DE2216242A1 - Spül- und Reinigungsmittel für Schleimhäute - Google Patents

Spül- und Reinigungsmittel für Schleimhäute

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DE2216242A1 DE19722216242 DE2216242A DE2216242A1 DE 2216242 A1 DE2216242 A1 DE 2216242A1 DE 19722216242 DE19722216242 DE 19722216242 DE 2216242 A DE2216242 A DE 2216242A DE 2216242 A1 DE2216242 A1 DE 2216242A1
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Description

DH. ING. F. WUESTTTOFf _ _ Λ - _ . ~
BH. B. τ. PECTTMANPf . 27162Λ2
BH. ΙΛΟ. D. ηΐίΚΓΠίΧβ ^A I U 4, Μ· ώ DIPL. ING. K. OiJiJTJS
PATÄ
PATENTANWÄMU
8MTJNCnKNoO
SCHWEIGEHSTB.a
1Α-40 930
ESPE,· Fabrik pharmazeutischer Präparate GmbH 8031 Seefeld/Oberbayern
Spül- und Reinigungsmittel für Schleimhäute
Pur die ärztliche und zahnärztliche Praxis sowie auch für den täglichen Privatgebrauch gibt es bereits eine Reihe von Mitteln zum Spülen von Schleimhäuten in Körperhöhlen, insbesondere zum Ausspülen der Mundhöhle« Sie enthalten meist adstringierende Zusätze, wie Alaun oder Myrrhen-Tinktur nnd dergleichen« Auch für die zahnärztliche Praxis ist es von besonderer Bedeutung, daß man z„B, in Yerbi-ndung mit der Anfertigung eines Zahnersatzes den Mund so ausspülen kann, daß die zähhaftenden Schleimbeläge, wie sie üblicherweise auf Zähnen vorhanden sind, schnell und sicher entfernt werden. Die bisher bekannten Mundspülmittel lösen/diese Aufgabe aber nicht in zufriedenstellendem Maße» Auch die das Ferment Mucinase enthaltenden Lösungen wirken nicht immer und wenn, dann nur sehr langsam* Auch bei Verwendung von Spülmitteln für Schleimhäute an anderen Stellen des Körpers ist es von Wichtigkeit, den dortigen Schleim mechanisch zu entfernen, am zeB* eine bessere Wirkung von Arzneimitteln, insbesondere eine bessere Einwirkung auf entzündete Schleimhäute sicherzustellen. Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist es daher, ein verbessertes Spülmittel für Schleimhäute in Körperhöhlen, insbesondere für die Mundhöhle, zur Verfügung zu stellen, das eine schnelle Entfernung viskoser, festhaftender Schleimbeläge ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird nun diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Spül- und Reinigungsmittel für Schleimhäute aus einer wässrigen Lösung eines Alkylenimin-Polymeren oder substituierten Alkylenimin-Polymeren mit durchschnittlich mindestens 6 Aminogruppen besteht, wobei gegebenenfalls eine oder mehrere der Aminogruppen der Polyaminverbindung auch quaterniert sein können. Diese Polyaminverbindungen stellen in der Regel lineare Ketten aus' Einheiten der folgenden Formel darj -/CH2-CH2-NH-7- -/CH2-CH2-CH2-NHT-wobei im Falle der Qua/ternierung am N-Atom z.B. noch eine Alkylgruppe, insbesondere eine Methyl-oder Äthylgruppe oder Hydroxyalkylgruppe vorhanden ist. Da diese Verbindungen u.a. in einfacher Weise durch Polymerisieren von Alkylenimin erhalten werden können, werden sie im allgemeinen als Polyalkylenimine bezeichnet. Bevorzugt sind solche Polyalkylenimine, die einem durchschnittlichen Pd)Iymerlsationsgrad zwischen 20 und 100 entsprechen. Bei einem höheren Polymerisationsgrad werden schon bei geringer Konzentration wässrige Lösungen mit verhältnismäßig hoher Viskosität erhalten, weshalb diese höher polymeren Alkylenimine für den erfindungsgemäßen Verwendungszweck im allgemeinen nicht so geeignet sind, wie die Polymerisate des angegebenen Polymerisationsgrades .
Die Polyalkylenimine sind als Polyaminverbindungen leicht wasserlöslich. Aus physiologischen Gründen werden die erfindungsgemäß zu verwendenden Lösungen der Polyalkylenimine vorzugsweise neutral oder schwach sauer eingestellt sein. Da die Polyalkylenimine alkalisch reagieren, bilden sie mit Säuren Additionssalze. Als Anionen der Salze bzw. zur Einstellung des pH-Wertes der Lösung können hier alle physiologisch unbedenklichen Säuren dienen. Geeignete Säuren sind, in erster Linie monobasisohe Säuren, u.a. Salzsäure, Essigsäure, Benzoesäure", Milchsäure us**
κ> Im allgemeinen werden die Polyalkylenimine in Form
° der Lösung ihrer salzsauren Salze für die Spülreinigung Verwenoo dung find ^n.
