DE2205196A1 - Verfahren zur herstellung von formaldehyd - Google Patents

Verfahren zur herstellung von formaldehyd

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Description

Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
Unser Zeichens 0.Z. 27 961 WB/Be
6700 Ludwigshafen, 2,2.1972 Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd durch oxidierende Dehydrierung von Methanol in Gegenwart eines Silberkatalysators unter Verwendung des Dampfes eines wäßrigen Gemischs, das Alkali- und/oder Erdalkaliperoxid und das bei der Verdampfung von wäßrigen Reaktionsgemischen der Harnstoffharzherstellung anfallende Kondensat enthält.
Eine der wichtigen Verwendungen von Formaldehyd ist die Umsetzung mit Harnstoff zu den als Harnstoffharze bezeichneten Aminoplasten. Meist liegen die Syntheseanlagen der Formaldehy.dherstellung und der Aminoplastherstellung nahe beieinander oder sind sogar in einem Betrieb vereint. Bezüglich der Herstellung der Harnstoffharze wird auf Ullmanns Encyläopädie der technischen Chemie, Band 3, Seiten 475 bis 486 und Band 9, Seiten 598 und 599 verwiesen. Im allgemeinen werden wäßrige, 30- bis 40-prozentige Formaldehydlösungen verwendet. Nach der Reaktion wird ein wesentlicher Anteil des Wassers im Reaktionsgemisch durch Verdampfen abgetrennt und kondensiert. Bei diesem Einengen des Reaktionsgemischs verdampfen neben Wasser auch.andere flüchtige Stoffe, z.B. Formaldehyd, stickstoffhaltige Verbindungen und das mit der Formaldehydlösung eingeschleppte Methanol.
Seit langem sucht die Technik schon einen Weg, dieses Kondensat der Harnstoffharzherstellung wieder in der Formaldehydsynthese zu verwerten; das Interesse erklärt sich insbesondere aus folgenden Gründen\ Die Anteile an Methanol und Formaldehyd können in der Formaldehydsynthese wieder genutzt werden. Ferner ist auch das Wasser, das in Gestalt von Wasserdampf für die Formaldehydsynthese verwendet wird und frei von Chloridionen sein muß, ein wertvoller Rohstoff. Das Wasser hat dabei die Aufgabe, einen Teil der Reaktionswärme abzuführen, und fördert
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katalytisch die Umsetzung. Andererseits kann im Zusammenhang mit dem Umweltschutz das Kondensat nicht als Abwasser abgeleitet werden. Eine Aufbereitung des Kondensats in einer Kläranlage ist teuer. Eine andere Möglichkeit wäre die Destillation unter einem Druck von 3 bis 5 atü, bei der Methanol und Formaldehyd im Vorlauf abgetrennt werden. Aber auch dieser Weg ist teuer, erfordert hohe Investitionen und liefert nach dem derzeitigen Stand der Technik einen Sumpfrückstand, der ebenfalls noch geklärt werden muß« In der Formaldehydsynthese könnte hingegen das gesamte Kondensat genutzt werden.
Der Verwendung des Kondensats in der Formaldehydsynthese stehen aber schwerwiegende Nachteile entgegen: Bedingt durch Verunreinigungen bzw. Katalysatorgifte, die in solchen Kondensaten enthalten sind, wird häufig ein außerordentlich schneller Druckanstieg am Katalysator beobachtet, der innerhalb kurzer Zeit zu Betriebsstörungen führt. In der Regel sinkt der Methanolumsatz und entsprechend die Formaldehydausbeute bzw. steigt der Methanolgehalt der so erhaltenen Formaldehydlösungen. Alle diese nachteiligen Ergebnisse treten außerdem völlig sporadisch auf, auch die Dauer solcher Betriebsstörungen ist meist sehr unterschiedlich. Alle diese Nachteile haben bisher eine größere Verwendung von Kondensaten der Harnstoffharzherstellung in der Formaldehydsynthese verhindert. Welche der Verunreinigungen bzw. Stoffe des Kondensats diese Schwierigkeiten verursachen, konnte bisher noch nicht geklärt werden.
