DE2204867B2 - Einrichtung zum Übermitteln von Bildinformationen - Google Patents
Einrichtung zum Übermitteln von BildinformationenInfo
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- B43L13/00—Drawing instruments, or writing or drawing appliances or accessories not otherwise provided for
- B43L13/02—Draughting machines or drawing devices for keeping parallelism
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- G09—EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Übermitteln von Bildinformationen an sehbehinderte Personen,
bestehend aus einem Zeichentisch mit einem Zeichenstift, dessen Bewegungen zu einem Lesetisch übertragen
werden, einem am Lesetisch vorgesehenen Schlagstift, der durch ständige axiale Hin- und Herbewegungen
auf einem Blatt verformbaren Materials Reihen punktartiger Erhebungen erzeugt, einer Halterung
zum Befestigen des Blattes auf dem Lesetisch und einer Schlittenanordnung, mit welcher Blatt und Schlagstift
den Bildkonturen entsprechend relativ zueinander verschiebbar sind.
Sehbehinderte lernen sowohl einzeln als auch in Gruppen oder Klassen. Beim Klassenunterricht erteilt
der Lehrer den Unterricht, während beim Einzelstudium meist völlig allein mit besonderen Lehrmitteln, beispeilsweise
sprechenden Büchern, d. h. Tonbandaufzeichnungen u. dgl., gearbeitet wird. Sowohl in der
Klasse als auch beim Einzelunterricht benötigt man oft erläuternde Reliefbilder, die die Ausführungen des Lehrers
oder den Text des sprechenden Buches leichter verständlich machen. Beim Unterricht im Klassenraum
kann der Lehrer der sehbehinderten Person helfen, die richtige Relieftafel zu finden und zu verstehen, wenn
das Bild kompliziert ist Wenn der sehbehinderte Schüler allein arbeitet, fehlt diese Hilfe, so daß es für ihn oft
schwer ist, die im sprechenden Buch beschriebene Relieftafel herauszufinden.
Als Lesehilfe für Blinde bzw. zur Herstellung von Blindenschrift-Unterlagen sind bereits Einrichtungen
bekannt, bei denen das zu ertastende oder zu bearbeitende Blatt von oben und von unten mit Perforier- oder
Prägestößeln beaufschlagt wird, um Loch- oder Prägereihen zu erzeugen (FR-PS 513 418 und GB-PS
1 209 376). Die erwähnte Lesehilfe ist zur Übermittlung von Bildinformationen an sehbehinderte Personen
schlecht geeignet. Eine perforierte Linie ist zum Ertasten schlechter geeignet als. eine solche, die von einer
Folge von Erhebungen gebildet wird, die aus der Papierebene herausragen. Außerdem kann die perforierte
Linie nur dann abgelesen werden, wenn die Perforation in ihrer Gesamtheit bereits fertiggestellt ist Im Augenblick
des Entstehens eines Perforationsloches kann dieses nicht ertastet werden, da der Zugang zu diesem
Loch dur:h die beiden Stößel versperrt ist. Schließlich stellt es sich als besonderer Nachteil heraus, daß
Schreib- und Leseteil mechanisch miteinander verbunden sind. Damit ist es beispeilsweise ausgeschlossen,
solche Einrichtungen in Schulen für mehrere sehbehinderte Personen zu verwenden. In diesen Schulen werden
Einrichtungen benötigt, die zur Unterstützung des Lehrers unmittelbar dessen Worte für mehrere Schüler
in eine entsprechende Zeichnung umsetzen können. Zu diesem Zwecke muß der Lehrer räumlich getrennt von
den Schülern die zur Illustration seiner Worte benötigte Darstellung abtasten können, und gleichzeitig muß
diese Darstellung unbehindert durch gefahrenbringende Stößel für die Schüler ertastbar auf einer entsprechenden
Folie erscheinen können.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung, mit der sich Bildinformationen zu mehreren
sehbehinderten Personen so übertragen lassen, daß ohne Behinderung oder Gefährdung durch Stößel das
zu übermittelnde Bild unter deren Fingern entsteht, während der Lehrer oder das sprechende Buch das Bild
beschreibt. Nur dann kann der Sehbehinderte das Bild oder die Figur leichter verstehen und darauf logisch
und konstruktiv während der Instruktion eingehen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Einrichtung gekennzeichnet durch die im Patentanspruch
angegebenen Merkmale.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen,
in denen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielsweise veranschaulicht ist. In den Zeichnungen
zeigt
F i g. 1 eine schematische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung und
F i g. 2 eine durchscheinend aufgemachte Skizze eines erfindungsgemäßen Lesetisches.
Der Zeichentisch 1 der F i g. 1 ist elektrisch mit einem Lesetisch 2 verbunden. Zum Zeichentisch 1 gehört
ein kastenartiger Unterbau 3 mit einer ebenen Deckplatte, die als Zeichenplatte 4 dient. Ein Zeichenstift
5 an einer Betätigungsvorrichtung 6 kann gegenüber der Zeichenplatte 4 manuell verfahren werden. An
der Zeichenplatte 4 ist neben einer markierten Fläche 7 ein Halter 8 zum Aufspannen eines Zeichenpapierblat-
tes, auf dem das zu übermittelnde Bild mit dem Zeichenstift 5 aufgetragen werden kann, oder eines Buches,
aus dem eine Illustration kopiere werden soll. Der Zeichentisch dient zur Erzeugung elektrischer Signale,
die die Bewegung des Zeichenstiftes wiedergeben. Mit diesen Signalen wird der Lesetisch 2 entweder direkt
oder wie mit gestrichelten Linien 9 angedeutet, entsprechend der nachfolgenden Beschreibung indirekt
über ein Bandgerät 10 übertragen.
Zur Betätigungsvorrichtung 6 gehört ein Arm 11, dessen eines Ende als Halterung 12 für den Zeichenstift
5 ausgebildet ist Den Zeichenstift 5 kann man in beschränktem Umfang gegenüber dem Arm 11 auf und ab
bewegen, um den Zeichenstift von der Zeichenfläche 7 abzuheben urJ wieder auf sie abzusenken. Der Arm 11
ist im wesentlichen über seine Gesamtlänge verschieblich in einem Lagerbock 13 geführt. Der Lagerbock 13
ruht seinerseits drehbar in einer zylindrischen Säule 14, die auf der Zeichenplatte 4 abgestützt ist. Ein am
Lagerbock 13 angeordneter Signalgenerator 15 liefert elektrische Signale, die der jeweils vorhandenen wirksamen
Länge des Armes, d. h. dem Abstand zwischen dem Zeichenstift 5 und dem Drehmittelpunkt des
Lagerbockes 13 entsprechen. In dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel ist der Signalgenerator ein drehbares
Potentiometer, dessen Spindel mit einem Ritzel in eine Zahnstange 16 des Armes 11 eingreift. Ein in
den Zeichnungen nicht dargestellter, in der Säule 14 angebrachter Signalgenerator erzeugt in ähnlicher
Weise elektrische Signale, die dem Verdrehungswinkel des Armes 11 gegenüber einer festen Linie durch den
Drehmittelpunkt des Lagerbockes 13 entsprechen. Die zwei Signale liefern zusammen in Polarkoordinaten ein
eindeutiges elektriches Bild der Bewegung des Zeichenstiftes 5.
Der Lesetisch 2, dessen generellen Aufbau die F i g. 2
zeigt, hat entsprechend dem Zeichentisch 1 eine Deckplatte mit einer rechteckigen öffnung. Die öffnung ist
mit einem aus parallelen Stäben 18 bestehenden Gitter 17 abgedeckt, das sich entlang der Längsseiten der
rechteckigen öffnung verschieben läßt und als Abstützfläche für verformbares Schreibmaterial dient. Federgespannte Klemmleisten 19 dienen zum Halten des
Schreibmaterials.
Zum Lesetisch 2 gehört ein parallel iur Ebene des
Lesetisches beweglicher Schlitten 20, der mit elektrischen Signalen aus dem Zeichentisch 1 so gesteuert
wird, daß er den Bewegungen des Zeichenstiftes 5 folgt. Wie dieser Schlitten 20 gesteuert wird, ergibt sich aus
dem folgenden.
Der bewegungsmäßig mit dem Gitter 17 verbundene Schlitten 20 trägt einen hin- und herbeweglichen
Schlagstift 21, der durch einen Schlitz 22 des Gitters 17 von unten gegen das Schreibmaterial schlagen und in
diesem an der Oberseite spitze. reliefar;ige Vorsprünge erzeugen kann. Die Hin- und Herbewegungen des
Schlagstiftes 21 erzeugt ein Zugmagnet 23, dem man eine pulsierende Speisespannung zuführt. Die Speisespannung
wird so eingespeist, daß die Schlagbewegungen eine bestimmte manuell einstellbare Frequenz erhalten,
die sich entsprechend der Bewegungs-Richtung und -Geschwindigkeit des Stiftes so ändert, daß die reliefartigen
Vorsprünge in gleichmäßigen Abständen erscheinen. Mit einem Schalter am Zeichenstift 5 oder
auch automaitsch beim Absenken des Zeichenstiftes in Richtung auf die Zeichenplatte 4 wird ein Steuersignal
erzeugt, das den Zugmagnet einschaltet, so daß er nur arbeilet, wenn gezeichnet wird.
Die Bewegung des Schlittens 20 als Funktion der Bewegung des Zeichenstiftes 5 erfolgt· durch zwei Hilfsmotoren
24, 25. Der Motor 24 bewegt den Schlitten 20 in X-Richtung, d. h. parallel zur Längsseite der Öffnung.
Der Motor 25 arbeitet in einer rechtwinklig dazu verlaufenden Richtung, d. h. in V-Richtung. Damit die Motoren
24, 25 in der beabsichtigten Weise zusammenarbeiten, müssen bei der in den Zeichnungen dargestellten
Anordnung die vom Zeichenstift 5 kommenden, die Bewegung des Schlagstiftes 21 wiedergebenden Polarkoordinaten-Signale
in orthogonale Koordinaten umgesetzt werden. Die Schaltung zum Umsetzen der Polarkoordinaten
in orthogonale Koordinaten ist im Unterbau 3 des Zeichentisches enthalten. In diesem Unterbau
befinden sich außerdem Schaltungsteile, mit denen man auch die zu übermittelnden Figuren und Bilder
vergrößern oder verkleinern kann. Ein Bedienungsknopf 26 an der Zeichenplatte 4 ermöglicht, den gewünschten
Vergrößerungs- oder Verkleinerungsmaßstab auszuwählen.
Wie F i g. 2 zeigt, ist der Schlitten 20 unverdrehbar auf einer sich in Y- Richtung erstreckenden Spindel 27
verschieblich. Der Schlitten 20 wird vom Motor 25 mit einem über zwei Seilscheiben 29, 30 laufenden Seil 28
angetrieben. Die Seilscheibe 30 ist auf einer mit quadratischem Querschnitt versehenen Spindel 31 verschieblich.
Das Ende der Spindel 31 trägt ein Ritzel 32, das in ein Zahnrad 33 auf der Welle des Motors 25 eingreift.
Das Seil 28 läuft schlupflos über die Seilscheibe 30, so daß der Schlitten 20 und damit auch der Schlagstift 21
unabhängig von der Lage des Schlittens bezüglich der vY-Richtung in V-Richtung mit dem Motor 25, den
Zahnrändern 32, 33, der Rechteckspindel 31, der Riemenscheibe 30 und dem Seil 28 verfahren werden kann.
Die Lage des Schlagstiftes 21 in X-Richtung steuert den Motor 24, dessen Welle eine Seilscheibe 34 trägt.
Ein Seil 38, das über die Scheibe 34 und drei weitere Seilscheiben 35, 36 und 37 läuft, ist mit einem Schlitten
39 verbunden, an dem die Spindel 27 befestigt ist. Somit kann der Motor 24 unabhängig von der Lage in
y-Richtung die Lage des Schlagstiftes in X-Richtung
über Seilscheibe 34, Seil 38 und Schlitten 39 steuern. Die Stäbe 18 des Gitters 17 ruhen auf zwei Riemen 40,
41, die jeweils über eigene Riemenscheiben laufen. Die Riemen 40 und 41 sind in einer nicht im einzelnen in
der Zeichnung dargestellten Weise mit dem Schlitten 39 verbunden, so daß das Gitter der Bewegung des
Schlagstiftes 21 in A"-Richtung folgt. Der Schlitz 22
steht daher stets so, daß der Schlagstift 21 das Schreibmaterial durch den Schlitz 22 hinduroh erreichen kann.
Beim Klassenunterricht sitzt der Lehrer am Zeichentisch, und jeder Schüler hat vor sich einen mit dem Zeichentisch
verbundenen Lesetisch. Wenn der Lehrer zur Vervollständigung seiner mündlichen Erläuterungen
eine Zeichnung übermitteln will, zeichnet er diese Figur oder kopiert eine Buchillustration mit dem Zeichenstift.
Dann werden die Schlagstifte an allen Lesetischen so von den Signalen des Zeichentisches gesteuert, daß sie
der Bewegung des Zeichenstiftes folgen. So entsteht dann auf der Oberseite des Schreibmaterials eine Figur
in erhabenen Reliefpunkten, die die sehbehinderten Schüler durch Abfühlen erfassen können. Zur gleichen
Zeit können die vom Zeichentisch des Lehrers kommenden Signale und auch die mündlichen Erläuterungen
mit Tonband aufgezeichnet werden. Zu diesem Zweck sollte das Bandgerät mindestens zwei Kanäle
enthalten, und zwar einen für die Bildsignale und einen für den mündlichen Kommentar. Das Tonband kann
man anschließend als sprechendes Buch für Einzelunterricht
oder Wiederholungen verwenden.
Offensichtlich brauchen sich die Schüler nicht in einem bestimmten Klassenraum aufzuhalten, denn die
Signale vom Zeichentisch und der mündliche Kommentar des Lehrers lassen sich über Telefon oder Rundfunk
übertragen, so daß ein erfahrener Lehrer eine maximale Anzahl von Schülern erreichen kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Einrichtung zum Obermitteln von Bildinformationen
an sehbehinderte Personen, bestehend aus einem Zeichentisch mit einem Zeichenstift, dessen
Bewegungen zu einem Lesetisch übertragen werden, einem am Lesetisch vorgesehenen Schlagstift,
der durch ständige axiale Hin- und Herbewegungen auf einem Blatt verformbaren Materials Reihen
punktartiger Erhebungen erzeugt, einer Halterung zum Befestigen des Blattes auf dem Lesetisch und
einer Schlittenanordnung, mit welcher Blatt und Schlagstift den Bildkonturen entsprechend relativ
zueinander verschiebbar sind, gekennzeichnet durch die Kombination nachfolgender
Merkmale:
A. die Schlittenanordnung (20) führt den Schlagstift (21) unterhalb des auf einem stationären
Lesetisch (2) befestigten Blattes,
B. ein mit dem Zeichenstift (5) verbundener Signal-Generator (15) setzt die Bewegungen des
Zeichenstiftes (5) entsprechend einem festgelegten Koordinatensystem in eindeutige elektrische
Signale um, »5
C. die Schlittenanordnung (20) ist mit Antrieben (24, 25) versehen, die entsprechend zwei Koordinatenrichtungen
mit den Signalen des Signalgenerators (15) gesteuert werden.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lesetisch (2) mit einem von parallelen
Stäben (18) gebildeten Gitter (17) versehen ist, das das wiedergebende und mit den Fingern abtastbare
Schreibmaterial abstützt, daß das Gitter (17) in einer sich parallel zum einen Rand des Schreibmaterials
erstreckenden Richtung flexibel und in allen anderen Richtungen starr ist, daß das Gitter (17) auf
einer Führung parallel zum einen Rand verschiebbar und mit dem Schlagstift-Schlitten (20) verbunden
ist, um den Schlittenbewegungen parallel zum Rand zu folgen, und daß im Gitter (17) ein Querschlitz
(22) vorgesehen ist, durch den der mitbewegte Schlagstift (21) hindurchtreten kann, um das
Schreibmaterial zu erreichen.
♦5
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