DE2205941C3 - Fahrstuhl für nicht gehfähige Körperbehinderte - Google Patents
Fahrstuhl für nicht gehfähige KörperbehinderteInfo
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Description
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Fahrstühle für nicht gehfähige Körperbehinderte sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt. Sie
geben dem Körperbehinderten, insbesondere wenn sie mit einem Fahrmotor ausgerüstet sind, die Möglichkeit,
sich in gewissem Umfange in der Wohnung, in der Klinik oder auf der Straße zu bewegen. Als
Mangel der bekannten Fahrstühle ist aber anzusehen, daß der Körperbehinderte nur schwierig den Fahrstuhl
besteigen oder diesem entsteigen kann. Stärker Körperbehinderte können den Fahrstuhl überhaupt
nicht selbständig besteigen, sondern sind auf Hilfspersonen angewiesen, von denen im allgemeinen große
Körperkräfte aufzubringen sind. Diese Probleme treten insbesondere dann auf, wenn der Körperbehinderte
- beispielsweise zur Durchführung von Gymnastikübungen - auf den Boden abgesetzt werden will
und anschließend den Fahrstuhl wieder besteigen
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugiunde, einen
Fahrstuhl zu schaffen, welcher dem Körperbehinderten über die einfache Verfahrbarkeit hinaus weitere
Bewegungsmöglichkeiten geben soll, insbesondere ein selbständiges Be- und Entsteigen des Fahrstuhles ermöglichen
soll.
Ausgehend von einem Fahrstuhl für nicht gehfähige Körperbehinderte, wird die Lösung der Erfindung dadurch
erreicht, daß die sitzförmige Aufnahme am Koppelglied eines motorisch antreibbaren Kurbelschwingengetriebes
befestigt und in Fahrtrichtung unter Änderung ihrer Höhenlage aus dem Fahrstuhl aushebbar
und absenkbar ist. Der Erfindung zufolge ist hierbei die sitzförmige Aufnahme einerseits an dem
Koppelglied um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert und andererseits an ein. eine translatorischc
Bewegung der sitzförmigen Aufnahme sicherstellendes Parallelgetriebe angelenkt.
Durch diese Maßnahmen wird ein Fahrstuhl erreicht, dessen sitzförmige Aufnahmt" aus der Normal-Stellung
heraas auf den Boden oder auf eine über oder unter dem normalen Sitzflächenniveau befindliche
Liegefläche abgesetzt werden kann, wonach der Körperbehinderte aus der sitzförmigen Aufnahme sich
herausschieben kann, bzw. durch gleichartige Bewegungen sich wieder in die sitzförmige Aufnahme zurückbewegen
und durch Einschalten des Antriebes des Kurbelschwtngengetriebes wieder in die normale
Sitzhöhe zurückbringen kann. Der Fahrstuhl nach der Erfindung erweitert somit erheblich den Aktionsradius
des Körperbehinderten und macht diesen von Hilfspersonal unabhängiger. Aber auch für Schwerstbehinderte,
die selbst keinerlei Steuerelemente betätigen können, ist der neue Fahrstuhl vorteilhaft einsetzbsr,
da die dann für die Betätigung der Fahrstuhlsteuerung erforderliche Hilfsperson von
körperlich schwerer Arbeit entlastet ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Lage des Schwingenlagers Bn des Kurbelschwingengetriebes
verstellbar. Durch die Verstellung des Schwingenlagers lassen sich unterschiedliche Bewegungsbahnen
für das Ausfahren und Absetzen der sitzförmigen Aufnahme vom Fahrstuhl einstellen und
läßt sich die Einstellung beispielsweise derart treffen, daß der Körperbehinderte sich beispielsweise in ein
auf Bodenniveau liegendes Badebecken absetzen kann.
