DE2204042B2 - Verfahren zum schmelzen von eisen - Google Patents
Verfahren zum schmelzen von eisenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren /um Schmelzen von Eisen in einem vertikalen Schachtofen ohne die
Verwendung von Koks und unter Verwendung einer fluidcn Brennstoff/Luft-Mischung, die außerhalb des
Ofens in Brennern verbrannt wird, die nahe dem Unterteil des Ofens angeordnet sind, wobei Eisen,
Schrott und Gußeisen in das Obercndc des Ofens eingesetzt und geschmolzenes, überhitztes Metall durch
ein innerhalb des Schachtes angeordnetes Bett aus losen, feuerfesten Körpern läuft und diese feuerfesten
Körper durch die Verbrennungsprodukte der Brenner aufgeheizt werden, bevor die nach oben streichenden
Verbrennungsprodukte das entgegenkommende Metall schmelzen und geschmolzenes Metall am Boden des
Ofens abgestochen wird.
Die Erfindung betrifft weiterhin einen senkrechten Schachtofen zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bereits ein Ofen bekannt (DT-PS 3 70 476), der einen vorgelagerten Herd aufweist, in welchem sich das
geschmolzene Metall sammelt. Die Verbrennungsgasc bzw. Flammen streichen über die Oberfläche de*
Metalls und schließlich durch eine Art Gitter bzw Träger und ein Bett aus lose angeordneten feuerfesten
Körpern nach oben, während das geschmolzene Metal1 durch das feuerfeste Bett nach unten tropft. Bei diesen·
bekannten Ofen steht die Wirtschaftlichkeit bzw. dei Brennstoffverbrauch im Vordergrund. Durch die Beauf
schlagung der Metalloberfläche wird das Eisen entkohl! und weist somit qualitative Mängel auf. Bei den
bekannten Ofen können die Brenngase auch seitlich direkt in das Wärmetauscherbett eingeblasen werden
Diese Zuführung ergibt jedoch keine gleichmäßiger Verhältnisse im Festkörperbett und hat den zusätzli
chen Nachteil, daß die der Zuführung am nächster liegenden Körper stark erodiert werden.
Es ist auch bereits bekannt, bei Kupolofen ein< reduzierende Atmosphäre zu verwenden (DT-Ai
15 83 279). Diese Atmosphäre soll durch thermische Kracken von Naturgas erzeugt werden und durch in de
Ofenauskleidung verlegte Leitungen dem Ofeninnerei zugeführt werden. Der bekannte Ofen weist versctzti
innere Schultern auf, um zu verhindern, daß die nich geschmolzene Metallcharge auf den Boden fällt. Sowoh
die Bauweise des Ofens, als auch die Verfahrensführuni sind aufwendig und äußerst kompliziert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eil Verfahren und einen Ofen zu schaffen, bei dem ein<
Aufoxidierung des geschmolzenen Metalls und eine
Entkohlung weitgehend vermieden werden. Erfindungsgemäß
wird dies dadurch erreicht, daß die Verbrennungsprodukte aus mehreren Brennet η von allen Seiten
in einen freien Raum des Ofens eingeleitet werden, der sich vollständig unterhalb des Beiles der feuerfesten
Körper befindet, und der kein Hindernis aufweist und die Verbrennung mit einer Brennstolf/Lufi-Mischung
durchgeführt wird, die wenigstens 10% Brennstoff-IJbersc'i'jß
enthält. Obwohl dies unter dem Gesichtspunkt des thermischen Wirkungsgrades nicht die
wirkungsvollste Verbrennung ist, beruht die Erfindung auf der Annahme, daß der thermische Wirkungsgrad
nicht den bedeutungsvollsten Faktor darstellt. Im Gegenteil wird durch Verwendung einer vergleichsweise
reichen Mischung zur Gewährleistung eines steuerbaren Grades von reduzierenden Zuständen ohne die
Berücksichtigung des thermischen Wirkungsgrades gewährleistet, daß ein optimaler Verfahrenswirkungsgrad
bei der Herstellung geschmolzenen Metalls hoher Qualifät und einer zur direkten Verwendung in der
Gießerei ausreichenden Temperatur ohne Neuerhitzung erzielt wird. Vorzugsweise liegt der Überschußgehult
an Brennstoff bei 20 %.
Zur Durchführung des Verfahrens wird ein Ofen verwendet, der einen vertikalen Schacht mit einer
Einsatztür an seinem Oberende für die Zugabe von Eisen, Schrott und Gußeisen aufweist, weiterhin ein
Wärmetauscherbett aus losen, feuerfesten Körpern, die auf einem Gitter ruhen und weiterhin mn einem
Brenner zur Verbrennung eines Brennstoff/Luft-Gemisches völlig außerhalb des Schachtes und schließlich mit
einer Öffnung für die Zuführung der Verbrennungsprodukte in den Schacht. Die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird dadurch ermöglicht, daß das Bett aus losen feuerfesten Körpern in einem mittleren
Bereich, deutlich über dem unteren Ende des Schachtes angeordnet ist, so daß unterhalb des feuerfesten Bettes
in dem Schacht ein von Hindernissen freier Raum besteht und daß mehrere Brenner mit Verbrennungskammer
in der Höhe des besagten freien Raumes, klar unterhalb der Höhe des Bettes, symmetrisch um den
Schacht herum angeordnet sind und sich am Boden des Schachtes, senkrecht unterhalb dem Bett eine Wanne
zur Aufnahme des geschmolzenen Metalls befindet.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Nachfolgend sind Ausführtingsformen des erfindungsgemäßen
Ofens anhand der Zeichnungen beispielsweise beschrieben. Darin zeigt
Fig. 1 einen skizzenhaften senkrechten Schnitt durch die Achse des Ofens,
Fig. 2 einen weiteren senkrechten Schnitt durch die
Achse des Ofens in einer zu F i g. 1 senkrecht liegenden Ebene,
Fig. 3 einen skizzenhaften horizontalen Schnitt durch die Stangen, welche das Wärmetauscherbett
tragen, wobei die Windformen nicht veranschaulicht sind, und
Fig.4 einen Schnitt ähnlich Fig.3 einer abgewandelten
Ausführungsform.
Grundsätzlich ist der Ofen ähnlich einem koksbefeuerten Kupolofen insofern, als er aus einem senkrecht
stehenden zylindrischen Stahlgehäuse I kreisförmigen Querschnittes mit einem Futter 2 aus feuerfestem
Material besteht. Obwohl er in kreisförmigem Querschnitt veranschaulicht ist, kann er eine abweichende
Form aufweisen, die sogar quadratisch sein kann. Eine
Chargenöffnung 3 ist für die Eingabe von Chargenmaierial
vorgesehen, und das Oberende führt zu einem Abzug (nicht gezeigt).
Das Bodenende des Ofens ist ständig verschlossen veranschaulicht, in der Praxis kann es jedoch in der
Form eines Paares von mit Angeln versehenen Türen ausgebildet sein, die für den Zugang geöffnet werden
können, wenn der Ofen neu ausgemauert wird.
Ungefähr 180 cm oberhalb des Bodens des Schachtes
ist ein Stützgitter angeordnet, welches durch zwei horizontale parallele hohle Stahlstangen 4gebildet wird,
die mit feuerfestem Material umhüllt sind. Kühlwasser wird durch diese Stangen während des Betriebes des
Ofens geleitet. Auf diesen Stangen lagert ein Bett 5 aus hoch feuerfestem Material in Form von lose gepackten
kugelförmigen Bällen, beispielsweise aus kalkgebundencm Graphit. Bei dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel beträgt der Innendurchmesser des Schachtes an
diesem Punkt 1 Meter, und die Kugeln haben einen Durchmesser von 12,5 cm. Bei einem größeren Ofen
können die Kugeln größer sein, wobei vorzugsweise eine Obergrenze 17,5 oder 20 cm beträgt, und in der
Praxis wird der Durchmesser der Kugeln im allgemeinen in dem Bereich zwischen 7,5% und 15% des
mittleren Durchmessers des Schachtes liegen.
Andere Materialien können für das Wärmelauseherbetl
verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie ausreichend feuerfest sind, um den auftretenden Temperaturen
zu widerstehen. Da der Zweck des Bettes zusätzlich zum Abstützen der niehtgcschmolzcnen Chargcnmaterialien
darin liegt, als Wärmetauscher zu arbeiten, sollte das Material eine hohe Wärmespeicherfähigkeit und
eine hohe Abstrahlfähigkeit haben. Es sollte nicht leicht oder zumindest nicht im ausreichenden Maße mit dem
erschmolzenen Metall reagieren, und vorzugsweise sollte es auch nicht durch das geschmolzene Metall
benetzt werden. Anstelle von Kugeln können andere Formen, sogar abgebrochene Klumpen von feuerfestem
Material in Form von Abfällen aus einem anderen Verfahren verwendet werden, vorausgesetzt, daß ihre
Form und Anordnung derart ist, daß sie den Durchlaß des erforderlichen Gasvolumens ermöglichen und
gleichzeitig eine genügend lange Wegstrecke und Berührungszeit für die herunterlaufenden Melalltropfen
gewährleisten, damit diese eine ausreichende Überhitze aufnehmen.
Die optimale Tiefe des Bettes hängt von verschiedenen Faktoren einschließlich des Durchmessers des
Schachtes und der Temperatur ab, die erreicht werden soll. Bei dem veranschaulichten Alisführungsbeispiel
beträgt die Tiefe ungefähr 60 cm.
bOcm unterhalb der Stangen 4 ist ein Ring von
4 Verbrennungskammern 6 angeordnet, die symmetrisch vorgesehen sind und von denen jede in der
Draufsicht radial nach innen zeigt, wobei in der Seitenansicht diese Kammern leicht aus der Horizontalen
(10 Grad in dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel) geneigt sind. Am anderen Ende einer jeden
Verbrennungskammer ist ein Gasbrenner 7 angeordnet, der von einer auf dem Markt erhältlichen Bauweise sein
kann, welcher mit Gas und Luft beschickt wird. Die Verbrennung findet vollständig im Inneren der Kammer
statt, die im Querschnitt jede zweckdienliche Form aufweisen kann und welche ein ausreichendes Volumen
haben muß, um eine vollständige Reaktion des vorhandenen Sauerstoffgehaltes in der Verbrennungsluft
zu gewährleisten.
Der Strom von Gas und Luft zu jedem einzelnen
Brenner wird unabhängig auf einen Wert gesteuert und
eingestellt, so daß das Verhältnis von Gas zu Luft mindestens 10% und vorzugsweise über 20% größer
als der theoretisch richtige Wert ist, der durch stöchiomeirischc Überlegungen ermittelt wird. Dies
gewährleistet, daß eine weniger oxydierende oder sogar eine reduzierende Atmosphäre in dem Schacht des
Ofens vorhanden ist.
Am Fuß des Ofens ist ein Gestell 8, in welchem sich das geschmolzene Metall sammelt, und dies kann je
nach Wunsch kontinuierlich oder intermittierend durch ein verschließbares Stichloch 9 abgestochen werden.
Ein anderes Loch 10 in einer höheren Ebene ermöglicht es. daß auf dem geschmolzenen Metall schwimmende
Schlacke von Zeit zu Zeit abgestochen werden kann, wenn sie sich ansammelt. Bei einer alternativen
Ausbildung (nicht dargestellt) kann irgendeines der bekannten Systeme zum kontinuierlichen und gleich/eiligen
Entnehmen von Metall und Schlacke verwendet werden.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel des Ofens dient zum Schmcl/cn von Eisen in Eisengießereien. Er
wird mit einer Mischung aus Gußeisen, Eisenschiott und Stahlschrott in Übereinstimmung mit der üblichen
Verfahrensweise von Kupolöfen beschickt, jedoch selbstverständlich nicht mit Koks. Weiterhin findet ein
Zuschlag von typischerweisc 1 % von Kalkstein als Flußmittel statt, wobei diese Zuschlagsmcngc in
Abhängigkeil von der Qualität der Chargcnmatcrialicn
größer sein kann.
Die Verbrennungsgase von den Brennkammern 6 treffen sich in einer mittleren unteren Zone des
Schachtes unterhalb der Stangen 4 und gelangen nach oben, heizen das feuerfeste Bett 5 auf und strömen dann
nach oben in die Chargenmaterialien. Es ist offensichtlich, daß das Eisen nicht schmilzt, bis die Gastempcratur
oberhalb des Bettes 5 über den Schmelzpunkten der Chargenmaterialien liegt, welche im Bereich zwischen
1 150"C bis ungefähr 1 5000C beim Schmelzen von
Eisen liegen. Folglich ist die Umgebungstemperatur weiter unten in dem Bett wesentlich höher, und direkt
unterhalb des Bettes betragen die geschätzten Gastemperaluren ungefähr etwas über 1 bOO°C. Die bereits
oberhalb des Bettes geschmolzenen Chargenmaterialien nehmen beim Hindurchtröpfeln durch das Bett aus
feuerfestem Material zusätzliche Wärmemengen aus dem Bett auf (welches selbst durch die Gase
kontinuierlich erhitzt wird) und treten am Boden des Bettes erheblich über den Schmelzpunkt des nun im
wesentlichen vermischten geschmolzenen Materials überhitzt aus. Das Metall fällt dann durch die die
Verbrennungskammern enthakende untere Zone in das Gestell, aus dem es zur Verwendung abgestochen wird.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbetspiel sind die Stangen 4 150 cm oberhalb des Bodens des Gestells 8
angeordnet, und die Verbrennungskammern 6 öffnen sich in den Schacht 60 cm unterhalb der Stangen. Das
Wärmetauscherbett ist 60 cm dick, und die Höhe des Chargenmaterials kann innerhalb weitläufiger Grenzen
variiert werden. In dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel kann die Tiefe des Chargenmaterials bis zu
1,8 m betragen, welches die Entfernung vom Gberende des Wärmetauscherbettes zum Sims der Beschickungstür 3 ist. ]e größer die Tiefe der Charge ist, desto größer
ist der Vorwärmgrad, und folglich ist auch desto größer die Wärmemenge, die von dem Gas abgezogen wird,
■was zu einem höheren Wirkungsgrad führt. Der thermische Gesamtwirkungsgrad auf der Basis der
maximalen Fkuiimentemperatur-Wärmcausbeuie ist
jedoch nicht ein vordringliches Ziel der Erfindung.
Die Brenner bei dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel weisen je eine thermische Kapazität von
35b 000 Kcal, pro Stunde auf, werden jedoch bei ungefähr 80 % ihres Maximaldurchsatz.es an Gas
betrieben, was zu einer Abgabe von 600 000 Kcal, pro
Stunde führt. Die tatsächlich erzeugte Wärmemenge ist kleiner als dieser Wert, da die Brenner mit einer
brennstoffreichen Gas/Luft-Mischung bis zu dem Ausmaß von 20% oder mehr Gasüberschuß beschickt
werden. Von 30 bis 40 % der erzeugten Wärme wird auf das Metall als latente Schmelzwärme und anschließend
beim Überhitzen des Metalls übertragen, wenn die Schmelzmenge von 3 auf 41/: Tonnen Metall pro Stunde
erhöht wird. Es ist offensichtlich, daß sämtliche Werte und Abmessungen, die oben angegeben sind, und die
Anzahl der Brenner geändert werden können, um
Die Hohlstangen 4 müssen nicht mit feuerfestem Material ummantelt sein, falls der Kühl wasserst rom
groß ist und falls Schritte unternommen werden, um zu gewährleisten, daß der Strom nicht, auch nicht
momentan, unterbrochen wird. Bei einer in F i g. 4 veranschaulichten abgewandelten Form ist die Anzahl
der Stangen auf sechs vergrößert, von denen, die bei den äußeren anfänglich vollständig von dem feuerfesten
Futter des Schachtes aufgenommen sind, die jedoch hervortreten, wenn das Futter im Betrieb durch
Verschleiß abgetragen wird. Diese Stangen dienen dazu, die Erosionsmenge der feuerfesten Ausmauerung zu
verringern, um somit die Betriebsdauer des Futters zu vergrößern, ehe Reparaturen oder eine Neuausmauerung
notwendig ist.
Das Material des feuerfesten Bettes 5 wird im Betrieb sehr langsam mit einer typischen Menge von 2 % oder
weniger des Gewichtes des geschmolzenen Eisens verbraucht, und somit kann der Ofen über lange
Zeitspannen betrieben werden, ehe das Bett vollständig erneuert werden muß. Das Bett kann in seiner
Arbeitstiefe gehalten werden, indem das Material des Bettes den eingeführten Chargenmaterialien in einer
Länge von ungefähr 1 oder 2 % des Gewichtes der Metallcharge zugegeben werden.
Die Vermeidung von Koks führt zu einem Eisen, welches frei ist von dem sonst folgenden Problem der
Schwüfelaufnahme, und der SchwefelgehaK 4^s Eisens
liegt sicherlich nicht höher als der des Gußeisens oder der Schroltmaterialien, die eingegeben wurden. Die
Veränderungen des Siliciumgehaltes haben sich als vernachlässigbar klein bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren im Vergleich zur Erschmelzung mit einem Kupolofen mit Koksfeuerung erwiesen. Die Änderungen
des Kohlenstoffgehaltes des Eisens werden durch
die Abwesenheit des Kokses beeinflußt, der bei einem Kupolofen mit Koksfeuerung vorhanden wäre. Bei
einem koksbefeuerten Kupolofen kann durch den Koks tatsächlich die Menge des Kohlenstoffs im geschmolzenen
Metall über den mittleren Kohlenstoffgehalt der
eingegebenen Materialien erhöht werden. Bei dem gasbefeuerten Kupolofen wurden ungefähr 0,5%
weniger Kohlenstoff in dem geschmolzenen Metall für eine gegebene Chargenzusammensetzung im Vergleich
mit dem koksbefeuerten Kupolofen gefunden. Dies kann durch Änderung der Verhältnisse der verschiedenen
Bestandteile der Charge ausgeglichen werden.
Alternativ kann Kohlenstoff dadurch zugegeben werden, daß er in Form von Graphiipulver oder einer
auf ein
auf dem Markt erhältlichen Aufkohlungs-Vcrbindung eingeführt wird, welche in das Schmelzbad aus
geschmolzenem Metall mittels eines Stromes von trockenem Gas eingcblasen wird, das in den Ofen durch
ein Rohr, welches aus Metall oder aus einem feuerfest
überzogenen Metall oder aus feuerfestem Material bestehen kann, eintritt, wobei das Rohr in der Wandung
oberhalb der Ebene der Brenner angeordnet ist. Vorzugsweise ist das Rohr nach unten geneigt, so daß
die herunterfallenden Mctalltropfen und Schlackclropfen sich nicht an seinem Auslaßende ansammeln und
dort erstarren und daß das Graphitpulver durch den Gasstrom unter die Oberfläche des flüssigen Metalles in
dem Gestell gezwungen wird.
Es ist bekannt, daß die Schmelztemperatur des Eisens ungefähr um 700C pro 1 % zugegebenen Kohlenstoff
herabgesetzt wird. Wird folglich U2 oder 1 % Kohlenstoff
dem Eisen zugegeben, so liegt die Temperatur des Eisens, gemessen in einer Gießpfanne, in welche es aus
dem Ofen abgestochen wurde, unter der Temperatur, die vorhanden wäre, falls kein Kohlenstoff zugegeben
worden wäre. Außerdem hat die Schmelze ungefähr 30 oder 40°C zwischen dem Ofen und der Gießpfanne
verloren. Wenn somit die in der Gießpfanne gemessene Temperatur allgemein zwischen I 350° und 1 430" C und
meistens zwischen 1 385° und 1 4100C liegt, kann daraus
geschlossen werden, daß bei Abwesenheit der Aüikohlung
die Temperatur des Metalls in dem Gestell zwischen 1 4500C und 1 5200C liegen muß. Die
Temperatur kann weiter oben in dem Ofen unterhalb des Wärmetauscherbettes 1 550"C und nicht mehr als
1 6000C betragen.
Die oben angegebenen Ergebnisse wurden mit der Gas/Luft-Mischung erzielt, die 20% Gasüberschuß
aufwies und mit Kaltluft hergestellt war. Falls der Überschuß auf 30 % oder 35 %, weiterhin mit nicht
vorgeheizter Luft, erhöht wird, liegen die Temperaturen in dem Ofen niedriger. Die Verbrennungskammern
müssen dann erheblich vergrößert werden, um zu gewährleisten, daß der gesamte freie Sauerstoff in den
Verbrennungsgasen verbraucht wird, ehe die Gase den senkrechten Schacht des Ofens selbst erreichen. Mit
derartig reichen Mischungen ist es empfehlenswert, die eintretende Luft vorzuheizen, um die Verbrennungstemperatur hoch zu halten und um dadurch die
Temperatur in dem Ofen bei einem Niveau zu halten, welches das Schmelzen und Überhitzen der Charge
gewährleistet. Das Vorheizen kann dadurch durchgeführt werden, daß die eintretende Luft an den Abgasen
von dem Ofenabzug vorbeigeleitet werden. Alternativ, wenn die Gasmischung ausreichend brennstoffreich ist,
können die Abgase selbst brennbar sein und verbrannt werden, um die Wärme zum Vorheizen der eintretenden
Luft zu liefern. Bei derartigen Verhältnissen kann der Brennstoffreichtum der Luft bis zu 100% vergrößert
werden, d. h. die Brenner können mit doppelt so viel Gas im Verhältnis zu Luft beschickt werden, wie dies zur
vollständigen Verbrennung richtig wäre.
Wie der Kohlenstoff können andere Bestandteile, beispielsweise Magnesium oder Nickel, entweder in
Form der wirtschaftlich reinen Metalle oder in der Form von Legierungen oder Verbindungen dem geschmolzenen
Metall in dem Gestell zugegeben werden. Diese Zugabe zum Legieren führt zu einem wesentlich
wirksameren Legieren des Zuschlagstoffes mit dem Eisen und vermeidet die nicht immer vorteilhaften
Nebenreaktionen, welche die Atmosphäre verunreinigen können. Die Abwesenheit von Koks und von nicht
kontrollierter Schlacke in dem erfindungsgemäßen Verfahren gewährleistet, daß diese Zusätze zu genau
voraussagbaren Analysen führen.
Durch das Gesamtverfahrcn nach der vorliegenden Erfindung wird nicht nur ein verbessertes Produkt
erreicht, sondern, wie bereits zuvor erwähnt, liegt ein
besonders wertvoller zusätzlicher Vorteil in der schwefelfreien und rauchfreien Emission des Abzuges.
Diese Art der Emission vermeidet eine Luftverunreinigung und ist im wesentlichen unsichtbar.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
109519/338
Claims (12)
1. Verfahren zum Schmelzen von Eisen in einem vertikalen Schachtofen ohne die Verwendung von
Koks und unter Verwendung einer fluidcn Brennstoff/Luft-Mischung, die außerhalb des Ofens in
Brennern verbrannt wird, die nahe dem Unterieil des Ofens angeordnet sind, wobei Eisenschrott und
Gußeisen in das Oberende des Ofens eingesetzt und geschmolzenes, überhitztes Metall durch ein innerhalb
des Schachtes angeordnetes Bett aus losen feuerfesten Körpern läuft und diese feuerfesten
Körper durch die Verbrennungsproduktc der Brenner aufgeheizt werden, bevor die nach oben
streichenden Verbrennungsprodukte das entgegenkommende Metall schmelzen und geschmolzenes
Metall am Boden des Ofens abgestochen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsprodukte
aus mehreren Brennern von allen Seiten in einen freien Raum des Ofens eingeleitet
werden, der sich vollständig unterhalb des Bettes der feuerfesten Körper befindet und der kein Hindernis
aufweist und die Verbrennung mit einer Brennstoff/ Luft-Mischung durchgeführt wird, die wenigstens
10 % Brennstoffüberschuß enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbrennung mit einer Brennstoff/ Luft-Mischung von mindestens 20% Brennstoffüberschuß
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Gase an der oben
liegenden Oberfläche des Bettes bei höchstens 1 6000C gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Gase an der
unteren Oberfläche des Bettes bei nicht mehr als 1 600° C gehalten wird.
5. Senkrechter Schachtofen zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüehe
1 bis 4, bestehend aus einem vertikalen Schacht mit einer Einsatztür an seinem Oberende für die
Zugabe von Eisenschrott und Gußeisen und mit einem Wärmetauscherbett aus losen, feuerfesten
Körpern, die auf einem Gitter ruhen und mit einem Brenner zur Verbrennung eines Brennstoff/Luft-Gemisches
völlig außerhalb des Schachtes und einer öffnung für die Zuführung der Verbrennungsprodukte
in den Schacht, dadurch gekennzeichnet, daß das Bett (5) aus losen feuerfesten Körpern in einem
mittleren Bereich, deutlich über dem unteren Ende des Schachtes angeordnet ist, so daß unterhalb des
feuerfesten Bettes (5) in dem Schacht ein von Hindernissen freier Raum besteht, und daß mehrere
Brenner (7) mit Verbrennungskammern (6) in der Höhe des besagten freien Raumes, klar unterhalb
der Höhe des Bettes (5), symmetrisch um den Schacht herum angeordnet sind und sich am Boden
des Schachtes, senkrecht unterhalb dem Bett (5), eine Wanne (8) zur Aufnahme des geschmolzenen
Metalles befindet.
6. Ofen nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch mindestens vier Brenner (7), die alle in Richtung des
Mittelpunktes des Schachtes (1) /eigen.
7. Ofen nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gilter (4) aus mindestens
zwei parallelen, wassergekühlten Stangen besteht.
S.Ofen nach Anspruch 7,dadurch gekennzeichnet,
daß die feuerfesten Körper (5) im wesentlichen kugelförmig sind und je einen Durchmesse,-zwischen
7.5 % und 15 % der minieren horizontalen Abmessung des Schachtes (1) aufweisen.
9. Ofen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die feuerfesten Körper (5) aus
kalkgebundenem Glanzerz-Graphit bestehen.
10. Ofen nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Bett (5) zwischen
30 cm und 90 cm dick ist.
11. Ofen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bett (5) im wesentlichen 60 cm dick ist.
12. Ofen nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der oder jeder der
Brenner (7) derart angeordnet ist. daß seine Verbrennungsgase Ln den Schacht (1) in einer Ebene
eingeleitet werden, die im wesentlichen 60 cm unterhalb der Unterseite des Bettes (5) liegt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB362771 | 1971-02-01 | ||
GB362771 | 1971-02-01 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2204042A1 DE2204042A1 (de) | 1973-02-22 |
DE2204042B2 true DE2204042B2 (de) | 1976-05-06 |
DE2204042C3 DE2204042C3 (de) | 1976-12-23 |
Family
ID=
Cited By (3)
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DE3106859A1 (de) * | 1981-02-24 | 1982-09-02 | Anatolij Alekseevič Penza Černyj | "kupolofen" |
DE3221241A1 (de) * | 1982-06-04 | 1983-12-08 | Eisenwerke Fried. Wilh. Düker GmbH & Co, 8782 Karlstadt | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von giessfertigem metall |
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IT948384B (it) | 1973-05-30 |
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EGA | New person/name/address of the applicant |