DE219453C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

e 219453 -■ KLASSE 85 d. GRUPPE

SIEMENS & HALSKE AKT.-GES. in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. August 1907 ab.

Die Erfindung betrifft eine Frostschutzvorrichtung für Hohlkörper, wie Rohrleitungen, Wassermesser u. dgl., welche insbesondere bei Flügelradwassermessern in einfacher Weise und leicht ausgewechselt werden kann und den Vorteil sicherer Wirksamkeit besitzt.

Um die Wirkung der Raumvergrößerung des gefrierenden Wassers im Innern von Hohlkörpern unschädlich zu machen, sind bereits.

ίο Einrichtungen vorgeschlagen worden, bei denen der innere Raum der Vorrichtung sich in der Weise vergrößert, daß in oder an der Vorrichtung besondere, von zusammendrückbaren oder zerstörbaren Wänden umgebene Körper vorgesehen sind. An den Innenraum dieser Körper ist eine Röhre angeschlossen, durch die beim Zerfrieren des Körpers Flüssigkeit nach außen dringt und den Zustand der Einrichtung anzeigt. Alle diese Einrichtungen besitzen jedoch den Nachteil, daß die sichere Wirkung der Hohlkörper zweifelhaft und ihre Verwendung unbequem ist, da beispielsweise ein Undichtwerden die Sicherungswirkung gänzlich aufhebt und, falls es nach außen sichtbar wird, eine vorzeitige Öffnung des Wassermessers o. dgl. nötig macht.

Ferner sind Vorrichtungen zum Ausgleich des in Leitungen auftretenden Eisdruckes bekannt geworden, bei denen ein federbelasteter Kolben verwendet wird. Derartige Kolben sind schwer dauernd dicht zu halten und werden auch zuweilen bei Federbruch in die Endlage gedrängt, wodurch die Sicherungswirkung sofort aufgehoben ist. Statt der metallenen Stützfedern ist auch die Verwendung von Gummischeiben vorgeschlagen worden, die

aber die Sicherheit der Vorrichtung nicht erhöhen, da der Gummi mit der Zeit, namentlich bei Betrieb mit heißen oder scharfen Flüssigkeiten, verdorben wird.

Schließlich sind auch Frostschutzvorrichtungen für Geschwindigkeitsmesser in Gebrauch, bei denen ein flacher Dichtungsring die Zählwerkplatte festhält, die beim Gefrieren des Wassers hochgehoben wird und den Ring dabei verbiegt oder zerstört. Die sichere Wirkung dieser Einrichtung ist schwer zu gewährleisten und nur praktisch auszuproben. Sie hängt von der Genauigkeit der Ausführung und. der Wahl des richtigen Stoffes für den Ring ab.

Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, daß ein eigenartiger, zylindrisch oder konisch ausgebildeter Stützkörper zur Verweil·]] dung kommt, durch den während des Betriebes das zur Ausgleichung des etwa auftretenden Überdruckes dienende Ausweichglied (Kolben, Ventil, Platte o. dgl.) in bestimmter Lage gehalten wird, während beim Gefrieren der Flüssigkeit dieser Stützköprer unter Einwirkung des Flüssigkeitsdruckes zusammengebogen oder gestaucht wird; hierzu ist die Wandung des Stützkörpers mit geschwächten Stellen versehen, die die Stauchung einleiten, sie in bestimmter, vorher genau voraussehbarer und berechenbarer Weise eintreten lassen und die den verschiedenen Beanspruchungen angepaßt werden können. In der hierdurch erzielbaren großen Genauigkeit der Sicherungswirkung besteht der Hauptvorteil der neuen Frostschutzvorrichtung, bei der es leiqht möglich ist, die durch Einfrieren eingetretene Veränderung nach außen sichtbar zu machen.

Die zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind insbesondere bei Wassermessern anwendbar.

Fig. ι zeigt beispielsweise einen Stützkörper a, welcher auf dem Umfange mit Ausschnitten b versehen ist. Die Form dieser Ausschnitte b kann von der rechteckigen Form abweichen. Der Stützkörper α wird durch den Gehäusekopf c auf den Zwischenring d niedergedrückt,

ίο welcher seinerseits auf die Dichtungsplatte e und die Zählwerkplatte f aufgepreßt wird; der Stützkörper kann mit dem Zwischenring auch aus einem Stück hergestellt werden.

Bei normalem Wasserdruck in der Vorrichtung wird die Zählwerkplatte in bestimmter Lage gehalten. Gefriert jedoch das Wasser und tritt ein den normalen wesentlich übersteigender Druck auf, so erfolgt dadurch eine Formveränderung des Stützkörpers α ζ. B. in der Weise, daß die durch die Einschnitte b gebildeten Lappen g des Stützkörpers an der schrägen Fläche h des Gehäusekopfes c nach innen abgleiten. Es wird auf diese Weise ermöglicht, daß die Zählwerkplatte f den Ring d samt den Stützkörper α um das zur Vergrößerung des Raumes erforderliche Stück hebt.

Eine weitere Ausführungsform ergibt Fig. 2, welche einen Stützkörper α zeigt, der aus einem Ringe mit wellenförmiger Mantelfläche besteht. Unter Einwirkung eines höheren Druckes wird dieser Körper α achsial zusammengepreßt und gestattet die Hebung der Abschlußplatte und hiermit auch die Ausgleichung des in der Vorrichtung herrschenden Überdruckes. Der Stützkörper kann mit beliebigen (gestrichelt eingezeichneten) Ausschnitten b versehen werden, wodurch die Einstellung auf einen bestimmten Überdruck erleichtert wird. Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, bei welcher der Stützkörper α als ein mit schräg liegenden Durchbrechungen b versehener Ring ausgebildet ist. Tritt hier ein größerer als der Normaldruck auf, so findet eine Zusammendrückung des Stützkörpers α in der Weise statt, daß sich. der obere Rand gegenüber dem unteren verschiebt und die verbindenden Stege g in eine schrägere Lage zur Mittelachse kommen. Außerdem können sich auch die auf Knickung beanspruchten schrägen Stege g ausbiegen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Frostschutzvorrichtung für Hohlkörper, wie Rohrleitungen, Wassermesser, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausweichglied (f) (Kolben, Platte) durch einen mit geschwächten Wandstellen versehenen Hohlzylinder oder Konus (a) so gestützt wird, daß der Stützkörper (a) durch den beim Gefrieren der Flüssigkeit auf das Ausweichglied (f) ausgeübten Druck in achsialer Richtung zusammengebogen oder gestaucht wird.

2. Frostschutzvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Stützkörper auf dem Umfange mit Ausschnitten versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.