DE2215429A1 - Entfernung von Kohlendioxid aus Gasgemischen - Google Patents
Entfernung von Kohlendioxid aus GasgemischenInfo
- Publication number
- DE2215429A1 DE2215429A1 DE19722215429 DE2215429A DE2215429A1 DE 2215429 A1 DE2215429 A1 DE 2215429A1 DE 19722215429 DE19722215429 DE 19722215429 DE 2215429 A DE2215429 A DE 2215429A DE 2215429 A1 DE2215429 A1 DE 2215429A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- solution
- carbon dioxide
- washout
- absorption
- regeneration
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/14—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols by absorption
- B01D53/1493—Selection of liquid materials for use as absorbents
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/14—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols by absorption
- B01D53/1456—Removing acid components
- B01D53/1475—Removing carbon dioxide
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02A—TECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
- Y02A50/00—TECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE in human health protection, e.g. against extreme weather
- Y02A50/20—Air quality improvement or preservation, e.g. vehicle emission control or emission reduction by using catalytic converters
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02C—CAPTURE, STORAGE, SEQUESTRATION OR DISPOSAL OF GREENHOUSE GASES [GHG]
- Y02C20/00—Capture or disposal of greenhouse gases
- Y02C20/40—Capture or disposal of greenhouse gases of CO2
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
- Gas Separation By Absorption (AREA)
Description
2215428
Di". ??-Q, V-;v.\ ::- ,r.\.''-?.■ . 29. März I972
Dr D = r/:r ;■·. ^-ί . -c-4-991
8MÜnchen£C,I!ien-:enau€rslf.23
CELANESE CORPORATION 522 Fifth Avenue, New York, N.Y. lOO36,V,St.A.
Entfernung von Kohlendioxid aus Gasgemischen
Offenbart wird ein Verfahren.zum Entfernen von CO2 aus
einem Gasgemisch mit Hilfe einer regenerierbaren Vaschlösung,
die eine wässrige Lösung von Kaliumhydroxid und Orthoborsäure darstellt.
Die Entfernung von Kohlendioxid aus Gasgemischen mit Hilfe einer regenerierbaren Vaschlösung, wie Kaliumcarbonat, ist
bekannt. Beispielsweise kann ein Kohlendioxid.enthaltendes Gasgemisch bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck derart
mit einer wässrigen'Kaliumcarbonatlosung in innige Berührung
gebracht werden, dass Kohlendioxid darin absorbierb wird. Die Lösung, welche darin absorbiertes Kohlendioxid
enthält, kann dann regeneriert werden, indem sie bei Atmospliärendruck
derart auf ihren Siedepunkt erhitzt wird, dass Kohlendioxid daraus entweicht, so dass eine Lösung
zurückbleibt,, die nochmals zum Absorbieren von Kohlendioxid
2 0 9 8 41/10 8 4
2 2 1 5 A 2 9 c-4991
geeignet ist. In gleicher Weise kann eine wässrige Kali Οίο arbonatlö sung zum Absorbieren von Kohlendioxid "bei erhöhter
Temperatur und erhöhtem Druck verwendet werden, tihd
die Lösung kann dann bei derselben erhöhten Temperatur
regeneriert werden, indem der Druck bis auf denjehigiö ißi*ück.
erniedrigt wird, der notwendig ist, um eine Entwicklung voll Kohlendioxid aus der Lösung zu bewirken*
Der letztere Typ eines "isothermen" Verfahrens hat aiii Grund
der Tatsache, dass zum Erhitzen oder Abkühlen der" Waschlösung zwischen dem Absorptionsschritt und dem legenirierungsschritt
keine kostspielige HitzeaustausChanläge notwendig
ist, die grösste Verbreitung gefunden* Böispielsweiöe
ist in der US-PS 2 886 405 (erteilt am 12. Mai 195^Y Benson
und Field) das allgemein "heisses Carbonat-Verfahreii'* gönannte
Verfahren offenbart, das neben Abwandlungen dieses Verfahrens überall in der Welt zur Entfernung von Kohlendioxid
aus Gasgemischen verbreitet verwendet wird* Zu anderen Beschreibungen des heissen Carbonat-Verfahrens und
seiner Abwandlungen in der Literatur sind die britischen Patentschriften 1 084 526 und 925 676 (Benson et al) wie
auch der Aufsatz von Maddox et al in "The Oil and Gas Journal",
(9. Oktober 1967), Seiten 167 bis 173 zu rechnen* Allgemein gesagt, wird in diesen Literaturstellen ein kontinuierliches
Verfahren offenbart, bei dem Kohlendioxid aus Gasgemischen durch eine heisse, d. h. über 75° C heissej
wässrige Lösung von Kaliumcarbonat ausgewaschen wird, wobei
das Verfahren sowohl einen Absorptionsschritt, in welchem
Kohlendioxid durch die Kaliumcarbonat-Waschlösung aböorbiert
wird, als auch einen Regenerierungsschritt, in welchem die verbrauchte Waschlösung reserLeriert wird, aufweist.'
Bei dem heissen Carbonatverfahren werden sowohl die Absorption als auch die Regenerierung bei erhöhten Temperaturen "
oberhalb 75° C bewerkstelligt, und beide Schritte werden
Lm allgemeinen bei etwa derselben erhöhten Temperatur
ausgeführt. Dagegen ist der Druck in dem Absorptionsschritt
20 984 1/1084
©RIGJNAL
c-4991 · - 22Ί5
im allgemeinen viel hölier (beispielsweise 7 Atmosphären)
als in dem Regenerierungsschritt, in welchem Atmosphärendruck geeignet ist. Die Abnahme des Druckes auf der heissen,
verbrauchten Waschlösung bewirkt eine Umkehrung der Absorptionsreaktionen und führt zur Entwicklung oder Verdrängung
von Kohlendioxid aus der verbrauchten Lösung. Die Regenerierung wird üblicherweise auch noch durch Abstreifen
mittels Wasserdampf unterstützt.