Es wurde nun gefunden, daß man Formaldehyd durch oxidierende Dehydrierung von Methanol in Gegenwart eines Silberkatalysators und in Gegenwart von Wasserdampf bei erhöhter Temperatur vorteilhaft erhält, wenn man die Umsetzung mit dem Dampf eines wäßrigen Gemischs, das Alkali- und/oder Erdalkaliperoxid und das bei der Verdampfung von wäßrigen Reaktionsgemischen der Harnstoffharzherstellung anfallende Kondensat enthält, durchführt.
Das Verfahren nach der Erfindung liefert auf einfachem und wirtschaftlichem Wege Formaldehyd unter Verwendung der Kondensate aus der Herstellung von Harnstoffharzen ohne vorge-
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nannte Schwierigkeiten. Betriebsstörungen oder schlechtere Ergebnisse nach Verwendung dieser Kondensate werden nicht beobachtet. Einrichtungen zur Reinigung des für die Formaldehydsynthese verwendeten Wassers sind nicht notwendig, was einen weiteren, betrieblichen und wirtschaftlichen Vorteil darstellt. Die Verluste an Formaldehyd und Methanol insgesamt werden verringert .
Für das Verfahren geeignete Ausgangsstoffe sind reines Methanol, technisches Methanol oder vorteilhaft deren Mischungen mit Wasser oder Kondensat; die Konzentration der wäßrigen Gemische kann zweckmäßig zwischen 60 und 95 Gew.^, vorzugsweise zwischen 70 und 90 Gew.$ Methanol schwanken. In einer vorteilhaften Ausführungsform wird Rohmethanol, das nach den in DAS 1 277 834, DP 1 235 881 und DP 1 136 318 beschriebenen Verfahren durch Abtrennung einer niedriger siedenden Fraktion bzw. durch Behandlung mit Oxidationsmitteln und/oder Alkalien gereinigt wird, verwendet. Im allgemeinen wird das Methanol in Dampfform und gegebenenfalls im Gemisch mit dem zurückgeführten Abgas und/oder mit Inertgas dem Reaktionsraum zugeführt. Als Inertgas kommt für das Verfahren beispielsweise Stickstoff in Betracht.
Als oxidierendes Agens lassen sich sowohl der reine Sauerstoff als auch freien Sauerstoff enthaltende Gase, insbesondere Luft, verwenden. Sauerstoff und Methanol werden zweckmäßig im Molverhältnis von 0,3 bis 0,6, insbesondere von 0,4 bis 0,5 Mol Sauerstoff je Mol Methanol bzw. Methanol und Luft zweckmäßig im Molverhältnis von 1 Mol Methanol zu 1,4 bis 2,9 Mol Luft
bis zu angewandt. Die Oxidation wird gegebenenfalls in Gegenwart von/ 2, vorteilhaft 1 bis 1,65 Mol, insbesondere 1,3 bis 1,5 Mol Abgas je Mol Methanol vorgenommen.
Für das Verfahren nach der Erfindung sind beliebige Silberkatalysatoren geeignet,z.B. die in DAS 1 231 229 und Ulimanns Encyklopädie der technischen Chemie, Band 7, Seiten 659 ff. beschriebenen. Vorzugsweise verwendet man Zweischicht-Silberkatalysatoren, z.B. die in DAS 1 294 360 und in der deutschen
Patentschrift (Patentanmeldung P 19 03 197.1) aufge-
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führten Katalysatoren. Bezüglich Herstellung des Katalysators und Durchführung der entsprechenden Umsetzung mit diesen Katalysatoren wird auf die genannten Veröffentlichungen verwiesen. Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, die Umsetzung an einem Zweischichtenkatalysator durchzuführen, wobei die untere Schicht 15 bis 40 mm, insbesondere 20 bis 30 mm stark ist und zu mindestens 50 Gew.$ aus Kristallen der Korngröße 1 bis 4 mm, insbesondere 1 bis 2,5 mm besteht und deren obere Schicht eine Stärke von 0,75 bis 3, insbesondere 1 bis 2 mm hat und aus Kristallen mit Korngrößen von 0,1 bis 1, insbesondere 0,2 bis 0,75 mm besteht, und diesen Katalysator mit 1 bis 3 t, insbesondere 1,4 bis
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2,4 t Methanol je m Katalysatorbettquerschnitt und Stunde zu belasten. Zur großtechnischen Ausführung verwendet man bevorzugt Katalysatorbettdurchmesser von mindestens 0,5» zweckmäßig 1 bis 3 Meter« Bei Einschichtkatalysatoren sind ebenfalls Belastungen von 1 bis 3 t, insbesondere 1,4 bis 2,4 t
2
Methanol je m Katalysatorbettquerschnitt und Stunde bevorzugt.
Der bei der Synthese von Formaldehyd anwesende Wasserdampf wird zu einem Teil während der Reaktion gebildet. Zu einem anderen Teil wird Wasser in Gestalt des Kondensats der Harnstoffharzherstellung zugeführt. Man kann außerdem noch weitere Mengen an Wasser, die nicht aus dem Kondensat stammen, zugeben. Im allgemeinen werden von 3 bis 35, vorzugsweise von 15 bis 30 Gew.?i Kondensat, bezogen auf Methanol, der Reaktion zugeführt. Im Falle von Rohmethanol werden in der Regel, noch 7 bis 30 Gewe/j Wasser, bezogen auf Methanol, mitgeschleppt. In der Riegel verdampft man das Kondensat nicht gesondert sondern im Gemisch mit dem Ausgangsmetlianol ,
Das Kondensat enthält neben V'asaer in der Regel noch Methanol und Formaldehyd, im allgemein« η jeveils in einer Menge von 0,4 bis 1,6 (Jew.1/. Die genannten st ielsßi oi'ihaltigen Verunreinigungen und andere Verunreinigungen oder Katalysatorgifte, die im Kondensat mitgf^rhleppt werden, liefen im allgemeinen insgesamt in eine*· Mengt: von wenigi.-j· al:; 1 Gew.^, bezogen auf das Kondensat, vor. Kondensate fallen beispielsweise bei der Herstellung" von Mono- und Dimethy 1 ο 1 .harnst off ; Harnstoff-
„ i; _
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harz-Preßmassen; Tri-, Tetramethylolharnstoff; ihioharnstoff- und Guanidinkondensationsprodukten, Monopheny!.harnstoff- und Acetylendiharnstoffharzenj mit Alkoholen, z.B. Alkanolen mit 1 "bis 5 Kohlenstoffatomen, Benzylalkohol, modifizierten Harzenj mit Ammoniak oder Aminen modifizierten Harzen; entsprechenden Lackharzen, Gießharzen, Leimen, Klebstoffen, Harzen als Kernsandbindemitteln, Schaumharzen an. Entsprechend dem gewählten Verfahren der Aminoplastherstellung können sich somit auch noch andere Stoffe, z.B. Biuretderivate, Ameisensäure, Ammoniumformiat, Ammoniumcarbonat, Alkanole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, Äthylenglykol, Glycerin, Ammoniak, im Kondensat befinden.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung werden, wäßrige Gemische mit Alkali- und/oder Erdalkaliperoxiden, im allgemeinen in einer Menge von 0,00001 bis 1, vorzugsweise von 0,00005 bis 0,1, insbesondere von 0,001 bis 0,1 Gew.^ Peroxid, bezagen auf die Gewichtsmenge Kondensat, verwendet. Als Peroxide kommen Magnesium-, Calcium-, Lithium-, Bariumperoxid und insbesondere Kalium- und Natriumperoxid in Betracht» Ebenfalls können als Peroxide Alkalihydroperoxide, Z0B. Lithium-, Kalium-, Natriumhydroperoxid, oder Hydrate der genannten Peroxide oder entsprechende Alkali- bzw. Erdalkaliperoxohydrate, ZaB, Lithium-, Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Oalcium-peroxohydrate,, verwendet werden. Auch solche Stoffe, die unter den Verdarapfungsbedingungen die vorgenannten Peroxide bilden, kommen in Betracht. Beispielsweise können Gemische aus Alkali oder Erdalkali und Wasserstoffperoxid bzw. Harnstoff-1-peroxohydrat; oder Stoffe wie Dinatriummonoperoxocarbonat-1-hydrat, Dinatriumcarbonat-1-peroxohydrat, Kalium-te trakis(peroxo)-chromat-(V), Dinatrium-peroxo-wolframat, Natriumdiphosphat-3-peroxohydrat, NatrLumtetraborat-9-hydrat-i-peroxohydrat (Na2B-O1^S HpO-H2O2), Natriummetaborat-3-hydrat-l-peroxohydrat (NaBO2"3 H2O-H2O2) verwendet werden. Alle diese Verbindungen werden im allgemeinen in den vorgenannten Mengen an Alkali- bzw. Erdalkaliperoxid äquivalenten Mengen zugesetzt.
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Erst durch, die Behandlung mit den genannten Peroxiden wird der Dampf des Kondensats für die Pormaldehydsynthese verwendbar. Die Erzeugung des Dampfes kann auf beliebige Weise vorgenommen werden. Man kann beispielsweise das Kondensat gesondert mit dem Peroxid versetzen, verdampfen und den Kondensatdampf dann mit dem Methanoldampf und/oder mit dem Sauerstoff bzw. der Luft vermischen. Bei einer anderen Variante behandelt man das Kondensat mit Peroxid, vereinigt das Gemisch mit dem Methanol und verdampft das Gesamtgemisch.. Entsprechende Varianten ergeben sich durch gleichzeitige oder spätere Zumischung der Luft» Bei allen diesen Ausführungsformen kann man auch noch zusätzliche Mengen an Wasser, zweckmäßig im Gemisch mit Methanol, verwenden. Man kann das Peroxid auch dem Ausgangsgemisch im Verdampfer zufügen oder in das zugeführte, zusätzliche Wasser eindosieren oder man kann es zusammen mit dem Methanol in den Verdampfer einführen. Zweckmäßig pumpt man das Peroxid oder das Gemisch au3 Peroxid und Kondensat auf die siedende Flüssigkeit im Verdampfer oder in die zu verdampfende Flüssigkeit im Umlauf. Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens vermischt man Kondensat, Methanol und Peroxid und verdampft das Gemisch unter gleichzeitigem Durchleiten von Luft durch die Verdampfungsflüssigkeit. Im Falle von Rohmethanol, das zweckmäßig nach den genannten Verfahren mit Oxidationsmitteln und/oder Alkalien gereinigt wird, kann man durch Verwendung von z.B. Natronlauge und Alkaliperoxiden bzw. Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel gleichzeitig die Reinigung von Rohmethanol und die Behandlung des Kondensats und gegebenenfalls die Verdampfung des Gesamtgemischs zu einer Operation vereinigen.
Die Oxidation wird im übrigen in bekannter Weise durchgeführt, indem man z.B. ein Dampf/Gasgemisch aus Methanoldampf, Luft, Kondemsatdampf, gegebenenfalls Inertgas, Abgas und zusätzlichem Wasserdampf in vorgenannten Mengen bei Temperaturen von etwa 550 bis 7800G, insbesondere 640 bis 75O0C, durch den Silberkatalysator leitet. Es ist dabei zweckmäßig, die die Katalysatorzone verlassenden Reaktionsgase Innerhalb kurzer Zeit, beispielsweise in weniger aLs 0,2 Sekunden, abzukühlen, z.B. auf Temperaturen von 50 bis 1700O. Das abgekühlte Gasgemisch
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wird dann zweckmäßig einem Absorptfionsturm zugeführt, in welchem der Formaldehyd mit Wasser, vorteilhaft im Gegenstrom, aus dem Gasgemisch gewaschen wird. Einen Teil des verbleibenden Abgases läßt man danach entweichen und den anderen führt man zweckmäßig in den Reaktionskreislauf zurück.
Das Verfahren wird im allgemeinen bei Drücken zwischen 0,5 und 2 at, vorzugsweise zwischen 0,8 und 1,8 at, diskontinuierlich oder vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt.
Der Anteil des Abgases, der vorteilhaft der Reaktion wieder zugeführt wird, beträgt von 1 bis 2, vorzugsweise von 1,3 bis 1,5 Mol, bezogen auf 1 Mol des der Reaktion zugeführten Methanols. Das Abgas enthält im wesentlichen Stickstoff, Wasserstoff, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Wasser, Methanol, Argon und in der Regel von 0,1 bis 0,5 Gramm Formaldehyd im Kubikmeter Abgas. Es wird zweckmäßig mit einer basischen Verbindung - vorteilhaft in einer Menge, daß sich ein pH von mindestens 10, vorzugsweise 11 bis 13,5» einstellt - und/oder Oxidationsmitteln behandelt, dann zweckmäßig mit den übrigen Komponenten des Ausgangsgemischs der Reaktion gemischt und anschließend dem Reaktionsraum wieder zugeleitet. Als basische Verbindungen kommen vorzugsweise Alkalien, wie feste oder in Wasser gelöste Hydroxide, Oxide oder Carbonate der Alkalioder Erdalkalimetalle oder andere alkalisch wirkende Stoffe, beispielsweise auch organische Alkaliverbindungen wie Alkoholate und Phenolate, stark basische, in der Regel hochsiedende Amine wie Triäthanolamin in Frage. Aus wirtschaftlichen Gründen sind wäßrige Kali- oder Natronlauge bevorzugt. Als Oxidationsmittel kommen beispielsweise Wasserstoffperoxid, ITatriumperoxid in wäßriger Lösung; Peroxo-mcno- bzw. -dischwefeisäure, Perborate, Percarbonate, organische Peroxide und Peroxysäuren wie Diacetylperoxid und Benzoepersäure,' zweckmäßig im Gemisch mit Wasser; Kaliumperinanganat oder Chromsäure, zweckmäßig in Gestalt wäßriger, 0,5- bis 10-gewichtsprozentiger Lösungen; Ozon; in Betracht. Aue wirtschaftlichen und betrieblichen Gründen sind Wasserstoffperoxid und Kaliumpermanganat bevorzugt. Im allgemeinen verwendet man 0,02 bi» 10 β Oxidationsmittel, bezogen auf einen Kubikmeter Abgas.
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Die Behandlung wird im allgemeinen bei einer Temperatur zwischen 20 und 150 C, vorzugsweise zwischen 30 und 700C, drucklos oder unter Druck kontinuierlich durchgeführt. In einer bevorzugten Ausführungsform führt man das Abgas durch einen Waschturm, in dem es mit einer Lösung, welche die basische Verbindung und/oder Oxidationsmittel enthält, gewaschen wird. Die Verweilzeit beträgt im allgemeinen 0,5 bis 15 Sekunden, kann aber je nach verwendetem Oxidationsmittel bis zu 2 Minuten betragen. Zweckmäßig werden im kontinuierlichen Betrieb 0,06 bis 100, vorzugsweise 0,08 bis 1 g basische Verbindung und/oder 0,02 bis 10, vorzugsweise 0,03 bis 1 g Oxidationsmittel, bezogen auf den Formal-Kubikmeter Abgas, in Gestalt einer, bezogen auf das Gesamtgewicht der gelösten Stoffe, 0,001-bis 10-, vorzugsweise 0,003- bis 1-gewichtsprozentigen, wäßrigen Lösung der Behandlung zugeführt. Man kann anstelle beider Behandlungsmittel in Kombination auch jedes Behandlungsmittel allein verwenden. Ebenfalls ist eine zweistufige Behandlung mit beiden Komponenten, vorzugsweise zuerst mit basischer Verbindung und dann mit dem Oxidationsmittel, möglich.
Der nach dem Verfahren der Erfindung herstellbare Formaldehyd ist Desinfektionsmittel, Gerbstoff, Reduktionsmittel und wertvoller Ausgangsstoff für die Herstellung von Kunstharzen, Klebmitteln und Kunststoffen. Bezüglich der Verwendung wird auf das Werk von Ulimann, Band 7, Seite 670, verwiesen.
Die in den folgenden Beispielen angeführten Teile bedeuten Gewichtsteile pro Stunde.
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Beispiel 1
(Vergleiohsbeispiel)
Verwendung von Kondensat ohne Behandlung Druckanstieg
55 Teile Kondensat, das 53,4 Teile Wasser, 0,75 Teile Formaldehyd, 0,75 Teile Methanol enthält, werden mit 100,2 Teilen Rohmethanol (92,2 Teilen Methanol, 7,8 Teilen Wasser und 0,2 Teilen Natriumhydroxid) gemischt. Das entstehende Gemisch enthält 60 Gew.$> Methanol und wird unter Durchleiten von 164 Teilen Luft verdampft. Damit sich die Zusammensetzung des Gemischs bei der Verdampfung nicht ändert, wird der Verdampferinhalt durch Zugabe weiterer Anteile des gleichen Gemische konstant gehalten. Das Dampf/luft-Gemisch wird bei einem Anfangsdruck von 1,15 at und einer Belastung von 2,05 t Methanol je m Katalysatorbettquerschnitt und Stunde über eine Schicht von gekörntem Silber (Durchmesser des Kornes ca 1 mm) geleitet, deren Temperatur von 65O0C durch die Reaktion aufrechterhalten wird. Nach 8 Stunden beginnt der Druck zu stei^ gen. Nach 48 Stunden beträgt der Druck 1,25 at, nach 120 Stunden 1,60 at, nach 130 Stunden 1,82 at. Der Katalysator muß nach 6 Tagen Betrieb regeneriert werden.
Beispiel 2 Verwendung von Kondensat mit Behandlung
In einer analog Beispiel 1 durchgeführten Umsetzung, jedoch mit Zugabe von 0,015 Teilen Natriumperoxid zum Kondensat (55 Teile). Der Druck beträgt wieder zu Anfang 1,15 at. Er steigt nach 320 Stunden Betriebszeit auf 1,195 at an. Der Katalysator muß nach 45 Tagen regeneriert werden.
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Beispiel 3 Verwendung von Kondensat mit Behandlung
57 Teile Kondensat der Zusammensetzung 56,0 Teile Wasser, 0,3 Teile Methanol und 0,4 Teile Formaldehyd und 0,019 Teile Fatriumperoxid, werden mit 100,2 Teilen Rohmethanol der Zusammensetzung 93,8 Teile Methanol, 6,2 Teile Wasser und 0,2 Teile Fatriumperoxid gemischt. Das Gemisch wird unter Durchleiten von 167 Teilen Luft verdampft. Das entstehende Dampf gemisch wird bei 69O0C und 1,15 at G-esamtdruck und
2 einer Belastung von 2,04 t Methanol je m Katalysatorbettquerschnitt und Stunde über eine Schicht von feinverteiltem Silber (Durchmesser der Körner ca 1 mm) geleitet, auf 1500C abgekühlt und in einem Rieselturm in 20,1 Teilen Wasser gelöst. Man erhält ein Gemisch von 77,9 Teilen Formaldehyd (88,0 io der Theorie), 114,3 Teilen Wasser, 2,5 Teilen Methanol (= 1,28 Gew.$, bezogen auf die Gesamtlösung) und 0,002 Teilen Ameisensäure. Fach 14 Tagen Betrieb erhält man Gemische mit 77,7 Teilen Formaldehyd und 2,7 Teilen Methanol (=1,39 Gew$, bezogen auf die Gesamtlösung).
Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)
Analog Beispiel 3 wird die Umsetzung ohne Zuführung von Peroxid durchgeführt. Man erhält stündlich 76,9 Teile (87,1 1> der Theorie) Formaldehyd, 0,002 Teile Ameisensäure, 114,7 Teile Wasser und 3,1 Teile Methanol (= 1,6 Gew.$, bezogen auf die Gesamtlösung). Nach 4 Tagen steigt der Methanolgehalt von 1,6 Gew.io auf 3,9 Gew.^, nach 7 Tagen auf 4,8 Gew.^, bezogen auf die erhaltenen Formaldehydlösungen. Entsprechend verringert sich die Ausbeute an Formaldehyd auf 81,8 io bzw. 79,8 # der Theorie.
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Beispiel 5
Analog Beispiel 3 wird die Umsetzung mit 0,027 Teilen Wasserstoffperoxid und 0,08 Teilen Natriumhydroxid durchgeführt. Man erhält 78,0 Teile (88,0 </o der Theorie) Formaldehyd, 0,002 Teile Ameisensäure und 2,37 Teile Methanol (1,22 Gew.#). Nach 10 Tagen ist die Ausbeute an Endstoff auf 87,9 der Theorie abgesunken, der Methanolgehalt beträgt 1,29 Gew.^, der Ameisensäuregehalt 0,002 Gew.$.
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Claims (1)

  1. - 12 - O.Z. 27 961
    Patentanspruch
    Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd durch oxidierende Dehydrierung von Metho.no! in Gegenwart eines Silberkatalysators und in Gegenwart von Wasserdampf bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit dem Dampf eines wäßrigen Gemische, das Alkaliperoxid und/oder Erdalkaliperoxid und das bei der Verdampfung von wäßrigen Reaktionsgemischen der Harnstoffharzherstellung anfallende Kondensat enthält, durchführt.
    Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
    309832/1 U9
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