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Verfahren zur Lagerhaltung, zum Transportieren und Verladen pulverförmiger
Stoffe in großen Mengen und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Lagerhaltung , zum
Transportieren und Verladen pulverförmiger Stoffe in großen Mengen und eine Vorrichtung
zur Ausführung dieses Verfahrens.
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Die pulverförmigen Stoffe wie z.B. Zement, Kalk, usw.
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werden in kleinen Mengen (von weniger als 100 kg) in Säcken aus Papier,
Kunststoff, mit Kunststoff beschichteter Jute usw. oder, wenn es sich um größere
Mengen handelt, in Behältern aus Metall oder armiertem Kunststoff oder Beton wie
z,B. Containern oder Silos abgepackt. Der Transport dieser Stoffe erfolgt in gleicher
Weise bei kleinen oder sehr stark unterteilten Mengen in Säcken oder bei größeren
Mengen in Behältern aus Metall oder ggf. aus
armiertem Kunststoff.
Im letzteren Falle sind die Behälter unabhängig davon, ob es sich um Straßen-, Schienen-,
Fluß- oder Seetransport handelt, in den meisten Fällen dauerhaft auf spezialisierten
Transportfahrzeugen angeordnet.
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Das Verladen ist zeitraubend und kostspielig im Falle kleiner Mengen
(Umladung der Säcke) und erfolgt für die als Schüttgut in Behältern oder Silos abgepackten
oder transportierten Stoffe entweder vermittels der Schwerkraft oder auf pneumatische
Weise wie z.B. vermittels Druckluft.
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Diese herkömmliche Handhabungsweise derartiger Stoffe ist mit zahlreichen
Nachteilen behaftet. Zur Lagerhaltung ist das Verpacken in Säcken erforderlich oder
es müssen sehr kostspielige Speicher- und Lagervorrichtungen vorhanden sein. Außerdem
sind die Möglichkeiten der Lagerhaltung bestimmter Erzeugnisse wie z.B. von ungelöschtem
Kalk oder Ätzkalk aufgrund ihrer Haltbarkeit sehr beschränkt. Für den Transport
erfordern die herkömmlichen Verfahren einen großen Aufwand an Behältern und Spezialtransportmitteln.
Beim Verladen, d.h. beim Be- und Entladen müssen schließlich in vielen Fällen große
Mengen gehandhabt werden, die sehr stark unterteilt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile
durch Schaffung eines neuartigen Verfahrens und einer entsprechenden Vorrichtung
zu beseitigen. Das
erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, daß der pulverförmige Stoff in einen abgeschlossenen Raum
aus Kunststoff eingeführt und in diesem ein Unterdruck erzeugt wird und daß die
auf diese Weise gebildete Last vermittels einer gegen die Oberseite der Last angelegten
und mit einer Vakuumpumpe verbundenen Saughebevorrichtung transportiert wird.
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Dieses Verfahren weist mehrere Vorteile auf und gestattet insbesondere
die Lagerhaltung von Stoffen in unbegrenzten Mengen, indem diese in größeren, einheitlichen
Massen verpackt werden, deren Gewicht nur durch die Tragfähigkeit der Hebevorrichtungen
begrenzt ist. Die auf diese Weise gebildeten Lasten lassen sich außerdem auf einem
im Freien befindlichen Lagerplatz übereinander stapeln. Auf diese Weise wird das
Einsacken oder die Aufbewahrung in Silos und anderen Speichervorrichtungen überflüssig.
Außerdem lassen sich die Stoffe vermittels derselben Verpackung über unbegrenzte
Zeit und gegenüber der Lufttgeschützt aufbewahren, auch wenn die Lasten dabei Witterungsunbilden
ausgesetzt sind. Schließlich lassen sich die auf diese Weise verpackten Stoffe mit
herkömmlichen Transportmitteln oder Fahrzeugen transportieren, wobei große Mengen
mit Leichtigkeit zu handhaben sind.
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Die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeschlagene
Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß
sie aus einen abgeschlossenen
Rau. aus Kunststoff, der nit einer das Erzeugen eines Unterdrucks oder Vakuums gestattenden
Klappe versehen ist, und einer nit einer Vakuumpumpe verbindbaren und zur Handhabung
dienenden Saughebevorrichtung besteht.
