DE2228588A1 - Verfahren zur herstellung von oligoribonucleotiden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von oligoribonucleotidenInfo
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Description
FERNSPRECHER! (0611) 555061
TELEQRAMMEi LOMOSAPATENT
LANOESZENTRALBANK 50007H9
POSTSCHECK-KONTO FFM. 1667
HI/K FRANKFÜRT (MAIN)1 8. Juni 1972
YEDA Besearch and Development Co.
Rehovot, Israel
Rehovot, Israel
Verfahren zur Herstellung von Oligoribonucleotiden
Die Erfindung betrifft Oligoribonucleotide, die eine definierte
und vorausbestimmte Sequenz und die in der Natur vorkommende*! 3' -5' -Int ernucleotid-Bindungen auf weis en. Mit
dem Verfahren der Erfindung kann man kurze Oligoribonucleotide mit gewünschter und vorausbesiimmter Sequenz herstellen,
indem man ausgeht von natürlichen Riboöligonucleotiden mit
2 bis 4 oder mehr Einheiten und schrittweise vorbestimmte Einheiten anfügt, bis das gewünschte Produkt entstanden
ist.
Es sind sowohl chemische als auch enzymatische Verfahren bekannt
(Lohrmann et al., JlXJS 88, 819 (1966), Thach et al.,
142, 131o>
148, 632 (1965). Diese waren jedoch beschränkt auf die Herstellung von ziemlich kurzen Oligonucleotiden mit
nicht mehr als 4 bis 5 Monomereneinheiten in der Kette. Das
Verfahren der Erfindung verschafft die Möglichkeit eines schrittweisen Aufbaus von Ketten mit vorausbestimmter Se-'quenz
und grosserer Länge.
Im allgemeinen führt die Polymerisation von Ribonucleosiddiphosphat
mittels E. coli - PolynucleotidphosphorjLase
(EO 2.7.7.8) zur Bildung von langkettigen Polymeren zufälliger Zusammensetzung. Erfindungsgemäss kann diese Polymerisation
so modifiziert werden, dass in gesteuerter Reaktion
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mit jedem Schritt eine einzelne Einheit eines "bestimmten
Nucleotid-monophosphats an die "bestehende Kette angefügt wird.
Diese gesteuerte Additionsreaktion kommt dadurch zustande, dass an den Riboseteil des Ribonucleosid-diphosphat-Substrats
eine geeignete Blockierungsgruppe angefügt wird. Das blockierte Ribonucleosid-diphosphat, das der auf die Anfügung
einer einzelnen Nucleotideinheit beschränkten Additionsreaktion unterworfen wird, wird im folgenden als "Monofunktionelles
Substrat" der Polynucleotidphosphorylase bezeichnet. Die monofunktionellen Substrate werden für die schrittweise Synthese
von Oligoribonucleotiden mit vorausbestimmter Sequenz verwendet. Die gesteuerte Addition und der schrittweise durchgeführte
Aufbau des gewünschten Produktes wird folgendermassen vollzogen:
Ein bestimmtes Oligonucleotid wird mit dem ausgewählten monofunktionellen
Substrat in Gegenwart eines zweckmässigen Enzyms, z.B. Polynucleotidphosphorylase (in löslicher oder in
polymergebundener, wasserunlöslicher Form) zur Reaktion gebracht. Hierdurch erhält man ein Produkt, das um eine Monomereneinheit
länger ist als das Ausgangsoligonucleotid, Dieses Prodiafct wird aus dem Reaktionsgemisch isoliert, und
die Blockierungsgruppe wird durch eine milde Behandlung, z.B. durch schwaches Alkali, entfernt. Das erhaltene Oligonucleotid
wird dann für einen weiteren Verlängerungsschritt eingesetzt,
bei dem es als Initiator dient und wie oben besdirieben
mit einem anderen monofunktioneilen Substrat umgesetzt
wird. Die Sequenz mit schrittweiser Addition wird fortgesetzt, bis man die gewünschte Kettenlänge erreicht hat.
iiir die schrittweise Synthese von Oligonucleotiden mit definierter,
vorausbestimmbarer Saquenz muss das monofunktionelle Substrat folgende Bedingungen erfüllen:
a) Bei Jedem Schritt führt die Reaktion zur Addition eines einzelnen Nucleotidteils.
b) Die Blockierungsgruppe ist so geartet, dass sie unter den
Bedingungen der Additionsreaktion beständig ist, jedoch durch
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eine milde Behandlung, welche die Oligonucleotidkette nicht
schädigt, entfernt -werden kann.
