DE2208052B2 - Verfahren zum aufbringen von farbstoffen oder sonstigen applikations- chemikalien auf textilware - Google Patents
Verfahren zum aufbringen von farbstoffen oder sonstigen applikations- chemikalien auf textilwareInfo
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- D06P1/00—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
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- D06P5/00—Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
- D06P5/20—Physical treatments affecting dyeing, e.g. ultrasonic or electric
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Farbstoffen oder sonstigen Applikations Chemikalien
auf Textilware unter Verwendung einer Flotte, die wenigstens ein organisches Lösungsmittel enthält, das
durch Verdampfen wieder aus der Ware entfernt wird.
Während man früher Farbstoffe oder sonstige Applikations-Chemikalien ausschließlich in wäßriger
Lösung auf Textilware aufbrachte, geht man neuerdings in zunehmendem Maße dazu über, hierfür organische
Lösungsmittel zu verwenden. Abgesehen von verschiedenen anderen Vorteilen besitzen organische Lösungsmittel
den Vorzug ausgezeichneter Penetrationseigenschaften, was es ermöglicht, die Farbstoffe oder sonstige
Applikaiions-Chemikalien in einer verhältnismäßig geringen Lösungsmittelmenge gleichmäßig aufzubringen.
Die Verringerung der Lösungsmittelmenge ist wegen der dadurch erreichten Verkleinerung der
Trocknungsleistung für das spätere Verdampfen des Lösungsmittels, der Verkleinerung der Anlagen, der
Verkürzung der Trocknungszeit und vor allem wegen der verringerten Migrationsgefahr (Neigung des Farbstoffes
zum Wandern in der Textilware) erwünscht.
Die Verwendung organischer Lösungsmittel bringt nun allerdings auch gewisse Schwierigkeiten mit sich. Im
Hinblick auf ihren verhältnismäßig hohen Preis werden die verdampften Lösungsmittel üblicherweise wieder
zurückgewonnen. Abgesehen von dem hierfür erforderlichen beträchtlichen Aufwand schränkt die Notwendigkeit
der Rückgewinnung auch die Art der verwendbaren organischen Lösungsmittel erheblich ein. Dies bedingt
wiederum, daß für die in Betracht kommenden.
rückgewinnbaren organischen Lösungsmittel spezielle Farbstoffe entwickelt werden müssen. Nachteilig ist
weiterhin, daß die Rückgewinnungsanlagen jeweils speziell dem verwendeten Lösungsmittel angepaßt sein
müssen, so daß sich Färbeanlagen nicht ohne weiteres auf andere Lösungsmittel umstellen lassen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung dieser Mangel ein Verfahren der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß die mit der
ίο Rückgewinnung organischer Lösungsmittel verbundenen
Schwierigkeiten vermieden werden, die Verwendung üblicher Farbstoffe weitgehend möglich ist und
vorhandene Anlagen ohne Schwierigkeiten auf unterschiedliche Farbstoffe und Lösungsmittel umgestellt
werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß α!ε organische Lösungsmittel ausschließlich solche
verwendet werden, die durch Oxydation in Kohlendioxyd und Wasser überführbar sind, und daß die nach
dem Aufbringen wieder verdampften organischen Lösungsmittel unmittelbar oder nach einer vorherigen
Anreicherung katalytisch verbrannt werden.
Die Anreicherung der verdampften Lösungsmittel erfolgt vcrteilhafterweise durch Kondensation oder
Absorption.
Da bei organischen Lösungsmitteln eine gleichmäßige Färbung schon bei Benutzung einer ganz geringen
Lösungsmittelmenge erreicht wird, ist es wirtschaftlich vertretbar, die nach dem Aufbringen wieder verdampften
organischen Lösungsmittel katalytisch zu verbrennen. Wählt man als organische Lösungsmittel ausschließlich
solche Stoffe, die durch Oxydation in Kohlendioxyd und Wasser übergeführt werden können,
so können diese ökologisch verträglichen Produkte ohne weiteres in die Umwelt entlassen werden.
Der erfinüungsgemäße Verzicht auf eine Rückgewinnung
der verdampften organischen Lösungsmittel eröffnet große Möglichkeiten. Durch Fortfall der
einschränkenden Bedingung der Rückgewinnbarkeit besteht nun eine ungleich größere Freiheit in der Wahl
der verwendbaren organischen Lösungsmittel, Lösungsmittelgemische oder Mischungen von organischen
Lösungsmitteln und Wasser. Insbesondere die letztgenannte Alternative gestattet es, viele der bereits
vorhandenen, auf wäßriger Lösungsmittelbasis von der chemischen Industrie bereits entwickelten Farbstoffe
einzusetzen.
Günstig ist weiterhin, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Einrichtungen zur katalytischen
Verbrennung der verdampften Lösungsmittel keiner besonderen Anpassung an das jeweils verwendete
Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch bedürfen. Färbeanlagen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeiten, lassen sich daher ohne Schwierigkeit auf andere Farbstoffe und Lösungsmittel umstellen.
