DE2208797B2 - Spritzgießform mit einem in einem Zuführkanal verschiebbaren Ventilkörper - Google Patents
Spritzgießform mit einem in einem Zuführkanal verschiebbaren VentilkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine aus mehreren Formplatten bestehende Spritzgießform nach dem Gattungsbegriff
des Patentanspruches 1.
Spritzgießformen der in Rede stehenden Art (GB-PS
53 965) werden bevorzugt für den Spritzguß von kleineren Föffnteileh verwende!. Die bestehenden
Druckverhältnisse bei derartigen Spritzgießeinrichtungen sind nicht genau bestimmbar, insbesondere im
Hinblick auf unterschiedliche Temperaturverhältnisse, welche sowhl im Verteilkanal als auch im Zuführkanal
der Einrichtung bestehen können. So können die Temperaturen im Bereich des Kopftcils der Vcntilkörpcr derartiger vorbekannter Einrichte1 τ en höher sein
als im Bereich der Angußöffnung, d, h, die öffnungs- und
Schließbewegungen mehrerer Ventilkörper, welche an einen gemeinsamen Verteilkanal angeschlossen sind,
können unterschiedlich sein, wodurch unterschiedliche
Fließbewegungen im plastifizierten Material ausgelöst
werden. Insbesondere kann es vorkommen, daß die Angußöffnung eines der Formhohlräume infolge eines
am Kolben des Ventilkörpers einwirkenden erhöhten Druckes bereits freigegeben wird, wenn der Einspritz
druck im Bereich der die Angußöffnung schließenden
Spitze noch nicht ausreichend hoch ist. Dies bedeutet,
daß die Formhohlräume unterschiedliche Füllung
erfahren können, was mit erhöhtem Ausschuß verbunden isL
is Davon ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung
darin, eine Spritzgießform der in Rede stehenden Art so auszubilden, daß der Einspritzdruck und auch die
Temperatur des plastifizierten Materials unmittelbar vor Einspritzen in den Formhohlraum genau bestimmt
werden können. Es soll insbesondere möglich sein, eine Vielzahl von Formhohiräumen in einer gemeinsamen
Anlage zu beschicken, ohne daß die Temperatur- und Druckbedingungen an den einzelnen Formhohlräumen
einander gegenseitig beeinflussen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale nach dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1.
Sowohl die Formgebung der als konische Nadelspitze endenden Ventilspitze in ihrer Zuordnung zum konischen Ende des Zuführkanals als auch die im
Verteilkanal und im Inneren des Ventilkörpers wirkenden Heizeinrichtungen tragen dazu bei, daß in der
plastifizierten Masse konstante Druck- und Temperaturbedingungen herrschen. Da der Verteilkanal die
Zuführkanäle mehrerer Spritzgießformen tangential
schneidet und im Verteilkanal eine Heizeinrichtung
vorgesehen ist, ist sichergestellt, daß die Zuführkanäle ohne gegenseitige Beeinflussung mit plastifizierter
Masse von konstantem Druck und von konstanter Temperatur beschickt werden. Der ?':hnittpunkt des
Verteilkanals mit den Zuführkanälen ist so wählbar, daß er relativ nahe an der Spitze der einzelnen Ventilkörper
liegt. Die Zufuhr des plastifizierten Materials geschieht demnach ohne verzögernde Abkühlung.
Ventilkörper radiale, in Umfangsrichtung gegenseitigen Abstand aufweisende Vorsprünge aufweist, weiche
gleitend gegenüber der Innenfläche des zylindrischen Zuführkanals geführt sind. Auf diese Weise ist eine
äußerst genaue axiale Ausrichtung auf den Mittelpunkt
der Angußöffnung möglich. Auch wird bei ausreichend
exakter Ausbildung der Nadelspitze gewährleistet, daß nach Schließen des Ventilkörpers nahezu keine
Gratbildung am Formteil vorliegen kann. Es entfallen hierdurch die zeit- und kostenaufwendigen Nachbear
beitungen der fertigen Formteile nach Herausnahme
aus dem Formhohlraum.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert.
Fig. 1 ist eine Schnittansicht durch eine Spritzgießform;
Fig. IA ist eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform;
* > Richtung der Pfeile 2-2 in Fig. 1;
Fig.3 ist eine vergrößerte Einzeldarstellung eines
Ventilkörpers;
benen Ventilkörpers unter Darstellung der Ventilspitze; und
F i g. 5 ist eine Darstellung unterschiedlicher Positionen des Ventilkörpers.
In Fig. I ist eine Spritzgießform 10 dargestellt,
weiche eine untere Gesenkanordr.ung 13 aufweist Diese ist aus einem feststehenden Unterteil 14, einer
Platte 16 und einer unteren Formplatte 18 gebildet Die genannten Teile sind unbeweglich angeordnet
Die untere Formplatte 18 weist eine Ausnehmung 20 auf, die dazu dient, ein austauschbares Werkzeug bzw.
einen Gesenkeinsatz 22 aufzunehmen. Dieser besitzt einen Teil, der sich über die Oberfläche der Formplatte
18 hinaus erstreckt Der Gelenkersatz 22 könnte auch
einstückig mit der Formplatte 18 ausgebildet sein, wie es beispielsweise in F i g. 5 gezeigt ist Einer oder mehrere
Auswerferstifte 24 verlaufen nach oben gerichtet durch den Gesenkeinsatz 22 und nach unten durch die Platte
16. Die Auswerferstifte 24 sind an einem Kolbenteil 26 befestigt, welcher durch eine beliebige, bekannte (nicht
gezeigte) Betätigungseinrichtung in einer im Unterteil 14 ausgebildeten Kammer 28 betätigbar i'·:. Die
Auswerferstifte 24 bilden eine Ausstoßvorrichtung für den um den Gesenkeinsatz 22 gebildeten Formteil, wie
nachfolgend erläutert ist
Ober der unteren Gesenkanordnung 13 ist eine obere bewegliche Gesenkanordnung 30 angeordnet Die
obere Gesenkanordnung 30 besteht aus einer oberen Formplatte 32, die in geeigneter Weise mit einer
Tragplatte 34 verbunden ist Die obere Gesenkanordnung 30 ist in Richtung auf die untere unbewegliche
Gesenkanordnung 13 und von dieser abgewandt entlang der in Fig. 1 dargestellten Mittelachse 12 bewegbar.
Hierzu dienen bekannte, gewöhnlich beim Schließen von Gesenk- oder Werkzeuganordnungen verwendete
Einrichtungen.
Die obere Formplatte 32 ist mit einer Ausnehmung versehen, welche den Formhohlraum 36 bildet. Wenn
die Werkzeug- oder Gesenkanordnung geschlossen ist, dann erstreckt sich der Gesenkeinsatz 22 in den
Formhohlraum 36, wie in F i g. 1 gezeigt ist. Der Formhohlraum 36, welcher jede gewünschte Form
besitzen kann, wie dies beispielsweise in F i g. 5 veranschaulicht ist bildet zusammen mit dem Werkzeug-
bzw. Gesenkeinsatz 22 die Mittel zur Formung eines Gegenstandes, der im Formhohiraum 36 durch
plastifiziertes Material geformt wird.
In der geschlossenen Stellung der Formplatten 18 und 32 kann ein Stift 38 in axial aufeinander ausgerichteten
Bohrungen 40 und 42 in den einander gegenüberliegenden Formplatten sitzen. Dabei ist der Stift 38 in jeweils
einer der Bohi -jngen 40,42 befestigt.
Die obere Gesenkanordnung 30 ist mit einer mittleren Ausnehmung 44 versehen, welche in axialer
Richtung um die Mittelachse 12 der Spritzgießform 10 angeordnet ist und sich in die obere Formplatte 32
erstreckt. Der Boden der Ausnehmung 44 ist als eine Angußbuchse 46 ausgebildet, die zur Aufnahme
erwärmten plastifizierten Materials aus einer (nicht dargestellten) Quelle dient.
