DE2206493C3 - Mehrschichtiger Quarzglaskörper für die Verwendung in der Festkörpertechnologie - Google Patents
Mehrschichtiger Quarzglaskörper für die Verwendung in der FestkörpertechnologieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen mehrschichtigen Ouarzglaskörper. insbesondere einen Hohlkörper aus
Ouar/.glas. für die Verwendung in der Festkörperleehnologie.
Zur Dotierung von Festkörpern, beispielsweise von Silizium- oder Germaniumscheiben, mti Bor. Gallium,
Indium, Phosphor, Arsen. Antimon und zur Oxidation werden vorzugsweise Diffusionsverfahren
benutzt. Diese Diffusionsverfahren werden unter sehr reinen Bedingungen bei hohen Temperaturen, beispielsweise
bei mehr als 1000" C, durchgeführt. Daher wird hochreines Quarzglas in vielen Fällen als
Werkstoff für die Diffusionsvorrichtungen, wie Amniillen
oder Diffusionsrohre. benutzt.
In jüngster Zeil hat man aber hei der Herstellung
von Feldeffekt-Transistoren "der von integrierten Schaltungen mit Feldeffekt-Transistoren -diese Herstellung
erfolgt unter extrem hohen Reinheitsbedin-
gungen - festgestellt, daß durch die verwendeten
Quarzglaskörper. wie Diffusionsrohre oder -umpullcn,
verschiedene Stoffe, darunter auch Halbleitergifte, hindurchdiffundieren und den Herstellungsprozeß
der Tranistoren stören. Besonders störend macht
ίο sich Natrium bemerkbar, das wegen seines verhältnismäßig
großen Diffusionskoeffizienten in Quarzglas besonders gefürchtet ist.
Aus der französischen Patentschrift 1 2V3 54 ist ein
für die Halbleitertechnologie bestimmtes Diffusions-
is roht aus Quarzglas bekannt, das auf seiner Außenseite
mit einem Überzug versehen ist. Dieser Überzug wird bei hoher Temperatur schmelzflüssig. Er soll verhindern,
daß Verunreinigungen, die den Diffusionsprozeß zum Dotieren eines Halbleiters stören, durch die
so Wand des Quarzglasrohres in den Doiieruiigsraum
eindiffundieren können. Hs ist einleuchtend, daß die Aufrechterhaltung eines schmelzflüssigen Überzuges
auf der Außenseite eines Quarzglasrohres, wenn überhaupt, nur außerordentlich schwierig möglich
*5 ist.
Bei der Durchführung der Oxidation von Siliziumscheiben.
ein oft henötiuter Verfahrensschritt in der Planar-'l echnik, benutzt man doppelwandige Quarzulasrohre.
deren Zwischenraum mit einem Gas gespült wird, welches das durch das äußere Quarzrohr hindurchdiffundierte
Natrium laufend wegspült. Bei Verwendungeines einwandigen Quarzglasrohres wird
periodisch in den von ihm umhüllten Behandlungsraum ein Gas eingeleitet, welches das an der Rohrinncnwand
vorhandene Natrium in Form einer Verbindung mit hohem Dampfdruck herausspült. Diese
zusätzlichen Maßnahmen sind sehr aufwendig und bedingen beim einwandigen Rohr eine wiederholte Unterbrechung
des Behandlungsverfah.r.;ns.
Aus der deutschen Patentschrift 962 X (S.8 ist ein
Quarzglastiegel zur Herstellung von Halbleiterstoffen bekannt. Er ist aus zwei Quarzglasschichten aufgebaut:
eine Schicht besteht aus reinem Quarzglas, die andere aus synthetischem Quarzglas; letztere ist dem
Tiegelinnenraum zugekehrt. Besondere Vorkehrungen, um das Hindurehdiffimdieren von Veuinreinigungen
durch die Tiegelwand zu verhindern, sind nicht getroffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mehrschichtigen Quarzglaskörper. insbesondere einen
Hohlkörper aus Quarzglas, fiir die Verwendung in der Festkörpertechnologie zu schaffen, bei dem das
Hindiirchdiffundieren von Verunreinigungen, insbesondere
von Natrium, durch die Wandung des Körpers wirksam verhindert ist.
Fm einen Quarzglaskörper. der eine einem Behandlungsraum
zugekehrte Schicht aus synthetischem Quarzglas und einen darauf aus Bcigkristallkörmmg
aufgeschmolzenen Quarzglasühei/ug aufweist, wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der aufgeschmolzene Quarzglasüberziig eine die synthetische
Quarzglasschicht vollständig umhüllende innere Schicht aufweist, in der Diffusionshemmer eingelagert
sind. Diese innere Schicht kann beliebig innerhalb des aufgeschmolzenen Quarzglasübcrzugs
aus Bcrgkristallkörnuug angeordnet sein; sie muß nur die synthetische Quarzglasschicht umhüllen. Vorteilhafterweise
grenzt die innere Schicht unmittelbar an
Jic Schicht mis synthetischem Quarzglas an. Die Dicke
der inneren Schicht beträgt mindestens KKi und
höchstens W% der Dicke des aufgeschmolzenen
Quarzglasüherzugs. Zur Diffudonshemmung hut es
sich bewährt, die Zwischengitterplätze der inneren Schicht mit Diffusionshemmer zu verstopfen. Insbesondere
ist der Einbau von ÜH-lonen oder zweiwertigen Kaiionen, die keine Halhleitergifte sind, auf den
Zwischengitlerplätzen der inneren Schicht aus Quarzglas zur Diffusionshemmung geeignet. Als Diffusionshemmer in Form zweiwertiger Kationen werden beispielsweise
Barium, Calcium und Beryllium genannt. Wie oben erwähnt, grenzt die innere Schicht, in der
die tlwischengitterplätze verstopft sind, \orleilhafterweise
unmittelbar an die Schicht aus synthetischem Quarzglas an. Dies hai den Vorteil, daß bei einer
nachfolgenden Eindiffusion der die Zwischengitterplätze verstopfenden Ionen in die Schicht aus synthetischem
Quarzglas auch dort die letzten noch möglichen Zwischengitterplätze \erstopft werden. Ms hat
sich als sehr vorteilhaft erwiesen, in der inneren
Schicht etwa die doppelte Mol-Konzentration an dreiwertigen Ionen, bezogen auf die Mol-Kon/ iitration
der die Zwischengitterplätze verstopfenden zweiwertigen Ionen, an (iitterplätzen einzubauen. Die fehlende
Ladung der an den Gitterplälzen eingebauten dreiwertigen Ionen bewirkt eine zusätzliche Verankerung
der zweiwertigen Ionen, die den Ladunusausgleich
bewirken müssen und auf Zwischengitterplätzen sitzen. Als dreiwertige Ionen, die an Gitierplälzen
eingebaut werden, deshalb nur eine relativ geringe Beweglichkeit besitzen und infolgedessen die Halblciter-Herstellprozesse
nicht stören, seien beispielsweise Gallium- und/oder Aluminiumionen genannt.
Durch die erfindungsgemäße Verstopfung der Zwischengitterplätze in der inneren Schicht ist sichergestellt,
daß das Diffundieren von unerwünschten Stoffen, insbesondere von Natrium, durch die Wandung
des einen Behandlungsraum umschließenden Quarzglaskörpers praktisch vollständig unterdrückt wird,
weil die Diffusion der meisten Stoffe über Zwischengitterplätzen erfolgt. Man hat nur darauf /.u achten,
daß die die Zwischengitterplätze verstopfenden Diffusionshemmcr keine Halblcitergifte sind, also den im
Behandlungsraum durchzuführenden Prozeß, wie Dotierungsprozeß, nicht stören und daß sie in der
Schicht aus synthetischem Quarzglas langsamer diffundieren als der Fremdstoff, wie z. B. Natrium, dessen
Diffusion man hemmen will.
