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Einrichtung zum Bilden eines-Stapels aus biegsamen Flächengebilden
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Bilden eines Stapels aus
biegsamen Flächengebilden, insbesondere aus Druckprodukten, z.B. Zeitungen, Zeitschriften
oder ähnlichen Druckprodukten, wobei die Druckprodukte der Standfläche des Stapels
zugeführt werden.
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Grundsätzlich lassen sich zwei verschiedene Arten solcher Einrichtungen
unterscheiden, nämlich solche, bei denen die
Flächengebilde von
oben dem Stapel zugeführt werden, und solche, bei denen die Flächengebilde von unten
dem Stapel zugeführt werden, so dass die obere Seite des Stapels frei bleibt und
auch während des Aufbaues des Stapels wieder abgebaut werden kann.
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Die vorliegende Einrichtung gehört zu der zuletzt genannten Art. Sie
ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass in einer zur Standfläche des Stapels
parallelen Richtung verschiebbare Stapeltragelemente vorgesehen sind, welche, in
ihrer Bewegungsrichtung gesehen, in Abständen hintereinander angeordnet sind, dass
eine gegen die Bewegungsbahn gerichtete Zuführvorrichtung für die Flächengebilde
vorgesehen ist, mittels welcher dieselben zwischen zwei Tragelementen hindurch bis
zu einem Anschlag zuführbar sind, der unterhalb der Standfläche des Stapels angeordnet
ist, wobei der Abstand zwischen dem Anschlag und der Eintrittsstelle der Flächengebilde
zwischen den Stapeltragelementen höchstens dem Mass der Stapelstandfläche in Bewegungsrichtung
gesehen entspricht.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt
durch eine erste Ausführungsvariante, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 2 - 2
der Fig. 1 unter Weglassung des Antriebes, Fig. 3 einen vereinfachten Schnitt längs
der Linie 3 - 3 der Fig. 2 zur Verdeutlichung des Wirkbereiches einer Bremseinrichtung,
Fig.
4-8 einzelne Phasen im Bewegungsablauf der Einrichtung nach den Fig. 1 - 3, Fig.
9 einen schematischen Ausschnitt aus der Fig. 3, wobei aber auch die Flächengebilde
dargestellt sind, Fig. 10 eine Ausführungsvariante in ähnlicher Darstellungsweise
wie Fig. 9, Fig. 11 eine vereinfachte Darstellung eines Teiles einer Ausführungsvariante
für besonders dünne und biegsame Flächengebilde, die praktisch keine Eigenstabilität
aufweisen, Fig. 12-13 in schematischer Darstellung die Zuführseite einer Ausführungsform
für dicke, verhältnismässigsteife Flächengebilde, Fig. 14 in ähnlicher Darstellungsweise
wie die Fig. 4 -8 die Einrichtung im Betrieb bei einer der maximalen Kapazität entsprechenden
Beschickung, und Fig. 15 einen schematischen Schnitt durch eine Ausführungsform,
welche zum Stapeln von in Schuppenformation zugeführten Flächengebilden geeignet
ist.
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Aus dieser Kurzbeschreibung der Figuren geht hervor, dass der Aufbau
der Einrichtung im wesentlichen anhand der Fig. 1 - 3 beschrieben werden soll, während
anhand der übrigen Figuren entweder nur Funktionsabläufe oder dann schematisch konstruktive
Einzelheiten beschrieben werden sollen.
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Wie aus den Fig. 1 - 3 ersichtlich, weist die dargestellte Einrichtung
eine Grundplatte 10 auf, an deren Längsseiten je eine Seitenwand 11, 12 befestigt
ist. Zwischen den Seitenwänden verlaufen zwei Achsen 13, 14 und in der Nähe der
Seitenwände 11, 12 sind auf jeder dieser Achsen 13, 14 zwei gleich grosse Kettenräder
15, 16 bzw. 17, 18 montiert. Um die Kettenräder 15 und 17 sowie 16 und 18 ist je
eine Kette 19, 20 geführt, die somit zwei parallel nebeneinander verlaufende, endlose
Umlaufbahnen definieren.
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Ein weiteres Kettenrad 21 ist drehfest mit den Kettenrädern 17, 18
verbunden und von diesem Kettenrad 21 führt eine Antriebskette 22 zu einem Ritzel
23, das auf der Welle eines auf der Grundplatte 10 befestigten Motors 25 aufgekeilt
ist.