Die Angußbuchse 46 steht über eine öffnung 48 mit
einem inneren Verteilkanal 50 in Verbindung. Der Verteilkanal 5r verläuft innen quer durch die obere
Formplatte 32 und ist an einem Ende offen, um eine zylindrische Stange 52 aufzunehmen. Diese ist im
Vcrteilkanal 50 axial gerichtet angeordnet. Die zylindrische Stange 52 isi mn eine n erweiterten Kopfteil 54
versehen, dessen Durchmesser im wesentlichen dem
Innendurchmesser des Verteilkanals 50 entspricht derart, daß der Verteilkanal 50 nach außen abgedichtet
ist Die zylindrische Stange 52 ist am entgegengesetzten Ende des Verteilkanals 50 in ähnlicher Weise ausgebildet
oder es kann der Verteilkanal 50 an der der Formplatte 32 entgegengesetzten Seite in einem
blinden Ende enden. Die Stange 52 ist zusätzlich im Verteilkanal 50 mittels einer Stellschraube 56 fixierbar,
die in der oberen Formplatte 32 angeordnet ist
ίο Die Stange 52 weist eine axiale Bohrung 58 auf, die
zur Aufnahme eines länglichen Heizstabes 60 dient Dieser steht über Leitungen 62 mit einer elektrischen
Stromquelle in Verbindung. Durch Zufuhr von Strom in den Heizstab 60 wird die Stange 52 erwärmt, derart daß
auch der Verteilkanal 50 erwärmt wird und das von der Angußbuchse 46 aufgenommene plastifizierte Material
64 in strömungsfähigem Zustand gehalten wird.
Der Verteilkanal 50 ist gegenüber der Mitte des Gesenkeinsatzes 22 und des Formhohlraums 36 versetzt
und wird tangential von einem senkrec!- ;;n Zuführkanal
66 geschnitten, wie in Fig.2 gezsipt ist Der
Zuführkanal 66 bildet eine Aufnahmekammer für die Spritzgußmasse und verläuft nach unten durch die
Formplatte 32 in Richtung auf den Formhohlraum 36.
Am unteren Ende endet der Zuführkanal 66 in einem konischen Ende 68, welches in eine verhältnismäßig
kleine Angußöffnung 70 übergeht Die Angußöffnung 70 mündet in den Formhohlraum 36. Die plastifizierte,
strömungsfähige Spritzgußmasse wird also unter Druck aus der Angußbuchse 46 durch die öffnung 48 in den
erwärmten Verteilkanal 50 und von dort in den senkrechten Zuführkanal 66 nach unten entlang des
konischen Endes 68 und durch die Angußöffnung 70 in den Formhohiraum 36 gepreßt
Das obere Ende des Zuführkanals 66 endet in einer erweiterten Bohrung 72, die geeignet ist, einen
Gewindestopfen 74 für den Verschluß des Zuführkanals 66 aufzunehmen.
Ein Ventilkörper 76 ist begrenzt axial verschiebbar im Zuführkanal 66 zwischen dem Gewindestopfen 74 und
dem unteren Ende des Zuführkanals 66 angeordnet Das obere Ende des Ventilkörpers 76 ist mit einem
erweiterten Kopfteil 78 versehen, welcher an einem nachgiebigen Verschlußkörper 80 anliegt Der Verschlußkörper
80 ist in der erweiterten Bohrung 72 von dem Gewindestopfen 74 gehalten. Das innere Ende des
Gewindestopfens 74 ist mit einer Ausnehmung versehen, welche zur Aufnahme einer Federvorrichtung 82
dient. Die Federvorrichtung 82 kann aus Tellerfedern bestehen, welche normalerweise bestrebt sind, den
Ventilkörper 76 nach unten in den Zuführkanal 86 zu drücken, um die Angußöffnung 70 durch weiter unten
beschriebene Mittel zu verschließen.
In Fig. IA ist eine abgewandelte Ausführungsform des Kopfteils eines Ventilkörpers 78a und eines
Gewindestopfens 74a wiedergegeben. In diesem Fall nimmt die erweiterte Bohrung 72a zusätzlich zum
Gewindestopfen 74a an ihrem Boden einen Abstandsteil 73 auf. Ein Kopfteil Γ5 des Ventilkörpers 78a ist an
seiner Unterseite mit einer ersten radialen Einschnittfläche verschen, die eine ebene Fläche 77 bildet. Diese
dient dazu, auf dem Ab.standsteil 73 aufzuliegen. Ein Teil 79 mit verringertem Durchmesser erstreckt sich in die
Bohrung des Abstandsteils 73, um den Ziiführkanal 66 zu
h"> .erschließen. Ein nachgiebiger Verschlußkörper 80a i1.:
zAischen dem Kopfteil 75 und der Bohrung des
Abstandstcils 73 gehalten.
D,is ol.icri.' KrKR1 des knnfipils 7τ κι mit rin^r /u/im-n
radialen Schnittfläche versehen, die eine ebene I lache
81 bildet. Diese ist normalerweise in einem bestimmten Abstand D" von der oberen ebenen Fläche 83 einer
Ausnehmung 85 vorgesehen, die im unteren Ende des Gewindestopfens 74a ausgebildet ist.
Der Gewindestopfen 74a enthält eine Federvorrichtung 87 in Form mehrerer als Tellerfedern ausgebildete
Federelemente, die zwischen dem Kopfteil 75 und dem oberen Ende des Gewindestopfens 74a angeordnet sind,
um normalerweise den Kopfteil 75 in Anlage am Abstandsteil 73 zu halten. Der Abstand ö"zwischen den
Flächen 81 und 83 bildet das Maß der Ventilbewegung. wie nachfolgend ausführlich erläutert ist.
Sowohl der Ventilkörper 76 als auch der Gewinde stopfen 74 weisen eine axiale Bohrung auf. welche zur
Aufnahme eines länglichen Heizelementes 84 dient. Dieses ist in geeigneter Weise über Leitungen 86 mit
einer elektrischen Stromquelle (nicht gezeigt) verbunucr'l.
Lvic ι .criüngcn σύ VcMäütcfr VOH ucf Oucfcn
Formplatte 32 nach außen durch eine geeignete Ausnehmung bzw. einen Schlitz 88, der in der unteren
Fläche der Tragplatte 34 vorgesehen ist. Die im senkrechten Zuführkanal 66 verbleibende, aus dem
Verteilkanal 50 empfangene plastifizierte Spritzgußmasse wird also durch Zufuhr von Strom am
Heizelement 84 in strömungsfähigem Zustand gehalten.
Wie insbesondere aus den F i g. 3 und 4 ersichtlich ist. besteht der bewegliche Ventilkörper 76 aus einem
/\lindrischen Körper 90, der in einem konischen Teil 92 endet.
Wie insbesondere in F i g. 4 gezeigt i,t. besteht der konische Teil 92. der sich nach innen in Richtung auf die
Mittelachse des Körpers 90 verjüngt, aus drei in radialen Abständen voneinander liegenden, hervorstehenden
Abschnitten 94, % und 98, die voneinander durch überbrückende Teile 100,102 und 103 getrennt sind. Alle
diese Teile enden in einer Ventilspitze 104. welche eine von einer konischen Seitenfläche 108 gebildete Nadelspitze
106 aufweist. Der Winkel der konischen Seitenfläche 108 der Ventilspitze 104 gegenüber der
Mittelachse X des Ventilkörpers 76 entspricht dem Winkel des konischen Endes 68 des Zuführkanals 66.
