DE2230927C3 - Kontaktsystem für Hochspannungs-Leistungsschalter - Google Patents
Kontaktsystem für Hochspannungs-LeistungsschalterInfo
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Description
40
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kontaktsystem für Hochspannungs-Leistungsschalter, insbesondere
Druckgasschalter, mit mindestens einem hohlen düsenförmigen Schaltstück, das in der Ausschaltstellung
die vom Druckgas bespülte Trennstrecke begrenzt und aus einem elektrisch leitenden Rohr und einem
vom Rohr stirnseitig getragenen Düsenkörper aus Graphit besteht. Ein derartiges Kontaktsystem ist aus
der DT-OS 1913973 bekannt. 5<>
Aus der DT-AS 1154 548 ist ferner ein elektrischer
Schalter bekannt, bei dem elektronegatives, fluorhaltiges Gas, insbesondere SF6, als Lösch- und Isoliermittel
verwendet wird. Der bekannte Schalter weise zwei relativ zueinander bewegliche Schaltstücke auf,
zwischen denen beim Ausschalten ein Lichtbogen gezogen wird. Die Schaltstücke bestehen aus Kohlenstoff,
vorzugsweise Giaphit, um die Zerstörung der Schaltstückc und die Bildung von Zersetzungsprodukten
während der Einwirkun, szeit des Lichtbogens 6ο
gering zu halten. Die aus Graphit bestehenden Schaltstückc sind massiv ausgebildet und in topfförmigen
Elektroden eingesetzt, wobei die Wände der topfföimigen Elektroden zumindest teilweise in mantelseitige
Hinterschneidungen der Schaltstücke eingreifen, damit eine sichere mechanische und elektrische Verbindung
erzielt wird.
Bei Hochspannungs-Leistungsschaltern, insbesondere Druckgasschaltern, ist es vorteilhaft, die Schaltstücke
hohl und zur Abfuhr dsr während des Ausschaltvorgangs entstehenden Lichtbogengase auszubilden.
Die hohlen Kontaktstücke tragen die Lichtbogenelektroden an ihren Stirnseiten, die nach einem
Vorschlag ringförmig ausgebildet und mit einem umlaufenden U-Profil versehen sind, zwischen dessen
U-Schenkeln ein Stützkörper angeordnet ist. Durch Anwendung des Vorschlags soll die Graphitelektrode
mechanisch stabil und bruchsicher unter Reibschluß gefaßt werden.
Ferner ist vorgeschlagen worden, die ringförmige und zur Abfuhr von Schaltgasen düsenförmig ausgebildete
Graphitelektrode von einem ringförmigen elektrisch leitenden Körper unter Reibschluß zu umfassen,
der seinerseits mit dem zugehörigen Schaltstück elektrisch leitend verbunden ist. Der bei diesem
Vorschlag die Elektrode halternde Zwischenkörper kann hinsichtlich der Ströme und der stofflichen Zusammensetzung
so gewählt werden, daß sich günstige Ausdehnungskoeffizienten im Vergleich zur Graphitelektrode
ergeben, die durch den Lichtbogen eine hohe Wärmebeanspruchung aufzunehmen hat.
Die beiden vorgenannten Vorschläge haben Preßpassungfin
zur Voraussetzung, bei denen die Graphitdüse als Einsatzteil gegenüber dem umfassenden metallischen
Ringkörper unterkühlt wird, während der umfassende Ringkörper auf eine hohe Temperatur
gebracht wird.
Es ist erwünscht, das die Graphitelektrode tragende Schaltstück aus einem elektrisch gut leitenden Material,
insbesondere Kupfer, zu fertigen, um hohe Nennströme ohne größere Erwärmung übertragen zu können.
Der Einsatz von Kupferrohren als Fassung für Graphitelektroden bringt aber deshalb Schwierigkeiten
mit sich, weil bei den erforderlichen Übermaßen der Reibschlußhalterung die Festigkeit des Kupfers
überschritten werden kann. Eine derartige Schrumpfverbindung ist daher für den vorliegenden Fall nicht
anwendbar.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, das die Graphitelektrode tragende Schaltstück aus einem
elektrisch gut teilenden Material, insbesondere Kupfer, zu fertigen, um hohe Nennströme ohne größere
Erwärmung übertragen zu können, und eine sichere Verbindung der Werkstoffe Graphit und Kupfer
zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Düsenkörper in das aus kaltverfestigtem
Kupfer gefertige Rohr kalt eingepreßt und von diesem unter Reibschluß umfaßt ist.