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Dreht somit der Motor 25 im Sinne des Pfeiles 24, laufen beide Ketten
19, 20 in Uhrzeigerrichtung um.
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Im oberen, waagrecht zwischen den Kettenrädern 15, 16 und 17, 18 verlaufenden
Trum sind die Ketten 19, 20 je in einer nach der Seite offenen Hohlschiene 26, 27
(Fig. 2) geführt, welche mit geeigneten Befestigungsbolzen 28, 29 in den Seitenwänden
12 bzw. 11 befestigt sind. Einzelne Glieder der Ketten 19, 20 sind mit einem nach
der Seite verlängerten Gelenkzapfen 30 bzw. 31 versehen, auf denen Rollen 32, 33
drehbar gelagert sind, die ihrerseits auf den Kanten des Längsschlitzes der Hohlschiene
26, 27 laufen.
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Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, sind die Ketten 19, 20 durch
eine Anzahl Walzen 34, die frei drehbar auf den verlängerten Gelenkzapfen 30 bzw.
31 gelagert sind, miteinander verbunden. In der dargestellten Ausführungsform sind
insgesamt achtundzwanzig Walzen 34 vorhanden, die in sieben Gruppen zu je vier Walzen
34 gegliedert sind. Zwischen jeder Gruppe von Walzen 34 ist ein Zwischenraum 35
vorhanden.
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Die Anordnung ist mit einer umlaufenden Rollenbahn vergleichbar, wobei
jedoch die Rollenbahn jeweils nach einer bestimmten Anzahl Rollen eine Lücke aufweist.
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Jede Gruppe von Walzen 34 bildet ein Stapeltragelement, welches unterhalb
der Standfläche des Stapels 36 hindurchläuft, wobei der Abstand von Tragelement
zu Tragelement, d.h. der Abstand von Walzengruppe zu Walzengruppe nur ein Bruchteil
der Länge der Stapelstandfläche beträgt.
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Das Ende dieser Stapelstandfläche ist, wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich,
durch zwei T-förmige Anschläge 37 bestimmt, welche Anschläge aus der in Fig. 2 ausgezogen
dargestellten Wirklage in eine in Fig. 2 strichpunktiert angegebene Ausserbetriebstellung
hochschwenkbar sind. Der hierzu erforderliche Mechanismus ist der Einfachheit halber
in der Zeichnung nicht dargestellt. In der in Fig. 2 dargestellten Wirklage greift
die untere Kante der Anschläge 37 in Umfangsnuten 38 -ein, die am Umfang der Walzen
34 eingearbeitet sind. Dabei kommen die Unterkanten der Anschläge 37 tiefer zu liegen
als die Stapelstandfläche, wodurch gewährleistet ist, dass bei Beginn der Stapelbildung
auch dünne Erzeugnisse wie z.B. Einzelblätter an den Anschlägen anstossen. Es ist
bereits erwähnt worden, dass die Walzen 34 frei drehbar an den Ketten 19, 20 befestigt
sind. Um den Walzen 34 jedoch eine Drehbewegung zu erteilen, ist eine Bremseinrichtung
vorgesehen, die zusammen mit der Umlaufbewegung eine Drehbewegung der Walzen hervorruft.
Diese Bremsvorrichtung weist zwei C-förmige Bremsschienen 39 und 40 auf, welche
die Hohlschienen 27 bzw 26 umgreifen. Jede Bremsschiene ist auf zwei Säulen 41 bzw.
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42, 43 befestigt, die ihrerseits bei 44, 45 bzw. 46 längsverschieblich
gelagert sind. Ausserdem besitzt jede Bremsschiene 39, 40 ein Langloch 47 bzw. 48,
durch welches die Befestigungsbolzen 28 bzw. 29 der Hohlschienen 26 bzw. 27 greifen.
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An den freien Längskanten der Bremsschienen 39, 40 sind langgestreckte
Bremsbacken ausgebildet, nämlich je eine obere Bremsbacke 49, 50 und je eine unter
Bremsbacke 51, 52.