So wird bei einem typischen heissen Kaliumcarbonat-Verfahren
das Kohlendioxid enthaltende Gasgemisch dem unteren Ende eines Absorptionsturmes zugeführt und steigt durch den Absorptionsturm
auf, während es in innige Berührung mit einem absteigenden Strom von heisser, wässriger Kaliumcarbonatlösung
kommt, die dem oberen Ende des Absorptionsturmes zugeführt wurde. Der Absorptions turm kann in solchen
Fällen ein im Gegsnstrom arbeitender Waschturm irgendeines
geeigneten Typs sein, der in der Lage ist, eine innige Berührung zwischen einer Flüssigkeit und einem Gas herbeizuführen,
und der mit Fraktion!erbodenglocken oder mit einer
geeigneten Packung, wie Rascbig-Ringen oder Berl-Sätteln
(Berl saddles), ausgestattet sein kann. Im typischen Falle
wird der Absorptionsturm bei etwa 100° C gefahren, wobei es nicht notwendig ist, Wärme zuzuführen, weil die Absorptionsreaktion
geringfügig exotherm ist.
Das ausgesüsste Gas, das weniger Kohlendioxid enthält, tritt
am oberen Ende des Absorptionsturmes aus, und die verbrauchte, heisse Waschlösung wird dann ohne Kühlen nach dem oberen
Ende eines Abstreifturmes hin geführt, in welchem die Lösung augenblicklich auf einen niedrigeren Druck, wie Atmosphärendruck,
gebracht wird. Der Abstreifturm kann ungefähr die selbe Form wie der Absorptionsturm aufweisen, nur dass der
Abstreifturm eine Wärmequelle in der Mhe des unteren Teils
oder seines Aufköcherabschnittes besitzt. In dem Abstreif-
209841/1084
■ ■ 2215^29
c-4991 u
turm wird infolge der plötzlichen Druckerniedrigung ein Teil
des Kohlendioxids aus der Lösung abgestreift bzw. entwickelt sich aus ihr, und die so teilweise abgestreifte Lösung wird
dann im Abstreifturm zur weiteren Regenerierung mittels Vasserdampfabstreifung hinabgeleitet. Der Wasserdampf führt
das Kohlendioxid überkopf mit sich in einen Kühler, in welchem der Wasserdampf kondensiert und von dem Kohlendioxid
abgetrennt wird. Das Kondensat wird als Bückfluss in den Abstreifturm zurückgeleitet, während das Kohlendioxid verworfen
oder weiter verarbeitet wird. Regenerierte Kaliumcarbonatlösung
wird aus dem Aufkocher des Abstreifturmes zurück in den oberen Teil des Absorptionsturmes gepumpt.
Obgleich die Temperatur wünschenswerter-weise während des
ganzen Verfahrens bei V/erten gehalten wird, die ausreichen, um das Ausfällen irgendwelcher Salze zu verhindern, ist in
der zu dem Absorptionsturm hinführenden Umlaufleitung im allgemeinen ein Filter vorhanden, damit Jeglicher Niederschlag,
der sich mqgücbsrweise gebildet hat, ab filtriert
wird.
Wie zuvor angezeigt, gibt es viele Abwandlungen des heissen Carbonatverfahrens, einschliesslich die Verwendung von
Korrosionsinhibitoren wie auch Modifizierungen zur Handhabung der nach dem Absorptionsturm im Kreislauf zurückgeführten
Ströme. Beispielsweise kann der im Kreislauf zurück geführte Strom der regenerierten Waschlösung, der in den
Absorptionsturm zurückgeleitet wird, aufgeteilt werden,
und ein Teil dieses Stromes kann dem oberen Teil des Absorptionsturmes und ein Teil einem mittleren Punkt des Absorptionsturmes
zugeführt werden. Gemäss einer anderen Abänderung wird offenbart, das Grundverfahren dadurch zu
modifizieren, dass ein teilweise regenerierter Strom von einem Punkt oberhalb des Aufkochers des Abstreifturmes
zusätzlich abgezogen und nach einem mittleren Punkt des Absorptionsturmes hin geführt wird. Es wurde auch vorgeschlagen,
die letztere Abwandlung weiter dadurch zu modifizie-
_ 4-209841/1084
0-4991 ■·■■ - 221
ren, dass der vollständig regenerierte Strom, der aus dem Aufkocher des Abstreifturmes abgezogen und dem Oberen Teil
des Absorptionsturmes zugeführt wird, teilweise abgekühlt wird. Andere Abwandlungen, die vorgeschlagen worden sind,
umfassen einen dreistufigen Betrieb wie auch die Verwendung
von Dampfstrahlpumpen zur Verringerung des Wasserdampfbedarfs.
Obgleich das heisse Carbonatverfahren weit· verbreitet ist
und damit Kohlendioxid aus Gasgemischen erfolgreich entfernt wird, sind beständig Forschungen im Gange, um neue
und bessere Wege zur Bewerkstelligung der Kohlendioxid-Entfernung
aufzufinden. Wie in der bekannten Literatur
offenbart ist, wirft das heisse Kaliumcarbonat-Verfahren beispielsweise ernsthafte Korrosionsprobleme auf, wenn keine
Korrosionsinhibitoren verwendet werden. Überdies ist die bei der Regenerierung der verbrauchten Kaliumcarbonat-Lösung
benötigte Wasserdampfmenge sehr hoch, und es wäre wünschenswert, sie herabzusetzen.
Somit ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein neues und eigenartiges Verfahren zum Auswaschen von Kohlendioxid
aus Gasgemischen bereitzustellen. Ein anderes Ziel der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer verbesserten Auswaschlösung, die zum Entfernen von Kohlendioxid
aus Gasgemischen zu verwenden ist, welche Auswaschlösung keine ernsthaften Korrosionsprobleme stellt und verhältnismässig
leicht zu regenerieren ist. Zusätzliche Ziele ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der vorliegenden
Erfindung.
