DE2211312A1 - Verfahren zur herstellung von mit aminoplastkondensationsharzen getraenkten traegerbahnen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von mit aminoplastkondensationsharzen getraenkten traegerbahnenInfo
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Description
Th. Goldschmidt AG, Essen
Verfahren zur Herstellung von mit Aminoplastkondensationsharzen getränkten Trägerb
ahnen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mit wäßrigen Lösungen von V7ärmehärtbaren Aminoplastkondensatiohsharzen
getränkten und/oder beschichteten Trägerbahnen aus Papier zur Oberflächenvergütung von vorzugsweise Holzwerkstoff
platten in Kurζtaktpressen.
Es ist bekannt, zur Oberflächenvergütung von insbesondere
Holzwerkstoffplatten Aminoplastkondensationsharze zu verwenden,
die, da sie nicht selbsttragende Folien auszubilden vermögen, auf Trägerbahnen, vorzugsweise aus Papier, aufgebracht
werden. Unter Aminoplastkondensationsharzen sind dabei die Reaktionsprodukte von Melamin, Harnstoff, Thioharnstoff
oder ähnlichen Aminoplastbildnern mit Formaldehyd zu verstehen. Diese Kondensationsharze werden bis zu einer bestimmten
Wasserverträglichkeit kondensiert und dann aus vorwiegend
wäßriger Lösung auf Trägerbahnen aufgebracht. Diese
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Trägerbahnen werden von den Lösungen der Kondensationsharze
durchtränkt und je nach Menge und Konzentration der angewendeten Harzlösungen gleichzeitig oder durch Hindurchführen
der vorgetränkten Trägerbahn durch eine zweite Tränkwanne ein- oder beidseitig beschichtet. Die so getränkten
und gegebenenfalls beschichteten Trägerbahnen werden so durch einen beheizten Trockenkanal geführt, daß die wärmehärtbaren
Kunstharze getrocknet und vorkondensiert werden, jedoch die Fließfähigkeit und die chemische Reaktivität
noch erhalten bleiben. Nach Verlassen des Trockenkanals werden die Bahnen durch Aufblasen von Luft oder durch Kühlwalzen
abgekühlt und aufgerollt oder zu/ Formaten gewünschter
Größe geschnitten. Die Verfahrensprodukte sind Halbfertigfabrikate
und werden zur Oberflächenvergütung von insbesondere Holzwerkstoffplatten, wie z.B. Sperrholzplatten,
Spanplatten und dergleichen bei erhöhter Temperatur auf die Oberflächen dieser Platten aufgepreßt. Dabei bildet das
Kondensationsharz eine geschlossene Oberfläche aus, verbindet sich gleichzeitig mit dem Untergrund und härtet aus.
Das Aufpressen der das wärmehärtbare Kunstharz enthaltenden Trägerbahnen auf die Ober- und Unterseite der zu vergütenden
Platten geschieht in heizbaren hydraulischen Pressen.
Es war bisher üblich, die Preßpakete, welche beispielsweise folgende Schichtung haben:
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Preßblech
eine oder mehrere Lagen Kondensationsharz enthaltende Trägerbahnen
Holzwerkstoffplatte
eine oder mehrere Lagen Kondensationsharz enthaltende Trägerbahnen
Preßblech
gegebenenfal3.s unter zusätzlicher Einlage eines Preßpolsters
außerhalb der Presse aufzubauen und in die Presse einzufahren, welche dann aufgeheizt und unter Druck gesetzt wurde. Nach
Ablauf der Härtungsreaktion wurde rückgekühlt und das Preßgut
ausgefahren.
Um den BeschichtungsVorgang zu verkürzen, benutzt man seit
einiger Zeit sogenannte Kurztaktpressen, bei denen die Preß-" bleche in der beheizten Presse befestigt sind und dauernd
aufgeheizt bleiben und lediglich das Schichtpaket/ bestehend aus der Schichtung:
eine oder mehrere Lagen mit Kondensationsharz getränkte Trägerbahnen
Holzwerkstoffplatte
eine oder mehrere Lagen mit Kondensationsharz
getränkte Trägerbahnen
in die geöffnete Kurztaktpresse eingefahren und auf dem beheizten
unteren Preßblech abgelegt wird. Dabei ist nicht
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zu vermeiden, daß die auf dem unteren Preßblech liegenden Harz enthaltenden Trägerbahnen unter der Wärmeeinwirkung
zu kondensieren anfangen, bevor die Presse unter Druck gesetzt
wird. Gleichzeitig ist nicht zu vermeiden, daß die untere Lage der beharzten Trägerbahnen ungleich lange mit
dem unteren beheizten Preßblech in Berührung kommt, da beim Ausfahren der Transportvorrichtung die vorderen, auf das
Preßblech abgelegten Partien der unteren Trägerbahn länger in Kontakt mit dem heißen Preßblech stehen als die zuletzt
abgelegten Partien. Die Folge davon ist eine unerwünschte, vorzeitige Kondensation, insbesondere der zuerst auf dem
Blech abgelegten Partien. Da die Kondensation drucklos erfolgt, schäumt das Harz an den länger exponierten Stellen
auf. Es zeigen sich deshalb mitunter auf der Unterseite einer fertig verpreßten Platte Unregelmäßigkeiten in der
Opazität, die das Aussehen und die Verwendbarkeit der vergüteten Platten erheblich beeinträchtigen. Dabei ist es
nicht notwendig, daß der unverpreßten, beharzten Trägerbahn Unregelmäßigkeiten in der äußeren Beschaffenheit anzusehen
sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, mit den obenerwähnten wärmehärtbaren Kunstharzen getränkte
und/oder beschichtete Trägerbahnen zu schaffen, welche diese Unregelmäßigkeiten im verpreßten Zustand nicht aufweisen
und bei Verwendung in Kurztaktpressen einwandfreie Oberflächen dor Plattenunterseite liefern.
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Überraschenderv/eise wurde nun gefunden, daß die Unregelmäßigkeiten
der Oberfläche der Unterseiten in Kurztaktpressen von vergüteten Holzwerkstoffplatten dann nicht auftreten,
wenn man die mit Harz getränkten und beschichteten Trägerbahnen nach der Trocknung und Vorkondensation in noch
warmformbarem Zustand quer und gegebenenfalls längs zur Laufrichtung reckt und anschließend abkühlt.
Gegebenenfalls kann ein den Trockenkanal verlassender Film, dessen Temperatur unterhalb der Temperatur des warmformbaren
Zustandes liegt, in geeigneter Weise vor der Reckung aufgeheizt werden.
Es wird vermutet, daß durch diese Reckung Spannungen im Film abgebaut werden, welche durch Unregelmäßigkeiten bzw.
Inhomogenitäten des Papiers bei der Herstellung und beim Durchziehen der Trägerbahn durch die Tränk- und Trockenanlagen
unvermeidbar entstehen.
Unter warmformbarem Zustand im Sinne vorliegender Erfindung ist dabei der Zustand einer kunstharzgetränkten und/oder
-beschichteten Trägerbahn zu verstehen, bei dem die Trägerbahn noch eine Temperatur aufweist, bei der sie bleibend
und plastisch verformbar ist, ohne daß eine wesentliche Weiterkondensation des Kunstharzes erfolgt. Im allgemeinen
ist der warmformbare Zustand der beharzten Trägerbahnen bei
einer Temperatur von etwa. 80°C bis kurzzeitig 130°C gegeben.
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Bevorzugt ist ein Temperaturbereich von 90°C bis 120 C. Bei dieser Temperatur befinden sich die beharzten Trägerbahnen
noch in verformbarem Zustand, wobei durch die Reckung eine Kompensation bzw. ein Ausgleich der in der
kunstharzgetränkten und/oder beschichteten Trägerbahn vorhandenen Spannungen erfolgt. Hierbei erfolgt gleichzeitig
ein Ausgleich der Spannungen im Papier, die durch unterschiedliche Faserverteilung hervorgerufen werden.
Die Reckung der beharzten Trägerbahnen kann auf beliebige Weise erfolgen, wobei die Papier- und Textiltechnologie
eine Anzahl von Lösungsmöglichkeiten zur Auswahl stellt. Beispielsweise und bevorzugt führt man die beharzten, getrockneten
Trägerbahnen über eine oder mehrere an sich bekannte Breitstreckwalzen, wie sie in der Papier- und Textilindustrie
üblicherweise verwendet werden, wobei diese Breitstreckwalze (n) in Kombination mit Umlenkwalzen angeordnet
werden kann (können).
Nach der Reckung wird der Film in an sich bekannter Weise durch Aufblasen von Luft oder durch Kühlwalzen abgekühlt
und bei ca. 30 C und niedriger stabilisiert, d.h. in einen lagerfähigen Zustand gebracht.
Es ist natürlich auch möglich, eine in üblicher Weise getränkte und/oder beschichtete Trägerbahn zu trocknen, zu
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kühlen und aufzurollen und in einem zweiten Arbeitsgang die beharzte Trägerbahn wieder auf eine Temperatur zu erwärmen,
bei der sie in einen warmformbaren Zustand übergeht und dann die so erwärmte Trägerbahn erfindungsgemäß
zu recken.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll durch die beigefügte
Abbildung noch näher erläutert werden.
Die Abbildung I zeigt, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die beschichtete Trägerbahn (1) im Trockenkanal (2) durch Aufblasen von Heißluft durch Luftdüsen (3) getrocknet
und vorkondensiert wird. Die beschichtete Trägerbahn (1) wird über die Regulatorwalzen (4) geführt und dann die warmformbare Bahn (1) mittels Breitstreckwalzen (5) und Einrückwalzen
(6) gereckt. Anschließend wird die gereckte
Bahn (1) mittels Kühlwalzen (8) unter 30°C gekühlt, über die Umlenkwalze (9) geführt und zu einer Rolle (10) aufgewickelt. Beim Durchführen des Filmanfangs werden die Einrückwalzen nach oben abgehoben und dann, wenn der Film
durchgeführt ist, wieder abgesenkt.
Bahn (1) mittels Kühlwalzen (8) unter 30°C gekühlt, über die Umlenkwalze (9) geführt und zu einer Rolle (10) aufgewickelt. Beim Durchführen des Filmanfangs werden die Einrückwalzen nach oben abgehoben und dann, wenn der Film
durchgeführt ist, wieder abgesenkt.
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Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von mit wäßrigen Lösungen von
wärmehclrtbaren Aiainoplastkondensationsharzen getränkten
und/oder beschichteten Trägerbahnen aus Papier zur Oberflächenvergütung
von vorzugsweise Holzwerkstoffplatten in Kurztaktpressen, dadurch gekennzeichnet, daß man die
mit der Lösung des Harzes getränkten und/oder beschichteten Trägerbahnen nach der Trocknung im warmformbaren
Zustand quer und gegebenenfalls längs zur Laufrichtung reckt und anschließend abkühlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Trägerbahnen über eine oder mehrere Breitstreckwalze
(n) führt, die gegebenenfalls mit Umlenkwalzen kombiniert
sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Trägerbahnen im warmformbaren Zustand innerhalb
eines Temperaturbereiches von 80°C bis kurzzeitig 130°C, vorzugsweise 90°C bis 120°C, reckt.
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Priority Applications (12)
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