Als organische Lösungsmittel, die die obengenannten Voraussetzungen erfüllen, kommen insbesondere aliphatische
und zyklische Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ester, Äther, Ketone, Aldehyde und niedermolekulare
Carbonsäuren in Betracht.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Lösungsmittel können einzeln
oder in Form von Mischungen zur Anwendung kommen.
Zweckmäßig werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren maximal 500 cm1 Lösungsmittel pro 1000 g
Ware verwendet. Bevorzugt werden die Farbstoffe oder sonstigen Applikations-Chemikalien in 200 bis 400 cm3
Lösungsmittel pro 1000 g Ware aufgebracht. Wird jedoch zum Aufbringen der Farbstoffe oder sonstigen
Applikations-Chemikaüen eine Mischung von wenigstens einem organischen Lösungsmittel und Wasser
verwendet, so ist es wirtschaftlich vertretbar, auch mehr als 500 cmJ Lösungsmittel pro 1000 g Ware einzusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
Man löst 10 g Telonechtblau AFN in 1000 cm3
Lösungsmittel-Gemisch, das aus 700 cm3 Äthanol und 300 cm3 Wasser besteht. Mit Hilfe eines Foulards
werden 500 cm3 pro 1000 g Textilmaterial auf ein Polyamidgewebe appliziert. Das Textilmaterial wird
anschließend mit Heißluft getrocknet, wobei die zugeführte Luftmenge so groß gehalten wird, daß die
Äthanol-Konzentration die untere Explosionsgrenze nicht erreicht. Die Luft strömt mit einer Temperatur von
etwa 1000C zu einer Verbrennungskammer und wird in
dieser zunächst mit Hilfe eines Flächeagasbrenners auf etwa 4000C erwärmt und anschließend durch eine
Schicht geführt, die einen Katalysator enthält. Durch die hier erfolgende spontane Verbrennung steigt die
Temperatur auf 650° C an. Die Abgase können ins Freie entlassen werden.
Man löst 40 g Maxiionrot BL in 1000 cm3 Lösungsmittel-Gemisch,
das aus 400 cm3 Methanol, 300 cm3 Äthanol und 300 cm3 Propanol besteht. Mit Hilfe einer gravierten
Walze werden 250 cm3 pro 1000 g Textilmaterial auf
ein Polyacryl-Gewebe appliziert. Das Textilmaterial wird wieder mit Heißluft getrocknet. Danach erfolgt
eine katalytische Verbrennung der organischen Lösungsmittel wie im Beispiel 1.
Claims (5)
1. Verfahren zum Aufbringen von Farbstoffen oder sonstigen Appükations-Chemikaüen auf Textilware
unter Verwendung einer Flotte, die wenigstens ein organisches Lösungsmittel enthält, das durch
Verdampfen wieder aus der Ware entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als organische
Lösungsmittel ausschließlich solche verwendet werden, die durch Oxydation in Kohlendioxyd und
Wasser überführbar sind, und daß die nach dem Aufbringen wieder, verdampften organischen Lösungsmittel
unmittelbar oder nach einer vorherigen Anreicherung katalytisch verbrannt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß .ie Anreicherung der verdampften
organischen Losungsmittel durch Kondensation oder Absorption erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß maximal 500 cm3 Lösungsmitte! pro
1000 g Ware verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung einer Mischung mehrerer organischer
Lösungsmittel.
5. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwem: mg einer Mischung von wenigstens
einem organischen Lösungsmittel und Wasser in einer Menge von mehr als 500 cm3 pro 1000 g Ware.
b. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbstoffe oder sonstigen Applikations-Chemikalien in 200 bis 400 cm3 Lösungsmittel
pro 1000 g Ware aufgebracht werden.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722208052 DE2208052C3 (de) | 1972-02-21 | Verfahren zum Aufbringen von Farbstoffen oder sonstigen Applikations-Chemikalien auf Textilware | |
GB551773A GB1383633A (en) | 1972-02-21 | 1973-02-05 | Liquid treatment of textiles |
JP48018856A JPS4893773A (de) | 1972-02-21 | 1973-02-15 | |
FR7305595A FR2173026B3 (de) | 1972-02-21 | 1973-02-16 | |
IT12463/73A IT983342B (it) | 1972-02-21 | 1973-02-16 | Procedimento per l applicazione di sostanze coloranti o di altri pro dotti chimici d apporto sui tessu ti |
US334310A US3904360A (en) | 1972-02-21 | 1973-02-21 | Methods of dyeing fabric with a hydrocarbon subsequently burned |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722208052 DE2208052C3 (de) | 1972-02-21 | Verfahren zum Aufbringen von Farbstoffen oder sonstigen Applikations-Chemikalien auf Textilware |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2208052A1 DE2208052A1 (de) | 1973-08-30 |
DE2208052B2 true DE2208052B2 (de) | 1976-02-26 |
DE2208052C3 DE2208052C3 (de) | 1976-10-21 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS4893773A (de) | 1973-12-04 |
GB1383633A (en) | 1974-02-12 |
IT983342B (it) | 1974-10-31 |
FR2173026B3 (de) | 1976-02-13 |
FR2173026A1 (de) | 1973-10-05 |
US3904360A (en) | 1975-09-09 |
DE2208052A1 (de) | 1973-08-30 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |