DE2227111A1 - Sulfonsaeure- und/oder sulfonatgruppen aufweisende polyisocyanate - Google Patents
Sulfonsaeure- und/oder sulfonatgruppen aufweisende polyisocyanateInfo
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Description
Sulfonsäure- und/oder SuIfonatgruppeη aufweisende Polyisocyanate
Diisocyanate mit Sulfoneäuregruppen sind bekannt (Deutsche
Offenlegungsschrift 1 939 911). Durch. Reaktion von
Toluylendiisocyanat mit Schwefeltrioxyd erhält man beispielsweise ein kristallisiertes hochschmelzendes
Produkt, welches sich in Katronlauge unter rascher Reaktion mit Wasser löst und das man beispielsweise
zur Herstellung von anionischen Polyurethan-Dispersionen einsetzen kann. Ein !fachteil der bekannten Diisocyanat-SuIfonsäuren
ist der feste Aggregatzustand, der hohe
Schmelzpunkt sowie die Unlöslichkeit in den meisten gebräuchlichen Lösungsmitteln. Dadurch können solche Produkte
nur dann zur Herstellung von Polyurethanen herangezogen werden, wenn eine homogene Reaktionsmischung,
beispielsweise durch Verwendung polarer Lösungsmittel möglich ist.
Für die Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen beispielsweise können die bekannten Isocyanat-Sulfonsäuren
aus den genannten Gründen nicht eingesetzt werden. So mußten bisher zur Direktherstellung von festen Polyure
than-Ionomeren andere Wege beschritten werden, zum
Beispiel die Einführung tertiärer Stickstoffunktionen
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über entsprechend aufgebaute Polyole und anschließende Alkylierung zu einem quartären Aminoniunisalz. Weiterhin
ist es bekannt (Deutsche Offenlegungsschrift 1 939 911),
höhermolekulare Umsetzungsprodukte aus Polyäther- oder
Polyesterpolyolen und Polyisocyanaten, sogenannte Präpolymere , welche im allgemeinen einen Isocyanatgehalt
zwischen 2 und 6 Prozent aufweisen, mit Schwefelsäure oder Oleum mit SuIfonsäuregruppeη zu modifizieren.
Diese Produkte sind im allgemeinen flüssig oder auch hochviskos und lassen sich für spezielle Zwecke nach
üblichen Methoden weiterverarbeiten. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind jedoch durch die im allgemeinen
hohe Viskosität und vor allem durch den niederen NCO-Gehalt
beschränkt. Beispielsweise lassen sie sich nicht zur Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen einsetzen.
Flüssige Polyisocyanat-Sulfonsäuren mit hohem NCO-Gehalt,
wie sie für die Herstellung von Schaumstoffen benötigt werden, waren bisher unbekannt. Es wurde nun überraschenderweise
gefunden, daß flüssige aromatische Polyisocyanat-Sulfonsäuren bzw. -Sulfonate erhalten werden
können, wenn man solche flüssigen Mehrkomponenten-Gemische aromatischer Polyisocyanate einer Sulfonierung
unterwirft, welche einen NGO-Gehalt von 10 bis 42 Prozent und eine Viskosität von 50 bis 10.000 cP aufweisen,
wobei die angewendete Menge an Sulfonierungsmittel (umgerechnet auf Schwefeltrioxyd) so bemessen sein soll,
daß sie 0,1 bis 10 Gewichtsprozent der Polyisocyanat-Menge
entspricht, wobei sich an die Sulfonierungsreaktion gegebenenfalls
eine Neutralisierung der eingeführten Sulfoneäuregruppeη anschließt. Man erhält auf diese Weise
lagerstabile,sedimentfreiß,flüssige,aromatische Polyiso-
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cyanatsulfoneäuren bzw. -sulfonate mit hohem Isocyanatgehalt.
•Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren
zur Herstellung von flüssigen Sulfonsäure- und/oder SuIfonatgruppeη aufweisenden aromatischen Polyisocyanaten,
dadurch gekennzeichnet, daß man flüssige Mehrkomponentengemische aromatischer Polyisocyanate,
welche einen NOO-Gehalt von 10 bis 42 Gewichtsprozent
und eine Viskosität von 50 bis 10.000 cP bei 250C aufweisen, mit 0,1 - 10 Gewichtsprozent Schwefeltrioxyd
oder einer äquivalenten Menge Oleum, Schwefelsäure bzw. Chlorsulfonsäure bei -20 - +2000C vermischt
und ausreagieren läßt und die auf diese Weise erhaltenen Sulfonierungsprodukte gegebenenfalls ganz
oder teilweise mit einer basischen Verbindung neutralisiert.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind weiterhin nach diesem Verfahren erhältliche Sulfonsäure- und/oder
SuIfonatgruppeη aufweisende Polyisocyanate.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete flüssige
Mehrkomponentengemische aromatischer Polyisocyanate sind insbesondere solche eines NOO-Qe hai te von 10 bis 42,
vorzugsweise 18 bis 35 Gewichtsprozent und einer Viskosität von 50 bis 10.000, vorzugsweise 100 bis 5000 oP
bei 250C
Bevorzugt beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende flüssige aromatische Polyisocyanatgemische sind die
Phosgenierungsprodukte von Anilin/Pormaldehyd-Kondensaten,
welche einen Gehalt an
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zweikernigai Diisocyanaten von 20 bis 80 Gewichtsprozent, dreikernigen Triisocyanaten von ö bis 40 Gewichtsprozent,
vierkernigen Tetraisocyanaten von 3 bis 20 Gewichtsprozent
und
höherkernigen Polyisocyanaten von 2 bis 40 Gewichtsprozent aufweisen. Derartige Polyisocyanatgemische haben
im allgemeinen eine über 50 cP bei 250C liegende
Viskosität. Bei niedrigeren Viskositäten läßt sich zwar eine Sulfonierung ebenfalls durchführen jedoch
scheiden sich häufig größere Mengen von festen SuIfonierungsprodukten
aus. Ganz besonders geeignet sind solche Phosgenierungsprodukte, welche eine Viskosität von
"100 cP bis 2000 cP bei 250O aufweisen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin hervorragend geeignet
sind technische Destillationsrückstände, wie sie bei der Destillation von technischen Toluylendiisocyanatgemischen
erhalten werden und welche einen Gehalt an freien Toluylendiisocyanat-Isomeren von unter 50
Gewichtsprozent aufweisen. Derartige Destillationsrückstände sind beispielsweise nach dem Verfahren der deutschen
Patentanmeldung P 20 35 731 zugänglich. Geeignet sind insbesondere auch die in der deutschen Patentanmeldung
P 21 23 183.4 beschriebenen Destillationsrückstände, sowie deren ebenfalls in dieser letztgenannten deutschen
Patentanmeldung beschriebenen Lösungen in Phosgenierungsprodukten von Anilin/Formaldehyd-Kondensaten.
Für das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin geeignet sind Phosgenierungsprodukte von Kondensaten von Anilin und
Aldehyden oder
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sr
Ketonen, wie Acetaldehyd, Propionaldehyd, Butyraldehyd,
Aceton, Methylethylketon usw. Ferner geeignet sind die
Phos-genierungsprodukte von Kondensaten von am Kern Alkylsubstituierten
Anilinen, insbesondere Toluidinen mit Aldehyden oder Ketonen, wie zum Beispiel Formaldehyd,
Acetaldehyd, Butyraldehyd, Aceton, Methylethylketon usw.
Für das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin geeignet
sind Umsetzungsprodukte der genannten aromatischen PoIyisocyanatgemische
mit 0,2 - 25 Mol-Prozent an Polyolen, vorausgesetzt, daß die Viskosität der so erhaltenen Umsetzungsprodukte
10 000 cP bei 250C nicht überschreitet und der liCO-Gehalt der Umsetzungsprodukte mindestens 10
Gewichtsprozent beträgt. Geeignete Polyöle zur Modifizierung der Ausgangsmaterialien sind insbesondere die
in der Polyurethan-Chemie bekannten Polyether- und/oder Polyesterpolyole des Molekulargewichtsbereichs 200 bis
6000, vorzugsweise 300 bis 4000 sowie niedermolekulare Polyöle des Molekulargewichtsbereichs 62 bis 200. Beispiele
derartiger niedermolekularer Polyole sind Äthylenglykol, Propylenglykol,Glyzerin, Trimethylolpropan,
1,3»6-Hexantriol usw.
