-R,
ι
O-Ri
O-Ri
Nr. | R2 | CH3 | R3 | R4 | Kp Acetalphenol (°C) | - |
5 | CH3 | H | CH3 | 1.2= T2-75 | ||
6 | CH3 | H | C2H5 | χ : 78-8I | ||
7 | C2H5 | H | 1-C3H7 | j_ : 85-90 | ||
8 · | C2H5 | H | CH3 | 1 5: IO5-II3 | ||
9 | C3H7 C3H7 |
H | C2H5 | |||
IO 11 |
H-C4H9 | H H |
CH3 C2H5 |
|||
12 | H-C4H9 | H | CH | |||
13 | 1-C4H9 | H | C2H5 | |||
14 | n-C5Hn | H | CH3 | |||
15 | CH3 CH3 - C2H5 |
H | CH3 | |||
16 17 18 |
CH3 CH3 CH3 |
CH3 C2H5 CH3 |
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Beispiel 19
o-(l-Methoxy)-äthoxy-phenyI-N-methyloarbamat
o-(l-Methoxy)-äthoxy-phenyI-N-methyloarbamat
34 Gewichtsteile o-(l-Methoxy)-äthoxy-phenol werden in 100 Gewichtsteilen
Toluol gelöst, dazu gibt man in einem Guß 12 Gewichtsteile Methylisocyanat. Nach Zusatz von 2 Tropfen
Triäthylamin läßt man über Nacht stehen. Danach engt man ein und versetzt den öligen Rückstand mit 100 Gewichtsteilen eines
Gemisches gleicher Teile Toluol und Petroläther. Beim Abkühlen fallen 33 Gewichtsteile farblose Kristalle aus. Nochmals umkristallisiert
schmelzen diese bei 97 bis 99°C.
o-(l-Äthoxy)-äthoxy-phenyl-N-methylcarbamat
33,4 Gewichtsteile Brenzcatechin-mono-N-methylcarbamat werden
in 100 Gewichtsteilen Toluol suspendiert« Nach Zusatz von 3 Tropfen HCl conz. tropft man I5 Gewichtsteile Vinyläthyläther
innerhalb von 10 Minuten zu. Danach rührt man 1 Stunde bei 80°C nach. Nach Abkühlen wäscht man mit 50 Gewichtsteilen
3prozentiger NaHCO,-Lösung durch, trocknet über Na2SO^.. Nach-Abziehen
des Lösungsmittels hinterbleibt ein farbloses öl, welches in 100 Gewichtsteilen eines Gemisches gleicher Teile
Toluol und Petroläther aufgenommen wird. In der Tiefkühltruhe kristallisieren 3I Gewichtsteile Carbamat aus. Nach nochmaligem
Umkristallisieren liegt der Schmelzpunkt bei 62 bis 630C.
Entsprechend den AusfUhrungsformen von Beispiel 3 und 4 wurden die in der folgenden Tabelle aufgeführten Substanzen hergestellt:
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0-CON
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Nr. | Rl | R2 | R3 | R4 | Fp, oder n2,5 (0C) | - |
19 | H | CH, | H | CH, | 97-99 | |
20 | H | CH, | H | C2H5 | 62-6^ | |
21 | H | CH, | H | 1-C3H7 | 40-45 | |
22 | H | C2H5 | H | CH, | 88-90 | |
23 | H | C2H5 | H | C2H5 | 52-54 | |
24 | H | C3H7 | H | CH, | ||
25 | H | C3H7 | H | C2H5 | ||
26 | H | *i Ci | H | CH, | ||
27 | .H | /j. Q | H | C2H5 | ||
28 | H | 1-C4H9 | H | CH, | ||
29 | H | H-C4Hn | H | CH, | ||
30 | H | CH, | CH | CH, | ||
31 | H | CH, | CH, | C2H5 | ||
32 | H | - C2H5 | CH, | CH, | ||
33 | CH, | CH, | H i |
CH, |
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Weitere neue Carbamate sind beispielsweise:
0—CON
Q.Z. 29 241
Rl | R2 | R3 | R4 | Fp (n~ ) |
H | H | CHgCl | C2H5 | (1,5125) |
H | H | CHgCl | COCH, | (1,5119) |
CH3 | H | CHgCl | C2H5 | (1,5205) |
CH, | H | CH2Br | CH, | (1,5310) |
H | H | CHgBr | CH3 | 70-720C |
H | H | CHgJ | CH, | (1,5465) |
CH, | H | CHgJ | CH, | |
