DE2206017A1 - Verfahren zur herstellung von linearen, aromatischen mischpolyamiden sowie faeden, fasern und folien daraus - Google Patents

Verfahren zur herstellung von linearen, aromatischen mischpolyamiden sowie faeden, fasern und folien daraus

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DE2206017A1 DE19722206017 DE2206017A DE2206017A1 DE 2206017 A1 DE2206017 A1 DE 2206017A1 DE 19722206017 DE19722206017 DE 19722206017 DE 2206017 A DE2206017 A DE 2206017A DE 2206017 A1 DE2206017 A1 DE 2206017A1
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G69/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
    • C08G69/02Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
    • C08G69/26Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids derived from polyamines and polycarboxylic acids
    • C08G69/32Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids derived from polyamines and polycarboxylic acids from aromatic diamines and aromatic dicarboxylic acids with both amino and carboxylic groups aromatically bound

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von linearen, aromatischen Mischpolyamiden sowie Fäden, Fasern und Folien daraus Die Erfindung betrifft Fäden, Fasern und Folien aus linearen, aromatischen Mischpolyamiden, die aus Mischpolylmondensaten von aromatischen Diaminen mit Ueblichen aromatischen Dicarbonsäurederivaten und zwei, die Polymerstruktur stark störenden Dicarbonsäuredihalogeniden erhalten werden sowie Verfahren zur Herstellung der Mischpolykondensate.
  • Die aromatischen Polyamide zeichnen sich gegenüber den aliphatischen bzw. aliphatisch-aromatischen Polyamiden durch verbesserte Hochtemperatureigenschaften aus. Sie besitzen Schmelz-bzw. Zersetzungspunkte von über 300 ° C und weisen unter anderem eine gute Flammbeständigkeit und Beständigkeit gegenüber energiereicher Strahlung wie - und t-Strahlung auf.
  • Fäden und Fasern aus diesen bekannten aromatischen Polyamiden, die z. B. aus m-Phenylendiamin und Isophthalsäure aufgebaut sein können, lassen sich aber praktisch nicht anfärben, da sie ein Eindringen von Farbstoffen weitgehend verhindern. Auch bei Verwendung von Trägern oder Quellmitteln, den sogenannten Carriern, erfolgt keine verbesserte Aufnahme von Dispersionsfarbstoffen. Für einen textilen Einsatz ist diese Eigenschaft der aromatischen Polyamide von erheblichem Nachteil.
  • Es sind aliphatische Mischpolyamide bekannt, die die 3-(p-Carboxyphenyl)-1,1,3-trimethyl-5-indancarbonsffiure der nachstehenden Formel enthalten: Diese Dicarbonsäure besitzt eine so ungewöhnliche unsymmetrische Molekülstruktur gegenüber den üblichen, lineare Polymere bildenden Monomeren, daß sie die Eigenschaften der Mischpolyamide oder Mischpolyester schon bei einem verhältnismäßig geringen Anteil beträchtlich ändert. Beispielsweise besitzen Fäden aus den bekannten Mischpolyamiden mit dieser Phenylindandicaronsäure gegenüber unmodifizierten Polyamid-6- und Polyamid-66-Fäden einen wesentlich größeren Kochschrumpf und zeigen bei Einsatz als Reifencordmaterial eine Abnahme der Neigung zur "Flachstellenbildung" ("flatspotting").
  • Phenylindandicarbonsäuren lassen sich auch in aromatische Polyamide einbauen, indem man sie beispielsweise in Form des Dicarbonsäuredichlorids nach bekannten Verfahren zusammen mit einem oder mehreren anderen aromatischen Dicarbonsäurechloriden mit aromatischen Diaminen umsetzt. Man kann beispielsweise Poly-mphenylenisophthalamid modifizieren, indem m-Phenylendiamin in N, N-Ilimethylacetamid mit einer Mischung von Isophthaloylchlorid und 3-(p-Chlorocarbonylphenyl) -1,1, 3-trimethyl-5-indancarbonsäurechlorid zu einem aromatischen Mischpolymid kondensiert wird, wobei die Mengenverhältnisse der beiden Säurechloride beliebig sein können. Diese Mischpolyamide zeigen zwar schon bei Anteilen von einigen Molprozent eine etwas verbesserte Anfärbbarkeit mit Dispersionsfarbstoffen gegenüber dem unmodifizierten Poly-m-phenylenisophthalamid. Man erhält jedoch auch bei einem Einbau von beispielsweise 10 bis 15 Molprozent Phenylindandicarbonsäure keine für textile Zwecke ausreichenden Anfärbbarkeiten mit diesen Farbstoffen. Außerdem schrumpft und verhärtet sich im allgemeinen das mit ca. 10 Molprozent oder mehr Phenylindandicarbonsäure modifizierte aromatische Polyamid beim HT-Färbeprozeß mit Dispersionsfarbstoffen unter Verwendung von Carriern.