Für das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin geeignete Ausgangsverbindungen sind Umsetzungsprodukte der in der
Polyurethan-Chemie bekannten Polyisocyanate wie zum Beispiel 2,4-Diisocyanatotoluol, 2,6-Diisocyanatotoluol,
4,4I-Diisocyanatodiphenylmethan usw. mit 1 bis 25 Mol-Prozent
der oben angeführten Polyole, wobei bezüglich NCO-Gehalt und Viskosität der Reaktionsprodukte die gleichen
Einschränkungen gelten. In allen Fällen stellen diese
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Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße Verfahren Gemische dar, welche mindestens 2-3 Hauptkomponenten
aufweisen.
Bei Verwendung von Phosgenierungsprodukten aus Anilin/ Formaldehyd mit "besonders niedrigem Gehalt an 2-Kern-Isocyanaten
und daher ungünstig hoher Viskosität,
zum Beispiel mehr als 5000 cP kann es zweckmäßig sein, vor oder nach der Sulfonierung 1 - 30 Gewichtsprozent an Toluylendiisocyanat'oder 2^'-Diphenylmethandiisocyanat in reiner oder technisch roher Form zur Viskositätserniedrigung zuzusetzen.
zum Beispiel mehr als 5000 cP kann es zweckmäßig sein, vor oder nach der Sulfonierung 1 - 30 Gewichtsprozent an Toluylendiisocyanat'oder 2^'-Diphenylmethandiisocyanat in reiner oder technisch roher Form zur Viskositätserniedrigung zuzusetzen.
Als Sulfonierungsmittel kommen die üblichen und dem Fachmann bekannten Produkte in Betracht, insbesondere Schwefeltrioxid; Oleum, Schwefelsäure oder auch Chlorsulfonsäure, bevorzugt sind 10 - 65 prozentiges Oleum sowie
Schwefeltrioxid.
Die Sulfonierung kann sowohl durch unmittelbare Vermischung der Reaktionskomponenten als auch in Anwesenheit von Lösungsmitteln durchgeführt werden. Die verwendeten Lösungsmittel sollen sowohl gegenüber Isocyanat-
gruppen als auch unter den Reaktionsbedingungen gegenüber dem
Sulfonierungsmittel inert sein. Bevorzugt sind Halogenkohlenwasserstoffe ,wie zum Beispiel Dichloräthan, Tetrachloräthan,
Fluortrichloricethan, Methylenchlorid, Chlorbenzol, o-Dichlorbonzol
sowie auch zum Beispiel Nitromethan. Vorzugsweise werden solche Halogenkohlenwasserstoffe verwendet,welche einen
Siedepunkt zwischen 0 - HO0C aufweisen. Die Sulfonierung
wird bei Temperaturen zwischen -20 bis +2000C, vorzugsweise zwischen +20 und +1000C durchgeführt. Im allgemeinen wird das Polyisocyanat gegebenenfalls in einem
Lösungsmittel in Konzentrationen von
20 - 100 Prozent, gelöst vorgelegt und das SuI-
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fonierungsmittel, welches ebenfalls in einem inerten Lösungsmittel,
zum Beispiel Diehlorätnan gelöst sein kann, innerhalb
einer Zeitspanne von im
allgemeinen wenigen Minuten bis mehreren Stunden unter
Rühren zugegeben. Vorzugsweise wird das Sulfonierungsmittel bei Raumtemperatur mit dem Polyisocyanatgemisch
vermischt und das entstandene Gemisch zur Vervollständigung der Reaktion anschließend auf 60 - HO0C
erhitzt. Ist eine längere lagerung des sulfonierten Produkts vorgesehen, so kann auf ein Erhitzen auch
ohne Nachteil verzichtet werden.
Während der Sulfonierung steigt in der Regel die Viskosität des Reaktionsgemisches an. Daher muß
dafür Sorge getragen werden, daß die Menge an Sulfonierungsmittel
keinesfalls zu hoch gewählt wird. Eine Menge von 10 Prozent Schwefeltrioxid, bezogen auf nichtaulfonlertes
Isocyanat bzw. eine äquivalente Menge Oleum, Schwefelsäure oder Chlorsulfonsäure sollte keinesfalls überschritten
werden. Im allgemeinen beträgt die eingesetzte Menge Schwefeltrioxid weniger als 6 Prozent. Die
untere Grenze liegt bei 0,1 Prozent, vorzugsweise 0,2
Prozent. Zwar kann diese Menge ohne weiteres unterschritten werden, doch sind derart geringfügig aulfonierte
Isocyanate im allgemeinen von geringer technischer Bedeutung. Ganz besonders bevorzugt sind Mengen von 0,4-5
Prozent Schwefeltrioxyd.
Besonders bevorzugt ist eine Verfahrensweise, bei welcher gasförmiges Schwefeltrioxid zur Sulfonierung eingesetzt
wird. Die Reaktion kann bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhter Temperatur, zum Beispiel 35 - 1000C
durchgeführt werden, indem in Anwesenheit oder auch in Abwesenheit von Lösungsmitteln SO, in das flüssige
Polyisocyanat eingeleitet oder über die Oberfläche aufgeleitet wird. Zweckmäßigerweise wird SO,, gegebenenfalls
zusammen mit einem Inertgas, wie zum Beispiel ^f
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unter leichtem Überdruck in den Gasraum über der
Flüssigkeitsoberfläche geleitet. Die Durchmischung erfolgt in einfacher Weise durch kräftiges
Rühren der flüssigen Phase.
Besonders günstig ist eine Ausführungsform des Verfahrens,
nach der die Begasung mit SO, bei 100 - 2000C
vorzugsweise 150 - 2000C vorgenommen wird, d.h.
bei einer Temperatür,bei welcher Uretdione
reversibel gespalten werden. Ein besonderer Vorteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß die Sulfonierung
direkt im Anschluß an die Phosgenierstufe, vor oder nach Abdestillieren des hierbei üblicherweise eingesetzten
Chlorbenzols, durchgeführt werden kann. Besonders wirtschaftlich, und daher bevorzugt ist die Begasung der noch
heißen Chlorbenzol-Lösungen der Polyisocyanatgemische unmittelbar
im Anschluß an die Phosgenierung. Überraschenderweise wurde gefunden, daß die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren mit Schwefeltrioxid hergestellten SuIfonierungsprodukte
einen Gehalt an Uretdiongruppen von etwa 0,1-8 Prozent aufweisen, unabhängig von der
angewandten SuIfonierungstemperatur. Wird die Sulfonierung
mit Oleum oder Schwefelsäure durchgeführt, so findet man rneisx ebenfalls einen Gehalt an Uretdiongruppen, vor allem
aber Harnstoff- bzw. Biuretgruppen.
Der unter Erhalt des flüssigen Aggregatzustandes erreichbare SuIfonierungsgrad hängt u.a. auch von der Viskosität
des verwendeten Isocyanatgemischs ab. So lassen sich
niederviskose Produkte ohne Schwierigkeiten hoch sulfonieren, während bei einer Ausgangsviskosität von über 5000 cP
im allgemeinen nicht mehr als 5 Prozent SO·, zur Anwendung
kommen. Auch Isocyanate mit einer Viskosität unter 100 cP werden vorzugsweise mit bis zu 5 Prozent SO·* sulfoniert.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zugänglichen
aromatischen Isocyanatosulfonsäuren können im Anschluß
an ihre Herstellung durch eine Neutralisationsreaktiqn ganz- oder teilweise in die entsprechenden Isocyanatosulfonate überführt werden, welche ebenfalls flüssige
Kompositionen des Viskositätsbereichs 100 bis Βυ υϋϋ
bei 250G darstellen. Geeignete Neutralisationsmittel
sind organische oder anorganische Basen, wie zum
Beispiel Trimethylamin, Triäthylamin, Tributylamin,Dimethylanilin, Urotropin,Natriumhydrogencarbonat, Natriumhydroxid, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonaf, Calcium
hydroxid, Magnesiumhydroxid, Calciumoxid, Magnesiumoxid, Zinkoxid, Natriuiaphosphat. Dabei können anorganische Neutralisationsmittel,
welche selbst nicht stark basisch reagieren wie Galciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Dolomit, Kreide,
Natriuräphosphat, ohne weiteres auch in hohem Überschuß
als Füllstoff eingesetzt werden. Durch die Überführung der Sulfonsäuregruppen in die entsprechenden SuIfonatgruppen
wird die Hydrophilie und Reaktivität der er-
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findungsgemäßen Produkte gesteigert.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zugänglichen Sulfonsäure- und/oder Sulfonatgruppen aufweisenden
flüssigen Polyisocyanate sind gekennzeichnet durch
a) einen NCQ-Gehalt von 10 bis 42 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 18 bis 35 Gewichtsprozent,
b) einen Gehalt an Sulfonsäure- und/oder Sulfonatgruppen
von 0,1 bis 3 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,2 bis 6 Gewichtsprozent,
c) einen Gehalt an ![-{-spektroskopisch nachweisbaren Uretdion-
und/oder Harnstoff- bzw. Biuret- und/oder Urethar- bzw. Ailophanatgruppen von jeweils bis ca. 10 Gewichtsprozent
und
d) eine Viskosität von 100 bis 80 000 cP bei 250C
Bie unter c) genannten Gruppen kennen durch Nebenreaktion
während der Sulfonierung gebildet werden.