H ■ | H | CHg-CHgCl | CH, | 65-66°C |
CH, | H | CHg-CHgCl | CH, | |
H | H | CHCl-CH, | CH, | |
H | H | CHBrCH, | CH,0 | |
H | H | CH2-CHgBr | CH, | |
H | H | CHgOCH | CH3 | |
CH, | H | CHg-OCH | CH3 | |
H | H | CHg-CHg-OCH, | CH3 | (1,5184) |
H | H | CH(OCH,)-CH, | CH3 | |
H | H | COCH, | CH3 | |
H | CH, | CHgCl | CH3 | 106-108°C |
CH, | CH, | CHgCl | CH3 | |
H | CH3 | CHgBr | CH3 | |
CH, | CH, | CHgBr | CH3 | |
H | H | CHg-SCH, | CH3 |
- 11 -
309883/-U59
- 11 - O.Z. 29 241
Die erfindungsgemäßen Mittel können als Lösungen, Emulsionen, Suspensionen oder Stäubemittel angewendet werden.· Die Anwendungsformen richten sich ganz nach den Verwendungszwecken; sie
sollen in jedem Fall eine feine Verteilung der wirksamen Substanz gewährleisten.
Zur Herstellung von direkt versprühbaren Lösungen kommt die Lösung in Wasser in Betracht. Es können aber auch Kohlenwasserstoffe
mit Siedepunkten höher als 1500C, z.B. Tetrahydronaphthalin
oder alkylierte Naphthaline, oder organische Flüssigkeiten mit Siedepunkten höher als 1500C und einer oder mehreren
funktioneilen Gruppen, z.B. der Ketogruppe, der Äthergruppe, der Estergruppe oder der Amidgruppe, wobei diese Gruppe als
Substituent an einer Kohlenwasserstoflkette stehen oder Bestandteil
eines heterocyclischen Ringes sein kann, als Spritzflüssigkeiten
verwendet werden.
Wäßrige Anwendungsformen können aus Emulsionskonzentraten, Pasten oder netzbaren Pulvern (Spritzpulvern) durch Zusatz
von Wasser bereitet werden. Zur Herstellung von Emulsionen können die Substanzen als solche oder in einem Lösungsmittel
gelöst, mittels Netz- oder Dispergiermitteln, z.B. Polyäthylenoxidadditionsprodukten
in Wasser oder organischen Lösungsmitteln homogenisiert werdan. Es können aber auch aus wirksamer
Substanz, Emulgier- oder Dispergiermittel und eventuell Lösungsmittel bestehende Konzentrate hergestellt werden, die zur
Verdünnung mit Wasser geeignet sind.
Stäubemittel oder Granulate können durch Mischen oder gemeinsames
Vermählen der wirksamen Substanzen mit einem; festen
Trägerstoff, z.B. Kieselgur, Talkum, Ton oder Düngemittel hergestellt werden.
' - 12 -
309883/1459
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Man vermischt 90 Gewichtsteile der Verbindung gemäß Beispiel 1 mit 10 Gewichtsteilen N-Methyl- «!-pyrrolidon und erhält eine
Lösung, die zur Anwendung in Form kleinster Tropfen geeignet ist.
20 Gewichtsteile der Verbindung gemäß Beispiel 2 werden in einer Mischung gelöst, die aus 80 Gewichtsteilen Xylol, 10 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 8 bis 10 Mol Äthylenoxid
an 1 Mol ölsäure-N-monoäthanolamid, 5 Gewichtsteilen Calciumsalz
der Dodecylbenzolsulfunsäure und 5 GewichtSbeüen des
Anlagerungsproduktes von 40 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Ricinusöl besteht. Durch Ausgießen und feines Verteilen der Lösung in
100 000 Gewichtsteilen Wasser erhält man eine wäßrige Dispersion, die 0,02 Gewichtsprozent des Wirkstoffs enthält.