  • Bekannt ist auch die Herstellung von Polyamiden unter Verwendung von 5-Phthalimido-isopbthaloylchlorid. Diese Zwischenprodukte, die eine blockierte aromatische Amin-Funktion aufweisen, können z. B. durch Behandlung mint,H«drna»nhydrat-Lösung in Polymere überführt werden, die freie, reaktive Aminogruppen aufweisen. Diese Materialien sollen sich zur Abtrennung von Aldehyden aus Stoffgemischen eignen.
  • Werden hochmolekulare, lineare aromatische Mischpolyamide, z.
  • B. aus m-Phenylendiamin, Isophthaloylchlorid und 5-Phthalimidoisophthaloylchlorid hergestellt, so zeigen Fäden aus diesen Mischpolyamiden eine nur gering verbesserte Anfärbbarkeit, jedoch tritt außerdem beim HT-Färbeprozeß mit Carriern im allgemeinen Schrumpf und Verhärtung der Materialien ein.
  • Es wurde nun gefunden, daß Fäden, Fasern und Folien mit wesentlich verbesserter Anfärbbarkeit und ohne Neigung zur Verhärtung aus aromatischen linearen Mischpolyamiden erhalten werden können, wenn man bei der Herstellung der Mischpolyamide als Cokomponenten Halogencarbonylphenyl-indancarbonsäurehalogenide der Formel (I) und Phthalimido-benzoldicarbonsäuredihalogenide der Formel (II) in Mengen von insgesamt 5 bis 30, vorzugsweise 7 bis 15 Molprozent bei der Kondensation bekannter aromatischer Diamine mit entsprechenden aromatischen Dicarbonsäurehalogeniden zusetzt.
  • In den oben angegebenen Formeln bedeutet Hal Chlor- oder Bromatome, während R für Wasserstoffatome oder Alkylgruppen mit 1 bis 3 C-Atomen steht.
  • Ein erfindungsgemäßes Mischpolyamid kann beispielsweise durch Kondensation von m-Phenylendiamin mit 85 Molprozent Isophthaloylchlorid, 10 Molprozent 3-(p-Cbloncarbonylphenyl)-1,1,3-trimethyl-5-indancarbonsäurechlorid und 5 Molprozent 5-Phthalimido-isophthaloylchlorid erhalten werden. Fäden aus diesem Material lassen sich wesentlich tiefer mit Dispersionsfarbstoffen anfärben als entsprechende Fäden, die aus Mischpolyamiden gewonnen wurden, die statt der zwei Modifizierungskomponenten jeweils die gleiche Menge nur einer der beiden Verbindungen enthalten. Die wesentliche Verbesserung der Anfärbbarkeit der Mischpolyamide bei gemeinsamem Einsatz der beiden erfindungsgemäßen Cokomponenten bleibt erhalten, wenn sie im Verhältnis von 3 : 1 bis 1 : 3 (bezogen auf die Molmengen) eingesetzt werden.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mischpolyamide sind beispielsweise m- und p-Phenylendiamin, Benzidin, 4,4'-Diaminodiphenylmethan, 4,4'-Diaminostilben, 4,4'-Diaminodiphenylather, 4,4'-Diaminodiphenylsulfon und Diaminonaphthaline mit nicht ortho- oder peri-stRndigen Aminogruppen als aromatische Diamine geeignet. Diese Diamine können noch Substituenten tragen wie niedrige Alkyl-, niedrige Alkoxy-, Halogen-, Nitro- und/oder Carbalkoxygruppen. Bevorzugtes aromatisches Diamin ist m-Phenylendiamin.
