DE2226501B2 - Verfahren zur Metallbeschichtung von Teilchen in einem Fluidatbett, Anwendung des Verfahrens und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Metallbeschichtung von Teilchen in einem Fluidatbett, Anwendung des Verfahrens und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Metallbeschichtung von Teilchen in einem Fluidatbett. Außerdem
bezieht sie sich auf eine Anwendung dieses Verfahrens und auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Die GB-PS 12 32 582 beschreibt ein solches Verfahren,
bei dem mit einem Kupferüberzug versehene Glasperlen mit einem zweiten Überzug aus Zink in
einem Fluidatbett elektrolytisch beschichtet wurden. Mit diesem Verfahren durchgeführte Versuche haben
aber gezeigt, daß die Teilchen im Kathodenbereich relativ lange verweilen und daher an der Kathode
anhaften können, so daß sie mechanisch von der Kathode entfernt werden müssen und unvollständig im
Wirbelbett beschichtet werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, dieses Verfahren so auszugestalten, daß bei Beibehaltung
der Vorteile dieses vorbeschriebenen Verfahrens eine gute Ausbeute bei möglichst gleichmäßiger
Beschichtung der Teilchen erzielt wird.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art gelingt dies gemäß der Erfindung
dadurch, daß durch das Fluidatbett ein pulsierender Strom einer Beschichtungslösung hindurchgeleitet wird,
der auch Fluidatbett pulsieren läßt.
Durch diese Maßnahmen wird die Verweilzeit der Teilchen im Bereich der Kathode verringert und damit
auch eine sonst mögliche Beschichtung der Kathode mit den Teilchen verhindert oder wesentlich reduziert. Die
nach diesem Verfahren hergestellten Teilchen sind daher überall gleichmäßig und dauerhaft beschichtet.
Auch erübrigt sich ein sonst notwendiges und relativ häufiges mechanisches Entfernen der beschichteten
Teilchen von der Kathode.
Bezüglich der Pulsierungsfrequenz wird es bevorzugt, wenn das Fluidatbett mit einer Frequenz von 1 bis
3,5 Hertz pulsiert wird. Wiederum vorzugsweise wird das Fluidatbett mit einer Frequenz von etwa 2,5 Hertz
pulsiert.
Die Rauhigkeit der Beschichtung kann durch den Grad der Expansion des Fluidatbettes während dessen
Strömung kontrolliert werden. Mit wachsender Expandierung erhöht sich die Glätte der Beschichtung. Es wird
bevorzugt, wenn das Fluidatbett beim Pulsieren zwischen 5 und 20 Prozent expandiert wird.
Ferner wird es bevorzugt, wenn eine elektrische Spannung an die Lösung angelegt wird, mit deren Hilfe
die Teilchen elektrolytisch metallisiert werden.
Eine bevorzugte Anwendung des neuartigen Verfahrens bezieht sich auf die Metallbeschichtung von
Schleifteilchen oder auf die Metallbeschichtung von Diamantteilchen.
Eine bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß ein Behälter für das Fluidatbett mit einem Einlaß für die galvanische Lösung mit einer pulsieren-
den Pumpe vorgesehen ist Mit Hilfe der Pumpe wird die
Beschichtungslösung pulsierend durch das Fluidatbett hindurchgeleitet
Außerdem wird ei bevorzugt, wenn ein Elektrodenpaar
vorgesehen ist, von dem eine Elektrode elektrisch ο
mit dem Fluidatbett und die andere Elektrode elektrisch mit der Lösung, jedoch nicht mi· dem Fluidatbett,
verbunden ist
Weiterhin wird es bevorzugt wenn eine poröse Membran vorgesehen ist die das Innere de» Behälters in ι u
ein inneres Abteil und ein äußeres Abteil unterteilt, wobei eines der Abteile das Fluidatbett aufnimmt und in
demselben Abteil eine der Elektroden in Kontakt mit dem Fluidatbett steht und die andere Elektrode in dem
anderen Abteil mit der Beschichtungslösung in Kontakt steht
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet daß eine Platte mit Öffnungen für die
Qeschichtungslösung vorgesehen ist die den Behälter in ein oberes und ein unteres Abteil trennt u:id auf der das
Fiuidatbett ausgebildet ist.
Falls der Behälter oben offen ist, wie es bevorzugt wird, können Zusätze in die Beschichtungslösung
eingegeben werden, ohne das Leitungssystem für die Beschichtungslösung an anderer Stelle öffnen zu 2^
müssen.