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Die Erfindung wird in nachfolgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels einer zur Aus fmirung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienenden
Vorrichtung näher erUutert. In der Zeichnung ist: Fig. 1 ein schematischer Aufrißquerschnitt
eines abgeschlossenen Raumes, Fig. 2 ein Aufriaquerschnitt durch eine Klappe und
Fig. 3 ein Querschnitt durch eine Sauhebevorrichtung.
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In Fig. 1 ist schenatisch ein abgeschlossener Rau. 1 aus gewöhnlichem
Kunststoff in der Farn eines zylindrischen oder würfelförmigen Beutels oder Sacks
dargestellt. Die Dicke des Kunststoffmaterials ist absolut unabhängig von der Größe
der Last und hängt lediglich von der Brüchigkeit des Werkstoffes gegenüber während
der Handhabung vorkommenden Berührungen und Stoßen ab. Daher kann eine sehr geringe
Dicke (von beispielsweise 101100 - oder weniger) gewählt werden. Der pulverfõreige
oder feinpulvrige Stoff 2 befindet sich innerhalb dieses abgeschlossenen Raumes,
der vermittels einer sehr einfachen Klappe
3 hermetisch verschlossen
ist, die in Fig. 2 in Einzelheiten dargestellt ist.
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Fig. 2 zeigt einen Teil des abgeschlossenen Raums 1, einen Filter
4 aus Schaumkunststoff, welcher ein Austreten des pulverförmigen Stoffes bei Anlegen
des Vakuums verhindert, eine im Querschnitt kreisförmige Ringdichtung 5, die zur
Abdichtung dient, einen die Ringdichtung fest mit dem abgeschlossenen Raum verbindenden
Haftstreifen 6 und ein an seinen Enden mit dem abgeschlossenen Raum verklebtes Gummiband
7.
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Vermittels einer an die Klappe 3 angeschlossenen Vakuumpumpe wird
in diesem ein Vakuum erzeugt, ohne daß der pulverförmige Stoff aus dem geschlossenen
Raum austreten kann. Die Klappe 3 wirkt dabei als Einwegventil und hält den Unterdruck
innerhalb des abgeschlossenen Raums aufrecht. Die Aufrechterhaltung des Vakuums
kann außerdem noch dadurch gewährleistet werden, daß die Klappe vermittels eines
Haftstreifens blockiert wird. Das Herstellen eines Vakuums innerhalb des abgeschlossenen
Raums kann dadurch beschleunigt werden, daß Kapillar-Tauchrohre 8 aus Kunststoff
in den pulverförmigen Stoff 2 eintauchen (Fig. 1).
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Vor dem Anbringen des oberen Verschlusses an dem abgeschlossenen Raum
1 wird auf der Innenseite desselben ein Rohrsteg 9 aus Metall oder Kunststoff angebracht
(siehe Fig. 1). Dieser Steg 9 dient dazu, dem abgeschlossenen
Raum
an dieser Stelle eine ausreichend große Ebenheit zu verleihen, damit ein leichtes
Ansaugen der zum Handhaben dienenden Saughebevorrichtung möglich ist, die in Einzelheiten
in Fig. 3 dargestellt ist. Fig. 3 zeigt eine Metallplatte 10 einer dem abgeschlossenen
Raum entsprechenden Formgebung, eine Hebeöse 11, eine Dichtung 12 von dreiecksförmigem
Querschnitt aus Schaumgummi (oder zellenförmigem Kautschuk) und einen Gewindestutzen
13 zum Anschließen der Vakuumquelle.
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Die Dichtung 12 von dreiecksförmigem Querschnitt aus Schaumgummi ermöglicht
ein leichtes Ansaugen der Saughebevorrichtung. Der Scheitelabschnitt der Dichtung
hat eine so hohe Empfindlichkeit, daß die Saughebevorrichtung selbst auf einer verformten
Auflagefläche bereits bei geringster Belastung in abdichtenden Eingriff gelangt.
Die Dichtigkeit vergrößert sich natürlich entsprechend der Zunahme des Vakuums innerhalb
der Saughebevorrichtung.
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Es versteht sich von selbst, daß sich größere Lasten von pulverförmigen
Stoffen in einer Umhüllung von derartig geringer Festigkeit nicht in dieser Form
handhaben lassen, da sich das ganze ausbreiten und die Umhüllung reißen würde. Wenn
jedoch innerhalb des abgeschlossenen Raums ein Vakuum erzeugt wird, ruft der von
außen auf die Wände einwirkende atmosphärische Druck große, nach innen gerichtete
Kräfte hervor, aufgrund deren der Beutel eine Formgebung annimmt, die er auch während
der Handhabung beibehält.
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Zum Zwecke der Handhabung der Last ist die wirksame Oberfläche der
Saughebevorrichtung nit einen ausreidiend hohen Sicherheitsfaktor be-essen, so daß
nach Anlegen eines Vakuums an den abgeschlossenen Raum und eines gleich hohen Vakuums
an die Saughebevorrichtung der abgeschlossene Raum vermittels der Hebevorrichtung
angehoben und an eine andere Stelle transportiert werden kann. Um bei diesen Vorgang
jede Möglichkeit eines Reißens der Umhüllung auszuschalten, sollten das Vakuum in
den abgeschlossenen Raum und an der Saughebevorrichtung gleich groß sein. Bei der
Handhabung der Lasten befindet sich daher die zum Anlegen des Vakuums dienende Klappe
in der Schließstellung und der Sicherheitshattstreiten dient nur während einer längeren
Lagerbaltung oder während des Transports zur Sperrung. Selbstverständlich läßt sich
der Haftstreiten jederzeit ohne weiteres anheben, wenn eine Handhabung beabsichtigt
ist.
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Wenn das Vekuum innerhalb des abgeschlossenen Raums aufgrund einer
leichten Transportbeschädigung oder nach längerer Lagerhaltung nicht neer vorhanden
sein sollte, läßt es sich jederzeit auf diese Weise wieder herstellen.
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Die Körnchen des pulverför-igen Stoffes nehmen aufgrund des Vakuums
eine große Kompaktheit an, so daß die Last eine ausreichend hohe Bindekraft aufweist,
die bei Auftreten von Störungen wie z.B. einen Reißen der Umhüllung ein leichtes
Reparieren derselben vermittels eines Haftstreifens
ermöglicht.
Der durch ein derartiges Reißen verursachte geringe Vakuumverlust läßt sich außerdem
vermittels der zur Handhabung dienenden Saughebevorrichtung leicht ausgleichen.
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Bei Fortfall des Vakuums kehrt der Stoff in den pulverförmigen Zustand
zurück. Das Herausnehmen des Stoffes aus dem abgeschlossenen Raum bzw. der Umhüllung
kann dann vermittels Schwerkraft unter Zuhilfenahme herkömmlicher pneumatischer
Vorrichtungen erfolgen.
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Zusammenfassend ergeben sich für das erfindungsgemäße Verfahren die
folgenden Möglichkeiten: a) Die Lagerhaltung unbegrenzter Mengen sowohl beim Hersteller
als auch am Verwendungsort mit einem Kostenaufwand von praktisch gleich null. Der
Herstellungspreis eines abgeschlossenen Raums mit Klappe und Rohrsteg ist dabei
vernachlässigbar gering. In diesem Zusammenhang sei bemerkt, daß bestimmte Benutzer
wie z.B. Straßenbaufirmen, welche Kalk zum Stabilisieren verwenden, größere Vorräte
an der Baustelle speichern müssen, was zur Zeit nur vermittels sehr kostspieliger
Silos möglich ist.
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b) Die Aufbewahrung bestimmter Stoffe wie z.B. von ungelöschtem Kalk
über unbegrenzte Zeit. Diese besonders vorteilhafte Möglichkeit gestattet insbesondere
den Herstellern von Ätzkalk für den Straßenbau die Anlage von größeren Vorräten
in Zeiten geringeren Bedarfs, die dann jederzeit und insbesondere zu Zeiten der
größten Nachfrage
zur Verfügung stehen, in denen sämtliche Hersteller
den Bedarf nicht befriedigen können.
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c) Den Transport in beliebigen Transportmitteln oder Fahrzeugen.
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d) Die leichte Handhabung größerer Mengen.
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- Ansprüche: -