DE2211807C3 - Thermoplastische Masse - Google Patents
Thermoplastische MasseInfo
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Description
2. Thermoplastische Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R eine Gruppe mit der
Formel RO ist, in welcher R' ein einwertiger Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl- oder alicyclischer Rest mit
bis zu 20 Kohlenstoffatomen ist; und Q Sauerstoff ist.
3. Thermoplastische Masse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Phosphorverbindung
Triphenylphosphat ist.
4. Verwendung der thermoplastischen Massen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zum Herstellen
von Formteilen, Fasern oder Folien.
Polysulfone dazu neigen, sich zu zersetzen, was sich durch eine Steigerung der Schmelzviskosität oder eire
Dunkelfärbung zu erkennen gibt, wenn nicht Vorkehrungen zur Stabilisierung des Polymeren getroffen
■> werden.
Nunmehr wurde gefunden, daß aromatische Polysulfone und deren Gemische, mit organischen Phosphorverbindungen
vermischt werden können und dabei Massen bilden, welche verbesserte thermische Stabilität
ι» besitzen.
Erfindungsgemäß wird eine thermoplastische Masse geschaffen aus (a) 96 bis 99,99 Gew.-% mindestens eines
aromatischen Polysulfons und (b) 4 bis 0,01 Gew.-% mindestens einer organischen Phosphorverbindung der
Γι Formel RjPQ, in welcher R ein wie nachstehend
definierter, einwertiger organischer Rest ist, welcher gleich oder unterschiedlich sein kann, und Q Sauerstoff
oder Schwefel ist.
Die in den oben erwähnten britischen Patentschriften
2(i beschriebenen aromatischen Polysulfone, weisen wiederkehrende Einheiten der Formel:
-Ar-SO2-
2) auf, in welcher Ar ein zweiwertiger aromatischer Rest
ist, welcher von einer Einheit zur anderen in der Polymerkette variieren kann, so daß sich Copolymere
unterschiedlicher Arten bilden. Thermoplastische Polysulfone besitzen im allgemeinen mindestens einige
«ι Einheiten der Struktur:
Diese Erfindung bezieht sich auf thermoplastische Polyinermassen auf der Grundlage aromatischer Polysulfone
mit verbesserter thermischer Stabilität.
Aromatische Polysulfone und Verfahren zu deren Herstellung, sind beschrieben in den britischen Patentschriften
10 16 245; 10 60 546; 10 78 234; 1109 842;
11 22 192; 11 33 561; 11 53 035; 11 53 528; 11 77 183 und
12 34 301, in der belgischen Patentschrift 7 41 965, der kanadischen Patentschrift 8 47 963, der holländischen
Patentschrift 70 11 346 und der schweizerischen Patentschrift 4 91 981. Sie sind im allgemeinen thermoplastische
Substanzen mit hohem Erweichungspunkt. Wegen ihres hohen Erweichungspunktes und ihrer im allgemeinen
ziemlich hohen Schmelzviskositäten, selbst bei höheren Temperaturen, können die aromatischen
SO3-
in welchen Z Sauerstoff oder der Resi eines aromatischen Diols, wie ein 4,4'-Bis-phenol, ist. Ein
Beispiel eines solchen Polysulfons besitzt wiederkehrende Einheiten der Formel:
-O
so.
und andere sollen wiederkehrende Einheiten der Formel:
O —
oder copolymerisierte Einheiten in unterschiedlichen Mengenanteilen der Formeln:
-SO,—
ne besitz: wiederkehrende Einheiten der Formel:
-SO,—
y ν
aufweisen. Eine andere Gruppe aromatischer Polysulfoallein, oder mit irgendwelchen der obigen Einheiten
copolykondensiert.
μ Die organische Phosphorverbindung besitzt die Formel R3PQ, in welcher R irgendein einwertiger
Alkyl-, Aryl-, Aralkal, Alkaryl- oder alicyclischer Rest mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen oder OR ist, wobei R
die gleiche Bedeutung hat; und Q Sauerstoff oder Schwefel ist Die Reste R können in jeder der
organischen Phosphorverbindungen gleich oder unterschiedlich sein.
Die erfindungsgemäßen Massen können bereitet werden, indem man die organische Phosphorverbindung
mit dem geschmolzenen Polymeren vermischt, beispielsweise durch Extrudieren oder in einem Mischer
mit Sigma-Schaufel, oder in einer Zweiwalzenmühle, oder durch Vermischen einer wäßrigen Lösung der
Phosphorverbindung mit gepulvertem Polymerem, mit anschließendem Trocknen.
Das aromatische Polysulfon kann mit anderen thermoplastischen polymeren Substanzen wie beispielsweise
Polyestern, Polyolefinen, Polyamiden und Polyvinylchlorid gemischt werden. Die Masse kann ferner mit
Partikeln anderer polymerer Materialien vermischt werden, welche spezielle Eigenschaften aufweisen,
beispielsweise mit elastomeren Materialien und mit Polytetrafluorethylen. Sie können verstärkende Füllstoffe,
beispielsweise Glas, Asbest und Kohlefasern, oder andere Materialien enthalten, welche unterschiedliche
gewünschte Eigenschaften erteilen, beispielsweise feste Schmiermittel, (z. B. Graphit oder Molybdändisulfid),
Schleifmittel (z. B. Carborund), reibungserteüende Substanzen, magnetische Substanzen (z. B. für Tonbänder),
Photosensibilisatoren und irgendwelche anderen Stoffe, für welche die erfindungsgemäßen Massen
geeignete Träger bilden. Die Massen können Farbstoffe und Pigmente enthalten. Sie können zu beliebiger
gewünschter Form verarbeitet werden, beispielsweise zu Fasern, Folien, Formungen oder extrudierten
Produkten irgendeiner gewünschten Gestalt.
Die Einverleibung von 0,01 bis 4 Cew.-% organischer Phosphorverbindung vermindert die Neigung des
Ansteigens der Schmelzviskosität und der Färbung bei verlängertem Erhitzen des aromatischen Polysulfone
und seiner Gemische. Die Einverleibung größerer Mengen scheint wenig weitere Auswirkung zu besitzen
und kann zu unannehmbarer Trübung in sonst im wesentlichen durchsichtigen Massen führen. Ein bevorzugter
Einverleibungsgrad der organischen Phosphorverbindung ist 0,01 bis 2 Gew.-°/o.
Die Erfindung sei durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Die thermische Stabilität mißt man als die Steigerung der Schmelzviskosität (ausgedrückt in Prozenten),
gemessen an einem Kolbenextruder mit einer Trommeltemperatur
von 380 bzw. 400° C.
100 g aromatisches Polysulfon, welches im wesentlichen aus wiederkehrenden Einheiten der Formel:
besteht und welches in ähnlicher Weise hergestellt wurde, wie dies in Beispiel 3 der britischen Patentschrift
11 53 035 beschrieben ist, jedoch mit einer reduzierten Viskosität von 0,48, gemessen bei 25° C an einer Lösung
in Dimethylformamid mit Ig Polymerem in 100 cm1
Lösung, rührt man in eine Lösung von 0,5 g Triphenylphosphat [(PhO)iPO] in 190 cm3 Methanol ein. Das
Gemisch wird auf einem Rotationsverdampfer 30 Minuten bei 400C teilweise getrocknet und schließlich
20 Stunden bei 150° C getrocknet Die sich ergebende
Masse wird bei 3200C formgepreßt.
Die Masse zeigt nach 90 Minuten andauerndem Erhitzen bei 3800C keine Steigerung der Schmelzviskosität,
während unbehandeltes Polymeres eine 50%ige Steigerung der Schmelzviskosität und eine dunklere
Färbung nach rler gleichen Wärmebehandlung zeigt.
