DE2200617A1 - Verwendung von Acetalen als Stabilisatoren und Diffusionsregler in Schaedlingsbekaempfungsmitteln - Google Patents
Verwendung von Acetalen als Stabilisatoren und Diffusionsregler in SchaedlingsbekaempfungsmittelnInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D317/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms
- C07D317/08—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms having the hetero atoms in positions 1 and 3
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Description
betreffend
Verwendung von Acetalen als Stabilisatoren und Diffusion:
reeler in Schädlin^sbekärrofun^snitteln
Die Erfindung betrifft flüssige, leicht verdaapfbare
Schädlingsbekämpfungsmittel, die insbesondere sum Imprägnieren von festen Trägern verwendet werden, welche eine
gleichmäßige und langzeitige Abgabe des Wirkstoffes an die Atmosphäre gestatten. Die Erfindung betrifft insbesondere
flüssige Schädlingsbekämpfungsmittel auf der Basis von Dimethylaichlorvinylphosphst, das bekannte Insekt
icid und Acaricid, welches als Berührungsgift in der
Dampfphase wirkt und daher für I-iittel oder Vorrichtungen
mit verzögerter ',virkstoffabgabe weit verbreitete Anwendung
findet.
Die bis zum heutigen Tsge bekannten Mittel v/eisen verschiedene
Hachteile auf. Infolge seiner chemischen«Struktur
int das Dir-jethyldiohlorv in;? !phosphat sehr unbeständig
209830/1190
in Gegenwart von luftfeuchtigkeit. Die Verwendung von festen, mit reinem DDVP imprägnierten Trägern im Hinblick
auf eine 'langsame Wirkstoffabgabe ist aus diesem Grunde beschränkt, weil nach einigen Tagen der Verdampfung
ein großer Teil des DDVP zersetzt und damit inaktiv geworden ist. Um diesen Nachteil zu beheben,
wurden bereits verschiedene hydrophobe Lösungsmittel in Vorschlag gebracht. Aber zum Problem der Zersetzung
des DDVP gesellt sich das Problem der Qualität der Diffusion. Diese Diffusion oder Wirkstoffabgabe soll
langsam und so regelmäßig wie möglich erfolgen. Wird nämlich eine große Menge DDVP vom Träger während der
ersten Tage der Verwendung abgegeben, so enthält die Luft in der Nachbarschaft des Trägers eine starke Dosis
dieses Schädlingsbekämpfungsmittels und es besteht daher eine Vergiftungsgefahr für den Verbraucher.
Mit Hilfe von verschiedenen Zusätzen wie tierischen Fetten, natürlichen Wachsen, Baumwollsamenöl, Phenolen,
Hydrochinonen, Haphtolen, Hexylresorcinen und Bleisalzen läßt sich die Diffusion oder Wirkstoffabgabe während
der ersten Tage abbremsen und während der gesamten Verwendungsdauer
regularisieren. Diese Regularisierung oder Steuerung erfolgt jedoch zu Lasten der Leistungsfähigkeit
dieser Schädlingsbekämpfungsmittel mit verzögerter Wirk-^
Stoffabgabe. Die Steuerung der Diffusion dieser Lösungen erfolgt nämlich dadurch, daß ein Teil des DDVP zurückgehalten
wird. Stellt man, beispielsweise nach 3 Monaten, die quantitative Bilanz auf, so zeigt sich, daß die
Diffusion dann beendet ist, wenn das Mengenverhältnis von imprägniertem DDVP zu verdunstetem DDVP etwa 50 °/o
beträgt; d.h. aber, daß ein beträchtlicher Teil des imprägnierten Wirkstoffes im Träger verbleibt und nicht
zur Verwendung gelangt.
- 3 -209830/1190
Mit Hilfe der erfindungsgemäß vorgesehenen Schädlingsbekämpfungsmittel
lassen sich nun diese "bekannten ITaelite ile vermeiden", indem einerseits eine langsame -und gleichmäßige
Diffusion oder Wirkstoffabgabe begünstigt wird mid
andererseits die optimale Verwertung, d.h. das Mengenverhältnis von imprägniertem DDTP zu verdunstetem DDVP 90 fo
übersteigt.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß die Schädlingsbekämpfungsmittel
mit verzögerter Wirkstoffabgabe zusätzlich zum DDYP und den gegebenenfalls" verwendeten gebräuchlichen Lösungsmitteln 5 bis 50 Gew.-^, bezogen auf das
DDVP, eines Acetals der Eormel
R-CH
enthalten, worin Il ein Alkylrest mit 7 bis 11 Kohlenstoffatomen
oder ein, gegebenenfalls durch eine niedere Alkylgruppe substituierte, Phenylgruppe ist und A eine ·
geradkettige oder verzweigte Alkylenkette enthaltend 2 bis
5 Kohlenstoffatorae bedeutet, die gegebenenfallscit einer
oder mehreren OH-Gruppen substituiert ist; A kann beispielsweise folgende Bedeutung haben: -GH2-CH2- ;
-CH0-CH0-CH0- ; -CH0-CH-CH0- ; -CH0-CH-
C. C. C. C. m C. C. a
OH CK2OH
Die vorteilhafte Wirkungsweise der erfindungsgeraäßen
Sphädlingsbekäapfungsniittel wurde in verschiedenen Versuchen
nachgewiesen, wobei als Acetal das Benzaldehydglycerinacetal
verwendet wurde.
- 4 209830/1 190
Es wurden folgende- drei Wirkstofforraulierungen bereitet:
Formulierung A .
DDVP 40 %
Dibutyl- 60 ^ phthalat
Formulierung B (erfindungsgemäß)
DDVP 40 io
Dibutyl- 50 c/o . .
phthala t
Benzaldehyd- 10 # glycerylacetal
DDVP 100 io
Jeweils sechs Cellulosescheiben mit Abmessungen 6 ca χ
12 cm χ 1 cm wurden mit 25 g reinem DDVP (Formulierung G)
bzw. 25 g Formulierung A und 25 g Formulierung B imprägniert. Die Scheiben oder Platten wurden dann 90 Tage
lang in einem bei 20 bis 25°C gehaltenen Raum von 80 xs? Inhalt gehalten. Alle 10 Tage wurde die Menge verdunstetes
DDVP und imprägniertes DDVP bestimmt. In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse zusammengefaßt:
- 5 -209830/1190
Tag DDVP verdunstet in c/o
10 20 30 40 50 60 70 80 90
A | B | 0 |
14 | 15 ' | 15 |
22 | 28 | 25 |
29 | 42 | 31 |
35 | 53 | 37 |
40 | 62 | 42 |
45 | 69 | 46 |
58 | 76 | 49 |
58 | 82 | 52 |
60 | 91 | 53 |
Diese Ergebnisse lehren, daß die Formulierung B nach der Erfindung die Verdunstung von raehr als 90 '/o des vorhandenen
Wirkstoffes gestattet, während in gleicher Zeit eine Formulierung ohne Acetal (Formulierung A) nur 60 r/o
des Wirkstoffes frei setzt und bei Verwendung von reinem DDVP überhaupt nur 53 $ Wirkstoff abgegeben werden. Die
erfindunijDgemäß erzielte hohe Wirkstoffabgabe hat keinerlei
nachteiligen Einfluß auf die Gleichmäßigkeit der Wirkstoffabgabe.
Wie die Tabelle zeigt, verdunstet der Wirkstoff der Formulierung 13 sehr gleichmäßig, während der
gesamten Versuclicdauer.
nit gleichen Platten wurden Versuche Über die biologische
V/irksarrjkeit gegenüber erwachsenen Stubenfliegen
(iiusca domes fcica) in einer 8 m großen Peet-G-radv-Kamtner
- 6 209830/1190
durchgeführt. Die Mortalitätsrate der Fliegen ist in der folgenden Tabelle aufgeführt; die angegebenen Zahlen
entsprechen dem Prozentsatz toter Fliegen nach einer Exposition von 2 Stunden.
Mortalität in $
Formulierung B. Formulierung A
nach 1 Monat 98 98
nach 2 Monaten 97 95
nach 3 Monaten 96 .70
Andere Versuchsreihen wurden über die Lagerungsbeständigkeit der mit Wirkstoff imprägnierten Platten durchgeführt.
Die Platten waren in luftdicht schließenden Säckchen aus Papier,Polyäthylen und Aluminium verpackt und wurden
6 Monate lang einer Temperatur von 500C ausgesetzt. Am
Ende der Versuchsdauer wurde das in den Platten enthaltene DDVP gaschromatqgraphisch analysiert; das Ergebnis zeigte,
daß weniger als 1 fo DDVP sich zersetzt hatte.
Die erfindungsgemäße Formulierung B gestattet somit
eine langsame Freisetzung des Wirkstoffes durch Verdunsten
bei verminderter Zurückhaltung des Wirkstoffes, eine verbesserte biologische Wirksamkeit nach Ablauf von 3 Monaten
und besitzt eine große Wärme- und Zeitbeständigkeit.
Die erfimlungGgeniäß vorgesehene Formulierung eignet
sich besonders gut zum Imprägnieren von festen Trägern, die für langsame Abgabe eines Wirkstoffes wie DDVP an die
Luft eines Wohnraumes vorgesehen sind, um im Verlauf von mehreren Monaten alle Insekten abzutüten.
ί096ΪΟ/ί1ίθ Patentansprüche
72XX '
Claims (3)
1. Verwendung von Acetalen der Formel
R-GH
worin R eine Alkylgruppe mit 7 bis 11 Kohlenstoffatomen oder eine gegebenenfalls durch eine niedere Alkylgruppe
substituierte Phenylgruppe ist und A für eine gegebenenfalls mit einer oder mehreren OH-G-ruppen substituierte,
geradkettige oder verzweigte Alkylsngruppe mit 2-5 Kohlenstoffatomen
wie -GH2-GH2-; -CH2-OH2-CH2-; TC
-CHo-CH- ;
Oil
CH2OH
steht,
/als Stabilisatoren und Diffusionsregler für DDVP in Schädlingsbekämpfungsmitteln.
/als Stabilisatoren und Diffusionsregler für DDVP in Schädlingsbekämpfungsmitteln.
2. Verwendung von Benzaldehydglycerylacetal als Stabilisator
und Diffusionsregler nach Anspruch 1.
3. Verwendung von p-Hethylbensaldehydglyceryla.cetal
als Stabilisator und Diffueionsregler nach Anspruch 1.
72ZX
2 09830/1190
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