Beispfel 36
20 Gewichtsteile der Verbindung gemäß Beispiel 3 werden in einer Mischung gelöst, die aus 40 Gewichtsteilen Cyclohexanon,
30 Gewichtsteilen Isobutanol, 20 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 7 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Isooctylphenol und
10 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 40 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Ricinusöl besteht. Durch Eingießen und feines
Verteilen der Lösung in 100 000 Gewichtsteilen Wasser erhält man eine wäßrige Dispersion, die 0,02 Gewichtsprozent des
Wirkstoffs enthält.
20 Gewichtsteile der Verbindung gemäß Beispiel 1 werden in einer Mischung gelöst, die aus 25 Gewichtsteilen cyclohexanol,
65 Gewichtsteilen einer Mineralölfraktion vom Siedepunkt 210
bis 28o°C und 10 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von 40 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Ricinusöl besteht. Durch Eingießen
- 13 309883/U59
- 1} - O.Z. 29 241
und feines Verteilen der Lösung in 100 000 Gewichtsteilen Wasser erhält man eine wäßrige Dispersion, die 0,02 Gewichtsprozent
des Wirkstoffs enthält.
20 Gewichtsteile des Wirkstoffs gemäß Beispiel 1 werden mit J5 Gewichtsteilen des Natriumsalzes der DiisobutylnaphthalinöC-sulfonsäure,
17 Gewichtsteilen des Natriumsalzes einer Ligninsulfonsäure aus einer SuIfit-Ablauge und 60 Gewichtsteilen pulverförmigem Kieselsäuregel gut vermischt und in
einer Hammermühle vermählen. Durch feines Verteilen der Mischung in 20 000 Gewichtsteilen Wasser erhält man eine
Spritzbrühe, die 0,1 Gewichtsprozent des Wirkstoffs enthält.
Beispiel 39 .
3 Gewichtsteile der Verbindung gemäß Beispiel 2 werden mit
97 Gewichtsteilen feinteiligem Kaolin innig vermischt. Man
erhält auf diese Weise ein Stäubemittel, das 3 Gewichtsprozent des Wirkstoffs enthält.
30 Gewichtsteile der Verbindung gemäß Beispiel 3 werden mit
einer Mischung aus 92 Gewichtsteilen pulverförmigem Kieselsäuregel und 8 Gewichtsteilen Paraffinöl, das auf die Oberfläche
des Kieselsäuregels gesprüht wurde, innig vermischt. Man erhält auf diese Weise eine Aufbereitung des Wirkstoffs mit guter
Haftfähigkeit.
Für die folgenden Versuche wurden folgende Wirkstoffe verwendet.
0
Q - C - NH - CH,
1. Uw 'JL (erfindungsgemäß)
- CH - CH0Cl
0 - CH,
0 - CH,
309883/1459
O -
- 14 -
It
C-NH
- CH-
O - CH - CH0 - Br ι c-
O - CH
O
O - C - NH - CH,
O - C - NH - CH,
CH,
t j
t j
C - CH0Cl ι c-
O - CH,
It
- C - N
.CH
CH.
O - CH - CH2Cl
O - CH, O
.0 - C - NH - CH-
.0 - C - NH - CH-
- CH - CH, 0 - CH,'
It
- C - NH - CH-
-
-
CH - CH0Cl ι c-
O - CpHt-O °
C-NH-CH,
O.Z. 29 241
(erfindungsgemäß) (erfindungsgemäß) Erfindungsgemäß)
(erfindungsgemäß) (erf indungsgemäß)
O - C - NH - CH,
CH-
Vergleichsmittel
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- 15 - O.Z. 29 241
β - C - NH - CH, III γ Μ Vergieichsmittel
- CH - CH,
t 3
t 3
CH,
Die biologische Wirkung wird durch die folgenden Beispiele
belegt:
Stubenfliegen (Musca domestica) erhalten in leichter CO2-Narkose
1 rntrr der azetonischen Lösung der Wirkstoffe auf das
ventrale Abdomen appliziert.
