DE2166592B2 - Verfahren zur herstellung von keramischen produkten unter verwendung von glasigem, nicht vorgebranntem phosphorschlackensand - Google Patents
Verfahren zur herstellung von keramischen produkten unter verwendung von glasigem, nicht vorgebranntem phosphorschlackensandInfo
- Publication number
- DE2166592B2 DE2166592B2 DE19712166592 DE2166592A DE2166592B2 DE 2166592 B2 DE2166592 B2 DE 2166592B2 DE 19712166592 DE19712166592 DE 19712166592 DE 2166592 A DE2166592 A DE 2166592A DE 2166592 B2 DE2166592 B2 DE 2166592B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- ceramic products
- slag
- slag sand
- glassy
- preliminated
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B35/00—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
- C04B35/01—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
- C04B35/16—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on silicates other than clay
- C04B35/22—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on silicates other than clay rich in calcium oxide, e.g. wollastonite
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)
Description
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von keramischen Produkten aus einer
Masse, die als Wollastonitkomponente glasigen, nicht
vorgebrannten, gegebenenfalls von Verunreinigungen befreiten Schlackensand enthält, wie man ihn beim
Abschrecken von Phosphorschlackenschmelze in Wasser erhält.
Bei der elektrothermischen Herstellung von Phosphor wird Rohphosphat (Apatit) mit Koks reduziert,
unter gleichzeitiger Bindung des freiwerdenden CaO an Kieselsäure. Ausgehend von Fluorapatit lautet die
Reaktionsgleichung:
3Cu.,(PO4I2 CaF2 + 15C + 9SiO2 = 6P + 15CO + 9CaSiO, + CaF2.
Phosphor und Kohlenoxid entweichen gasförmig. Die übrigen Bestandteile sammeln sich mit Resten der
Ausgangssubstanz und anderen Verunreinigungen des Aufgabegutes in der Schlacke, mit Ausnahme des; Eisens,
das, als Ferrophosphor (Fe:P) gebunden, eine zweite Schmelzphase in der Schlackenschmelze bildet. Die
Schlacke hat somit chemisch die Zusammensetzung eines durch verschiedene Fremdbestandteile verunreinigten,
eisenarmen Wollastonits. Es ist die Aufgabe der Erfindung, den granulierten Phosphorschlackensand, in
dem die chemische Vereinigung der Komponenten CaO und S1O2 bereits erfolgt ist, als Rohstoffkomporiente in
keramischen Produkten zu verwenden.
Natürlicher Wollastonit, JS-CaSiO3, ist als Koritaktmineral
in Kontaktzonen zwischen Kalkstein und Quarz entstanden. Die einzige große Lagerstätte, die zudem
ein sehr reines und weißes Material liefert, befindet sich in den Vereinigten Staaten. Nachdem man in Amerika
die vorteilhaften Eigenschaften des Wollastonits für keramische Zwecke erkannt hat, versucht man in
weniger rohstoffbegünstigten Ländern die Herstellung auf synthetischem Wege. Außer dem Zusammenschmelzen
geeigneter Rohstoffe mit nachfolgender Kristallisation ist auch die Darstellung durch Brennen von
hydrothermal erzeugten Calciumhydrosilikaten bekanntgeworden. In letzterem Falle werden Produkte
erhalten, die den Weißgrad des natürlichen Wollastonits sogar noch übertreffen.
Aus DT-OS 18 14 177 ist bekannt, zur Herstellung keramischer Erzeugnisse Massen zu verwenden, die
Stoffe der Zusammensetzung CaO ■ S1O2 enthalten,
wobei als derartige Stoffe gemahlene ganz oder überwiegend glasige Schlacken eingesetzt wenden, die
mindestens 80%, zweckmäßig mehr als 87% CaO und S1O2 im Molverhältnis von etwa 1 :1 enthalten, z. B.
Schlacken aus der Phosphorgewinnung. Diese Schlakken enthalten einige Begleitstoffe, die bei der Verarbeitung
zu keramischen Erzeugnissen stören können. Solche Stoffe sind u. a. Eisenoxide, Phosphate und
Phosphide sowie Sulfate und Sulfide. Diese unerwünschten Begleitstoffe können auf einfache Weise aus der mit
Wasser abgeschreckten und granulierten rohen Schlakke entfernt werden.
Wenn es so auch gelingt, hochwertiges Material herzustellen, so sind die bekannten Herstellungsverfahrensgänge
für eine wirtschaftliche Verwertbarkeil der
:s ausgezeichneten Eigenschaften des Wollastonits in der
keramischen Industrie doch noch zu kostspielig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung von
keramischen Produkten unter Verwendung von glasi-
\o gern, nicht vorgebranntem, granuliertem Phosphorschlackensand
als Wollastonitkomponente.
Die Phosphorschlackenschmelze wird nach dem Abstich ausgegossen und erstarrt dann als Stückschlakke.
Das Material hat eine unansehnliche graue Farbe. Es ist bisher nicht möglich gewesen, zu einem den
Anforderungen der keramischen Industrie entsprechenden Rohstoff zu gelangen, wenn man von dieser
Stückschlacke ausgeht. Dagegen gelingt dies erfindungsgemäß, wenn die Schmelze in an sich bekannter
Weise in Wasser abgeschreckt wird und der dadurch entstandene, glasige Schlackensand anschließend gegebenenfalls
mechanisch von Verunreinigungen, die nicht in der Schmelze homogen gelöst wurden, befreit wird.
Dieser Schlackensand wird nach dem Verfahren der
Dieser Schlackensand wird nach dem Verfahren der
4.S Stammanmeldung, gegebenenfalls nach Entfernung von Verunreinigungen, bei Temperaturen von mindestens
11000C, vorzugsweise bei 1150 bis 12000C, in stark
oxidierender Atmosphäre insbesondere in einem Drehofen so lange gebrannt, bis das Material vollkommen
so entfärbt und ein kristallines Wollastonitmaterial entstanden ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wurde nun gefunden, daß man keramische Produkte unter Verwendung
von glasigem, nicht vorgebranntem Schlackensand
s.s als Wollastonitkomponente in wirtschaftlich vorteilhafter Weise und in vorzüglicher Qualtität erhalten kann,
wenn die geformte Masse zur Herstellung der keramischen Produkte in stark oxidierender Atmosphäre
bei Temperaturen von 1150 bis 1200°C unter Volumenvergrößerung und Entfärbung des Schlackensandmaterials
gebrannt wird. Auf diese Weise verlegt man die Herstellung von Woilastonitmaterial mit für
keramische Zwecke erforderlichen Eigenschaften in den Brand zur Herstellung von keramischen Produkten.
(i.s Bei optimalem Brennen führt der glasige Schlackensand
bei vorheriger Abtrennung der Verunreinigung zu einem reinen weißen Scherben, da der Eisengehalt in
der Schlacke überraschend niedrig ist. Er beträgt
beispielsweise in einer gebrannten Probe nur 0,06%, so daß sich bei einer Feinheil von 4000 cm-Vg ein
Hellbezugswert von 94, bezogen auf MgO= 100, ergibt. Wenn es für einen Scherben nicht erforderlich ist, daß
die Rohstoffkomponenten nach dem Brennen rein weiß sind, kann man ganz oder weitgehend auf die
Abtrennung der färbenden Verunreinigungen des Schlackensandes verzichten. Diese bilden im Brennprodukt
dann deutlich sichtbare schwarze Körnchen, während sie in der Ausgangsschlacke als graue
Einsprengunge der grauen Grundmasse kaum zu erkennen sind. Die Verfärbung erfolgt mit steigernder
Temperatur durch die Reaktion dieser Einsprengunge unter Oxidation mit der Siükatsubstanz.
Die Verwendung des ungebrannten, glasartigen Schlackensandes als Wollastonitkomponente für keramische
Produkte führt bei richtiger Führung des Keramikbrandes zur Entfärbung des Schlackensandes
und über die Bildung von Wollastonit auch zur Bildung anderer gewünschter Minerale. Die Schlacke erfährt
während des Brandes eine Volumenvergrößerung, weil sie sich dabei etwas aufbläht. Gleichzeitig erfährt auch
das keramische Produkt eine Volumenvergrößerung, so daß man den Schlackensand vorteilhaft dann einsetzt,
wenn eine derartige Volumenvergrößerung zur Kompensierung der normalerweise eintretenden Schwindung
des Scherbens erwünscht ist.
In einem Fabrikationsbetrieb zur Herstellung von keramischem Wandbelag wurde versuchsweise die
betriebsübliche Masse von
36 Gewichtsteile Tone (mehrere Sorten)
25 Gewichtsteile Kaolin
25 Gewichtsteile Kaolin
27 Gewichtsteile Sand (mit ca. 100% SiOj)
15 Gewichtsteile Kreide (mit ca. 55% CaO)
15 Gewichtsteile Kreide (mit ca. 55% CaO)
so umgestellt, daß Sand und Kreide weitgehend durch erfindungsgemäßen, synthetischen Wollastonit ersetzt
werden. Es wurde dementsprechena mit folgender Masse gearbeitet:
36 Gewichtsteile Tone (mehrere Sorten)
ίο 25 Gewichtsteile Kaolin
ίο 25 Gewichtsteile Kaolin
20 Gewichtsteile Sand (mit ca. 100% SiO>)
0 Gewichtsteile Kreide
16,5 Gewichtsteile erfindungsgemäßer, synthetischer
0 Gewichtsteile Kreide
16,5 Gewichtsteile erfindungsgemäßer, synthetischer
Wollastonit
(mit ca. 43% SiO2 und 50% CaO)
(mit ca. 43% SiO2 und 50% CaO)
Der Anteil von 20 Gewichtsteilen Sand war notwendig, um die pauschale chemische Zusammensetzung
der Versuchsmasse gegenüber der Ausgangsma.sse nicht zu verändern.
Der Versuch verlief unter betriebsüblichen Bedingungen auf der üblichen Produktionsanlage. Insgesamt
wurden 150 t keramisches Belagsmaterial erzeugt. Das Versuchsmaterial wurde als übliche, glasierte Ware
:s ohne Beanstandungen verkauft. Es unterschied sicn von
der herkömmlichen Ware durch einen um etwa 5 Punkte günstigeren Hellbezugswert Vdes Scherbens und durch
ein um ca. 3 Promille größeres Volumen, verbunden mit einer entsprechend geringeren Dichte bzw. höherer
Porosität, die eine günstigere Haftung des Belagsmaterials
an der Wand erwarten läßt. Aufhellung des Scherbens und Volumenvergrößerung sind erwünschte
Effekte, die sich durch Einsatz größerer Mengen erfindungsgemäßen, synthetischen Wollastonit-Materials
steigern lassen dürften.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Hers'sllung von keramischen Produkten aus einer Masse, die als Wollastonitkomponente beim Abschrecken von Phosphorschlackenschmelze in Wasser entstehenden glasigen, nicht vorgebrannten, gegebenenfalls von Verunreinigungen befreiten Schlackensand enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die geformte Masse zur Herstellung der keramischen Produkte in stark oxidierender Atmosphäre bei Temperaturen von 1150 bis 12000C unter Volumenvergrößerung und Entfärbung des Schlackensandmaterials gebrannt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712166592 DE2166592C3 (de) | 1971-04-07 | 1971-04-07 | Verfahren zur Herstellung von keramischen Produkten unter Verwendung von glasigem, nicht vorgebranntem Phosphorschlackensand |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712166592 DE2166592C3 (de) | 1971-04-07 | 1971-04-07 | Verfahren zur Herstellung von keramischen Produkten unter Verwendung von glasigem, nicht vorgebranntem Phosphorschlackensand |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2166592A1 DE2166592A1 (de) | 1974-09-05 |
DE2166592B2 true DE2166592B2 (de) | 1977-09-22 |
DE2166592C3 DE2166592C3 (de) | 1978-05-11 |
Family
ID=5830161
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712166592 Expired DE2166592C3 (de) | 1971-04-07 | 1971-04-07 | Verfahren zur Herstellung von keramischen Produkten unter Verwendung von glasigem, nicht vorgebranntem Phosphorschlackensand |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2166592C3 (de) |
-
1971
- 1971-04-07 DE DE19712166592 patent/DE2166592C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2166592A1 (de) | 1974-09-05 |
DE2166592C3 (de) | 1978-05-11 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2553140A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer zementmasse | |
DE1496579B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von weißen Glas-Kristall-Mischkörpern aus Hochofenschlakke | |
EP0600378B1 (de) | Porzellan, Porzellanversatz sowie Verfahren zur Herstellung des Porzellans | |
DE2166592C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von keramischen Produkten unter Verwendung von glasigem, nicht vorgebranntem Phosphorschlackensand | |
DE2545244C3 (de) | Schnell zu hitzebeständigem Material härtendes Gemisch | |
DE3343577A1 (de) | Feuerfester, mit siliziumnitrid gebundener siliziumkarbidbaustoff und verfahren zu seiner herstellung | |
DE3249530T1 (de) | Glaskristallines Material und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1083740B (de) | Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Tonerdezementen | |
DE1596754A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von bernsteinfarbigem Glas | |
DE2125898A1 (de) | Glaskeramisches Produkt und Verfahren zu seiner Herstellung | |
WO2019141395A1 (de) | Schmelzrohstoff zur herstellung eines feuerfesten erzeugnisses, ein verfahren zur herstellung des schmelzrohstoffs sowie eine verwendung des schmelzrohstoffs | |
AT345715B (de) | Verfahren zur herstellung keramischer produkte aus synthetischem wollastonit | |
DE2326833C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Braunglas | |
DE1916068A1 (de) | Phosphatgebundener Magnesit-Chrom-Stein | |
DE1596754C (de) | Verfahren zur Herstellung eines bernsteinfarbenen Glases mit vorherbestimmtem Farbton unter Verwendung einer Hochofenschlacke | |
EP0202551A2 (de) | Silikatische Rohstoffe für Keramik, Verfahren zur Herstellung und Verwendung derselben | |
DE3239793C2 (de) | ||
DE3347250A1 (de) | Basische, feuerfeste steine oder massen auf der basis von olivin-magnesia-mischungen oder von magnesium-aluminium-spinell mit einem gehalt an celsian | |
DE1496579C (de) | Verfahren zur Herstellung von weißen Glas Kristall Mischkorpern aus Hochofenschlak ke | |
DE2116986A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von synthetischem Wollastonit-Material | |
DE2842176C2 (de) | Chemisch abbindende Masse mit hohem Tonerdegehalt auf Bauxitbasis ohne Zusatz von Tonen und ihre Verwendung als Formkörper, insbesondere Steine, zur Auskleidung von Aluminiumschmelzaggregaten | |
DE923834C (de) | Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten Materials auf der Grundlage von geschmolzener Magnesia | |
DE900911C (de) | Verfahren zur Herstellung von synthetischen anorganischen Silikaten | |
DE19853687C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Weißglas | |
DE1646498B2 (de) | Chemisch mit einem Natriumphosphatbindemittel gebundener Magnesiastein |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |