DE2203694B1 - Verfahren zur wiedergewinnung von chlor aus hypochloritlauge - Google Patents
Verfahren zur wiedergewinnung von chlor aus hypochloritlaugeInfo
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- C01B7/01—Chlorine; Hydrogen chloride
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Chlor aus Hypochloritlauge
mit Hilfe von Schwefelsäure, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Hypochloritlauge in
vorgelegte, etwa 60%ige Schwefelsäure einträgt, die Komponenten während der Reaktion durch Rühren
oder Umpumpen innig vermischt und das entbundene feuchte Chlor zweckmäßigerweise der Chlorproduktion
vor der Gastrocknung zuführt.
Es ist bekannt, daß man das in Hypochloritlaugen enthaltene sogenannte »Aktivchlor« durch Zusatz von
Säure gemäß nachfolgender Gleichung als gasförmiges Chlor wiedergewinnen kann:
NaCl + NaOCl + H2SO4->
Na2SO4 + Cl2 + H2O
Als Aktivchlor ist dabei die Summe derjenigen Menge Chlor anzusehen, die im Hypochlorit und in
der dazu äquivalenten Menge an Natriumchlorid enthalten ist. überschüssiges Natriumchlorid, das
durch Zersetzung der Hypochloritlauge unter gleichzeitiger Abspaltung von Sauerstoff beim Lagern entstanden
ist, geht in diese Reaktion nicht ein.
In der Technik — beispielsweise im Betrieb einer Chlorfabrik — fallen solche Hypochloritlaugen bei
der Wäsche chlorhaltiger Abgase mittels verdünnter Natronlauge in größeren Mengen an. Sie enthalten
neben Natriumcarbonat, Natriumchlorat und freiem Alkali je nach den Verfahrensbedingungen aktives
Chlor in der Größenordnung von etwa 100 g pro Liter Flüssigkeit und stellen in dieser Form ein kaum
mehr verwendbares Abfallprodukt dar.
Für den Einsatz als Bleichlauge ist ein solches Produkt infolge seines niedrigen Aktivchlorgehaltes
ungeeignet.
Um nun das in einer solchen Hypochloritlauge enthaltene Aktivchlor wiederzugewinnen, kann man
sich mit Vorteil der ebenfalls im Betrieb einer Chlorfabrik als Abfallprodukt anfallenden, etwa 60%igen
Schwefelsäure aus der Chlortrocknung bedienen.
Auf diese Weise können also zwei Abfallprodukte einer Chlorfabrik — nämlich die chlorhaltige Schwefelsäure
wie auch die Hypochloritlauge — vernichtet und Chlor als wieder einsatzfähiger Rohstoff gewonnen
werden.
In der Praxis zeigt sich aber, daß bei Zugabe der Schwefelsäure zur Hypochloritlauge nur etwa 70%
des zu erwartenden Aktivchlors in Freiheit gesetzt werden.
Es wurde nun gefunden, daß man das in einer solchen Hypochloritlauge enthaltene Aktivchlor bis
zu 98% wiedergewinnen kann, wenn man die Schwefelsäure vorlegt und die Hypochloritlauge bei gleichzeitiger
guter Durchmischung der Reaktionskomponenten zulaufen läßt. Dadurch wird erreicht, daß zu
jedem Zeitpunkt ein Säureüberschuß vorhanden ist und Nebenreaktionen vermieden werden, weil nur
auf diese Weise gewährleistet ist, daß die der vorhandenen Hypochloritmenge äquivalente Menge an
Unterchloriger Säure gebildet wird.
Das dabei erhaltene Chlorgas ist wasserdampf-
gesättigt und kann ohne weiteres der Chlorproduktion vor der Gastrocknung wieder zugeführt werden.
In einem 2-1-Rundkolben aus Glas werden 208 ml
(= 305 g) 56,9 %ige Abfallschwefelsäure aus der Chlortrocknung
vorgelegt und unter Rühren innerhalb einer Stunde 1000 ml (= 1163 g) Hypochloritlauge
aus der Abgasreinigung zugetropft.
Als Reaktionsprodukt entsteht eine schwach saure Natriumsulfatlösung, die nur noch ganz geringe
Mengen Aktiv- und Chloridchlor enthält.
Bei der nun folgenden Bilanzierung ist zu beachten, daß auch durch die Abfallschwefelsäure kleinere
Mengen Aktiv- wie Chloridchlor in die Reaktion eingebracht werden.
Einsatz
Hypolauge | 40 | 1140 ml | Aktiv | Gesamt | Aktivchlor | Chlorid- chlor |
Austrag | B1 25,76 | Gesamt chlor |
|
30 | 1000 ml | chlor | chlor | absolut | absolut | A1 0,46 | absolut | |||
35 Schwefel | (g/I) | (g/l) | (g) | (g) | (g) | |||||
säure | ||||||||||
208 ml | 94,8 | 116,5 | 94,8 | 21,70 | 116,5 | |||||
Gesamt | ||||||||||
1208 ml | ||||||||||
1,06 | 13,8 | 0,22 | 2,66 | 2,88 | ||||||
A 95,02 | B 24,36 | 119,38 | ||||||||
0,40 | 23,0 | 26,22 |
A = Gesamtaktivchlorgehalt (aus Hypolauge + Abfallschwefelsäure),
A1 = Aktivchlorgehalt des Reaktionsproduktes,
B = Chloridchlorgehalt (aus Hypolauge
A1 = Aktivchlorgehalt des Reaktionsproduktes,
B = Chloridchlorgehalt (aus Hypolauge
+ Schwefelsäure),
B1 = Chloridchlorgehalt des Reaktionsproduktes,
(B1 — B) = Verlust an Aktivchlor während der
Reaktion durch NaCCl-Zersetzung.
Reaktion durch NaCCl-Zersetzung.
Wiedergewonnene Aktivchlormenge:
A - A1 - (B1 - B) = 95,02 - 0,46 - 25,76 + 24,36 ,
= 93,16 g = 98,1% von A.
Vergleich
Führt man diesen Versuch mit den gleichen Ausgangssubstanzen, aber in umgekehrter Reihenfolge
durch — indem man die Hypolauge vorlegt und die Schwefelsäure zutropft —, so erhält man gemäß
nachfolgender Tabelle nur 69,5% des Aktivchlors zurück.
Chlorbilanz
Aktiv chlor |
Gesamt chlor |
Aktivchlor absolut |
Chlorid chlor absolut |
Gesamt chlor absolut |
A1 0,45 | B1 52,82 | 53,27 | |
Ig 1) | (gll | (g) | (g> | (g) | ||||
Hypolause 1000 ml |
94.8 | 116.5 | 94.8 | 21,7 | 116,5 | |||
Schwefel | ||||||||
säure 208 ml |
1.06 | 13,8 | 0.22 | 2,66 | 2,88 | |||
Gesamt 1208 ml |
A 95.02 | B 24,36 | 119,38 | |||||
Austrag (Reaktionsprodukt) | ||||||||
1140 ml | 0,39 | 46,7 |
Behälterinhalt im Kreis gepumpt und dadurch für eine gute Durchmischung der Reaktionskomponenten
Sorge getragen.
Das entstehende gasförmige Chlor kann über eine geeignete Meßeinrichtung der Chlorproduktion vor
der Gastrocknung zugeführt werden.
Chlorbilanz
IO
Wiedergewonnene Aktivchlormenge:
A - A1 - (Bi - B) = 95,02 - 0,45 - 52,82 + 24,36 ,
= 66,Ig = 69,5% von A.
In einem säurefest ausgekleideten Behälter, dessen Volumen etwa 3 m3 beträgt, werden 416 1 (= 613 kg)
57,8%ige Abfallschwefelsäure vorgelegt. Dann läßt man im Verlauf von einer Stunde 2000 1 Natriumhypochloritlauge
über einen Rotamesser in die Schwefelsäure einlaufen. Während der Reaktion wird der
Aktiv | 1 | 0,40 | Gesamt | Aktivchlor | Chlorid | Gesamt | Bi 51,53 | 52,44 | |
chlor | chlor | absolut | chlor absolut |
chlor absolut |
|||||
(gl) | Ig. I) | (kg) | (kg) | (kg) | |||||
Hypolauge | |||||||||
20001.. | 95,8 | 116.5 | 191,6 | 41,4 | 233,0 | ||||
Schwefel | |||||||||
säure | |||||||||
4161... | 1,06 | 13,8 | 0,44 | 5,32 | 5,74 | ||||
Gesamt | |||||||||
24161.. | A 192,04 | B 46,72 | 238,74 | ||||||
\ustraj | I (Reaktionsprodukt) | ||||||||
22801.... | 23,0 | Ai 0,91 |
Wiedergewonnene Aktivchlormenge :
A - Ai - (Bi - B) = 192,04 - 0,91 - 51,52 + 46,72,
= 186,3 kg = 97,0% von A.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Wiedergewinnung von Chlor aus Hypochloritlauge mit Hilfe von Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hypochloritlauge in vorgelegte, etwa 60%ige Schwefelsäure einträgt, die Komponenten während der Reaktion durch Rühren und Umpumpen innig vermischt und das entbundene feuchte Chlor der Chlorproduktion vor der Gastrocknung zuführt.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722203694 DE2203694B1 (de) | 1972-01-27 | 1972-01-27 | Verfahren zur wiedergewinnung von chlor aus hypochloritlauge |
ZA730415A ZA73415B (en) | 1972-01-27 | 1973-01-19 | Process for the recovery of chlorine from hydrochlorite solution |
NL7300877A NL7300877A (de) | 1972-01-27 | 1973-01-22 | |
JP48009965A JPS4884095A (de) | 1972-01-27 | 1973-01-25 | |
AU51432/73A AU5143273A (en) | 1972-01-27 | 1973-01-25 | Process forthe recovery of chlorine from hypochlorite solution |
BE794684D BE794684A (fr) | 1972-01-27 | 1973-01-29 | Procede de recuperation de chlore de solutions d'hypochlorites |
FR7303006A FR2169390A1 (en) | 1972-01-27 | 1973-01-29 | Chlorine extn from hypochlorite liquors - remaining after reaction of chloride and hypochlorite in soln |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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ID=5834125
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---|---|---|---|
DE19722203694 Pending DE2203694B1 (de) | 1972-01-27 | 1972-01-27 | Verfahren zur wiedergewinnung von chlor aus hypochloritlauge |
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NL (1) | NL7300877A (de) |
ZA (1) | ZA73415B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3246953A1 (de) * | 1982-12-18 | 1984-06-20 | Hoechst Ag, 6230 Frankfurt | Verfahren zur wiedergewinnung von chlor aus chlorhaltigen abgasen |
-
1972
- 1972-01-27 DE DE19722203694 patent/DE2203694B1/de active Pending
-
1973
- 1973-01-19 ZA ZA730415A patent/ZA73415B/xx unknown
- 1973-01-22 NL NL7300877A patent/NL7300877A/xx unknown
- 1973-01-25 AU AU51432/73A patent/AU5143273A/en not_active Expired
- 1973-01-25 JP JP48009965A patent/JPS4884095A/ja active Pending
- 1973-01-29 BE BE794684D patent/BE794684A/xx unknown
- 1973-01-29 FR FR7303006A patent/FR2169390A1/fr active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3246953A1 (de) * | 1982-12-18 | 1984-06-20 | Hoechst Ag, 6230 Frankfurt | Verfahren zur wiedergewinnung von chlor aus chlorhaltigen abgasen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS4884095A (de) | 1973-11-08 |
FR2169390B3 (de) | 1976-01-30 |
NL7300877A (de) | 1973-07-31 |
DE2203694A1 (de) | 1973-03-01 |
BE794684A (fr) | 1973-07-30 |
ZA73415B (en) | 1973-10-31 |
AU5143273A (en) | 1974-07-25 |
FR2169390A1 (en) | 1973-09-07 |
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Legal Events
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B1 | Publication of the examined application without previous publication of unexamined application |