Diese und andere Ziele werden durch die vorliegende Erfindung erreicht, die unter einem ihrer Aspekte eine Verbesserung
eines Verfahrens zum Entfernen von Kohlendioxid aus Gasgemischen,
welche dasselbe enthalten, darstellt, gemäss der das genannte Gasgemisch in einem Absorptionsschritt mit
einer Auswaschlösung derart in innige Berührung gebracht
- 5 -209841/1084
c-4991 &
wird, dass Kohlendioxid darin absorbiert wird und sich eine verbrauchte Auswaschlösung bildet, und danach eine solche
verbrauchte Auswaschlösung in einem Kegenerierungsschritt
regeneriert wird, indem sie Temperatur- und Druckbedingungen ausgesetzt wird, die ausreichen, um die Entwicklung von
Kohlendioxid daraus zu bewirken, welche Verbesserung dadurch gekennzeichnet ist, dass als die Auswaschlosung eine wässrige
Lösung verwendet wird, die durch Vermischen von Kaliumhydroxid, Orthoborsäure und Wasser hergestellt worden ist,
wobei 0,6 bis 4,0 Mol Orthoborsäure bei der Herstellung der Lösung je Mol Kaliumhydroxid verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung liegt in der Auffindung einer verbesserten
Auswaschlosung zum Entfernen von Kohlendioxid
aus Gasgemischen, nämlich einer wässrigen Lösung, die durch Vermischen von Wasser, Kaliumhydroxid und Orthoborsäure
(Η,ΒΟ,) hergestellt worden ist, wobei bei der Herstellung
der Lösung etwa 0,6 bis 4,0 Mol Borsäure Je Mol Kaliumhydroxid
verwendet werden. Vorzugsweise jedoch werden mindestens 2 Mol Borsäure je Mol Kaliumhydroxid verwendet,
wobei man beste Ergebnisse erhält, wenn etwa 2,3 bis 3,4 Mol Borsäure je Mol Kaliumhydroxid verwendet werden.
Was die Konzentration der wässrigen Lösung angeht, so können die angewandten Konzentrationen verschieden sein, wobei
natürlich diejenigen Lösungen mit höherer Konzentration mehr Kohlendioxid je Volumen Lösung aufzulösen vermögen als
die weniger konzentrierten Lösungen. Die Löslichkeit ist
jedoch ein zu berücksichtigender Faktor, und in Anbetracht der Bedingungen, unter denen das Verfahren der vorliegenden
Erfindung durchgeführt werden soll, sollte die Konzentration der wässrigen Lösung so hoch sein, dass die Lösung weniger
als etwa 10 Gew.% Bor, berechnet als Metall, und vorzugsweise etwa 2,0 bis 7,0 Gew.% Bor, enthält. Die zugesetzte
Kaliumhydroxid-Menge hängt natürlich von dem speziell angewandten Verhältnis von Orthoborsäure zu Kaliumhydroxid
ab. - ·
- 6 209841/1084
c-4991
Die vorliegende Erfindung kann zur Entfernung von Kohlendioxid
aus Gasgemischen, in denen es in irgendwie namhafter
Konzentration vorliegt, angewandt werden, obgleich die
Erfindung dann die meisten Vorteile bringt, wenn sie zur Behandlung von Gasgemischen angewandt wird, die mindestens
10 Mol% Kohlendioxid, beispielsweise 10 bis 90 Mol# Koh-,
lendioxid, enthalten. Die anderen Gase, die im Gemisch mit dem Kohlendioxid vorliegen können, können in weitem Umfange
variieren, und es können beispielsweise andere Gase, wie Äthylen, Sauerstoff, Propylen, Methan, Kohlenmonoxid, Stickstoff,
Wasserstoff und dgl., vorliegen. Beispielsweise kann das behandelte Gasgemisch ein Synthesegas (Wasserstoff-Kohl
enmonoxid-Gemi sehe) sein, das durch Kohlevergasung oder Reformierung von Erdgas hergestellt worden ist, oder das
Gasgemisch kann "ein Wasserstoff-Kohlendioxid-Gemisch sein,
das durch die Wasi ergas-Verschiebungsreaktion hergestellt worden ist. In Anbetracht der hohen Temperaturen und Drücke,
bei denen der erfindungsgemässe Absorptions schritt, wie
nachfolgend erklärt, ausgeführt werden kann, ist die vorliegende ErTJnI ung mit Vorteil für die Reinigung von Synthesegas, für*
die Elscher-Tropsch-Synthese, die Methanol-Synthese und
die sogenannte "Oxo"-Synthese anwendbar. Andere Gasgemische,
aus denen Kohlendioxid gemäss der vorliegenden Erfindung
entfernt werden kann, sind diejenigen Gemische, die aus
natürlich vorkommenden, gasförmigen Kohlenwasserstoffen herrühren, die mit Kohlendioxid verunreinigt sind, sowie
Gasgemische, die aus der partiellen Oxidation von Kohlenwasserstoffen
stammen. Am vorteilhaftesten wird die vorliegende Erfindung zur Abtrennung von Kohlendioxid aus einem
Gasgemisch angewandt, das etwa 10 bis 50 Mol% Kohlendioxid
und 50 bis' 90 Mol% Kohlenwasserstoffe enthält. Ausser derartigen
Mengen an Kohlendioxid und Kohlenwasserstoffen können
in dem Gemisch andere Bestandteile, wie Sauerstoff, Stickstoff und dgl., enthalten sein. Diese anderen Bestandteile
können entweder mit der Auswaschlösung reaktionsfähig sein oder inert sein; wenn sie reaktionsfähig sind,
- 7 -2 0 9841/1084
22Ί5429
c-4991
dann ist es vorzuziehen, dass sie in Mengen von weniger als 5 Mol$ vorhanden sind. Ausserdem ist es gewöhnlich erforderlich,
wenn derartige andere Bestandteile reaktionsfähig sind, einen Eeinigungsstrom aus der Auswaschlösung an irgendeinem
Punkt in dem Kreisprozess zu entfernen und eine Ansammlung von Verunreinigungen zu verhindern. Natürlich wird in solchen
wie auch in anderen Fällen,die Verluste an Auswaschlösung mit sich bringen, die Auswaschlösung mit frischer
Lösung zu ergänzen sein, die in derselben Weise wie die ursprüngliche Lösung angesetzt worden ist.
Die Methoden der Verwendung der Auswaschlösung zur Entfernung von Kohlendioxid aus Gasen werden in Hinsicht auf den Standder
Technik, wie den oben zitierten, der zahlreiche Abwandlungen und Verfahren zur Verwendung und Regenerierung einer
wässrigen Auswaschlösung offenbart, nicht im einzelnen behandelt. Wie bereits festgestellt, umfasst das Verfahren,
allgemein gesagt, einen Absorptionsschritt, in welchem das Gasgemisch mit der Auswaschlösung innig in Berührung gebracht
wird, und einen Regenerierungsschritt, in welchem die verbrauchte Auswaschlösung regeneriert wird, indem sie
Temperatur- und Druckbedingungen ausgesetzt wird, welche die Entwicklung von Kohlendioxid verursachen. Obgleich die
Entfernung von Kohlendioxid diskontinuierlich oder in kontinuierlicher Art und Weise bewerkstelligt werden kann,
wird sie am vorteilhaftesten kontinuierlich und in derselben Art und V/eise und unter ähnlichen Bedingungen wie das
oben beschriebene "heisse Carbonatverfahren" durchgeführt.
So können der Absorptionsschritt und der Regenerierungsschritt in getrennten Zonen oder Gefässen vorgenommen werden,
wobei die Auswaschlösung kontinuierlich aus der Absorptionszone abgezogen und kontinuierlich zwischen der Absorptionszone
und der Regenerierungszone im Kreislauf zurückgeführt
wird. Die Temperatur in der Absorptionsζone sollte
unbeschadet der Art und Weise, wie die Erfindung ausgeführt
- 8 20 9841/1084
ORiQWAL
wird, oberhalb 65° 0, beispielsweise innerhalb des Bereichs
von 70° C bis 160° C-liegen. Der bevorzugte Bereich ist
dabei 90° C bis 120° C. Der Druck während der Absorption sollte ausreichend hoch sein, um das Sieden der Lösung
zu verhindern, und kann beispielsweise "von Atmosphärendruck bis zu 50 Atmosphären absolut reichen. Vorzugsweise jedoch
liegt der Druck in der Absorptionszone oberhalb 4 Atmosphären, und der Bereich von 6 bis 25 Atmosphären absolut
wird dabei bevorzugt. ;
Die Temperatur und/oder der Druck für die Regenerierung
macnt man soweit verschieden von den Werten der Absorption, dass das Kohlendioxid aus der verbrauchten Lösung sich entwickelt.
So -kann der Druck derselbe wie in der Absorptionszone sein, und die Temperatur kann auf den Siedepunkt in
der Regenerierungszone erhöht werden, oder die Temperatur kann in der Eegenerierungszone dieselbe bleiben wie in der
Absorptionszone, und der Druck kann so weit herabgesetzt werden, wie ausreicht, um die Lösung bei der betreffenden
Temperatur zum Sieden zu bringen. Vorzugsweise jedoch werden
die Methoden bei dem hei ssen Carbonatverfahren derart eingerichtet, dass die Temperatur der Regenerierungszone
und der Absorptionszone im wesentlichen dieselte ist, d.h. dass
diese Temperaturen innerhalb des Bereichs von etwa 3O0 G
zueinander liegen, so dass zwischen der Absorptionsz'one und der Eegenerierungszone praktisch kein Erhitzen oder
Abkühlen der Auswasenlösung erfolgt. So liegen die bevorzugten
Temperaturen der Eegenerierungszone auch innerhalb des Bereichs von 70° C bis 160° C, insbesondere von 90° C
bis 120° C. In solchen Fällen, in denen keine namhafte
Temperaturdifferenz zwischen den Zonen besteht, ist es notwendig, die Eegenerierungszone bei einem wesentlich
niedrigeren Druck als de η Absorptionsdrücken zu fahren.. Drücke innerhalb des Bereichs von 0,9 bis 4,0 Atmosphären
absolut haben sich in der Regenerierungszone als geeignet
- 9 -20 98417 108 4
c-4-991 ^
/Ό
erwiesen, wobei die Drücke innerhalb des Bereichs von Atmosphärendruck
bis zu 2 Atmosphären absolut bevorzugt werden. Die Regenerierung der verbrauchten Auswaschlösung
kann von einem Sieden und Wasserdampf-Abstreifen bei Drükken, die Siedetemperaturen der Lösung entsprechen, begleitet
sein und wird vorzugsweise davon begleitet, wobei der Wasserdampf im unteren Abschnitt des Abstreifers oder der
Regenerierungskolonne mittels einer äusseren Wärmequelle, wie einer Wasserdampfschlange, und/oder durch Einblasen
von Frischdampf erzeugt wird. Die Entwicklung des Kohlen- ■
dioxids aus der Lösung ist eine endotherme Reaktion. Daher fällt die Temperatur der Lösung, die regeneriert wird, ab,
wenn nicht eine äussere Wärmequelle vorhanden ist.
Beim Betrieb der Absorptionszone eines kontinuierlichen Verfahrens kann das richtige Verhältnis von Gasgemisch zu
Auswaschlösung durch Analyse des aus der Absorptionszone austretenden Abzugsgases eingehalten werden. Wenn der Kohlendioxid-Gehalt
des Abzugsgases auf ein unerwünschtes Niveau ansteigt, können entweder der zugeführte Betrag an
Gasgemisch herabgesetzt und/oder der zugeführte Betrag an Auswaschlösung erhöht werden.
Die erfindungsgemässen Auswaschlösungen haben sich gegenüber
der zum bekannten Stand der Technik gehörenden Kaliumcarbaiat-Lösung
in verschiedener Hinsicht als überlegen erwiesen. An erster Stelle ist zu bemerken, dass der pH-Wert
der Waschlösung, und zwar sowohl der verbrauchten als auch der frischen (oder regenerierten), im allgemeinen niedriger
ist als derjenige einer ähnlichen Kaliumcarbonat-Lösung,
so dass infolgedessen geringere Korrosionsprobleme auftreten. Vermutlich werden auch die Korrosionsprobleme infolge
der Eigenart der Bor-Verbindungen, welche zugegen sein können,
verringert. Ein anderer Grund dafür, dass die erfindungsgemässe Auswaschlösung Kaliumcarbonat überlegen ist,
ist der, dass zur Regenierung der erfindungsgemässen Aus- -
- 10 209841/1084
waschlösung weniger Wärme "benötigt wird, insbesondere dann,
wenn hohe Verhältnisse (2:1 und darüber) von Borsäure zu KaliuTnhydroxid bei der Herstellung der Lösung verwendet
werden. Da weniger Wärme für die Regenerierung benötigt wird und die Regenerierung bei niedrigeren Temperaturen durchgeführt werden kann, ist die Durchführung eines isothermen
Verfahrens bei einer niedrigeren Gesamttemperatur, d. h. die Durchführung sowohl der Absorption als auch der Regenerierung, möglich.
Noch ein anderer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist der, dass erfindungsgemäss Kohlendioxid aus einem Gasgemisch,
in weichem Kohlenwasserstoffe zugegen sind, selektiver entfernt wird als durch Kaliumcarbonat.· Wenn beispielsweise
Kohlendioxid aus einem Gemisch von Kohlendioxid mit Äthylen
entfernt wird, wird eine gewisse Menge Äthylen in der Auswaschlösung
absoroiert und geht schliesslich verloren, wenn das Kohlendioxid beseitigt.wird. Demgegenüber wurde jedoch
gefunden, dass bei Verwendung der erfindungsgemässen Auswaschlösung der Äthyl en-Gehalt des aus dem Regenerierungsabschnitt kommenden Abzugsgases niedriger ist, als wenn eine
Kaliumcarbonat-Lösung ähnlicher Stärke verwendet wird. Die
relative Überlegenheit der erfindungsgemässen Auswaschlösung gegenüber einer Kaliumcarbonat-Lösung wird auch dadurch noch
erhöht, dass erfindungsgemässe Lösungen mehr Kohlendioxid
je Volumen Lösung absorbieren als eine Kaliumcarbonat-Lösung mit gleicher Metallkonzentration. In anderen Worten gesagt,-absorbiert
eine wässrige Lösung von Kaliumcarbonat, in der 10 Gew.% Kalium enthalten sind, weniger Kohlendioxid bei
einer gegebenen Temperatur und einem gegebenen Druck als eine Auswaschlösung, die erfindungsgemäss hergestellt worden
ist und dieselbe Prozentmenge an Kalium und Bor zusammen, beispielsweise 4· Gew.% Bor und 6 Gew.% Kalium,■enthält. Dies
ist,, von einem wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, wichtig, da der Preis der Kalium- oder Borverbindungen, die
für die Herstellung von Lösungen verwendet werden, stark
- 11 209841/1084
von dem Metallgehalt der Verbindungen abhängt. .Ein weiterer
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass, wenn eine Reinigung der Auswaschlösung infolge der Ansammlung von
Verunreinigungen erforderlich ist, die Bor- und Kaliumverbindungen leichter als Kaliumcarbonat durch einfaches
Kristallisieren entfernt werden können. Der Grund hierfür ist der, dass die Löslichkeit der verschiedenen Bor- und
Kaliumverbindungen in den erfindungsgemässen Auswaschlösungen
bei Raumtemperatur zumindest in der aus dem Absorptionsturm abgezogenen, verbrauchten Lösung beträchtlich
geringer ist als die Löslichkeit derjenigen Verbindungen,
die zugegen sind, wenn eine Kaliumcarbonatlosung verwendet wird. Dies trifft zu, selbst wenn die Löslichkeiten der
in den erfindungsgemässen Lösungen vorhandenen Verbindungen und denjenigen, bei denen Kaliumcarbonat zur Anwendung kommt,
bei den höheren Temperaturen oberhalb 60° C sehr gut vergleichbar sind. Auf Grund der Tatsache, dass die Löslichkeit
der in den verbrauchten, erfindungsgemässen Lösungen vorhandenen Bor- und Kaliumverbindungen rasch in dem Masse,
wie die Temperatur auf unterhalb etwa 60° C absinkt, abnimmt, kann eine grosse Menge der Verbindungen durch Abkühlen
der aus dem Absorptionsschritt abgezogenen, verbrauchten Lösung auf Raumtemperatur leicht zurückgewonnen werden.
Natürlich kann ein Reinigungsstrom an irgendeiner anderen Stelle in dem System entnommen werden, um die Ansammlung
von Verunreinigungen zu verhindern; z. B. kann eine Reinigung der regenerierten Lösung durchgeführt v/erden; die Rückgewinnung
der Metallmengen wird aber dann nicht so leicht erreicht, als wenn die Reinigung an der verbrauchten Lösung
vorgenommen wird.
Zur Veranschaulichung spezieller Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung werden die folgenden Beispiele gebracht.
- 12 -
209841/1084
BAD ORKälNAL
/V
Beispiel 1
In einer Versuchsanlage wird ein System zum Auswaschen von
Kohlendioxid verwendet, das einen 10 m hohen Absorptionsturm mit einem Durchmesser von 30 cm und einen 8 m hohen
Abstreifturm mit einem Durchmesser von 35 cb* aufweist.
Beide Türme werden mit keramischen ineinander greifenden Sätteln (interlock saddles) (4 cm) gepackt. Ein aus der
Herstellung von Vinylacetat aus Äthylen und Essigsäure stammendes Beschickungsgas, das etwa 20 Mol% COo>
5 Mol% Sauerstoff, 5 Mol% Stickstoff, 70 Mol% Äthylen und Spuren
an Essigsäure und Vinylacetat enthält, wird als Seitenstrom dem unteren Teil des Absorptionsturms mit einer Geschwindigkeit
von etwa 2080 liter je Minute, gemessen bei 25° C und Atmosphärendruck (NTP), zugeführt. Eine wässrige
Auswaschlösung wird als Seitenstrom einem oberen Punkt in dem Turm mit einer Geschwindigkeit von etwa 38 Liter
je Minute zugeführt. Die Auswaschlösung wurde ursprünglich
durch Vermischen von Kaliumhydroxid mit Orthoborsä-ure im
Verhältnis von 3 Mol Borsäure je Mol Kaliumhydroxid hergestellt.
Eine solche Lösung enthält etwa 6,3 Gew.% Bor und 7?4-3 Gew.% Kalium, jeweils berechnet als Metall.
Der Absorptionsturm wird bei etwa 105° C und 9>5 Atmosphären
absolut gefahren. Uberkopf wird aus dem Absorptionsturm
ein Gasstrom entnommen, der sich aus etwa 86 Mol% Äthylen, 2 Mol% Kohlendioxid, 6 Mol% Sauerstoff und 6 Mo 1%
Stickstoff zusammensetzt. Verbrauchte Auswaschlösung wird kontinuierlich aus dem unteren Teil des Absorptionsturmes
abgezogen und ohne Kühlung nach dem oberen Teil des Abstreifturmes geleitet, der bei 105° C und etwa 1,25 Atmosphären
absolut gefahren wird. Durch eine wasserdampfschlange in dem Aufkocherabschnitt des Abstreifturmes wird
Wasserdampf für das Abstreifen erzeugt. Der Überkopf aus dem Abstreifturm entfernte Gasstrom wird einem Kühler zugeführt,
in welchem der Strom kondensiert und als Rückfluss wieder
- 13 209841/1084
dem Abstreifturm zugeführt wird. Das aus dem Kühler austretende
Abzugsgas enthält etwa 97 Mol# Kohlendioxid und 1,5
Mol% Äthylen.
Aus dem unteren Teil des Abstreifturmes wird ein Strom von regenerierter Auswaschlösung abgezogen und in zwei Anteile
geteilt. Der grössere Anteil wird nach dem oberen Teil des Absorptionsturmes ohne Kühlen zurückgeleitet, während der
kleinere Anteil im Kreislauf dem Abstreifturm gerade oberhalb seines Mittelpunktes wieder zugeführt wird. Diesem
kleineren Anteil, der nach dem Abstreifturm zurückgeleitet
wird, wird periodisch frische Ergänzungslösung zugefügt, um die periodisch als Reinigungsstrom entnommene Menge
auszugleichen. Der Keinigungsstrom wird dabei dem Strom der verbrauchten Lösung, der aus dem unteren Teil des Absorptionsturmes
abgeleitet wird, entnommen,. wenn das Kaliumacetat-Niveau in dem System zu hoch wird. Die Ergänzungslösung
wird in derselben Weise hergestellt wie die ursprünglich verwendete (vgl. oben).
Beispiel 2
Zum Nachweis, wie einige der Variablen der vorliegenden Erfindung sich auswirken, wurden in einer 2 Liter-Bombe aus
rostfreiem Stahl, die mit einem Druckmanometer und einem Temperatur-Messinstrument ausgerüstet war und auch über
ein Ventil an einen Zylinder mit reinem, unter hohem Druck stehendem Kohlendioxid angeschlossen war, mehrere Versuche
durchgeführt. In jedem Versuch wird 1 Liter (NTP, unter Normalbedingungen) Auswaschlösung in die Bombe gebracht,
und dann wird die Bombe mit Kohlendioxid bis zu einem Druck von 7,8 Atmosphären absolut gefüllt und mehrere Minuten
derart geschüttelt, dass Kohlendioxid-Absorption ermöglicht wird, was sich durch einen Druckabfall in der Bombe
anzeigt. Dies wird mehrmals so lange wiederholt, bis nach dem Auffüllen bis zu einem Druck von 7i8 Atmosphären abso-
- 14 209841/1084
/Γ
lut beim Schütteln der Bombe keine Druckabnahme festgestellt
wird. Dies zeigt an, dass maximale Absorption stattgefunden
hat. Die absorbierte Kohlendioxidmenge wird vermerkt, und dann wird der auf der Bombe lastende Druck bis auf Atmosphärendruck
vermindert, wodurch eine Entwicklung von Kohlendioxid aus der Lösung veranlasst wird, wobei die entwickelte
ilenge gemessen wird. In jedem Versuch wird der Zyklus aus Aufdrücken und Druckerniedrigung mehrmals wiederholt,
um die mittlere absorbierte und desorbierte Kohlendioxidmenge für eine gegebene Auswaschlösung zu bestimmen.
Während aller Versuche wird die Temperatur der Bombe sowohl während des Absorptionsschrittes als auch während des Desorptionsschrittes
konstant bei 100° C gehalten. Die Versuchsergebnisse werden in der folgenden tabelle wiedergegeben.
Dabei sind die Liter an absorbiertem und desorbiertem Kohlendioxid so korrigiert, dass das tote Volumen
der Bombe, das in der Weise bestimmt wird, dass ein Versuch mit 1 Liter destillierten Wassers angestellt wird, in Rechnung
gestellt wird.
Während jeden Versuches.wird im letzten Absorptionszyklus
die Bombe zunächst unter einem Druck von 7j8 Atmosphären
auf 25° C abgekühlt, und dann wird der Druck derart auf
Atmosphärendruck vermindert, dass bei der Druckverminderung wenig oder gar kein Kohlendioxid entwickelt wird. Eine Probe
der Auswaschlösung, die COp enthält, wird dann entnommen,
die Probe wird, um überschüssiges CO^ freizusetzen, geschüttelt,
und ihr pH-Wert wird festgestellt. Diese Probe wird dann langsam unter Atmospharendrück erhitzt, um diejenige
Temperatur zu bestimmen, bis auf welche die Probe erhitzt
werden muss, damit die Entwicklung des Kohlendioxids, d. h. die Regenerierung der Lösung, bewirkt wird. Der Temperaturbereich,
in welchem die Kohlendioxid-Entwicklung wahrend des Erhitzens begann und endete, ist in der nachfolgenden
Tabelle vermerkt.
- 15 -20 984171084
T | 1 | 4b | 3 | 221 | 5 A 29 | ■ | 13,8% | |
c-4991 | 3*2% | a b e 1 1 ( | 6,4% | |||||
3,7% | 7,4% | 13,8% | ||||||
Auswaschlösung | 6,9% | ϊ I | 13,8% | 4 | K0CO-, d 3 |
|||
Gew.% Bor | Versuchs-Nr. | 3,2% | ||||||
Gew.% Kalium | 3/1 | 2 | 3/1 | 11,1% | ||||
Gew.% Metall | 3,2% | |||||||
insgesamt | 5,5% | 14,3% | ||||||
Molverhältnis | ||||||||
Η,ΒΟ^/ΚΟΗ | 8,7% | 1/1 | ||||||
2/1 |
.Volumen des absorbierten und desorbierten COp, Liter unter Normalbedingungen
5,7 5,6 13,6 11,6 9,3
pH der mit COp bei
25° C gesättigten
Auswaschlösung 7,8 7,3 I^ 7,8 9,0
CO^-Entwicklungs-
temperatur bei
Atmosphärendruck, · Λ _ ' . _
oc 60-80°C 60-8O0C 60-800C 7O-98°C 90-980C
* Die Auswaschlösung ist eine 25%ige KoCO^
Die Natur der im Absorptions- und Regenerierungsschritt der vorliegenden Erfindung auftretenden Eeaktionen ist nicht
genau aufgeklärt. Jedoch war es nicht möglich, durch Analysen weder die Anwesenheit von irgendwelchen Carbonationen
in den regenerierten Auswaschlösungen noch die Anwesenheit irgendwelcher Bicarbonationen in verbrauchten Auswaschlösungen
ausser bei niedrigen Verhältnissen von Orthoborsäure
zu Kaliumhydroxid nachzuweisen. Vermutlich ist die Abwesenheit von Bicarbonationen bei diesen höheren Verhältnissen
von Orthoborsäure zu Kaliumhydroxid dafür verantwortlich zu machen, dass für die Regenerierung der verbrauchten Lösung
weniger Wärme benötigt wird. Mit grösster Wahrscheinlichkeit treten sowohl in dem Absorptionsschritt als auch in dem Regenerierungsschritt
mehrere Reaktionen auf, an denen mehrere Ionenarten beteiligt sind.