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Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist die obere Bremsbacke 49 länger ausgebildet
als die ihr gegenüberliegende untere Bremsbacke 51. Ausserdem ist die obere Bremsbacke
49 in Bezug auf die untere Bremsbacke 51 versetzt angeordnet. Der Anfang der oberen
Bremsbacke 49 ist vor dem Anfang des oberen, waagrechten Trums der Kette 20 angeordnet,
ihr Ende aber etwa auf der Höhe des Anschlages 37. Der Anfang der unteren Bremsbacke
51 ist in Bezug auf den Anfang der oberen Bremsbacke 49 zurückversetzt angeordnet,
ihr Ende dagegen reicht bis über den Anschlag 37 hinaus. Dasselbe gilt für die in
Fig. 3 nicht sichtbare obere und untere Bremsbacke 50 bzw. 52 der Bremsschiene 39.
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Aus dem Gesagten ergibt sich, dass bei der dargestellten Lage der
Bremsschienen 39, 40, nämlich mit auf den Walzen 34 aufliegenden oberen Bremsbacken
49, 50 die Walzen 34 bei ihrer Umlaufbewegung veranlasst werden, im Gegenuhrzeigersinn,
d.h. gegensinnig in Bezug auf die Umlaufrichtung, zu drehen, so dass bei Ueberlagerung
dieser Drehbewegung mit der Umlaufbewegung die tatsächliche Umfangsgeschwindigkeit
an der Hüllfläche der Walzengruppen im Bereich der oberen Bremsbakken 49, 50 gleich
null ist. Trotz umlaufender Bewegung der Walzengruppen wird also, solange die oberen
Bremsbacken 49, 50 auf den Walzen aufliegen, auf den Stapel 36 keine Förderwirkung
in Richtung der Umlaufbewegung ausgeübt.
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Hebt man die Bremsschienen 39, 40 mittels der Säulen 41 - 43, bis
die unteren Bremsbacken 51, 52 zur Auflage auf die Walzen 34 gelangen, so wird die
innerste Mantellinie der Walzen
34 auf die Geschwindigkeit null
abgebremst und damit den Walzen 34 eine in Bezug auf die Umlaufrichtung gleichsinnige
Drehbewegung erteilt. Darauf wird bei der Beschreibung der Fig. 8 noch zurückzukommen
sein. Obwohl der Mechanismus zum Heben und Senken der Bremsschienen 39, 40 in der
Zeichnung der Einfachheit halber nicht dargestellt ist, sei erwähnt, dass dieser
Mechanismus zweckmässig mit dem Hebemechanismus für die Anschläge 37 in dem Sinne
gekoppelt ist, dass bei abgesenkten Anschlägen 37 die oberen Bremsbacken 49, 50
wirksam sind und bei ausgeschwenkten, d.h. unwirksamen Anschlägen 37 die unteren
Bremsbacken 51, 52.
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Der bisher beschriebenen Anordnung der umlaufenden Walzengruppen ist
eine Zuführeinrichtung vorgeschaltet. Diese weist ein angetriebenes Förderband 53
auf, von dem lediglich der Auslauf auf der Höhe der Umlenkrolle 54 dargestellt ist.
Die Ebene des Förderbandes 53 durchstösst die Umlaufbahn der Walzen 34 etwas oberhalb
der Achse 13 der Kettenräder 15, 16 und ist innerhalb dieser Umlaufbahn durch einen
im wesentlichen koplanaren Bändchenförderer 55 fortgesetzt. Dieser Bändchenförderer
55 weist drei in seitlichem Abstand voneinander angeordnete, schmale Förderbänder
59, 60, 61 auf, die über eine angetriebene und auf der Achse 13 drehbar gelagerte
Rolle 56 und über je eine auf einer gekröpften und in den Seitenwänden 11, 12 verankerten
Welle 63 drehbar gelagerten Rolle 58 laufen. Mit der Rolle 56 ist ein Kettenrad
57 drehfest verbunden, das über eine Kette 62 mit einem auf der Motorwelle aufgekeilten
Zahnrad 26 verbunden ist. Der Bändchenförderer ist somit gleichsinnig wie die Ketten
19, 20 angetrieben und seine Fördergeschwindigkeit ist grösser, z.B. etwa doppelt
so gross wie die Umlaufgeschwindigkeit der Ketten 19, 20 mit den Walzen 34. Zwischen
den Bändchen 59, 60 und 61 ist ein Stützbleck 64 angeordnet, dessen Ende auf der
Höhe der Umlenkrollen 58 zu einem Anschlag 65 aufgebogen ist. Aus Fig.l
geht
hervor, dass dieser Anschlag 65 innerhalb und unterhalb der Standfläche des Stapels
36 angeordnet ist.