Wenn sich also der Ventilkörper 76 in geschlossener Lage befindet, dichtet die konische Seitenfläche 108 der
Ventilspitze 104 die Angußöffnung 70 direkt an der Trennlinie des Formhohlraums 36 ab. Die Ausbildung
kann derart sein, daß die Ventilspitze 104 am Ende des Ventilkörpers 76 in geschlossener Stellung ein sehr
kurzes Stück in den Formhohlraum 36 hineinragt, wodurch an der Mitte des fertigen Formteils eine
geringfügige Aussparung erscheint, die jedoch keine nachteilige Wirkung hat. Infolge des dichtenden
Verschlusses des nadelspitzenförmigen Ventilendes in der Angußöffnung 70 wird die Gratbildung um die
Angußöffnung zwangsläufig verhindert.
Der zylindrische Körper 90 des Ventilkörpers 76 ist in Nähe seines unteren Endes mit mehreren in gleichmäßigen
Abständen um den Umfang angeordneten Vorsprüngen 110 versehen, die vom Körper 90 nach außen
verlaufen. Beim Einbau des Vemilkörpers 76 dienen die Vorsprünge 110 infoige ihres Anschlags an den
Innenflächen des Zuführkanals 66 als Ausrichtteile, derart, daß der Ventilkörper 76 in richtiger axialer
Ausrichtung gegenüber der Angußöffnung 70 gehalten wird.
Um ein schnelles und formschlüssiges Verschließen durch den Ventilkörper 76 herbeizuführen, ist dieser so
ausgebildet, daß der untere konische Teil 92 jederzeit
nahe des konischen Endes 68 des Zuführkanals 66 liegt,
wie es in F i g. I und 2 gezeigt ist, so daß nur ein ausreichender Raum besteht, um den Durchgang von
plastifi7iertem Material 64 zwischen dem Teil 92 und dem Ende 68 hindurch in die Angußöffnung 70 zu
gestatten. Bei einem bestehenden Ausführungsbeispiel ist die Gesamtbewegung des Ventilkörpers 76 auf
0,76 mm begrenzt, jedoch kann für bestimmte andere Anwendungsfälle die Gesamtbewegung des Ventilkörpers
76 zwischen seiner offenen und seiner geschlossenen Stellung zwischen 0,50 mm und 2.28 mm betragen.
Es ist also ersichtlich, daß der Ventilkörper 76 dirch die
Kraft der Federvorrichtung 82 in einem Secundenbruchteil
in die geschlossene Stellung bewegt werden kann, wodurch eine erheblich verbesserte Absperrwirkung
erhielt wird, die in wirkungsvoller Weise die Gratbildung um die Angußöffnung 70 verhindert.
Bei Betrieb der Vorrichtung wird plastifizierte Spi ii/giiumäSsc, SO /UiVi Beispiel ruiyäinyien, ruiysiyrol.
Polyamide, fluorhaltige Polymere oder dergleichen in die Spritzgießform 10 eingeführt, wenn die t-ormplatten
18 und 32 in geschlossener Stellung sind (Fig. I und 2). Von der Angußbuchse 46 fließt die plastifizierte
Masse 64 durch die öffnung 48 in den die zylindrische Stange 52 umgebenden Verteilkanal 50 und von dort in
den senkrechten Zuführkanal 66. Wie vorstehend beschrieben ist. wird das plastifizierte Material 64 mit
Hilfe d'.i Heizstabes 60 bzw. mit Hilfe des Heizelementes 84 in fließfähigem Zustand gehalten.
Im Normalbetrieb wird die plastifizierte Spritzgußmasse
unter einem bestimmten Druck durch die Angußöffnung 70 in den Formhohlraum 36 eingespritzt.
Der Druck kann etwa zwischen 42 und 1400 bar betragen. Die Betriebstemperatur für die plastifizierte
Spritzgußmasse beträgt je nach Art des verwendeten Kunststoffes zwischen 150" C und etwa 315°C. Die
Druckkraft der zusammengedrückten Federvorrichtung 82 ist so ausgelegt, daß sie kleiner ist als der
Einspritzdruck, so daß bei Beaufschlagung des Kopfteils 78 mit dem Einspritzdruck der Druck der plastifizierten
Spritzgußmasse 64 im Zuführkanal 66 den Ventilkörper 76 nach oben gegen die Kraft der Federvorrichtung 82
in die geöffnete Stellung drückt. Die plastifizierte Spritzgußmasse 64 kann dann mit dem bestimmten
Druck durch die Angußöffnung 70 hindurch in den Formhohlraum 36 gedruckt werden, wobei das Material
die Ventilspitze 104 passiert.