Viele 2'(31)-0-Acylnucleosid-diphosphate erfüllen diese Bedingungen. Diese Derivate sind leicht und schnell aus gut zugänglichen,
handelsüblichen Garbonsäuren herstellbar. Sie sind bei neutralem pH verhältnis_mässig beständig und können durch
schwaches Alkali hydrolysiert werden.
Verschiedene 2-' (31 )-0-Acylnucleosid-diphosphate wurden hergestellt
und auf ihre Brauchbarkeit für das erfindungsgemässe Verfahren geprüft. Beispielsweise erzielt man mit 21(3')-O-Acylestern
von ADP, GDP, UDP, GDP, IDP und XDP, und zwar den Propionyl-, Butyryl-, Valeryl-, Isobutyryl-, Isbvaleryl- und ■
Orthomethoxibenzoylestern sehr gute Ergebnisse. Die Benzoyl-
und Phenylacetylester waren zufriedenstellend. Es ist klar, dass
auch noch andere 21(31)-O-Acylester von Nucleosid-diphosphaten
in Betracht kommen.
Nachstehend wird lediglich beispielsweise die Herstellung eines typischen 2'(3')-0-Acylnucleosid-diphosphats und die Anwendung
selcher Derivate für' die schrittweise Herstellung von Oligoribonucleotiden
von gewünschter und vorausbestimmter Sequenz beschrieben. Als Ausgangsmaterial kann je nach Wunsch irgendein
natürliches Eibooligonucleotid mit beispielsweise 2 bis 4- Einhei ten verwendet werden, an das in aufeinanderfolgenden Additionen
die gewünschten Einheiten in der gewünschten Sequenz eingefügt werden.
1o2 mg (ImM) Isovaleriansäure in o,2 ml Dimethylformamid wurden
bei 250G mit 162 mg (1 mW) N,N'-Carbonyldiimidazol (K and K
Laborcitories Inc.) umgesetzt. Nach 1o Minuten wurden o,4- ml einer
o,25 in. wüiiBrigen Lösung von Na^ADP zugegeben und die Inkubation
für 3 bin b Stunden fortgesetzt. Nach beendeter Inkubation wurde
dins lie?)kr/ion;H':fiiaisch dreimal mit 2 ml Diäthylather extrahiert.
2 U 9 B Ü 1 / 0 7 'i 8
Die wässrige Phasewurde mit ο,5 ml 5o%iger Essigsäure verdünnt
und als schmales Band auf ein 5ox5o cm Chromatograph!er-'
papier (Schleicher und Schüll Grünband Nr. 589) aufgebracht und während 6 bis 8 Stunden mit n-Butanol / · Essigsäure/
Wasser im Verhältnis 5:2:3 chromatographiert. Das Chromatogramm
wurde getrocknet undfonter einer UV-Lampe geprüft. Das
2'(31)-0-Isovaleryl-ADP (R„ = o,48) wurde mit Wasser aus dem
Papier eluiert, bis zur Trockene lyophilisiert, dann in 1o ml Wassergelöst und durch eine Säule Dowex 5ox8 H+-Form
(Bio-Rad) 1x1o cm durchgeleitet. Die Säule wurde mit 1o ml
Wasser gewaschen,und die Ausflüsse wurden vereinigt. Der pH-Wert der Lösung wurde mit 1 η NaOH auf 6,ο eingestellt.
Dann wurde die Lösung durch Gefriertrocknung auf o,o1 bis o,o5 m konzentriert und gefroren gehalten. Die Ausbeute betrug
6o %.
Das 2'(3')-0-Isovaleryl-ADP erhält man auch auf folgendem
Wege:
2 μΐ Isovaleriananhydrid wurden zu o,5 nil einer o,2 m Lösung
von Na7JlDF in 2 m wässrigem Imidazol zugesetzt. Das Gemisch
wurde 2 Stunden bei 37'C gerührt. Nach beendeter Inkubation
wurde das Gemisch unmittelbar auf Ghromatogaphierpapier gebracht. Die chromatographische Trennung und Aufarbeitung
erfolgte wie oben beschrieben. Man erhielt eine Ausbeute von 5o bis 6o %.
