DE2228636B2 - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Aufarbeitung von phosphorhaltigen Rückständen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Aufarbeitung von phosphorhaltigen RückständenInfo
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Description
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
kennzeichnet, daß die Einführungsleitung (1) im 40 ein Verfahren zur kontinuierlichen Aufarbeitung von
Bereich ihrer Durchführung durch die Doppel- phosphorhaltigen Rückständen zu schaffen, dem die
wand des Elektrofilters (3) und innerhalb des vorgenannten Nachteile nicht anhaften, welches viel-Elektrofilters
(3) von einem Schutzrohr (9) um- mehr einstufig ist und ohne die Bereitstellung von
geben ist, wobei um das Schutzrohr (9) außerhalb Fremdenergien durchführbar ist. Das wird erfindungsdes
Elektrofilters (3) ein metallischer Faltenbalg 45 gemäß dadurch erreicht, daß man die Rückstände
(10) angeordnet ist. auf dem Boden eines zur Entstaubung von heißen
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, da- Phosphorofengasen bestimmten Elektrofilters mit
durch gekennzeichnet, daß die Einführungsleitung heißem Staub aus den Phosphorofengasen in innige
(1) an ihrem Ende innerhalb des Elektrofilters (3) Berührung bringt, wobei das Gewichtsverhältnis der
eine Düse (11) aufweist. 50 Rückstände zu dem Staub 1 bis 2, vorzugsweise 1,5,
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, da- beträgt, und daß man den nahezu phosphorfreien
durch gekennzeichnet, daß die Einführungsleitung Rückstand gemeinsam mit dem im Elektrofilter nie-(1)
oberhalb des Krählwerkes (5) und nahe bei dergeschlagenen Staub aus dem Phosphorofengas
dessen Drehpunkt endet. unter Verwendung einer Austragvorrichtung aus-
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, da- 55 schleust, während das aus den Rückständen verdurch
gekennzeichnet, daß die Einführungsleitung dampfte Gemisch aus Phosphor und Wasser gemein-(1)
oberhalb der Schnecke (8) nahe ihrer der Zu- sam mit den Phosphorofengasen nach Passieren des
führungsleitung (2) zugewandten Seite endet. Elektrofilters in einer strömungsmäßig nachgeschalteten
Kondensationszone niedergeschlagen wird.
60 Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß
eine Einführungsleitung für phosphorhaltige Rückstände das Elektrofilter durchdringt; und daß sich in
der Einführungsleitung außerhalb ihrer Durchfüh· 65 rung durch die Doppelwand des Elektrofilters eine
Dosiereinrichtung befindet.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren Die Vorrichtung kann Vorzugs- und wahlweisf
zur kontinuierlichen Aufarbeitung von phosphorhal- auch noch dadurch gekennzeichnet sein, daß
a) die Einführungsleitung im Bereich ihrer Durchführung durch die Doppelwand des Elektrofilters
und innerhalb des Elektronikers von einem Schutzrohr umgeben ist, wobei um das Schutzrohr
außerhalb des Elektrofilters ein metallischer Faltenbalg angeordnet ist,
b) die Einführungsleitung an ihrem Ende innerhalb des Elektrofilters eine Düse aufweist,
c) die iiinführungsleitung oberhalb des Krählwerkes
und nahe bei dessen Drehpunkt endet,
d) die Einführungsleitung oberhalb der Schnecke nahe ihrer der Zuführungsleitung zugewandten
Seite endet.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß die Verdampfung von Wasser und
Phosphor aus den phosphorhaltigen Rückständen durch Abwärme des Phosphorofens erfolgt, weiche
in den Stäuben enthalten ist, die aus dem gasförmigen Phosphor in dem dem Phosphorofen strömungsmäßig
nachgeschalteten Elektrofilter abgeschieden werden. Dabei passieren die aus den phosphorhaltigen
Rückständen verdampften Wasser- und Phosphormengen zusammen mit dem gasförmigen Phosphor
aus dem Ofen die Sprühzone des Elektrofilters und as
werden gemeinsam in der nachgeschalteten Kondensationsstufe in den flüssigen Aggregatzustand übergeführt.
Die Wirksamkeit des Elektrofilters wird durch diese Maßnahme günstig beeinflußt; Wasserdampf
wirkt sich offensichtlich positiv auf die Staubabscheidung im Elektrofilter aus.
Das erfindungsgemäße Gewichtsverhältnis von Rückstand zu Ofenstaub garantiert, daß der Phosphor
aus dem aufzuarbeitenden Rückstand nahezu vollständig heraubdistilliert und der am Boden des
Elektrofilters abgezogene Staub weniger als 1% Phosphor aufweist, wodurch er an der Luft nicht
selbstentzündlich ist.
Der bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens anfallende Staub unterscheidet sich in chemischer
und physikalischer Hinsicht nicht von den bei der Phosphorproduktion üblicherweise anfallenden
Stäuben. Der beim Verfahren gemäß der Erfindung ausgetragene Elektrofilterstaub kann mithin
ebenfalls beispielsweise als Maischezusatz zur Herstellung gesinterter Phosphat-Pellets verwendet
werden.