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Bei dieser Gelegenheit ist zu erwähnen, dass die Länge der Stapelstandfläche,
d.h. die Länge der zu stapelnden Flächengebilde mindestens so gross sein muss, wie
der Abstand zwischen dem äussersten Punkt links (Fig. 1, 3) der Umlaufbahn der Walzen
34 und dem Anschlag 65. Mit anderen Worten heisst das, dass bei der dargestellten
Ausführungsform das Stützblech 64 mit dem Anschlag 65 zweckmässig im Sinne des Pfeides
67 einstellbar und feststellbar ist, um die Einrichtung verschiedenen Formaten von
Flächengebilden anzupassen. Wie noch zu beschreiben sein wird, ist mit dieser Massnahme
Gewähr dafür geboten, dass die nachlaufende Kante jeder auf dem Förderband 53 und
dem Bändchenförderer zugeführten Zeitung 66 noch von der um die Kettenräder 15,
16 ansteigenden Walzengruppe 34 eriasst wird, wenn die vorlaufende Kante der Zeitung
66 zum Anschlag auf den Anschlag 65 gekommen ist.
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Der Einrichtung ist ein Entnahmeförderband 68 nachgeschaltet, dessen
Förderebene etwa mit der Ebene der Stapelstandfläche zusammenfällt und dessen Fördergeschwindigkeit
etwa doppelt so gross ist wie die Umlaufgeschwindigkeit der Ketten 19, 20. Dieses
Entnahmeförderband 68 dient dazu, wie noch zu erläutern sein wird, fertig aufgebaute
Stapel von der Einrichtung zu übernehmen und wegzutransportieren.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise der bisher beschriebenen Einrichtung
sei auf die Fig. 4 - 8 verwiesen.
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Man erkennt in diesen Figuren die umlaufenden Gruppen von Walzen 34,
welche Gruppen mit A - F bezeichnet sind, das Zuführband 53, den Bändchenförderer
55, das Stützblech 64 mit Anschlag 65, der Anschlag 37 und das Entnahmeförderband
68.
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In Fig. 4 ruht auf den Walzengruppen A, B und C der aus acht Zeitungen
bestehende Stapel 36, der von den Anschlägen 77 gehalten ist. Die Walzen der Gruppen
A, B und C sind auf ihrer Oberseite gebremst, so dass sie im Sinne der kleinen Pfeile
im Gegenuhrzeigersinn drehen. Die neunte Zeitung 66 ist im Begriff, vom Förderband
53 und dem Bändchenförderer 55 durch den Zwischenraum 55 zwischen den Walzengruppen
C und D hindurch zum Anschlag 65 vorgeschoben zu werden.
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In Fig. 5 hat die Zeitung 66 den Anschlag 65 erreicht. Zugleich sind
die Walzengruppen weiter angetrieben worden. Die Walzengruppe D hat mit ihrer ersten
Walze das nachlaufende Ende der Zeitung 66 erfasst und vom Förderer 55 abgehoben.
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Die Walzengruppe A hat sich aus dem Wirkbereich der Bremse entfernt,
so dass sich deren Walzen nicht mehr drehen.
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In Fig. 6 sind alle Walzen der Gruppe D in das obere, waagrechte Trum
eingelaufen, und sind somit im Wirkbereich der Bremse, die die Walzen in Drehung
versetzt. Das nachlaufende Ende der Zeitung 66 liegt bereits auf der Unterseite
des Stapels an. Die Zeitung 66 kann sich aber nicht verschieben, weil deren vorlaufendes
Ende immer noch am Anschlag 65 ansteht.
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In Fig. 7 ist die Walzengruppe E in den Bereich der Stapelstandfläche
und der oberen Bremsbacke eingefahren, während die Walzengruppe C nur noch mit ihrer
letzten Walze im Bereich der Stapelstandfläche ist. Die Zeitung 66 ist nun zum grösseren
Teil durch die Walzengruppe D auf die Unterseite des Stapels 36 "aufgewalzt" worden.
Eine Verschiebung der Zeitung 66 in Umlaufrichtung kann nicht erfolgen, weil alle
im Bereich der Stapelstandfläche befindlichen Walzen entgegen der Umlaufrichtung
drehen.