Durch die Kaltverfestigung des Kupferrohres sind die Festigkeitseigenschaften wesentlich erhöht; diese
Eigenschaften bleiben unterhalb der für die Zusammensetzung des jeweils verwendeten Kupfenverkstoffs
bekannten Rekristallisationstemperatur, z.B. +150° C, erhalten. Das Kupferrohr kann dementsprechend
den für einen Reibschluß erforderlichen Kräften mit Sicherheit standhalten.
Aus der DT-AS 1222571 ist die Befestigung eines
rohrförmigen Schaltstiftes mit einem ebenfalls rohrförmigen Abbrandteil bekannt. Beide ringförmigen
Teile bestehen aus plastisch verformbarem Material Sie werden nach dem Ineinanderfügen durch plastische
Verformung aufgeweitet, so daß das innere am äußeren Teil verankert wird. Eine derartige Befestigung
ist für Graphitmaterial nicht möglich.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die für
einen Reibschluß mit dem Rohr bestimmte Mantelfläche
von einer zylindrischen Ausnehmung d?s Düsenkörpers
gebildet, die in eine angepaßte innere zylindrische Ausnehmung des Rohres eingreift. Dabei
kann das radiale Maß der inneren Ausnehmung des Rohres etwa die Hälfte der Wandstärke des Rohres
betragen.
Bevorzugt w>rd ein solches Übermaß des Düsenkörpermantels
in bezug auf die Rohrausnehmung vorgesehen, das in einem Temperaturbereich zwischen
— 40° und +12O0C die Druckspannungen des Düse
nkörpermaterials und des Rohrmaterials an keiner Stelle des Fassungsbereichs den zulässigen Wert überschreiten.
Um ein Splittern oder Reißen des Düse η-körpers zu vermeiden, ist er vorteilhaft im Fassungsbereich nur auf Druck beansprucht.
An Hand der Zeichnung ist ein Ausfiihrungsbeispiel eines Kontaktsystems nach der Erfindung beschrieben.
Die Figur zeigt das Kontaktsystem eines elektrischen Hochspannungs-Leistungiischalters, der als
Druckgasschalter ausgebildet ist. Im Innenraum 1 einer beispielsweise aus Porzellan bestehenden Schalt kammer
2 ist als Lösch- und Isoliermittel Schwefelhexafluorid eingefüllt. Die Schaltkammer 2 ist rohrförmig
gestaltet und weist zentrisch zwei festehend angeordnete, mit Abstand einander gegenüberstehende
Schaltstücke 3, 4 auf, die gleichartig ausgebildet sind. Die Schaltstücke 3,4 bestehen aus je einem
elektrisch leitenden Rohr 5, 6. Die Rohre 5, 6 tragen stirnseitig je einen Düsenkörper 7, 8 aus Graphit als
üchtbogenbeständigem Werkstoff. Die beiden Rohre 5,6 bestehen aus Kupfer und sind in der oberhalb
der Mittellinie dargestellten Einschaltstellung von einem Überbrückungsschakstück 12 elektrisch
leitend überbrückt.
Bei einei Bewegung des Überbrückungsschaltstücks 12 in Pfeilrichtung 13 gelangt das Überbrükkungsschaltstück
12 in die unterhalb der Mittellinie gezeichnete Ausschaltstellung. Dabei wird zwischen
den Graphitdüsenkörpern 7 und 8 ein Lichtbogen gezogen, der von einer im Innenraum 1 der Schaltkaminer
2 einsetzenden Gasströmung in das Innere der hohlen düsenförmigen Schaltstücke 3 und 4 getrieben
w>rd, bis er im Stromnulldurchgang des Wechselstroms
gelöscht wird.
Die Schaltstückrohre 5 und 6 bestehen aus kalt verfestigtem Kupfer und weisen im Bereich der Stirnseiten
je eine innere zylindrische Ausnehmung 9 auf. deren radiales Maß etwa die Hälfte der Wandstärke a
der Rohre 3. 4 beträgt. Die Düsenkörper 7, 8 weisen an ihrer Mantelfläche 10 eine zylindrische Ausnehmung
11 auf, die mit ihrer Mantelfläche für einen Reibschluß mit dem zugehörigen Rohr 5 bzw. 6 bestimmt
ist. In die innere Ausnehmung 9 der Rohre 5 und 6 werden die aus Graphit besvehenden Düsenkörper
7,8 kalt eingepreßt, wobei ein Teil des Düsenkörpers 7. 8 vorsteht. Während des Einpressens ergeben
sich im Graphitkörper an der Mantelfläche 11 Riefen, deren Material z.B. in Staubform anfällt und zur
Schmierung beim Einpressen dienen kann.
