DE2209469A1 - Verfahren zur kuehlung von koksofengas und weitgehenden auswaschung von naphthalin in einem direkten gaskuehler - Google Patents
Verfahren zur kuehlung von koksofengas und weitgehenden auswaschung von naphthalin in einem direkten gaskuehlerInfo
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Description
HK
Ease«. 24. Februar 1972
N 4498/7a Dr.Jh/Schm.
Heinrich Koppers Gesellschaft mit beschränkter Haftung, 43 Essen, Moltkestraße 29
Verfahren zur Kühlung von Koksofengas und weitgehenden Auewaschung von Naphthalin
in einem direkten Gaskühler
Es ist bereits bekannt, das aus den Koksöfen der Kokereien abgezogene
Gas in direkten Gaskühlern auf Normaltemperatur zu kühlen. Im allgemeinen arbeitet man dabei in der Weise, daß man das noch
heiße Gas, das eine Temperatur von etwa 800C besitzt und Wasserdampf
und Teer enthält, im unteren Teil des Kühlers einleitet und mit einer im oberen oder mittleren Teil des Kühlers aufgegebenen
Kühlflüssigkeit im Gegenstrom behandelt. Die erwärmte Flüssigkeit
wird am Boden des Gaskühlers abgezogen, in einem Wärmeaustauscher gekühlt und wieder in den Gaskühler zurückgeführt. Als Kühlflüssigkeit
wird im allgemeinen V/asser angewandt. Bei Koksofengas, das nennenswerte
Alengen Naphthalin enthält, wurde die gleichzeitige Anwendung
von Teer für die Auswaschung von Naphthalin vorgeschlagen.
Es wurde nun gefunden, daß man die unmittelbare Kühlung von Kokeofengas
und die gleichzeitige weitgehende Auswaschung von Naphthalin
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in einem direkten Gaskühler inter getrennter Anwendung van Wasser
als Kühlmittel und Teer ale Waschmittel vorteilhaft durchführen kann, wobei man das Kühlmittel und Waschmittel im Gegenetrom
zum Kok β ofengas führt und zweckmäßig am Boden dee Gaskühlere
einen Sumpf aufrechterhalt, der aus Wasser und Teer gebildet
wird, wenn man in folgenden Stufen arbeitet :
1.) das heiße Gas in den unteren Teil des Gaskühlers oberhalb des Sumpfes einführt;
2. das nach oben strömende Gas in zwei oder mehreren
Stufen, die in verschiedener Höhe des Kühlers angeordnet sind, durch Berieselung mit Wasser kühlt, das im Kreislauf geführt wird, wobei man zweckmäßig das Kühlwasser
aus einer oder mehreren oberen Kühlstufen nach Auffangen in einem Zwischenboden, der mit Gasdurchtritten versehen
ist, und nochmaliger Verteilung in die untere Kühlstufe leitet.
3.) das Gas im oberen Teil des Gaskuäüers, zweckmäßig in
einem Waechkorb, mit Teer wäscht, der im Kreislauf geführt wird, und danach das gekühlte und gewaschene Gas
aus dem Gaskühler abzieht.
4.) den Teer nach Durchströmen des Waschkorbes
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in einem Zwischenboden, der mit Gaadurchtritten versehen
ist, auffingt und in zwei Ströme teilt, den einen der beiden Ströme mit der größeren Menge Teer im Kreislauf in den
oberen Teil des Gaskühlers zurückführt, den anderen Strom
mit der kleineren Menge Teer dagegen unmittelbar in den Sumpf am Boden des Kühlers leitet;
5.) den Sumpf in ein Trenngefäß absieht, in dem Wasser und Teer getrennt werden;
6.) das Wasser im oberen Teil des Trenngefäßes abzieht und, zweckmäßig nach Kühlung in einem Wärmeaustauscher, erneut
zur Kühlung des Gases verwendet;
7.) den Teer einschließlich des gelösten Naphthalins sowie das aus dem Koksofengas erhaltene Kondenswasser am unteren
Ende des Trenngefäßes entfernt;
8.) die aus dem Teerkreislauf in den Sumpf dee Kühlers geleitete
und von dort abgezogene Teermenge durch Zugabe einer entsprechenden Menge von entwässertem Rohteer ersetzt
Die e rf indung sgemäße Kombination hat überraschend ergeben, daß
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E s sen, 24. Fe N 4498/7a
die beanspruchte spezielle Führung der Wasser- und Teerströme
in einer speziell entwickelten Apparatur die Abtrennung einer größeren Menge an Naphthalin aus dem Koksofengae ermöglicht
als die bekannten Verfahren, und zwar unter gleichseitiger Erzielung optimaler Kühleffekte. Während man im großtechnischen Betrieb aus Koksofengasen das Naphthalin nur bis zu dem Sättigungsgehalt entfernen konnte, der der Gaeaustrittstemperatur entspricht,
gelingt es bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise, den Naphthalingehalt dieser Gase soweit zu erniedrigen, daß der Naphthalintaupunkt
des Gases 2° bis 5°C niedriger als die Gastemperatur liegt.
Bei Anwendung dieser Maßnahmen kann die nachfolgende Waschung von Koksofengas mit Hilfe bekannter Waschverfahren, z.B. zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und Ammoniak, bei einer um etwa
2° bis 5°C niedrigeren Temperatur erfolgen, ohne daß hierbei eine Abscheidung an Naphthalin in Leitungen oder Gefäßen stattfindet, die
zur Verstopfung der Apparatur führen würde.
Diese Erniedrigung der Temperatur bringt einerseits verbesserte
Wascheffekte bei der erwähnten weiteren Waschung des Koksofengases
und andererseits eine beträchtliche Einsparung an Energien im laufenden Betrieb sowie eine erhebliche Verminderung der Investitionskosten.
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Die erfindungsgemäße Arbeitsweise wird anhand der anliegenden
Zeichnung im einzelnen erläutert.
Das aus den Kokeöfen der Kokerei kommende Koksofengas, das
nach Durchgang durch die Vorlage eine Temperatur von etwa 75 bia 85° besitzt, ist mit Wasserdampf gesättigt und enthält
etwa 20 bis 80 g Teer/Nm3. Dieses Gas wird durch die Leitung 11 in den unteren Teil des Gaskühlers 1 eingeführt« und zwar
oberhalb des Sumpfes, der aus Kühlwasser, Kondenswasser und Teer besteht. Das Gas steigt in dem Kühler nach oben und wird
mit Wasser, das durch die Düsen 1 a und 1 b zerstäubt wird, gekühlt. Als vorteilhaft hat sich herausgestellt, in der Mitte des
Kühlers einen Zwischenboden 1 d einzubauen, das hier gesammelte Kühlwasser aus der oberen Düse Ib einschließlich des gebildeten
Kondenswasser« über die Aufienleitung 15 und die Pumpe 5 in die Düse 1 a wieder in den Gaskühler einzuführen, um das Wasser über
den Gaskühlerquerschnitt nochmals gleichmäßig zu verteilen. Dadurch wird das Kühlwasser weiter aufgewärmt, was sich günstig auf die
Trennung von Teer und Wasser im Trenngeflu 2 auswirkt.
Am Kopf des Gaskühlers befindet sich die Düse 1 c. Durch diese Düse
wird der Teer in einen Waschkorb 1 f versprüht, den da· Gas von
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unten nach oben durchströmt. In dein Korb sind Raschig ringe
oder andere Füllkörper angeordnet. Das gekühlte und gewaschene Koksofengas verläßt den Kühler durch Leitung 12 mit einer Tem- '
peratur, die etwa 1 bis 5°C höher liegt als die Eint ritt stemperatur'des Kühlwassers, und gelangt anschließend in die Waschanlage,
wo ea von Verunreinigungen, wie Schwefelwasserstoff und Ammoniak, befreit wird.
Der Teer, der das im Waechkorb ausgewaschene Naphthalin enthält,
wird in dem Zwischenboden 1 e aufgefangen. Der größere Teil des Teers (etwa 90 bis 98 Gew. %) wird durch Leitung 18 über ein
Zwischengefaß 8 und die Pumpe 7 in den oberen Teil des Gaskühler·
1 zurückgeführt. Der übrige Teil (etwa 2 bis 10 Gew. %) gelangt
durch Leitung 19 in den Sumpf am Boden des Kühlere.
Van dort werden Wasser und Teer durch Leitung 16 in das Trenngeflfi 2 abgesogen. Dieses Gefall ist zur Beruhigung des Flüssigkeiten
stromes so ausgelegt, daft Wasser und Teer sich durch Absetzen trennen. Die Verweilseit der beiden Flüssigkeiten in dem Gefäß betragt etwa 5 bis 45 Min. Im allgemeinen erhält man bei Verweilseiten
von 10 bis 20 Min. gute Betriebsergebnisse. Der Teer, zusammen
mit dem gelösten Naphthalin, sowie diejenige Menge Wasser, die dem
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Kondenswasser aus dem Koksofengas entspricht, werden am Boden des Gefäßes durch Leitung 17 abgezogen, über Pumpe 6 und über
die Falle 21 durch Leitung 13 aus dem Kühlsystem entfernt und zweckmäßig zur Aufarbeitung in die Kondene atbehandlung der Kokerei
gegeben.
Die benötigte Menge an Frischteer wird dem Teerkreislauf durch Leitung 22 zugeführt.
Das Wasser, das sich im oberen Teil des Trenngefäßes sammelt,
wird durch Leitung 14 über Pumpe 3, zweckmäßig nach Kühlung im Wärmeaustauscher 4, in den Kühler 1 zurückgeführt. Die Verbindungsleitung 20 zwischen Kühler 1 und Trenngefäß 2 dient als Druck*
ausgleich. Mit Hilfe der Niveauregelung LIC wird die Höhe des Sumpfes im Kühler 1 eingestellt, die im allgemeinen etwa 1 bis 2 m
beträgt.
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Mit Waeeerdampf gesättigtes Koksofengas, das eine Temperatur von 810C besitzt und folgende Beetandteile enthält :
Naphthalin : | 10 | g/Nm3 |
Benzol, Toluol. Xylole : | 40 | Il |
Ammoniak : | 8 | Il |
Schwefelwasserstoff : | 10 | M |
Kohlendioxyd : | 50 | If |
Teer : | 40 | ti |
Wasser : | 800 | Il |
wird in einem direkten Gaskühler mit Wasser auf 300C gekohlt
und gleichzeitig mit Steinkohlenteer vom spez. Gewicht 1, 15 (200C)
gewaschen.
Hierbei werden angewandt 14,3 t Wasser und 1,2 t Teer pro
1.000 Nm3 Gas.
Das gekohlte Gas enthält nach der Behandlung mit Wasser und Teer
im Gaskühler noch folgende Bestandteile :
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HK
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Ammoniak
Teer
Wasser
7. 1 g/Nm3
9.6
49, 4
49, 4
" »
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Claims (8)
1.) das heiße Gas in den unteren Teil des Gaekühler β oberhalb des Sumpfes einführt;
2.) das nach oben strömende Gas in zwei oder mehreren Stufen,
die in verschiedener Höhe des Kühlers angeordnet sind, durch Berieselung mit Wasser kühlt, das im Kreislauf geführt wird,
wobei man zweckmäßig das Kühlwasser aus einer oder mehreren oberen Kühl stufen nach Auffangen in einem Zwischenboden, der mit Gasdurchtritten versehen ist, und nochmaliger Verteilung in die untere Kühlstufe leitet.
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Essen, 24. Februar 1972 N4498/7a 2209469
3.) das Gas im oberen Teil des Gaskühlers, zweckmäßig
in einem Waschkorb, mit Teer wäscht» der im Kreislauf
geführt wird, und danach das gekühlte und gewaschene Gas aus dem Gaskühler abzieht.
4.) den Teer nach Durchströmen des Waschkorbes in einem
Zwischenboden, der mit Gasdurchtritten versehen ist, auffängt
und in zwei Ströme teilt, den einen der beiden Ströme mit der größeren Menge Teer im Kreislauf in den oberen
Teil des Gaskühlers zurückführt, den anderen Strom mit der kleineren Menge Teer dagegen unmittelbar in den Sumpf am
Boden des Kühlers leitet;
5.) den Sumpf in ein Trenngefäß abzieht, in dem Wasser und
Teer getrennt werden;
6.) das Wasser im oberen Teil des Trenngefäßes abzieht und,
zweckmäßig nach Kühlung in einem Wärmeaustauscher, erneut zur Kühlung des Gases verwendet;
7.) den Teer einschließlich des gelösten Naphthalins sowie
das aus dem Koksofengas erhaltene Kondenswasser am unteren Teil des Trenngefäßes entfernt;
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Essen, 24. Februar 1972 N 4498/7* 2209469
8.) die aus dem Teerkreislauf in den Sumpf de« Kühler·
geleitete und von dort abgezogene Teermenge dwrch
Zugabe einer entsprechenden Menge von entwässertem Rohteer ersetz*.
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1973
- 1973-01-30 FR FR7303129A patent/FR2173975A1/fr active Granted
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EP2666533A1 (de) * | 2012-05-24 | 2013-11-27 | Grupo Guascor S.L. | Reduzierung von Teerklumpen in einem Vergasungssystem |
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