- 16 209841/1084
c-4991 H-
B e i s ρ i el 3
TJm zu veranschaulichen, dass das erfindungsgemässe Verfahren
isotherm bei niedrigeren Temperaturen wirksamer durchgeführt werden kann als ein Kaliumcarbonat-Verfahren, werden die Versuche 4· und 5 des Beispiels 2 bei Temperaturen von 65° C
wiederholt. Wenn der Versuch 4 bei 65° C wiederholt wird,
werden etwa 5,0 Liter (unter Normalbedingungen) Kohlendioxid
absorbiert und desorbiert. Die Wiederholung des Versuches 5 bei 65° C jedoch, bei dem Kaliumcarbonat verwendet wird,
führt nur zu einem Durchschnitt von etwa i liter absorbierten und desorbiert en Kohlendioxids.
- 17 -209841/1084
Claims (11)
1. Verfahren zum Entfernen von Kohlendioxid aus einem Gasgemisch
durch inniges Inberührungbringen des genannten Gasgemisches in einem Absorptionsschritt mit einer Aaswaschlösung
derart, dass Kohlendioxid darin absorbiert wird und sich eine verbrauchte Auswaschlösung
bildet, und nachfolgende Regenerierung einer solchen verbrauchten Auswaschlösung in einem Eegenerierungsschritt,
indem die Lösung solchen Temperatur- tiiid Druckbedingungen
ausgesetzt wird, die ausreichen, um die Entwicklung von Kohlendioxid aus der Lösung zu bewirken,
dadurch gekennzeichnet, dass man als die Auswaschlösung eine wässrige Lösung verwendet, die durch Vermischen
von Kaliumhydroxid, Orthoborsäure und Wasser hergestellt worden ist, wobei etwa 0,6 bis 4,0 Mol Orthoborsäure
je Mol Kaliumhydroxid bei der Herstellung der Lösung verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man bei der Herstellung der genannten Auswaschlösung
etwa 2,3 bis 3»4 MbI Orthoborsäure je Mol Kaliumhydroxid
verwendet und dass die genannte Auswaschlösung weniger als 10 Gew.% Bor, berechnet als das Metall, enthält.
3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man sowohl den genannten Absorptionsschritt als auch den genannten Eegenerierungsschritt bei Temperaturen innerhalb
des Bereichs von 70° C bis 160° C und innerhalb von 30° C von der einen Temperatur zu der anderen durchführt
und man den Druck in dem genannten Absorptionsschritt bei 6 bis 25 Atmosphären absolut und in dem genannten Eegenerierungsschritt
bei 0,9 bis 4,0 Atmosphären absolut hält.
- 18 -
209841/1084
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das genannte Verfahren kontinuierlich läuft, wobei man den Absorptionsschritt und den Regenerierungsschritt
in getrennten Zonen derart durchführt, dass die genannte Auswaschlösung kontinuierlich aus der Absorptionszone
abgezogen und kontinuierlich zwischen der Absorptionszone und der Regenerierungszone im Kreislauf geführt wird.
5· Verfahren nach Anspruch A, dadurch gekennzeichnet, dass
man die genannte verbrauchte Auswaschlosung in den genannten
Regenerierungsschritt unter einem Druck, der Siedetemperaturen der Lösung im Bereich von 70° C bis
160° C entspricht, zum Sieden bringt und mit Wasserdampf .abstreift,
6. Verfahren nach Anspruch 5j dadurch gekennzeichnet, dass
man bei der Herstellung der genannten Auswaschlösung etwa .2,0 bis 4,0 Mol Orthoborsäure je Mol Kaliumhydroxid
verwendet und dass die genannte Auswaschlösung weniger als 10 Gew.% Bor, berechnet als das Metall, enthält.
7- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das genannte Gasgemisch etwa 10 bis 50 Mol% Kohlendioxid
und 50 bis 90 Mol% Kohlenwasserstoffe enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
man sowohl den genannten Absorptionsschritt als auch den genannten Regenerierungsschritt bei Temperaturen innerhalb des Bereichs von 90o C bis 120° C durchführt, wobei
man den Druck in dem genannten Absorptionsschritt bei
etwa 6 bis 25 Atmosphären absolut und in dem genannten Regenerierungsschritt bei etwa Atmosphärendruck bis 2
Atmosphären absolut hält und man die genannte verbrauchte
Auswaschlösung in den genannten Regenerierungsschritt unter einem Druck, der Siedetemperaturen der Lösung innerhalb des genannten Bereichs von 90° C bis 120° C
- 19—
209841/1084
209841/1084
entspricht, zum Sieden bringt und mit Wasserdampf abstreift.
9· Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
man bei der Herstellung der genannten Auswaschlösung etwa 2,3 bis 3 »4· Mol Orthoborsäure je Mol Kaliumhydroxid
verwendet und dass die genannte Auswaschlösung etwa 2,0 bis 7,0 Gew.% Bor, berechnet als das Metall, enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 9i dadurch gekennzeichnet, dass
das genannte Gasgemisch etwa 10 bis 50 Mol% Kohlendioxid
und 50 bis 90 Mol% Kohlenwasserstoffe enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Gasgemisch aus einem Verfahren zur Herstellung
von Vinylacetat aus Äthylen und Essigsäure stammt und 50 bis 90 Mol% Äthylen enthält.
