DE2219594B1 - Vorrichtung zur Atomisierung einer Probe fur die flammenlose Atom absorptions Spektroskopie - Google Patents
Vorrichtung zur Atomisierung einer Probe fur die flammenlose Atom absorptions SpektroskopieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Atomisierung einer Probe für die flammenlose Atomabsorptions-Spektroskopie,
bei welcher ein die zu atomisierende Probe aufnehmender Körper elektrisch auf eine
hohe Temperatur aufheizbar ist. Eine solche Vorrichtung ist z. B. in Form eines Graphitrohres bekannt,
das durch elektrischen Stromdurchgang auf Glühtemperatur gebracht wird. Nachteilig sind die hohen
Abstrahlungsverluste, insbesondere bei hohen Atomisierungstemperaturen, die einen entsprechend hohen
elektrischen Leistungsaufwand bedingen. Besonders bei hohen Temperaturen steigen die Abstrahlungsverluste
sehr schnell mit zunehmender Temperatur an, so daß mit einer kräftigen Erhöhung der Leistung
nur eine relativ geringe Temperaturzunahme zu erzielen ist.
Es ist weiterhin bereits bekannt, die abgestrahlte Leistung mindestens teilweise wieder auf dasJjraphitrohr
zurück zu reflektieren. Dazu ist die Kammer, welche das Graphitröhrchen enthält, innen metallisch
spiegelnd oder diffus reflektierend ausgebildet. Die Reflexion ist jedoch nicht vollkommen. Gegenüber
geschwärzten Kammern läßt sich damit bei hohen Atomisierungstemperaturen bestenfalls eine Temperaturerhöhung
um etwa 1000C erreichen.
Außerdem schwärzt sich die Kammer sehr schnell von selbst, da das hochaufgeheizte Graphitröhrchen
Graphitpartikeln aussendet, die sich an den Kammerwänden niederschlagen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Ver-. hältnis zwischen erreichter Temperatur der Atomisierungsvorrichtung
und aufgewendeter Leistung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die der Probe bzw. Atomwolke abgewandten
Oberflächen des Körpers von wenigstens einem Strahlungsabsorbierenden, eine geringe Wärmeableitung
aufweisenden Schutzmantel umgeben sind.
Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens werde zunächst einmal angenommen, ein glühendes Graphitrohr
der Temperatur TR befinde sich in einer Kammer, deren Innenwände geschwärzt seien und durch Kühlwasser
auf der Temperatur T0 gehalten werden. Die Abstrahlungsverluste S betragen dann
wobei K eine Konstante ist, die unter anderem die strahlende Oberfläche des Graphitrohres enthält.
Über das Graphitrohr wird jetzt konzentrisch dazu ein Schutzmantel aus Graphit geschoben. Der Schutzmantel
absorbiert die auftreffende Strahlung, erhitzt sich dadurch selbst, emittiert einen Teil der Wärme-.energie
in Form von Strahlung auf das Graphitröhrchen zurück und einen anderen Teil nach außen
zu den Kammerwänden hin. Im Gleichgewicht sei die Temperatur des Schutzmantels T1. Vom Graphitrohr
zum Schutzmantel wird dann ein Strahlungsfluß aufrechterhalten der Größe
ο __ ΐτίψ^ 7""H (Ύ)
Zwischen Schutzrohr und Kammerwänden entsteht ein Strahlungsfluß der Größe
Die strahlende Oberfläche des Schutzmantels soll nur unwesentlich größer sein als die des Graphitrohres,
so daß ohne wesentlichen Fehler K1 = K gesetzt werden kann.
Vernachlässigt man ferner die Wärmeleitung im Schutzrohr, dann müssen im Gleichgewicht beide
Strahlungsströme gleich groß sein:
Daraus folgt
Tt=-
Setzt man diesen Wert in Gleichung (2) ein, dann findet man für die Strahlungsverluste des Graphitröhrchens
S1, wobei der Index 1 die Verwendung
eines Schutzrohres kennzeichnen soll:
Die Strahlungsverluste des Graphitrohres wurden also auf die Hälfte reduziert.
Werden mehr als ein Schutzrohr im Abstand konzentrisch zueinander angeordnet, dann werden die
Strahlungsverluste noch stärker reduziert. Auch hier müssen bei Vernachlässigung der Wärmeableitung
im Schutzrohr die Strahlungsflüsse von einem Schutzrohr zum nächsten jeweils einander gleich sein.
