DE2204737A1 - Elektrolytisches Verfahren zum Auf bringen von Chrom Molybdän auf Reibungs teile fur Verbrennungskraftmaschinen und andere so überzogene Teile - Google Patents
Elektrolytisches Verfahren zum Auf bringen von Chrom Molybdän auf Reibungs teile fur Verbrennungskraftmaschinen und andere so überzogene TeileInfo
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Description
PONT-A-MOUSSON S.A., 91 Avenue de la Liberation,
54 Nancy (Frankreich)
Elektrolytisches Verfahren zum Aufbringen von Chrom-Molybdän auf Reibungsteile für Verbrennungskraftmaschinen und andere so überzogene Teile
Die Erfindung betrifft das elektrolytische Überziehen bzw. Ausfüttern von Reibung unterworfenen
Bauteilen wie Zylindern, Laufbüchsen und Kolben von Verbrennungskraftmaschinen, die mit Benzin,
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■Diesel, Gas oder dergleichen betrieben sind, sowie Kompressoren, Wasser- und Luftfahrzeugen oder dergleichen
mit Hilfe von Chrom-Molybdän.
Die Automation hat insbesondere im Betrieb von Motoren und Kompressoren die Notwendigkeit offenbar
werden lassen, daß Reibungsteile nicht nur Verschleiß durch Reibung aushalten müssen, sondern
auch die Einwirkungen der folgenden drei aggressiven Faktoren: Chemische und elektrochemische Korrosion,
Temperaturunregelmässigkeiten und ungenügende Schmierung.
Das elektrolytische Überziehen oder Ausfüttern mit Chrom in klassischer Weise entspricht nur noch teilweise
den heutigen Erfordernissen. Denn daß verchromte Zylinder aller Abmessungen nur einem normalen
Verschleiß unterworfen sind, trifft heute nicht mehr zu, insbesondere nicht mehr bei modernen Fahrzeugmotoren
mit hoher Aufladung, deren Verschleiß erhöht und deren Lebensdauer folglich relativ kurz ist.
Es hat sich nach mehrere Jahre währenden Laboratoriumsversuchen mit Probekörpern kleiner Abmessungen, nämlich
in der Größenordnung von einigen QuadratZentimetern,
gezeigt, daß der Auftrag aus Chrom-Molybdän eine Widerstandsfähigkeit gegenüber Abnutzung und Verschleiß hat,
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die spürbar über derjenigen von Chrom allein liegt, und daher, zumindest vom theoretischen Standpunkt her eine
vollkommene Eignung für diesen Zweck besitzt.
Aber das elektrolytische Auftragen von Chrom-Molybdän ist schwierig durchzuführen aufgrund zahlreicher Parameter,
die zu beachten sind. Unter diesen befinden sich die Badzusammensetzung der Elektrolyse, die Ort und Lage
der Elektroden, die Charakteristiken des elektrischen Stroms. Bisher haben die Versuche das Stadium von
Laboratoriumsversuchen noch nicht überschritten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zum elektrolytischen Auftragen von
Chrom-Molybdän zugrunde, das ein Überziehen, Ausfüttern, Panzern oder dergleichen von Reibungsteilen großer Oberflächen
im industriellen Rahmen gestattet. Dieses erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß man einen
Elektrolyten oder ein Bad der folgenden Zusammensetzung verwendet:
Chromsäureanhydrid 250 bis AOO g/l
Schwefelsäure 1 bis 2 g/l
Fluorkieselsäure 3 bis 15 g/l
Natriummolybdat 45 bis 75 g/l
bei.einer Temperatur in der Größenordnung von 45 bis 55°C,
die gleich derjenigen des zu überziehenden Teils ist, unter Verwendung einer Anode aus legiertem Blei, während die
Kathode aus dem zu überziehenden Teil besteht, sowie bei einer elektrischen Stromdichte von 32 bis 45 Ampere
pro Quadratdezimeter.
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22Q4737
Es wird vorzugsweise eine starke Zirkulation des Elektrolyten vorgesehen,
Bei den Versuchsarbeiten konnte man feststellen, daß eine Temperatur des Bades und des Teils in der Größenordnung von
45 bis 500C ausschlaggebend für den Erfolg des Auftrags ist.
Jenseits einer Temperatur von 55°C findet kein Auftrag von
Molybdän statt. Das gleiche gilt für eine unterhalb der unteren Grenze gelegene Temperatur.
Die Erfindung betrifft gleichermassen die Reibungsteile
selbst, die durch dieses Verfahren zürn Auftragen herstellbar sind, das im Aufbringen von Chrom-Molybdän besteht,
bei dem das Molybdän einen Anteil von 0,4 bis 1,5 % der gesammten aufgetragenen Menge aus Chrom und Molybdän ausmacht.