- 20 203841/1084
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US12921171A | 1971-03-29 | 1971-03-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2215429A1 true DE2215429A1 (de) | 1972-10-05 |
Family
ID=22438908
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722215429 Pending DE2215429A1 (de) | 1971-03-29 | 1972-03-29 | Entfernung von Kohlendioxid aus Gasgemischen |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE781407A (de) |
CA (1) | CA957484A (de) |
DE (1) | DE2215429A1 (de) |
FR (1) | FR2132034B1 (de) |
GB (1) | GB1330604A (de) |
IT (1) | IT953574B (de) |
NL (1) | NL7204229A (de) |
Families Citing this family (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7102049B2 (en) | 2003-06-25 | 2006-09-05 | Exxonmobil Chemical Patens Inc. | Process for operating a quench device in an oxygenate-to-olefin production unit |
US7135604B2 (en) | 2003-06-25 | 2006-11-14 | Exxonmobil Chemical Patents Inc. | Process for separating carbon dioxide from an oxygenate-to-olefin effluent stream |
US7005555B2 (en) | 2003-06-25 | 2006-02-28 | Exxonmobil Chemical Patents Inc. | Process for separating and recycling oxygenate(s) to an oxygenate-to-olefin reactor |
US7208648B2 (en) | 2003-06-25 | 2007-04-24 | Exxonmobil Chemical Patents Inc. | Minimizing corrosion in a methanol-to-olefin effluent processing system |
GB0820000D0 (en) * | 2008-10-31 | 2008-12-10 | Univ Leeds | Process for the capture of carbon dioxide |
FR2954178B1 (fr) * | 2009-12-21 | 2014-02-21 | Air Liquide | Procede d'epuration d'un gaz contenant du dioxyde de carbone |
GB201007085D0 (en) | 2010-04-28 | 2010-06-09 | Univ Leeds | Process for the capture of carbon dioxide |
DE102012214064A1 (de) * | 2012-08-08 | 2014-02-13 | Wacker Chemie Ag | Verfahren zur Aufreinigung von Kohlendioxid enthaltenden Prozessgasen aus der Herstellung von Vinylacetat |
GB201712465D0 (en) | 2017-08-02 | 2017-09-13 | C-Capture Ltd | System for the capture and release of acid gases |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1236161A (fr) * | 1959-07-06 | 1960-07-15 | Metallgesellschaft Ag | Procédé pour éliminer par lavage, hors des gaz, les composants acides |
-
1972
- 1972-03-21 FR FR7209811A patent/FR2132034B1/fr not_active Expired
- 1972-03-22 GB GB1331372A patent/GB1330604A/en not_active Expired
- 1972-03-28 IT IT22513/72A patent/IT953574B/it active
- 1972-03-28 CA CA13836223-356A patent/CA957484A/en not_active Expired
- 1972-03-29 NL NL7204229A patent/NL7204229A/xx unknown
- 1972-03-29 BE BE781407A patent/BE781407A/xx unknown
- 1972-03-29 DE DE19722215429 patent/DE2215429A1/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL7204229A (de) | 1972-10-03 |
GB1330604A (en) | 1973-09-19 |
FR2132034B1 (de) | 1977-12-30 |
CA957484A (en) | 1974-11-12 |
FR2132034A1 (de) | 1972-11-17 |
BE781407A (fr) | 1972-09-29 |
IT953574B (it) | 1973-08-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0012986A1 (de) | Verfahren zum Abtrennen und Gewinnen gasförmiger Komponenten aus einem Gasgemisch durch physikalische Wäsche | |
EP0359991A1 (de) | Verfahren zum Entfernen von CO2 und gegebenenfalls H2S aus Gasen | |
DE2364149A1 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen abtrennung von aethylenoxid und kohlendioxid aus bei der direktoxidation von aethylen mit sauerstoff anfallenden gasgemischen | |
DE2250471A1 (de) | Verfahren zur trennung von bestandteilen aus gasgemischen | |
DE2925771C2 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Äthylen oder Propylen aus einem Gasstrom, der aus der thermischen Krackung von Kohlenwasserstoffen stammt | |
EP0052838B1 (de) | Verfahren zum Entfernen von sauren Gasen, insbesondere Kohlendioxid, aus Gasgemischen | |
DE3112661A1 (de) | Verfahren zur abtrennung von kondensierbaren aliphatischen kohlenwasserstoffen und sauren gasen aus erdgasen | |
DE2215429A1 (de) | Entfernung von Kohlendioxid aus Gasgemischen | |
DE1914810A1 (de) | Verfahren zur Abtrennung saurer Gase aus Gasgemischen | |
DE3148520A1 (de) | "verfahren zur entfernung von sauren gasen aus gasgemischen" | |
DE2230310C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Äthylenoxid aus einem Reaktionsgemisch, das durch Umsetzung von Äthylen mit molekularem Sauerstoff hergestellt worden ist | |
DE2045984A1 (de) | Entfernung von CO tief 2 und/oder H tief 2 S aus Gasgemischen | |
DE2134112B2 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Nickelcarbonyl von Gasen | |
DD243215A5 (de) | Verfahren und vorrichtung zum abtrennen unerwuenschter komponenten aus gasgemischen | |
DE1567575C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Chlor | |
DE910536C (de) | Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefeltrioxyd | |
DE1014136B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Gemisches aus Wasserstoff und Stickstoff, dessen Wasserstoff durch eine Zerlegung von Koksofengas unter Anwendung von Kuehlung unter Druck gewonnen ist | |
DE620932C (de) | Verfahren zur Entfernung schwacher gasfoermiger Saeuren aus Gasen | |
DE1091095B (de) | Verfahren zur Herstellung von Salpetersaeure | |
DE2440456C3 (de) | Verfahren zur Reinigung eines mit Kohlendioxid verunreinigten methanreichen Gases | |
DE2232271A1 (de) | Verfahren zur entfernung von verunreinigungen aus einem aethylenstrom | |
DE1813118A1 (de) | Verfahren zur Abtrennung von CO2 aus Gasgemischen | |
EP0520316A1 (de) | Verfahren zur selektiven H2S-Auswaschung | |
DE1519955A1 (de) | Verfahren zur Abtrennung von CO2 aus Gasgemischen | |
EP0073976B1 (de) | Verfahren zum Auswaschen saurer Gase aus Gasgemischen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHJ | Non-payment of the annual fee |