Eine wichtige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter einen Auslaß hat, durch den die ourch das Fluidatbett geführte Beschichtungslösung über die m
Pumpe wieder zurück in den Behälter gepumpt werden kann. Die Beschichtungslösung wird hierbei somit in
einem Kreislauf geführt, so daß nur wenig Beschichtungslösung verbraucht wird.
Zur Einstellung des Stroms der Beschichtungslösung is
wird es bevorzugt, wenn eine einstellbare Drossel in der Pumpenleitung vorgesehen ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch eine erste Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig.2 einen schematischen Schnitt entsprechend F i g. 1 bei einer zweiten Ausführungsform.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 10 gezeigt, die zum Beschichten von Teilchenmaterial, insbesondere von
Schleifmateria! verwendet wird. Die Vorrichtung JO besitzt einen am oberen Ende offenen Behälter 12 aus
Glas mit einer perforierten Platte 14 nahe seinem unteren Ende und einen Auslaß 16 nahe seinem oberen
Ende, durch den Flüssigkeit zu einem Vorratsbehälter 18 strömen kann. Eine peristaltische Pumpe 20 pumpt
Flüssigkeit vom Behälter 18 in das untere Ende des Behälters 12 unterhalb der Platte 14. Eine zur Pumpe 20
führende, biegsame Einlaßleitung 21 weist einen Strömungsmesser 22 und eine Drossel 24 auf, die eine
Klemme besitzt, mit der die biegsame Leitung 21 auf verschiedene Stärken zusammengepreßt werden kann,
wodurch die Strömungsrate der Lösung eingestellt wird.
Mit der Pumpe 20 kann die Strömung pulsiert werden, fco
Auf der Platte 14 befindet sich ein Fluidatbett 26 der Teilchen. Eine Lösung zum elektrolytischen Beschichten
wird mit der Pumpe 20 durch die Vorrichtung 10 geführt. Die Strömungsrate ist so gehalten, daß die
durch die Platte 14 verlaufende Lösung das Fluidatbett 26 der Teilchen strömungsfähig macht. Weiterhin wird
durch das Pulsieren der Pumpe 20 ein Pulsieren des Fluidatbettes verursacht
Auf der Mitte der Platte 14 liegt das untere Ende einer Elektrode 28, die als: Kathode (Kohlestift) ausgebildet
ist Die Elektrode 28 besitzt eine derartige Höhe, daß ihr oberes Ende sich stets unterhalb der Oberfläche des
Fluidatbettes 26 befindet. Eine zugehörige Elektrode 30, die als Anode wirkt, ist koaxial oberhalb der Elektrode
28 in Gestalt eines Metallschlauch« vorgesehen; die Elektrode 30 befindet sich etwa einen bis zwei
Zentimeter oberhalb der maximalen Höhe des Fluidatbettes.
Mit der oben beschriebenen Vorrichtung wurden Diamantteilchen mit Kupfer beschichtet Es wurde eine
Beschichtungslösung verwendet die aus 200 g/l Kupfersulfat, 50 g/i Schwefelsäure und 2 g/l Gelatine bestand.
Um die Diamanten elektrisch leitend zu machen, wurde chemisch eine Nickelschicht von 3 bis 5
Gewichtsprozent der unbeschichteten Diamanten aufgetragen.
Auf der Platte 14 wurden 17 g der mit Nickel beschichteten Diamanten so angeordnet, daß ein
Fluidatbett gebildet wurde. Anschließend wurde die1 Beschichtungslösung bei einer Strömungsrate zwischen
0,1 und 0,9 I/min durch das Fluidatbett geführt, so daß es strömungsfähig gemacht wurde, und durch die Pumpe
20 wurde die Strömung mit 2,5 Hertz zum Pulsieren gebracht, wobei das Fluidaibett in derselben Weise
pulsierte.
Bei einem Potentialgefälle zwischen Anode und Kathode von 15 V zum Induzieren eines Stromes von
0,19 A/g Diamantteilchen wurden diese mit Kupfer beschichtet Auf diese Weise wurde eine Kupferbeschichtung
von 50 Gewichtsprozent der mit Nickel beschichteten Diamanten auf die Diamantteilchen im
Zeitraum von 4V2 Stunden aufgetragen. Die Kupferschicht
besaß eine Dichte von 8,5 g/cm3. Diese Dichte liegt beträchtlich über der von mittels herkömmlicher
Verfahren erzielten Dichte /.wischen 7,8 und 8,0 g/cm3.
Die Bedeutung der höheren Dichte liegt in der Verbesserung der Bindefähigkeit der Beschichtung an
die Diamanten, wodurch die Bindungseigenschatten der Diamanten in Schleifwerkzeugen wie z. B. Harz- oder
Metallschleifrädern, Sägen und Pressen verbessert werden.