Andere Merkmale und Vorteile ergeben sich im Laufe der nachfolgenden Beschreibung.
Die einzige Figur der beigefügten Zeichnung erläutert schematisch ein Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren,
ohne daß dieses hierauf beschränkt ist.
Entsprechend dem dargestellten Ausführungsbeispiel dient ein rohrförmiges Teil 1, das innen zu überziehen bzw. auszufüttern
ist, nach Art einer Laufbüchse eines Schiffsmotors aus perlitischem Guß in legierter oder unlegierter
Ausführung als Wanne oder Behälter für einen Elektrolyten 2 oder ein elektrolytisches Auftragsbad infolge des Um-
7 Π 9 8 1 K / 1 0
<& U ü © ^J ω / 1 U
stands, daß dieses Teil in vertikaler Lage auf einem Sockel 3 steht. Dieses Teil 1 ist über einen Leiter
mit dem negativen Pol einer Gleichstromquelle 5 verbunden. Es dient als Kathode. Im Inneren dieses als
Wanne dienenden Teils ist eine zylindrische Anode 6 eingetaucht und über einen Leiter 7 mit dem positiven
Pol der Stromquelle verbunden. Die Anode 6, bestehend aus einer Bleilegierung, vorzugsweise aus Blei-Zinn
mit 12 % Zinngehalt, soll gegenüber dem als Wanne dienenden Teil 1 in vollkommener Weise zentriert
sein. Sie ruht beispielsweise auf dem Sockel 3 unter Zwischenschaltung eines isolierenden Zentrieruntersatzes
8, wobei eine Pumpe 9 bei 10 die Badflüssigkeit durch den Sockel 3 hindurch ansaugt sowie bei
11 wieder zuführt und so eine fortgesetzte Zirkulation des Bades 2 des Elektrolyten gestattet.
Die Zusammensetzung dieses Bades 2 ist beispielsweise
wie folgt:
Chromsäureanhydrid ■ 250 g/l ungefähr
Schwefelsäure 2 g/l ungefähr
Fluorkieselsäure 3 g/l ungefähr
Natriummolybdat 75 g/l ungefähr
Das Teil 1 hat eine Temperatur in der Größenordnung von 50°C. Das Bad 2 hat ebenfalls diese Temperatur in der
Größenordnung von 500C, in genauerer Weise beträgt seine
Temperatur zwischen 53 und 55°C.
Die Stromdichte liegt zwischen 32 bis 35 Ampere pro Quadratdezimeter. Die Spannung beträgt zwischen 4 und
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Volt. Die Zirkulationsgeschwindigkeit des Elektrolyten und der Wirkung der Pumpe 9 liegt in der Größenordnung von
25 c/m/s. Die erreichbare Auftragsgeschwindigkeit ist nahezu gleich derjenigen der klassischen Chromauftragsverfahren.
Man erhält einen Auftrag 12 aus Chrom-Molybdän mit einem Gehalt von ungefähr 1,5, % Molybdän, wobei der Rest aus
Chrom besteht. Dieser Auftrag, dessen Struktur noch nicht bestimmt werden konnte, hat eine gräuliche Färbung anstatt
glänzend zu sein wie ein klassischer Chromauftrag. Aber nach einer Reinigung und nach dem Polieren ist es nicht
m.ehr möglich, diesen Auftrag von einem klassischen nur aus Chrom bestehenden Auftrag zu unterscheiden.
Die Dicke des Auftrags schwankt entsprechend den jeweiligen Durchmessern zwischen 1/10 bis 2 mm.
Man kann in dieser Weise verfahren, und zwar sowohl bei Laufbüchsen aus lediglich normalem oder perlitischem
Guß legierter oder nicht legierter Art als auch bei Laufbüchsen aus verchromtem Guß oder auch bei Laufbüchsen
aus bereits mit Chom-Molybdän überzogenem Guß
und schließlich auch bei allen anderen mechanischen Teilen aus Chrom oder Chrom-Molybdän, die in einer korrosierenden
Atmosphäre bei erhöhter Temperatur einer Reibung unterworfen sind.
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Während die genannten Laboratoriumsversuche nur an Probekörpern von einigen Quadratzentimetern Oberfläche ausgeführt
wurden, ist bereits eine bedeutende industrielle Anwendung an einer Laufbüchse eines Schiffsdieselmotores
eines Öltankers erfolgt. Die Bohrung des zu überziehenden Teils hatte einen Durchmesser von 840 mm bei einer Ober-
2
fläche von 590 dm . Bei einem anfänglichen Auftrag aus Chrom mit einer radialen Dicke von 1,4 mm betrug die radiale Dicke des Chrom-Molybdän-Auftrags 0,60 mm.
fläche von 590 dm . Bei einem anfänglichen Auftrag aus Chrom mit einer radialen Dicke von 1,4 mm betrug die radiale Dicke des Chrom-Molybdän-Auftrags 0,60 mm.
Während zum Vergleich zwei Laufbüchsen vom gleichen
Durchmesser aus verchromtem Guß während einer Zeit von 6000 Betriebsstunden um jeweils 150/100 mm im Durchmesser
pro 1000 Betriebsstunden abgenutzt wurden und während eine Laufbüchse aus Vanadium-Titan-Guß um jeweils 400/100 mm
im Durchmesser pro 1000 Betriebsstunden abgenutzt wurde , wurde diejenige Laufbüchse, die den Überzug aus Chrom-Molybdän
erhalten hatte, nach mehr als 24 Monaten, das sind 14.000 Betriebsstunden unter den gleichen Bedingungen
wie die anderen Laufbüchsen (praktisch) überhaupt nicht abgenutzt. Die in erfindungsgemäßer Weise überzogene Laufbüchse
zeigt keinerlei milchige Flächen (genannt "milky spots") oder schwarze Flecken von chemischer und
elektrolytischer Korrosion wie man es gewöhnlich sieht. Der Abnutzungsgrad liegt unter 2/100 mm im Durchmesser
pro 1000 Betriebsstunden.
Aufgrund dieser Versuchsergebnisse kann man annehmen, daß mit einem Verschleiß oder einer Abnutzung bei nach
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dem erfindungsgemäßen Verfahren überzogenen Lauchbüchsen zu rechnen ist, die zehn mal niedriger liegt als die
Abnutzung, die sich bei nach dem herkömmlichen elektrolytischen Verfahren verchromten Laufbüchsen ergibt.
Nach einem abgewandelten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens benutzt man ein Elektrolysebad mit folgender Zusammensetzung:
Chromsäureanhydrid 325 bis 375 g/l
Schwefelsäure 1,2 g/l
Fluorkieselsäure 10 bis 15 g/l
Natriummolybdat 45 bis 75 g/l
Die Temperatur des Bades und des Teils beträgt 45 bis 55°C.
Die Stromdichte hat einen Wert von 32 bis 45 Adm .
Für den Fall, wo man eine Nut oder einen Boden eines Kolbens überziehen will, wird eine Wanne benutzt, und das
zu überziehende Teil übernimmt die Rolle der Kathode.Diejenigen
Abschnitte des Teils, die nicht überzogen werden sollen, sind in geeigneter Weise durch einen Anstrich oder
eine Kunststoffhaftfolie geschützt. Ein derartiger Auftrag
auf Kolbenboden ist besonders vorteilhaft wegen der Wirkungen der thermochemischen Korrosion und der Wirkungen
der Reglerverstellung der Einspritzung von brennbaren Flüssigkeiten.
Im Falle von Kolben dreht sich die Anode, und der Elektrolyt zirkuliert.
- Patentansprüche 20983S/ 1 Ö92~
Claims (5)
1. Verfahren zum Überziehen von Reibungsbauteilen auf
elektrolytischem Wege, dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektrolyt der Zusammensetzung
Chromsäureanhydrid " 250 bis 400 g/l
Schwefelsäure 1 bis 2 g/l
Fluorkieselsäure 3 bis 15 g/l
Natriummolybdat 45 bis 75 g/l
bei einer Temperatur in der Größenordnung von 45, bis 550C, die
derjenigen des zu überziehenden Teils entspricht, eine Anode aus legiertem Blei, eine aus dem zu überziehenden Teil bestehende
Kathode und eine elektrische Stromdichte von 32 bis 45 Ampere pro Quadratdezimeter verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektrolyt der folgenden Zusammensetzung
verwendet wird.
Chromsäureanhydrid 250 g/l ungefähr
Schwefelsäure . 2 g/l ungefähr
Fluorkieselsäure 3 g/l ungefähr
Natriummolybdat 75 g/l ungefähr
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektrolyt der folgenden Zusammensetzung
verwendet wird:
Chromsäureahhydrid 325 bis 375 g/l
Schwefelsäure 1,2g/l
Fluorkieselsäure 10 bis 15 ß/1
Natriummolybdat · ^5 bis 75 g/l
209835/1092 - 10 -
- ίο -
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine verstärkte Zirkulation des
Elektrolyten bewirkt wird.
5. Reibungsteil mit einem Überzug aus Chrom-Molybdän,
der nach dem Verfahren entsprechend einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche hergestellt ist und dessen
Molybdängehalt 0,4 bis 1,5 % des Gesamtauftrags aus Chrom und Molybdän beträgt.
209835/1092
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