  • Bekannte Dicarbonsäurehalogenide zur Herstellung aromatischer Polyamide sind beispielsweise Terephthaloylchlorid und Isophthaloylchlorid oder die entsprechenden Bromide sowie mehrkernige Verbindungen mit meta- oder para-ständigen Säurehalogenidgruppen, wie z. B. 4,4'-Diphenyldicarbonsäurechlorid, 4,4'-Oxydibenzoylchlorid, 3,3'-Sulfonyldibenzoylchlorid. Außer diesen einfachen Dicarbonsäurehalogeniden kommen auch solche mit niedrigen Alkyl-, niedrigen Alkoxy-, Halogen-, Nitro-, Phenyl-und Carbalkoxygruppen in Frage. Bevorzugtes Dicarbonsäurehalogenid ist Isophthaloylchlorid.
  • Erfindungsgemäß eignen sich als Cokomponenten entsprechend der Formel (I) Phenylindarldicarbonsäurederivate, wie z. B. 3-(p-Chlorocarbonylphenyl)-5-indancarbonsäurechlorid, 3-(m-Bromocarbonylphenyl)-5-indancarbonsäurebromid, 3-(p-Chlorocarbonylphenyl) -1, l,3-trimethyl-5-indancarbonsäurechlorid, 3-(m-Chlorocarbonylphenyl) -1,1, 3-trimethyl-6 -indancarbonsäurechlorid. Die bevorzugte Verbindung für die Herstellung der Mischpolyamide gemäß der Erfindung ist das 3-(p-Chlorocarbonylphenyl)-1,1,3-trimethyl-5-indancarbonsäurechlorid, das durch die nachstehende Formel dargestellt wird: Als zweite Cokomponente entsprechend der vorliegenden Erfindung eignen sich Phthalimidobenzoldicarbonsäuredihalogenide entsprechend der Formel (11). Beispiele für geeignete Verbindungen sind 2-Phthalimido-terephthaloylchlorid, 5-Phthalimido-isophthaloylchlorid,4-Phthalimido-isophthaloylbromid, 2-Phthalimido-isophthaloylbromid. Die bevorzugte Verbindung für die Herstellung der Mischpolyamide gemäß der Erfindung ist das 5-Phthalimido-isophthaloylchlorid, das durch die nachstehende Formel dargestellt wird: Die erfindungsgemäßen Mischpolyamide können mit Hilfe einer der bekannten Tieftemperatur-Polykondensationsmethoden gewonnen werden. Hierzu gehören die Grenzflächen-, Emulsions- und Lösungspolykondensationen. Bevorzugt werden die aromatischen Mischpolyamide durch eine Tieftemperatur-Lösungspolykondensation der Dicarbonsäurechloride mit den aromatischen Diaminen in Lösungsmitteln vom Amidtyp gewonnen, wie z. B. in N,N-Dimethylacetamid, N-ethylpyrrolidon-(2), Ilexametbylphosphorsäuretriamid, Tetramethylharnstoff oder auch Mischungen derselben. Diese Lösungsmittel vom Amidtyp können verwendet werden, ohne daß ein Säureakzeptor zur Bindung des bei der Polykondensation freiwerdenden Halogenwasserstoffs zugesetzt werden muß. Sie haben sich ebenfalls als gute Lösungsmittel für die aromatischen Polyamide und Mischpolyamide erwiesen.
  • Die Reaktion zwischen den aromatischen Dicarbonsäurechloriden und den aromatischen Diaminen in den Amid-Lösungsmitteln wird im allgemeinen bei Temperaturen zwischen - 30 ° C und + 50 ° C durchgeführt. Bevorzugt werden Temperaturen zwischen - 20 ° C 0 und + 30 ° C eingehalten. Gegen Ende der Polykondensation, wenn schon eine hochviskose Polyamidlösung entstanden ist, können ohne Schaden auch höhere Temperaturen eingestellt werden. Zur Erzielung hoher Molekulargewichte muß die Summe der Dicarbonsäurechloride äquimolar dem eingesetzten aromatischen Diamin bzw. dem Diamin-Gemisch sein. Weiterhin dürfen die Monomeren und das Reaktionsmedium nur ein Minimum an Verunreinigungen enthalten, und es muß unter möglichst wasserfreien Bedingungen gearbeitet werden.
  • Bei der Herstellung der aromatischen Mischpolyamide in einem Amid-Lösungsmittel erhält man bei genügend hohen Molekulargewichten viskose Polymerlösungen, die durch den vom Lösungsmittel gebundenen Halogenwasserstoff sauer reagieren. Aus dieser Lösung kann entweder das Polyamid durch Fällen mit einem Nichtlöser, wie z. B. Wasser, isoliert werden, oder die Polymerlösung wird direkt nach einer Neutralisation des Halogenwasserstoffs mit einer geeigneten Base nach bekannten Spinnverfahren zu Fäden oder Folien weiterverarbeitet. Zur Neutralisation eignen sich insbesondere Lithiumhydroxid oder Calciumhydroxid, da deren Chloride in den verwendeten Lösungsmitteln löslich sind und durch Komplexbildung mit den aromatischen Polyamiden deren Löslichkeit erhöhen und die Lösungen gleichzeitig stabilisieren. Wird das Mischpolyamid nach der Herstellung isoliert, muß es vor dem Verspinnen in einem geeigneten Lösungsmittel wieder aufgelöst werden. Dazu eignen sich insbesondere die oben erwähnten Lösungsmittel vom Amid-Typ. Zur Herstellung konzentrierter, viskoser Lösungen und zur Stabilisierung derselben wird zweckmäßigerweise ein geeignetes anorganisches Salz, z. B. Lithiumchlorid oder Calciumchlorid, zugesetzt.
  • Damit die aus den Mischpolyamiden hergestellten Fasern, Fäden oder Folien gute Eigenschaften aufweisen, müssen sie ein ausreichend hohes Molekulargewicht besitzen, d. h. die inhärente Viskosität der Polyamide, gemessen bei 25 ° C an einer Polyamid-3 lösung mit der Konzentration von 0,5 g Polymer/100 cm konzentrierter Schwefelsäure (Dichte 1,84 bei 20 ° C), sollte mindestens 0,6, vorzugsweise über 0,8 betragen. Die inhärente Viskosität errechnet sich aus der relativen Viskosität nach folgender Gleichung: lnt trel inh C worin für C die Zahl einzusetzen ist, die angibt, wieviel g 3 Polymer in 100 cm Lösungsmittel enthalten sind.
  • Inden erfindungsgemäßen Mischpolyamiden können die verschiedenen Struktureinheiten in statistischer Verteilung oder mehr oder weniger als Blockpolymere vorliegen. Mischpolyamide mit überwiegend statistischer Verteilung der Grundeinheiten erhält man, wenn man die drei Dicarbonsäurechloride in Mischung in fester oder aufgeschmolzener Form der Diamin-Lösung zugibt und zu einem Mischpolyamid polykondensiert. Die Säurechloride können aber auch nacheinander in beliebiger Reihenfolge der Diamin-Lösung zugefügt werden. Dadurch können unter Umständen Mischpolyamide mit etwas anderer statistischer Verteilung der Grundeinheiten erhalten werden. Bei geeigneter Versuchsführung kann man auch überwiegend Blockcopolyamide herstellen, beispielsweise indem man ein oder zwei der Dicarbonsäurechloride mit jeweils etwa der äquivalenten Menge Diamin vorkondensiert, die Vorkondensate vereinigt, die restliche Menge Diamin zufügt und mit dem dritten Dicarbonsäurechlorid zu einem hochmolekularen Blockcopolyamid kondensiert.
  • Die vorteilhaften Eigenschaften der aus diesen Mischpolyamiden hergestellten Fäden, Fasern oder Folien, wie z. B die Langzeittemperaturbeständigkeit und die geringe Brennbarkeit, bleiben in den erfindungsgemäßen Materialien erhalten, im Gegensatz zu entsprechenden. aus aromatischen Mischpolyamiden, die 10 Molprozent oder mehr an aliphatischen Einheiten in der Diamin-oder der Dicarbonsäurekomponente enthalten.
  • Zur Testung der erfindungsgemäß hergestellten Fäden wurden Gewirke mit Dispersionsfarbstoffen (jeweils 4 % bezogen auf das Fadenmaterial) und in Gegenwart von jeweils 4 g/l Carrier 90 Minuten bei 125 ° C gefärbt (HT-Färbebedingungen). Die Prüfung der Farbtiefe an den einzelnen Wirkmustern erfolgte durch Remissionsmessungen mit Hilfe eines registrierenden Spektralphotometers nach llardy, Lieferfirma General Electric.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen weiter erläutert.
  • Beispiel 1 106,9 g m-Phellylendiamin werden unter einem trockenen Stickstoffstrom in 990 ml Dimethylacetamid gelöst. In 180,6 g (90 Molprozent) aufgeschmolzenem Isophthaloylchlorid werden 17,86 g (5 Molprozent) 3-(p-Chlorocarbonylphenyl) -l , 1, 3-trimethyl-5 indancarbonsäurechlorid und 17,20 g (5 Molprozent) 5-Phthalimido-isophthaloylchlorid gelöst bzw. eine Mischung der drei Substanzen aufgeschmolzen und die Schmelze zu der Diamin-Lösung, die bei Temperaturen zwischen ca. - 20 und + 5 ° C gehalten wurde, zugetropft. Danach läßt man unter Rühren auf Raumtemperatur erwärmen. Zur Isolierung des Mischpolyamids versetzt man die hochviskose Polymerlösung, die Dimethylacetamidhydrochlorid dispergiert enthält und stark sauer reagiert, mit Wasser, wobei das Polykondensat ausfällt, oder man neutralisiert vor der Ausfällung durch Zugabe einer Suspension von 75,2 g Calciumhydroxid in 300 ml Dimethylacetamid, um eine klare, homogene Lösung zu erhalten. Die inhärente Viskosität des gewaschenen und getrockneten Mischpolyamids, gemessen in konzentrierter Schwefelsäure, beträgt 1,47.
  • Beispiel 2 108,7 g m-Phenylendiamin werden unter einem trockenen Stickstoffstrom in 1000 ml Dimethylacetamid gelöst und nach Temperierung dieser Lösung auf Werte zwischen ca. - 15 und 0 ° C eine geschmolzene Mischung von 173,5 g (85 Molprozent) Isophthaloylchlorid, 36,4 g (10 Molprozent) 3-(p-Chlorocarbonylphenyl)-l, l,3-trimethyl-5-indancarbonsäurechlorid und 17,5 g (5 Molprozent) 5-Phthalimido-isophthaloylchlorid zugetropft.
  • Darauf läßt man unter Rühren auf Raumtemperatur erwärmen und mindestens eine Stunde bei 20 bis 30 ° C nachrühren. Nach Neutralisation mit 76,3 g Calciumhydroxid-Suspension in 300 ml Dimethylacetamid wird das Polykondensat mit Wasser ausgefällt.
  • Das Mischpolyamid wird chloridfrei gewaschen und getrocknet.
  • Es hat eine inhärente Vistosit;t PQ von Zum Verspinnen wird das Mischpolyamid in Dimethylacetamid mit einem Gehalt von ca. 2 % Calciumchlorid zu einer 22 prozentigen Polymerlösung gelöst und durch eine 100-Loch-Düse (Lochdurchmesser 1 9 m) in ein Fällbad aus 50 Gewichtsteilen Wasser, 42 Gewichtsteilen Calciumchlorid und 8 Gewicfltsteilen Dimethylacetamid gesponnen. Nach Passieren von Waschbädern wird der Faden bei 290 ° C einer Nachverstreckung und Fixierung unterworfen. Die Gesamtverstreckung beträgt 1 : 4,23. Bei einem Gesamttiter von 192 dtex wird eine Reißfestigkeit von 2,3 p/dtex und eine Reißdehnung von 36,5 % erhalten.
  • Ein aus diesen Fäden hergestelltes Gewirk wurde mit 4 % des Dispersionsfarbstoffs C. 1. Disperse Red 90 (Colour Index, 3. Auflage, 1971, Band 2, S. 2605) bzw. C. I. Disperse Blue 56 (Colour Index, 3. Auflage, 1971, Band 2, S. 2685) in Gegenwart von 4 g/l eines handelsüblichen Carriers auf Terephthalsäureester-Basis 90 Minuten bei 125 ° C gefärbt. Das Ergebnis der Remissionsmessungen mit dem 'Hardy"-Gerät ist in einer Tabelle am Schluß der Beispiele zusammengestellt. Die gefärbten Wirkproben zeigten eine tiefe Anfärbbarkeit ohne Schrumpf und ohne Verhärtung.
  • Beispiel 3 109,4 g m-Phenylendiamin werden unter einem trockenen Stickstoffstrom in 1010 ml Dimethylacetamid gelöst und nach Tempe-0 rierung auf Werte zwischen ca. - 10 und 0 ° C eine geschmolzene Mischung von 174,6 g (85 Molprozent) Isophthaloylchlorid, 18,28 g (5 Molprozent) 3-(p-Chlorocarbonylphenyl)-1,1,3-trimethyl-5-indancarbonsäurechlorid und 35,2 g (10 Molprozent) 5-Phthalimido-isophthaloylchlorid zugetropft. Dann wird noch bei Raumtemperatur eine bis zwei Stunden gerührt und mit einer Suspension von 76,9 g Calciumhydroxid in 400 ml Dimethylacetamid neutralisiert. Das isolierte Mischpolyamid hat eine inhärente Viskosität in konzentrierter Schwefelsäure von 1,66.
  • Das Mischpolyamid wurde wie im Beispiel 2 verspinnen und die Fäden zu einem Gewirk verarbeitet. Bei einer Färbung wie im Beispiel 2 ergab sich eine praktisch gleiche Farbtiefe (s. Tabelle am Schluß der Beispiele).
  • Beispiel 4 111,6 g m-Phenylendiamin werden unter einem trockenen Stickstoffstrom in 1030 ml Dimethylacetamid gelöst und zwischen ca.
  • 0 - 10 und + 5 0 C eine geschmolzene Mischung von 167,6 g (80 Molprozent) Isophthaloylchlorid, 37,3 g (10 Molprozent) 3-(p-Chlorocarbonylphenyl)-1,1,3-trimethyl-5-indancarbonsäurechlorid und 35,9 g (10 Molprozent) 5-Phthalimido-isophthaloylchlorid zugetropft. Danach rührt man die viskose Polymerlösung noch eine Stunde bei Raumtemperatur, neutralisiert durch Einrühren einer Suspension von 78,0 g Calciumhydroxid in 300 ml Dimethylacetamid und fällt durch Eingießen in Wasser das Mischpolyamid aus. Dieses hat nach dem Waschen und Trocknen eine inhärente Viskosität von 1,35 in konzentrierter Schwefelsäure.
  • Das Mischpolyamid wurde wie in Beispiel 2 versponnen zu Fäden mit einer Festigkeit von 1,9 p/dtex und 33,4 % Reißdehnung. Ein daraus hergestelltes Gewirk zeigt nach einem Färbeprozeß,wie im Beispiel 2 beschrieben, eine tiefe Färbbarkeit ohne Schrumpf oder Verhärtung des Gewirks.
  • Beispiel 5 109,3 g m-Phenylendiamin werden unter einem trockenen Stickstoffstrom in 1010 ml Dimethylacetamid gelöst. Eine geschmolzene Mischung von 174,5 g (85 Molprozent) Isophthaloylchlorid und 54,8 g (15 Molprozent) 3-(p-Chlorocarbonylphenyl)-1,1,3-trimethyl-5-indancarbonsäurechlorid wird, nach Temperierung der vorgelegten Lösung auf ca. - 10 bis 0 ° C, zugetropft und danach auf Raumtemperatur erwärmt. Nach längerem Rühren wird mit 76,9 g Calciumhydroxid in 500 ml Dimethylacetamid neutralisiert. Das isolierte Mischpolyamid hat eine inhärente Viskosität in konzentrierter Schwefelsäure von 1,64.
  • Das Mischpolyamid wurde wie im Beispiel 2 versponnen, die Fäden zu einem Gewirk verarbeitet und dieses einem Färbeprozeß wie im Beispiel 2 unterworfen. Es zeigte nur eine schwache Färbbarkeit bei gleichzeitigem Schrumpf und Verhärtung des Gewirks.
  • Die erhaltenen gefärbten Proben konnten aufgrund des aufgetretenen Schrumpfes und der Verhärtung nicht exakten Remissionsmessungen unterworfen werden. Die Angaben in der Tabelle am Schluß der Beispiele beruhen auf Schätzungen.
  • Beispiel 6 107,9 g m-Phenylendiamin werden unter einem trockenen Stickstoffstrom in 1000 ml Dimethylacetamid gelöst und zwischen ca.
  • 0 - 15 und 0 ° C eine Lösung von 52,15 g (15 Molprozent) 5-Phthalimido-isophthaloylchlorid in 171,4 g (85 Molprozent) geschmolzenem Isophthaloylchlorid zugetropft. Danach wird wie üblich erwärmt und bei Raumtemperatur gerührt. Das isolierte Mischpolyamid hat eine inhärente Viskosität in konzentrierter Schwefelsäure von 1,73.
  • Dieses Mischpolyamid wurde wie im Beispiel 2 zu Fäden versponnen und ein daraus hergestelltes Gewirk einem gleichen Färbeprozeß unterworfen. Es zeigte nur eine schwache Anfärbbarkeit mit Dispersionsfarbstoffen bei gleichzeitigem Auftreten von Schrumpf und einer starken Verhärtung des Gewirks. Auch diese Probe konnte keiner exakten Remissionsmessung unterworfen werden.
  • Zur Verdeutlichung der gefundenen Verbesserungen der Anfärbbarkeit sollen in der folgenden Tabelle die gemessenen Remissionswerte der verschiedenen, mit Dispersionsfarbstoffen unter gleichen Bedingungen gefärbten Gewirke wiedergegeben werden.
  • Gewirk des Beispiels Remissionswerte in % Nr. bei Färbung mit C. 1 Disperse C.I Disperse Red 90 Blue 56 2 100 100 3 100 77 4 92 77 5 ca. 60 x) ca. 50 x) 6 ca. 5Q x) ca. 50 Die Remissionswerte der nach Beispiel 2 erhaltenen und gefärbten Gewirke wurden willkürlich gleich 100 % gesetzt.
  • Bei den mit x) versehenen Angaben handelt es sich um abgeschätzte Werte. Bei diesen Proben waren durch Schrumpf und Verhärtung keine exakten Messungen möglich.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE
    fl) Verfahren zur Herstellung von linearen, aromatischen Mischpolyamiden durch Grenzflächen-, Emulsions- oder-lösungspolykondensation, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Polykondensation aromatischer Diamine mit Aminogruppen an nicht benachbarten Kohlenstoffatomen eines aromatischen Ringes mit 70 bis 95, vorzugsweise 85 bis 93 Molprozent, bezogen auf das eingesetzte Diamin, meta- oder para-ständiger, ein-oder mehrkerniger aromatischer Dicarbonsäurehalogenide als Cokondensationskomponenten Halogencarbonylphenyl-indancarbonsäurehalogenide der Formel (I) wobei Hal für Chlor- oder Bromatome steht und R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeutet, zusammen mit Phthalimido-benzoldicarbonsäuredihalogeniden der Formel (II) wobei Hal.für Chlor- oder Bromatom steht, in Mengen von insgesamt 5 bis 30, vorzugsweise 7 bis 15 Molprozent, bezogen auf die Menge an eingesetztem Diamin und das Molverhältnis der Cokomponenten zueinander von 1 : 3 bis 3 : 1 variieren kann, zusetzt und die gebildeten Mischpolykondensate in bekannter Weise aufarbeitet und reinigt.
  2. 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als aromatisches Diamin m-Phenylendiamin eingesetzt wird.
  3. 3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als meta- oder para-ständiges, ein- oder mehrkerniges aromatisches Dicarbonsäuredihalogenid Isophthaloylchlorid bei der Polykondensation verwendet wird.
  4. 4) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Copolykondensationskomponenten 3-(p-Chlorocarbonylphenyl) -1,1, 3-trimethyl-5-indancarbonsäurechlorid und 5-Phthalimido-isophthaloylchlorid eingesetzt werden.
  5. 5) Fäden, Fasern und Folien aus linearen, aromatischen Mischpolyamiden, die zu 70 bis 95, vorzugsweise 85 bis 93 Molprozent aus Struktureinheiten (A) in denen Arl und Ar2 zweiwertige aromatische Reste sind, die gleich oder verschieden sein können und in denen die Carbonamidgruppen an nicht benachbarten Kohlenstoffatomen eines aromatischen Ringes gebunden sind, und zu insgesamt 5 bis 30, vorzugsweise 7 bis 15 Molprozent aus den Struktureinheiten (B) und (C) bestehen, in denen R Wasserstoffatomen oder Alkylgruppen mit 1 bis 3 IKohlenstoffatomen entsprechen und Arl die oben genannte Bedeutung hat, wobei die Struktureinheiten (B) und (C) im Molverhältnis zueinander im Bereich von 1 : 3 bis 3 : 1 vorhanden sein können.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0396020A2 (de) * 1989-04-29 1990-11-07 Hoechst Aktiengesellschaft Fasermaterialien aus homogenen Legierungen aus aromatischen Polyamiden und Poly-N-Vinyl-pyrrolidon, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung

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