Die Ausbildung der Rchre 5, 6 mit einer Ausnehmung
9 entlastet den Düsenkörper im bruchgefährdeten Bereich des ungefaßten Endes und gewährleistet
eine gröbere Flächenpressung im gefaßten Ende des Düsenkörpers, weil hier der ausgenommene Rohrbereich
vom angrenzenden Rohrbereich unterstützt wird.
Bevorzugt wird für den Düsenkörpermantel 10. 11 in bezug auf die Rohrausnehmung 9 ein solches Übermaß
gewählt, daß in einem Temperaturbereich zwischen
— 40° und +120° C die zulässigen Zugspannungen für das Rohrmaterial (Kupfer) und die
zulässigen Druckspannungen für das Düsenkörpei material (Graphit) an keiner Stelle des Fassungsbe
reichs überschritten werden, wobei die erforderliche
Flächenpressung im Fassungsbereich nicht unterschritten wird.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ergeben sich folgende Werte:
Rohr Zugspannung = 25 kp/rnnv
Rohr Zugspannung = 25 kp/rnnv
Düsenkörper Druckspannung= 4 kp<mm:
Flächenpressung = 0,4 bis !,2 kp mnr
Übermaß = etwa 2.5 /,,
Durch Anwendung der Erfindung ist es möglich, das den aus Graphit bestehenden Düsenkörper fassende
Kontaktstück aus einem für die Nennstromtragfähigkeit des Leistungsschalter günstigen Kontaktwerkstoff,
nämlich Kupfer, zu fertigen, wobei die erforderlichen Festigkeitseigenschaften durch Kaltverfestigung
erzielt werden. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Düsenkörper im Fassungsbereich
mit einem den Reibschluß sicherstellenden Druck beaufschlagt ist, i,hne daß das Kupfermaterial im Fassungsbereich
fließt. Das Zusammenfüge", erfordert keine besondere Wärmebehandlung und keine Nachbearbeitung
der zusammengefügten Teile.
«5 Das im Zusammenhang mit Hochspannungs-Lei
stungsschaltern. insbesondere Druckgasschaltern, beschriebene Kontaktsystem kann selbstverständlich
auch bei anderen mit einem gasförmigen Isoliermittel versehenen Hochspannungsgeräten Verwendung finden.
So ist es beispielsweise möglich. Lasttrennschalter oder gasgefüllte Funkenstrecker; von überspannungsabieitern
mit dem Kon \ik !system nach der
Erfindung zu versehen
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Kontaktsystem für Hochspannungs-Leistungsschalter, insbesondere Druckgasschalter,
mit mindestens einem hohlen düsenförmigen Schaltstück, das in der Ausschaltstellung die vom
Druckgas bespülte Trennstrecke begrenzt und aus einem elektrisch leitenden Rohr und einem vom
Rohr stirnseitig getragenen Düsenkörper aus Graphit besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkörper (7, 8) in das aus kaltverfestigtem Kupfer gefertigte Rohr (S, 6) kalt eingepreßt
und von diesem unter Reibschluß umfaßt ist.
2. Kontaktsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die für einen Reibschluß mit
dem Rohr (S, 6) bestimmte Mantelfläche von einer zylindrischen Ausnehmung (11) des Düsenkörpers
(7,8) gebildet ist, die in eine angepaßte innere zylindrische Ausnehmung (9) des Rohres (5, 6)
eingreift.
3. Kontaktsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das radiale Maß der
inneren Ausnehmung des Rohres (5, 6) etwa die Hälfte der Wandstärke (a) des Rohres (5, 6) beträgt.
4. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein solches Obermaß
des Düsenkörpermantels in bezug auf die Rohrausnehmung, daß in einem Temperaturbereich
zwischen —40° und +120° C die Druckspannungen für das Düsenkörpermaterial und die Zugspannungen
für das Rohrmaterial an keiner Stelle des Fassungsbereiches den zulässigen Wert überschreiten.
Priority Applications (12)
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Publications (3)
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