DE2165357A1 - Interpolymere aus einem äthylenisch ungesättigten Organosilan und Olefin(en) - Google Patents
Interpolymere aus einem äthylenisch ungesättigten Organosilan und Olefin(en)Info
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- DE2165357A1 DE2165357A1 DE19712165357 DE2165357A DE2165357A1 DE 2165357 A1 DE2165357 A1 DE 2165357A1 DE 19712165357 DE19712165357 DE 19712165357 DE 2165357 A DE2165357 A DE 2165357A DE 2165357 A1 DE2165357 A1 DE 2165357A1
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Description
silan und Olefin(en)
Die Erfindung betrifft neue und verbesserte Athyleninterpolymere
und Verfahren zu deren" Herstellung. Sie betrifft besonders die Herstellung neuer und verbesserter
vulkanisierbarer Äthyleninterpolymerer mit einer Anzahl einzigartiger Eigenschaften.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Interpolieren aus Äthylen und vorzugsweise
von vulkanisierbaren EPH- oder EPDM-artigeh Interpolymeren
zu entwickeln, die verbesserte physikalische und mechanische Eigenschaften besitzen, besonders wenn sie mit
bestimmten mineralischen Füllstoffen zusammen verwendet
v/erden sowie eine Anzahl anderer neuer Charakteristika« * d.h. Elastomeren aus A'thylen-Propylen-Dien-Monomeren
— 2 — - ■ " *
Die erfindungsgemäßen Interpolymers werden durch. Interpolymerisation
"bzw. Copolymerisation einer ersten monomeren
rr , . π . ·.-.,-, ' zweiten ^7.
Komponente m Forifl von Äthylen und einer/monomeren Kompo-
. nente hergestellt, die ein ungesättigtes Organosilan ist
der allgemeinen Formel R SiX2, , in der X eine leicht hydrolysierbare
Gruppe "bedeutet, die keinen Sauerstoff enthält, z.B. ein Halogenatom, wie ein Chlor-, Brom- oder Jod-
te,rtt
atom, eine/Ammogruppe u.a. und R eine der folgenden Gruppen ist: ein Wasserstoffatom, eine organische aliphatisch^ Gruppe, wie die Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-,
atom, eine/Ammogruppe u.a. und R eine der folgenden Gruppen ist: ein Wasserstoffatom, eine organische aliphatisch^ Gruppe, wie die Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-,
w Amyl-, Hexyl-, Octadecylgruppe, eine organische alicyelisciie
Gruppe, wie die Cyclopentyl-, Gyclohexylgruppe, eine Aryl—
oder Alkarylgruppe, wie die Phenyl—, Mono- und Polyalkylphenyle,
wie die Tolyl-, Xylyl-, Mesitylylgruppe, Mono-,
Di- und Iriäthylphenyle, liaphthyl, Mono- und Polyalkylnaphthyle,
vrie Methylnaphthyl, Diäthylnaphthyl und Anthracyl,
eine Ar alkyl gruppe, wie die. Benzyl-, 2—Phe'nyläthyl—
gruppe oder ein heterocyclischer Best und in der mindestens
eine der Gruppen R eine organische Gruppe mit mindestens einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung, wie eine Allyl-,
Vinyl- o.a. Gruppe ist und in der/ungesättigte organische
Gruppe.. vorzugsweise eine EOrbornenyl- oder alkyl-substituierte
t . Norbornenylgruppe ist, wobei diese Gruppen substituiert
oder unsubstituiert ,mit Halogen substituiert oder unsubstituiert sein können und wobei η eine ganze Zahl von
1 bis 3 bedeutet. Gegebenenfalls kann eine dritte monomere Komponente in Form eines Monoolefins, vorzugsweise eines
a-Monoolefins mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise
3 bis 10 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Propylen, mit verwendet werden. Gegebenenfalls kann auch eine vierte
monomere Komponente.in Form eines Polyens mit verwendet
werden.
duöseit
Die oben erwähnten siliconhaltigen 7erDiE-/werden normaler-
209831/0048
BAD ORIGINAi
_ 3 —
weise ungesättigte Organosilane genannt. Sie können jedoch
auchsilylsubstituierte Olefine genannt werden, je nach der Komplexität der organischen Substituenten am Siliciumatom.
Datei xiird die Organosilannomenklatur verwendet y wenn
einfache Olefine auftreten. Wenn jedoch spezielle iTorbornenverbindungen
erwähnt werden, wird die Substanz als silylorganische
Verbindung bezeichnet-
Es ist verständlich, daß das zweite Monomer ein ungesättigtes Organosilan der oben angegebenen Art oder ein Gemisch
derartiger Verbindungen umfassen kann und daß die dritte monomere Komponente aus einem oder mehreren Olefinen mit
3 bis 20 Kohlenstoffatomen bestehen kann und daß die vierte
monomere Komponente in Form eines Polyens aus einem oder
mehreren Polyenen der später näher beschriebenen Art bestehen kann.
Die zweite monomere Verbindung oder die monomeren Verbindungen, die als ungesättigte Organosilane bezeichnet
werden, kann angegeben werden durch die allgemeine Formel R SiX^_n, in der η eine ganze Zahl von 1 bis 3, X eine
leicht hydrolysierbare Gruppe, wie ein Haiogenatom, eine
tertiäre Aminogruppe u.a. und R ein Wasserstoffatom oder
eine wie oben beschriebene organische Gruppe bedeutet, wobei mindestens eine der Gruppen R eine organische Gruppe ist,
enthaltend eine oder mehrere olefinische Gruppen, wobei das zweite Monomer durch solche Verbindungen wie
Vinyltrichlorsilan, Allyltrichlorsilan, Vinyldichlorsilan, Allylmethyldichlorsilan, Ällyldimethylchlorsilari.
u.a., ein ungesättigtes Aryl- oder Alkarylsilan, wie Styryltrichlorsilan
u.a. repräsentiert werden kann. Vorzugsweise werden jedoch Silane verwendet, in denen die ungesättigte
i S/t Organogruppe an dem Siliciumatom eine Uorbornenyigruppe^ z.B.
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5-Trichlorsilyl·-, 5-Methyldichlorsilyl-, 5-Dimethylchlorsilyl-,
ö-Methyl^-trichlorsilyl-, 7-Methyl-5-trichlorsilyl-,
5-Methylentrichlorsilyl-, 5-Phenyldichlorsilyl-,
5-Tribromsilyl-, ' e-Chlor-^-trichlorsilyl- und 5,6-bis(5Driehlorsilyl)-2-norbornen.
Die dritte monomere Komponente kann ein oc-Olefin mit 3
Ms 20 Kohlenstoffatomen sein und sie kann dargestellt werden durch die allgemeine Formel E - CH = GH^» in der
E eine Alkylgrüppe mit" 1 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet»
die verzweigt oder geradkettig sein kann, mit Halogenatomen 'substituiert oder unsubstituiert. Sie kann z.B.
eine der folgenden Verbindungen sein: Propylen, 1-Buten,
1-Penten, 1-Hexen, 1-Hepten, 1-Octen, 1-Nonen, 1-Pecen, 4-Methyl-1-penten,
4-Methyl-1-hexen, 4,4-JDimethyl-i-penten, 5--Methyl-1-hepten,
6-Methyl-i-hepten. Die dritte Komponente
kann auch ein einfach ungesättigter überbrückter Eingkohlenwasserstoff
oder ein halogenierter überbrückter Eingkohlenwasserstoff, wie ein Derivat von Bicyclo-(2,2,1)-hepten
sein. Typische Beispiele für bevorzugte überbrückte Ringverbindungen dieser Art sind Norbornen, 5-Chlor-2-norbornen,
7j7-Dimethyl-2-norbornen, 5-Äthyl-2-norbornen.