2'(31)-0-Isovalerylderivate von GDP, UDP und GDP erhält man
ebenfalls mit den beiden beschriebenen Methoden. Die Ausbeuten bei diesen Derivaten liegen zwischen 3o und 5o %.
Beispiel für eine Monoadditionsreaktion, katalysiert durch E.coli-Polynucleotidphosphorylase
Herstellung_von_2^3^)-0-lsovalervl-ApApApA_aus_ApApA und
Das Eeaktionsgemisch (o,1 ml) enthielt 2o mM 2'(3')-0-lsovaleryl-ADP,
2 mM ApApA, 1oo mM Tris-HCl (pH 8,5), 2 mM und 4 Einheiten von gereinigter E.coli-Polynucleotidphospho-
2 ü 9 8 8 Ί / O 7 3 θ
rylase. Nach Inkubation bei 370G folgte auf die Bildung
höherer Oligonucleotide eine Papierelektrophorese bei pH 1,9. Als Ergebnis der Reaktion war ApApA vorwiegend in ein neues
Oligonucleotid umgewandelt, das wie ApApApA in Papier wanderte und als 2'(31)-0-Isovaleryl-ApApApA identifiziert wurde. Die
Isolierung dieses Stoffes erfolgte mittels Papierelektrophorese des Reaktionsgemisches auf Grünband-Ghromatographierpapier Nr.
589 von Schleicher und Schüll während 6ο Minuten bei 5o Vollem
und bei pH 1,9· Das Elektrogramm wurde getrocknet und unter .
einer UV-Lampe untersucht. Das 2'(31)-0-Isovaleryl-ApApApA
wanderte in gleicher Weise wie ApApApA, markiert mit R^vA-pÄ
von o,o8. Das Produkt wurde mit 2 ml Wasser aus dem Papier eluiert und durch Gefriertrocknung konzentriert. Die Ausbeute .
betrug 7o %. Die 2'(3')-0-Isovaleryl-Blockxerungsgruppe wurde
quantitativ entfernt durch eine zweistündige Inkubation in 5o%igem wässrigen Methanol, das mit Ammoniak gesättigt war. In
gleicher Weise wurde (Ap)^C, (Ap)-,G und (Ap)7JJ aus (Ap)p und
2'(3')-0-Isovalerylderivaten von CDP, GDP und UDP synthetisiert.
Beispiel für die schrittweise Synthese kurzer Oligoribonucleotide
durch drei aufeinanderfolgende Monoadditionen
a) Herstellung; von UpUpUpG
Das Oligonucleotid wurde hergestellt durhh Tl Ribonuclease—
ν Digestion^ von PoIy-UG (3:1) und anßchliessende saure Hydrolyse
des 3'-endständigen cyclischen Phosphats und darauffolgende Entfernung
des 3'-endständigen Phosphats mittels E.coli-alkalischer
Phosphatase. Das (Up)nG-Gemisch wurde getrennt in einer DEAE-Zellulosesäule
mit einem linearen Gradienten von Triäthylammoniumbicarbonatpuffer
(pH 7,6). Von 6ooo A26Q-Einheiten des Polymeren
erhielt man eine Ausbeute von 6oo Ap6 -Einheiten des
Oligonucleotids.
2Ü9881/0 7 38
b) Herstellung; von UpUpUpGpA
UpUpUpG wurde mit 2' (3' )-0-Isovaleryl-ADP in Gegenwart von
Polynucleotidphosphorylase umgesetzt. Die molare Konzentration der Reaktionsteilnehmer und die Inkubationsbedingungen waren
die gleichen wie bei der vorstehend beschriebenen Synthese von 2'(3')-0-Isovaleryl-ApApApA. Nach beendeter Inkubation wurde
das Reaktionsgemisch 2 Stunden gekocht, gekühlt, mit 5o ml
Wasser verdünnt und 3 Stunden mit E.coli-alkalischer Phosphatase (ο,1 Einheiten pro μΜ Nucleosid-diphosphat) inkubiert.