Nahezu gleich gute Ergebnisse erzielt man hinsichtlich der Diffusionshemmung, wenn man an Stelle der
Verstopfung der Zwischengitterplätze in der inneren Schicht als Difiusionshemmer kleine, voneinander
durch Quarzglas getrennte Luftbläschen einbaut. Hierbei ist aber darauf zu achten, daß die hiftbläschenhaltige
Schicht nicht bis zur Außenoberfläche des uns Bergkristallkörnung hergestellten Quarzglas-Überzuges
reicht, da dann der Quar/.glaskörper schlecht zu reinigen ware.
Die besten Ergebnisse hinsichtlich der Diffusionshemmung erhält man bei Anwendung beider Maßnahmen,
d. h., daß man in der inneren Schicht aus Quarzglas kleine Luftbläscheii einlagert und zusätzlich
die Zwischengiilerplätzc in dieser Schicht durch Einbau von OH-Ioncn »ind/odcr zweiwertigen Ionen
verstopft.
Wird der crfindiingsgcmäßc Quarzglaskörper längere
Zeit bei Temperauiicn oberhalb 1000" C" benutzt,
so empfiehlt es sich, ihn noch formstabil zu machen. Dies kann in an sich bekannter Weise dadurch
erfolgen, daß er mit einer zusammenhängenden, feinkristallinen Schicht aus Kristallmodifikationen des
Quarzglases, insbesondere mit einer Cristobalit-Schichl, versehen wird, die beispielsweise durch Aufstreuen
von reinem Cristohalit-Pulverauf die Außenoberfläehe
der aus Bergkristallkörnung hergestellten Quarzglasschicht und Einbrennen des CristobalU-
Pulvers hergestellt werden kann. Die formstabilisierende,
zusammenhängende, feinkristalline Schicht, insbesondere Cristobalit-Schicht, kann aber, wie an
sich bekannt, auch erst während der Verwendung des Quarzglaskörpers bei hohen Temperaturen erzeugt
werden. Zu diesem Zweck werden in die Außenoberfüichenschichl
der aus Bergkristallkörnung hergestellten Quarzglasschicht oder in eine auf diese
Quarzglasschicht zusätzlich aufgebrachte Quarzglasschicht Keimhildner-Atome in einer Menge von weni-
ger als 5 · K)r pro cm', aber mehr als K)1' pro cm',
eingebracht.
In der Figur ist in Ansicht ein ei-iindungsgemäß aulgebautes
Quarzglasrohr dargestellt.
An Hand des in der Figur dargestellten Ausfiih-
rungsbcispiels wird die Herstellung des Quarzglasrohres bes'-hrieben. Ausgangsprodukt bildet das aus s\nthctischem
Quarzglas bestehende Rohr 1. Auf dieses Rohr wird vorzugsweise tangential feinpulverisier'cr
Bergkristall (Bergkristallkörnung) aufgestreut und
mit'els Hochleistungsbrenner auf das synthetische Quarzglasrohr aufgeschmolzen, wobei das synthetische
Quarzglasrohr laufend gedreht wird. Hierdurch entsteht der Quarzglasüberz.ug 2. Dieser Überzug 2
weist eine innere Schicht 3 auf. die vorteilhafterweise unmittelbar an die Oberfläche 4 des Rohres aus synthetischem
Quarzglas angrenzt. In dieser Schicht 3 weiden die Zwischengitterplätze dadurch verstopft,
daß man der aufzustreuenden Bergkristallkörnung zweiwertige Kationen bildende Zusätze beimischt.
4" vorteilhafterweise also Verbindungen zweiwertiger
Kationen, die sich in der durch die Hochleistungsbrenner erzeugten Wärme zersetzen. Beim Aufbau
des Quarzglasüberzugs 2 mit der Flamme werden gleichzeitig OH-Ionen eingelagert Ebenso können
zum Einbau der dreiwertigen Ionen auf die Gitterplätz.e der Bergkristallkörnung entsprechende Zusätze
beigemischt werden, beispielsweise Galliumund/odcr Aluminiumionen liefernde Verbindungen.
