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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen
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von gießfertigem Metall Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Herstellen von gießfertigem Metall, bei dem das Metall in einem Schachtofen
mit einer bestimmten Austrittstemperatur erschmolzen wird und auf eine Vorrichtung
zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
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Es ist bekannt (DE-AS 22 04 042) Eisen in einem als Kupolofen ausgebildeten
Schachtofen kokslos zu erschmelzen.
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Di s hat gegenüber mit Koks be-triebenen Schachtöfen den Vorteil einer
b'sseren Piilung , da weniger Schlacke vorhanden ist und somit auch geringere Schlackenarbeit
auftritt. Der kokslose Kupolofen liefert daher im kontinuierlichen Betrieb konstante
Mengen flüssigen Metalls pro Zeiteinheit. Außerdem tritt in Koksöfen eine starke
Thermik auf, wodurch die Entstaubung mit einem großen Aufwand verbunden ist. Demgegenüber
läßt sich beim kokslosen Kupolofen die Entstaubung mit niedrigen Kosten ausführen.
Schließlich hat der kokslose Kupolofen auch den Vorteil, daß wegen der Kokslosigkeit
eine Entschwefelung bei der Herstellung von Sphäroguß entfällt. Der mit Koks betriebene
Kupolofen hat den erheblichen Nachteil eines unbefriedigend kleinen wärmetechnischen
Wirkungsgrades, der etwa bei 30% liegt.
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Daneben ist es schwierig, die Austrittstemperatur des flüssigen Metalls
stets genau auf einen gewünschten Wert einzustellen.
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Es sind auch Induktionsrinnenöfen bekannt (DE-OS 21 25 768), die
aus einer Wanne und einer Induktionsrinne aufgebaut sind. Dabei ist die ungefähr
U-förmig ausgebildete Induktionsrinne mit den freien Enden ihrer U-Schenkel an den
Boden der Wanne angeschlossen, so daß das in der Wanne befindliche flüssige Metall
die Induktionsrinne durchströmt und dort induktiv beheizt wird.
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Diese Induktionsrinnenöfen werden insbesondere zum Warmhalten und
auch zum Überhitzen des in der Wanne gespeicherten flüssigen Metalls verwendet.
Das Volumen der Wanne ist dabei erheblich größer als das Volumen der Induktionsrinne.
Für den bekannten Verwendungszweck genügt nämlich eine verhältnismäßig kleine Induktionsrinne
an der verhältnismäßig großvolumig ausgebildeten Wanne.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art den effektiven
wärmetechnischen Wirkungsgrad
zu erhöhen und eine Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Austrittstemperatur
des flüssigen Metalls aus dem Schachtofen auf eine unterhalb der Vergießtemperatur
liegende -Temperatur eingestellt wird, und daß däs flüssige Metall in einem dem
Schachtofen nachgeschalteten Induktionsrinnenofen im Durchfluß auf seine Vergießtemperatur
hochgeheizt wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der Gesamtenergiebedarf erheblich
herabgesetzt, da die Temperatur im Schachtofen niedrig gehalten wird und die Vergießtemperatur,
die stets über der Schmelztemperatur liegt, erst in dem Induktionsrinnenofen hergestellt
wird.
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Da dies im Durchfluß geschieht, sind die betreffenden Zeitdauern und
Volumina klein, so daß die im Falle großer Warmhaltetiegel auftretenden Wärmeverluste
vermieden werden. Außerdem ist in dem Induktionsrinnenofen eine sehr genaue Feinregulierung
der Verg-ießtemperatur möglich.
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Die Qualität des solchermaßen hergestellten Gußmetalls ist verbessert,
da durch die niedrige Ofentemperatur im Schachtofen ein nur geringer Abbrand entsteht.
Außerdem tritt in dem Induktionsrinnenofen im wesentlichen überhaupt kein Abbrand
auf, da dort die Erhitzung schnell im Durchlauf erfolgt. Das solchermaßen hergestellte
Gußmetall weist also geringste Analysenschwankungen auf. Die niedrige Ofentemperatur
ist auch für den Betrieb des Schachtofens vorteilhaft, da dann der Futterverschleiß
sehr niedrig gehalten wird.
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Besonders vorteilhaft wird das erfindungsgemcße Verfahren derart
ausgeführt, daß das Metall in dem als
Kupolofen auigebildeten Schachtofen
kokslos erschmolzen wird. Hierdurch nimmt das erfindungsgemäße Verfahren bei wesentlich
verringertem Gesamtenergiebedarf an den Vorteilen des kokslosen Kupolofens teil.Dies
bedeutet, daß insbesondere bei der Herstellung von GGG, d.h.
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Sphäroguß, keine Entschwefelung erforderlich ist. Ferner ist die Entstaubung
mit geringem Aufwand möglich.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß das Metall dem Induktionsrinnenofen aus dem Schachtofen kontinuierlich
zugeführt wird. Insbesondere beim kokslosen Kupolofen werden kontinuierlich konstante
Mengen an Flüssigmetall pro Zeiteinheit geliefert, wobei durch eine geeignete Dimensionierung
des als Durchlauferhitzer betriebenen Induktionsrinnenofens diese kontinuierlich
anfallenden Mengen unterbrechungsfrei und ohne Zwischenspeicherung verarbeitet werden
können.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist auch vorgesehen,
daß dem in den Induktionsrinnenofen einlaufenden Strahl des Metalls Zuschlagstoffe
zugesetzt werden. Hierdurch ist ein in Gießereien auftretender wichtiger Problempunkt
gelöst. Der in den Induktionsrinnenofen einlaufende Strahl ist besonders für das
Legieren, Aufkohlen und Zuschmelzen von Stahlspänen geeignet, da in dem als Durchlauferhitzer
betriebenen Induktionsrinnenofen eine starke Bewegung vorhanden ist, die zu einer
ausgezeichneten Gleichmäßigkeit des Metalles führt.
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Im Hinblick auf die Wahl der möglichen Temperaturbereiche wird das
erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise derart ausgeführt, daß die Austrittstemperatur
des Metalls aus dem Schacht ofen auf einen Wert von höchstens 13600 C eingestellt
wird. Durch die Einhaltung
dieser maximalen Austrittstemperatur
im Syphon des Schachtofens erfolgt das Schmelzen im Niedrigtemperaturbereich, was
den Vorteil hat, daß der Abbrand sehr niedrig ist und der Futterverschleiß minimal
gehalten wird.
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Im Rahmen der erfinderischen Bemühungen konnte insbesondere festgestellt
werden, daß für viele Gußarten eine Verfahrensführung möglich ist, bei der die Austrittstemperatur
des Metalls aus dem Schachtofen zwischen 1280 und 13409 C eingestellt wird. Speziell
wurde in diesem Zusammenhang als zweckmäßig gefunden, daß für Sphäroguß die Austrittstemperatur
des Metalls aus dem Schachtofen zwischen 1300 und 13500 C eingestellt und im Induktionsrinnenofen
auf etwa 15200 C hochgeheizt wird. Im Unterschied dazu wird für Grauguß die Austrittstemperatur
des Metalls aus dem Schachtofen zwischen 1340 und 1400° C eingestellt und im Induktionsrinnenofen
auf 1380 bis 1480° C-hochgeheizt.
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Eine im Rahmen der Erfindung entwickelte Vorrichtung zur Durchdiuhrengedes
?erfahrens mit einem zum Erschmelzen des Metalls bei einer bestimmten Austrittstemperatur
dienenden Schachtofen zeichnet sich dadurch aus, daß dem Schachtofen ein als Durchlauferhitzer
betriebener Induktionsrinnenofen nachgeschaltet ist, in dem das Metall im Durchlauf
von der Austrittstemperatur aus dem Schachtofen auf die Vergießtemperatur hochheizbar
ist. Insbesondere läßt sic-die erfindungsgemäße.
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Vorrichtung baulich einfach an bereits herkömmlich betriebenen Schachtöfen
verwirklichen, indem dieser Schachtofen mit dem als Durchlauferhitzer betriebenen
Induktionsrinnenofen versehen wird. Der Gesamtenergiebedarf ist bei der Erfindung
auch dadurch herabgesetzt, daß bei Arbeitsunterbrechungen kein Warmhaltebetrieb
erforderlich ist Die Vorrichtung wird abends bei Arbeitsende einfach abgeschaltet
und entleert und am
Mo@gen bei Arbe@sbe@inn erneut in Betrieb genommen
Es bestand b@s@ang das Voru@teil, daß lnduktionsrinnenöfen stets warmgehalten werden
müssen, da anderenfalls die Induktionsrinne durch in ihrem Futter auftretende Sprünge
zerstört würde. Im Rahmen der Erfindung wurde jedoch festgestellt, daß diese nach
Abschaltung und Entleerung der Induktionsrinne bei deren Abkühlung auftretenden
Sprünge zwar nicht vermieden werden können.
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß durch die Wiedererwärmung beim Einschalten
sich die Sprünge wieder schließen und dadurch eine ausreichende Dichtheit für einen
einwandfreien Betrieb des induktionsrinnenofens erzielt wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, daß der Schachtofen als koksloser Kupolofen ausgebildet ist. Hierdurch
nimmt die erfindungsgemäße Vorrichtung voll an den Vorteilen des kokslosen Kupolofens
teil. Andererseits wird aber der esamtenergiebedarf erheblich verringert. Ausgehend
von einem in herkömmlicher Weise allein betriebenen Kupolofen mit einem Wirkungsgrad
von 30% wurde festgestellt, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Wirkungsgrad
von 60% erzielt werden konnte.
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Hinsichtlich der Ausbildung des Induktionsrinnenofens als Durchlauferhitzer
ist es zweckmäßig, daß das Volumen der Wanne des Induktionsrinnenofens in der Größenordnung
des Volumens seiner Induktionsrinne liegt. Dagegen weisen herkömmliche Induktionsrinnenöfen
eine sehr große Wanne auf, unter der ein verhältnismäßig kleiner Induktor angeordnet
ist. Diese herkömmlichen Induktionsrinnenöfen, die zunächst nur als Warmhalteöfen
betrieben wurden, haben später durch eine entsprechend größere Ausbildung auch eine
Überhitzungskapazität erhalten.
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Diese herkömmlichen induktionsrinnenöfen werden jedoch stets warmgehalten,
so daß keine Abschaltung und Ab-
kühlung vorgesehen ist. Dagegen
ist bei einem in die Praxis umgesetzten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung das Volumen der Wanne nur zweimal so groß wie das Volumen der Induktionsrinne.
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Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung wird auch der im Gießereibetrieb
auftretenden Notwendigkeit Rechnung getragen, daß das aus dem Induktionsrinnen(.fen
gießfertig austretende Metall in Gießpfannen abgefül t werden muß. Zu diesem Zweck
ist in einer vorteilhafien Ausführungsform vorgesehen, daß der Induktionsrinnenofen
um eine waagrechte Schwenkachse kippbar ausgebildet ist. Es ist dadurch möglich,
ohne den kontinuierlichen Zulauf vom Schachtofen her zu unterbrechen, eine G:eßpfanne
unter vorübergehender wanderung des Flüssigmetallspiegels in der Wanne des Induktionsrinnenofens
durch eine Kippbewegung des induktionsrinnenofens rasch aufzufüllen und danach den
Induktionsrinnenofen wieder zurückzukippen. Hierdurch steht eine zwar Icleine aber
ausreichende Zeitspanne für einen Wechsel der GießpFanne zur Verfügung. Während
dieses Wechsels steigt zwar ier Flüssigmetallspiegel---im Induktionsrinnenofen an,
fließt aber infolge der Rückkippung und der vorherigen Absenkung des Flüssigkeitsspiegels
nicht über.
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Eine in baulicher Hinsicht zweckmäßige Ausführungsform der Vorrichtung,
die sich auch an bereits bestehenden Schachtöfen verwirklichen läßt, besteht darin,
daß der als Durchlauferhitzer betriebene Induktionsrinnenofen an den Schachtofen
durch eine den Syphon des Schachtofens und die Wanne des Induktionsrinnenofens mit
leichtem Gefälle verbindende Rinne angeschlossen ist.
