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" Nutzkraftwagen mit einem kippbaren Fahrerhaus Die Erfindung bezieht
sich auf einen mit einem kippbaren Fahrerhaus versehenen Nutzkraftwagen, der mit
einer eine Ilydraülikpumpe und einen Hauptbehalter aufweisenden Hydraulikanlage
versehen ist, z.B. für die Servolenkung, die beispielsweise von der Brennkraftmaschine
angetrieben ist.
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Um Wartungs- oder Reparaturarbeiten an der Brenkraftemaschine bzw.
an ihren Nebenaggregaten durchführen zu können, ist es erferderlich. das Fahrerhaus
des Nutzkraftwagens nach vorn überzukippen. Das Nachvornüberkippen ist für den Vahrer
ofrmels mit erheblichen kraftanstrengungen verbunden, nämlich dann, wenn im Fahrerhaus
liegende Transportteile, insbesondere bei Nilltärfahrzeugen, vom Gewicht her ungünstig
verteilt untergebraciit sind.
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Diesen Nachteil druch einfache Maßnahmen zu beseitigen, ist Aufgabe
der vorliegenden Erfindung.
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Dic Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in an sich bekannter
Weise zum Kippen des Fahrerhauses eine aus einer hydraulischen Ilandpumpe, einem
Vorratebehälter, einem Arbeitszy linder und aus Steuermitteln bestehende Kippeinrichtung
angeordnet ist und daß ein Umsteuerblock vorgesehen ist, der die Hydraulikanlage
mit der kippeinrichtung verbindet.
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Diese Auerchnug hat den besonderen Vortell, daß mit Hilfe eiiicr bereits
Vorbandenen Hydraulianlage iii Nutzkraftwagen, z.B für die Servolenkung oder für
die Kippeinrichtung einer Ladepritsclie, diese Aulage zum Antrieb für das Kippen
des Fahrerhauses mit herangezogen werdeii kann, d.li., daß mit einer üblichen, manuell
zu betätigenden Kippeinrichtung durch Umschalten des die Hydraulikanlage und die
Kippeiurichtung verbiudenlen Umsteuerbleckes das heben und Senken des Fahrerhanses
automatisch erfalgt. Zin weiterer Verteil djieser Nippeinrichteng liegt dariii,
daL bei Ausfall bzw. Defekt der Hydraulikaulage das Fabrerhaus deunoch angelboben
werden kann, indem die Kippeinrichtung von Hand aus betätigt wird.
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In beverzugtor Ausführungsform der Brfindung Können der Umsteuerblock
und die Lydranlische Handpumpe mit deia Vorratsbohälter und den Steuermitieln zu
einer Baueinheit zusammengefaßt sein.
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Diese Ausführungsform ermöglicht eine schnelle Verbindung der Hydraulikaulage
mit der Nippeiiiricituiig, chne daß große bauliche Veränderungen vorgenommen werden
müssen Erfindungsgemäß kaurl der Umsteuerblock zwei parallel angeordnete Steuerventile
aufweisen, die iii einer die Hydraulikpumpe und den Hydraulikkreis, z.B, für die
Serfvelenkung , verbindenden.
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Vorlaufleitung zwischengeschaltet sind, Au den Stenerventilen sind
Steureritungen angeschlossen, die durch das aus einem steuerblecl gebldetg teuermittgel
miteluander verbunden sind.
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In vorteilhafter Weiso können gemäß der Erfindung zwei Steuerblöcke
augeordnet sein, die miteinander vorbunden, von einom Bedienhebel aus beeinflußbar
sind und jeweils drei Steuerstallungen aufweisen. Jeder Steuerblock kaiin mit zwei
Durchgangsleitungen versehen zein, die e durch die jeweilige Steuerstellung entweder
parallel zueinander oder kreuzweise geschaltet werden kötmen
Um
die im Umsteuerblock angeordiieten Steuerventile beeinflussen zu können, ist als
weiteres Nerknial der Erfindung vorgesehen, daß eine dritte Steuerleitung angeordnet
ist, die von der Verlaufleitung vor den beiden Steuerventilen. abzweigt und zu dem
ersten Steuerblock führt, an der die erste und zweite Steuerleitung angeschlossen
ist, derart, dan die dritte Steuerleitung entweder mit der zweiten und die erste
Steuerleitung mit einer zum Vorratsbehälter der hydraulischen Handpumpe führenden
Rücklaufleitung oder die dritte Steuerleitung mit der ersten und die zweite Steuerleitung
mit der Rücklaufleitung verbunden sind.