In den Zeichnungen sind verschiedene Durchführungsarten für das erfindungsgemäße Verfahren dargestellt.
Dabei zeigt
F i g. 1 ein Elektrofilter mit Eintrag des phosphorhaltigen
Rückstandes oberhalb des Krählwerkes mit Hilfe einer Düse,
F i g. 2 ein Elektrofilter mit Eintrag des phosphorhaltigen Rückstandes mit Hilfe einer in der Nähe des
Krählwerkdrehpunktes endenden Einführungsleitung,
F i g. 3 ein Elektrofilter mit Zuführung des phosphorhaltigen Rückstandes mit Hilfe einer oberhalb
einer Schnecke endenden Einführungsleitung.
In das Elektrofilter 3 wird das den Phosphorofen verlassende, im wesentlichen aus Phosphor und
Kohlenmonoxid bestehende Gasgemisch über eine Zuführungsleitung 2 eingeleitet. Das Elektrofilter 3
ist doppelwandig ausgeführt; durch den Mantelraum 4 werden heiße Verbrennungsgase hindurchgeführt.
Über dem Boden des Elektrofilters 3 befindet sich ein Krählwerk 5, welches Stäube zur
Austragöffnung 6 transportiert. Oberhalb des Bodens an der Eingangsseite des Elektrofilters 3 ist eine
Schnecke 8 derart angeordnet, daß sie Feststoffe zum Krählwerk 5 hinfördert. Im Elektrofilter 3 hängen
eine Anzahl von Sprühdrähten 7, weiche mit dem positiven Pol einer Gleichstromhcchspannungsquelle
verbunden sind. Eine Einführungsleitung 1, durch welche über eine Dosiereinrichtung phosphorhaltiger
Rückstand in das Elektrofilter 3 eintragbar ist, ist teilweise von einem Schutzrohr 9 umgeben, welches
seinerseits außerhalb des Elektrofilters 3 und mit dessen Außenmantel verbunden von einem Faltenbalg
10 umhüllt wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 befindet
sich am Ende der Einführungsleitung 1 innerhalb des Elektrofilters 3 eine Düse 11, mit deren Hilfe die
phosphorhaltigen Rückstände nahezu gleichmäßig über den gesamten Bodenbereich des Elektrofilters 3
verteilt werden.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 endet die Einführungsleitung 1 nahe dem Drehpunkt des Krählwerkes
5. Bedingt durch die Stellung der Schaufeln des Krählwerkes 5 legt der hier eingetragene phosphorhaltige
Rückstand zusammen mit dem auf dem Boden des Elektrofilters 3 liegender, heißen Stäuben
eine Spiralbahn zurück, bis das Material über die Austragöffnung 6 aus dem Elektrofilter 3 ausgeschleust
wird. Zusätzlich findet dabei beim Passieren der Spiralbahn eine fortwährende Umwälzung des
Materials und ein dauernder Kontakt mit den heißen Phosphorofengasen statt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 endet die Zuführungsleitung 1 oberhalb der Schnecke 8. In
der Schnecke erfolgt dabei bereits eine intensive Durchmischung des heißen Staubes aus den Phosphorofengasen
und dem phosphorhaltigen Rückstand.
Von den folgenden Beispielen dienen das erste und zweite als Vergleich, während den Beispielen 3 bis 5
die erfindungsgemäße Verfahrensweise zugrunde liegt.
Ein Elektrofilter wurde mit etwa 5000 m„3/h
heißem staubhaltigem Phosphorofengas (t = 460 bis 550° C; Staubgehalt: 35 g/m,/») beaufschlagt. Der
Mantelraum des Elektrofilters wurde so von heißen Verbrennungsgasen durchströmt, daß die Innenwand
zur Vermeidung von Phosphorkondensation eine Temperatur von etwa 350° C aufwies. Der ausgetragene
Staub enthielt 0,5 %> elementaren Phosphor; er war an der Luft nicht selbstentzündlich.
In ein wie in Beispiel 1 betriebenes Elektrofilter wurden über eine Zuführungsleitung stündlich 480 kg
phosphorhaltige Rückstände (Zusammensetzung: 59% Phosphor, 33 %>
Wasser, 8% wasserunlösliche Feststoffe) eindosiert. (Rückstandsgewicht: Ofenstüdbgewicht
= 2,74). Der ausgetragene Staub wies einen Elementarphosphorgehalt von 3,6% auf; an
der Luft zeigte er ein Aufglimmen.
In ein wie in Beispiel 1 betriebenes Elektrofilter wurden über eine Zuführungsleitung stündlich 230 kg
phosphorhaltige Rückstände (Zusammensetzung: 62% PhosDhor. 30°/n Wasser So/n «mccpninlnclicho
Feststoffe) eindosiert. (Rückstandsgewicht: Ofenstaubgewicht = 1,31). Der ausgetragene Staub wies
einen Elementarphosphorgehalt von 0,8% auf; er war an der Luft nicht selbstentzündlich.
In ein wie in Beispiel 1 betriebenes Elektrofilter wurden über eine Zuführungsleitung 260 kg phosphorhaltige
Rückstände (Zusammensetzung: 56% Phosphor, 30°/o Wasser, 14% wasserunlösliche Feststoffe)
pro Stunde eindosiert. (Rückstandsgewicht: Ofenstaubgewicht = 1,49). Der ausgetragene Staub
hatte einen Gehalt von 0,9 % elementarem Phospho und war an der Luft nicht selbstentzündlich.
In ein wie in Beispiel 1 betriebenes Elektrofiltei
wurden über eine Zuführungsleitung 180 kg phosphorhaltige Rückstände (Zusammensetzung: 56
Phosphor, 3O°/o Wasser, 14% wasserunlösliche Fest stoffe) je Stunde eindosiert (Rückstandsgewicht ίο Ofenstaubgewicht = 1,03). Der ausgetragene Staul wies einen Gehalt an elementarem Phosphor vor 0,6 %> auf; er war an der Luft nicht selbstentzündlich
Phosphor, 3O°/o Wasser, 14% wasserunlösliche Fest stoffe) je Stunde eindosiert (Rückstandsgewicht ίο Ofenstaubgewicht = 1,03). Der ausgetragene Staul wies einen Gehalt an elementarem Phosphor vor 0,6 %> auf; er war an der Luft nicht selbstentzündlich
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Aufarbei- Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
tung von feuchten phosphorhaltigen Rückständen, 5 Es ist aus der DT-OS 18 08 541 bekannt, phosphorweiche
insbesondere bei der Filtration von gel- haltige Filterkuchen zu ihrer Aufarbeitung m einer
bem Phosphor oder von phosphorhalügen Ab- Vortrocknungszone vorzutrocknen, den vorgetrockwässern
anfallen, dadurch gekennzeich- neten Filterkuchen durch mindestens zwei Trockenn
e t, daß man die Rückstände auf dem Boden zonen bei Temperaturen zwischen 100 und 380° C
eines zur Entstaubung von heißen Phosphorofen- io zu bewegen, wobei die aus den Trockenzonen entgasen
bestimmten Elektrofilters mit heißem Staub weichenden gasförmigen Anteile einer Kondensaaus
dem Phosphorofengas in innige Berührung tionszone zur Abtrennung des in ihnen enthaltenen
bringt, wobei das Gewichtsverhältnis der Rück- Phosphors zugeführt werden, während die die letzte
stände zu dem Staub 1 bis 2, vorzugsweise 1.5, Trockenzone verlassenden Feststoffe im wesentlichen
beträgt; und daß man den nahezu phosphorfreien 15 phosphorfrei sind. Die Vorrichtung zur Durchfüh-Rückstand
gemeinsam mit dem im Elektrofilter rung des genannten bekannten Verfahrens besteht
niedergeschlagenen Staub aus dem Phosphorofen- aus einem Zentrifugalfilter, in welchem auch die Vorgas
unter Verwendung einer Austragvorrichtung trocknung des Filterkuchens erfolgt, mindestens zwei
ausschleust, während das aus den Rückständen Paddelschneckentrocknern und einem Einspritzkonverdampfte
Gemisch aus Phosphor und Wasser 20 densator.
gemeinsam mit den Phosphorofengasen nach Pas- In WINNACKER-KÜCHLER, »Chemische Techsieren
des Elektrofilters in einer strömungsmäßig nologie«, Band I, Anorganische Technologie I, Münnachgeschalteten
Kondensationszone niederge- chen 1970, S. 388 und 389, wird u. a. eine Vorrichschlagen
wird. tung zur Entstaubung von Phosphorofengasen be-
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfah- 25 schrieben, welche aus einem doppelwandigen Elekrens
nach Anspruch 1, bestehend aus einem ein trofilter besteht, welches in seinem unteren Teil ein
Krählwerk und eine im Boden angeordnete Ab- Krählwerk und eine in seinem Boden angeordnete
wurfstelle aufweisenden doppelwandigen Elek- Austragsöffnung aufweist. In der Zuführung zum
trofilter mit Zuführungsleitung für Phosphorofen- Elektrofilter befindet sich eine Transportschnecke,
gas, wobei in der Zuführungsleitung eine Schnecke 30 deren Gänge sich bis in den Bereich oberhalb des
angeordnet ist, deren Gänge sich bis in den Be- Krählwerkes erstrecken.
reich oberhalb des Krählwerkes erstrecken, da- Nachteilig ist bei dem Verfahren nach der DT-OS
durch gekennzeichnet, daß eine Einführungslei- 18 08541, daß es mehrere Stufen aufweist, wodurch
tung (Ii für phosphorhaltige Rückstände das die Vorrichtung zu seiner Durchführung apparativ
Elektrofilter (3) durchdringt; und daß sich in der 35 aufwendig ist. Darüber hinaus müssen die Trocken-Einführungsleitung
(1) außerhalb Jhrer Durch- zonen mit Fremdenergie beheizt und in ihnen Inertführung
durch die Doppelwand des Elektrofilters gasatmosphäre, beispielsweise durch Einleiten von
(3) eine Dosiereinrichtung befindet. Stickstoff, aufrechterhalten werden.
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