DE2225565A1 - Farbstoffüberträger für das Färben von Polyestermaterial - Google Patents
Farbstoffüberträger für das Färben von PolyestermaterialInfo
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Description
SANDOZ A.e.
BASEL CSchwelzJ
BASEL CSchwelzJ
Case 150-3292
Färbstoffüberträger für das Färben von Polyestermaterial
Gegenstand der Erfindung sind Farbstoffüberträger für das Färben mit wässrigen Dispersionen, die ein Gemisch
aus Diphenyl, Phenyltoluoleri und Fluoren und gegebenenfalls
weitere organische Verbindungen enthalten.
Es wurde gefunden, dass Gemische, die JO bis 60 Gewiehtsteile
Diphenyl, 5 bis 35 Gewichtsteile Phenyitoluole und
5 bis 25 Gewichtstelle Fluoren enthalten, wobei die Summe der Einzelbestandteile 100 Gewichtsteile nicht überschreiten
darf, sich ausgezeichnet als Farbstoffüberträge]
2098 50/1226
- 2 - Case 150-3292
(Carrier) beim Färben von Fasern oder Fäden oder daraus hergestellten Materialien aus linearen, gesättigten,
aromatischen Polyestern eignen. Diesem Farbstoffüberträgergemisch können bis zu etwa J>Q Gewichtsteile eines oder
mehrerer bekannter Farbstoffüberträger, z.B. Naphthalin, Diphenyläther, Diphenylmethan, Benzoesäure-
methyl- oder -äthylester und/oder Tetrahydronaphthalin
beigemischt sein.
Die erfindungsgemässen Farbstoffüberträger fallen als preiswerte
Nebenprodukte bei der grosstechnischen Herstellung von Aromaten (Benzol, Toluol, Aethylben2ol, Xylole), z.B. bei
Dealkylierungsreaktionen, an. Bei Temperaturen unter etwa 25°-4O°C stellen diese Aromatengemische eine weisse, teilweise
kristalline Masse dar. Gegenüber den reinen Einseikomponenten
ist die tfristallisierungstendenz ganz wesentlich
herabgesetzt, dies ist einer der erfindungsgemässen Vorteile gegenüber den bisher als Farbstoffübertrager bekannten, im
wesentlichen reinen Verbindungen oder Gemischen aus zwei im wesentlichen reinen Komponenten. So können z.B. Carrier die
aus praktisch reinem Diphenyl bestehen, dem Färbebad erst
bei Temperaturen um 600C zugesetzt worden, weil sich sonst
209850/1226 /. *AD original
Case 150-3292
kristalline Ausscheidungen bilden, die zu unegalen Färbungen
führen. Aus Färbebädern, die praktisch reines Diphenyl als Carrier enthalten, sublimiert Diphenyl auch leicht ab und
setzt sich in kristalliner Form an kalten Apparateteilen fest, was bei den erfindungsgemässen Färbebeschleunigern
nicht der Fall ist. Die erfindungsgemässen Aromatengemische lassen sich auch leichter in der Färbeflotte emulgieren
und erleichtern dadurch die Herstellung egaler Färbungen bei optimaler Farbstoffaüsbeute wesentlich. Die neuen
Farbstoffüberträger sieden zu 90 bis 98 % im Bereich
zwischen 200 und 2900C. Sie sind insbesondere auch für das
Färben texturierter Polyestermaterialien brauchbar. Die erfindungsgemäss verwendeten Farbstoffübertrager beeinflussen die Lichtechtheitseigenschaften der mit ihrer Hilfe
erhaltenen Färbungen praktisch nicht.
Das Färben (worunter auch das Klotzen verstanden wird), bzw.
Bedrucken mit den erfindungsgemässen Farbstoffüberträgern erfolgt auf allgemein bekannte Weise; vorteilhaft ist es
z.B. dem Färbebad, bzw. der Klotzflotte oder Druckpaste die Farbstoffüberträger in feinverteilter Form, vorzugsweise als
wässrige Emulsion und in" Mengen zwischen etwa 2 bis 35 %,
bezogen auf das Gewicht des zu behandelnden Materials, zuzusetzen.
Die Emulsionen werden zweckmässig mit Hilfe von Emul-
. ,.:.- 209850/1226 :. u: ,. .-.,-:.
- 4 - Case 150-2292
gatoren erzeugt. Als solche eignen sich z.B. Anlagerungsprodukte von Aethylenoxid an Alkylphenole wie Nonylphenol und
Dodecylphenol oder an Ricinusöl, ferner Alkylbenzolsulfonate, Dodecyldiphenylätherdisulfonat, neutralisierte Sulfonate aus
KondensationsproduKten des Phenols oder Naphthalins mit■Formaldehyd oder Mischungen der vorerwähnten Emulgatoren.