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Kurze Zeit danach liegt die Zeitung 66 vollständig an der Unterseite
des Stapels 36 an. Falls dieser Stapel nun entfernt werden soll (Fig. 8), werden
gleichzeitig der Anschlag 37 gehoben, die obere Bremsbacke gelüftet und die untere
Bremsbacke zur Wirkung gebracht. Dies hat zur Folge, dass die Walzen der Gruppen
E und D ihre Drehrichtung zu gleichsinniger Drehung wie die Umlaufrichtung umkehren.
Dadurch wächst die totale Umfangsgeschwindigkeit im Bereich der Stapelstandfläche
auf den doppelten Wert der Umlaufgeschwindigkeit an. Der Stapel 36 wird demzufolge
in Richtung des Entnahmebandes ausgestossen, derweil bereits die erste Zeitung 69
des nächstfolgenden Stapels in den auf die Walzengruppe F folgenden Zwischenraum
35 eingeführt wird.
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In Fig. 9 ist in vergrössertem Massstab nochmals eine Gruppe von Walzen
34 dargestellt, die unter der Wirkung der oberen Bremsbacken 49, 50 steht. Wie bereits
anhand der Fig. 1 - 3 erläutert, sind die Walzen drehbar an Ketten befestigt, die
ihrerseits mittels Führungsrollen 32, 33 im Schlitz von Hohlschienen 26, 27 geführt
sind. Zu beachten ist hier, dass der tragende Durchmesser der Walzen 34 gleich gross
ist wie der Durchmesser, auf den die Bremsbacken 49, 50 bzw. 51, 52 wirksam sind.
Das heisst, dass die Walzen 34 sich auf den gerade wirksamen Bremsbacken abwälzen,
wodurch die jeweils mit den Backen in Berührung stehende Mantellinie der Walzen
34 die Umfangsgeschwindigkeit Null hat. Sind nun die oberen Bremsbacken 49, 50 angezogen,
so weisen die jeweils in die Stapelstandfläche fallenden Mantellinien der Walzen
34 keine Umfangsgeschwindigkeit auf. Wenn dagegen die unteren Bremsbacken 51, 52
angezogen sind, dann haben die diese-Bremsbakken berührenden Mantellinien die Geschwindigkeit
Null während die in die Stapelstandfläche fallenden Mantellinien eine in Bezug auf
die Umlaufbewegung der Walzen gleichgerichtete aber doppelt so grosse Geschwindigkeit
haben.
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In Fig. 10 ist eine Ausführungsform dargestellt, welche dazu geeignet
ist, die bei vielen Druckprodukten auftretende Fältelung der einzelnen Blätter beim
Biegen derselben, rückgängig zu machen.Die Anordnung ist weitgehend ähnlich wie
jene der Fig. 9, mit dem Unterschied, dass die Walzen 34 in ihrem mittleren, tragenden
Abschnitt 71 ein längsgeripptes Profil mit in diesem Falle vier Rippen 72 aufweist,
während an den Enden der Walzen 34, d.h. im Bereich der Bremsbacken 49, 50 und 51,
52 ein zylindrischer Abschnitt 70 vorgesehen ist, der einen Bremsdurchmesser d1
aufweist. Der Durchmesser des Kreises, der von den äusseren Kanten der Rippen 72
bei Drehung der Walzen 34 beschrieben wird, hat aber einen grösseren Durchmesser
d2. Daraus ergibt sich, dass bei angesetzten oberen Bremsbacken 49, 50 die tragenden
Kanten der Rippen 72 nicht eine Geschwindigkeit Null haben, sondern eine der Umlaufbewegung
der Walzen entgegengerichtete Geschwindigkeit. Da ausserdem nur die Rippen 72 tragend
sind, ergibt sich daraus für den auf den Walzengruppen liegenden Stapel eine leicht
rüttelnde Bewegung, wobei die Rippen 72 zugleich die im Bereich der Biegung der
gerade angehobenen Zeitung 66 auftretende Fältelung nach hinten glattstreichen,
wie dies in Fig. 10 deutlich gezeigt ist. Andererseits wird bei dieser Ausbildung
der Walzen 34 die Entladegeschwindigkeit beim Ansetzen der unteren Bremsbacken 51,
52 gegenüber der Umlaufgeschwindigkeit der Walzengruppen mehr als Verdoppelt, wobei
zugleich ein allfälliger Schlupf zwischen den Walzen 34 und dem Stapel verringert
wird.
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Die in Fig. 11 dargestellte Ausführungsform entspricht etwa jener
der Fig. 1 - 8 und ist besonders zur Stapelung von sehr dünnen und mithin sehr biegsamen
Flächengebilden. geeignet.
