DE221848C - - Google Patents

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DE221848C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G1/00Methods of preparing compounds of metals not covered by subclasses C01B, C01C, C01D, or C01F, in general
    • C01G1/12Sulfides

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 221848 ■-KLASSE Ϊ2η. GRUPPE
als Fäilungsmittel.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Juni 1908 ab.
Die Erfindung bestrebt Verbesserungen bei dem technischen Abscheiden von Metallverbindungen aus Lösungen, welche ein oder mehrere Metalle enthalten, wodurch gewisse Abscheidungen rascher und sauberer vor sich gehen, während in anderen Fällen wieder die Abscheidung derart durchgeführt werden kann, daß die erhaltenen Niederschläge leichter abzufiltrieren oder auf andere Weise von den
ίο Flüssigkeiten leichter abscheidbar sind, als wie dies bei den bisher gebräuchlichen Methoden der Fall war. Gewünschtenfalls können in dem Verfahren nach vorliegender Erfindung Verbindungen ein und desselben Metalles für eine Reihe von Abscheidungen benutzt werden und das Metall in verschiedener Weise wiedergewonnen und von neuem nutzbar gemacht werden. Um bestimmte Metalle in der Form von Sulfiden auszuscheiden, wird meist Schwefelwasserstoffgas benutzt, welches gewisse Metalle aus sauren Lösungen vollständig ausscheidet. Die hauptsächlich hierbei in Betracht kommenden Metalle sind Kupfer, Blei, Quecksilber, Arsen, Antimon, Zinn, Wismuth und Cadmium.. Im Großen ausgeführt ist das Verfahren jedoch keineswegs einfach oder sicher, da das Gas giftig ist und schon nach wenigen Einatmungen seine Gegenwart vorübergehend überhaupt nicht mehr durch den Geruchsinn wahrgenommen werden kann. Das Niederschlagen dauert ziemlich lange, und die erzeugten Niederschläge sind schlammig und schwer weiter zu behandeln. Auch muß die Lösung sauer gehalten werden, um das Niederschlagen von anderen bestimmten Metallen zu verhindern. Unter bestimmten Bedingungen muß sie bekanntermaßen sogar sehr sauer gehalten werden.
Werden lösliche Sulfide an Stelle des Sch wefelwasserstoffes benutzt, so muß beständig ein Überschuß an Säure vorhanden sein, und es ist praktisch hiermit immer ein Entweichen von Schwefelwasserstoff verbunden, was sowohl einen Verlust als auch eine Belästigung bedeutet. Ein örtlicher Überschuß an löslichen Sulfiden kann das Niederschlagen von gewissen Metallen hervorbringen, wie namentlich Kobalt und Nickel, was nicht wünschenswert ist, und was durch einen geringen Überschuß an Säure gewöhnlich nicht vermieden werden kann, denn wenn die Sulfide der beiden Metalle einmal niedergeschlagen sind, so können sie in verdünnter Säure im allgemeinen nicht wieder aufgelöst werden.
Auch hat man an Stelle des Schwefelwasserstoffes in manchen Fällen Eisenspäne in Vorschlag gebracht, um gewisse oben genannte Metalle, namentlich Kupfer zum Abscheiden zu bringen. Einige Metalle jedoch, wie beispielsweise Cadmium, werden durch metallisches Eisen aus der Lösung nicht gefällt. Auch werden durch diese Methode Eisensalze in die übrigbleibende Lösung eingeführt, und der erhaltene Niederschlag ist mit Eisenspänen vermischt. Oft wird auch metallisches Zink benutzt; es wird aber hier auch ebenso wie bei der Verwendung von
metallischem Eisen ein größerer Raum an Fällungsbottichen u. dgl. notwendig. Ferner ist die zur Entfernung der letzten Spuren des zu fällenden Metalles notwendige Zeit eine 5. verhältnismäßig große.
Es ist schon vorgeschlagen worden, die Schwierigkeiten, welche bei der Benutzung von Schwefelwasserstoff auftreten, dadurch zu beseitigen, daß man Zinksulfid als Fällungsmittel für manche Metalle verwendet, die unlösliche Sulfide bilden.