Die Emulgatoren, bzw. Emulgatorgemische werden den erfindungsgemässen
Farbstoffüberträgern, bzw. Mischungen dieser mit bekannten FarbstoffÜberträgern im allgemeinen in Mengen von
5-30, vorzugsweise 15-25 Gewichtsprozent, bezogen auf die angewendete Menge Farbstoffüberträger zugesetzt, wobei die
Emulgatoren vorzugsweise über 60,. insbesondere zwischen 80 und 95 Gewichtsprozent eines anionischen Dispergiermittels
und 5 bis 15 % eines nichtionogenen Dispergators enthalten.
Als anionaktive Dispergatoren bzw. Emulgatoren kommen insbesondere
diejenigen in Betracht, die mit den erfindungsgemäss
verwendeten Carrier-Wirksubstanzen während des Färbeprozesses
nur ein geringes Schäumen verursachen. An dieser Stelle ist auoh z.B. Paraffinöl zu erwähnen, das einen positiven Einfluss
auf die Emulsionsstabilität und auf die Verhinderung des
Schäumens ausübt. Zu den anionaktiven Emulgatoren gehören
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- 5 - Case 150-2292
z.B. : Ricinusölsulfonate, Oelsäureestersulfonate, Alkylnaphthalinsulfonate,
Berhsteinsäure-diäthyl-hexylester-sulfonate, Xylolsulfonate oder Toluolsulfonate. Als nichtionogene Desperateren kommen z.B. Fettsäure-, Aryl- oder Alkylphenylpolyglykoläther
in Betracht; wobei Dispergatoren mit mehr als 25-30 Aethylenoxideinheiten zu höchstens 5 % im Emulgatorgemisch
anwesend sein sollen.
Eine Zwischenstellung nehmen die Polyglykolätherderivate mit ca. 6-15 Mol angelagerten Aethylenoxidgruppen ein, besonders
dann, wenn sie teilweise carboxyraethyliert, sulfatiert oder phosphatiert sind. Carboxymethylierte Polyglykolätherderivate
mit mehr als 25 Mol Aethylenoxid sind in ihrer VJirkung den
nicht carboxymethylierten Emulgatoren mit ähnlichem Aethylenoxidgehalt
vergleichbar. .
Die Vervjendung eines möglichst anionaktiven Emulgators ist
bei Einsatz der erfindungsgemässen Carrier-Wirksubstansen
zur Erreichung von tiefen Färbungen notwendig; wenn der Emulgator einen zu hohen Prozentsatz des nichtionogenen Emulgators
enthält, sind tiefe Schwärζfärbungen kaum möglich. Istder
Emulgator dagegen nur anionaktiv (spez. Sulfonate : Dodecylbenzolsulfonate)
so zieht der Farbstoff"häufig zu rasch auf und die Reibechtheiten werden schlechter. Die Emulgator-
209850/1226 ■
-* 6 - Case 150-3292
präparate werden entweder dem Färbebad, bzw. der Druckpaste
zugesetzt oder direkt mit einem geeigneten Farbstoff zu einem fertigen Färbepräparat verarbeitet. Wenn auch die erfindungsgemässen
Farbstoffübertrager für das Färben von hochschniel"
zenden, insbesondere auch texturierten Polyestermaterialion
bestimmt sind, so lassen sich auch andere hydrophobe und schwerifärbbare Kunststoffe mit einer Vielzahl von Estergruppen
im Molekül, z.B. Cellulosetriacetat, oder auch lineare Polyurethane mit ihrer Hilfe oft besser und leichter färben.
Die Farbstoffüberträger eignen sich besonders beim Färben mit
Dispersions-, Entwicklungs- und Küpenfarbstoffen, wobei man
sie auch zur Vorbehandlung des zu färbenden Gutes- benützen kann. Die zu färbenden Gebilde können nach den für das Färben
mit Dispersionsfarbstoffen üblichen Färbe- und Druckvorcchriften,
insbesondere nach dem sogenannten Ausziehverfahren, in
wässriger Dispersion, bei Temperaturen bis zu l40°C, gefärbt
werden, wobei die Farbstoffe dem Färbebad stets in feinverteiltem
Zustand zugesetzt und die erhaltenen, gefärbten Materialien nötigenfalls reduktiv nachbehandelt werden
können.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind
in Celsiusgraden angegeben.