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Auf eine besondere Bezeichnung der Bestandteile, die auch bei den
bereits beschriebenen Ausführunsformen vorhanden sind, wurde hier der Einfachheit
halber verzichtet. Das hintere
Ende 73 des Stapels 36 ist nicht
abgestützt, weil die Walzengruppen erst innerhalb der Standfläche des Stapels 36
in das waagrechte obere Trum einlaufen. Um zu vermeiden, dass dieses hintere Ende
73 des Stapels 36 und insbesondere die hintere Kante des jeweils untersten Exemplars
sich nach unten durchbiegt, und allenfalls dem gerade angehoben werdenden Flächengebilde
hierdurch im Wege steht, ist am hinteren Ende der Stapelstandfläche eine Lamellenwalze
74 angeordnet.
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Diese Lamellenwalze 74 besitzt radial abstehende, biegsame Lamellen
75 und ist im Sinne des Pfeiles 76 angetrieben. Daraus ist ersichtlich, dass die
Lamellen 75 stets die hinterste Kante des Stapels 36 abstützen und zugleich auch
die nachlaufenden Kanten der jeweils angehobenen und zum Stapel geführten Exemplare
zum Stapel schlagen. Anstelle der Lamellenwalze 74 könnten auch mehrere Sternräder
oder eine Bürstenwalze montiert werden Bei den bisher beschriebenen Einrichtungen
ist es wichtig, dass das vom Zuführband 53 geförderte Flächengebilde dann die Umlaufbahn
der Walzengruppen durchstösst, während ein Zwischenraum 35 am Auslauf des Zuführbandes
53 vorbeiläuft.
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Bei gegebener Länge des Zwischenraumes 35 und gegebener Umlaufgeschwindigkeit
der Ketten 19, 20 ist auch das Zeitintervall gegeben, während welchem jeweils ein
Flächengebilde zugeführt werden kann. Dieses Zeitintervall ergibt zusammen mit der
Fördergeschwindigkeit des Bandes 53 und des Förderers 55 auch die maximale Länge
der Flächengebilde die noch gestapelt werden können.
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In den Fig. 12, 13 ist eine Ausführungsvariante gezeigt, bei der das
zur Zuführung zur Verfügung stehende Zeitintervall bei sonst gleichen Umlauf- bzw.
Fördergeschwindigkeiten verlängert ist. Dies wird im wesentlichen dadurch erreicht,
dass der Auslauf des Förderbandes 53 und der Einlauf des Förderers
55
je mit einer Bandwippe 77 bzw. 78 versehen sind. Diese Bandwippen 77 und 78 werden
durch einen nicht näher dargestellten Mechanismus, z.B. einen mit dem Antrieb der
Ketten 19, 20 gekoppelten Nockenscheibentrieb oder Kurbeltrieb im Gleichtakt mit
über die Umlenkung der Kettenräder 15 (nicht sichtbar) und 16 laufenden Zwischenräumen
35 auf und ab verschwenkt. Damit verlängert sich auch der Zeitraum zum Einführen
des in den Fig. 12 und 13 besonders dick dargestellten Flächengebildes 66 in das
Innere der Umlaufbahn der Walzengruppen 34. Diese Ausführungsvariante bedingt jedoch,
dass die beiden gleichachsigen Kettenräder 15 (nicht sichtbar) und 16 für die Ketten
19 (nicht sichtbar) und 20 nicht wie in den Fig. 1 # 3 dargestellt auf einer gemeinsamen,
durchgehenden Welle 13 gelagert sind. Es versteht sich, dass jedes Kettenrad in
diesem Falle auf einem Wellenstummel (nicht dargestellt) gelagert ist, so dass der
Zwischenraum zwischen den Kettenrädern für die Schwenkbewegung der Einlaufwippe
78 frei bleibt. Um Gewähr dafür zu bieten, dass das zuzuführende Exemplar 66 auf
der Auslaufwippe 77 anliegt ist dieser eine an einem ortsfesten Zapfen 79 schwenkbar
gelagerte Presswippe 80 zugeordnet, deren Bandrollen frei drehbar oder ebenfalls
angetrieben sein können.
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Die Fig. 14 soll die Leistungsfähigkeit der beschriebenen Einrichtung
verdeutlichen. Daraus geht hervor, dass im Betrieb der Einrichtung sich die einzelnen
anhand der Fig. 4 - 7 beschriebenen Ablaufphasen zeitlich überlappen. Die Fig. 14
verdeutlicht, dass bei der dargestellten Einrichtung bis zu drei Flächengebilde
gleichzeitig und doch einzeln zu der Unterseite des Stapels 36 geführt werden können.
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Es sind dies die mit 66', 66" und 66"' bezeichneten Flächengebilde.
Jeder Fachmann wird erkennen, dass die Anzahl der gleichzeitig an den Stapel heranführbaren
einzelnen Flächengebilde
von der maximalen Anzahl Zwischenräume
35 abhängt, die gleichzeitig unter der Stapelstandfläche hindurchgeführt werden
können.
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In Fig. 15 ist schliesslich eine weitere Ausführungsform dargestellt,
die sich zum Stapeln von nicht einzeln sondern überlappt zugeführten Flächengebilden
eignet. Bei dieser Ausführungsform ist wiederum eine endlose, umlaufende Walzenbahn
81 vorgesehen, welche in diesem Falle fünf Gruppen von Walzen 82 aufweist, die durch
Lücken oder Zwischenräume 83 getrennt sind.
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Die Walzen 82 der Walzenbahn 81 sind beiderends an zwei Ketten gelagert.
Die Ketten sind je um ein grösseres Antriebskettenrad 84, das im Sinne des Pfeiles
87 angetrieben ist und um kleinere Umlenkkettenräder 85, 86 geführt, wobei das kleinere,
das ablaufende Trum übernehmende Umlenkkettenrad 85 in der Nähe des Antriebskettenrades
84 und mit etwa gleicher Achshöhe angeordnet ist, so dass das Antriebskettenrad
eine Umschlingung von etwa 2700 aufweist. Unterhalb des Umlenkrades 85 ist der Auslauf
eines Förderbandes 88 angeordnet, welches die zu stapelnden Druckprodukte in einer
als Schuppenstrom 89 bezeichneten Formation in Richtung des Pfeiles 90 zuführt.
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Im innern der Umlaufbahn der Walzen 82 und dem Auslauf des Förderbandes
88 gegenüber ist der Anschlag 65 angeordnet, gegen welchen die vorlaufende Kante
des jeweils vordersten Druckproduktes des Schuppenstromes stösst. Das Umlenkkettenrad
85 ist innerhalb der Standfläche des Stapels angeordnet.
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Das bisher Gesagte und die Fig. 15 lassen erkennen, dass bei dieser
Ausführungsform der Unterschied in der Funktion im wesentlichen darin besteht, dass
die zu stapelnden Druckprodukte zuerst an ihrer vorlaufenden Kante vom Schuppenstrom
abgehoben
werden. Dieses Abheben erfolgt durch den unteren und entgegen der Förderrichtung
des Bandes 88 laufenden Teil der Umlaufbahn der Walzengruppe. Danach wird erst das
abgehobene Druckprodukt mit der nachlaufenden Kante voran von unten her auf den
Stapel 36 "gewalzt". Im Innern der Umlaufbahn der Walzengruppen entsteht somit zwangsläufig
eine Art Zwischenstapel 91 der ständig von unten ergänzt und von oben abgebaut wird,
und dessen Lage durch den Anschlag 65 bestimmt ist.
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Bei dieser Ausführungsform können sowohl längs des unteren waagrechten
Trums als auch längs des oberen waagrechten Trums Bremsschienen für die Walzen 82
vorgesehen sein, die ähnlich ausgebildet sein können wie die anhand der Fig. 1 -
3 beschriebene Bremsvorrichtung. Wie erinnerlich, dient diese Bremsvorrichtung dazu,
den Walzen zusätzlich zur Umlaufbewegung eine Drehbewegung zu erteilen. Bei der
Ausführungsform der Fig. 15 braucht indessen nur die dem oberen waagrechten Trum
zugeordnete Bremsvorrichtung umschaltbar zu sein, um die Drehrichtung der Walzen
in diesem Trum umzukehren, sobald der Stapelanschlag 57 gehoben wird. Die beschriebene
Einrichtung zum Bilden eines Stapels weist gegenüber den andern bekannten Stapelvorrichtungen
den Vorteil auf, dass beim Stapeln von Zeitungen und anderen gefalteten Erzeugnissen
die Lage des Falzes oder Bundes in Bezug auf die Einlaufrichtung beliebig sein kann.