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In bevorzugter Ausfübrungsform gemäß der Erfindung kann in der Vorlaufleitung
im Umsteuerblock unmittelbal hinter dem zweiten Steuerventil ein Nengernteiler mit
einer Drossel angeordnet sein, der einerseits mit dem iiydraulikkreis für die Servolenkung
und andererseits durch eine Verbindungsleitung mit einer zum kippzylinder führenden
Versorgungsleitung der hydraulischen Handpumpe verbunden ist.
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Dieser mit einer Drossel versehene Mengenteiler hat deii Vorteil,
daß beim lleben und Senken des Fahrerhauses eine konstante Fördermenge zu dem I;ippzylinder
gefördert und somit eine gleichbleibaude kippgaschwindigkeit erzielt wird.
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Im Rahmen der Erfinduiig ist in der Versorgungsleituiig die jeweilige
Steuerstellung des zweiten Steuerblockes zwischengeschaltet. wobei in die Versorgungsleitung
zwischen dem Steuerblock und der Handpumpe die Verbinduiigsleituiig einmündet.
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Sellte sich in der Hyderaulikanlagem, z. B. an der Hydraulikpunpe,
ein Defekt einstellen. dann kann für den Notbetrieb die von hand zu betätigende
Pumpe für das Kippen des Fahrerhauses herangezogen werden. Damit aber die geförderte
Menge nicht in den llydraulikkreis der Servolenkung gelangt oder
ferner
beim einwandfreien Betrieb der Hydraulikanlage die Kippeinrichtun nicht dann mit
Energie versorgt wird, wenn diese nicht betätigt wird, wird gemäß der Erfindung
weiterhin vorgeschalgen, daß im Umstererbolck Rückschlagventile vorgesehen sind,
von denen das erste in der Verbindungsleitung, das zweite unmittelbar hinter dem
Mengenteiler in der Vorlaufleitung und das dritte unmittelbar hinter der Handpumpe
in der Versorgungsleitung angeordnet sind Um bei Handbetrieb eine geuügende Flüssigkeitsmenge
für den Rippzylinder zur Verfügung zu haben, sind der Vorratsbehälter und der Hauptbehälter
der Hydraulikanlage durch eine Überlaufleitung miteinander verbunden, In der Zeichnung
ist der Gegenstand der Erfindung auhand eines Ausführungsbei spieles dargestellt
und im folgenden näher beschrieben.
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Es Zeigen: Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Hydraulikanlage,
z.B. für die Servolenkung, und eine mit dieser verbundene Hippeinrichtung für das
Fahrerhaus eines Nutzlsaftwagens und Fig. 2 im vergrößerten Mußsteb einen Umstenerblock,
der mit einer jhydraulischen Handpumpe der Kippeinrichtung zu einer Baueinheit zusammengefaßt
ist.
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Sin Mutzkraftwagen ist mit einer für das Falrerhaus bestimmten Kippeinrichtung
1 gemäß Fig. 1 verschen, die außer einer hydraulischen Handpumpe 2 und einem Arbeitszylinder
3 noch einen.
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mit der Handpumpe 2 zu einer Baueinheit zusammengefaßten Umsteuerblock
aufweist. Dieser Umsteuerblock , der in Fig.
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mit 4 bezeiclrnet ist, verbiiidet die Kippeinrichtung 1 mit
einer
in dem Nutzkraftwagen angeordneten llydraulikanlage 5 für die Servolenkung 6 Zur
Umschsltung des in der Hydraulikanlage verwendeten Energiemittels von der Servolenkung
6 zur Kippeinriciitung 1 sind im Umsteuerblock 4 zwei Steuerventile 7 und 8 vorgesehen,
die in einer von einem tiauptbehälter 9 zur Servolenkung 6 führenden Vorlaufleitung
10 parallel angeordnet sind. Zwischen de Hauptbehälter 9 und den Steuerventilen
7,8 ist eine für die Energieversorgung beider llydraulikkreise, dem Ilydraulikkreis
für die Servolenkung 6 und für die Kippeinrichtung 1, erforderliche mechanisch angetriebene
Hydraulikpumpe 11, z.B. eine Zahnradpumpe, eingebaut.
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Von den Steuerventilen 7,8 zweigt jeweils eine Steuerleitung 12,13
ab, die beide an dem aus ingesamt drei Steuerstellungen 14,15,16 bestehenden Steuerblock
17 angeschlossen sind. Dieser Steuerblock 17 ist mit einem weiteren, parallel zu
diesem angeordneten Steuerblock 18 verbunden, der ebenfalls drei Steuerstellungen
19,20,21 aufweist. Die Steuerstellungen regeln den entsprechenden Durchlauf (in
Fig. 2 durch Pfeile dargestellt).
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Je nach Schaltstellung des Steuerblockes 17 ist die Steuerleitung
12 oder 13 mit einer von der Vorlaufleitung 10 vor dem zweiten Steuerventil 8 an
einer Stelle 10a abzweigenden dritten Steuerleitung 22 über eine der drei Steuerstellungen
14,15,16 verbunden.
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Unmittelbar hinter dem zweiten Steuerventil 8 ist im Umsteuerblock
4 ein Etengenteiler 23 untergebracht, von dem eine mit einer Drossel 24 versehene
Verbindungsleitung 25 abzweigt, die in eine einen Vorratsbehälter 26 und den Arbeitszylinder
3 verbindende Versorgungsleitung 27 der hydraulischen Handpumpe 2 vor dem zwischengeschalteten
Steuerblock 18 einmündet. Eine von dem Arbeitszylinder 3 abgehende Rücklaufleitung
28 führt über den gleichen Steuerblock 18 zu dem Vorratsbehälter.
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Bei einer von den drei möglichen Schaltstellungeii des Steuerblockes
13 wird die in dem Hereich zwischen den Steuerstellungen und dem Arbeitszylinder
angeordnete Versorgungsleitung 27 zur Rücklaufleitung und die Rücklaufleitung 28
zur Versorgungsleitung.
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Für einen einwandfreien Detriebsablauf der Gesamt-llydraulil;-anlage
sorgen drei im Leitungssystem angeordnete Rückschlagventile, von denen das mit 29
bezeiciinete Rückschlagventil unmittelbar hinter dem Mengenteiler 23 in der Vorlaufleitung
10, das mit 30 bezeiclinete Rückschlagvgentil in der Verbindungsleitung 25 und das
mit 31 bezeichnete Rückschlagventil zwisciien der Haudpumpe 2 und der Stelle, wo
die Verbindungsleitung 25 in die Versorgungsleitung 27 einmündet, Zwischengeschaltet
sind.
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Der Vorratsbehälter 26 ist durch eine Überlaufleitung 32 mit dem Hauptbebälter
der Hydraulikanlage verbunden.
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Die wirkungsweise der durch den Umsteuerblocl; miteinander verbundenen
Jiydraulikkreise für die Servolenkung und die Kippeinrichtung ist folgende: Ein
mit drei Schaltstufen a, b, c versehener Bedienhebel 33 gemäß Fig. 1 befindet sich
in der Stellung b = Fahrt.
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Bei dieser Sciialtstellung wird der Arbeitszylinder nicht mit Energie
versorgt, d.ls., daß die Steuerstellung 15 des ersten Steuerblockes 17 mit Ililfe
der parallel angeordneten Durchlaufleitungen die dritte Steuerleitung 22 mit der
zweiten Steuerleitung 13 und die erste Steuerleitung 12 mit einer zum Voratsbetälter
26 führenden Rücklaufleitung 34 verbindet.
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Das aus dem Hauptbehälter 9 angesaugte Öl wird von der llydrauli.pumpe
11 in die dritte Steuerleitung 22 gefördert, strömt durcli die Durehlaufleitung
der Steuerstellung 15 in die zweite Steuerleitung 13 bis zum Steuerventil 8, das
durch den Druckaufbau geschlossen wird. Das Steuerventil 7 wird entlastet,
weil
durch die zweite Durchlaufleitung in der Steuerstellung 15 eine drucklose Verbindung
zwischen der ersten Steuerleitung 12 und der Rücklaufleitung 34 hergestellt wird.
