DE2225492C3 - Pulverbeschichtungskammer zur elektrostatischen Beschichtung - Google Patents
Pulverbeschichtungskammer zur elektrostatischen BeschichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pulverbeschichtungskammer zur elektrostatischen Beschichtung,
mit einer Eintrittsschleuse und einer Austrittsschleuse für die zu beschichtenden Gegenstände, mit
einem Pulvereinlaß und mit einer lonisierungseinrichtung zur Ionisierung des Pulvers und /ur Erzeugung
eines elektrischen Feldes, sowie mit einer Blaseinrichtung, um das Pulver in der Beschichiungskammer ständig
in Bewegung zu halten.
Bei Pulverbeschichtungskammern der eingangs genannten Art wird eine Schicht eines Pulvers auf den zu
beschichtenden Gegenstand aufgebracht und anschließend durch Erhitzen zum Schmelzen gebracht, so daß
eine dünne, festhaftende Schicl.t entsteht.
Die bekannten Pulverbeschichtungskammern wurden aus dem elektrostatischen Spritzen entwickelt. Dabei
wird das Pulver durch einen Luftstrahl einer unter Hochspannung stehenden Düse zugeführt und von dieser
auf den zu beschichtenden Gegenstand gesprüht, der sich im allgemeinen auf Erdpotential befindet. Bei
automatischen Anlagen werden mehrere Düsen verwendet, die an verschiedenen Seiten des zu beschichtenden
Gegenstandes angebracht sind und sich mit diesem in einer Pulverbeschichtungskammer befinden.
Solche Anordnungen weisen nun verschiedene Nachteile auf. Zum einen besteht die Notwendigkeit, eine
Anlage zur Wiedergewinnung und Wiederverwendung von nichtverbrauchtem Pulver vorzusehen, da trotz der
elektrostatischen Kräfte ein Teil des Pulvers nicht zum Beschichten gelangt, sondern sich auf dem Boden der
Pulverbeschichtungskammer ansammelt. Dieses nichtverbrauchte Pulver muß wiederverwendet werden, um
die Kosten zu senken. Dazu benötigt man eine Saugeinrichtung, einen oder mehrere Filter und eine Anordnung
zum Wiedereinbringen in die Pulverbeschichtungskammer. Mit den für die gegenwärtigen industriellen
Anlagen erforderlichen großen Pulvermengen erreichen diese Pulver-Wiedergewinnungsanlagen
enorme Ausmaße. Außerdem wurde festgestellt, daß das wiedergewonnene Pulver durch den Luftstrom derart
verunreinigt wird, daß die Farbe einer mit diesem Pulver aufgetragenen Schicht von der Farbe einer mit
frischem Pulver aufgetragenen Schicht abweicht. Der Einsatz von Luftfiltern ist zu aufwendig und scheidet
daher aus.
492 Zum anderen besteht in den Beschichtungskammern ' durch zufällig auftretende Funken Explosionsgefahr, da
die verwendeten Pulver aus organischem Material bestehen und in dem Pulver-Luft-Sauerstoff-Gemisch
durch einen Funken eine Kettenreaktion ausgelöst werden kann. Auch wenn man sich bemüht, die mittlere
Pulverkonzentration, entsprechend den Sicherheitsvorschriften, erheblich unter dem Schwellwert für Explosionen
zu halten, so schwankt doch die örtliche Pulverkonzentration erheblich, vor allem in der Nähe der Düsen.
Ein weiterer Nachteil der selbsttätig arbeitenden Anlagen besteht darin, daß sie durch die Verwendung
mehrerer Düsen einen komplizierten und störanfälligen Aufbau aufweisen. Es müssen nämlich entweder mehrere
Pulver-Vorratsgefäße oder ein Pulver-Vorratsgefäß mit mehreren Verteilwegen vorgesehen werden.
Eine mit Sprühdüsen arbeitende Pulverbeschichtungskammer ist aus der DT-OS 20 37 644 und eine lediglich
mit einer Blasvorrichtung arbeitende Anlage aus der DT-OS 19 08 259 bekannt. Bei der letztgenannten
Anordnung besieht die Beschichtungskammer aus einem Pulverbehälter, in welchem eine Pulvermenge
mittels eines am Boden des Behälters angeordneten Ventilators auf einen zu beschichtenden Gegenstand
geschleudert wird.