Darüber hinaus wurden keine Agglomerationen der Partikel beobachtet, und es wurden keine Partikel auf
die Kathode aufgetragen.
Die beschriebene Vorrichtung und da:>
Verfahren beziehen sich zwar auf Diamantteilchen und Kupferbeschichtungen. Gleichwohl können andere Teilchen, wie
kubisches Bornitrid, Siliziumkarbid oder Keramik und andere Metalle, wie Nickel, Gold und Kobalt, zur
Beschichtung dieser Teilchen verwendet werden.
In F i g. 2 ist eine abgeänderte Vorrichtung 40 gezeigt, die einen Behälter 42 aus Glas mit einer Platte 44
aufweist. Die Platte 44 ist ähnlich der Platte 14 ausgebildet und am unteren Ende des Behälters 42
angeordnet. Der Bereich oberhalb der Platte 44 ist durch eine poröse Membran 50 in ein inneres und ein
äußeres Abteil 48 beziehungsweise 46 aufgeteilt, die koaxial zueinander angeordnet sind. Eine Elektrode 52
(Kohlekathode) erstreckt sich in die innere Kammer 48 und eine Elektrode 54 (Metallanode) erstreckt sich in die
äußere Kammer 46. Die Diamanten sind in ein Fluidatbett 58 in der Kammer 48 auf der Platte 44
ai.seordnet Die Vorrichtung 40 weist einen Vorratsbehälter
60, eine Pumpe 62 und eine Drossel 64 sowie einen Strömungsmesser 66 auf, die mit den entsprechenden
Teilen der ersten Ausführunesform übereinstimmen
können.
Die Vorrichtung 40 arbeitet in derselben Weise wie die Vorrichtung 10, sie besitzt jedoch den Vorteil, daß
das zwischen Anode und Kathode geschaffene elektrische Feld einheitlicher ist, wodurch eine verbesserte
Beschichtung des Teilchenmaterials durch das Metall erreicht wird.
Claims (14)
1. Verfahren zur Metallbeschichtung von Teilchen
in einem Fluidatbett, dadurch gekennzeichnet,
daß durch das Fluidatbett (26, 58) ein pulsierender Strom einer Beschichtungslösung hindurchgeleitet
wird, der auch das Fluidatbett pulsieren läßt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fluidatbett (26, 58) mit einer Frequenz von 1 —3,5 Hertz pulsiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fiuidatbett (26, 58) mit einer
Frequenz von etwa 2,5 Hertz pulsiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß das Fluidatbett beim
Pulsieren zwischen 5 und 20 Prozent expandiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—4, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische
Spannung an die Lösung angelegt wird, mit deren Hilfe die Teilchen elektrolytisch metallisiert werden.
6. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche auf die Metallbeschichtung
von Schleifteilchen.
7. Anwendung des Verfahrens nach einem der Patentansprüche 1—5 auf die Metallbeschichtung
von Diamantleilchen.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens jo
nach einem der Ansprüche 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Behälter (12,42) für das Fluidatbett
(26,58) mit einem Einlaß für die galvanische Lösung mit einer pulsierenden Pumpe (20, 62) vorgesehen
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektrodenpaar (28, 30; 52, 54)
vorgesehen ist, "on dem eine Elektrode (28, 52) elektrisch mit dem Fluidatbett und die andere
Elektrode (30,54) elektrisch mit der Lösung, jedoch nicht mit dem Fluidatbett, verbunden ist
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine poröse Membran (50)
vorgesehen ist, die das Innere des Behälters (42) in ein inneres Abteil (48) und ein äußeres Abteil (46)
unterteilt, wobei eines der Abteile (48) das Fluidatbett (58) aufnimmt und in demselben Abteil
eine der Elektroden (52) in Kontakt mit dem Fluidatbett steht und die andere Elektrode (54) in
dem anderen Abteil (46) mit der Beschichtungslösung in Kontakt steht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8—10,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Platte (14,44) mit öffnungen für die Beschichtungslösung vorgesehen
ist, die den Behälter (12, 42) in ein oberes und ein unteres Abteil trennt und auf der das Fluidatbett (26,
58) ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 — 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (12, 42) oben offen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8—12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (12, 42) einen Auslaß (16) hat, durch den die durch das
Fluidatbett (26, 58) geführte Beschichtungslösung über die Pumpe (20, 62) wieder zurück in den
Behälter gepumpt werden kann.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8—13,
dadurch gekennzeichnet, daß eine einstellbare Drossel (24,64) in der Pumpenleitung vorgesehen ist.
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