Soweit bisher beschrieben, erbringt der Fahrstuhl nach der Erfindung zwar bereits eine starke Erweiterung
der Bewegungsmöglichkeiten des Körperbehinderten bzw. eine starke Entlastung der Hilfspersonen,
jedoch bietet der Fahrstuhl noch bei weitem nicht die Hilfsmöglichkeiten, die eine kräftige Hilfsperson für
einen Körperbehinderten bedeuten. Im Vergleich zu einer Hilfsperson fehlen dem bisherigen Fahrstuhl
insbesondere die beiden Arme, mit denen ein Pfleger einen liegenden Körperbehinderten untergreifen,
aufrichten und in den Fahrstuhlsitz setzen kann.
In dahin zielender Weiterbildung des Fahrstuhles wird der Erfindung zufolge vorgesehen, daß die sitzförmige
Aufnahme je einen gesonderten Sitz- und Lehnenarm in Form von unter den liegenden Körperbehinderten
unterschiebbaren Armen umfaßt, daß Sitzarm und Lehnenarm - in Grundstellung - an gleicher
Fahrstuhlseite an eine Sitzschwinge bzw. Leh-
lienschwingp um vertikale Achsen schwenkbar angelenkt
sind, daß die Sitzschwinge um eine vertikale
Achse schwenkbar an das Koppelglied eines an einer Fahtstuhlscite angeordneten KurbelschwingengetrSebes
angelenkt ist und daß die Lehnenschwinge um eine vertikale Achse schwenkbaren das Koppeiglied eines
an der anderen Fahrstuhlseite angeordneten getrennt steuerbaren Kurbelschwingengeiriebes angelenkt ist,
und daß zwischen den freien Enden der Sitz- und Lehnenschwinge ein lösbares, diese Schwingen zu einem
Doppelschwingengetriebe ergänzendes Koppelglied angeordnet ist, an welchem Sitzarm und Lehnenarm
üchaltert sind. Hierbei können vorteilhafterweise Sitzarm und Lehnenarm bewegliche, bei Belastung
sich aufwärts abwinkelnde freie Enden besitzen, die folglich eine der menschlichen Hand analoge Funktion
ausüben.
In dieser Weiterbildung stellt der Fahrstuhl nach der Erfindung ein sehr umfassendes Hilfsmittel für
den Körperbehinderten dar. welcher, falls er seine Arme und Hände noch gebrauchen kann, von Hilfspersonen
weitgehend unabhängig wird. Er kann sich vom Fahrstuhl beispielsweise aus dem Bett aufnehmen
und wieder in das Bett ablegen lassen, er kann selbständig die Toilette aufsuchen, er kann sich in geeignet
gestaltete Badewannen transportieren lassen
Die Erfindung wird im folgenden an Hand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbetspiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 schematisch und in Seitenansicht ein erstes Ausführungsbeispiel des Fahrstuhles, welcher eine
einstückige sitzförmige Aufnahme besitzt, die über Kurbelschwingengetriebe vom Fahrstuhl abhebbar
und ausfahrbar ist,
F i g. 2 den Fahrstuhl nach Fig. 1 bei ausgefahrener
Stellung der sitzförmigen Aufnahme, bei einer gegenüber Fig- I abgeänderten Lageeinstellung des
Schwingenwiderlagers B0,
Fig-3 eine schematische Darstellung der durch
Änderung der Schwingenlagereinstellung erreichbaren Bewegungskurven für die sitzförmigt- Aufnahme,
Fig. 4 schematisch den konstruktiven Aufbau des mit einem Parallelgetriebe zur Geradhaltung der Sitzfläche
ausgerüsteten Kurbelschwingengetriebes,
Fig. S in Seitenansicht ein zweites Ausführungsbeispiel, bei welchem die sitzförmige Aufnahme einen
gesonderten Sitzarm und Lehnenarm aufweist, die weitgehend analog den Bewegungsmö&ichkeiten
menschlicher Arme steuerbar sind,
Fig. 7 in Aufsicht den Fahrstuhl nach den Fig. 5
und 6 bei teilweise ausgefahrenem Sitz- und Lehnen-
Fig. 8, 9 und K) drei schematische Darstellungen zur Erläuterung des Ausschwenkens des Sitz- und
Lehnenarmes,
Fig. 1 ί den Fahrstuhl nach Fig. 5 in Seitenansicht
bei vollständig ausgeschwenktem Sitz- und Lehnenarm,
Fig. 11,
Fig. 13 den konstruktiven Aufbau des Kurbelschwingengetriebes bei der zweiten Ausführungsform
des Fahrstuhles,
Fig. 14 in Seitenansicht den Fahrstuhl nach Absenken des ausgefahrenen Lehnenarmes auf das Niveau
des Sitzarmes.
Fig. 15 eine Vorderansicht auf den Fahrstuhl nach
Fig. 14
Fig. 1 zeigt einen Fahrstuhl mit Fahrgestell 1, Vorderrädern
2, Hinterrädern 3 und einer einstückigen sitzförmigen Aufnahme 4, welche bei K an eine vordere
Verlängerung des Koppelgliedes 5 eines Kurbelschwingengetriebes angelenkt ist. Die motorisch antreibbare
Kurbel 6 ist bei A0 am Fahrgestell 1 gelagert und bei A an das hintere Ende des Koppelgliedes 5
»o angelenkt. Die Schwinge 7 ist am Punkt B0 am Fahrgestell
1 gelagert und an dem etwa in der Mitte zwischen den Punkten K und A liegenden Punkt B an
das Koppelglied S angelenkt. Zur Vereinfachung der Darstellung sind der motorische Antrieb für die Kur-
«5 bei 6 und die Steuerungselemente nicht gezeigt und
ist auch nur ein Kurbelschwingengetriebe gezeigt. Bei der praktischen Verwirklichung ist selbstverständlich
vorteilhaft, zwei identische Kurbelschwingengetriebe an beiden Seiten des Fahrstuhles anzuordnen.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird bei einem Antrieb der Kurbel 6 entgegen dem Uhrzeigersinn die sitzförmige Aufnahme 4 zunächst aus dem Fahrstuhl ausgehoben und dann nach vorne abwärts bewegt, wobei die sitzförmige Aufnahme 4 je nach Dimensio- »5 nierung des Kurbelschwingengetriebes und Lageanordnung des Schwingenlagers Bn beispielsweise bis auf den Boden abgesetzt werden kann, wie dies in Fig. 2 veranschaulicht ist, bei der allerdings eine andere Lageeinstellung als in Fig. 1 für das Schwingenlager B0 gezeigt ist.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird bei einem Antrieb der Kurbel 6 entgegen dem Uhrzeigersinn die sitzförmige Aufnahme 4 zunächst aus dem Fahrstuhl ausgehoben und dann nach vorne abwärts bewegt, wobei die sitzförmige Aufnahme 4 je nach Dimensio- »5 nierung des Kurbelschwingengetriebes und Lageanordnung des Schwingenlagers Bn beispielsweise bis auf den Boden abgesetzt werden kann, wie dies in Fig. 2 veranschaulicht ist, bei der allerdings eine andere Lageeinstellung als in Fig. 1 für das Schwingenlager B0 gezeigt ist.
Fig. 3 zeigt das Kurbelschwingengetriebe 5, 6, 7 bei einer Anordnung des Schwingenlagers B0 am
Punkt K2 und die zugehörige Bewegungskurve K2,
welche die von diesem Kurbelschwingengetriebe gesteuerte sitzförmige Aufnahme beschreibt. Durch
Verschwenken des Schwingenlagers B0 um den charakteristischen
Punkt BtT des Kurbelschwingengetriebes
lassen sich die weiteren Bewegungskurven K1, K,
und K4 für die sitzförmige Aufnahme erreichen. Alle
Bewegungskurven weisen übereinstimmend an der Fahrstuhlseite eine nahezu geradlinige, vertikale
Strecke auf und ferner jeweils eine zweite geradlinige Strecke, die im Fall K2 horizontal gerichtet ist und
bei den Kurven K1, K1 und K4 aufwärts oder abwärts
gegenüber der Horizontalen geneigt liegt. In Fig. 1 entspricht die Lage des Punktes B0 etwa dem Fall K2
und bei Fig. 2 dem Fall K4.
