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Schrankmöbel, insbesondere Schreibtisch Zusatz zu Pat.-Anm. P 20
44 365.6-15 Das Hauptpatent betrifft ein Schrankmöbel, insbesondere Schreibtisch
mit Hängeregistraturaufnahme, mit mehreren übereinander angeordneten, in horizontaler
Richtung ausziehbaren Schubladen, denen eine Verriegelungsvorrichtung
zugeordnet
ist, derart, daß bei ausgezogener Stellung einer Schublade das Ausziehen einer zweiten
Schublade blockiert ist, welche Verriegelungsvorrichtung eine mit einem Sperrvorsprung
ausgestattete, in Höhenrichtung verlaufende und verlagerbare Verriegelungsstange
aufweist, wobei die von einer sich nur über einen Teil der Schubladenlänge erstreckenden,
mit dem Blockierungszapfen zusammenwirkenden Steuerschräge in die Blockierungsstellung
verlagerte Verriegelungsstange in ihrer Verriegelungsstellung schnäpperartig einrastend
gehalten ist und wobei die durch den Zentralverschluß-Schließzylinder bewirkte Höhenverlagerung
der Verriegelungsstange kleiner ist als die durch die Steuerschräge veranlaßte Höhenverlagerung.
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Diese Ausgestaltung verwirklicht ein in sowohl herstellungs- als auch
gebrauchstechnisch günstiger Weise erstellbares Schrankmöbel, bei welchem für die
Hochsteuerung
der Verriegelungsstange nur eine verhältnismäßig kurze
Steuerschräge erforderlich ist. jtach Ausziehen einer Schublade wird dann die durch
die Steuerschräge aufwRrt.s bewegte Verriegelungsstange mittels der Schnäperrast
festgelegt, so daß hierdurch ein Ausziehen einer weiteren Schublade verhindert ist.
Dies erweist sich jedoch bei Anordnung einer auch von der Riegelstange arretierbaren
Flachlade als nachteilig. Vor dem Herausziehen dieser relativ leichten, häufig als
Zahlbrett bezeichneten Flachlade, die beispielsweise zur Aufbewahrung von Schreibutensilien
dient, müßte die bereits in Offenstellung befindliche Schublade wieder eingeschoben
werden, obwohl die Flachlade gegenilber den anderen Schubladen kein gefährdendes
Übergewicht erzeugen würde.
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In Weiterbildung des Hauptpatentes hat sich die Erfindung die Aufgabe
gestellt, ein gattungsgemäßes Schrankmöbel 'sei einfachem und gebrauchsvorteilhafterem
Aufbau so auszugestalten, daß ein Herausziehen der Flachlade unabhängig von der
Stellung der übrigen Schubladen ermöglicht ist.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Aus gestaltungen dieser erfinderischen
Lösung dar.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemaßes Schrankmöbel
geschaffen, bei welchem das Ausziehen zweier gleichartiger, insbesondere zur Aufbewahrung
von Steil-Ablagemappen geeigneter Schubladen vermieden, das Ausziehen zweier ungleichartiger
Schubladen, nnmlich eine Schublade und die oberhalb der Schubladen angeordnete Flachlade,
ermöglicht ist. Es ist nicht nötig, falls die Flachlade herausgezogen werden soll,
um beispielsweise der Flachlade ein gerade zu benötigendes Schreibutensil zu entnehmen,
die bereits in Offenstellung befindliche Schublade einzuschieben. Dieser Vorteil
läßt sich bei einfachem Aufbau des Schrankmöbels erzielen. An der Riegelstange ist
für die Flachlade lediglich nur ein zustzlicher Gexenanschlag vorzusehen, der je
nach Stellung der Riegelstange
entweder in oder aus der Bewegungsbahn
des Auszugsanschlages der Flachlade zu bringen ist. Das bedeutet, daß nach einer
Höhenverlagerung durch Herausziehen einer Schublade dieser Gegenanschlag oberhalb
des Flachladen-Auszugsanschlages liegt und damit ein Herausziehen der Flachlade
zuläßt, während bei Verlagerung der Riegelstange mittels des Zentralverschluß-Schließzylinders
der Gegenanschlag vor den Flachladen-Auszugsanschlag tritt, in welcher Stellung
der Riegelstange sämtliche Schubladen, einschließlich der Flachlade, gegen-ein Herausziehen
blokkiert sind. Der an der längsverlaufenden Stabilisierungsleiste der vorzugsweise
aus Kunststoff oestehenden Flachladen-Führungsschiene angebrachte Auszugsanschlag
verwirklicht eine stabile Verschlußstellung und führt zu dem Vorteil, daß der Auszugsanschlag
nicht unmittelbar an der Führungsschiene vorzusehen ist. Die Führungsschiene ist
dabei so beschaffen, daß bei Hubverlagerung der Riegelstange durch Schubladenauszug
der Gegenanschlag in den Bereich der Führungsschiene tritt, jedoch keine Behinderung
der
Ausziehbewegung der Flachlade darstellt. Wird die Sperrung der Ausziehbewegung gewünscht,
so hat eine Betätigung des Schließzylinders zu erfolgen, wodurch sich die Riegelstange
zwangsläufig in Blockierungsstellung verlagert.
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Da die Verriegelungsstangenrast oberhalb des Kopfendes der in Offenstellung
befindlichen Verriegelungsstange angeordnet und die Hubverlagerung durch den Schließzylinder
gegenüber der Hubverlagerung durch die Steuerschräge der Schublade geringer ist,
ergibt sich der Vorteil, daß bei Hubverlagerung durch den Schließzylinder die Schließbewegung
nicht durch die Verriegelungsstangenrast belastet ist. Erst beim Herausziehen einer
einzelnen Schublade wird die Verriegelungsstangenrast wirksam. Sollte jedoch zufolge
Erschütterung die Riegelstange aus ihrer Raststellung treten und abwärts gleiten,
so gestattet die vorteilhafte Ausbildung der Steuerschräge noch ein Einschieben
der Schublade. Es sei sodann noch bemerkt, daß der Flachladen-Auszugsanschlag so
angebracht und die Führungsschiene derart geformt ist, daß ein Einschieben der Schublade
selbst bei herausgezogener Flachlade geschehen kann.
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Ein solche Lade könnte auch zwischen zwei anderen Schubladen vorgesehen
sein. Es wäre dabei nur darauf zu achten, daß der Gegenanschlag und der Auszugsanschlag
entsprechend angeordnet werden.
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Nachstehend ist der Erfindungsgegenstand anhand eines zeichnerisch
veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Schrankmöbels in Form eines Schreibtisches,
Fig. 2 den Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 im Bereich der Flachlade bei
in Offenstellung befindlichem Schließzylinder, Fig. 3 den Schnitt nach der Linie
III-III der Fig. 2, Fig. 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3, jedoch bei
fortgelassener Seitenwand,
Fig. 5 einen der Fig. 4 entsprechenden
Schnitt bei herausgezogener Schublade und Fig. 6 einen gleichen Schnitt, jedoch
die Verrieglungsstellung sämtlicher Schubladen darstellend.
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Das in Form eines Schreibtisches ausgebildete Schrankmöbel besitzt
die Tischplatte 30 sowie je einen beidseitig unterhalb der Tischplatte angeordneten
schrankartigen Korpus 31. An jedem Korpus 31 sind Aufstellfüße 32 angeordnet, die
dem Schreibtisch die erforderliche Fußfreiheit verleihen.
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Jeder Schrankkorpus 31 besitzt zwei in horizontaler Richtung ausziehbare
Schubladen 3 sowie eine oberhalb dieser angeordnete Flachlade 33. Sämtliche Laden
3, 33 weisen frontseitig eine Griffhandhabe 4' auf.
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Zur Führung der Schubladen 3 sind in den Schubladenseitenwangen 3'
Nuten 34 eingearbeitet, in welche vom Schrankkorpus ausgehende Oleitköpfe 35 eintreten.
Die Stirnseite 35' letzterer ist
ballig geformt, um die Reibung
zu vermindern.
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Die Flachlade 33 besitzt beiderseits je eine FUhrungsschiene 36, in
welche nicht dargestellte, am Schrankkorpus 31 befestigte Führungsteile eingreifen.
Die Führungsschienen 36 der Flachlade 33 sowie deren Ablagefach 37 bestehen beim
Ausführungsbeispiel aus geeignetem Kunststoff. Zur Versteifung der Flachlade 33
sind längsverlaufende Stabilisierungsleisten 38 im Bereich der Führungsschienen
vorgesehen.
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Jedem Schrankkorpus 31 ist im Bereich der vorderen rechten Ecke eine
Verriegelungsvorrichtung 6 zugeordnet. Diese besteht im wesentlichen aus einer in
Höhenrichtung verlaufenden, in Doppelpfeilrichtung x verlagerbaren Verriegelungsstange
7. Letztere läuft in einer Führung 8', welche von einer Nut in der Seitenwand 39
des Schrankkorpus gebildet ist. Gehalten ist die Verriegelungsstange 7 in dieser
Führung 8' mittels Schrauben S, die in ein Langloch 7' der Verriegelungsstange 7
eintreten.
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Die Höhenverschiebung der Verriegelungsstange 7 erfolgt in Abhängigkeit
von der Auszugsbewegung einer Schublade 3.
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Hierzu weist die Verriegelungsstange 7 in Richtung der Schubladenseitenwangen
3' vorstehende Zapfen 9 auf. Diese können mit einer Laufrolle 10 versehen sein.
Sie erfüllen eine Doppelfunktion: Zum einen dienen sie zur Blockierung und zum anderen
zur Steuerung der Verriegelungsstange 7.
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Der Blockierungszapfen 9 wirkt mit einer entsprechend an der Schubladenwange
3' befestigten Kulissenleiste 12 zusammen.
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Diese weist einen nach außen sowie zu seinen Stirnseiten hin offenen,
zur Auszugsrichtung dachförmig verlaufenden Steuerschlitz 40 auf, dessen schrankinnenseitig
gerichtetes Steuerschlitz-Mündungsende 40' sich trichterförmig erweitert, derart,
daß die obere Steuerschräge 41 nach Erreichen ihres Höchstpunktes geradlinig und
parallel zur Bewegungsbahn der Schublade verläuft. Die untere, dachförmig verlaufende
Steuerschräge ist mit 41' bezeichnet.
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Der in Offenstellung befindlichen Verriegelungsstange 7 ist oberhalb
des als Platte ausgebildeten Kopfendes 42 eine Federrast zugeordnet. Die Federrast
besteht aus einer Rastkugel 16 und einer Druckfeder 17, welch beide Teile in einem
topfförmigen Gehäuse 43 der Seitenwand 39 des Schrankkorpus 31 untergebracht sind.
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Um in Eingriff mit der Verriegelungsstange 7 kommen zu können, formt
die Verriegelungsstange 7 an der der Rastkugel 16 zugewendeten Seite eine Rastvertiefung
44, welche in dem Abstand y' vor der Rastkugel 16 bei Offenstellung der Verriegelungsstange
7 liegt, der dem Maß y entspricht, um welches der Blockierungszapfen 9 bei Ausziehen
einer Schublade 3 von der unteren Steuerschräge 41' angehoben wird.
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Das Kopfende 42 trägt auf der der Rastvertiefung 44 gegenüberliegenden
Seite einen Gegenanschlag 45, dem ein Auszugsanschlag 46 der Flachlade 33 zugeordnet
ist. Der Auszugsanschlag 46 ist von einem Lappen eines an der Stabilisierungsleiste
38 befestigten Z-förmigen Bleches 47 gebildet. Im Bereich des
Auszugsanschlages
46 besitzt die Flachladen-Führungsschiene 36 über einen kurzen Bereich U-förmigen
Querschnitt. Die andere Führungsschiene der Flachlade kann dagegen über ihre gesamte
Länge U-fönniigen Querschnitt aufweisen. Es ist jedoch auch möglich, die mit dem
Auszugsanschla¢» 45 bestückte Führungsschiene 36 in gesamter Lange im Querschnitt
U-förmig auszubilden und dementsprechend den Auszugsanschlag 45 ueber den unteren
Schenkel der Führungsschiene vorspringen zu lassen.
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In dem plattenförmigen Kopfende 42 befindet sich ein schräg zur Richtung
der Verschiebebewegung der Verriegelun.sstange 7 verlaufender Schlitz, der zur Vorderkante
42 des Kopfendes 42 hin offen ist. Diese Vorderkante 42' liegt im geringen Abstand
vor einem rTitnehmer 49 des in Offenstellung befindlichen Schließzylinders 21. Letzterer
ist als Druckzylinder ausgebildet und in der Frontplatte 50 der Flachlade 33 eingelassen.
Das Mündungsende 48' des Schlitzes 48 1Rt gemäß der Offenstellung, dargestellt in
Fig. 4, ein Eintreten des Mitnehmers 49 in den Schlitz fl0 zu.
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Diese lösbare Verbindung zwischen Mitnehmer 49 und kopfende 42 der
Verriegelungsstange 7 ist notwendig, um überhaupt ein Ausziehen der Flachlade zu
gestatten.
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Bei Offenstellung des Schließzylinders 21 liegt der Gegenanschlag
45 unterhalb des Auszugsanschlages 46 der Flachlade,
so daß eine
Schublade 3 und/oder die Flachlade 33 herausziehbar ist.
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Wird eine Schublade 3 nun herausgezogen, so verursacht der gegen den
Blockierungszapfen 9 fahrende Steuerschlitz 40 eine Verlagerung der Verriegelungsstange
um das Maß y, so daß die Rastkugel 16 in die Rastvertiefung 44 der Verriegelungsstange
7 eintritt. Letztere ist somit in ihrer Stellung gehalten. Der ebenfalls mit der
Verriegelungsstange 7 angehobene, der anderen Schublade zugeordnete Blockierungszapfen
liegt nun vor der Kulissenleiste 12 oberhalb des Mündungsendes 40t des Steuerschlitzes
40, so daß diese Schublade nicht herausgezogen werden kann. Der Gegenanschlag 45
dagegen ist über den Auszugsanschlag 46 getreten und befindet sich im Bereich der
Führungsschiene 36, so daß die Flachlade 33 unbehindert herausziehbar ist, siehe
Fig. 5.
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Werden die Flachlade 33 und die Schublade 3 wieder eingeschoben, so
bewirkt die Schublade 3 über den Steuerschlitz 40 eine zwangsläufige Bewegung der
Verriegelungsstange in Abwärtsrichtung
um das Maß y.
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Zur Herbeiführung der Verriegelung durch den Schließzylinder 21 ist
ein Druck auf diesen in Pfeilrichtun z auszuüben. Der Mitnehmer 49 greift in den
Schlitz 48 des Kopfendes 42 ein und bewirkt eine AuSwärtsverlagerung der Verriegelungsstange
7 um das Maß u. Der Gegenanschlag 45 tritt vor den Auszugsanschlag 46 der Flachlade,
während sich die Blockierungszapfen 9 oberhalb des ündungsendes 40'' des Steuerschlitzes
vor die als Anschlagschulter wirkende Stirnkante 15 der Kulissenleiste 12 bewegen.
Sämtliche Laden sind somit gegen ein Herausziehen gesperrt, siehe Fig. 6.