209850/1226
Case 150-3392
100 Teile eines; Polyestergewebes werden in ein 40° v/armes Bacl
gegeben, das aus 4000 Teilen Wasser, 2 g/l Ammonsulfat (wasserfrei)
, 0,6 Teilen e_ines feindispergierten Farbstoff gemisches
aus je 50 % von Farbstoffen der Formel
OH
und
H0N
2 ι |
O
y |
OH
I |
(β! | ||
T HO |
T | X^H.. |
und 10 Teile des Farbstoffüberträger-Emulgator-Gemisches I
(Beschreibung unten), das im Bad emulgiert ist, besteht und das mit Ameisensäure auf pH 5 gestellt wurde.
Man erhitzt innerhalb von 30 Minuten auf etwa 97°, färbt bei dieser Temperatur etwa 1 Stunde und erhält nach dem Waschen
und Spülen ein egal blau durchgefärbtes Gewebe mit ausgezeichneten Echtheitseigenschaften.
Färbungen gleicher Qualität erhält man bei Verwendung der übrigen, in der Tabelle angeführten Farbstoffüberträger-Emulgatoren-Gemische
II und III.
Ausgezeichnet egale und echte Färbungen erhält man auch mit
den Farbstoffen der folgenden Formeln : -.:*:--:. -
• 209850/1226
Case 150-3292
OH
HO 0 KH,
(B) blau
°C2H5
Br NHCOCH
blaU
•OH
(D) gelb
O2N-
Cl
2^.2OCOCH -^ίΐ-i-
€H CrI
gelbbraun
N (CH2CH2OCOCH3)
KHCOC2H5 (P)
scharlachrot
209850/12 2
Case 150-3292
Farhsto f fiXbcr. tr ac^er^Emulctator en~Geini_schQ
I. 80 % eines technischen Aromatengemisches, Nebenprodukt
bei der Benzolherstellung, bestehend aus :
33 % Diphenyl,
25 % Phenyltoluplen,
15 % Fluoren, ·'.·■·
27 % Aromaten in geringen Mengen {Tetrahydronaphthalin, Naphthalin, Diphenylether, 0iphenylwe.th.an,
höher alkyliertes Diphenyl, Cg-Aroma-ten, 'Änthra
cen, Phenanthren und weitere, unfeeliannte. Sub-
% Paraffinöl,
% Monoäthanolaminsalz der Dodecy!benzolsulfönsäure,
% Monoäthanolaminsalz der Dodecy!benzolsulfönsäure,
% eines technischen Aromatengewisehes, bestehend aus :
60 % Diphenyl, ·
15 % Phenyltoluolen,
20 % W luoren,
20 % W luoren,
5 % Aromaten in geringen Mengen, wie bei 1,
% Diphenyl ä,thtr, ·
% Naphthalin.,
% Dir-nanylpheno>cy^5.äthox ^ essig saures Na.tr-iunr,
% Di-butyiphenoxy-(7.i*thoxy)-essigsaures Natrium,,
% Bernsteinsäure-diäthyl-he^lester^natriumsulfonat f
- 10 - Case 150-3292
5 % hochsulfoniertes Ricinusöl, enthaltend ca. 80 %
Ricinusöl und ca. 18 % organise)) gebundenes SO-,
1 % Isobutanol,
4 % Paraffinöl.
4 % Paraffinöl.
III. 80 % eines technischen Äromatengemisches wie bei II,
10 % Paraffinöl, . ■
9 % des Anlagerungsprodukts von 40 Mol ^ethylenoxid an
9 % des Anlagerungsprodukts von 40 Mol ^ethylenoxid an
Ricinusöl,
1 % iionoäthanolaitiinsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure.
1 % iionoäthanolaitiinsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure.
209850/1226
Claims (2)
1. Farbstoffübertrager, dadurch gekennzeichnet, dass er
aus einem Gemisch besteht, das 30 bis 60 Gewichtsteile
Diphenyl, 5 bis 35 Gewichtsteile Phenyltoluole und 5 bis 25 Gewichtsteile Fluoren enthält, wobei die Summe
der Einzelbestandteile 100 Gewichtsteile nicht überschreiten darf.
2. Verwendung der Farbstoffüberträger gemäss Patentanspruch
I, zum Färben oder Bedrucken von Fasern oder Fäden oder daraus hergestellten Materialien aus hochpolymeren.,
linearen, gegebenenfalls texturierten Polyestern.
3· Verfahren zum Färben von Fasern oder Fäden oder daraus
hergestellten Materialien aus linearen, aromatischen Polyestern mit einem Farbstoffübertrager, dadurch gekennzeichnet,
dass der Farbstoffübertrager aus einem Gemisch besteht, das 30 bis 60 Gewichtsteile Diphenyl,
5 bis 35 Gewichtstelle Phenyltcluole-und 5 bis 25
Gewichtsteile Fluoren enthält, wobei die Summe der Einzelbestandteile 100 Gewichtsteile nicht überschreiten
darf. S\
209850/1226 ,
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