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Durch diese Schaltungsanordnung fließt Öl über das druckentlastete
Steuerventil 7 in die Vorlaufleitung 10 bis zum Hydraulikkrois für die Servolenkung
6 . Das Rückschlagventil 29 verhindert den Durchfluß zum Mengenteiler 23.
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Ist aufgrund von Reparatur- oder Itartungsarbeiten am Motor bzw. an
seinen Nebenaggregaten das Fahrerhaus anzuheben, wird der Dedienhebel auf die Stellung
c = Kleben geschwenkt., d.h.
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beide Steuerblöcke 17,18 werden um eine Steuerstellung gemaß Fig.
2 nach links gerückt, so daß die dritte Steuerleitung 22 und die erste Steuerleitung
12, die zweite Steuerleitung 13 und die Rücklaufleitung 34 durch die jeweilige Durchlaufleitung
der Steuer stellung 16 des ersten Steuerblockes 17 miteinander verbunden werden.
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Durch diese Schaltstellung des Steurerblockes fließt das aus der Steuerleitung
22 kommende Ol über eine der kreuzweise angeordneten Durchlaufleitungen der Steuerstellung
16 in die erste Steuerleitung 12 zum Steuerventil 7 hin, das den Durchfluß des Öles
in der Vorlaufleitung 10 unterbricht. Das Steuerventil 8 wird durch die Verbindung
mit der Rücklaufleitung 34 druckentlastet, d.ll., daß das Öl über dieses Steuerventil
8 in den Nengenteiler 23 gelangt. Von dert aus wird das Öl in die mit der Drossel
24 versehene Verbindungsleitung 25 geleitet und strömt in die Versorgung-sleitung
27 über die Steuerstellung 21 zum Arbeitszylinder 3 . Das Rückschlagventil 31 in
der Versorgungsleitung vermeidet den Durchfluß zum Vorratsbehälter 26 Das durch
die Rücklaufleitung 28 in den Vorratsbehälter 26 abfließende Öl wird dann über eine
Überlaufleitung 32 in den Hauptbehälter 9 geleitet, wenn im Vorratsbehälter 26 eine
bestimmte menge an 01 überschritten wird.
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Beim Vorgang "Senken" werden die Steuerstellullgetl 14 und 19 der
beiden Steuerblöcke 17,18 in Arbeitsstellung "a" gebracht, d.li., daß die Durchflußrichtung
des Öles in der Steuerstellung 14 unverändert bleibt, Während sich die Durchfrlußrichtung
in der Steuerstellung 19 gegenüber der zuvor eingestellten Durchflußrichtung in
der Steuerstellung 21 ändert. derart, daß die hinter dem Steuerblock liegenden Abschnitte
der Rücklaufleitung 27 und der Versorgungsleitung 28 wieder zur Versorgungsleitung
27 und zur Rücklaufleitung 28 werden.
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Die in dem Mengenteiler 23 angeordnete Drossel 24 begrenzt die Kippgeschwindigkeit
des Fallrerlwauses bei unerwünscht großen Fördermengen. Die Restmenge an Öl fließt
über den Hydraulikkreis 5 für die Servolenkung in den Heuptbehälter 9 ab.
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Tritt gegebenenfalls in der Hydraulikalllage ein Defekt ein, Kan zum
kippen des Fahrerhauses die hydraulische Handpumpe 2 heraiigezogen werden, die aus
dem Vorratsbehälter 26 Öl ansaugt und über die jeweilige Steuerstellung des zweiten
Steuerblockes 18 dieses zum Kippzylinder fördert. Durcii den hermetischen Abschluß
des Behälters 26 zur Atmosphäre wird zwangslaufig die abgesaugte Ölmenge aus dem
Hauptbehälter 9 über die Vorlaufleitung 10 und über eine mit einem Nachsaugeventil
35 verseliene Zulaufleitung 36 ergänzt. Das Rückschlagventil 30 verhindert den Ölfluß
zum Mengenteiler 23