Nach einer bestimmten Zeit, die mit dem Füllen des Formhohlraums 36 zusammenfällt, wird der Einspritzdruck
automatisch auf einen Wert verringert, der unter der Dehnkraft der Federvorrichtung 82 liegt, um
dadurch zuzulassen, diß die Federvorrichtung 82 den
Ventilkörper 76 nach unten drücken kann, wodurch die Ventilspitze 104 die Angußöffnung 70 dichtend verschließt.
Wie oben erläutert wurde, geschieht dies im Bruchteil einer Sekunde unmittelbar nach der Herabsetzung
des Einspritzdruckes. Der Ventilkörper 76 kann derart geschlossen werden, daß dieser einen Abschluß
bildet, weicher im wesentlichen mit der Trennlinie des Formhohlraums 36 fluchtet, oder es kann die Nadelspitze
106 geringfügig in die Fläche des Formteils hineinragen, was jedoch keine nachteilige Wirkung zur
Folge hat.
Während der Sperrung des Einspritzvorganges und der anschließenden Herausnahme des fertigen Formteils
aus dem Formhohlraum 36 mitteis Betätigung der Auswerferstifte 24. bleiben die verwendeten Heizelemente,
d. h. das Heizelement 84 und der Heizstab 60
unter Strom, um die in dem Verteilkanal 50 und im
/uführkanal 66 verbleibende plastifizierte Spritzgußmai.sc
64 für den nächsten Einspritzvorgang in fließfähigem Zustand zu halten.
Wie in Fig. 5 schematisch dargestellt ist, kann die Ventilanordnung statt in senkrechter axialer Ausrichtung
auch in einem Winkel angeordnet sein. So ist der linksseitig dargestellte Ventilkörper 76 unter einem
Wink// von etwa 60" gegenüber der Fläche der
formplatte 32 angeordnet, während der rechtsseitig dargestellte Ventilkörper 76 unter einem Winkel von
etwa 45" gegenüber der ebenen Fläche dei Formplatte
M angeordnet ist. Die Betriebseigenschaften der Ventilkörper 76 werden nicht durch die Winkelanordnung
innerhalb der oberen Formplatte 32 beeinträchtigt, da die Ventilfunktion vollständig durch den
liinspritzdruck und durch die Kraft der Federvorrichtung 82 gesteuert wird.
Fig. 5 zeigt ferner einen besonders geformten
ι ΟΓϊΤΊιιΟΜίΓίϊϋϊΜ jGii üi'iu cinci'r OcSuüucl·^ gcmt i'riici'r
(iesenkeinsatz 22;i. welcher teilweise in den Formhohlraum
36;) ragt.
Fs ist ersichtlich, daß die mit Hilfe der Spritzgießform 10 vorbeschriebener Konstruktion gefertigten Formteile
vollständig frei sind von jeglicher Gratbildung, wenn sie aus der Spritzgießform 10 ausgestoßen werden, so
tlaß keine nachfolgenden Abschneidvorgänge erforderlich
sind.
Die verbesserte Zufuhr- und Ventilanordnung eignet sich insbesondere für Spritzgießformen von kleinen bis
mittelgroßen Formteilen. Bei der beschriebenen Anordnung kann eine große Anzahl von Formhohlräumcn
gleichzeitig beschickt werden, so beispielsweise bis zu 128 Formhohlräumc in der gleichen Formplattenanordnung
einer Spritzgießform bei einem Mindestabstand von 28.6 mm, der zwischen den Mittelpunkten der
jeweiligen Formhohlräume besteht. Dies ist bei herkömmlichen Spritzgießformen nicht möglich, bei
denen ein Mindeslabstand von 127 bis 152.4 mm
zwischen den Mittelpunkten einzelner Formhohlräumc erforderlich ist.