Die Lösung wurde mit 15 ml Chloroform/Isoamylalkohol im Verhältnis
24:1 extrahiert, um die alkalische Phosphatase zu entfernen. Die wässrige Schicht wurde lyophilisiert, und der
Rückstand wurde in 5 ml einer 5o%igen, mit Ammoniak gesättigten
wässrigen Methanollösung gelöst. Nach 2 Stunden bei 250C wurde
die Lösung im Vakuum bei Raumtemperatur abgedampft. Der Rückstand wurde in I00 ml o,oo5 m Triäthylammoniumbicarbonat
(pH 7,6) gelöst und auf eine DEAE-Ce^lulosesäule (o,73 meq/g)
1x3o cm aufgegeben und eluiert mit einem linearen Gradienten von Triäthylammoniumbicarbonat (pH 7?6) bestehend aus je 1 1
von o,oo5 m und o,5 m Lösung. Das UpUpUpGpA wurde bei einer Pufferkonzentration zwischen o,21 und o,24 m eluiert. Aus
7,5 μΜ UpUpUpG erhielt man 2 μΜ UpUpUpGpA. Die entstandene
UpUpUpGpA-Losung wurde wiederholt lyophilisiert und in Wasser
gelöst, um den flüchtigen Puffer zu entfernen.
c) Herstellung von UpUpUpGApA
(Up)νGpA wurde in gegenwart von Polynucleotidphosphorylase mit
2'(31)-0-Isovaleryl-ADP umgesetzt, ebenso wie bei der Synthese
von UpUpUpGpA. Das (Up)^GpApA wurde aus der DEAE-Cellulosesäule
bei Pufferkonzentrationen zwischen o,28 und o,3o m eluiert. Aus 1 μΜ (Up),,GpA erhielt man 0,6 μΜ (Up)^GpApA.
d) Herstellung von (Up)7GpApApG
0,6 μΜ (Up) GpApA wurden mit 12 μΜ 2'(3')-0-Isovaleryl (G14)
GDP in Gegenwart von Polynucleotidphosphorylase umgesetzt, wie bei der Synthese von UpUpUpGpA beschrieben. Nach einer Inkubation
von 3o Minuten bei 370G wurde das Reaktionsgemisch wie in
den Abschnitten a) und b) beschrieben behandelt mit der
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Abweichung, dass die Trennung durch Elektrophorese auf DEAE-Papier
mittels 7%iger Ameisensäure während 8 Stunden "bei
3o Volt/cm erfolgte. Unter diesen Bedingungen wanderte das UpUpUpGpApApG 8 cm. Es wurde aus dem Elektrogramm mit 2 m
Triäthylammoniumbicarbonatpuffer (pH 9,5) eluiert und durch
wiederholte Coevaporation mit Wasser entsalzt. Aus o,6 μΜ
UpUpUpGpApA erhielt man o,25 μΜ UpUpUpGpApAp(J.
Schrittweise Synthese von Oligoribonucleotiden unter Verwendung unlöslicher Derivate der PolynucleotidphosphorJase
Die oben beschriebene Methode für die schrittweise Synthese von Oligoribonucleotiden von vorbestimmter Grundsequenz kann
modifiziert werden, so dass man wasserunlösliche Polynucleotidphosphorylase
anstelle des löslichen Enzyms verwenden kann.
Die wasserunlöslichen Derivate der Polynucleotidphosphorylase
erhält man durch chemische Fixierung des Enzyms an cyanhalogenid-aktivierte
Polysaccharidträger (Eur.J.Biochem. 18, 351 (1971)).
Im folgenden wird beispielsweise nur die Herstellung eines wasserunlöslichen Polynucleotidphosphorylasederivats und
seine Verwendung für die Addition einer einzelnen Nucleotid-Monophosphat-Einheit
an eine bereits bestehende Nucleotidkette beschrieben.
Chemische Bindung von Nucleotidphosphorylase an Sepharose 4B
Sepharose 4B (Pharmacia) wurde als Aufschlämmung auf einem gesinterten Büchner-Trichter mittels Durchsaugen von Wasser
gewaschen und dann in 5 ml Wasser suspendiert. Mit 5 η NaOH
wurde die Suspension auf pH 12 eingestellt. 0,5 g kristallines BrCN wurde in einem Mörser zerstossen und in 2 ml Wasser
suspendiert. Die Bromcyanidsuspension wurde zur Sepharose-Suspension
gegeben, und das Gemisch wurde kräftig gerührt. Der pH-Wert wurde durch tropfenweise -Zugabe von 5n NaOH auf
gehaltieii. Wach 1o Minuten wurde die Suspension auf einen
Büchner-Trichter mit einem Glasfrittenboden gebracht und mit
1oo mJ Wfjünop und dann mit 1oo ml o,1 m Natriumbicarbonat-
2 0 9 BÖ 1 / (J ? 3 8
-βίο sung, deren pH-Wert mit 5 η HCl auf 7>6 eingestellt war,
gewaschen. Die Aufschlämmung (o,7 g) wurde suspendiert in 2 ml
einer gereinigten Lösung von E.coli-Phosphorylase (Kimhi und Littauer, J.Biol.Chem. 243, 231 (1968))1,' die vorher gegen
o,1 m Natriumbicarbonatpuffer (pH 7,6) dialysiert worden war
(25o Phosphorolyseeinheiten, 52 Einheiten/mg Protein). Die
Suspension wurde 16 Stunden bei 40C gerührt, dann auf einen
Büchner-Trichter mit Glasfrittenboden gebracht und mit loo ml
o,o2 m Tris-Puffer (pH 8,0) gewaschen. Nach erneuter Suspendierung
in 1o ml des gleichen Puffers wurde in eine Pasteur-Pipette als 6xo,3-Säule eingebracht.
2'(3')-0-Isovalerjl-GDP_unter_Verwendung_einer Säule aus unlösliche^Polvnucleotidghosghor^lase
Aus 2 mM ApApA, 2o mM Isovaleryl-GDP, 2 mM MnCl2 und 2oo mM
Tris-HGl-Puffer (pH $,5) wurden 5>o ml Reaktionsgemisch zusammengestellt
und auf 0«C gebracht. Das Reaktionsgemisch wurde durch ein enges Rohr auf die oben beschriebene Polynucleotidphosphorylase-Säule
gebracht. Die durch die Säule laufende Flüssigkeit wurde in einem eisgekühlten Reagensglas aufgefangen.
Die Durchflussgeschwindigkeit betrug o,1 ml/min. Nach Durchfluss des Reaktionsgemisches wurde die Säule mit 2 ml
o,o2 m TriS-HCl-Puffer (pH 8,0) gewaschen und die Waschflüssigkeit
mit der vorher aufgefangenen Flüssigkeit vereinigt. Die Produktlösung war dann aus der Säule entfernt, und letztere
wurde unter o,o2 m Tris-HCl-Puffer (pH 8,0), enthaltend o,o2 %
NaN^, gesetzt. Bei Aufbewahrung bei 40C kann die Säule für
zahlreiche weitere Synthesen während vieler Monate wiederverwendet werden.
Die Produktlösung wurde duida Papierelektrophorese bei pH 1,9
analysiert. Unter den beschriebenen Bedingungen war ApApA quantitativ in 2'(31)-0-Isovaleryl-ApApApG übergeführt worden.
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Claims (6)
1) Verfahren zur Herstellung von Oligoribonucleotiden von definierter
und vorausbestimmter Seuuenz, enthaltend die natürliche 3', 5'-Internucleotidfeindung,
dadurch gekennzeichnet, dass man ein Oligonucleotid mit einen
monofunktionellen Substrat in Form eines blockierten Eibonucleosid-diphosphats
in Gegenwart einer Polynucleotidphpshorylase zu einem Produkt, dessen Kette um eine Monomereneinheit
länger ist als das Ausgangsoligenucleotid, umsetzt, dieses Produkt
aus dem fieaktionsgemisch isoliert, die Blockierungsgruppe
entfernt und - sofern ein weiterer Aufbau gewünscht ist dieses
Verfahren so oft wiederholt, bis durch schrittweises Anfügen je einer Monomereneinheit die verlangte Kettenlänge erreicht
ist.
2) Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung
von Polynucleotidphosphorylase in wasserlöslicher Form.
3) Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Polynucleotidphosphorylase in trägergebundener, wasserunlöslicher
Form.
4) Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass als monofunktioneles Substrat 2'(3')-0-Acylnucleosid-diphosphat
verwendet wird.
5) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als
2'(3')-0-Acylnucleosid-diphosphat ein 2'(3')-O-Acylester von
ADP, GDP, UDP, ODP, IDP oder XDP verwendet wird.
6) Verfahren nach Anspruch 1-5» dadurch gekennzeichnet, dass die
Blockierungsgruppe am Eibonucleosid-diphosphat eine Propionyl-, Butyryl-, Valeryl-, Isobutyryl-, Isovaleryl- oder Methoxibenzoylgruppe
ist.
209881/0738
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1972
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