Uretnan- und/oder Ailophanatgruppen
Liegen se±bstverständÜ3h auch
dann in den Verfahransprodukten vor, wenn Polyol-modifizierte
Polyisocyanate als Ausgangsmaterialien eingesetzt werden.
Die gemäß erfindungsgemäßem Verfahren zugänglichen flüssigen Polyisocyanatsulfonsäuren mit einem NGO-Gehalt
zwischen 10 und 42 Prozent, vorzugsweise
18 bis 35 Prozent waren bisher nicht bekannt. Diese Substanzen sind in vielfältiger Weise hervorragend zur Herstellung von Schaumstoffen und kompakten Kunst-
18 bis 35 Prozent waren bisher nicht bekannt. Diese Substanzen sind in vielfältiger Weise hervorragend zur Herstellung von Schaumstoffen und kompakten Kunst-
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stoffen geeignet. Sie,lassen sich ohne Schwierigkeiten
nach üblichen Techniken, wie Gießverfahren, sowie
über die üblichen Förder- und Dosiersysteme verarbeiten.
Im Gegensatz zu den entsprechenden nichtsulfonierten
Polyisocyanaten sind die Produkte gemäß Erfindung hervorragend verträglich sowohl mit hydrophoben, als
auch mit hydrophilen Heaktionspartnem,insbesondere
mit Polyäthylenoxidpolyäthern,ionomeren Glykolen und Aminsalzen der verschiedensten Art, Wasser sowie,
wäßrigen Salzlösungen. Dadurch sind die erfindungsgemäßen Polyisocyanate besonders wertvoll zur Herstellung
von hydrophilen Schaumstoffen nach dem Isocyanatpolyadditionsverfahren,
insbesondere Ionomer-Schaumstoffen,
welche beispielsweise als Ionenaustauscher und Agrar-Schaumstoffe verwendet werden können.
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Auögangsmaterialien für die nachstehend beschriebenen
Beispiele:
PF: ' Umsetzungsprodukt von 1 Mol Tripropylenglykol und
5 Mol 4,4I-Diphenylmethandiisocyanat (23 Gewichtsprozent
NCO)
44 V 10: Von rohem Phosgenierungsprodukt eines Anilin/
Formaldehyd-Kondensats wird soviel Diisocyanatodipheny
line than abdestilliert, dai3 der Destillationsrückstand
bei 25°C eine Viskosität von TOO cP aufweist. (2-Kernanteil: 59»7 Gewichtsprozent;
3-Kernanteil: 21,3 Gewichtsprozent; Anteil an höherkernigen Polyisocyanaten: 19,0 Gewichts-,
prozent)
44 V 20: Entsprechend hergestelltes Polyisocyanat mit
einer Viskosität bei 250O von 200 cP. (2-Kernanteil:
44,3 Gewichtsprozent; 3-Kernanteil: 23,5 Gewichtsprozent; Anteil an höherkernigen Polyisocyanaten:
32,2 Gewichtsprozent)
44 ν 40; Entsprechend hergestelltes Polyisocyanat mit
einer Viskosität bei 250O von 400 cP. (2-Kernanteil:
45,1 Gewichtsprozent; 3-Kernanteil: 22,3 Gewichtsprozent; Anteil an höherkernigen
Polyisocyanaten: 32,6 Gewichtsprozent)
44 V 50: Entsprechend hergestelltes Polyisocyanat mit einer Viskosität bei 250C von 500 cP.
(2-Kernanteil: 40,6 Gewichtsprozent; 3-Kernanteil:
27,2 Gewichtsprozent; Anteil an höherkernigen Polyisocyanaten: 32,2 Gewichtsprozent)
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V 170: Entsprechend hergestelltes Polyisocyanat mit
einer Viskosität bei 25°C von 1700 cP.