_, Besonders einfach herstellbar und daher leicht zugänglich ~* und für den erfindungsgemäßen Zweck geeignet ist das Polymerisat «o des Grundkörpers der Substanzklasse, d.h. das Polyäthylenimin.
Die Polymerisate müssen jedoch keine Homopolymerisate sein, sonderr es können auch Copolymerisate von Äthyleniminen und substituierten
- 3 Äthyleniminen, z.B. N-Methyläthylenimin, Verwendung finden.
Da die Wasserlöslichkeit der Polyalkylenimine Voraussetzung für ihre Eignung in den wässrigen Spül- und Reinigungsmitteln für Schleimhäute ist, kommen als Derivate der Polyalkylenimine nur solche Substanzen in Frage, bei denen die Wasserlöslichkeit nicht durch hydrophobe Substituenten zu stark vermindert worden ist. Infolgedessen kann das Stickstoffatom bzw. die Kohlenstoffatome des Polyäthylenimins nur mit niedrigen Alkylgrmppen, insbesondere Methylgruppen substituiert sein. Es kommen aber auch hydrophile Substituenten in Frage, z.B. Hydroxyalkyl-Gruppen, insbesondere die Hydroxyäthylgruppe, Geeignet für die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Polyalkylenimine sind daher außer A'thylenimin auch 1,2-Propyienimin, N-Methyläthylenimin oder N-2-Hydroxyäthyl-äthylenimin. Diese Monomeren können zur Herstellung · von Homo-oder Mischpolymerisaten, gegebenenfalls zusammen mit dem Äthylenimin, verwendet werden. Die erfindungsgemäß verwendeten Polyalkylenimine können auch durch eine Reaktion von Alkylendihalogeniden mit Ammoniak hergestellt werden, So wird aus Dichloräthan und Ammoniak einedem Polyäthylenimin entsprechende PolyäthylenpolyaminvBrbindung erhalten.
Sofern die Polyalkylenimine aus der Herstellung mit physiologisch bedenklichen Anionen vorliegen, können letztere in an sich bekannter Weise ausgetauscht werden, z.B. mittels. Ionenaustauschern oder durch Überführung in die freien Polybasen und Neutralisation mit Säuren, die physiologisch verträgliche Anionen enthalten, z.B. Chlorid oder "Lactat.
Die spezielle Wirkung der Polyalkylenimine beruht auf ihrer schleimfällenden Eigenschaft. Wahrscheinlich bilden sie mit den Mucinen des Schleims unlösliche Komplexe. Die Fällungen werden dann aus der Körperhöhle mit der Lösung ausgespült. Auch schleimige Blutrückstände von Zahnextraktionen oder dergleichen lassen sich leichter entfernen. Bei dieser neuen Anwendung führt die Gegenwart der Polyamine schnell und sicher zu einer Schleimentfernung aus der Mundhöhle, ohne daß eine Zusammenballung der Fällung zu größeren Konglommeraten eintritt. Die Fällung ist fein dispers und läßt sich daher leicht herausspülen.
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Die Polyalkylenimine, z.B. das Polyäthylenimin und dessen Derivate, sind bekannte Stoffe, vgl. z.B. Houben- Veyl: Methoden der Organischen Chemie, Band XI/2, S. 259 ff und Ullmanns Encyklopädie der Technischen Chemie, Band III, S. 144 und Band XVII, S. 208 sowie Ergänzungsband S. 151. Sie sind bereits zur Veredelung von Faserstoffen, für die Papierherstellung und als Antistatika verwendet worden. Diese bisher bekannten Eigenschaften der Polymerisate der Alkylenimine konnten keine Anregung dafür geben, wässrige Lösungen dieser Polymere mit Polymerisationsgrad von mindestens 6 als Schleimhaut-Spülmittel, insbesondere in der zahnärztlichen Praxis, einzusetzen. ·
Man wird erkennen, daß ein sicheres Mittel zur Entfernung der Schleimbeläge von Zähnen von großer praktischer Bedeutung ist, weil diese Beläge bekanntlich die Bildung von Zahnstein fördern, was nicht nurk>smetisch störend, sondern auch kariesfördernd ist. Bei der Herstellung von Zahnersatz ist es von entscheidender Bedeutung, daß das durch die Abdrucknahme gewonnene Negativ ein genaues Bild der anatomischen Gegebenheiten gibt. Infolge—dessen ist hierbei eine vorherige Reinigung der Mundhöhle besonders wichtig, damit sowohl die Schleimhaut als auch die Zähne von der anhaftenden Schleim- und Speichelschicht in einfacher Weise, aber doch sicher und schnell befreit werden können; denn es liegt auf der Hand, daß ein Abdruck nicht genau sein kann, wenn auf Schleimhaut und Zähnen eine Speichelschicht verblieben ist.
Durch die Fällung und Beseitigung der Schleime mit Hilfe des erfindungsgemäßen Mittels kann eine nachfolgende medikamentöse Behandlung der Schleimhäute sowohl in der Mundhöhle als auch in der Vagina gefördert werden. Auch bei Anwendung im Magen- und Darmtrakt ermöglichen die Lösungen eine Fällung und Entfernung von Schleimüberzügen, was insbesondere bei der Gastroskopie von Wichtigkeit sein kann
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Bereits hochverdünnte Lösungen der erfindungsgemäß zu verwendenden polymeren Verbindungen rufen die erwünschte Reinigungswirkung hervor. Schon in einer Konzentration von 0,01 % tritt die Fällung des Speichels ein. Im allgemeinen wird man die für die Praxis zu verwendenden Lösungen aus wäßrigen Konzentraten herstellen, die dann mit Wasser zu der gewünschten Stärke verdünnt werden. Wegen der Stabilität der polymeren Verbindungen sind die Spüllösungen bzw. deren Konzentrate unbegrenzt hältbar.
Von besonderem Vorteil bei Anwendung als Mundspülmittel ist es, daß die Lösungen praktisch geschmacklos sind. Die Schleimentfernung macht sich subjektiv im wesentlichen nur dadurch bemerkbar, daß die"Zahnoberfläche von der Zunge rauher empfunden wird als vor dem Gebrauch des Mittels. Wegen dieser Geschmacklosigkeit des Spülmittels eignen sich die erfindungsgemäßen Mündspülmittel daher auch für Personen, die stark adstringierende Mundreinigungslösungen als unangenehm bzw. im Falle von Myrrhen-Tinktur als zu bitter empfinden. Auch bei größerer Dosierung können keine Schäden eintreten, weil die hochmolekularen Wirkstoffe nicht durch die Schleimhaut penetrieren können und daher nicht resorbiert werden.
Im allgemeinen kommen die Polyalkylenimine in Konzentrationen zwischen 0,001 % und 1 % zur Anwendung und können auch in diesem Konzentrationsbereich zur Verfügung gestellt werden. Zweckmäßigerweise wird man 1 - iO%ige Lösungen herstellen und vertreiben, die dann vor Gebrauch etwa im Verhältnis 1 : 100 bis 1 : lOOO verdünnt werden. Unbedenkliche Aromatisierungsmittel, Farbstoffe oder andere therapeutisch, z.B. bakterizid wirkende Zusätze sowie medizinisch brauchbare Lösungsvermittler für wasserunlösliche Zusätze können ihnen zugefügt werden.
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Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäß verwendeten Substanzen vorteilhaft in sogenannten RetraktionslÖsungen enthalten sein können. Derartige Lösungen werden vor dem Abdrucknehmen zur temporären Eröffnung von Zahnfleischtaschen und zwecks* Verdrängung des Zahnfleischsaumes benutzt. Diese Eröffnung und Reinigung der Taschen ist bei der Herstellung von Präzisionsabdrücken notwendig, weil sonst die Abdruckmassen in die Taschen nicht einfließen können und so eine unvollständige Abbildung der tatsächlichen Mundverhältnisse erfolgt.
Die Applikation der Retraktionslösung geschieht in der Regel in der Weise, daß Fäden oder Ringe geeigneter Größe aus saugfähigem Material mit der Retraktionslösung getränkt und diese dann in die Zahnfleischtäsche eingeführt werden."
Es ist aber auch möglich, die Retraktionsvorrichtungen bereits mit dem Retraktionsmittel getränkt zu vertreiben. Zu diesem Zweck wird man vorzugsweise Ringe oder Fäden aus saugfähigem Material mit erfindungsgemäßen Lösungen imprägnieren und anschließend trocknen. Zweckmäßigerweise werden dann diese das Retraktionsmittel bereits enthaltenden Ringe oder Fäden unmittelbar vor der Applikation kurz in Wasser getaucht, wordurch die schleimfällende Lösung regeneriert wird, worauf diese dann mittels der Ringe und Fäden leicht an der gewünschten Stelle der Schleimhaut appliziert werden kann.