Numeriert man die Schutzrohre von außen nach innen, bezeichnet man also die Temperatur des äußeren
Schutzrohres mit T1, des nächstinneren T2 usw.,
dann gilt
Der Strahlungsfluß ohne Schutzrohr ist proportional zu T\ — Tq, derjenigen mit π Schutzrohren proportional
zu Tr — T*n. Rein rechnerisch findet man
+ (T\ - TU)
(8)
Unter Berücksichtigung der Gleichung (7) ergibt sich daraus
η - Tt = (n + 1) (Tt - Tt1)
(9)
oder, wenn Sn die Strahlungsverluste mit η Schutzrohren
und S die Strahlungsverluste ohne Schutzrohr darstellt c
O
(10)
Man kann also durch die Verwendung mehrerer Schutzrohre die Abstrahlungsverluste ganz wesentlieh
reduzieren. Allerdings ist es nicht sinnvoll, die Anzahl der Schutzrohre übermäßig groß zu wählen,
denn einmal wächst damit auch die aufzuheizende Masse an. was sich nachteilig auf die Geschwindigkeit
des Temperaturanstiegs auswirkt, und zum anderen wird durch Wärmeableitung in den inneren Schutzrohren
schon eine gewisse Temperaturdifferenz aufrechterhalten, die sich durch zusätzliche Schutzrohre
weiter außen kaum noch reduzieren läßt.
Die Abstrahlungsverluste der Atomisierungsvorrichtung, z. B. des Graphitröhrchens. werden dadurch
reduziert, daß den nach außen abstrahlenden Flächen dieser Atomisierungsvorrichtung eine andere absorbierende
Fläche gegenübergestellt wird, deren Temperatur nur wenig unterhalb der Temperatur der
Atomisierungsvorrichtung liegt und die einen Teil der aufgenommenen Strahlung durch Emission wieder
auf die Atomisierungsvorrichtung zurückstrahlt. Je größer die Anzahl der Schutzmäntel ist, um so geringer
ist die Temperaturdifferenz zwischen Atomisierungsvorrichtung und erster Schutzmantelfläche, um so
geringer sind also die Abstrahlungsverluste.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung unterscheidet sich von den früheren Versuchen zur Verbesserung des
Verhältnisses von Temperatur und elektrischer Leistung, daß die Wärme, die von dem Graphitrohr
abgestrahlt wird, nicht von dem gekühlten Gehäuse zurück auf das Graphitrohr reflektiert wird. Vielmehr
soll der Schutzmantel die abgestrahlte Wärme absorbieren und sich dabei ebenfalls erhitzen, so daß er
Wärmestrahlung auf das Graphitrohr od. dgl. hin emittiert.
Es hat sich experimentell gezeigt, daß sich die Maximaltemperatur eines Graphitrohres bei gleicher
elektrischer Leistung durch Verwendung eines das Graphitrohr umtzebendcn rohrförmigen Schutzmantels
um 300' C erhöhen läßt.
Es kann wenigstens ein massiver Schutzmantel den Körper mit Abstand umgeben. In weiterer Ausbildung
kann vorgesehen sein, daß der Schutzmantel aus einem porösen Material, z. B. poröser Kohle, besteht. Ein
solcher poröser Schutzmantel entspricht in der Wirkung einer Vielzahl von Schutzmänteln.
Die Wärmeleitung ist durch die poröse Struktur stark reduziert. Ein großer Teil des Wärmeübergangs
geschieht innerhalb der Poren durch Wärmestrahlung. Aber auch der Wärmetransport durch Strahlung ist
sehr gering, da innerhalb einer jeden Pore nur geringe Temperaturdifferenzen auftreten.
Um die Wärmeabstrahlung des Schutzmantels nach außen zu vermindern, kann der Schutzmantel auf der
Außenseite reflektierend ausgebildet sein.
Die Erfindung ist nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert:
F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Graphitrohrküvette mit einem Schutzmantel aus Graphit;
F i g. 2 zeigt einen Längsschnitt durch eine Graphitrohrküvette mit porösem Schutzmantel.
F i g. 1 zeigt schematisch eine Graphitrohrküvette im Längsschnitt. Dem Graphitrohr 1 wird der elektrische
Strom über Kontaktkonen 2 aus Graphit zugeführt, die in Kühlkammern 3 gehalten sind. Der
linke Kontaktkonus enthält eine ringförmige Eindrehung 4, in welche das Schutzrohr 5 eingesetzt ist.
das ebenfalls aus Graphit gefertigt ist. Für die Probeneingabe enthält das Schutzrohr 5 eine seitliche Bohrung
6, die über der entsprechenden Bohrung 7 des Graphitrohres 1 liegt.
Eine Abwandlung dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, das Schutzrohr 5 nicht aus Graphit,
sondern aus einem reflektierenden Material, z. B. aus Metall, zu fertigen. Das Schutzrohr wird sich dann
durch emittierte Graphitteilchen auf der Innenseite schwärzen, auf der Außenseite jedoch blank bleiben.
Dadurch wird die Abstrahlung des Schutzrohres nach außen reduziert. Die Temperatur des Schutzrohres
steigt an, und die dem Graphitrohr zugestrahlte Leistung nimmt zu, so daß der resultierende Strahlungsübergang
vom Graphitrohr zum Schutzrohr reduziert wird. Auch hier besteht der wesentliche
Erfindungsgedanke nicht darin, die vom Graphitrohr ausgesandte Strahlung zurückzureflektieren, sondern
den Schutzmantel durch Strahlungsabsorption so stark aufzuheizen, daß möglichst viel Strahlung nach
innen emittiert und vom Graphitrohr wieder absorbiert wird.
F i g. 2 zeigt eine andere Ausführung. Hier ist das Schutzrohr 5 durch einen hohlzylindrischen Körper 10
aus poröser Kohle ersetzt. Der Körper 10 enthält eine seitliche öffnung 11 für die Probeneingabe und
für die Zuleitung von Schutzgas. Zur Vermeidung eines elektrischen Kurzschlusses ist auf der rechten Seite
außen eine isolierende Schicht 12 vorgesehen, außerdem ein ringförmiger Isolierkörper 13.
Zwischen dem porösen Kohlekörper 10 und dem Graphitrohr 1 ist ein schmaler Gasraum 14 vorgesehen.
Ist der poröse Körper 10 so locker aufgebaut, daß nur eine vernachlässigbar kleine elektrische Leitung
auftritt, dann kann der Kohlekörper 10 auch direkt, d. h. mit Berührung über das Graphitrohr 1
geschoben werden. Das gleiche gilt für den Schutzmantel 5, wenn dieser aus einem elektrisch isolierenden
Material besteht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
COPY
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Atomisierung einer Probe für die flammenlose Atomabsorptions-Spektroskopie,
bei welcher ein die zu atomisierende Probe aufnehmender Körper elektrisch auf eine hohe Temperatur
aufheizbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die der Probe bzw. Atomwolke abgewandten Oberflächen des Körpers (1) von
wenigstens einem Strahlungsabsorbierenden, eine geringe Wärmeableitung aufweisenden Schutzmantel
(5; 10) umgeben sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein massiver Schutzmantel
(5) den Körper (1) mit Abstand umgibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzmantel (10) aus einem
porösen Material, z. B. poröser Kohle besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzmantel (5) auf der
Außenseite reflektierend ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper ein Graphitrohr (1)
ist, welches an jedem Ende einen Kontaktkonus (2) aufweist und mit diesen Kontaktkonen (2) in entsprechend
konischen Flächen von kühlmitteldurchfiossenen Gehäuseteilen (3) gehalten ist, über
welche der Heizstrom zugeführt wird und welche von beiden Seiten her das Graphitrohr (1) mantelartig
umgeben, und daß ein rohrförmiger Schutzmantel (5) das Graphitrohr (1) umschließt und
zwischen diesem und den Gehäuseteilen (3) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,-daß
der Schutzmantel ein massives Rohr (1) ist, welches das Graphitrohr im Abstand umgibt und einseitig in einem Kontaktkonus (2)
gehaltert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzmantel ein im Vergleich
zu dem Graphitrohr (10) dickes poröses Rohr ist, welches das Graphitrohr im Abstand umgibt
und in einem der kühlmitteldurchflossenen Gehäuseteile (2) direkt, im anderen Gehäuseteil über
eine Isolation (12; 13) gehaltert ist.
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE2219594C2 (de) |
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GB (1) | GB1431450A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3743286A1 (de) * | 1987-12-19 | 1989-06-29 | Bodenseewerk Perkin Elmer Co | Ofen zur thermoelektrischen atomisierung |
Families Citing this family (2)
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DE4101956C2 (de) * | 1991-01-24 | 1993-11-25 | Bodenseewerk Perkin Elmer Co | Vorrichtung zur Erzeugung eines Probendampfes zur Überführung in ein induktiv gekoppeltes Plasma |
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- 1972-04-21 DE DE19722219594 patent/DE2219594C2/de not_active Expired
-
1973
- 1973-04-17 FR FR7314718A patent/FR2181418A5/fr not_active Expired
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DE3743286A1 (de) * | 1987-12-19 | 1989-06-29 | Bodenseewerk Perkin Elmer Co | Ofen zur thermoelektrischen atomisierung |
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Publication number | Publication date |
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GB1431450A (en) | 1976-04-07 |
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JPS4922184A (de) | 1974-02-27 |
FR2181418A5 (de) | 1973-11-30 |
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