(2-Kernanteil: 40,3 Gewichtsprozent; 3-Kernan-' teil: 34,0 Gewichtsprozent; Anteil an höherkernigen
I'olyisocyanaten: 25,7 Gewichtsprozent)
SIV/ 454 R1 : 20 prozentige Lösung eines "bei der Destillation
von technischem Toluylendiisocyanat erhaltenen Destillationsrückstandes in rohem Phosgenierungsprodukt
eines Anilin/lFormaldehyd-Kondensats. Viskosität bei 25°0: 1260 cP; NGO-Gehalt: 29,3
Gewichtsprozent
DIVf 454 -R2: 40 prozentige Lösung des obengenannten
Destillationsrückstandes in rohem Phosgenierungsprodukt eines Anilin/Formaldehyd-Kondensats.
Viskosität bei 250C: 2970 cP; NGO-Gehalt: 29,6
Gewichtsprozent
Das aromatische Polyisocyanat wurde vorgelegt und bei der angegebenen Temperatur das SuIfoniefungsmittel zugetropft.
Anschließend wird nachgerührt, gegebenenfalls filtriert und gegebenenfalls vorhandenes Lösungsmittel unter vermindertem
Druck abdestilliert.
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Bei sp. | Isocyaniat | Dichlor- äthan |
Oleum b;5 4 |
SO3 | SO3 33, 3f» in Di*- chloräthan |
Temp. | Nachrühren | E η S Gew.-?» |
d ρ r NCO |
0 d u k t Viskosität cP/25°C |
1 | b70 g PF | - | 20 | - | - | 52-76° | - | 0,2 | 21,1 | dünnflüssig |
2 | 500 g PF | - | - | 20 | - | 23-68° | 3Std.b8-25° | dickflüssig | ||
3 | 500 g 44V4O | 250 | - | - | 71 | 22-31° | 45Min.7O° | 1,5 | — "_ | |
2000 g -"- | 1000 | - | - | ρ. a 6 | 22-33° | 30Min.7O° | 1,5- | 30,5 | 24 300 | |
5 | 2000 g -"- | 400 | - | - | 143 | 22-28° | 3OMin.7O° | 0,8 | 30,7 | 1 400 |
6 | 500 g P | 25O | - | - | 73 | 22-31° | 3OMin.7O° | 25 | dickflüssig | |
7 | 2000 g " | 1000 | - | 144,5 | 22-29° | IStd.65-70° | 0,75 | 25 | 45 000 | |
8 | 2000 g " | 1000 | - | 120 | 22-2b° | lStd.b8-70° | 0,8 | 25 | 6 000 | |
9 | 200 g DIV 454 Rl |
100 | _ | _ | 13,5 | 22-27° | 3OMin.7O° | 0,7 | 29 | ca. 20 000 |
10 | 200 g DIV 454 Rl |
100 | _ | _ | 21,5 | 22-28° | 3OMin.70° | 1,3 | 29 | ca. 50 000 |
11 | 200 g DIV 454 R2 |
100 | _ | 13,5 | 23-27° | 3OMin.7O° | 0,8 | 29 | ca. 50 000 | |
12 | 1000 g 44V10 | 200 | - | - | 71,5 | 24-28° | 3OMin.7O° | 0,67 | 31,4 | 197 |
13 | 1000 g 44V20 | 200 | - | - | 71,5 | 25-29° | _ M_ | 0,62 | 31,4 | 480 |
14 | 1000 g 44V40 | 200 | - | - | 71,5 | '24-28° | — "_ | 0,70 | 31 | 800 |
15 | 1000 g 44V5O | 200 | - | - | 71,5 ' | 24-29° | _ tl_ | 0,72 | 30,5 | 1 071 |
10 | 1000 g 44V170 | 200 | - | 71,5 | 23-28° | -I'-, | ο;ό9 | 30,8 | 3 240 |
- 14 -
Beispiel 17:
Sulfonierung von 44 V 40 mit gasförmigem SO,
In einem 2 1 Dreihalskolben mit Claisen-Aufsatz, der mit
Gasaufleitungsrohr, mechanischem Rührer, Innenthermometer und Trockenrohr versehen ist,werden 500 g Desmodur 44 V
auf 170 - 1750C erhitzt. 13,2 g SO·,, die aus 65 prozentigem
Oleum durch Erwärmen auf 1200G gewonnen werden, läßt
man innerhalb von 2 Stunden auf das gut- gerührte Desmodur 44 ν 40 einwirken, wobei das Gasaufleitungsrohr 2 - 4 cm
über derilüssigkeitsoberfläche gehalten wird. Man erhält
als Produkt ein sulfoniertes Desmodur 44 V 40 mit folgenden vierten: - ·
Schwefelgehalt: 0,69 Prozent
NCO-Gehalt: 29 Prozent
Viskosität: 6075 cP (250C)
NCO-Gehalt: 29 Prozent
Viskosität: 6075 cP (250C)
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Claims (6)
- Patentansprüche:und/oder Sulfonatgruppen aufweisenden aromatischen Polyisocyanaten, dadurch gekennzeichnet, daß man flüssige Mehrkomponentengemische aromatiaoher Polyisocyanate, welche einen NGO-Gehalt von 10 bis 42 Gewichtsprozent und eine Viskosität von 50 bis 10 000 cP bei 250C aufweisen, mit 0,1 - 10 Gewichtsprozent Schwefeltrioxyd oder einer äquivalenten -Menge Oleum, Schwefelsäure bzw. Chlorsulfonsäure bei -20 - +2000C vermischt und ausreagieren läßt und die auf diese Weise ■ erhaltenen SuIfonierungsprodukte gegebenenfalls ganz- oder teilweise mit einer basischen Verbindung neutralisiert.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfonierungsreaktlon in einem inerten Lösungsmittel durchgeführt wird,
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiges Mehrkoniponentengemisch aromatischer Polyisocyanate ein Phosgenierungsprodukt von Anilin/ Pormaldehyd-Kondensaten eingesetzt wird, welches einen Gehalt an«weikernigen Diisocyanate* von 20 bis 80 Gewichtsprozent,dreikernigen Triisocyanaten von 8 bis 40 Gewichtsprozent,vierkernigen Tetraisocyanaten von 3 bis 20 Gewichtsprozent undhöherkernigen Polyisocyanaten von 2 bis 40 Gewichtsprozent aufweist.Le A 14 370 - 16 -309850/1 190
- 4. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekeimzeichnet, daß ale flüssige Mehrkomponentengemisshe aromatischer Polyisocyanate der technische Destillationsrückstand eingesetzt wird, welcher bei der Destillation von technischen !Eoluylendiisoeyanat-Gemisohen anfällt und welcher durch einen Gehalt von maximal 50 Gewichtsprozent an freien Soluylendiisocyanat-Isomeren charakterisiert ist.
- 5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4* dadurch-gekennzeichnet, daß das flüssige Mehrkomponentengemisch aromatischer Polyisocyanate vor, während oder nach der Sulfonierungsreaktion mit 0,2 bis 25 MoI-prozent bezogen auf das Ausgangspolyisocyanatgeiaisch einer mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindung modifiziert wird.
- 6. Gemäß Anspruch 1 bis 5 erhältliche Sulfonsäure- und/oder Sulfonatgruppen aufweisende Polyisocyanate.7· Bei Baumtemperatur flüssige Sulfonsäure- und/oder Sulfonatgruppen aufweisende aromatische Polyiaocyanatgemische gekennzeichnet durcha) einen ICQ-Gehalt von TO bis 42 Gewichtsprozent,b) einen Gehalt an Sulfonsäure- und/oder Sulfonatgruppen von 0,1 bis 8 Gewichtsprozent,c) einen Gehalt an Uretdion- und/oder Harnstoff- bzw. Biuret-, und/oder Urethan- bzw. Ailophanatgruppen von jeweiitbi3 ca. 10 Gewichtsprozent undd) eine Viskosität von 100 bis 80 QOO cP bei 25°ö.Le A 14 570 -17-309850/1190
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