Die LD-[-0-Werte werden aus der Mortalitätsrate der Tiere nach
4 Stunden ermittelt.
Ergebnis
Wirkstoff | LD50 | 10,0 ^/Fliege | unwirksam |
I | 10,0 ^/Fliege | unwirksam | |
II | 1,5 ^/Fliege | ||
III | ti | 0,41 //'Fliege | |
1 | ti | 0,3 //Fliege | |
2 | tt | 0,23 //Fliege | |
*3 | 0,63//Fliege | ||
4 | 0,37 ^Fliege | ||
5 | Beispiel 42 | ||
Erwachsene Orientalische Schaben (Blatta ortentalis) werden in
Bechergläser mit 1 Liter Inhalt gesetzt, die innen mit den azetonischen Wirkstofflösungen behandelt worden waren. Die
Wirkung wird nach 48 Stunden ermittelt.
- 16 309883 /H59
- ιβ -
O.Z. 29 241
Ergebnis
Wirkstoff
II
1
5
1
5
0,2 mg Wirkstoff/Glas 0,5 mg Wirkstoff/Glas 0,C5mg Wirkstoff/Glas
0P2 mg Wirkstoff/Glas
Mortalität 100 %
Mortalität 100 %
Mortalität 100 %
Mortalität 100 %
Praß- und Kontaktwirkung auf Raupen der Kohlschabe (Plutella
maculipennis). Junge Kohlblätter werden für 3 Sekunden in die wäßrige Wirkstoffemulsion getaucht und nach dem Antrocknen
in Petrischalen mit"den Raupen besetzt.
Ergebnis
Wirkstoff | Gew.# Wirkstoff in der | Mortalität 100. % |
wäßrigen Emulsion | unwirksam | |
1 | -0,1 | unwirksam |
II | 0,1 | Mortalität 100 % |
III | 0,1 | Mortalität 100 % |
1 | 0,05 | |
β | 0,02 | |
309883/1459
- 17 -
Claims (7)
1. Caiymafr der Formel
CH.
wobei R1 Wasserstoff oder Methyl, Rp Wasserstoff oder
niederes Alkyl, R, Wasserstoff, Methyl oder Äthyl, einen
durch Halogen, Methoxy, Äthoxy, Methylthio oder Äthylthio substituierten niederen Alkylrest, den Acetylrest, Rh Methyl,
Äthyl, Chloräthyl oder Acetyl bedeutet.
2. Herstellung eines Carbamats gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Phenol der Formel
n c ^ 2
OR., p
OH
•R,
in der Rp, R und R^, die oben genannten Bedeutungen haben,
a) mit Methylisocyanat oder
b) N-Methyl- oder Ν,Ν-Dimethylcarbaminsäurechlorid oder
c) nacheinander mit Phosgen zu dem Chlorameisensäureester und weiter mit Methyl- oder Dimethylamin umsetzt.
3. Herstellung eines Carbamats gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzelehnet, daß man ein Carbamat der Formel
in der R. die oben genannten Bedeutungen hat,
a) mit einem o£-Halogenätier der Formel
Hal—C—R, " ' oder
■ ° R4 X /
309883/1459 /
b) mit einem Acetal, Ketal der Formel ^ ^
- 18 -
- 18 - O.Z. 29 241
"2
wobei R2, R_ und R2^ die oben genannten Bedeutungen haben,
im Molverhältnis lsi, wobei die molare Menge R^OH
abgespalten wird oder
c) mit einem substituierten Vinyläther umsetzt.
c) mit einem substituierten Vinyläther umsetzt.
4. o-( ot-Methoxy-ß-chlorJ-äthoxy-phenyl-N-methylcarbamat.
5· o-( flt.-Methoxy)-äthoxy-phenyl-N-methylcarbamat.
6. Schädlingsbekämpfungsmittel enthaltend einen festen oder flüssigen Trägerstoff und ein Carbamat gemäß Anspruch 1
als Wirkstoff.
7. Anwendung eines Carbamate gemäß Anspruch 1 zur Schädlings bekämpfung .
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
-Λα
309883/1459
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