DE22237C - Verschlufsvorrichtung für Dosen, Schachteln u. dgl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 44: Kurzwaaren.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 13. September 1882 ab.

Die umstehend beschriebenen Neuerungen an Dosen beziehen sich auf die bequeme Verschlufsvorrichtung derselben, und ist die letztere anwendbar auf alle Formen von Dosen oder Schachteln, einerlei, ob dieselben aus Metall oder anderem Material hergestellt sind, und ist dieselbe Verschlufseinrichtung auch da anwendbar, wo sich im Innern der Schachteln Theile zusammenlegen, die beim Oeffnen der Dosen ein Ganzes bilden, wie z. B. bei Taschenlaternen.

In beiliegender Zeichnung sind beispielsweise drei Ausführungsformen dieser Einrichtung dargestellt, und zwar zeigen:.

Fig. ι bis 3 eine Dose oder Schachtel mit allseitig abgerundeten Ecken und einseitigem Verschlufsdeckel;

Fig. 4 bis 8 eine gleiche Dose mit Verschlufs auf beiden Seiten;

Fig. 9 und 10 eine Streichholzbüchse mit winklig gebogenem Deckel;

Fig. 11 und 12 eine solche Büchse mit flachem Deckel.

Der Deckel A, Fig. 1 bis 3, ist aus einem Stück in der entsprechenden Form gestanzt und dreht sich um einen Querstift a, welcher in den Seitenwänden des Schachtelgehäuses B befestigt ist. Eine Spiralfeder b zwingt den Deckel A stets, sich zu schliefsen, und kann man die Dose nur öffnen, wenn man auf das unterste äufserste Ende c des Deckels einen Druck ausübt, Fig. 2.

Dieselbe Einrichtung mit je einem Deckel CC an jeder Seite des Schachtelgehäuses veranschaulichen die Fig. 4 und 8, und zwar ist die Schachtel mit Inhalt (Cigaretten) dargestellt.

Damit beim Oeffnen des Deckels A bezw. der beiden Deckel C C der Inhalt von den Enden derselben, welche sich nach innen legen, nicht gedrückt wird, ist bei der Schachtel, Fig. ι bis 3, ein schräger Boden i und bei Fig. 4 bis 7 ein doppelt schräger Boden m eingelöthet, auf welchem die Gegenstände (hier Cigaretten) zu ruhen kommen.

Die Streichholzschachtel, Fig. 9 und 10, besteht aus einem oben offenen Gehäuse E, welches durch den Boden 0 in zwei ungleich grofse Räume getheilt wird. Der im Winkel gebogene Deckel F dreht sich um den Stift p und wird durch die Spiralfeder q immer geschlossen gehalten. Das Oeffnen der Büchse geschieht durch einen Fingerdruck auf das freie Ende χ des Deckels F, Fig. 10.

Ganz analog ist die in Fig. 11 und 12 gezeigte Schachtel construirt. Der Deckel ist jedoch ganz flach und daher die Schachtel am vorderen Ende geschlossen.

Wie leicht ersichlich, kommt die aufsere generelle Form der Schachtel oder Dose bei Anwendung des eben beschriebenen Verschlusses durchaus nicht in Betracht, denn man wird selbst kreisrunde, elliptische und anders geformte Schachteln damit ausrüsten können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Verschlufs für Schachteln oder Dosen aus Holz, Metall oder anderem passenden Material oder für Taschenlaternen, welcher darin besteht, dafs der Deckel sich am unteren Theil desselben auf einem Stift dreht und durch eine Spiralfeder immer zugehalten wird, derart, dafs nur durch einen Druck auf das frei schwebende Ende dieses Deckels das Oeffnen bewirkt werden kann, und wobei endlich der für das Eintreten des Deckelendes nöthige Raum in dem Gehäuse durch einen Boden abgeschlossen wird, wesentlich wie in Fig. ι bis 12 dargestellt ist.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.