Die üblichen bekannten Retraktionslösungen enthalten in der Regel adstringierende Substanzen, wie Aluminiumchlorid, Zink-chlorid, Alaun oder Gerbsäuren. Diese Substanzen wirken zwar adstringierend auf der Schleimhaut, vermögen sie jedoch nur sehr unvollkommen zu reinigen* Insbesondere gelingt es mit ihrer Hilfe nicht, zähen Schleim zu entfernen. Es hat sich nunmehr herausgestellt, dass durch den Zusatz der Polyalkylenimine eine perfekte Reinigung*und damit auch bessere Eröffnung der Zahnfleischtaschen ermöglicht wird. Meist genügt es, den Retraktionslösungen verhältnismässig geringe Mengen, vorzugsweise 0,1 bis. 2 % der Polyalkylenimine zuzusetzen. - *
Im folgenden wird die Herstellung der erfindungsgemässen Spül- und Reinigungsmittel für Schleimhäute anhand einiger Beispiele erläutert.
Beispiel 1;
Eine Lösung von 4 g Polyäthylenimin vom durchschnittlichen Polymerisationsgrad 50 in 100 ml Wasser wird mit 4-n Salzsäure auf ein pH von 6 gebracht. 1 ml dieser Lösung ergibt mit 50 ml Leitungswasser eine gebrauchsfertige MundsptillöBung. .
Beispiel 2;
Eine 6 #ige Lösung eines Mischpolymerisats von Äthylenimin und N-Äthyl-äthylenimin (Molverhältnis 3:1) vom durchschnittlichen Polymerisationsgrad 35 wird mit Milchsäure auf ein pH von 5 gebracht. Unmittelbar vor Gebrauch wird diese Lösung mit Leitungswasser im Verhältnis 1 : 100 verdünnt.
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Beispiel 3:
Eine Lösung von 10 g Poly-(N-2-hydroxyäthyl)-äthylenimin vom durchschnittlichen Polymerisationsgrad 40 in 100 ml Wasser wird mit Salzsäure auf pH 7 gebracht. Durch Auffüllen auf 8 1 erhält man eine gebrauchsfertige Mundspüllösung.
Beispiel 4t
Zu 10 g Polyäthylenimin vom durchschnittlichen Polymerisationsgrad 70 gibt man 100 ml Wasser und bringt mit Salzsäure auf pH 5,5. Nach Zugabe von 20 g eines Lösungsvermittlers ("Cremophor EL") und 2 g Pfefferminzöl füllt man mit Wasser auf insgesamt 200 ml auf.
Unmittelbar vor Gebrauch wird diese Lösung mit Leitungswasser im Verhältnis von 1 : 30 bis 1 : 50 verdünnt.
Beispiel 5:
Zur Herstellung einer Retraktionslösung vermischt man 200 g einer käuflichen 50 %igen Lösung von Aluminium-hydroxychlorid ("Chlorhydrol") mit 100 g einer 2 %igen Lösung von Polyäthylenimin vom durchschnittlichen Polymerisationsgrad 20, die mit Salzsäure auf pH 4 gebracht worden war.
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Beispiel 6:
Sine lösung von 43 g Polyäthylenimin vom durchschnittlichen Polyraerisationsgrad 50 in 500 ml Wasser wird bei 25° unter Rühren allmählich mit 250 g Dimethylenlfat versetzt. Gleichzeitig läßt man 30 $ige Natronlauge so zulaufen, daß stets ein pH-Wert zwischen 10 und aufrechterhalten bleibt* nach beendetem Zutropfen rührt man noch 1 h weiter, verdünnt auf 1 1 und läßt die lösung durch eine Mischbettsäule, bestehend aus einem stark sauren und stark basischen Ionenaustauscher, laufen« Man erhält so eine lösung von 23,5 g eines quaternierten PoIy-Sthylenimins, die mit Salzsäure auf pH 6 gebracht und zur Herstellung einer gebrauchsfertigen Mundspüllösung mit Wasser auf 20 1 verdünnt wird»
Patentansprüche
9147 - 10 -
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Claims (3)

Patentansprüche
1. SpUl-und Reinigungsmittel für Schleimhäute in Form einer wässrigen Lösung von Alkylenimin-Polymeren oder
substituierten Alkylenimin-Polymeren mit durchschnittlich mindestens 6 Aminogruppen, wobei gegebenenfalls eine oder mehrere der Aminogruppen quaterniert sein können.
2. Mittel nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyraerisationsgrad 20 bis 100 beträgt.
3. Mittel nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch g ekennzeichnet, dass das Alkylenlmln-Polymer das salzsaure Salz des Polyäthylenimins 1st.
9121
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DE2216242A 1971-04-08 1972-04-04 Verwendung von Äthyleniminpolymeren oder substituierten Äthyleniminpolymeren als schleimfällender Zusatz in adstringierenden Retraktionslösungen Expired DE2216242C3 (de)

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