Beim Ausfahren der sitzförmigen Aufnahme 4 muß diese selbstverständlich in allen Zwischenstellungen
waagerecht gehalten werden. Diese rein translatorische Bewegung der sitzförmigen Aufnahme 4 wird
durch Parallelgetriebe erreicht, die dem Kurbelschwingensystem zugeordnet sind. F i g. 4 veranschaulicht
schematisch den konstruktiven Aufbau des mit Parallelgetrieben ausgerüsteten Kurbelschwingensystemes
5, 6, 7. Am Fahrgestell sind am Punkt BlT ein Schwenkarm 8 und parallel hierzu ein weiterei
Schwenkarm 9 gelagert, die an eine Brücke 10 angelenkt sind. Der Schwenkarm 8 und die Schwinge Ί
sind auf einer gemeinsamen, im Punkt B0 angeordneten
Achse gelagert bzw. angelenkt, die nach Wahl dei Einstellung K1... oder K4 am Fahrgestell arretier
wird. An der dann durch die Teile 8 und 9 festgehaltenen Brücke 10 ist parallel zur Schwinge 7 eine weitere
Stange 11 angelenkt, und die Stangen 7 und 11 sine an ihrem anderen Ende an eine Brücke 12 angelenkt
wobei die Schwinge 7, das Koppelglied 5 und die Brücke 12 wiederum an eine gemeinsame, im Punkt h
angeordnete horizontale Achse gelenkig angeschlossen
sind. Parallel zu der Verlängerung des Koppelgliedes 5 ist eine weitere Stange 13 angeordnet, die einerseits
an die Brücke 12 und andererseits an die sitzförmige Aufnahme 4 angelenkt ist. Folglich ist bei
einem Verschwenken der Schwinge 7 um den Punkt Bn - und unabhängig von der Einstellung des Punktes
B0 auf einem Kreisbogen um den Punkt Bn - die verlangte
translatorische Bewegung der sitzförmigcn Aufnahme 4 sichergestellt.
Bei der in den F i g. 5 bis 15 gezeigten zweiten Ausführungsform
sind gleichartige Kurbelschwingengetriebe verwendet, jedoch sind darüber hinaus noch
weitere Freiheitsgrade der Bewegung vorgesehen. Wie in Fig. 5 schematisch angedeutet ist, ist hier der
Fahrstuhlsitz in einen mittigen, am Fahrgestell fest angeordneten Teil 14, in einen den vorderen Sitzflächenteil
bildenden Sitzarm 15 und in einen den oberen Lehnenflächenteil bildenden Lehnenarm 16 unterteilt.
Der Sitzarm 16 (vergleiche Fig. 6) ist an einer Fahrstuhlseitc um eine vertikale Achse 17 schwenkbar
an einer Sitzschwinge 18 gelagert, die ihrerseits um eine vertikale Achse 19 schwenkbar gelagert ist. Der
Lchnenarm 16 ist an der gleichen Fahrzeugseite um eine vertikale Achse 20 schwenkbar an einer Lehnenschwinge
21 gelagert, welche ihrerseits um eine an der anderen Fahrstuhlseite angeordnete vertikale
Achse 22 schwenkbar gelagert ist. Sitzarm 15 und der Lehnenarm 16 sind an der Seite ihrer Schwenklagerung
durch ein Glied 23 miteinander gekoppelt, welches aus später noch zu beschreibenden Gründen teleskopartig
ausgebildet ist und gelöst werden kann. Fig. 7 zeigt den Fahrstuhl bei teilweise ausgeschwenktem
Sitzarm 15 und Lehnenarm 16, die hier bereits vor den Vorderrädern des Fahrstuhles liegen,
weshalb in F i g. 7 noch zwei Stützräder 24, 25 gezeigt sind, die vor Einleitung des Ausschwenkvorganges aus
dem Fahrstuhl nach vorne herausgefahren worden sind. Die Sitzschwinge 18, die Lehnenschwinge 21 und
das Koppelglied 23, an welchem der Sitzarm 15 und der Lehnenann 16 gehaltert sind, bilden ein Doppelschwingengetriebe,
mit welchem die beiden Arme 15, 16 unter ständiger Aufrechterhaltung ihres Abstandes
ausgeschwenkt werden können, wobei die in den Fig. 5 und 6 noch in Fahrtrichtung sitzende Person
um 90° verschwenkt wird und nunmehr quer zur Fahrtrichtung blickt. Die Fig. 8, 9 und 10 veranschaulichen
die Arbeitsweise des Doppelschwingengetriebes 18, 21,23 für drei aufeinanderfolgende Bewegungszustände.
Damit der Körperbehinderte diesen Ausschwenkvorgang selbständig ausführen kann, ist es zweckmäßig, das Doppelschwingengetriebe mit
einem Kraftspeicher, z. B. Federn auszurüsten, die auf
ein Ausschwenken in die Stellung nach Fig. 10 hinwirken.
Mittels eines geeigneten am Fahrgestell angeordneten Griffhebels oder mittels eines Seilzuges kann
sich dann der Körperbehinderte in die eingeschwenkte Stellung gemäß Fig. 8 zurückführen, in welche er das
Doppelschwingengetriebe verriegelt und somit ein unbeabsichtigtes Ausschwenken durch den Kraftspeicher
ausschließt. Bei sehr stark Körperbehinderten, die vollkommen auf eine Hilf sperson angewiesen sind,
können diese Betätigungsmittel selbstverständlich entfallen, da eine Hilfsperson mit sehr geringem
Kraftaufwand das Ausschwingen von Sitz- und Lehnenarm ausführen kann.
Die Fig. 11 zeigt den Fahrstuhl mit vollständig
ausgeschwenktem Sitzarm 15 und Lehnenarm 16 und veranschaulicht, wie bei der /weiten Ausführungsform
gemäß den Fig. 5 bis 15 die Kurbelschwingenge triebc 5,6,7 arbeiten. Der Lehnenarm 16 wird durch
das an der linken Fahrstuhlseite angeordnete Kurbcl-Schwingengetriebe 5, 6, 7 (gestrichelt dargestellt) gesteuert,
wobei die Lehnenschwinge 21 von der über den Punkt B hinausführenden Verlängerung des
Koppelgliedcs 5 gebildet ist. Der Sitzarm 15 wird von dem an der rechten Fahrstuhlseite angeordneten Kurbelschwingengctriebe
gesteuert (strichpunktiert gezeichnet), wobei die Sitzschwinge 18 von der über den
Punkt B hinausführenden Verlängerung des Koppelglicdes 5' gebildet ist. Die Schwingen 7, T beider Kurbelschwingengetriebc
besitzen die gleichen horizontalcn Anlcnkachscn (Drehpunkte B0 und ß). Bei der
in Fig. 11 gezeigten Stellung nehmen die motorisch
antreibbaren Kurbeln 6 und 6' unterschiedliche Winkclstellungcn ein.
Fig. 13 veranschaulicht die Ausbildung der für die
»o zweite Ausführungsform zu verwendenden Kurbclschwingengctriebc,
bei welchen in Besonderheit gegenüber dem Kurbelschwingengetriebc nach Fig. 4
noch vorzusehen ist, daß die Sitz- bzw. Lehncnschwingc 18,21 um eine durch den Punkt B gehende
»5 Achse schwenkbar an den hinteren Teil des Koppelgliedcs
5 angelenkt sein muß.