Es ist nun gefunden worden, daß die allgemeine Ansicht, daß Zinksulfid in dieser Beziehung ein Äquivalent für Schwefelwasserstoff sei, unrichtig ist; es ist jedenfalls nicht richtig, für die Fälle, wo eine komplexe Metallösung hergestellt werden soll, die zur Gewinnung von Zinkfarben bestimmt ist, denn in diesem Fall ist der Zweck der Behandlung der, das Zink in Lösung zu halten, während alle Metalle, die gefärbte Sulfide bilden, niedergeschlagen werden sollen, da ihre Gegenwart die Farbe des Pigments beeinträchtigen würde. Wenn man in solchen Fällen Schwefelwasserstoff benutzen würde, so würde ein sehr großer Teil des Zinks als Sulfid niedergeschlagen werden zusammen mit anderen Metallen. Wenn man nach vorliegender Erfindung verfährt, so dient das Zinksulfid zur Fällung der Metalle^ deren Sulfide gefärbt sind, und zwar in zwei oder mehr Gruppen, was bei der Verwendung von Schwefelwasserstoff nicht der Fall ist. Es folgt daraus, daß bei der Verwendung von Zinksulfid gemäß vorliegender Erfindung ein wertvoller technischer Effekt erzielt wird, der darin besteht, . daß gleichzeitig mit der Gewinnung einer Flüssigkeit zur Darstellung von weißem Zinkpigment Sulfide wertvoller Metalle erhalten werden, und zwar in getrenntem Zustande, so daß sie nach bekannten Methoden weiter bearbeitet werden können.
Die Erfindung besteht darin, daß zu einer wesentlich neutralen Lösung Zinksulfid, und zwar zweckmäßig frisch gefälltes, in jedem Fall als feines Pulver oder in Form von Schaum hinzugefügt wird, zum Zweck, die Sulfide des Silbers, Bleis, Quecksilbers, Kupfers, Wismuths und Zinns niederzuschlagen. Um
5.0 Zeit und Zinksulfid zu sparen, empfiehlt es sich, einen Apparat zu benutzen, der eine starke Umrührung der Mischung gestattet. Die Flüssigkeit wird durch Filtration oder Absetzen von dem Niederschlag getrennt, und zu dem Filtrat wird eine frische Menge Zinksulfid zugesetzt, worauf man die Temperatur bis zum Kochpunkt steigert. Dabei wird Cadmiumsulfid niedergeschlagen in annähernd reiriem Zustande, jedenfalls so, daß es als Handelsware ohne weiteres dienen kann.
Nach einer zweiten Filtration wird eine weitere Menge Zinksulfid zugefügt, worauf man die Lösung stark sauer macht zwecks Abscheidung von Antimon und Arsen als Sulfide.
Ein großer Vorteil des Verfahrens ist darin zu erblicken, daß Kupfer einerseits und Arsen und Antimon andererseits besonders niedergeschlagen werden, so daß das Kupfer frei von diesen beiden schlimmsten Verunreinigungen ausfällt; es gelingt daher nach dem neuen Verfahren, den Kupfersulfidniederschlag in vollkommen reines Metall überzuführen.
Wenn es nicht darauf ankommt, Cadmiumsulfid in reinem Zustande zu erhalten, so kann das Zinksulfid gleich in der Hitze zugesetzt werden, so daß das Cadmiumsulfid zusammen mit dem Kupfer- usw. Sulfid ausfällt, während andererseits, wenn man das Cadmiumsulfid zusammen mit dem Antimon und Arsensulfid erhalten will, das Zinksulfid in die kalte Lösung gegeben wird, worauf man das Filtrat mit Zinksulfid in Gegenwart von Säure behandelt, so daß Cadmium, Arsen und Antimon zusammen ausfallen.

Claims (3)

85 Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zum Abscheiden von Metallverbindungen unter Verwendung von Zinksulfid als Fällungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß Zinksulfid zu einer neutralen kalten Flüssigkeit zugegeben wird zum Zweck der Ausscheidung von Silber, Blei, Quecksilber, Kupfer, Wismuth und Zinn als Sulfide, worauf die Flüssigkeit ' abfütriert und das Filtrat in der Wärme mit weiterem Zinksulfid zwecks Abscheidung von Cadmiumsulfid behandelt wird, endlich aber die abfiltrierte Lösung nach Zusatz von Säure nochmals mit Zinksulfid versetzt wird, zum Zweck, Arsen und Antimon als Sulfide abzuscheiden.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Behandlung mit Zinksulfid in der Wärme erfolgt, zum Zweck, Cadmiumsulfid zusammen mit den Sulfiden des Kupfers usw. zu fällen.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Behandlung mit Zinksulfid in der Kälte erfolgt und die zweite in Gegenwart von Säure, so daß das Cadmiumsulfid zusammen mit den Sulfiden des Arsens und Antimons ausgefällt wird.
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