DE2208804C3 - Verfahren zum Entleeren von Dränageflüssigkeitsbeuteln - Google Patents
Verfahren zum Entleeren von DränageflüssigkeitsbeutelnInfo
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Description
>ie Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entlee- und gegebenenfalls Desinfizieren von Dränageflüs-
;eitsbeuteln innerhalb eines durch einen Deckel verießbaren Behälters mit Einrichtungen zum Zufüh
ren von Spülflüssigkeit und einem Desinfektionsmittel.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist ein gewölbter Behälter vorgesehen, in den das zu reinigende
Gefäß od. dgl. gelegt und anschließend ein Deekel aufgesetzt und hermetisch abgedichtet wird. Nach dem
Reinigen und Desinfizieren kann das Gefäß dem Behälter entnommen werden. Eine derartige Vorrichtung erfordert
zahlreiche Handgriffe und ist nur für feste Gegenstände
verwendbar. Zum Entleeren und Desinfizieren von Beuteln ist sie deshalb weniger geeignet.
Eine andere bekannte Vorrichtung sieht deshalb vor. leicht zerstörbare Beutel in eine Druckkammer einzuschließen,
in diese Dampf einzuleiten und so die Beutel zu zerstören und zu entleeren. Auch dieses erfordert
zahlreiche Handgriffe und bedingt ein Druckgefäß sowie eine Dampfversorgung. Die Beutel müssen aus
einem speziellen Material gefertigt sein, wobei während des Gebrauchs dafür Sorge zu tragen ist, daß die
Beutel nicht vorzeitig beschädigt werden.
Die beiden bekannten Vorrichtungen stellen jedoch keine wesentliche Vereinfachung bei der Handhabung
derartiger Beutel dar. Beispielsweise in Krankenhäusern werden die Dränagebeutcl nach der Aufnahme der
Körperflüssigkeit dem Patienten abgenommen, die Volumennienge
gemessen und in einen Eimer des Visitenwagens gelegt. Am Ende der Visite werden die Beutel
aus dem Eimer genommen, eine Ecke abgeschnitten, die Beutel entleert und in einen verschließbaren Abfallbehälter
gelegt. Dieses ist zur Verhinderung einer Gcruchsverbreilung
bzw. Bakterienausbreitung erforderlich. Diese Arbeilen sind umständlich und unangenehm
und unter den Erfordernissen einer Klinik kaum vertretbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Einsammeln, Entleeren, Desinfizieren mit
weniger Handgriffen und damit hygienischer auszuführen.
Zur Lösung dieser Aufgabe i:>t bei der eingangs naher
erläuterten Vorrichtung erfindungsgemäß vorgesehen, daß ein zum Einsammeln und Halten mehrerer
Beutel ausgebildeter Korb Elemente zu seiner Halterung innerhalb des Behälters aufweist und daß Organe
zum Anstechen der Beutel in deren Bodenbereich vorgesehen sind.
Es ist zwar auf einem anderen Gebiet, nämlich in der Gießereitechnik, bekannt (US-PS 32 24 609), jeweils
einen Sack mit pulverförmigem Gut innerhalb eines verschließbaren Behälters auf zwei Klappen abzulegen,
dort zu fixieren und anschließend in der Mitte vollständig durchzuschneiden, sowie die Klappen derart nach
unten zu verschwenken, daß der Inhalt an der mittigen Schnittstelle aus den Sackhälften fließt, doch soll hierbei
lediglich eine Ausbreitung des sich entwickelnden Staubes verhindert werden. Die gleichzeitige Behandlung
mehrerer Säcke ist ebensowenig in Betracht gezogen wie das Reinigen der Säcke einschließlich der gesamten
Vorrichtung. Eine derartige Reinigung, die auch die Hilfseinrichtungen umfaßt, wird jedoch erfindungsgemäß
erreicht.
Als Weiterbildung hat der Korb Fächer zur Aufnahme jeweils eines Beutels. Bei der Visite wird jeweils ein
Beutel in einem Fach abgesetzt. Der Sammelkorb kann mit einem Maßstab versehen sein, der die unmittelbare
Ablesung des Flüssigkeitsvolumens gestattet. Eine derartige Ablesung ist zuverlässiger als bei frei hängender
Anordnung des Beutels. Der Sammelkorb wird zu dem als Spülbecken ausgebildeten Behälter transportiert, in
dieses eingesetzt, und die Beute! werden entleert und
lesinfi/iert. ohne daß ein nochmaliges Erfassen der
ieutel erforderlich wird.
Als Weilerbildung ist hierzu vorgesehen, dall die Or-
:ane zum Ansiechen der Beutel aus jeweils mindestens
:inem Messer bestehen, das jedem \\.ch zugeordnet isi.
Xn Stelle eines einzigen Messers können scherenartig
ingeordnete Schneidelemente vorgesehen sein. Das Anstechen bzw. Öffnen, das Entleeren und das Desinfizieren
der Beutel erfolgt bei geschlossenem Deckel innerhalb des Spülbeckens. Anschließend können die gereinigten
und desinfizierten Beutel in jedes /ur Verfugung stehende Abfallgefäß gcworien werden.
Ein zusätzlicher Einsatz innerhalb des Spülbeckens kann entfallen, wenn die Sehneidorgane unmittelbar am
Sammelkorb angeordnet sind.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
wiedergegeben, die an Hand der nachfolgenden Beschreibung naher erläutert werden. Es zeigt
I- i g. 1 den Korb mit Fächern zur Aufnahme dvv
Beutel.
E i g. 2 einen unter Federspannung stehenden Beuici
halter des Korbes.
F i g. 3 einen Querschnitt durch ein Spülbecken mit eingesetztem Messereinsalz.
E ig. 4 einen Querschnitt durch ein Spülbecken mit
angestochenen und bereits zum Teil entleerten Beuteln.
E i g. 5 eine abgeänderte AusfiihruiHisforrn n,u sehe
renartigen Schneidorganen in der Ruhestellung und
E i g. h die Ausführungsform gemäß E i g. S mil mi der
Betriebsstellung befindlichen Schneidorganen.
Gemäß E i g. 1 bis 4 ist ein Korb I. insbesondere ein Sammelkorb, mit mehreren Fächern 2 versehen, die jeweils
zur Aufnahme eines Dränagebeutels 3 ausgebildet sind, der von einem um eine Achse 5 schwenkbaren
Beutelhalter 4 fixiert ist.
Die Beutelhalter 4 können gemäß E 1 g. 2 zwischen
den Stellungen 1 und Il jede beliebige I.agc einnehmen,
die vom Volumen der Füllung des jeweiligen Beutels 3 abhängig ist. Das Fixieren der Beutel 3 erfolgt mittels
eines Betätigungsarmes 6, der übe:· die Achse 5 und eine Feder 7 den Beutelhalter 4 vorspannt.
Beim Einsammeln der zu entleerenden und desinlizierenden
Beutel 3 werden diese in die Fächer 2 gelegt und dann durch die Beutelhalter 4 fixiert, indem der
Betätigungsarn 6 abwärts geführt wird. Der Sainmel
korb I wird dann in einen, beispielsweise als Spülbekken ausgebildeten Behälter 10 mit einem Deckel 9 eingesetzt,
der einen Einsatz It mit Messern 12 aufweist,
deren Anzahl der im Sammelkorb 3 vorgesehenen Fächer 2 entspricht, wobei jedem Fach 2 ein Messer 12
zugeordnet ist.
Der Einsatz 11 isi an einem für eine Aullage des
Spülbeckens 10 vorgesehenen Halter 13. beispielsweise in Form eines für das Einsetzen des Einsatzes 11 entfernten
Rostes, befestigt. Zum Entleeren der Beutel i wird der Sammelkorb 1 in das Spülbecken IO eingesetzt
und der Deckel 9 geschlossen. Der Deckel 9 drückt dabei auf senkrecht Iv.w. erhaben am Korb 1
angebrachte Haltegriffe 14. wobei der Korb I nach unlen
gedrückt wird und die im Einsatz 11 belesiigten
Messer 12 in die gefüllten Beutel 3 eindringen. Der Ab siand zwischen der unleren Kante des Deckels 9 und
dem Haltegriff 14 des Korbes \ isi so gewählt, dal' der
Deckel 9 zwischen 20 und 30 mm von der geschlossenen Lage entfernt ist, wenn die Beutel 3 auf die Spitzen
der Messer 12 treffen. Beim vollständigen Schließen des Deckels 9 werden die Beutel 3 angestochen und die
Spüleinrichtung des Beckens 10 in Betrieb gesetzt.
ίο Gleich/eilig kann ein Behandlungszyklus ausgelöst
werden, der die Beutel 3 spült und desinfiziert Ein Anstechen
bzw. Öffnen der Beutel Ϊ vor dem Schließen des Deckels 9 wird durch unter Federspannung stehen
de Stützen 15 verhindert, die ilen Korb in der Aus-
i·- gangsstellung halten und erst beim Schließen des Dekkels
9 durchgedrückt werden. Nach dem Reinigen und Desinfizieren der Beutel 3 wird der Korb 1 aus dem
Behälter 10 herausgenommen und die gereinigten und desinfizierten Beutel 3 können in einen zur Vertilgung
stehenden Abfallbehälter gegeben werden.
In Verbindung mit l· ι g. 5 und b sei lediglich eine
weitere Ausführungsform der Organe zum Anstechen bzw. Öffnen der Beutel 3 unter Verwendung scherenarliger
Sehneidelemente besehrieben. Der Sammelkorh 1
is hat eine Anzahl Fächer 2 für die Aufnahme von jeweils
eü'em Beutel 3 mil Dränagellüssigkeit. Am Boden des
Korbes I sind Organe 17 /um Anstechen bzw·. Öl'lnen der Beutel 3 vorgesehen, die sowohl an einen Haller IS
als auch einen Bügel 21 angeschlossen sind. Der Bügel
3c 21 ist in Gleitbuehsen 22 am Sammelkorb 1 geführt und
kann in vertikaler Richtung gegenüber dem Korb 1 verschoben werden.
jedem Fach 2 ist ein .Schneidorgan 17 zugeordnet,
das aus scherenartig angeordneten .Schneidelementen 19 besteht, die an dem Haller IS um eine Achse 2i
schwenkbar gelagert sind. Weiterhin stehen die Schneidelemente 19 jeweils über eine Koppel Ιβ mit
dem Bügel 21 in Verbindung. Eine Zugfeder 24 ist /wischen dem Korb 1 und dem Bügel 21 in der Weise angeordnet,
daß die Feder 24 in der Ruhelage die Schneidelemente 19 in der geöffneten Stellung hall
(l: i g. 5).
Zum Entleeren der Beutel 3 wird der Sammelkorb I mit den Beuteln 3 mittels Befestigungselemente!! 20 am
Rand des Behälters 10 in Form eines Spülbeckens hängend angeordnet. Der Deckel 9 des Spülbeckens 10
wird geschlossen und drückt dabei den Bügel 21 senkrecht nach unten. Dadurch wird der Abstand zwischen
dem Boden des Korbes 1 und dem unteren Verbindungssteg des Bügels 21 unter gleichzeitiger Spannung
der Federn 24 vergrößert, wobei die Koppeln If) die geradlinige Bewegung des Bügels 21 in eine Schwenkbewegung
der Schneidelemente 19 um die Achsen 23 übertragen. Beim Verschwenken der Schneidelemente
19 graben sich diese in die Beutel 3 ein, so daß der
Inhalt der Beutel 3 entweichen kann.
Sobald der Deckel 9 des Spülbeckens 10 wieder geöffnet wird, führt die Feder 24 die Schneidelemente IM
in die Ausgangstage zurück.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Entleeren und gegebenenfalls Desinfizieren von Dränageflüssigkeitsbeuteln innerhalb
eines durch einen Deckel verschließbaren Behälters mit Einrichtungen zum Zuführen von Spülflüssigkeit
und einem Desinfektionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß ein zum Ein
sammeln und Halten mehrerer Beutel (3) atsgebildeter
Korb(l) Elemente (II. 13: 20) zu seiner Halterung innerhalb des Behälters (10) aufweist und daß
Organe (12; 17) zum Anstechen der Beutel (3) in
deren Bodenbereich vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Korb (1) Fächer (2) zur Aufnahme jeweils eines Beutels (3) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Organe (12) zum Anstechen
der Beutel (3) aus jeweils mindestens einem Messer (12) bestehen, das jedem Fach (2) zugeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dall in dem Behälter (10)
ein Einsatz (11) mit den Messern (12) und unter Federspannung stehenden Stützen (15) angeordnet
ist, die den Korb (I) in der Ruhelage oberhalb der Messer (12) halten, und daß an dem Korb (1) senkrechte
Haltegriffe (14) befestigt und derart bemessen sind, daß beim Schließen des Deckeis (9) des
Behälters (10) der Deckel (9) mit den Haltegriffen (14) in Eingriff gelangt, den Korb (1) entgegen der
Wirkung der federnden Stützen (15) nach unten drückt und daß die Messer (12) die Beutel (3) anstechen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Organe (17) zum
Anstechen der Beutel (3) aus scherenartig angeordneten Schneidelementen (19) bestehen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die scherenartigen Scheidelementc
(19) am Boden des Korbes (1) mittels Halter (18) angeordnet sind, die jeweils eine Achse (23) für die
scherenartigen Schneidelemente (19) tragen, und daß die Haltegriffe in Buchsen (22) an den Seiten
des Korbes (1) gleitend geführt und unterhalb des Korbes (1) zu einem einheitlichen Bügel (21) verbunden
sind, dessen parallel zum Boden des Korbes (1) verlaufender Verbindungssteg Anschlüsse für
Koppeln (16) aufweist, die jeweils an ein schwenkbares Schneidelement (19) derart angeschlossen
sind, daß beim Schließen des Deckels (9) die Schneidelemente (19) verschwenkt werden und die
Beutel (3) öffnen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Boden des Korbes (1)
und dem Verbindungssteg des Bügels (21) Zugfedern (24) angeordnet sind, die in der Ruhestellung
die Schneidelemente (19) von den Beuteln (3) abgehoben halten (F i g. 5).
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