Bei einer weiteren bekannten Anordnung befindet sich in einem oben offenen Behälter ein Pulvervorrat
auf einem perforierten Zwischenboden des Behälters und wird von unten mittels Druckluft angeblasen
(OE-PS 2 47 997).
Es ist ferner aus der Anordnung der US-PS 11 95 561
bekannt, innerhalb einer Beschichtungskammer Ventilatoren unterhalb der Oberseite der Beschichtungskammer
vorzusehen, wobei die Pulverzuführung zur Beschichtungskammer nicht kontinuierlich, sondern
schubweise erfolgt. Bei allen vorausgehend genannten Anlagen ändert sich die Menge des jeweils in der Pulverbeschichtungskammer
vorhandenen Pulvervorrats, womit die Gleichmäßigkeit der Beschichtung im gewissen
Umfang von der Materialmenge in der Pulverbeschichtungskammer abhängig ist, da bei großem Vorrat
eine andere Teilchenkonzentration in der durch die Blaseinrichtung erzeugten Wirbelschicht als bei geringem
Vorrat zu erwarten ist.
Zur Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Beschichtung wurde deshalb ferner bereits eine ebenfalls
mit elektrostatischer Aufladung arbeitende Pulverbeschichtungskammer vorgesehen, an deren Boden eine
mit einem Filter versehene Pulverabzugsleitung vorhanden ist, die zur Abführung überschüssigen Pulvers
dient, und die in ein Vorratsgefäß mündet, welches über einem perforierten Zwischenboden eine Pulvermenge
sowie einen Dosiermischer aufnimmt. Dabei wird dem unler dem Zwischenboden angeordneten Raum Luft
unter schwachem Druck zugeführt, während der Dosiermischer aus einer Druckluftleitung besteht, die in
eine offene Hülse eingreift, welche über eine Rohrleitung mit einer Sprühdüse verbunden ist. Mittels einer
Verschiebung der Hülse auf der von der Hülse wegführenden Rohrleitung ist eine Einstellung der angesaugten
Pulvermenge möglich, jedoch weist die bekannte Anordnung den Nachteil auf, daß infolge der Rückführung
überschüssigen Pulvers in das Vorratsgefäß Farbungleichmäßigkeiten durch das Wiedergewonnene Pulver
auftreten können (DT-OS 20 54 242).
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine in bekannter Weise mit einer Ionisierung-
kammer und mindestens teilweise mit einer inerten Gasfüllung arbeitende Beschichtungskammer zu schaffen,
bei welcher eine gleichmäßige Beschichtungsdichte der behandelten Gegenstände erreicht wird, ohne daß
irgendwelche Farbänderungen i:>. der Beschichtung als
Folge von wiedergewonnenem Beschichtungspulver auftreten können.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreich,, daß un ter
Wegfall eines Pulvervorratsgefäßes die der Pulverbeschichtungskammer
durch den Pulvereinlaß zügeführte vorgegebene Pulvermenge pro Zeiteinheit
gleich der Pulvermenge ist, die in derselben Zeiteinheit als Beschichtung die mindestens teilweise mit inertem
Gas gefüllte Pulverbeschichtungskammer verläßt.
Die Verwendung eines inerten Gases an Stelle von
Druckluft ist bei Wirbelsintergeräten zur Herstellung von Kunststoffüberzügen auf Metallen an sich bekannt
(Technische Rundschau, I.Juni 1956, Nr. 24, »Kunststoffüberzüge
auf Metalien«, S. 2. Bild 8).
Die Erfindung wird an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es
zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht und
F i g. 2 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Pulverbeschichtungskammer.
In den Figuren bezeichnet 1 die zu beschichtenden Gegenstände, die auf einem Transportband 2 der elektrostatischen
Pulverbeschichtungskammer 3 zugeführt werden und in diese durch eine Eintrittsschleuse 4 gelangen,
um sie nach erfolgter Beschichtung durch eine Austrittsschleuse 5 zu verlassen.
Besonders günstig ist es, wenn die Eintritts- und die Austrittsschleuse geneigte, schwingende Böden aufweisen.
Die Böden der Eintrittsschleuse 4 und der Austrittsschleuse
5 sind gegen die Horizontale geneigt und werden von einem Vibrator 6 zum Schwingen gebracht.
Im Inneren der Pulverbeschichtungskammer 3 befindet sich eine Blaseinrichtung, die vorteilhaft aus umlaufenden
Propellern 7 besteht, sowie eine vorteilhaft aus metallischen Spitzen oder Drähten 8 bestehenden lonisierungseinrichtung,
die mit einem nicht dargestellten Hochspannungsgenerator verbunden ist, ein Gaseinlaß
9 sowie ein Pulvereinlaß 10.
Die Anordnung arbeitet wie folgt:
Durch den Gaseinlaß 9 wird der Pulverbeschichtungskammer 3 ein inertes Gas. z. B. Stickstoff, zugeführt,
so daß ein leichter Überdruck in der Kammer 3 entsteht. Eine regelbare Menge des Pulvers wird der
Pulverbeschichtungskammer durch den Pulvereiniaß 10 zugeführt, durch die metallischer Spitzen oder Drähte
8 ionisiert und durch das zwischen diesen Spitzen oder Drähten 8 und den geerdeten Gegenständen 1 herrschende
elektrische Feld in Richtung der zu beschichtenden Gegenstände 1 beschleunigt. Die Propeller 7 erzeugen
eine sich ständig in Bewegung befindliche Pulverwolke und verhindern so größere Pulveransammiungen
auf dem Boden der Kammer. Durch das von den Vibratoren 6 erzeugte Schwingen der geneigten Böden
der Eintrittsschleuse 4 und der Austrittsschleuse 5 wird erreicht, daß möglicherweise dort niederschlagendes
Pulver auf den Boden der Pulverbeschichtungskammer 3 fällt. Das Pulver wird der Puiverbeschichtungskammer
3 durch den Pulvereiniaß 10 mittels eines strömenden Gases zugeführt, wobei das Gas ein inertes Gas
sein kann, so daß sich der eigene Gaseinlaß 9 in diesem speziellen Fall erübrigt. Allerdings muß dann vor Inbetriebnahme
der Anordnung die Pulverbe.chichtungskammer 3 mit einer ausreichenden Menge des inerten
Gases gefüllt sein.
Die Dicke der auf die Gegenstände aufgebrachten Pulverschichl hängt ab von der Pulverkonzentration in
der Pulverbeschichtungskammer, der Hochspannung und der Geschwindigkeit, mit der die Gegenstände die
Kammer durchlaufen, wobei die pro Zeiteinheit der Pulverbeschichtungskammer zugeführte Pulvermenge
gleich der Pulvermenge ist, die in derselben Zeiteinheit die Pulverbeschichtungskammer als aufgebrachte
Schicht verläßt.
Dabei konnte festgestellt werden, daß ein einziger Pulvereinlaß ausreichend ist, um die Gegenstände auf
allen Seiten gleichmäßig in einer explosionsfreien Atmosphäre zu beschichten.
Nach Durchlaufen der Pulverbeschichtungskammer 3 werden die Gegenstände 1, wie üblich, in einen Ofen
eingebracht, um das Schmelzen des Pulvers zu ermöglichen, so daß eine dauerhafte Schicht entsteht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:22Pulverbeschichtungskammer zur elektrostatischen Beschichtung, mit einer Eintrittsschleuse und einer Austrittsschleuse für die zu beschichtenden Gegenstände, mit einem Pulvereinlaß und mit einer lonisierungseinrichtung zur Ionisierung des Pulvers und zur Erzeugung eines elektrischen Feldes, sowie mit einer Blaseinrichtung, um das Pulver in der Be-Schichtungskammer ständig in Bewegung zu halten, dadurch gekennzeichnet, daß unter Wegfall eines Pulvervorratsgefäßes die der Pulverbeschichtungskammer (3) durch den Pulvereinlaß (10) zugeführte vorgegebene Pulvermenge pro Zeiteinheit gleich der Pulvermenge ist, die in derselben Zeiteinheit als Beschichtung die mindestens teilweise mit inertem Gas gefüllte Pulverbeschichtungskammer (3) verläßt.
Applications Claiming Priority (2)
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FR7121953 | 1971-06-15 | ||
FR7121953A FR2158581A5 (de) | 1971-06-15 | 1971-06-15 |
Publications (3)
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DE2225492B2 DE2225492B2 (de) | 1975-09-11 |
DE2225492C3 true DE2225492C3 (de) | 1976-04-15 |
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