In einer Versuchsreihe wird jeweils 0,1 g organische
Phosphorverbindung in 100 cm s Lösungsmittel aufgelöst
und, in ähnlicher Weise wie in Beispiel I beschrieben, mit !00 g aromatischem Polysulfon vermischt,
welches .jedoch eine reduzierte Viskosität von 0,50 besitzt. Das Gemisch wird 30 Minuten bei 40°C auf
einem Rotationsverdampfer teilgetrocknet und schließlich 20 Stunden bei 150° C in einem Ofen getrocknet. Die
sich ergebenden Massen werden bei 32O0C formgepreßt.
Die Formpreßlinge granuliert man und füllt sie in einen Kolbenextruder zur Bewertung der Wärmestabilität.
Die Ergebnisse der Schmelzviskositätsprüfung sind, zusammen mit Einzelheiten über die beim Mischen
verwendeten Phosphorverbindungen und Lösungsmittel, in nachstehender Tabelle wiedergegeben:
Phosphorverbindung | Lösungsmittel | Steigerung der Schmelzviskosität, 80 Minuten bei 400 C (%) |
Keine | keines | 80 |
Triphenylphosphinoxid Ph1PO | Methanol | 50 |
Triphenylphosphinsulfid Ph1PS | Aceton/Methanol 1/2 Vol./Vol. |
35 |
Tritotylphosphat (MePhO)1PO | Methanol | 35 |
Tri-p-tolylthiophosphat (P-MePhO)1PS | Acelon/Methanol I ■"" Vol./Vol. |
50 |
Tri(p-bromphenyl)-phosphat (p-BrPhO),PO Äthanol
22 Π 807
20 g aromatisches Polysulfon, welches dem in Beispiel
1 beschrieben ähnlich ist, jedoch eine reduzierte Viskosität von 0.41 besitzt, wird in eine Lösung von 0,2 g
Trioctylphosphai in 200cm' Methanol eingerührt. Das
Gemisch trocknet man teilweise 30 Minuten bei 600C auf einem Rotationsverdampfer und trocknet schließlich
60 Stunden bei 1200C. Die sich ergebende trockne
Masse wird bei 3200C formgepreßl.
Den Formpreßling granuliert man und füllt in einen Kolbenextruder. Innerhalb von 70 Minuten bei 400C
steigt die Schmelzviskosität um 35% an, wohingegen Polymeres, welches kein Trioctylphosphat enthält, eine
90%ige Steigerung der Schmelzviskosität und eine dunklere Färbung nach der gleichen Wärmebehandlung
zeigt.
0,1 g fein zerteiltes Tnphenylphosphat sprenkelt man
in einer Form auf 16 g Granulcn ei.ier Länge von 3 mm
und einem Durchmesser von 3 mm aus »Polysulfon« 1700 (Union Carbide Corporation), welches wiederkehrende
Einheiten der Formel:
aufweisen soll, und das Gemisch wi"d 5
320° C formgepreßt.
320° C formgepreßt.
Der Formpreßling wird granuliert und in einen Kolbenextruder eingefüllt. Bei 4000C nach 95 Minuten
erfolgt keine Steigerung der Schmelzviskosität, während nach 130 Minuten die Schmelzviskosität sich um
35% vermindert hat und das Extrudat noch gute CH1
Minuten bei -><i Färbung besitzt. Kin ähnlicher Formpreßling, welcher
jedoch kein Triphenylphosphat enthält, zeig! nach 95
Minuten bei 4000C einen 25%igen Anstieg der
Schmelzviskosität, wohingegen nach 130 Minuten das Polymere schwarz, fest und unfähig ist, cxtrudicrl zu
werden.
Claims (1)
1. Thermoplastische Massen aus
(a) 96 bis 99,99 Gew.-Ήι mindestens eines aromatischen
Polysulfons und
(b) 4 bis 0,01 Gew.-% mindestens einer Phosphorverbindung der Formel R3PQ, in welcher R ein
einwertiger organischer Rest ist, welcher gleich oder unterschiedlich sein kann; und Q Sauerstoff
oder Schwefel ist, sowie ggf.
(c) anderen thermoplastischen Kunststoffen, Elastomerteilchen, verstärkenden, reibungsmindernden
oder -erhöhenden, schleifenden, magnetischen, photosensibilisierenden, färbenden
oder anderen üblichen Zusätzen.
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