Die Erzeugung von Luftbläschen in der inneren
Schicht 3 kann sehr leicht dadurch erfolgen, daß man die feine Bergkristallkörnung schneller aufstreut, als
die zur Erzeugung einer völlig glasigen Schicht erforderlich
ist. Es ist also auf diese Weise sehr leicht möglich, in der Schicht 3 durch Zusatz von Zwischengitlcrplätzen
verstopfende, zweiwertige Ka:ioncn erzeugende Verbindungen zur aufzustreuenden Bergkristallkörnung
und durch schnelleres Zuführen dieses Gemisches sowohl die Zwischengitterplätze zu verstopfen
als iiueh in der Schicht 3 gleichzeitig kleine
Luftbläschen zu erzeugen. Aus dem Herstellungsverfahren ergibt sich von selbst, daß, wenn man nur klein'1
Luftbläschen in der inneren Schicht 3 erzeugen will, der Bergkristallkörnung selbstverständlich keine die
Zwischcngitterpliic/c verstopfenden Zusatzstoffe hin-
zuzufügen sind. Nach Herstellung der Schicht 3 wird
dann nur noch reine Bergkristallkörnung aufgestreut und aufgeschmolzen, bis dann der Überzug 2 in der
gewünschten Stärke erreicht ist. Um eine Formstabili-
«icrung des so liergestelllen üuarzglasrohres zu erzielen,
wird beispielsweise so verfahren, daß man reinilcn
Cristobalit in Pulverform auf die Auücnoberflii-
:hc des fertig gezogenen Ouarzglasrohres aufgestreul
Quiirzglasoberfliiehc einbrennt und das Ouarzglas-K)Iu
gegebenenfalls so lange auf hoher Temperatur hiilt. bis die eingebrannlen ( irstobalit-l'ulverteilehen
zu einer zusammenhängenden, feinkristallinen
Lind mittels einer Flamme oder in einem Ofen in die 5 Schicht 5 verwachsen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Γ.·1
Claims (8)
- Patentansprüche:I- QiiarzgUiskörper, insbesondere Hohlkörper aus Quarzglas, für die Verwundung in der Festkörpertechnologie, der eine einem Behandlungsraum zugekehrte Schicht aus synthetischem Quarzglas und einen darauf aus Bergkristullköriiiing aufgeschmolzenen Quarzglasüberziig aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der aufgeschmolzene Quarzglasüberzug (2) eine die synthetische Quarzglasschicht (1) vollständig umhüllende innere Schicht (3) aufweist, in der Diffusionshemmer eingelagert sind.
- 2. Quarzglaskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht (3) unmittelbar an die Schicht aus synthetischem Quarzglas angrenzt.
- 3. Quar/glaskörpcr nach den Ansprüchen 1 und/oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der innere« Schicht (3) mindestens lU'r und höchstens 'JH'-'i der Dicke des aufgeschmolzenen Quarzglasuberztiges (2) beträgt.
- 4. Quarzglaskörper nach den Ansprüchen 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß in der inneren Schicht (3) als Diffusionshemmer OH-lonen. zweiwertige Kationen oder Luftbläschen eingelagert sind.
- 5. Quarzglaskörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Jer inneren Schicht (3) die Zwischengitterpläiic mit OH-lonen und/oder zweiwertigen Kationen verstopft sind.
- 6. Quarzglaskörper nach den Ansprüchen 4 und 5. dadurch gekennzeichnet. dal> zu zusätzlichen Verankerung der zweiwertigen Ionen in der inneren Schicht (3) an Gitterplätzen etwa die doppelte Mol-Konzentration an dreiwertigen Ionen, bezogen auf die Mol-Konzentration der die Zwischengitterplätze verstopfenden zweiwertigen Ionen, eingebaut sind.
- 7. Quarzglaskörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als dreiwertige Ionen Gallium- und/oder Aluminiumionen an den Gitterplätzen eingebaut sind.
- 8. Quarzglaskörper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht (3) als Diffusionshemmer kleine, voneinander durch Quarzglas getrennte Luftbläschen enthält.
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