Fig. 13 zeigt speziell das dem Sitzarm zugeordnete
Kurbelschwingengetriebc, jedoch ist das andere Kurbelschwingengetriebe gleichartig ausgebildet. Das
Kurbelschwingcngetriebe umfaßt die Kurbel 6', die Schwinge T und das Koppelglied 5', dessen vor dem
Punkt B liegende Verlängerung (Sitzschwinge 18) nunmehr als gesondertes Bauteil ausgebildet und um
eine durch den Punkt B gehende Achse 26 schwenk bar ist. Die Achse 26 entspricht dem in Fi g. 6 gezeigten
Drehpunkt 19 für die Sitzschwinge 18. Entsprechend ist auch die, die Schwinge 18 zu einem
Parallelogrammgetriebe ergänzende Stange 13 um eine zur Achse 26 koaxiale Achse 27 schwenkbar an
der Brücke 12 gelagert. Fig. 13 zeigt ferner noch die Achse 17 zur schwenkbaren Anlenkung des Sitzannes
15 an der Sitzschwinge 18. Schließlich ist aus Fi g. 13
noch zu ersehen, daß der Sitzarm aus einer inneren, an den Lagerteil der Achse 17 fest angeschlossenen,
horizontal gerichteten Stange oder Rohr besteht, auf welchem Sitz- bzw. auch der Lehnenkörper unter der
Gewichtsbelastung der aufzunehmenden Person verdrehbar gelagert ist.
Aus der in den Fig. 11 und 12 veranschaulichten.
ausgeschwenkten Stellung heraus kann nunmehr durch Antrieb der Kurbel 6 des linken Kurbelschwingengetriebes
der Lehnenarm 16 auf die Höhe des Sitzarmes 15 abgesenkt werden, wobei allerdings zuvor
die Koppel 23 gelöst werden muß. Durch dieses Absenken des Lehnenarmes wird der Körperbehinderte
in eine liegende Position überführt, wobei der Abstand zwischen den Armen 15 und 16 derart gewählt
und durch Bewegungsbegrenzungsglieder festgelegt ist, daß der Körperbehinderte von einem Arm etwa
im Bereich der Oberschenkel und von dem anderen Arm im Bereich der Schulterblätter oder knapp untei
den Schulterblättern unterfaßt ist. Der Fahrstuhl befindet sich dann in dem in den Fi g. 14 und IS veranschaulichten
Zustand, in welchem nunmehr durch gemeinsame Betätigung der beiden Kurbelschwingengetriebe
der Körperbehinderte liegend auf einem Bet) oder auf dem Boden abgelegt werden kann. Entscheidender
ist jedoch noch die umgekehrte Möglichkeit
UuU mil dem vnil ausgeschwenkten und in den Zustand
nach den Fig. 14 und 15 gebrachten Fahrstuhl ein
Liegender vom Hoden oder HcIt uufgcnnmm.cn. in
eine quer zur Fahrtrichtung weisende Sit/stellung
(Fig. II und 12) und in eine in Fahrtrichtung wei-H
nde Sitzstellung (Fig. 5 und ii) gebracht werden
kann, womit der Aktionsradius eines Körperbehinderten sehr vergrößert ist h/.w. einer Hilfsperson ein
Fahrstuhl /.ur Verfügung steht, der Hcbefunktioncu
auszuführen vermag, welcher der Aufnahme eines Körperbehinderten durch einen Pfleger sehr nahe
kommt.
In F i g. 14 ist ferner noch gezeigt, daß die vorderer
l.-nden des Lehnen- und Sitzarmes gesonderte Bauteile
28 sind, welche jeweils um eine horizontale Achse 29 nach oben schwenkbar an die Arme angeschlossen
sind. Im Sitz- oder Lehnenkörper sind ar die Armenden angeschlossen, elastische Zugglicdei
(nicht gezeigt), z. 1). ledern oder Ciummilitz.cn, angeordnet,
die unter der Gcwichtshelastung der gepolsterten
Arme gelängt werden und die Armender selbsttätig hochschwenken.
Hierzu 9.Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Fahrstuhl für nicht gehfähige Körperbehinderte, mit einer sitzförmigen Aufnahme, da-
«lurch ge ken η ze ich η et, daß die sitzförmige
Aufnahme (4) am Koppelglied (5) eines motorisch »ntreibbaren Kurbelschwingengetriebes (5, 6, 7)
!»festigt und in Fahrtrichtung unter Änderung ihfer
Höhenlage aus dem Fahrstuhl aushebbar und •bsenkbar ist.
2. Fahrstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die sitzförmige Aufnahme (4) einerseits an dem Koppelglied (5) um eine horizontale
Achse (K) schwenkbar und andererseits »5 fn ein, eine translatorische Bewegung der sitzförmigen
Aufnahme sicherstellendes Paralielgetriebe (9 bis 13) angelenkt ist.
3. Fahrstuhl nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des Schwingend- a°
gers (BJ verstellbar ist.
4. Fahrstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sitzförmige
Aufnahme je einen gesonderten Sitz- und Lehnenarm (15,16) in Form von unter den liegenden a5
Körperbehinderten unterschiebbaren Armen umfaßt, daß Sitzarm (15) und Lehnenarm (16) - in
Grundstellung-an gleicher Fahrstuhlseite an eine Sitzschwinge (18) bzw. Lehnenschwinge (21) um
vertikale Achsen (17, 20) schwenkbar angelenkt 3» sind, daß die Sitzschwinge (18) um eine vertikale
Achse (19) schwenkbar an das Koppelglied (5) eines an einer Fahrstuhlseite angeordneten Kurbelschwingengetriebes
(5,6, 7) angelenkt ist und daß die Lehnenschwinge (21) um eine vertikale
Achse (22) schwenkbar an das Kuppelglied (5') eines an der anderen Fahrstuhlseite angeordneten,
getrennt steuerbaren Kurbelschwingengetriebes (5\ 6', T) angelenkt ist und daß zwischen den
freien Enden der Sitz- und Lehnenschwinge ein lösbares, diese Schwingen zu einem Doppelschwingengetriebe
ergänzendes Koppelglied (23) angeordnet ist, an welchem Sitzarm (15) und Lehnenarm
(16) gehaltert sind.
5. Fahrstuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Sitzarm (15) und Lehnenarm
(16) bewegliche, bei Belastung sich aufwärts abwinkelnde freie Enden (28) besitzen.
35
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722205941 DE2205941C3 (de) | 1972-02-09 | 1972-02-09 | Fahrstuhl für nicht gehfähige Körperbehinderte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722205941 DE2205941C3 (de) | 1972-02-09 | 1972-02-09 | Fahrstuhl für nicht gehfähige Körperbehinderte |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2205941A1 DE2205941A1 (de) | 1973-08-16 |
DE2205941B2 DE2205941B2 (de) | 1974-10-24 |
DE2205941C3 true DE2205941C3 (de) | 1975-06-12 |
Family
ID=5835405
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722205941 Expired DE2205941C3 (de) | 1972-02-09 | 1972-02-09 | Fahrstuhl für nicht gehfähige Körperbehinderte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2205941C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2703727A1 (de) * | 1977-01-29 | 1978-08-03 | Tuenkers Kg | Rollstuhl, insbesondere zimmerrollstuhl fuer koerperbehinderte, gehbehinderte und kranke |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4375840A (en) * | 1981-09-23 | 1983-03-08 | Campbell Jack L | Mobile support |
-
1972
- 1972-02-09 DE DE19722205941 patent/DE2205941C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2703727A1 (de) * | 1977-01-29 | 1978-08-03 | Tuenkers Kg | Rollstuhl, insbesondere zimmerrollstuhl fuer koerperbehinderte, gehbehinderte und kranke |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2205941B2 (de) | 1974-10-24 |
DE2205941A1 (de) | 1973-08-16 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |