DE2166252B2 - Spritzgießfähige feuerfeste Materiaimischung und Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Gegenständen aus dieser. Ausscheidung aus: 2157845 - Google Patents
Spritzgießfähige feuerfeste Materiaimischung und Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Gegenständen aus dieser. Ausscheidung aus: 2157845Info
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Description
2 168
Weichmacher schneller verdampfte, als der Dampf iurch die Poren der feuerfesten Gegenstände verichwinden
konnte. Anderenfalls wurden die Oegercitärvdc
brechen und blasig werden bzw. Blasen bilden, /^uch bestand eine Neigung zur Verformung. Die j
Trocknungsstufe nahm gewöhnlich 70 Stunden oder mehr in Anspruch, was ebenfalls einen r.ehr erhehüehen
Nachteil darstellte.
Eine Verbesserung der obigen Masse bestand gemaC dem in der USA.-Patentschrift 3 234 30S in Spalte I. ίο
Zeile 46 bis Spalte 2, Zeile 4, abgehandelten Stand der Technik in der Zugabe eines hitzehärtbaren Havzmaterials,
wie von Schellack. Der Zweck des Schellackes oder anderen hitzehärtbaren Materials war die
Ausbildung e.'ner Vorbindung, welche an den geformten Gegenstand eine ausreichende Festigkeit verleihen
würde, so daß die Trocknungsstufe schneller als in der Vergangenheit durchgeführt werden könnte. Bei
Verwendung einer derartigen Masse wurde die Trocknungszeit auch nur auf etwa 24 Stunden verringert, ao
Auch diese Masse hatte wie die vorher erörterte den sehr erheblichen Nachteil, daß die aus ihr hergestellten
Gegenstände einer sehr wesentlichen Schrumpfung und einem damit verbundenen Brechen unterlagen.
Zur Vermeidung dieses Nachteiles wurde in der USA.-Patentschrift 3 234 308 von der Verwendung von
thermoplastischen Bindemitteln, insbesondere von
Äthylcellulose, abgeraten. '
Eine aus der USA.-Patentschrift 3 234 308 ab Spalte 2, Zeile 15, bekannte andere zum Spritzgießen
verwendete herkömmliche feuerfeste Materialmischung bestand im wesentlichen aus einem gepulverten feuerfesten
Material, einem organisch« Bindemittel mit hohem Dampfdruck im festen Zustand, beispielsweise
Naphthalin, p-Dichlorbenzol und Campher, sowie entweder einem kolloidalen keramischen Material cnier
einem hitzehärtbaren Harz, wie Schellack bzw. Siliconharzer.. Das organische Bindemittel mit hohem Dampfdruck
im festen Zustand wurde zur Erreichung der Spritzgießbarkeit zugesetzt. Wegen des hohen Dampfdruckes
des organischen Bindemittel-; im festen Zustand war die zum Trocknen der Gegenstände nach
dem Formen erforderliche Zeit verringert. Das kolloidale keramische Material und/oder das hitzehärtbare
Harz wurde in die Masse im Bestreben eingearbeitet, das Problem des »Ausblühens« während des Spritzgießens
zu beheben, was jedoch nicht gelang. Ein sehr erheblicher Nachteil als Folgü davon war die sehr
geringe Festigkeit der aus einer solchen Masse hei gestellten Gegenstände. Die Bezeichnung »Ausblühen«
bezieht sich auf die Ausscheidung des organischen Bindemittels unter Druck, wobei eine an keramischem
Materia1 reiche Mischung mit zur Ermöglichung eines erfolgrei :hen Spritzgießens nicht ausreichenden plastischen
Fließeigenschaften übrigblieb. Trotz der Zugäbe des kolloidalen keramischen Materials oder
hitzehärtbaren Harzes blieb das Ausblühen ein dauerndes Problem beim Spritzgießen von feuerfesten
Materialmischungen mit einem Gehalt an einem organischen Bindemittel mit hohem Dampfdruck im
festen Zustand.
Eine der obigen Mischung ähnliche andere aus den USA.-Patentschriften 3 346 680 und 3 330 892 bekannte
Masse enthielt dasselbe organische Bindemittel mit hohem Dampfdruck, welches aus den geformten
Gegenständen heraussublimiert weiden konnte, ein organisches Entflockungs- bzw. Dispergiermittel und
eine geringe Menge eines zweiten Bindemittels, welches im Restreben, die Grünfestigkeit zu verbessern, so daß
die geformten Gegenstände vor dem Sintern ohne Beschädigung gehandhabt werden konnten, vorgesehen
war. Die in der Masse zur Verleihung dar Griinfestigkeit
verwendeten speziellen Materialien waien Carnaubawachs,
Poiymethacryisäureäthyiesterharz, Pclyäthylenglykole,
Polyvinylacetatharz, Mikrowachse, Styrolharze,
Chlornaphthalin und Polyvinylalkoholharz. Diese Masse unterlag wie die >.'c.rht*r beschriebene
dem Ausblühen während des Spritzgießens. Ein .inderer
Nachteii beruhte wiederum auf der verhältnismäßig geringen Festigkeit und Härte der Gegenstände
sowohl vor als auch n"ch der Sublimation. Die speziellen
Bindemittel, welche verwendet wurden, ergaben nicht die Festigkeit und Härte, die notwendig ist, un
dem Brechen und der Beschädigung während der Handhabung zu widerstehen.
Ferner sind aus den USA.-Patentschriften .? 790 722, 2 886 869 und 3 005 244 Massen, bestehend im wesentlichen
aus einem gepulverten feuerfesten Material und einem oder mehreren nicht sublimierbaren Bindemitteln
in einem flüssigen Träger, bekannt, wobei ein sublimierbares Bindemittel nicht vorgesehen war, weswegen
es schwierig war, mit ihnen überhaupt eine zum Spritzgießen ausreichende Fließfähigkeit zu erreichen,
und sie langsam erhitzt werden mußten, um das Auftreten von Rissen bzw. Sprüngen und einer Blasenbildung
zu verhindern, wobei die so hergestellten Gegenstände dennoch nicht zufriedenstellend waren.
Es ist also festzustellen, daß es mit keiner der bekannten Massen vollkommen gelungen ist, das Ausblühen
zu verhindern.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Ausblühen bei spritzgießfähigen feuerfesten Massen zu verhindern
und dadurch die Festigkeit der daraus hergestellten Gegenstände sehr zu erhöhen.
Gegenstand der Erfindung ist eine spritzgießfähige feuerfeste Materialmischung, bestehend im wesentlichen
aus einem gepulverten feuerfesten Material als Hauptbestandteil, einem sublimierbaren Bindemittel,
welches bei Raumtemperatur ein fester Stoff ist, die Fähigkeit, durch Erhitzen geschmolzen und durch
Kühlen wieder zum Festwerden gebracht werden zu können, hat, einen Dampfdruck von mindestens
0,1 mm Hg beim Tripelpunkt unter normalem Atmosphärendruck von im wesentlichen 1 Atm aufweist und
einen Siedepunkt von nicht mehr als etwa 2500C hat,
und einem mit dem sublimierbaren Bindemittel mischbaren nicht sublimierbaren Bindemittel, welches bei
Raumtemperatur ein fester Stoff ist und die Fähigkeit, durch Erhitzen geschmolzen und durch Kühlen wieder
zum Festwerden gebracht werden zu können, hat, welche Materialmischung dadurch gekennzeichnet ist,
daß das nicht sublimierbare Bindemittel, welches in einer Menge von mindestens 0,8 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, vorliegt, ein solches mit einem Gehalt an 4,5 bis 100 Gewichtsprozent
einer niederen Alkylcellulose, Vorzugs weise Äthylcellulose, ist, wobei die niedere Alkylcellulose
in einer Menge von mindestens 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung,
vorliegt.
Das nicht sublimierbare Bindemittel ist mit dem sublimierbaren Bindemittel mischbar, wenn es im
fließfähigen Zustand ist, hat die Fähigkeit, zur Verleihung von Festigkeit an die aus der Mischung geformten
Gegenstände gehärtet werden zu können, vorzugsweise bei Raumtemperatur, und weist einen zum
Intakthalien der Gegenstände durch es während der
Sublimation des sublimierbaren Bindemittels ausreichend niedrigeren Dampfdruck als der des subiimierbaren
Bindemitteis auf.
Durch sublimierbare Bindemittel außerhalb der erfindungsgemäßen Festlegung können die vorteilhaften
Ergebnisse nach der Erfindung nicht erreicht werden. So wäre im Falle von sublimierbaren Bindemitteln
mit einem Dampfdruck von weniger als Q1I mm Hg beim Tripelpunkt unter normalem Atmesphärendruck
die zur Sublimation erforderliche Zeitdauer unannhembar lang. Solche Bindemittel müßten
zu ihrem Verdampfen einem zu starken Erhitzen unterworfen werden, und dies würde zur Verformung und
zum Brechen der erhaltenen feuerfesten Gegenstände, wie Kerne, führen.
Die Begriffe »sublimierbares Bindemittel« und
»nicht sublimierbares Bindemittel« umfassen jeweils auch Mischungen von Materialien, die den obigen
Festlegungen genügen. ao
Die erfindungsgemäße feuerfeste Mater.almischung eignet sich hervorragend zum Spritzgießen, wobei im
Gegensatz zu den bekannten Massen kein Ausblühen auftritt und die aus ihr hergestellten Gegenstände eine
überlegene Festigkeit aufweisen.
Die Bindemittel sind vorzugsweise organische Verbindungen. Diese haben den Vorteil, daß aus ihnen ein
Kohlenstoffskelett entsteht. Das nicl.t sublimierbare Bindemittel soll vorzugsweise einen höheren Schmelzpunkt
haben als das sublimierbare Bindemittel Vorteilhafterweise
hat das sublimierbare Bindemittel einen Tripelpunkt über der normahn Raumtemperatur.
Solche bevorzugte sublimierbare Bindemittel haben den speziellen Vorteil, daß sie nicht unter Raumtemperatur
gekühlt werden müssen, um das sublimierbare Bindemittel ohne mit schwerwiegenden
Nachteilen, insbesondere einer Verformung, verbundenes Durchlaufen der flüssigen Phase unmittelbar aus
der festen Phase in die Dampfphase zu überführen, ' d. h. zu sublimieren. Besonders bevorzugte Materialien
haben einen Dampfdruck von mindestens 0,1 mm Hg bei normaler Raumtemperatur und normalem Atmosphärendruck
von im wesentlichen 1 Atm und einen Siedepunkt von nicht mehr als etwa 2000C. Derartige
besonders bevorzugte sublimierbare Bindemittel haben den speziellen Vorteil, daß sie von den Gegeständen,
wie Kernen, bei normaler Raumtemperatur, d. h. ohne Erhitzen leicht wegsublimiert werden können, wodurch
die Gefahr der Verformung der Gegenstände, wie Kerne, durch übermäßiges Erhitzen vermieden wird.
Soweit neben der niederen Alkylcellulose bzw. den niederen Alkylcellulosen 1 oder mehr andere nichi
sublimierbare Bindemittel vorliegen, sind diese vorteilhafterweise·
Harz- bzw. Kunststoff materialien.
Der Gesamtbindemittelgehalt (sublimierbare und nicht sublimierbare Bindemittel) kann von etwa 10
bis 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise von etwa 20 bis
30 Gewichtsprozent, der Mischung variieren. Die Menge des sublimierbaren Bindemittels soll mindestens
die Hälfte des Gesamtbindemittelgehaltes betragen, und sie ist im allgemeinen mindestens 80% des
Gesamtbindemittelgehilts. Vorteilhafterweise liegt das sublimierbare Bindemittel in einer Menge von 10 bis
35 Gewichtsprozent dir Mischung vor, wobei ein ganz
besonders bevorzugter Bereich etwa 18 bis 25 Ge-Wichtsprozent der Mischung ist. Vorteilhafterweise
liegt das nicht sublimierbare Bindemittel in einer Menee von 0,8 bis 1! Gewichtsprozent der Mischung
vor, wobei ein ganz besonders bevorzugter Bereich etwa 2 bis 5,5 Gewichtsprozent der Mischung ist.
Im allgemeinen ist die Menge des nicht sublimier baren Bindemittels nahe der unteren Grenze ihres
Bereiches, wenn der Gehalt am sublimierbaren Bindemiiiel
nshe der oberen Grenze seines Bereiches ist. Die Mindestmenge des nicht sublimierbaren Bindemittels
ist diejenige, welche erforderlich ist, um den Kernen bzw. anderen Gegenständen eine Festigkeit zu
verleihen, die dafür ausreicht, daß diese nach dem Formen mit Erfolg gehandhabt werden können. Es
können höhere Mengen erwünscht sein, um den Gegenständen, wenn sie anschließend imprägniert werden,
eine besondere Festigkeit zu verleihen, oder die Spritzfähigkeit bzw. plastischen Fließeigenschaften der Mischung
so zu modifizieren, daß Formarbeitsgänge erleichtert werden. Ein Gehalt am sublimierbaren
Bindemittel nahe seiner unteren Grenze wird im allgemeinen in Verbindung mit den dichteren feuerfesten
Materialien verwendet, und ir.· solchen Mischungen ist es im allgemeinen erforderlich, laß die Menge des
nicht sublimierbarcn Bindemittels in oder über der Mitte ihres Bereiches ist, um eine ausreichende Fließfähigkeit
für Formarbeitsgänge vorzusehen. Ein Gehalt am sublimierbaren Bindemittel nahe seiner oberen
Grenze wird im allgemeinen in Verbindung mit den leichteren feuerfesten Materialien verwendet oder
dann, wenn sehr fließfähige Mischungen für besondere Formarbeitsgänge erwünscht sind.
Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung werden aus den erfindungsgemäßen feuerfesten
Materialmischungen feuerfeste Gegenstände, insbesondere Kerne, in der Weise hergestellt, daß
nach dem Formen des Gegenstandes, de"m Abbinden der Form und dem Wegsubliinieren des sublimierbaren
Bindemittels die Form imprägniert und das Imprägniermittel gehärtet wird. Das Imprägnieren kann durch
zumindest teilweises Imprägnieren der Porenstruktur der Gegenstände mit einem Imprägniermittel, bestehend
im wesentlichen aus einem Bindemittel für feuerfeste Materialien in einer Trägerflüssigkeit, durchgeführt
werden. Im einzelnen ist dieses Verfahren in der deutschen Auslegeschrift 21 57 845 beschrieben.
Die Herstellung von feuerfesten Gegenständen, insbesondere Kernen, aus den erfindungsgemäßen feuerfesten
Materialmischungen kann auch in der Weise durchgeführt werden, daß nach dem Formen des Gegenstandes,
dem Abbinden der Form und dem Wegsublimieren des sublimierbaren Bindemittels die Form
"hne Imprägnierung lediglich zum Sintern des feuerfesten
Materials erhitzt wird.
Die als niedere Alkylcellulose bevorzugte Äthylcellulose
ist ein Äthyläther von Cellulose, in welchem einige bzw. alle der ersetzbaren OH-Gruppcn der
Anhydroglucoseeinheiten der Cellulosekette durch Äthoxygruppen ersetzt sind. Bei Handelspnxiukten
sind im allgemeinen durchschnittlich etwa 2,15 bis 2,60 der 3 ersetzbaren OH-Gruppen jeder Anhydroglucoseeinheit
substituiert, und solche Produkte sind für die Zwecke der Erfindung gut geeignet. Beispielsweise ist
ein spezielles Handelsprodukt, welches sich als zufriedenstellend en,vies, ein solches mit einer Viskosität
von 20 cP. Die Äthylcellulose ist mit den verschiedenen bei der Herstellung der feuerfesten Materialmischungen
verwendeten sublimierbaren Bindemitteln verträglich und geht bei niedrigen Temperaturen rasch in
Lösung. Dies erleichtert die Herstellung der feuerfesten Materialmischungen und vermindert Verluste
im flüchtigen subiimierbaren Bindemittel während der
Herstellung, wodurch besser übereinstimmende Ergebnisse erzielt werden. Als weiteres Beispiel für die niederen
Alkylcellulosen in den erfindungsgemäßen feuerfesten Materlaimischungen sei Methyicellulose genannt.
Hs wurde festgestellt, daß die Zugabe von Athylceilulose
bzw. anderen niederen Alkylcellulosen /.u
einer feuerfesten Materialmischung, welche ein sublirnierbares
Bindemittel mit hohem Dampfdruck enthält, bezüglich der Verhinderung des Ausbluhens d. h.
der Ausscheidung des sublimierbaren Bindemittels unter Druck während des Spritzgießens überlegen
wirksam ist. Neben der Verhinderung des Ausblühen* des sublimierbaren Bindemittels während des Spntzaieüens
erwiesen sicn die Äthyjceilulose und anderen
■•nederen Alk·.kellulosen als sehr wirksam hinsichtlich
■ler Hrh'ihuny der !-"estigkeit und Härte der geformten
Gegen 'ande vor 'ieren Weiterberianuluns. Beispielsweise
zeigten ;in aus einer feuerfesten Mates !-"!mischung
mit einem Gehalt an Athylcellulose gefonr!en Proben
durchgeführte Bruchfestigkeit*- b/.w. 'iiegetestittkeits-'■ersuche
eine 76''.',ige Erhöhung des iurehschnittiichen
Bruchmoduls τη Vergleich /u ι' jben. die aus
derselben Masse, jedoch mit dem t unterschied, daß die
■■\thylceilulose durch <;in Siliconln·.;/ ersetzt Aar, hergestellt
waren. Diese von der Äthylceilulose bzw. anderen 'liederen Alkylcellulosen herrührende erhöhte Festigkeit
gestattet häufig ein früheres Ausdrücken und eine "äschere Handhabung der spntzgegossenen Gegenstände
als in der Vergangenheit, woiinrcn die Dauer
icj I-ormvorganges verkürzt wi. Wie es oben erläutert
'■-'. wirken also Athylcellulose und andere niedere
Aikylcelluiosen im Sinne der Verhinderung des Ausbiühens
des sublimierbaren Bindemittels "nter Druck
während des Spritzgießens sowie der Verbesserung der Griinfestigkcit und Härte der geformten Gegenstände.
Wenn Äthylcellulose als einziges nicht sublimierbares Bindemittel verwendet wird, ist eine Menge von mindestens
0.8 Gewichtsprozent als notwendig anzusehen, und diese stellt dann die untere Grenze für den Gehalt
am nicht sublimierbaren Bindemittel dar. Wenn das nicht sublimierbare Bindemittel ganz aus Athylcelluiose
besteht, ist im allgemeinen ein Gehalt von etwas mehr als die angegebene untere Grenze, d. h. 0,8 Gewichtsprozent
wünschenswert. Die durch die Äthylcellulose bzw. andere niedere Alkylcellniosen an die
geformten Gegenstände verliehene bessere Festigkeit ist derart, daß sie statt der bevorzugten Imprägnierung
mit einem Verstrammungs- und Härtemittel zum Sintern
des feuerfesten Materials erhitzt werden können, ohne den vielen bisher mit dem Erhitzen von aus herkömmlichen
feuerfesten Materialmassen hergestellten feuerfesten Gegenständen verbundenen Nachteilen zu
begegnen.
Aus den erfindungsgemäßen feuerfesten Massen hergestellte Gegenstände, wie Kerne, weisen die hohe
Festigkeit und Härte auf, welche notwendig sind, um dem Brechen und der Beschädigung während der
Han .labung, des Transportes, der Wachsspritzgießarbeitsgänge
und anderer Arbeitsgänge zu widerstehen, und ergeben ausgezeichnete Gußoberflächen.
Andere Vorteile und ein näheres Verständnis der Erfindung ergeben sich aus der folgenden susführHchen
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung unter besonderer Berücksichtigung der
Herstellung von Kernen, die erfinuungsgemäßen feuerfesten Massen sind jedoch wie bereits erwähnt
auch zur Herstellung von anderen feuerfesten Gegenständen mit gutem Erfolg anwendbar. Beispiele hierfür
sind feuerfeste Gießformen, Tiegel, elektrische Isolatoren und Werkzeughalter. So wurden Werkzeughalter
beispielsweise unter Verwendung einer feuerfesten Materialmischung mit einem Gehalt an 95% Aluminiumoxyd
erfindungsgemäß hergestellt, und sie können unter anderem bei speziellen Lötarbeitsgängen eingesetzt
werden.
Zur Herstellung von feuerfesten Kernen oder anderen feuerfesten Gegenständen wird zunächst eine formbare
bzw. formpreßbare Mischung, bestehend im wesentlichen aus dem gepulverten feuerfesten Material
als Hauptbestandteil, dem sublimierbaren Bindemittel und dem nicht sublimierbaren Bindemittel, hergestellt.
F.s kann jedes der feuerfesten Materialien, weiche ?ur
Herstellung von keramischen Kernen herkömmlicherweise
verwendet werden, zur Herstellung der Mischung verwendet werden. Typische feuerfeste Materialien
unifassen geschmolzenes Siüciumdioxyd bzw. Hart-
■io fciierporzellan. kristallines Siiiciumdioxyd. Zirkon bzw
Zirkon-.'.likat. Zirkondioxyd, Aluminiumoxyd, CaI-cunvirkonai,
verschiedene Aluminiumsilikate und Tricalciumphosphat.
VvV; bereits erwähnt wurde, ist in der Mischung ein
iub'iimicrbares Bindemittel enthalten, so daß durch
Subl.rr.ieren des Bindemittels von einem aus der Mischung
geformten Kern eine poröse Struktur erzeugt werden kann. Die eriindungsgemäß festgelegten sublimierbaren
Bindemittel haben einen ausreichend hohen Dampfdruck, so daß sie bei einer Temperati1' unterhalb
ihres Erweichungspunktes und unterhalb des Erweichungspunktes des nicht sublimierbaren Bindemittels
sublimiert werden können. Es wurde festgestellt, daß Materialien mit einem Dampfdruck von
mindestens 0.1 mm Hg beim Tripelpunkt unter normalem Atmosphärendruck von den geformten Kernen
während einer vernünftigen Zeitdauer entweder durch nur mäßiges Erhitzen oder ohne jegliches Erhitzen
sublimiert werden können. Die sublimierbaren Bindemittel sind bei Raumtemperatur feste Stoffe, um die
Notwendigkeit des Kühlens zur Herbeiführung des Festwerdens zu vermeiden.
Beispielhafte sublimierbare Bindemittel umfassen aliphatische sowie substituierte und nicht substituierte
+5 aromatische Verbindungen. p-Dichlorbenzol ist eine
besonders gut geeignete Verbindung, welche einea passend niedrigen Schmelzpunkt, gute Formeigenschaften,
einen niedrigen Preis und die Fähigkeit, von geformten Kernen leicht sublimiert werden zu können.
hat. Andere Beispiele für Materialien, welche sich als zufriedenstellend erwiesen, sind Urethan (Carbaminsäureäthylester),
Acetamid, Naphthalin, Benzoesäure, Phthalsäureanhydrid, Campher, Anthracen und p-Chlorbenzaldehyd.
Weitere Beispiele für Materialien, welche ähnliche Eigenschaften aufweisen und verwendbar
sind, sind l-Brom-4-chlorbenzol, p-Dimethoxybenzol,
p-Dibutoxybenzol und Crotonsäure. Die Dampfdrücke von Materialien wie p-Dichlorbenzol,
Urethan, Acetamid, Campher und Naphthalin sind dafür ausreichend hoch, daß diese Materialien bei
Raumtemperatur unter normalem Atmosphärendruck oder unter Drücken unterhalb des Atmosphärendruckes
subtimiert werden können. Materialien wie Phthalsäureanhydrid, Benzoesäure und Anthracen haben bei
Raumtemperatur einen niedrigeren Dampfdruck und sind zwar für die Zwecke der Erfindung brauchbar,
erfordern jedoch ein Erhitzen zur Erleichterung der Sublimation.
409 507/238
ίο
Eine erste Wirkung des nicht sublimierbaren Binde- Bindemittel in dieser Weise innerhalb einer vernunfmittels
ist wie bereits erwähnt das Intakthalten der tigen Zeitdauer abgegeben werden. Vorzugsweise wird
Kerne wenn das sublimierbare Bindemittel entfernt jedoch die Sublimation durch Aussetzen der Gegenist
Spezielle Beispiele für brauchbare Harze, eine für stände einem partiellen Vakuum, wie durch Einbringen
die erfindungsgemäßen feuerfesten Massen bevorzugte 5 der Gegenstände in eine an eine Vakuumpumpe an-GruDDe
von gegebenenfalls zusätzlich zur niederen geschlossene Kammer oder durch mäßiges Erhitzen
Alkvlcellulose bzw zu den niederen Alkylcellulosen der Gegenstände oder durch eine Kombination des
vorlegenden nicht sublimierbaren Bindemitteln, sind mäßigen Erhitzens und des Anlegens eines partiellen
Dolvmerisierte Harze bzw. polymerisiertes Kolopho- Vakuums, erleichtert.
nium hydrierte Harzester bzw. Ester von hydriertem io Nach der Entfernung des sublimierbaren Bmdemit-KoloDhonium
Erdölkohlenwasserstoffharze. Cuma- tels können die geformten Gegenstande erhitzt und
ron/Inden-Harze, Estergummis bzw. Harzester, Poly- gesintert werden. Die Erhitzungs- und Kuhltemperaterpenharze
niedermolekulare Styrolpolymerhar/e, türen sowie die Erhitzungs- und Kühlzeiten sind die
Chlorpolyphenylharze, Gilsonit, Abietinsäure, Schel- für das in der Masse verwendete spezieile gepulverte
lack und Siliconharze. Beispiele für brauchbare Kunst- 15 feuerfeste Material üblicherweise verwendeten. Typische
Stoffmaterialien als andere für die erfindungsgemälJen Sintertemperaturen sind über 10930C.
feuerfesten Massen bevorzugte Gruppe von gegebenen Als andere Möglichkeit können die Poren der feuer-
falls zusätzlich zur ebenfalls den Kunststoff materialien festen Gegenstände, wie Kerne, unter Vermeidung
angehörenden niederen Alkylcellulose bzw. zusätzlich jeglichen Sinterungsarbeitsganges nach der Sublimation
zu den niederen Alkylcellulosen vorliegenden nicht ao zumindest teilweise mit einem Verstrammungs- und
sublimierbaren Bindemitteln sind Polystyrol, Poly- Härtemittel imprägniert werden, und danach kann
vinylacetat und Polyvinylalkohol. das Imprägniermittel gehärtet werden. Die zum Im-
Das Vermischen des gepulverten feuerfesten Ma- prägnieren verwendeten Materialien sind irgendwelche
terials und der Bindemittel kann durch irgendeine der bei Präzisionsgießverfahren üblicherweise verwcneeeignete
Verfahrensweise durchgeführt werden. Bei- 25 deten Bindemittel für feuerfeste Materialien in einer
spielsweise wenn die bevorzugten Materialien ver- Trägerflüssigkeit. Derartige Bindemittel zeichnen sich
wendet werden, können die Bindemittel in einem durch die Fähigkeit, unter Bildung einer anhaltenden
geeigneten Mischer erhitzt und miteinander vermischt bzw. stetigen, vorzugsweise nicht kristallinen Bmwerten
und das gepulverte feuerfeste Material kann dungsstruktur getrocknet, chemisch geliert bzw. abgezur
Mischung zugegeben werden, bis diese die für den 30 schieden zu werden, wodurch die Härtung erreicht
anschließenden Formarbeitsgang erwünschte Kon- werden kann, aus. Die Abscheidung des. Imprägniersistenz
hat Gegebenenfalls kann das feuerfeste Ma- mittels kann beispielsweise durch Gefrierenlassen desterial
vor der Zugbabe desselben zu den vermischten selben in den Poren des Gegenstands bewerkstelligt
Bindemitteln erwärmt werden. Die entstandene Mi- werde- D.ie Bindemittel für feuerfeste Materialien
schung kann noch warm geformt oder erstarren ge- 35 können entweder als solche vom kolloidalen Typ oder
lassen und danach für den Kernformarbeitsgang ge- als solche vom Lösungstyp eingestuft werden,
schmolzen werden. Die Erfindung wird an Hand der folgenden nicht
Danach kann das Formen bzw. Formpressen von als Beschränkung aufzufassenden Beispiele näher erKernen
oder anderen Gegenständen aus der feuer- läutert, wobei die Prozente Gewichtsprozent.? sind,
festen Mischung erfolgen. In einer bevorzugten Aus- 40 soweit nichts anderes angegeben ist.
führungsform der Erfindung werden Kerne rasch und
unter geringem Aufwand durch Spritzgießen unter Beisoiel 1
Verwendung von herkömmlichen Kunststoffspritzgieß- v
maschinen geformt. Für die Zwecke des Spritzgießens Es wurde eine Charge der folgenden Zusammenwird
die wie oben beschrieben hergestellte Kern- 45 setzung für Kerne hergestellt:
mischung gekühlt und gekörnt bzw. zu Körnchen 74,6 Gewichtsprozent feuerfeste Material-
vermahlen, wie durch Rühren der Schmelze, während mischung,
sie sich zum Erstarren abkühlt, und die Körner bzw. 21>0 Gewichtsprozent p-Dichlorbenzol,
Granulate werden in die Spritzgießmaschine in her- 34 Gewichtsprozent Schellack,
kömmlicher Weise eingefüllt. Die feuerfeste Material- 50 !0 Gewichtsprozent Äthylcellulose
mischung kann auch bei irgendeinem der anderen (Viskosität: 10 cP).
Wohlbekannten Verfahren zum Formen von Kernen
und anderen feuerfesten Gegenständen verwendet Die feuerfeste Materialmischung bestand aus den
werden. Derartige Altematiwerfahren umfassen bei- folgenden Bestandteilen:
spielsweise das Gießen, Preßspritzen und Strang- 55 58,8 Gewichtsprozent Zirkon pressen. . (mit einer Teilchengröße von 0,044 mm),
Anschließend kann das sublimierbare Bindemittel 392 Gewichtsprozent geschmolzenes Silicium-
von den geformten Gegenständen entfernt werden. dioxyd (99% mit einer Teilchengröße untei
Ein hervorstechender Vorteil der erfindungsgemäßen 0074mnij750,^einerTeilchengrößeuntei
feuerfesten Massen besteht darin, daß das sublimier- 60 Q(m mm^
bare Bindemittel so sublimiert werden kann, daß in 2,0 Gewichtsprozent Nephelinsyenit
den geformten Gegenständen nur eine sehr geringe
Schrumpfung auftritt, selbst wenn das sublimierbare Die Charge fur Kerne wurde in der Weise herge-
Bindemittel in großen Mengen vorliegt. Viele der stellt, daß zunächst die feuerfesten Materialpulvei
brauchbaren sublimierbaren Bindemittel neigen zum 65 miteinander vermischt wurden und dann die feuer
Entweichen aus den geformten Gegenständen beim feste Materialmischung auf etwa 93 °C erwärmt wurde
Stehen unter Raumbedingungen. Im Falle von sehr Das p-Dichloibenzol, der Schellack und die Äthyl
dünnen Gegenständen kann das gesamte sublimierbare cellulose wurden getrennt geschmolzen und vermischt
11 7 12
und alle Bestandteile wurden unter Verwendung eines gegossen. Die Kerne wurden von den Gußstücken in
Mischers mit einem Rührer des »Schlagtyps« vereinigt. einem geschmolzenen Ätzalkalibad entfernt.
Die Charge für Kerne wurde durch Kühlen bis zum Die Kerne arbeiteten in völlig zufriedenstellender
Erstarren unter fortgesetztem Rühren gekörnt. Weise und ergaben Gußstückoberflächen, welche
Es wurde eine Anzahl von Kernen für technische 5 gleichwertig wie oder besser als die gegen die kerami-
Teile aus ner Charge für Kerne unter Verwendung sehen Formschalen erzeugten Gußstückoberflächen
einer Standardkunststoffspritzgießmaschine geformt. waren.
Die Maschine war vom Kolbentyp mit horizontalem R . 19
Spritzen und vertikalem Formöffnen und -schließen. Beispiel 2
Das Spritzen des Kernmaterials erfolgte längs der 10 Es wurde eine Charge dev folgenden Zusammen-
Trennfuge. Die Spritzbedingungen waren wie folgt: setzung für Kerne hergestellt:
Zylindertemperatur 82°C 75 Gewichtsprozent feuerfeste Materialmischung,
Düsentemperatur 820C 21 Gewichtsprozent p-Dichlorbenzol,
Spritzdauer 6 Sekunden 4 Gewichtsprozent Äthylcellulose
Dauer des Spritzgieß- l5 (Viskosität: 20 cP).
Vorganges 12 bis 60 Sekunden je ^c <
* w ■ 1 · 1 u ♦ a j
nach der Kerngröße Dle feuei"feste Matenalmischung bestand aus den
Spritzdrücke 84 bis 119 kg/cm2 folgenden Bestandteilen:
je nach der Form des 59 Gewichtsprozent Zirkonmehl (45% mit einer
Kernes; ao Teilchengröße über 0,044 mm),
_ , · » ..... . . , 39 Gewichtsprozent geschmolzenes Siliciumdioxyd
Es war kein Ausblühen zu beobachten. {my Jx einer Teilchengröße unter 0,074 mm
λ au π"», EntferTg des P-DK*lorbenzols ?5 ^ einer Teilch 6 öße unter ^044 mm)
wurde durch Einbringen der spritzgegossenen Kerne 2 Qewichtsprozent Nephelinsyenit.
in eine Vakuumkammer unter einem verminderten 25
Druck von etwa 686 mm Hg Atmosphärenunterdruck Die Charge für Kerne wurde in der Weise hergestellt,
während einer zur Entfernung im wesentlichen des daß zunächst die feuerfesten Materialpulver miteingesamten
sublimierbaren Bindemittels geeigneten Zeit- ander vermischt wurden und dann die feuerfeste Madauer
durchgeführt. Die Dauer der Entfernung des terialmischung auf etwa 93 0C erwärmt wurde. Das
sublimierbaren Bindemittels variierte von 4 bis 10 Stun- 30 p-Dichlorbenzol wurde geschmolzen, und die Äthylden
je nach den Größen und Formen der Kerne. cellulose wurde in ihm gelöst. Alle Bestandteile wurden
Nach der Beendigung des Sublimationsarbeitsganges unter Verwendung eines Mischers mit einem Rührer
wurden die Kerne unter Vakuum mit: einem wäßrigen des »Schlagtyps« vereinigt. Die Charge für Kerne
kolloidalen Silicasol imprägniert. Das Sol war ein wurde durch Kühlen bis zum Erstarren unter fortge-
»eine feine Teilchengröße aufweisendes« Sol mit einem 35 setztem Rühren gekörnt. Als andere Möglichkeit
Gehalt an 30 Gewichtsprozent kolloidalen Silicium- konnte die Mischung zu Platten gegossen werden,
dioxydteilchen mit einem Teilchendurchmesser von welche gekühlt und dann in einem getrennten Arbeitsetwa
7 bis 8 ΐημ. Die Imprägnierdauer variierte von gang zerkleinert wurden.
45 bis 60 Minuten. Anschließende Versuche zeigten, Es wurde eine Anzahl von Kernen für technische
daß viel kürzere Imprägnierzeiten brauchbar und oft 40 Teile aus der Charge für Kerne unter Verwendung
bevorzugt sind. So wenig wie 2 Minuten sind oft aus- einer Standardkunststoffspritzgießmaschine des KoI-reichend,
und es kann sogar eine kürzere Dauer für bentyps mit horizontalem Spritzen und vertikalem
sehr kleine Kerne brauchbar sein. Formöffnen und -schließen geformt. Die Spritztempe-
Nach dem Imprägnieren wurden die Kerne rasch ratur betrug etwa 680C, und die Spritzdrücke betrugen
in Wasser gespült und in das Gefrierfach eines Stan- 45 35 bis 49 kg/cm2 je nach der Form des Kernes, obwohl
dardhaushaltskühlschrankes eingebracht, bis sie hart- auch höhere Drücke zufriedenstellend angewandt wergefroren
waren. Dann wurden die Kerne entfernt und den konnten, wobei kein Ausblühen zu beobachten
auftauen gelassen und in einem gelinden Luftstrom war.
getrocknet. Die Kerne waren unmittelbar nach dem Das p-Dichlorbenzol wurde von den Kernen untei
Trocknen gebrauchsfertig, sie konnten jedoch gege- 50 Vakuum bei Raumtemperatur wie im Beispiel 1 ent
benenfalls auch unbegrenzte Zeiträume vor dem Ge- fernt. Nach der Beendigung des Sublimationsarbeits·
brauch gelagert werden. ganges wurden einige der Kerne in der im Bsispiel 1
Die Kerne wurden auf zweierlei Art in entfernbare beschriebenen Weise durch Imprägnieren mit wäßri
Modelle eingebaut. Einfache Kerne wurden unmittel- gem kolloidalem Silicasol und darauffolgendes Spülen
bar in öffnungen in den Modellen eingesetzt. In Fäl- 55 Gefrierenlassen und Auftauen behandelt. Anden
len, in welchen dies nicht möglich oder nicht erwünscht Kerne wurden statt der Imprägnierung gesintert. De
war, wurden die Kerne in die Modellspritzgießform Sinterungsarbeitsgang wurde durch Erhitzen der Kerni
eingesetzt, und es wurde Wachs um die Kerne gespriizt. auf eine Temperaturvon 1093 bis 126O°Cdurchgeführt
Die die Kerne aufweisenden Modelle wurden zu Bau- Alle Kerne wurden in entfernbare Modelle eingebaut
men des bei der Herstellung von keramischen Schalen- 60 welche zu zur Herstellung von keramischen Schalen
gießformen üblicherweise verwendeten Typs zu sam- gießformen verwendeten Bäumen iusammengebau
mengebaut, und die Bäume wurden nach der normalen wurden. Es wurden zur Erzeugung von Gußstückei
Praxis bei keramischen Schalengießformen behanJdt. verschiedene geschmolzene Stahllegjeningen in di
Die keramischen Schalengießformen wurden auf Formen gegen die Kerne gegossen, und die Kerne wur
Temperaturen von 871 bis 1093 0C erhitzt, und ■» wur- 65 den dann von den Gußstücken in einem geschmolzene
den zur Erzeugung von Gußstücken verschiedene ge- Ätzalkalibad entfernt.
schmolzene Stahllegierungen in die Formen bei Tem- Es wurden ähnlich gute Ergebnisse wie im Beispiel
Deraturen von 1593 bis 1649 0C gegen die Kerne erhalten.
Es wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise und unter den im Beispiel 1 beschriebenen Eedingungen
eine Charge für Kerne hergestellt und Kerne spritzgegossen, wobei kein Ausblühen zu beobachten
war. Die Charge hatte die folgende Zusammensetzung:
21 Gewichtsprozent p-Dichlorbenzol,
0.4 Gewichtsprozent Schellack,
1 Gewichtsprozent Äthylcellulose
0.4 Gewichtsprozent Schellack,
1 Gewichtsprozent Äthylcellulose
(Viskosität: 2OcP),
74,6 Gewxhtsprozent feuerfeste Materialmischung.
Die feuerfeste Materialmischung bestand aus den folgenden Bestandteilen:
58.2 Gev.ichtsprozent Zirkonpuiver imit einer
Teilchengröße von 0,044 mm),
38.8 Gewichtsprozent geschmolzenes Silicium-
38.8 Gewichtsprozent geschmolzenes Silicium-
dioxydpulver (99 n n mit einer Teilchengröße
unter 0.074 mm, 75 '"„ mit einer Teilchengröße
unter 0,044 mm),
3 Gewichtsprozent Nepheiinsyenit.
3 Gewichtsprozent Nepheiinsyenit.
Das sublimierbare Birkknittel wurde in einer bei
Raumtemperatur arbeitenden Vakuumkammer entfernt. Dann wurden die Kerne 5 Minuten lang unter
Vakuum mit einer 25 Gewichtsprozent Monoaluminiumphosphat enthaltenden wäßrigen Lösung
imprägniert. Im Anschluß an die Imprägnieruni: wurden
die Kerne aus der Lösung entfernt und vor einem Gebläse zum Trocknen angeordnet.
Es wurden mit den so erhaltenen Kernen ähnlich gute Ergebnisse wie im Beispiel 1 erhalten.
Es wurde eine Charge der folgenden Zusammensetzung
für Kerne hergestellt:
21 Gewichtsprozent p-üichlorbenzol.
3.4 Gewichtsprozent Schellack,
1 Gewichtsprozent Siliconharz,
1 Gewichtsprozent Äthylcellulose
(Viskosität: 2OcP),
1 Gewichtsprozent Äthylcellulose
(Viskosität: 2OcP),
73.6 Gewichtsprozent feuerfeste Materialmischung.
Die feuerfeste Materialmischung bestand aus den folgenden Bestandteilen:
58.7 Gewichtsprozent calciniertem Kyanit
(mit einer Teilchengröße von 0,044 mm),
38.8 Gewichtsprozent geschmolzenes Siliciumdioxydpulver
(99% mit einer Teilchengröße unter 0,074 mm, 75 % mit einer Teilchengröße
unter 0,044 mm),
2.5 Gewichtsprozent Nepheiinsyenit.
Die Mischung wurde gekühlt und gekömt. Die Körner wurden in eine wie im Beispiel 1 beschriebene
Siandardkunststoffspritzgießmaschine, die bei einer Düsen- und Zylindertemperatur von 880C und unter
einem Druck von etwa 84 kg/cm2 arbeitete, eingebracht, wodurch spritzgegossene Kerne erzeugt wurden.
Dabei war kein Ausblühen zu beobachten.
Das p-Dichiorbenzol wurde von den Kernen Mnter
Vakuum bei Raumtemperatur entfernt, und die Kerne .· urden unter Vakuum während eines Zeitraumes von
5 Minuten unter Verwendung des im Beispiel 1 beschriebenen wäßrigen kolloidalen Silicasols imprägniert.
Es wurden mit den so erhaltenen Kernen ähnlich gute Ergebnisse wie im Beispiel 1 erhalten.
Es wurde eine feuerfeste Materialmischung der folgenden Zusammensetzung in der im Beispiel 2 angegebenen
Weise hergestellt:
77 Gewichtsprozent feuerfeste Materialmischunj!
(wie im Beispiel 1),
22 Gewichtsprozent p-Dichlorbenzol,
1 Gewichtsprozent Äthylcellulose
(Viskosität: 2OcP).
22 Gewichtsprozent p-Dichlorbenzol,
1 Gewichtsprozent Äthylcellulose
(Viskosität: 2OcP).
Die Mischung wurde in der iin Beispiel 2 angegebenen
Weise spritzgegossen, wobei kein Ausblühen im beobachten war. Das p-Dichlorbenzol wurde in einer
bei Raumtemperatur arbeitenden Vakuumkammer
»ο entfernt. Nach der Entfernung des sublimierbaren
Bindemittels wurde festgestellt, daß der geformte Gegenstand einen Bruchmodul von 20,5 kg/cm- hatte.
Darauffolgend wurde der geformte Gegenstand in der im Beispiel i beschriebenen Weise mit einem wäßrigen
»5 kolloidalen Silicasol imprägniert und anschließend
gespült, gefrieren gelassen, auftauen gelassen U'ui
getrocknet.
Es wurden mit so erhaltenen Kernen ähnlich gute Ergebnisse wie im Beispiel i erhalten.
Es wurden als Vergleichsversuche Proben für Bruenrestigkeits-
bzw. Biegefestigkeitsprüfungen in einer Kunststoffspritzgießmaschine aus der folgenden Masse
geformt:
75,2 Gewichtsprozent feuerfeste Materialmischung,
21,0 Gewichtsprozent p-Dichlorbenzoi,
0,8 Gewichtsprozent Schellack,
3,0 Gewichtsprozent Siliconharz.
0,8 Gewichtsprozent Schellack,
3,0 Gewichtsprozent Siliconharz.
Die feuerfeste Materialmischung bestand aus 60 Gewichtsprozent Zirkon mit einer Teilchengröße von
0,044 mm und 40 Gewichtsprozent geschmolzenem Süiciumdioxyd. Beim Spritzgießen trat ein Ausblühen
ein.
Die Mischung wurde in der im Beispiel 1 beschrie \vnen
Weise hergestellt, und das p-Dichlorbenzol wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise durch Sublimation unter Vakuum entfernt Der durchschnittliche
Bruchmodul der Proben wurde zu 22,9 kg/cms ermittelt.
Weitere Proben für Bruchfestigkeits- bzw. Biegefestigkeitsprüfungen wurden in identischer Weise, je-
doch aus der folgenden erfindungsgemäßen Masse hergestellt:
75,2 Gewichtsprozent feuerfeste Materialmischung (60 Gewichtsprozent Zirkon mit
einer Teilchengröße unter 0,044 mm und 40 Gewichtsprozent geschmolzenes Süiciumdioxyd),
21,0 Gewichtsprozent p-Dichlorbenzol,
0,8 Gewichtsprozent Schellack,
2,5 Gewichtsprozent Siliconharz,
0,5 Gewichtsprozent Äthylcellulose.
0,8 Gewichtsprozent Schellack,
2,5 Gewichtsprozent Siliconharz,
0,5 Gewichtsprozent Äthylcellulose.
Nach der Sublimation wurde der durchschnittliche Bruchmodul zu 40,3 kg/cms ermittelt. Diese Ver-
g hi 0, w ce Ä bc
rr k b
16
gleichsversuche veranschaulichen eine 76%ige Erhö- aufgetaut und getrocknet. Die in dieser Weise hergehung
der Bruch- bzw. Biegefestigkeit bei Ersatz von stellten Kerne wurde unmittelbar in entfernbare Mo-0,5
Gewichtsprozent des Siliconharzes durch 0,5 Ge- delle eingebaut, welche in der üblichen Weise zur Herwichtsharzes
Äthylcellulose, wobei im Falle der äthyl- stellung von Präzisionsgießformen verwendet wurden,
cellulosehaltigen Masse im Gegensatz zu der ohne 5 Die Gußstücke bestanden aus aus einer Mannigfaltig-Äthylcellulose
beim Spritzgießen kein Ausblühen zu keit von Legierungen hergestellten verschiedenen
beobachten war. technischen Teilen.
_ . . , Es wurden ähnlich gute Ergebnisse wie im Beispiel 1
BeISPlcl 7 erhalten.
Es wurde eine Charge der folgenden Zusammenset- io _, . . . „
zung für Kerne hergestellt: Beispiel 8
73,6 Gewichtsprozent feuerfeste Material- Es würfe «ine Charge der folgenden Zusammen-
rnischung, Setzung fur Kerne hergestellt:
21,0 Gewichtsprozent p-Dichlorbenzol, 73,6 Gewichtsprozent feuerfeste Material-
3,4 Gewichtsprozent gepulverter Schellack, 1S mischung,
1,0 Gewichtsprozent Siliconharz, 21,0 Gewichtsprozent p-Dichlorbenzol,
1,0 Gewichtsprozent Äthylcellulose 3,4 Gewichtsprozent Siliconharz,
(Viskosität: 20 cP). 1,0 Gewichtsprozent Schellack,
_. , . . 1,0 Gewichtsprozent Äthylcellulose
Die feuerfeste Matenalmischung bestand aus den so (Viskosität' 20 cP)
folgenden Bestandteilen:
folgenden Bestandteilen:
58,8 Gewichtsprozent Zirkonmehl , Pie ^uerfeste Materialmischung bestand aus den
(mit einer Teilchengröße von 0,044 mm), folgenden Bestandteilen:
39,2 Gewichtsprozent geschmolzenes Silicium- 59,4 Gewichtsprozent Zirkonmehl
dioxydpulver, a5 (mit einer Teilchengröße von 0,044 mm),
2,0 Gewichtsprozent Nephelinsyenit. 39,6 Gewichtsprozent geschmolzenes Silicium-
Es wurde aus der Charge für Kerne eine Anzahl 1,0 Gewichtsprozent Nephelinsyenit.
von Kernen unter Verwendung einer wie im Beispiel 1
von Kernen unter Verwendung einer wie im Beispiel 1
beschriebenen Standardkunststoffspritzgießmaschine 30 Es wurden aus der Mischung in der im Beispiel 7
spritzgegossen. Die Spritzbedingungen waren wie folgt: beschriebenen Weise und unter den im Beispiel 7 be-
Zylindertemperatur 82°C schrieben«! Bedingungen Kerne spritzgegossen, wobei
Düsenteirmeratur R2°r kein Ausblühen zu beobachten war.
SDriLdauer 6 Sekunden Ein Tei! der spritzgegossenen Kerne wurde unter
aprnzaauer 0 seKunaen 35 Vakuum bei Raumtemperatur der Sublimation unterDauer
des Spntzvorganges 12 bis 60 Sekunden je worfen und dann 2 ^n ,ang auf ^ Temperatur
«!«rStwirnMr MW Τί,Π ?? . von 1204pC erhitzt und gesintert. Es wurde festgestellt,
Spntzdruck 63 bis 84 kg/cm-je nach daß die interten Ke s rne einen durchschnittlichen
der Form des Kernes. Bruchmo|ul von 166j3 kg/cm2 hatten.
Es war kein Ausblühen zu beobachten. 40 Die restlichen Kerne wurden mit wie im Beispiel 1
Das p-Dichlorbenzol wurde von den Kernen unter beschriebenem kolloidalem Silicasol imprägniert, zum
Vakuum bei einer Temperatur von nicht über 32°C Gefrieren gebracht und vor einem Gebläse bei Raum-
sublimiert. Dann wurden die Kerne unter Vakuum temperatur aufgetaut und getrocknet. Es wurde fest-
tnit einem wie im Beispiel 1 beschriebenen wäßrigen gestellt, daß die imprägnierten Kerne nach 2 Stunden
kolloidalen Silicasol imprägniert, zum Gefrieren ge- 45 langem Erhitzen auf 10930C einen durchschnittlichen
bracht und vor einem Gebläse bei Raumtemperatur Bruchmodul von 175,6 kg/cm2 hatten.
Claims (7)
1. Spritzgießfähige feuerfeste Materialmischung, sonders beim Prädsiansgießen, verwendeten Kernen.
bestehend im wesentlichen aus einem gepulverten 5 Sie betrifft im besonderen spritzgießfähige ieuerfeste
feuerfesten Material als Hauptbestandteil, einem Massen und Verfahren zur Herstellung von Gegensublimierbaren
Bindemittel, welches bei Raum- ständen, wie Kernen, aus diesen. temperatur ein fester Stoff ist, die Fähigkeit, durch Die Erfindung beinhaltet eine spritzgießfähige feuer-
Erhitzer. geschmolzen und durch Kühlen wieder feste Materialmischung, die sich vorteilhafterweise zur
zum Festwerden gebracht werden zu können, hat, i° Verwendung zur Herstellung von feuerfesten Gegeneinen
Dampfdruck von mindestens 0,1 mm He ständen, insbesondere Kernen, eignet, wobei diese
beim Tripelpunkt unter normalem Atmosphären" Mischung ein gepulvertes feuerfestes Material als
druck von im wesentlichen 1 Atm aufweist und Hauptbestandteil, ein sublimierbares Bindemittel und
einen Siedepunkt von nicht mehr als etwa 2500C ein nicht sublimierbares Bindemittel, welches zuminhat,
und einem mit dem sublimierbaren Bindemittel 15 dest teilweise eine niedere Alkylcellulose, vorzugsweise
mischbaren nicht sublimierbaren Bindemittel, wel- Äthylcellulose, ist,' enthält.
ches bei Raumtemperatur ein fester Stoff ist und die Es werden beim Präzisionsgießen und in geringerem
Fähigkeit, durch Erhitzen geschmolzen und durch Maße bei anderen Gießverfahren vorgeformte kera-Kühlen
wieder zum Festwerden gebracht werden mische Kerne verwendet, um in den Gußstücken
zu können, hat, dadurch gekennzeich- 10 Löcher, Durchgangsöffnungen bzw. Schlitze zu bilden.
net, daß das nicht sublimierbare Bindemittel, Die Kerne werden in verschiedener Weise zur Herstelwelches
in einer Menge von mindestens 0,8 Ge- lung von Präzisionsgießformen verwendet. Oft wird
wichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der der Kern innerhalb der Spritzform für das Modell-Mischung,
vorliegt, ein solches mit einem Gehalt material angeordnet und geschmolzenes Wachs oder
an 4,5 bis 100 Gewichtsprozent einer niederen 35 anderes Modellmaterial zur Bildung des Modells um
Alkylcellulose, vorzugsweise Äthylcellulose, ist, den Kern gespritzt. Entfernbare Modelle aus Wachs
wobei die niedere Alkylcellulose in einer Menge von oder anderem Material werden auch getrennt hergemindestens
0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das stellt, und die Kerne werden in Öffnungen in den Mo-Gesamtgewicht
der Mischung, vorliegt. dellen eingesetzt. In jedem Fall werden die Kerne in
2. Feuerfeste Materialmischung nach Anspruch 1, 30 die Präsizionsgießformen, welche um die Modelle
dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel orga- erzeugt werden, eingebaut. Der Kern wird an einer
nische Materialien sind und das nicht sublimierbare oder mehreren Stellen über das Modell hinaus sich
Bindemittel einen höheren Schmelzpunkt hat als erstrecken gelassen und an diesen Stellen in die Form
das sublimierbare Bindemittel. eingebettet, so daß er fest in seiner Stellung gehalten
3. Feuerfeste Materialmischung nach Anspruch 35 wird, wenn das Modell aus der Form ausgeschmolzen
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das subli- wird. In anderen Gießverfahren werden die Kerne
mierbare Bindemittel in einer Menge von 10 bis unmittelbar mit den Formen zusammengebaut, bei-35
Gewichtsprozent der Mischung und das nicht spielsweise bei Formen des Oberform- und Unteifornisublimierbare
Bindemittel in einer Menge von. typs. welche mit geeigneten Kernaugen, in welche die
0,8 bis 11 Gewichtsprozent der Mischung vorliegt. 40 Kerne eingesetzt werden, versehen sind.
4. Feuerfeste Materialmischung nach Anspruch Die Verwendung von feuerfesten Kernen, wie es
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das subli- oben allgemein beschrieben ist, kann den Anwenmierbare
Bindemittel einen Tripelpunkt über der dungsbereich von Metallgießverfahren erweitern, innormalen
Raumtemperatur hat. dem sie die Herstellung von Teilen, welche sonst nicht
5. Feuerfeste Materialmischung nach Anspruch 45 durchführbar wäre, gestattet und oft die Gießkosten
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das subliniier- durch Verminderung der Ausschußquoten und Verbare
Bindemittel einen Dampfdruck von minde- einfachung von Formherstellungsarbeitsgängen herabstens
0,1 mm Hg bei Raumtemperatur unter nor- setzen kann. Trotz dieser Vorteile war die ausgedehnte
malern Atmosphärendruck von im wesentlichen Verwendung von t'eaerfesten Kernen durch mehrere
1 Atm und einen Siedepunkt von nicht mehr als 50 Faktoren einschließlich ihrer geringen Festigkeit und
etwa 2000C hat. Härte, ihrer Kosten und der zur Herstellung erforder-
6. Verfahren zur Herstellung von feuerfesten liehen speziellen Vorrichtungund Verfahren beschränkt.
Gegenständen, insbesondere Kernen, aus feuer- Es wurden in der Vergangenheit verschiedene feuerfesten
Materialmischungen nach Anspruch 1 bis 5, feste Massen zur Herstellung von Gegenständen, wie
dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem an 55 Kernen, durch Spritzgießen verwendet. Eine in der
sich bekanntem Formen des Gegenstandes, dem USA.-Patentschrift 3 234 308 in Spalte 1, Zeile 20 bis
Abbinden der Form und dem Wegsublimieren des 45, als Stand der Technik erwähnte derartige Masse
sublimierbaren Bindemittels die Form imprägniert bestand im wesentlichen aus einem gepulverten feuer-
und das Imprägniermittel härtet. festen Material in Mischung mit einem thermoplasti-
7. Verfahren zur Herstellung von feuerfesten 60 sehen Bindemittel, beispielsweise Äthylcellulose, und
Gegenständen, insbesondere Kernen, aus feuer- einem flüchtigen flüssigen Weichmacher, wie n-Butylfesten
Materialmischungen nach Anspruch 1 bis 5, stearat. Aus dieser Masse geformte Gegenstände wurdadurch
gekennzeichnet, daß man in an sich be- den einer Trocknungsstufe durch Erhitzen auf eine
kannter Weise nach dem Formen des Gegenstan- Temperatur von etwa 2320C unterworfen, um den
des, dem Abbinden der Form und dem Wegsubli- 65 Weichmacher zu verdampfen. Bei der Durchführung
mieren des sublimierbaren Bindemittels die Form der Trocknungsstufe war es notwendig, die geformten
zum Sintern des feuerfesten Materials erhitzt. Gegenstände langsam während eines langen Zeitraumes
so zu erhitzen, daß vermieden wurde, daß der
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