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In diesem Zusammenhang besteht eine vorteilhafte weitere Ausgestaltung
darin, daß sich die Rinne über den bei der Kippbewegung des Induktionsrinnenofens
nach unten ausweichenden Rand der Wanne hinweg e@wa senkr@cht zur
Schwenkachse
über der Wanne erstreckt. Durch diese Ausbildung wird einerseits die Kippbewegung
nicht behindert und andererseits sichergestellt, daß das wannenseitige Ene der Rinne
auch bei verkippte Wanne noch in die Wanne hineinragt, so daß das im Schachtofen
erschmolzene Metall Icontinuierlich auch während der Kippbewegung zugeführt werden
kann.
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Für einen ungehinderten Arbeitsablauf ist es ferner vorteilhaft,
daß die Rinne zwischen dem Schachtofen und dem Induktionsrinnenofen in der waagrechten
Ebene um et:wc3 90° abgewinkelt ist. Hierdurch ergibt sich eine in der waagrechten
Ebene versetzte Anordnung von Scizachtofen und Induktionsrinnenofen, durch die der
Induktionsrinnenofen für die Zuführung und Abholung der zu befüllenden Gießpfannen
leicht zugänglich ist.
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Zweckmäßig ist die Wanne oben mit einem Deckel versehen, der im Bereich
der sich über der Wanne erstreckenden Rinne mit einer Öffnung versehen ist. Die
Öffnung ermöglicht eine durch die Rinne ungehinderte Schwenkbewegung des Induktionsrinnenofens.
Ferner sind in diesem Zusammenhang vorteilhaft auf die Öffnung Zuführungen für Zuschlagmaterial
gerichtet. Diese Zuführungen sind beispielsweise mit Bunkern für Legierungszusätze,
Kohle und Stahlspäne verbunden, so daß über die Öffnung ds Zuschlaginaterial dem
aus der Rinne zugeführten einlaufenden Strahl zugesetzt werden kann.
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Zur Erleichterung der Befüllung der Gießpfannen ist Ferner 1n einer
vorteilhaften Ausgestaltung der erEindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, daß der
bei der Kippbewegung nach unten ausweichende Rand der Wanne mit einer Ausgießschnauze
versehen ist.
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Schließlich ist für die Temperaturüberwachung
vorgesehen,
daß der Induktionsrinnenofen mit einer auf seinen Flüssigmetallspiegel gerichteten
optischen Temperaturerfassungseinrichtung versehen ist. Das Meßsignal dieser Temperaturerfassungseinrichtung
dient der F-einregelung des erschmolzenen Metalls auf die gewünscht Vergießtemperatur.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Reschreibuiig und der Zeichnung, auf die bezüglich der erfindungs
wesentlichen Offenbarung aller im Text nicht besonders erwähnten Einzelheiten ausdrücklich
verwiesen wird.
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Hierin zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise geschnitten, einer
Vorrichtung mit einem kokslosen Kupolofen und einem als Durchlauferhitzer betriebenen
Induktionsrinnenofen, Fig. 2 eine Aufsicht auf die in Fig. 1 dargwstellte Vorrichtung,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Strömungsverhältnisse in dem Indulct ionsrinneriofen,
und Fig. 4 eine schematische Aufsicht auf den Induktionsrinnenofen mit angeschlossenen
3unkern für Zuschlagstoffe.
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Gemäß Fig. 1 weist ein koksloser Kupolofen 1 ein vertikal stehendes,
zylinderisches Gehäuse 2 auf, das innen mit einem Futter 3 aus feuerfestem Material
ausgekleidet ist. Im unteren Bereich des Kupolofens 1 ist ein waagrecht verlaufendes
Stützgitter 4 an-e(rdnet, au dem
ein Isett ¼ dies @euerfestem Material
aufliegt. Das Bett 5 besteht beispielsweise aus lose gepackten feuerfesten Kugeln.
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Der Kupolofen 1 ist in der Zeichnung oben abgebrochen dargestellt.
Der nicht dargestellte obere Bereich führt zu einer Chargenöffnung und zu einem
Abzug. Zwischen der Chargenöffnung und dem Bett 5 erstreckt sich der Chrgenraum
des Kupolofens 1, der mit dem zu schmelzenden Material befüllt ist. Der unterhalb
des Bettes 5 gelegende Mantelbereich des Kupolofens 1 ist durch sich etwa radlal
erstreckende und von der Außenseite zur Innenseite leicht nach unten geneigte Brennräume
6 durchbrochen.
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Insgesamt sind sechs derartige Brennräume 6 gleichmäßig in einer einzigen
Radialebene um den Umfang des Kupolofens 1 herum verteilt. Am radial äußeren Ende
jedes Brennraumes 6 ist ein Brenner 7 für flüssigen oder ga,förmigen Brennstoff
angeschlossen.
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Das Fußende des Kupolofens 1 bildet einen Sammelraum 8 Für erschmolzenes
Metall, der mit einem seitlichen Syphon 9 in Verbindung steht. Der Syphon 9 weist
ein Steigrohr 10 auF, dessen auslaßseitiges Ende mit einer Rinne 11 verbunden ist.
Das dazu entgegengesetzte Ende des Steigrohrs 10 steht mit einem Fallrohr 12 des
Syphons 9 in Verbindung, dessen oberes Ende mit einem seitlichen Schlackenabzug
13 versehen ist. Die Anordnung des Kupolofens 1, des Syphons 9 und der Rinne 11
geht auch deutlich aus der in Fig. 2 dargestellten Aufsicht hervor. Die Rinne 11
ist gemäß Fig. 2 in der waagrechten Ebene um 90° abgewinkelt und besitzt gemäß Fig.
1 ein leichtes Gefälle. Das dem Kupolofen 1 abgewandte Ende 14 der Rinne 11 erstreckt
sich zu einem Induktionsrinnenofen 15.
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Wie aus iig. 1 und 2 ersichtlich ist, weist der Induktionsrinnenofen
15 eine Wanne 16 auf, an deren
Boden 17 ein Induktor 18 mit einer
Induktionsrinne 19 angeschlossen ist. Die Induktionsrinne 19 ist etwa U-förmig ausgebildet
und in ein hitzebeständiges Keramikmaterial eingebettet. Wie insbesondere auch aus
der schematischen Darstellung von Fig. 3 hervorgeht, sind die freien Enden der U-Schenkel
der Induktionsrinne 19 an den Boden 17 der Wanne 16 angeschlossen, so daß cie Induktionsrinne
19 mit der Wanne 16 in Strömungsverbindung steht. Das für den Betrieb des Induktors
erforderliche Magnetfeld verläuft zwischen den beiden U-Schenkeln senkrecht zur
Zeichenebene.
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Der Induktionsrinnenofen 15 ist als Durchlauterhitzer für flüssiges
Metall ausgebildet. Daher ist das Volumen der Wanne 16 größenordnungsmäßig mit dem
Volumen der Induktionsrinne 19 vergleichbar. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
beträgt das Verhältnis zwischen dem Volumen der Wanne 16 und dem Volumen der Induktionsrinne
19 etwa 2 : 1.
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Der gesamte Induktionsrinnenofen 15 ist über zwei seitlich an der
Wanne 16 angeordnete Lagerzapfen 20 in senkrechten Ständern 21 eines Lagergestel]s
22 um eine waagrechte Schwenkachse kippbar gelagert. Der Ausführung der Kippbewegung
dienen z-wei beidseits des Induktor 18 angeordenete Hubzylinder 23. Wa-àgrechte
Träger 24 stützen die Wanne 16 in der unverschwenkten, waagrechten Lage ab.
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Die Schwenkrichtung der Wanne 16 ist derart, daß der in Fig. 1 zum
Betrachter weisende bzw. der in Fig. 2 rechte Rand 25 der Wanne 16 nach unten ausweicht.
Da sich die Rinne 11 mit ihrem freien Ende 14 über diesen Rand 25 der Wanne 16 hinweg
erstreckt, steht sie der Schwenkbewegung nicht im Wege. Da ferner die Schwenkachse
nahe dem Rand 25 verläuft, steht der sich senkrecht zur
Schwenkachse
ii'b der Wanne 16 erstreckende Teil der Rinne ii in jeder Kippstellung über der
Wanne 16, so daß kontinuierlich zufließendes flüssiges Metall stets einwandfrei
in die Wanne 16 eingeleitet wird.
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Die Figuren 1, 2 und 4 lassen ferner erkennen, daß die Wanne lf,
oben mit einem Deckel 26 versehen ist, der lediglich im Bereich der über der Wanne
16 in diese mündenden Rinne ii eine Öffnung 27 aufweist. Die Öffnung 27 ist groß
genug, um eine ungehinderte Kippbewegung der Wanne 16 gegenüber dem in die Wanne
16 mündenden Ende 14 der Rinne 11 zu ermöglichen. Außerdem ragt gemäß Fig. 4 eine
von Bunkern 28 gespeiste Zuführung 29 über die Öffnung 27. Die Bunker 28 dienen
insbesondere als Vorratsgefäße für Kohle, Stahlspäne und Legierungszusätze, die
somit gleichzeitig mit dem von der Rinne 11 zugeführten einlaufenden Strahl flüssigen
Metalls über die Zuführung 29 zugesetzt werden können.
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Der der Öffnung 27 entgegengesetzte Endbereich des Randes 25 ist,
wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, mit einer Ausgießschnauze 30 versehen. Diese dient
der Speisung einer vDor der Ausgießschnauze 30 abgesetzten Gießpfanne 31.
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Schließlich ist gemäß Fig. 1 und 2 eine optische Temperaturerfassungseinrichtung
32 durch die Öffnung 27 hindurch auf deri Flüssigmetallspiegel der Wanne 16 gerichtet.
Das Meßsignal der Temperaturerfassungseinrichtung 32 geht einer nicht dargestellten
elektronischen Steuereinrichtung zu, durch die die Temperatur auf einen voreingestellten
Sollwert eingeregelt wird.
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Die Vorrichtung arbeitet nach dem folgenden Verfahren: Das Metall
wird in dem Kupolofen 1 kokslos bei einer niedrigen Temperatur erschmolzen, d.h.
daß die
Austrittstemperatur des flüssigen Metalls aus dem Schachtofen
unterhalb der Vergießtemperatur liegt. Insbesondere beträgt die Austrittstemperatur
im Syphon 9 maximal 13600 C. Vorzugsweise wird für die Austrittstemperatur der Bereich
zwischen 1280 und 1340° C gewählt.
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Die Wahl der Austrittstemperatur richtet sich dabei nach der Art des
zu vergießenden Metalls. ür GGG, d.h. rphäroguß, erweist sich ein Bereich zwischen
1300 und 135" C als vorteilhaft, wogegen für GG, d.h. Grauguß, die Austrittstemperatur
zwischen 1340 und 14()0° C eingestel-lt wird.
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In dem Kupolofen 1 werden kontinuierlich konstante Mengen pro Zeiteinheit
erschmolzen. Beispielsweise beträgt in einer praktischen Ausführungsform die Ausbeute
des Kupolofens 10 000 kg Eisen pro Stunde. Das erschmolzene Metall gelangt aus dem
Sammelraum 8 in den Syphon 9, wo am Schlackenabzug 13 die Schlacke entfernt wird.
Sodann fließt das Metall über das Steigrohr 10 und unter der Wirkung des Gefälles
der Rinne 11 kontinuierlich in die Wanne 16 des Induktionsrinnenofens 15.
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Der Induktionsrinnenofen 15 wird als Durchlauferhitzer betrieben.
Das zugeführte flüssige Metall wird dort im Durchlauf, aLso während einer kurzen
Verweilzeit, durch die über die Induktionsrinne 19 zugeführte Energie auf die erforderliche
Vergießtemperatur hochgeheizt.
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Diese beträgt beispielsweise für Sphäroguß etwa 15200 C und für Grauguß
1380 bis 1480° C. Das solchermaßen hochgeheizte Metall fließt schließlich durch
die Ausgief5-schnauze 30 in die bereitstehende Gießpfanne 31. Die gewünschten Solltemperaturen
werden mittels der auf den Flüssigmetallspiegel in der Wanne 16 eingerichteten optischen
Temperaturerfassungseinrichtung gesteuert.
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Um einen Wechsel der Girßpf.nnen s iusfiihrirll zu
kö@nen,
ist ein voll@g kontinuierlicher Ausfluß des hochge@eizten Metalles aus der Ausgießschnauze
30 nicht völliX geeignet. Daher wird der Vorgang des Ausgießens durch die Kippbewegung
der Wanne 16 periodisch gestaltet. Indem di Wanne 16 aus ihrer waagrechten Ruhelage
verkippt wird, erfolgt eine rasche Befüllung der Gießpfanne 31, so daß der Flüssigmetallspiegel
in der Wanne 16 zunächst auf einen in Fig. 3 gestrichelt dargestellten minimalen
Badspiegel 33 abfällt. Die Wanne 16 wird sodann nach der Befüllung der Gießpfanne
31 wieder in ihre waagrechte Ruhelage zurükgekippt, in der infolge des abgefallenen
Badspiegels keine Entnahme durch die Ausgießschnauze 30 hindurch erfolgen kann.
Wegen des kontinuierlichen Zuflusses durch die Rinne 11 steigt jedoch der Badspiegel
wieder auf den durch den unteren Rand der Ausgießschnauze 30 vorgegebenen maximalen
Badspiegel 34 (siehe Fig. 3) an. Die zwischen der Einstellung des minimalen und
des maximalen Badspiegels 33 bzw. 34 liegende Zeitspanne reicht jedoch aus, um die
gefüllte Gießpfanne 31 durch eine leere Gießpfanne zu ersetzen.
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Die Wahl dc. Volumenverhältnisses zwischen der Wanne i.6 und der
lnduktionsrinne 19, die den Betrieb de. Induktionsrinnenofens 15 als Durchlauferhitzer
zur Folge hat, führt zu einer starken Bewegung des flüssigen Metalls in der Wanne
16. Hierdurch ist die Ausbringleistung der Induktionsrinne 19 hoch, wobei die entsprechenden
Strömungsverhältnisse durch Stromlinien 35 in Fig. 3 dargestellt sind. Zwischen
den von den beiden Enden der U-Schenkel der Induktionsrinne 19 ausgehenden Stromlinien
35 liegt eine Ruhezone 36 des Metallbades, an der sich Schlacke sammeln kann.
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Sofern dies im Kupolofen 1 erschmolzene Metall 1egicrt, aufgekohlt
oder mit einer Zuschmelzung von Stahlspänen versehen werden soll, geschieht dies
gemäß
Fig. 4 im einlaufenden Strahl. Die entsprechenden Zuschlagstoffe
werden gemeinsam mit dem einlaufenden Strahl durch die Öffnung 27 hindurch dem Bad
zugeführt.
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Die Vorrichtung braucht nicht warmgehalten zii werden. Sie wird im
Gegenteil am Ende eines Arbeits ages entleert und abgeschaltet. Hierzu ist eine
besonder( Kippstellung des Induktionsrinncnofens 15 vorgesehei, in der eine vollständige
Entleerung der Wanne 16 unten der Induktionsrinne 19 erfolgt. Zwar lassen sich durch
die Abkühlung Risse in der Induktionsrinne nicht vermeiden.
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Doch schließen sich diese Risse beim erneuten E;inschalten der Vorrichtung
bei Arbeitsbeginn, so daß die Funkt'onsfähigkeit der Vorrichtung hierdurch nicht
beeinträchtigt ist.
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ts e z u g s z e i c h e n 1 1 s t e Verfahren und Vorrichtung zum
Herstellen von gießfertigem Metall 1 Kupolofen 2 Gehäuse 3 Futter 4 Stützgitter
5 Bett 6 Brennräumo-7 Brenner 8 Sammelraum 9 Syphon 10 Steigrohr 11 Rinne 12 FaJ-lrohr
13 Schlackenabzug 14 Ende der Rinne 15 Induktionsrinnenofen 16 Wanne 17 Boden 18
Induktor 19 Induktionsrinne 20 Lagerzapfen 21 Ständer 22 Lagergestell 23 Hubzylinder
24 Träger 25 Rand der Wanne 26 Deckel 27 Öffnung 28 Bunter 29 Zuführung 30 Ausgießschnauze
31 Gießpfanne 32 Optische Temperaturerfassungseinrichtung 33 Minimaler Badspiegel
34 Maximaler Badspiegel 35 Stromlinien 36 Ruhezone
Leerseite