Die Anordnung nach F i g. I kann beispielsweise kreisförmig um die dargestellte Mittelachse 12 ausgebildet
sein und eine Vielzahl von Formhohlräumen 36 aufnehmen, welche unter gleichen Abständen ausgebildet
sind. Falls eine Vielzahl von Formhohlräumcn 36 in der oberen Formplatte 32 vorgesehen sind, können
mehrere einander schneidende, waagerechte Verteilkanäle 50 im oberen Bereich vorgesehen werden. Diese
sind mit mehreren einzelnen Zuführkanälen 66 in Vetuiridurig.
Da jeder FOrmhohlraum eine eigene Ventilanordnung aufweist, ist keine zu erhitzende Mehrfachleitung
erforderlich, um die plastifizierte Spritzgußmassc in die verschiedenen Fomihohlräume zu fördern. Die obere
Formplatte 32 dient dabei selbst der,·. 7weck eines
bekannten Mehrfachanschlusses.
F.s ist ferner ersichtlich, daß die Ventilanordnung der verschiedenen Formhohlräumc in bequemer Weise
gewartet werden können, es ist also nicht erforderlich,
die gesamte Formplattenanordnung der Spritzgießform auseinanderzunehmen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Aus mehreren Formplatten bestehende Spritzgießform mit einem in den Formplatten ausgebildeten, mit einer Heizvorrichtung versehenen Verteilkanal, mit mindestens einem mit dem Verteilkanal
verbundenen, über eine Angußöffnung an seinem einen konischen Ende unmittelbar in mindestens
einen Formhohlraum mündenden, zylindrischen Zuführkanal zum Einspritzen von plasüfiziertem
Kunststoff in den Formhohlraum, mit einem axial innerhalb des Zuführkanals verschiebbar angeordneten Ventilkörper, der an seinem der Angußöffnung abgewandten Ende von der elastischen Kraft
einer Federvorrichtung beaufschlagt mit mindestens einem Tau einer konischen Ventilspitze an seinem
anderer. Ende abdichtend in die konische Angußöffnung sifigreift und der unter Einwirkung einer
Öffnungskraft, die aus einem auf den Ventilkörper einwirkenden Snspritzdruck des einzuspritzenden
plastifizierten Kunststoffes resultiert, entgegen der
elastischen Kraft der Federvorrichtung unter Freigabe der Angußöffnung bewegbar ist, und mit einem
der Abdichtung dienenden, an dem der Ventilspitze abgewandten Ende des Ventilkörpers zwischen
Ventilkörper und Federvorrichtung angeordneten Verschlußkörper, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Verteilkanal (50) und der
Zuführkanal (66) nur auf einem Teil ihres Querschnitts schneiden, daß die Heizvorrichtung des
Verteilkanals (50) als ein sich axial innerhalb des Verteilkanals (50) erstreckender, elektrisch betriebener Heizstab (60) mit eit.em Außendurchmesser
kleiner als der Innendurchmesser a.s Verteilkanals (50) ausgebildet ist, daß innerhalb des Ventilkörpers
(76) ein Heizelement (84) angeordnet ist, und daß die konische Ventilspitze eine gegenüber ihrem übrigen
konischen Teil (92) in Richtung auf die Angußöffnung (70) vorspringende konische Nadelspitze (106)
aufweist, die der Formgebung der Angußöffnung (70) angepaßt und an dieser in Schließstellung des
Ventilkörpers (76) abdichtend anliegt, wobei der übrige konische Teil (92) der Ventilspitze in Abstand
zum konischen Ende (68) des Zuführkanals (66) gehalten ist.
2. Spritzgießform nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (76) radiale, in
Umfangsrichtung gegenseitigen Abstand aufweisende Vorsprünge (110) aufweist, welche gleitend
gegenüber der Innenfläche des zylindrischen Zuführkanals (66) geführt sind.
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