DE2219992A1 - Antigonadotrope Arzneimittel - Google Patents
Antigonadotrope ArzneimittelInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D285/00—Heterocyclic compounds containing rings having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by groups C07D275/00 - C07D283/00
- C07D285/01—Five-membered rings
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Description
ORTHO PHARMACEUTICAL CORPORATION,
Raritan, New Jersey, V.St.A.
"Antigonadotrope Arzneimittel"
Priorität: 26. April 1971 - V.St.A. - Nr. 137 K26
Die Erfindung betrifft Arzneimittel mit .antigonadotroper Wirkung
bei männlichen Tieren, die gleichzeitig die Größe und das Wachstum von Prostata und Samenblasen negativ beeinflussen.
Zur. Unfruchtbarmachung männlicher Tiere wird seit langem ein
antispermatogenes Mittel gesucht, das nach der Definition an einer oder mehreren Stellen in den komplizierten biochemischen
Ablauf der Spermatogenese eingreift. Die. bisher bekannten» auch
"beim Menschen wirksamen Verbindungen sind nur beschränkt klinisch
tauglich, da die Sterilität nach Einnahme der Präparate bzw. die Fruchtbarkeit nach Absetzen der Präparate nur mit zeitlicher Ver~
zögerung eintreten, so daß ,sie nur-einen schmalen Sicherheitsbereich bieten. . .
Ig wurde bisher versucht, nicht-hormonale, antigonadotrope Mittel
herzustellen, die spezifisch das Keimepithel beeinflussen und " ! über- einen Androgenentzug die Sterilität bewirken. Derartige Verbin- ' |
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ORIGINAL INSPECTED
düngen verursachen daneben eine Atrophie der Leydiigsehen Zwischenzellen,
der Prostata und der SamenblaGon. Als Folge der; Androgenentzugs
wird üblicherweise außerdem eine Abnahme der Sperrnatidon
im sanenbildenden Epithel beobachtet.
Gegenstand der Erfindung sind Arzneimittel mit antigonadotroper Wirkung auf männliche Tiere, die aus 1,2,4-Dithiazoliumsalzon
der allgemeinen Formel I
(D
in der X das Anion einer Säure mit einer Dissoziationskonstante
von mindestens 1 χ 10' bedeutet, R, einen Dialkylaminorest und
Rp einen substituierten Aminorest darstellen, und/oder Dithiobiuret-Verbindungen der allgemeinen Formel II
ft
R1-C-IiH-C-R2
in der R-, und R2 die genannte Bedeutung haben,
sowie üblichen Trägerstoffen, Hilfsstoffen oder Verdünnungsmitteln bestehen.
Verbindungen der allgemeinen Formel I, bei denen R, einen Dialkyl
aminorest mit 2 bis J6 Kohlenstoffatomen bedeutet und R2 einen
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ORIGINAL INSPECTED
Dialkylaminorest mit 2 bis 36 Kohlenstoffatomen, einen Diarylaminorcst
mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen, einen Alkylarylaminorest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen bzw. eine Piperidinium-,
Morphoüinium-, Pyrrolidinium- oder Pipei'azlniumgruppe darstellt,
sind am wirksamsten und am wenigsten toxisch.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel I, bei denen R, und FU Dialkylaminoreste mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen
bedeuten.
Die bei der Herstellung der 1,2, ^J-Di thiazoliumsalze der allgemeinen
Formel I als Zviischenprodukte anfallenden, isolierbaren
Dithiobiuret-Verbindungen der allgemeinen Formel II besitzen ebenfalls antigonadotrope Wirkung bei männlichen Tieren. Vermutlich
cyclisieren diese Verbindungen in vivo zu den aktiven Dithiazoliumsalzen
oder Dithiazoliumsalze reagieren in vivo unter Ringöffnung
zu den entsprechenden Dithiobiuret-Verbindungen.
Die in den Arzneimitteln der Erfindung als Wirkstoffe enthaltenen Verbindungen der allgemeinen Formeln I und II sind größtenteils
aus der US-PS 3 I66 564 bekannt, in der auch ihre Verwendung als
Entlaubungsmittel beschrieben wird. Die Verbindungen v/erden nach dem in dieser Patentschrift genannten Verfahren hergestellt und
anschließend in üblicher Weise zu Arzneimitteln verarbeitet.
Die Wirksamkeit der Arzneimittel der Erfindung ergibt sich aus
Paarungsversuchen, die mit 3,5-Bis(dimethylamino)-l,2,4-dithia-
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zoliurnchlorid durchgeführt werden.
Fünf männliche Ratten eines von Wistar abgeleiteten Stammes
werden in klimatisierten Käfigen gehalten und mit üblichen Laborfutter
sowie Leitungswasser ausreichend versorgt. Die Verbindung wird in Propylenglykol gelöst und einmal täglich an 14 aufeinanderfolgenden
Tagen intragastisch verabreicht. Einer gleichen
Anzahl von Kontrolltieren wird lediglich Propylenglykol verabreicht. Nach Abschluß dieser Behandlung paart man jeweils ein
Männehen mit einem proöstrischen Weibchen. Jeden Morgen werden Vaginalwaschungen vorgenommen* bei denen auf die Anwesenheit von
Spermien geprüft wird. Die Männchen werden getötet und ihre Fortpflanzungsorgane
untersucht. 9 Tage nach der Paarung werden die Weibchen ebenfalls autopsiert und auf Implantationen untersucht.
Falls sich durch Abwesenheit von Spermien in den Vaginalwaschungen herausstellt, daß sich ein Männchen nicht paarte, so wird
dieses nochmals mit einem proöstrischen Weibchen so lange eingeschlossen,
bis sich die Tiere paaren. Bei Verabreichung höherer Dosen beobachtet man zwar eine Abnahme der Libido und der Fruchtbarkeit,
Jedoch kann die fruchtbarkeitsmindernde Wirkung selbst
dieser Dosen nicht ausschließlich auf die geringere Libido zurückgeführt werden, da auch im Vaginalsmear gepaarter, nicht-trächtiger
V/eibchen Spermien gefunden werden. ,
Bei sorgfältiger Untersuchung der Organe von getöteten, männlichen
Ratten zeigt sich, daß selbst bei Verabreichung von nur 0,1 mg/kg (ungefähr 25 p- pro Ratte und Tag) der Verbindung eine
ausgeprägte Atrophie der Leydigschen Zwischenzellen der Prostata
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und der Samenblasen zu beobachten ist. Auch läßt sich eine
Abnahme der Spermatiden im samenbildenden Epithel feststellen. Bei dieser Dosierung ist die Abnahme der Libido zu vernachlässigen.
Nur 2 Weibchen der insgesamt 4 erfolgreich gepaarten, männlichen
Ratten sind trächtig, was darauf hinweist, daß auch die Spermatozoiden
in den Nebenhoden (Epididymis) beeinflußt werden. Bei gleichzeitiger Verabreichung der genannten Verbindung und
Testosteronpropionat läßt sich eine ausgemittelte Reaktion auf die
männlichen Nebenorgane beobachten, so daß die Wirksamkeit der Verbindung nicht auf einem peripheren Antagonismus gegenüber
testikularen Steroidhormonen-beruhen kann. Es wird daher vermutet,
daß die Verbindung die Bildung oder Sekretion von Gonadotropin sowie den Wirkungsmechanismus hypophysärer Gonadotropine beeinflußt.
Die lokale Wirkung auf Spermatozoiden in den Nebenhoden ist bei etwas höheren Dosen besser ausgeprägt; bei Verabreichung
von 0,5 mg/kg wird nämlich keine der erfolgreich gepaarten Ratten für trächtig befunden.. Die Auswirkung auf die Libido ist auch bei
dieser Dosierung zu vernachlässigen.
Wegen der außergewöhnlich großen Wirksamkeit der in den Arzneimitteln
der Erfindung enthaltenen Verbindungen muß die Dosierung in Abhängigkeit von der behandelten Spezies und der gewählten
Verbindung sorgfältig bestimmt werden. Dosen von 10 bis 20 mg pro kg und Tag wirken bei Ratten bereits toxisch; Dosen von mehr ali>
1,0 mg/kg und Tag sollen daher bei Ratten vermieden werden. Die für die jeweils behandelte Spezies bzw·, die jeweils gewählte Verbindung
spezifische Dosierung läßt sich schnell in üblichen,.,
klinischen Laborversuchen ermitteln. ■ ' : '
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Figur 1 und Figur 2 zeigen den Einfluß der Arzneimittel der Erfindung
auf das Gewicht der Prostata bzw. der Samenblase von Ratter;,
die auf die beschriebene V/eise behandelt werden.
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Claims (2)
1. Antigonadotrope Arzneimittel, bestehend aus 1,2,4-Dithiazoliumsalzen
der allgemeinen Formel I °
S-
R, -1
(D
in der X das Anion einer Säure mit einer Dissoziationskonstante von mindestens 1 χ 10 bedeutet, R, einen Dialkylaminorest und
R„ einen substituierten Aminorest darstellen, und/oder Dithiobiuret-Verbindungen der allgemeinen Formel II
Il
Il
(H)
in der R und R die genannte Bedeutung haben,
sowie üblicher. Trägerstoffen, Hilfsstoffen oder Verdünnungsmitteln.
2. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie Verbindungen der allgemeinen Formel I enthalten, in der R.
einen Cp -,g-Dia3.kylaminore.st bedeutet und
einen C
p ,g-Dialkyl-
arriino-, C1p_p0-Diarylamino- oder C7 ,p-Alkylarylaminorest, eine
Piperidinium-, Morpholinium-, Pyrrolidinium- oder Piperaziniumgruppe
darstellt.
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3« .Arzneimittel nach Anspruch ?., dadurch gekennzeichnet, daß,
R1 und R0 C0 g-Dialkylaminoresto bedeuten.
A. Arzneimittel nach Anspruch j5, dadurch gekennzeichnet, daß
R, und R0 Dimethy!aminogruppen bedeuten.
209 8 46./Ί 2(H
ORIGINAL INSPECTED
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0629401A1 (de) * | 1993-06-18 | 1994-12-21 | Bayer Ag | Verwendung von 1,2,4-Dithia-zolium-Salzen als Chemotherapeutica insbesondere als TNF-Inhibitoren sowie neue 1,2,4-Dithiazolium-Salze |
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TW200640888A (en) * | 2005-02-11 | 2006-12-01 | Solvay Pharm Bv | [1,2,4]-dithiazoli (di) ne derivatives, inducers of glutha-thione-S-transferase and NADPH quinone oxido-reduc-tase, for prophylaxis and treatment of adverse conditions associated with cytotoxicity in general and apoptosis in particular |
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1972
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- 1972-04-26 ZA ZA722822A patent/ZA722822B/xx unknown
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US5502066A (en) * | 1993-06-18 | 1996-03-26 | Bayer Aktiengesellschaft | 1,2,4-dithiazolium salts as chemotherapeutics |
Also Published As
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ZA722822B (en) | 1973-12-19 |
IL39294A (en) | 1974-11-29 |
BE782641A (fr) | 1972-10-25 |
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