Das Polyen oder die andere äthylenisch ungesättigte Verbindung,,
die eine Vielzahl von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
enthält, kann ein offenkettiger mehrfach
ungesättigter Kohlenwasserstoff mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen, wie 1,4-Hexadien, ein monocyclisches Polyen oder
ein polycyclisches Polyen sein. Dabei sind jedoch mehrfach ungesättigte überbrückte Ringkohlenwasserstoffe oder
halogenierte überbrückte Eingkohlenwasserstoffe, wie die mehrfach
ungesättigten Derivate von Bicyclo-(2,2,i)-heptan bevorzugt,
in denen mindestens eine der Doppelbindungen in einem der überbrückten Ringe vorliegt, wie Dicyclopentadien, Bicyclo-
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(2,2,i)-hepta-2,5-dien oder Alkylidennorbornene und vor-
©ill·
zugsweise/fj-Alkyliden^-norbornen, in dem die Alkylidengruppe 1 bis 20 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält oder die Alkenylnorborneneund vorzugsweise die 5--ö-lkenyl-2-norbörnene, in denen die Alkenylgruppe 3 bis 20 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 3 bis 10 Kohlenstoffatome enthält. Andere Brückenringkohlenwasserstoffe sii3d u.a. mehrfach'ungesättigte Derivate von Bicyclo-(2,2,2)-octan, wie .Bicyclo-(2,2,2)-octa-2,5-dien, mehrfach ungesättigte Derivate von Bicyclo(2,35i)-octan, mehrfach ungesättigte Derivate von Bicyclo-(3>3S1)-nonan. Mindestens eine Doppelbindung liegt in dem überbrückten Ring der oben angegebenen Verbindungen vor und mindestens eine weitere Doppelbindung in einem überb rückten Ring oder einer Seitenkette. Typische Beispiele für bevorzugte Brückenringverbindungen der oben angegebenen Art sind u.a. 5-Methylen-, 5-Äthyliden-, 5-n-Propyliden-, 5-Isopropyliden- 5-n-Butyliden-, 5-Isobutyliden-, 5-(2-Methyl-2-butenyl)-, 5-(3-Methyl-2-butenyl)- und 5-(355-Dimethyl-4-hexenyl)-2-norbornen sowie Dicyclopentadiene Das aus 5-A'thyliden-2-norbornen hergestellte Interpolymer ist besonders bevorzugt, da diese Kombination außergewöhnliche Eigenschaften besitzt und im Vergleich zu den anderen Interpolymeren in dieser Beziehung einzigartig zu sein scheint. -
zugsweise/fj-Alkyliden^-norbornen, in dem die Alkylidengruppe 1 bis 20 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält oder die Alkenylnorborneneund vorzugsweise die 5--ö-lkenyl-2-norbörnene, in denen die Alkenylgruppe 3 bis 20 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 3 bis 10 Kohlenstoffatome enthält. Andere Brückenringkohlenwasserstoffe sii3d u.a. mehrfach'ungesättigte Derivate von Bicyclo-(2,2,2)-octan, wie .Bicyclo-(2,2,2)-octa-2,5-dien, mehrfach ungesättigte Derivate von Bicyclo(2,35i)-octan, mehrfach ungesättigte Derivate von Bicyclo-(3>3S1)-nonan. Mindestens eine Doppelbindung liegt in dem überbrückten Ring der oben angegebenen Verbindungen vor und mindestens eine weitere Doppelbindung in einem überb rückten Ring oder einer Seitenkette. Typische Beispiele für bevorzugte Brückenringverbindungen der oben angegebenen Art sind u.a. 5-Methylen-, 5-Äthyliden-, 5-n-Propyliden-, 5-Isopropyliden- 5-n-Butyliden-, 5-Isobutyliden-, 5-(2-Methyl-2-butenyl)-, 5-(3-Methyl-2-butenyl)- und 5-(355-Dimethyl-4-hexenyl)-2-norbornen sowie Dicyclopentadiene Das aus 5-A'thyliden-2-norbornen hergestellte Interpolymer ist besonders bevorzugt, da diese Kombination außergewöhnliche Eigenschaften besitzt und im Vergleich zu den anderen Interpolymeren in dieser Beziehung einzigartig zu sein scheint. -
Die vierte monomere Verbindung, das Polyen oder substituierte
Polyen kann chemisch in dem Interpolymer in einer Menge von 0,1 bis 10 Mol-% und vorzugsweise 0,1 bis 3 Mol-%
gebunden sein oder in einer Menge, die einen tatsächlichen oder berechneten Gehalt an ungesättigten Gruppen von mindestens
zwei Doppelbindungen auf 1 000 Kohlenstoffatome der Interpolym'erkette ergibt. Es sind jedoch Mengen, die
einen wesentlich höheren Gehalt an ungesättigten Gruppierun-
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gen ergeben, wie bis zu 100 Doppelbindungen pro 1 000 Kohlenstoffatome in den Interpolymer bevorzugt und besonders
solche Mengen, wobei 2,5 bis 30 Doppelbindungen auf 1 000 Kohlenstoff atome und ganz besonders 2,5 bis 15
Doppelbindungen auf 1 000 Kohlenstoff atome erhalten
werden. Der spezielle Anteil an ungesättigten Verbindungen, der durch die Polyenkomponente eingeführt wird, hängt
ab von den in dem gebildeten elastomeren Interpolymer gewünschten Eigenschaften.
P Das ungesättigte Organosilan oder das zweite Monomere
wird in dem Reaktionsgemisch in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-% und vorzugsweise 0,05 bis 0,50 Gew--%, bezogen
auf das gesamte monomere System verwendet.
Da Allyl- und Vinyl- und ähnliche ungesättigte aliphatische Halogensilane im Vergleich zu den Uorbomenylsilanen
langsam reagieren und im Vergleich mit der !Reaktionsfähigkeit der anderen drei monomeren Komponenten weniger
stark in Konkurrenz treten, wird von den aliphatischen ungesättigten Silanen eine größere Menge verwendet. Es wird
Jedoch angenommen, daß nur ein Anteil von 0,01 bis ^ 0,1, bezogen auf das Monomer, in die Polymerhauptkette
eingebaut wird. Da andererseits die Morbornenyl— oder modifizierten Norboraenylsilane ausreichend reaktionsfähig
sind, um in stärkerem Maße mit den anderen monomeren Komponenten in Konkurnmzzu treten, werden diese Verbindungen als zweites Monomer bevorzugt.
Es ist nicht günstig, als zweites Honomer ein ungesättigtes
Silan zu verwenden, bei dem die leicht hydrolysierbare
Gruppe in Form einer Alkoxy- oder primären oder sekundären Aminogruppe, wie einer Methoxy- oder JLthoxy- oder WBR-Gruppe
vorliegt, da derartige sauerstoff- oder stickstoff-
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— *? —
haltige Gruppen dazu neigen, den Katalysator zu vergiften und dadurch die für die Interpolymerisation
der Monomeren erforderliche Reaktionsfähigkeit zu beeinträchtigen. Außerdem können, .wenn ungesättigte Silane
mit einem leicht abspaltbaren Halogenatom oder einer tertiären Aminogruppe als hydrolysierbare Gruppen verwendet
werden, diese Gruppen durch das vierte Monomer während der Interpolymerisation mit "den, anderen Monomeren
zurückgehalten werden, _und dadurch in die Hauptkette
des Interpolymers eingebaut werden, wodurch einige einzigartige und interessante Verzweigungen bezüglich des
Reaktionsverlaufes und der Produkte auftreten, die aus dem gebildeten Interpolymer erhalten werden können. Dadurch
können neue einzigartige Verbindungen hergestellt werden, die für eine Anzahl neuartiger Anwendungsgebiete
geeignet sind.
Die Interpolymerisation der oben beschriebenen monomeren
Komponenten kann in Lösung in einem inerten organischen Lösungsmittel in Gegenwart eines Ziegler—Katalysators,
wie später näher beschrieben, durchgeführt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen InterpolyMer ist es vorzuziehen,
als erstes Monomer Äthylen und als drittes Monomer Propylen oder ein anderes Monoolefin mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen für die Copolymerisation in dem Interpolymer
in einer Menge von 20 bis 95 Mol Äthylen zu 30 bis 5 Mol
der dritten monomeren Komponente und vorzugsweise 45
bis 90 Mol Äthylen auf 55 bis 10 Mol Propylen oder eine
andere dritte monomereEomponente zu verwenden.
Das Polymerisationslösungsmittel kann irgend ein geeignetes
inertes organisches Lösungsmittel sein, das unter den
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Reaktionsbedingungeii flüssig ist, wie irgend ein zur
Losungsmittelpolymerisation von Monoolefinen in Gegenwart
von Ziegler-Katalysatoren bekanntes Lösungsmittel.
Beispiele für geeignete Kohlenwasserstofflösungsmittel
sind u.a. acyclische Paraffine und Olefine mit 3 bis
8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Hexan, aromatische
Kohlenwasserstoffe und vorzugsweise aromatische Kohlenwasserstoffe
mit einem einzigen Benzolkern, wie Benzol , Toluol u.a.,gesättigte cyclische Kohlenwasserstoffe mit
einem Siedepunkt, der ingefähr demjenigen der geradkettigen Paraffinkohlenwasserstoffe und den oben erwähnten aromati-
W sehen Kohlenwasserstoffen entspricht und vorzugsweise
gesättigte cyclische Kohlenwasserstoffe mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen
im Ring, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol und Tetrachloräthylen.
Das Lösungsmittel kann ein Gemisch aus einem oder mehreren der oben erwähnten Kohlenwasserstoffe, wie ein Gemisch
aus aliphatischen und naphthenischen' Kohlenwasserstoff en sein,
das vorzugsweise den gleichen Siedebereich besitzt wie
normales Hexan. Es ist wichtig, daß das Lösungsmittel trocken
und frei ist von Substanzen, die den bei der Polymerisation verwendeten Ziegler-Katalysator nachteilig beeinflussen. .-,
t Es können bekannte Siegler-Katalysatoren verwendet werden,
wie sie-in zahlreichen Patenten beschrieben sind, z.B. in den USA-Patentschriften 2 933 480, 3 093 620, 3 093 621,
3 211 709 und 3 113' 115. Derartige Ziegler-Katalysatoren umfassen im allgemeinen metallorganische Koordinationskatalysatoren, die hergestellt worden sind durch Zusammenbringen
einer Verbindung eines Schwermetalls der Gruppen IVa bis VIIa des MendeleJeff'sehen Periodensystems,
wie Titan? Vanadin-iuid Chromhalogeniden mit metallorganischen
Verbindungen eines Metalls der Gruppen I bis III des Perioden-
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systems, die mindestens eine Kohlenstoff-Metall-Bindung enthält ei, wie Trialkylaluminium und Alkyl aluminiumhalogeniden,
wobei die Alkylgruppen 1 bis 20 und vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten.
Der für sdie oben beschriebene Polymerisation bevorzugte
Katalysator wird hergestellt aus einer Vanadinverbindung und einem Alkylaluminiumhalogenid, wie VanadintriChlorid,
Vanadintetrachlorid, Vanadinoxychlorid, Vanadinacetylacetonat
usw. und Alkylaluminiumchlorid-Aktivatoren der allgemeinen Formel E.AlCIp und ΒΙΑΙΟΙ und den entsprechenden
Sesquichloriden der allgemeinen Formel E^AlpCl^, wobei E
eine Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl- oder Isobutylgruppe bedeutet. In dem Katalysatorsystem kann das Molverhältnis
von Aluminium~zu Vanadinverbindung im Bereich von 5:1 bis 200:1 und vorzugsweise im Bereich von 15:1 bis
60:1 liegen. Ein aus einem Aluminiumalkylsesquichlorid, wie Methyl- oder Äthylaluminiumsesguichlorid, und Vanadinoxychlorid
hergestellter Katalysator ist bevorzugt, wobei ein Molverhältnis von 1 Mol Vanadinoxychlorid auf 5 bis
200 Mol Aluminium und vorzugsweise auf 15 bis 60 Mol
Aluminium bevorzugt ist.
Die Polymerisationsreaktion kann allgemein bei einer Temperatur im Bereich von -40 bis 15O°C und vorzugsweise im
Bereich von 0 bis 60°C durchgeführt werden. Die Polymerisationsreaktion kann im wesentlichen bei Atmosphärendruck
durchgeführt werden, es können Jedoch auch Drucke bis hinauf
zu 70 kg/cm angewandt werden.
Die Polymerisation wird vorzugsweise kontinuierlich in einem trockenen Eeaktionsgefäß, das gegenüber der äußeren
Atmosphäre abgeschlossen ist, durchgeführt. Das Eeaktions-
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gefäß ist dabei mit einer Kühlvorrichtung, einem Kühlsystem
und Ein- und Auslaßvorrichtungen versehen, durch die die Bestandteile des Keaktionsgemisches einschließlich
den Monomeren und dem Katalysator kontinuierlich eingeleitet und die Lösung des Elastomeren kontinuierlich
abgezogen werden können. Die Polymerisation wird in flüssiger Phase in dem organischen Lösungsmittel in
Gegenwart des Ziegler-Katalysators durchgeführt und die Losung des Elastomeren in dem Polymerisationslösungs-"
mittel wird kontinuierlich von dem Reaktionsgefäß abgezogen ^ und der Katalysator durch einen Desaktivator, wie Wasser,
* oder.eine sonstige wäßrige Lösung oder alkoholische
Lösung zerstört.
Die erfindungsgemäßen Polymere können nach bekannten
Verfahren gehärtet werden. Im allgemeinen ist ein Verfahren
geeignet, wie es normalerweise zur Härtung ungesättigter Kohlenwasserstoffkautschukarten, wie von
■ Styrol-Butadien-Kautschuk, natürlichem Kautschuk, PoIybutadien-Kautschuk,
synthetischem Polyisoprenkautschuk u.a. angewandt wird. Es können verschiedene Härtungsmittel verwendet werden, um eine schnelle Härtung des
Interpolymeren zu erreichen.
Eine Vulkanisierung kann unter Verwendung üblicher Vulkanisiermittel,
wie Schwefel oder schwefelhaltiger Verbindungen, die unter den Vulkanisierbedingungen Schwefel
frei setzen, durchgeführt werden. Dabei ist Schwefel als Vulkanisiermittel bevorzugt und er wird vorzugsweise
in einer Menge von 0,5 bis 3 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Teile des Kautschuks, verwendet. Zinkoxid und andere
Metalloxide können in einer Menge von z.B. ungefähr 2 bis
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10 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile Kautschuk, verwendet
werden. Übliche Füllstoffe undHgmente können mit dem
Interpolymer vermischt werden, z.B. 10 bis 400 Gew.^Teile
Ruß, feinkörniges Siliciumoxid, verestertes Siliciumoxid,
Titandioxid, Kaolin und Weißpigmente, jeweils auf 100
Gew.-Teile Kautschuk. Es ist auch möglich, das Interpolymer mit öl als Streckmittel zu versetzen, z.B.vdurch ifaphthenöle,
die normalerweise in einer Menge von 1© "bis 300 Teilen und
vorzugsweise 20 Ms 80 Teilen auf 100 Gew. -Teile Kautschuk zugesetzt werden. Es ist. jedoch eine einzigartige Eigenschaft dieses Interpolymers, daß eine besonders starke
Verbesserung gegenüber üblichen EPDM-Eolymeren bezüglich
der physikalischen Eigenschaften, wie der Zugfestigkeit, dem
Modul, der Druckhärtung, der Reißfestigkeit und der Alterung erzielt werden können, wenn die zu härtende Polymermischung
bestimmte Füllstoffe enthält. Die bevorzugten Füllstoffe
sind ähnlich, indem sie funktionelle Gruppen mit aktiven
Wasserstoffatomen, wie Hydroxyl-, Carboxyl-, primäre und
sekundäre iteiino-und Schwefelwasserstoffgruppen enthalten.
Typische Füllstoffe sind harter und wei er Ton, wasserhaltiges Silicatpigment, ültrafeine wasserhaltige^Ka-SiIicoaluminate
und wasserhaltige Silicate (Silene-D, HiSil-233, Zeolex-23,
Silene EF) u.a. " ~"~ ~~ " ~~ " ~~
__Diese bevorzugten Füllstoffe
können getrennt oder zusammen oder in Kombination mit anderen Füllstoffen, wie Ruß und anderen nicht polaren
Substanzen, verwendet werden. Die bevorzugten Füllstoffe können auch in Kombination mit Weichmachern und Streckölen,
wie Shellflex 3r, I, Kaphthenischem Öl (Circosol-4240) u. ä.
vervrendet werden.
Die Vulkanisierung v/ird erreicht, indem man das mit den er-
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ORtQlNAt fNSPECTEÖ
forderlichen Zusätzen vermischte Interpolymer ausreichend lange auf eine Vulkanisiertemperatur erhitzt, z.B.
10 bis 90 Minuten auf eine !Temperatur von über 1300C und
vorzugsweise mehr als 30 Minuten auf eine Temperatur von 160 bis 1800C.
Wenn eine Härtung des Interpolymers ocLer der daraus hergestellten
Maseen mit Hilfe freier Badikale durchgeführt werden soll, wird ein Härtungsmittel, das in der Hitze
freie Radikale bildet, mit dem Interpolymer vermischt und P das Gemisch ausreichend lange auf eine Temperatur erhitzt,
die ausreicht, um das Härtungsmittel zu aktivieren. Normalerweise sind Temperaturen von 50 bis 175°C über einige
Minuten bis einige Stunden ausreichend. Bevorzugte Härtungsmittel, die freie Radikale bilden, sind u.a. organische
Peroxide, wie Dicumolhydroperoxid, Dibenzoyl-hydroperoxid,
Cumolhydroperoxid und Di-tert.-butylperoxid.
Die erfindungsgemäßen nicht. gehärteten Polymere können
für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten mit mineralischen Füllstoffen verwendet werden, für die plastische Homopolymere
oder Copolymere von Äthylen normalerweise verwendet werden, z.B. zum Überziehen von Drähten, Spielzeugen, Flaschen u.a.
Die gehärteten Polymere und die erfindungsgemäßen Verbindungen bzw· Massen können für eine Vielzahl von Formkörpern,
wie Reifen, Riemen j Schläuchen, Rohren u.a. verwendet
werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
209811/094i
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung eines EPDM-artigen
Interpolymers aus einem- System mit vier monomeren Komponenten,
die die erfindungsgemäßeiCharakteristika zeigen und "bei
denen 5-Trichlorsilyl-2-norbomen als typisches Beispiel für das zweite Monomer verwendet wird. Selbstverständlich
können auch andere der beschriebenen Silylnorbornene,
alkyl-substituierten Halogensilylnorbornene oder Allyl und
Vinylsilane anstelle des 5-Trichlor-silyl-2-norbornens
verwendet werden.
Ein trockener 200 ml-Kolben (7 ounce flask),der 1.00 ml
trockenes Hexan enthielt und mit einer selbstdichtenden Spritzenkappe versehen war, wurde mit trockenem Stickstoff
gespült. In das Hexan wurde Propylen bis zu einem Druck von 1,1 kg pro cm (15 psi) eingeleitet. Der Kolben wurde
durch Einleiten eines Gemisches von 65 Mol-% Äthylen und
35 Mol-% Propylen aus einem Vorratsbehälter auf einen
Gesamtmonomerdruck von 1,8 kg/cm (25 pounds) gebracht.
Die Polymerisation wurde in einem Wasserbad von 35° C durchgeführt.
Zu dem Kolben wurde 0,02 mliol Butylperchlorcrotonat,
0,05 mMol Trichlorsilylnorbomen, 0,15 mMol Äthylaluminiumsesquichlorid
und 0,00375 mMol Vanadinoxyehlorid zügegeben.
Mit fortschreitender Polymerisation' wurde die Monomerzusammensetzung durch kontinuierliche Zugabe aus
dem Vorratsbehälter konstant gehalten. Nach 300 und 600 see
wurden die oben angegebenen Reaktionsteilnehmer erneut in
den Kolben gegeben. Nach 900 see wurde die Polymerisation durch Behandeln der Masse mit 1 ml Wasser abgebrochen.
Dann wurde ein Pentaerythritester der allgemeinen Formel:
Il
C-(CH2-O-G-CH2-CH2 -
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(Irganox 1010, ein Antioxydans der Geigy Chemical Company)
zugegeben und das Polymer durch Dampfkbagulieren gewonnen.
Das entstehende Polymer (5jO g) war außergewöhnlich
zäh und ließ sich bei 1800G in einer Ganrer-Presse nicht
zu einer Folie pressen.
Bas Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß
anstelle von 5-Ti"ichlorsilyl—2—norbörnen eine äquivalente
Menge eines Silans der Formel E1^SiRnXz, in der η 1 oder 2,
E' eine Norbornenyl- oder eine mit Alkyl substituierte
Norbornenylgruppe der oben angegebenen Art und E eine
Alkyl- oder halogensubstituierte Alkylgruppe, wie eine Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Pentyl-,
Trichlormethyl-, 2,3-Dibrompropyl- oder Trichlormethylpropylgruppe
oder eine Aryl-, Phenyl- oder Alkarylgruppe oder eine:, mit Halogen substituierte Arylphenyl- oder
. Alkarylgruppe, wie oben beschrieben, bedeutet.
Es wird angenommen, daß das ungesättigte Silan, das als
zweites Monomer bezeichnet wird, über die ungesättigte Kohljenstoff-iCohlenstoff-Bindung der organischen Gruppe,
die an das Siliciumatom gebunden ist, in die Interpolymerisationsreaktion
mit den anderen Monomeren eintritt. Unter diesen Umständen bleiben die 1 bis 3 leicht hydrolysierbaren
Gruppen, wie Chlor- oder Bromatome oder tertiären Aminogruppen oder ähnliche Gruppen in der Organosilicon—
komponente, die einen Teil der Interpolymer-Hauptkette bildet, erhalten. Me leicht hydro Iy si erbaren Gruppen, die
an dem Organo siliconteil des Interpolymers vorhanden sind, bleiben in dem gebildeten Interpolymer hydrolysierbar
und stark reaktionsfähig.
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Ilas entstehende Interpolymer kann in Gegenwart von
Wasser oder einem anderen wäßrigen Medium umgesetzt werden, tun eine oder alle leicht hydrolysierbaren Gruppen
zu hydrolysieren, wobei das entsprechende Silanol des Interpolymers entsteht· Die Hydroxylgruppen können miteinander
kondensieren, wobei das Interpolymers, wie später näher
beschrieben, vernetzt wird.
Zur/ Zeit wird die Xnterpolymerisationsreaktion zur Herstellung
von jEPMi-Interpolyiaeren normalerweise abgebrochen, wenn
der feststoff gehalt ungefähr 8 Gew.-% des Dispersionsgetiiisches
ausmacht, da die Polymerisation bis äu höheren Feststoff gehalten oder entsprechendem Molekulargewicht
oder auf höheres Molekulargewicht dazu führt, daß das Gemisch für die weitere Verarbeitung zu viskos wird.
Wenn das nach üblichen Verfahren hergestellte Interpolymer eine verhältnismäßig enge Molekulargewichtsverteilung
aufweist, so besitzt das entstehende Elastomer eine verhältnismäßig schlechte Verarbeitbarksit, z.B. beim
Heißwalzen, Heißstrangpressen o.a. Bs ist dann wünschenswert,
daß es möglich ist, den Fest stoff gehalt der
Dispersion zu erhöhen, ohne jedoch das Molekulargewicht zu verringernsowiedie Molekulargewichtsverteilung zu
verbreitern, um die Verarbeitbarkeit zu verbessern.
Durch die erfindungsgemäße Interpolymerisationsreaktion
wird es möglich, sowohl den Feststoffgehalt der Dispersion
zu erhöhen, ohne aas mittlere Molekulargewicht zu verringern,
während gleichzeitig die Molekulargewichtsverteilung breiter wird. Das wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, da3 man die !Polymerisation mit einer großen
Anzahl von Polymerisationskernen durchfuhrt, um eine Disper» Y
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sion mit einer großen Anzahl von Interpolymeren mit einem niedrigen mittleren Molekulargewicht zu erhalten, z.B.
indem man die Interpolymerisation abbricht, wenn die Moleküle
durchschnittlich ungefähr ein Drittel des mittleren .Molekulargewichts des normalerweise hergestellten Interpolymers
erreicht haben. Die Reaktion kann fortgesetzt werden, bis die Dispersion ungefähr 8 bis 16 Gew.-% Polymer
enthält.
Durch Inaktivieren des Katalysators oder gleichzeitiges Inaktivieren des Katalysators und Koagulieren des Polymers
mit Wasserdampf oder einem anderen wäßrigen Medium, werden die leicht hydrolysierbaren Gruppen hydrolysiert, wobei
das entsprechende Silanol entsteht, bei dem die Hydroxylgruppen im wesentlichen sofort unter Bildung von vernetzenden
Si-O-Si-Gruppen kondensieren, wodurch das mittlere
Molekulargewicht des aus einem Silan mit 2 bis 3 leicht hydrolysierbaren Gruppen gebildeten Interpolymers zunimmt.
Dadurch erhält man eine Dispersion mit im wesentlichen der gleichen Menge an Interpolymer mit einem höheren mittleren
Molekulargewicht und einer wesentlich breiteren Molekulargewicht sverteil u ngskurve. ■·
Beispiel 3
Als Reäktionsgefäß diente ein Sutherland-Reaktor mit
einem Fassungsvermögen von ungefähr 3?8 1 (one gallon), der mit einem starken, luftgetriebenen Motor, der mit
hoher Geschwindigkeit lief, Kühlschlangen, einem !Thermometer,
einem Temperaturregler' , einem Druckregler ., einer Einspritzöffnung und anderen Öffnungen, wo die
Monomere, der Katalysator und das Lösungsmittel eingeleitet werden konnten, versehen war. Ein auf den Boden des Reaktions-
209831/0946
gefäßes reichendes Rohr diente dazu, die kontinuierlich
gebildete ' Masse _·". zu entfernen. Das Reaktionsgefäß
besaß eine Gasablaßöffnung, durch die 10 % des eingeleiteten
gasförmigen Monomers entfernt werden konnten, um eine An-. Sammlung von inertem Gas zu vermeiden.
Der saubere Reaktor wurde zusammengebaut, mit trockenem
Hexan gespült und über Nacht mit trockenem Stickstoff getrocknet. Am Morgen wurde das Reaktionsgefäß mit einem
flammen!οsen Brenner erhitzt und warmes Wasser durch die
Schlangen hindurchgeleitet,' bis die Temperatur in dem Reaktionsgefäß ungefähr 53°C betrug. Anschließend wurde
ungefähr 15 min lang Propylen durchgeleitet. Dann wurde
die Temperatur auf Raumtemperatur erniedrigt und 2 1 Hexan
(Esso - chemisch rein), das über-ein 4 ^-Molekularsieb
getrocknet und über Natrium aufbewahrt worden war, in das Reaktionsgefäß gegeben. Nachdem die Temperatur auf
400C gebracht war, wurde Propylen durch eine Säule mit
einem 4 Ä-Molekularsieb in das Reaktionsgefäß eingeleitet,
bis ein Druck von 100 mm Hg (39,2 inch) erreicht war. Der Druck wurde dann durch Einleiten von Äthylen durch eine
Säule mit einem 4 A-Molekularsieb auf 2,1 kg/cm (30 pounds)
gebracht. Dann wurden 120 ml Pyridin und 3,4 mMol 5-Äthyliden-2-norbornen
und 2,6 ml 1,5m Äthylaluminiumsesquichlorid
zugegeben.
Die Zugabe der Monomere wurde abgebrochen und die Katalysatoren 0,20 m Äthylaluminiumsesquichlorid, 0,006 m
Vanadinoxytrichlorid in einem Verhältnis von Aluminium: Vanadin von 41:1 und 0,042 m Butylperchlorcrotonat
in einem Verhältnis von Butylperchlorcrotonat:Vanadin
von 7:1 wurden mit konstanter Geschwindigkeit in das
Reaktionsgefäß eingeleitet, bis ein Druckabfall in dem
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Beaktionsgefäß'beobachtet wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurden
die gasförmigen Monomere über entsprechend geeichte Eotometer mit einer Geschwindigkeit von 3 248 cnr/min
eingeleitet, wobei 1886 cnr Äthylen und 1 362 cnr Propylen
verwendet wurden. Die 0,21 Mol 5-Äthyliden—2—norbornen
wurden mit einer Geschwindigkeit von 3 »52 cur/min eingeleitet.
Das Organosilan"wurde mit einer Geschwindigkeit ' von 2 cnr/min zugegeben, bis eine Menge von 0,5 mMol in
dem Beaktionsgefäß enthalten war und das Pyridin mit b einer Geschwindigkeit von 2 cnr/min bis zu einer Menge von
1,4 mMol/1. Die Polymerisation wurde durch die Katalysatorpumpen
gesteuert, die die Zugabe des Katalysators entsprechend dem erhöhten Druck regulierten und dadurch während
ρ der gesamten Polymerisation einen Druck von 2,1 kg/cm
aufrechterhielten". Als die Lösung ungefähr 8 % Polymer enthielt, wurde ein Lösungsmittel, enthaltend 16 cnr^
Äthylen mit einer Geschwindigkeit von 53 enr/min in
Eeaktionsgefäß eingeleitet und die entstehende Dispersion abgezogen, wobei ungefähr 220 g Polymer/h gebildet
wurden.
Zu diesem Zeitpunkt wurde die Zuleitung von Äthylen bzw. " Propylen auf 1108 bzw. 2 805 cnr/min eingestellt, um die
mit der Dispersion entfernten, nicht umgesetzten Monomere zu ersetzen. Außerdem wurden 901 cnr/min Äthylen zusammen
mit dem ergänzenden Lösungsmittel zugegeben.
Die aus dem Eeaktionsgefäß entfernte Lösung wurde in einen Varing-Blender geleitet, der Wasser enthielt,
wo sie innig vermischt wurde. Die Dispersion wurde dann 3mal mit gleichen Volumina Wasser gewaschen. Die gewaschene
und stabilisierte Dispersion, die mit 0,1 % Irganox-Stabili
sator, bezogen auf den Kautschuk, stabilisiert worden war,
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wurde unter Stickstoff druck in ein T-Stück am Boden eines
4-Ld,ter-Behälters, der mit heißem zirkulierenden Wasser
gefüllt war, eingeleitet. Das andere Ende des T-Stücks war mit einer Dampfleitung verbunden und es wurde Dampf
in einer solchen Geschwindigkeit eingeleitet, daß die Kautschukdispersion überhitzt wurde. Der größte Te;Ll des
Lösungsmittels und der nicht umgesetzten Monomeren wurde durch dieses Verfahren entfernt. Die Kautschukbrocken wurden
auf einem Sieb gesammelt, gewaschen und in einem Waring-Blender zerkleinert. Diese Kautschukbrocken (rubber crumb)
wurden in dem Ofen bei 900Q getrocknet, um noch daran haftendes Lösungsmittel und Wasser zu entfernen, wobei ein
kautschukartiges Copolymer entstand, das 67 Mol-% Äthylen
enthielt. Dieser JLthylengehalt wurde durch die IR-Analyse
festgestellt, wobei die Absorption bei 720 cm für Äthylen
und diejenige bei 968 cm für Propylen angesehen wurde. Das Copolymer besaß eine Viskosität ML-I+D - 82. Die Anzahl
der Doppelbindungen auf 1 000 Kohlenstoff atome betrug
32.
Der Anteil der Doppelbindungen in dem Polymer wurde durch
den Verbrauch von Brom bestimmt, wobei der Bromverbrauch durch Substitutionsreaktion durch eine differentielle
kinetische Methode, beruhend auf der spektrophotometrischen Methode von Siggia et al., Anal. Chem. 35, 362 (1963)
korrigiert wurde. Die Härtung des getrockneten Kautschuks wurde erreicht, indem man in einem "Brabender plastic order"
oder "Banburry Mischer11 100 Teile Kautschuk mit 80 Teilen
halbverstärkendem Büß, 20. Teilen'eines naphthenischen
Kautschukverarbextungsöls, 5 Teilen Zinkoxid, 1 Teil
Stearinsäure, 0,75 Teilen Mercaptobenzothiazol und 1,5 Teilen Tetramethylthiuramsulfid und 1,5 Teilen Schwefel vermischte. Es wurde 30 min bei 15Ö°C gehärtet. Die Eigenschaften
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des gehärteten Produktes, die nach dem Standard-Verfahren ASTM D412-62T, D927-47 und D395-61=B bestimmt wurden,
sind unten angegeben.
Die Härte wurde auf einem Shore-A-Durometer bestimmt.' Die Lebensdauer des Bandes ist die Zeit in Stunden, die
notwendig ist, bis ein Einschnitt von 0,8 mm (0,032 inch) auf die 5fache Größe zunimmt, wenn das Band in einer
Kammer bei einer Temperatur von 71 C über kleine Rollen läuft. Der Temperaturanstieg wurde nach dem Verfahren von
Goodrich bestimmt, die Dispersion wurde visuell in der Ausgansmmasse bestimmt. Die Neigung der Härtungskurve
wurde auf einem Monsantorheometer bestimmt.
Es wurde ein weiterer Versuch durchgeführt unter Bedingungen, die mit denjenigen des Beispiels 3 identisch
sind, jedoch mit der zweifachen Menge Norbornenyltrichlorsilan.
Die Polymere der Beispiele 3 und 4 besaßen die folgenden
Eigenschaften, wobei jedoch das Polymer des Beispiels 4 ί mit Strecköl auf die gleiche Mooney-Zahl gebracht worden
war wie das Polymer des Beispiels 3·
*). **' Polymer Teile Öl % Äthylen C=C/ MLx, ο ML
1000 c 3J8
Beispiel 3 0 66 2,8 49 63
Beispiel 4 15,5 66 2,8 49 140
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*)" Das gleiche Polymer ohne Silan
**) Das entsprechend den Beispielen mit dem Silan hergestellte
Polyme.r ·
Die Polymere der Beispiele 3 und 4 wurden mit handelsüblichen
Polymeren der Copolymer Rubber & Chemical Corporation of Baton Rouge, Louisiana, verglichen, die unter dem
Handelsnamen EPsyn 70(mit einem Mooney-Wert ML,. g bei
1210C von ungefähr 70)und EPsyn 40(mit einem Mooney-Wert
ο
ML^ ο bei 121 C von ungefähr 40)bekannt sind. Die Polymere wurden in üblichen Ruß- und Mineralrezepturen zubereitet und zur Bestimmung der physikalischen Eigenschaften gehärtet. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
ML^ ο bei 121 C von ungefähr 40)bekannt sind. Die Polymere wurden in üblichen Ruß- und Mineralrezepturen zubereitet und zur Bestimmung der physikalischen Eigenschaften gehärtet. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
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— | 22 - | methylthiurammono- | «SPsyn ' | Vulkanisa | Reißfestigkeit | 10 min | (psi | 100 | - | 1 | 70" | * | 1A-40 756 | 2165357 | . 3 | |
sulfid) | tion bei 16O0C |
20 | (psi | 40 | 1 | |||||||||||
Schwarze Masse | Schwefel | 10 | Beisp, | |||||||||||||
rohes ML1 ,A | 30 | (psi | 5 | 70 | 100 | |||||||||||
Polymer | (1218C) 1ί8 | 1 | 99 | 40 | ||||||||||||
"HAF" Ruß | ML1+4(IOO0C) | Dehnbarkeit $> | 10 | |||||||||||||
"Circoso.4240" | Mooriey Anvul- | 5 | ||||||||||||||
Zinkoxid | kanisation bis | 300^-Modul | (psi | 30 | 1 | |||||||||||
Stearinsäure | 3$ Anstieg (bei 132ec) |
|||||||||||||||
"Unads" (!Petra- | (psi | |||||||||||||||
3300) | 1 | |||||||||||||||
(psi | 2375) | 1 | ||||||||||||||
Härte «Shore A" | 2175) | 63 | ||||||||||||||
90 | ||||||||||||||||
760 | ||||||||||||||||
Rest-Verformung | 510 | kg/mm | ||||||||||||||
22h bei 70°C | 25 min | 550) | 2,3, 2 kg/mm |
30 | ||||||||||||
22h bei 10O0C | 25 min | 1,66 2 | 2 kg/mm |
|||||||||||||
rheometrische | 950) | kg/mm | 2,242 kg/mm |
|||||||||||||
Vulkanisations- | 1,53 | 3200) | 2,042 | |||||||||||||
gesehwindigkeit | 1200) | (psi | 2900) | kg/mm | ||||||||||||
Einheiten/min. | (psi | 1,68 | ||||||||||||||
Dispersionsgeschw. | 64 | p kg/mm |
2400) | |||||||||||||
65 | 0,38 2 | (psi | ||||||||||||||
67 | kg/mm | 820 | p kg/mm |
|||||||||||||
0,66 | 580 | 3,332 | ||||||||||||||
23,5 | 475) | kg/mm | ||||||||||||||
57,4 | (psi | O,612 | ||||||||||||||
875) | kg/mm | |||||||||||||||
(psi | 0,77 | |||||||||||||||
1100) | ||||||||||||||||
10,5 | (psi | |||||||||||||||
19,0 4,0 |
63 | |||||||||||||||
67 | ||||||||||||||||
67 | ||||||||||||||||
21,9 | ||||||||||||||||
55,7 | ||||||||||||||||
10,8 | ||||||||||||||||
20,0 3,5 |
||||||||||||||||
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- 23 - | "Silen" (wasserhaltige Ca-Silicate | - | (Tetramethylthiuramdisulfid) | Dehnbarkeit i° | Aussehen | 121°C) | 100 | 1 40/ |
2 | »■&/""" 0,89 |
25 | 1A-40 756 | |rcr /mm | ,82 | |
Zinkoxid | Schwefel | Pormzuwachs , | 30 | 70 | 0,68 | 122 | 2165357 | (psi1175) 0 | ,93 | ||||||
1 : EPsyn |
Stearinsäure | rohes ML1+8 (1210C) | 3OO#-Modul | spez.Gew. g/enr | 50 | 47 | Beisp. 4 | (psi1325) 0 | |||||||
Polymer | SPsyn | "A-C Polyäthylen 617" | ML1 , 1000C | rheometrische Vulkani- | 50 | 100 | 420 | ||||||||
"Circosol 4240" | Diäthylenglykol | Mooney Anvulkanisation (bei | Härte "Shore A" | sätionsgeschwindigkeit | 5 | 0,28 | 2 | 14,5 | 430 | ,66 | |||||
Hartton | (min bis 5% Anstieg) | Einheiten/min | (psi1275) | 1 | 0,26 | 75 | 50 | (psi 950) 0 | ,72 | ||||||
Vulka | Rest-Verformung | Tqo(min) | (psi 975) | 10 | 50 | (psi1025) 0 | |||||||||
nisation | 70 h bei 700C 30 min | gealtert 70h bei 149 0C | 620 | 2 | 5 | 68 | |||||||||
bei 160°C | Strangpressen | 15 min | 580 | 1 | 5 | 1 | 73 | ||||||||
"Captax" (Merkaptobenzothiazol) | Reißfestigkeit 15 min | aus Garveyform , | Reißfestigkeit $ Änderung | (psi 400) | 1 | 4 | 10 | ||||||||
"SuIfads" | 20 | (ft, | Dehnbarkeit 56 Änderung | (psi 375) | 2 | 68,2 | |||||||||
"Methyl-Tuads" | Dispersionsge | 68 | 1, | 1 | |||||||||||
schwindigkeit | 70 | 2, | /mini, 19 )0, 4m/min | 5 | 1 | 0,73 | 61 | ||||||||
(ASTM 2663 67-R) | .50 | ,8 | 7-B | (ft/min1,84)0, | |||||||||||
73, | 63 | ,5 | 40, | 1,8 | 4-B | ||||||||||
1, | 2,5 | 40,0 | |||||||||||||
g/s 0, | - 10, | 52 | 1,176 | ||||||||||||
68 | |||||||||||||||
,5 | 11, | ||||||||||||||
16, | 13,4 | 15,0 | |||||||||||||
15,5 | |||||||||||||||
p \r re /mm |
|||||||||||||||
Γ | +17, | ||||||||||||||
-48, | +61,2 | ||||||||||||||
-52,5 | |||||||||||||||
4, | |||||||||||||||
3.5 | |||||||||||||||
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Polymer
Hartton
"Silen D"
»Circosol 4240" Zinkoxid
Stearinsäure "A-C Polyäthylen 617"
Hartton
"Silen D"
»Circosol 4240" Zinkoxid
Stearinsäure "A-C Polyäthylen 617"
Diäthylenglykol "Captax"
"SuIfads"
"Methyl-Tuads"
Schwefel
ML 1+4 (1000C) Mooney Anvulkanisation (bei 121°C) min.
bis 5% Anstieg
- 24 -
"EPsyn 70"
100 50 50 30
5 1
• 2
. 1
1,8 2,5
74 9,6
Reißfestigkeit
Dehnbarkeit
300%-Modul
Härte "Shore A»
Vulkanisation bei 1605C
10 min. (psi1125| 20 (psi 925, 30 (psi 850;
620 540 480
[psi 400] ,psi 450( (psi 550,
69 71 73
Re st-Ve rformung
70h bei 700C
70h bei 100°c
rheometrische Vulkanisationsgeschwindigkeit
Einheiten/min.
T90
Dispersxonsgeschw.
Dispersxonsgeschw.
kg/mm'1
0,79
0,65
0,6
0,65
0,6
0,28
0,32
0,39
0,32
0,39
69, 88,
12,0
17,0
4,5
1A-40 Beisp.
100
50
50
30
10 2 1 1
1,8 2,5
74
10,9
psi1375, !psi1500;
590 470 450
fpsi 875;
psi 950
[psi1075<
71 71 72
kg/mra^
1,17 0,96 1,07
0,61 0,67 0,75
65,3 88,8
15,0 15,5 4,5
- 25 -
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Hieraus geht hervor, daß das Polymer des Beispiels 4,
verglichen mit einem 5O:5O-Gemisch von EPsyn 70 und
EPsyn 40 bessere physikalische Eigenschaften besitzt, eine bessere Härtung ergibt und eine bessere Sicherheit
gegenüber dem Anvulkanisieren.
Bei einem Vergleich des Polymers nach Beispiel 3 mit EPsyn 70 in einer mit Mineralstoffen gefüllten Rezeptur
ergab das Polymer des Beispiels 3 Zugfestigkeitswerte und Moduls, die höher liegen als bei EPsyn 70 mit einer langsameren
Härtung und einer besseren Sicherheit gegenüber dem Anvulkanisieren.
Es wurde ein weiterer Versuch durchgeführt unter Bedingungen,
die mit denjenigen des. Beispiels 3 identisch sind, wobei
jedoch kein Ithylidennorbornen verwendet wurde. Das Polymer des Beispiels 5 wurde mit dem unter dem Handelsnamen
EPsyn 460 bekannten Copolymer verglichen, das einen Mooney-Wert ML 1+8 von ungefähr 40 in einer Ton enthaltenden,
mit Peroxid gehärteten Zubereitung, besitzt. Das Polymer des Beispiels 5 ergab bessere physikalische Eigenschaften,
wie eine höhere Zugfestigkeit und einen höheren Modul und eine bessere Reißfestigkeit.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Modifizierung der gebildeten Int erp ο lyra ere zur Erzeugung modifizierter
Polymerer und Interpolymerer mit einzigartigen Eigenschaften durch dne Eachreaktion der Interpolymere
mit Nucleophilen, die mit dem hydrolysierbaren Gruppen
reagieren, die an den Siliciumatomen des gebildeten Interpolymers
gebunden bleiben.
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Die Eeagentien, die für die Nachreaktion mit den hydrolysierbaren Si-Cl-oder Si-N^-p -Gruppen verwendet
werden, sind normalerweise nucleophil. Typische Substanzen
sind Verbindungen der Formel E-OH, E0NH, E-SH oder
0 0 ^-
I Il
E-O-OC-E , wobei E eine Alkyl- oder Arylgruppe ist
oder eine mit .nicht-protonenhaltigen 'Gruppen substituierte Alkyl- oder Arylgruppe, wobei die nicht-protonenhaltigen
Substituenten Gruppen wie ein Halogenatom, eine " Cyano-, Aldehydo-, Keto-, tert.-Amino- oder Alkoxygruppe
sein können. Die Gruppe E kann als SubsOxtuenten auch sta'rk sterisch gehinderte protonenhaltige Substituenten,
wie tert.-Alkohole, substituierte Amine und substituierte Phenole enthalten.
Es können auch Gemische verschiedener Substanzen für die Nachreaktion verwendet werden. In einigen Fällen kann
es auch vorteilhaft sein, zwei verschiedene Mittel nacheinander zu verwenden, da bestimmte Eeagentien sehr
langsam mit den hydrolysierbaren Si-X-Gruppen reagieren, so daß nur. ;ein Teil dieser Gruppen reagiert und Si-X-k
Stellen übrig bleiben, die beim Aufarbeiten des Polymers Si-0-Si-Vernetzungen bilden, wobei man ein vernetztes
Interpolymer erhält, das nicht weiter behandelt werden kann. Um eine Vernetzung zu verhindern, werden daher die
restlichen Si-X-Gruppen abschließend mit einem reaktionsfähigeren Eeagens, wie einem primären Alkohol, vorzugsweise.
Methanol, behandelt, um Vernetzungsstellen von dem modifizierten Interpolymer vollständig zu entfernen.
Typische Substanzen für die Nachbehandlung sind Alkohole,
wie Methanol, Äthanol, Allylalkohol, Benzylalkohol, Crotyl-
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alkohol, 2,2,2-Trichloräthanol, 2-Cyanoäthanol, Diacetonalkohol,
^-Hydroxy^^-di^ri^^/lbenzylalkohol, N,N-Dimethyläthanolamin
u.a. Amine, wie Dirnethylamin, Diäthylamin, Methylbenzylamin u.a.; Mercaptane, wie Methylmercaptan,
Butylmercaptan u.a.; Anhydride, z.B. der Essig-, Ilalein-, Itacon-, Phthalsäure.
Jedes erfindungsgemäße.Interpolymer, das noch Mehrfachbindungen
enthält, kann nach bekannten Verfahren "gehärtet werden. Im allgemeinen ist ein Härtungsverfahren, das
normalerweise zur Härtung ungesättigter Kohlenwasserstoff kautschukarten, wie Styrol-Butadien-Kautschuk,
natürlichem Kautschuk, Polybutadienkautschuk, synthetischen Polyisoprenkautschukarten u.a. angewandt wird, geeignet.
Es können verschiedene Härtungsmittel zur schnellen H ärtung des Interpolymers angewandt werden.
Eine Vulkanisierung kann mit Hilfe üblicher Vulkanisiermittel,
wie Schwefel oder schwefelhaltiger Verbindungen, die unter den Vulkanisationsbedingungen Schwefel liefern,
erreicht werden. Schwefel ist das bevorzugte Vulkanisiermittel und wird normalerweise in einer Menge von
0,5 bis 3 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teilen Kautschuk verwendet. Zinkoxid und andere Metalloxide können in einer
Menge von z.B. ungefähr 2 bis 10 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile Kautschuk verwendet werden.
Übliche Füllstoffe und Pigmente können mit dem Interpolymer
vermischt werden, wie 10 bis 400 Gew.-Teile Ruß, feinkörniges Siliciumoxid, verestertes Siliciumoxid, Titandioxid,
Kaolin und Weißpigment, jeweils auf 100 Gew.-Teile Kautschuk. Es ist auch möglich, das Interpolymer mit Öl, wie
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Streckölen, z.B. Naphthenölen, zu strecken, die üblicherweise
in einer Menge von 10 "bis 300 Teilen und vorzugsweise
20 bis 80 Teilen auf 100 Gew.-Teile Kautschuk verwendet werden.
Die Vulkanisation wird erreicht, indem man das mit den
übrigen Bestandteilen vermischte Inirerpolymer eine für die Vulkanisation ausreichende 'Zeit lang auf eine
Vulkanisationstemperatur erhitzt, z.B. 10 bis 90 min
auf eine 'Temperatur von über 13O0C und vorzugsweise ungefähr
30 min auf 160 bis 1800C. ■ ■
Wenn die Härtung des Interpolymers und der daraus hergestellten Massen mit einer freie Radikale liefernden Verbindung
durchgeführt wird, wird ein Reagens, das in der Hitze freie Radikale liefert, mit dem Interpolymer vermischt
und das Gemisch eine entsprechende Zeit lang auf eine ausreichend hohe Temperatur erhitzt, um das Härtungsmittel zu aktivieren. Normalerweise sind Temperaturen
von 50 bis 175°C über eine Zeit von einigen Minuten bis
einigen Stunden ausreichend. Bevorzugte Härtungsmittel,
organische die freie Radikale liefern, sind u.a./ Peroxide, wie
Dicum olhydroperoxid, Dibenzoylhydroperoxid, CunrQlhydroperoxid und Di-tert.-butylperoxid.
Die erfindungsgemäßen, nicht gehärteten Polymere können
für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten verwendet werden, wo plastische Homopolymere und Copolymere von
Äthylen normalerweise verwendet werden, z.B. zur Beschichtung von Drähten, Spielzeug, Flaschen u.a.
Die gehärteten und mit Füllstoffen und sonstigen Zusätzen vermischten Polymere können für viele verschiedene Gegenstände, z.B. Reifen, Riemen, Schläuche, Rohre, u.a.' verwen-
209831/0946
- 29 - ""■■
det werden.
det werden.
Beispiel 6 ' ·
Dieses Beispiel zeigt .die Herstellung eines EPDM-artigen
Interpolymers aus einem System mit vier monomeren Komponenten, die die erfindungsgemäßen Charakteristika zeigen und
"bei denen 5-Ti*ichlorsilyl-2-norbornen als typisches
Beispiel für das zweite Monomer verwendet wird. Selbstverständlich können auch andere der beschriebenen Silylnorbornene,
älkyl-substituierten Halogensilylnorbornene oder Allyl- und Vinylsilane anstelle des 5-Trichlor-silyl-2-norbornens
verwendet werden.
Ein trockener 200 ml-Kolben (7 ounce flask), der 100 ml
trockenes Hexan enthielt und mit einer selbstdichtenden Spritzenkappe versehen war, wurde mit trockenem Stickstoff
gespült. In das Hexan wurde Propylen bis zu einem Druck von 1,1 kg pro cm (15 psi) eingeleitet. Der Kolben
wurde durch Einleiten eines Gemisches von 65 Mol-% Äthylen und
35 Mol-% Propylen aus einem Vorratsbehälter auf einen
Gesamtmonomerdruck von 1,8 kg/cm (25 pounds) gebracht. Die Polymerisation wurde in einem Wasserbad von 35°C
durchgeführt. Zu dem Kolben wurde 0,02 mMol Butylperchlorcrotonat,
0,05 mMol Trichlorsilylnorbornen, 0,15 mMol -Äthylaluminiumsesqufchlorid und 0,00375 mMol Vanadinoxychlorid
zugegeben. Mit fortschreitender Polymerisation wurde die Monomerzusammensetzung durch kontinuierliche
Zugabe aus dem Vorratsbehälter konstant gehalten. Nach 300 und 600 see wurden die oben angegebenen Reaktionsteilnehmer erneut in den Kolben gegeben. Nach 900 see
wurde die Polymerisation durch Behandlen der Masse mit
1 ml Wasser abgebrochen. Dann wurde ein Pentaerythritester der
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- 30 allgemeinen Formel:
O
C-(CH0-O-C-CH0-CH0-
C-(CH0-O-C-CH0-CH0-
(Irganox 1010, ein Antioxydans der Geigy Chemical Company)
zugegeben. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Lösung dick und gelartig und das Polymer begann sich aus der
Lösung abzutrennen. Das Polymer wurde durch Dar^fkoagulation
gewonnen und in einem Vakuumofen bei 75°C getrocknet. Das entstehende Polymer (5$O g) war außerordentlich
zäh und ließ sich in einer Carver-Presse bei 180°C nicht in einen EiIm pressen aufgrund der Siloxanvernetzung.
Das Beispiel 6 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß anstelle von 5-Ti'ichlorsilyl-2-norbornen eine äquivalente
Menge eines Silans der Formel R1SiRnXz n, in der η Λ oder 2,
E' eine Norbornenyl- oder eine mit Alkyl substituierte
Norbornenylgruppe der oben angegebenen Art und E eine
Alkyl- oder halogensubstituierte Alkylgruppe, wie eine Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Pentyl-,
Trichlormethyl-, 2,3-Dibrompropyl- oder Trichlormethylpropylgruppe
oder eine Aryl-, Phenyl- oder Alkarylgruppe oder eine mit Halogen substituierte Arylphenyl- oder
Alkarylgruppe, wie oben beschrieben, bedeutet und X eine leicht hydrolysierbare Gruppe, wie ein Halogenatom oder
eine tertiäre Aminogruppe darstellt.
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Es wird angenommen, daß das ungesättigte Silan, das als
zweites Monomer "bezeichnet wird, über die ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung der organischen Gruppe,
die an das Siliciumatom gebunden ist, in die Interpolymers sationsreaktion mit den anderen Monomeren eintritt.
Unter diesen Umständen bleiben die Λ bis 3 leicht hydrolysierbaren
Gruppen, wie Ghlor- oder Bromatome oder tertiären Aminogruppen oder ähnliche Gruppen in der Organosiliconkomponente,
die einen Teil der Interpolymer-Hauptkette bildet, erhalten. Die leicht hydroIysierbaren Gruppen, die
an dem Organosiliconteil des Interpolymers vorhanden sind,
bleiben-in dem gebildeten Interpolymer hydrolysierbar und
stark reaktionsfähig.
Die Erfindung betrifft nicht nur neue und verbesserte
Interpolymere und Verfahren zu deren Herstellung, sondern auch deren Weiterverarbeitung, wobei die leicht hydrolysierbaren
Gruppen des Interpolymers zur Reaktion gebracht werden, wobei eine Anzahl neuer Massen und Produkte hergestellt
werden kann, sowie Verfahren zu deren Herstellung. Z.B. können primäre Alkohole, wenn sie mit dem Interpolymer,
z.B. durch Zugabe zu der Dispersion umgesetzt werden, so reagieren, daß die hydrolysierbare Gruppe durch die
Gruppe OE des Alkohols ersetzt wird. Derartige OE-gruppenhaltigen
Verbindungen können nicht mehr leicht in Wasser oder anderen aktiven Wasserstoff enthaltenden Substanzen
hydrolysiert werden, so daß das so umgesetzte·Interpolymer anschließend in einem wäßrigen Medium behandelt werden
kann, ohne daß eine Vernetzung o.a. eintritt. Hierdurch wird die Handhabung des Interpolymers verbessert, wenn
sonst die Umsetzung mit Wasser oder anderen aktiven Wasserstoff enthaltenden Substanzen zu dreidimensionelen vernetzten
Interpolieren führt, die nicht mehr weiterbehandelt
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werden können, wie in Beispiel 6 gezeigt.
Geeignete primäre Alkohole können dargestellt werden ■■-,
durch, die allgemeine Formel E-CH2OH, in der E ein Wasserstoffatom
oder einen gerad- oder verzweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten, substituierten oder unsubstituierten
Alkyl- oder Arylkohlenwasserstoffrest mit
1 bis 14 Kohlenstoffatomen bedeutet, wie Methanol, Äthanol, Allylalkohol, Neopentylalkohol, Benzylalkohol, Crotylalkohol
u.a.
Die folgenden Beispiele zeigen die Behandlung des Interpolymers mit einem primären Alkohol zur Herstellung
eines nicht vernetzten Interpolymers.
Die Polymerisation wurde entsprechend Beispiel 1 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß die Polymerisation nicht
mit Wasser, sondern mit 2 Om^ Methanol abgebrochen wurde.
Nach ungefähr 1 stündiger Behandlung mit Methanol wurde die Polymerdispersion mit V/asser gewaschen, ohne daß
eine nennenswerte Vernetzung auftrat. Das Produkt wurde durch Dampfkoagulieren gewonnen und in einem Vakuumofen
bei 75°C getrocknet. Das entstehende Polymer war weich
und biegsam und konnte zwischen den Platten einer Carver-Presse unter den in Beispiel 6 angegebenen Bedingungen
zu einer glatten dünnen Folie gepreßt werden.
Wenn das erfindungsgemäße Interpolymer mit einem ungesättigten
Alkohol der allgemeinen Formel EOH, in der E eine Gruppe E'-CH=CH-E'-CH2- bedeutet, in der E1 ein
Wasserstoffatom oder ein substituierter oder unsubstituierter
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Kohlenwasserstoffrest mit 1 "bis 8 Kohlenstoffatomen ist,
wie ein aliphatischer Rest, eine Aryl-, Alkäryl-, heterocyclische
oder sonstige Ringgruppe, z.B. einem Allyl-, .Crotyl-, Undecenyl-, Norbornenylalkohol oder ähnlichem,
werden durch die OR-Gruppe, die die hydrolysierbare Gruppe an dem Siliciumatom in der Interpolymerkette er- ,
setzt, ungesättigte oder olefinische Stellen in das Interpolymer eingefügt, wodurch die Härtung oder Schwefelvulkanisation
des Interpolymers verbessert wird.
Dieses Konzept der Einführung ungesättigter olefinischer Gruppen zur Härtung des Interpolymers durch Umsetzung mit
einem ungesättigten Alkohol, durch den die hydroiysierbaren Gruppen an dem Siliciumatom des Interpolymers ersetzt
werden, kann auch angewandt werden, um eine Härtung oder Schwefelvulkanisierung von Äthylen-Propylen-Silan-Interpolymeren
in Abwesenheit des vierten Monomers, d.h. des Polyens, zu erreichen. Zu diesem Zweck wird das Interpolymer
in üblicher Weise aus den Monomeren Äthylen, einem Monoolefin mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Propylen
und einem ungesättigten Organosilan der oben beschriebenen Art in den gleichen Verhältnissen hergestellt, wobei die
gleichen Katalysatoren und die gleichen Bedingungen wie oben beschrieben zur Herstellung des Interpolymers angewandt
werden. Das so hergestellte Interpolymer wird dann mit einem ungesättigten Alkohol umgesetzt, um die
hydrolysierbaren Gruppen an dem Siliciumatom in dem Interpolymer durch die ungesättigten alkoholischen Gruppen zu
ersetzen und dadurch die ungesättigten Gruppen in das Interpolymer einzuführen, um eine härtbare oder mit Schwefel
vulkanisierbare Verbindung zu erhalten.
Das folgende Beispiel erläutert die Behandlung zur Umsetzung
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des Interpolymers mit einem ungesättigten Alkohol, um
einen mit Schwefel härtbaren Kautschuk herzustellen.
Die Polymerisation wurde entsprechend Beispiel 6 durchgeführt mit der Ausnahme, daß in den· Kolben 0,03 mMol Butylperchlorcrotonat,
0,04 mMol Pyridin,0,375 mMol Norbornenyltrichlorsilan, 0,3 mMol Äthylaluminiumsesquichlorid
und 0,0075 mMol VanadinoxytriChlorid gegeben W wurden. Mit fortschreitender Polymerisation wurde die
Monomerzusammensetzung durch kontinuierliche Zugabe aus einem Vorratsbehälter aufrechterhalten. Nach 300 und
wieder nach 600 see wurden die oben angegebenen Reaktionspartner erneut in den Kolben gegeben. Mach 900 see wurden
0,3 cnr Pyridin und 4 cm·' Allylalkohol zugegeben. Der
Kolbeninhalt wurde 2 Stunden gerührt und es wurden 4 cnr
Methanol zugegeben. Nach 20minütigem Rühren wurde 1 cnr Wasser und 0,005 g Irganox 1010 zugegeben. Der Kolben wurde
belüftet und der Inhalt mit Wasser zur Entfernung von Katalysatorrückständen vermischt.
t Das Polymer wurde durch Ausfällen mit Isopropanol aus
der Lösung gewonnen und wieder in Hexan gelöst. Nach dem Rekoagulieren mit Isopropanol wurde das Polymer im
Vakuum bei 80°C getrocknet. Das entstehende Polymer (4,2 g) war gelfrei und enthielt 1,7 C=C/1000 C, wie durch
Titration mit Brom bestimmt wurde.
Es wurde entsprechend Beispiel 9 gearbeitet mit der Ausnahme, daß 4 mMol 5-Äthyliden-2-norbornen mit dem Perchlorcrotonat,
Norbornenyltrichlorsilan und dem Katalysator
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zugegeben wurden, um ein erfindungsgemäßes Terpolymer
herzustellen, das .anschließend mit Allylalkohol behandelt wurde, um die an dem Siliciumatom des Interpolymers gebundenen
hydrolysierbaren Gruppen durch Allylgruppen zu ersetzen. Dabei entstand ein mit Schwefel härtbarer
Kautschuk mit mehr als 5 C=C/1 000 G1 wie durch Titration
mit Brom bestimmt wurde.
Eine weitere Modifizierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß der mit dem Interpolymer umgesetzte Alkohol.ein mit Halogen substituierter Alkohol ist, bei dem
die Gruppen R1 in der oben angegebenen allgemeinen Formel durch
ein oder mehrere: Halogenatome, wie Chlor-, Brom- und/oder Jodatomen substituiert sind. Auf diese Weise können die an
das Stickstoffatom,in dem Polymer gebunden hydrolysierbaren
Gruppen durch halogenhaltige Gruppen ersetzt werden, wodurch
die Feuerfestigkeit und chemische Festigkeit des erzeugten Interpolymers verbessert werden. Typisch für derartig
halogenierte Alkohole, die erfindungsgemäß verwendet werden ■ können, sind ROH-Verbindungen, in denen die Gruppe R
eine halogenierte, gesättigte oder ungesättigte organische Gruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ist, in Form einer
aliphatischen, aromatischen, gemischten aliphatischen aromatische^heterocyclischen oder ähnlichen Gruppe, wie
Hexachlornorbomenylmethanol, 2,2,2-Trichloräthanol oder
ähnliches.
Das folgende Beispiel dient zur Erläuterung dieses Aspekts der Erfindung.
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Die Reaktion des Beispiels 9 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß anstelle des Allylalkohols bei der
Reaktion mit dem gebildeten Interpolymer 1,2,354-,7»7-Hexachlornorbornen-2-methanol-5
verwendet wurde.
Nach der Reinigung und-dem Trocknen besaß das Interpolymer
einen Chlorgehalt von 0,59 Gew.-%. Das entstehende P Interpolymer in Form eines Elastomeren besaß eine Anzahl
einzigartiger Eigenschaften.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß der Alkohol, der verwendet wird, um die
leicht hydrolysierbaren Gruppen, die an das Siliciumatom des gebildeten Interpolymers gebunden sind, durch
OR-Gruppen zu ersetzen, ein alkoholisches oder phenolisches Antioxydans sein kann, wobei die an das Interpolymer gebundenen
OR-Gruppen ein Antioxydans sind, das nun ein Teil des Kautschukmoleküls des Interpolymers darstellt.
Derartige alkoholische' oder phenolische Antioxydantien
können dargestellt werden durch die allgemeine For-™
mel:
RO-(CH2)n -
in der η eine Zahl von 1 bis 11 und R ein Wasserstoffatom oder einen verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 9
Kohlenstoffatomen, wie eine tert.-Butyl-, Isobutyl- o.a. Gruppe bedeutet. ' *
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0,01 Ms 5 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile Interpolymer und
vorzugsweise 0,1 bis 1,5 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile Interpolymer des alkoholischen oder phenolischen Antioxydansmittels
reichen aus, um das Interpolymer im wesentlichen gegen Zerstörung durch Sauerstoffeinwirkung beständig
zu machen.
Beispiel 12
Die Reaktion war die gleiche wie in Beispiel 9 mit der
Ausnahme, daß anstelle von Allylalkohol 0,5 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile Kautschuk eines Antioxydationsmittels
der oben angegebenen Formel verwendet wurden, in der R eine tert.-Butylgruppe und η 1 ist.
Das gebildete Interpolymer ist ein Elastomer mit verbesserter Oxydationsbeständigkeit.
Die gemäß den Beispielen 8 bis 12 hergestellten Interpolymere
können als Klebemittel für Metall, Papier, Kunststoffe, Kautschuk, natürliche oder synthetische Fasern
verwendet werden oder sie können verwendet werden als Folien oder Bindemittel für Farbstoffe, Fasern, Pigmente,
Füllstoffe u.a.
Sekundäre oder tertiäre Alkohole sind aus sterisehen
Gründen nicht wirksam, um die leicht hydrolysierbaren Gruppen von dem Organosilansegment des gebildeten Interpolymers
zu entfernen. Daher können derartige sekundäre und tertiäre Alkohole wirksam verwendet xverden, um den
Katalysator zu zerstören, ohne daß sie zu einer wesentlichen Nachreaktion des Interpolymers führen, wodurch
das Molekulargewicht durch Vernetzung oder Verlust der
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hydrolysierbaren SiX-Gruppen erhöht wird, Typische derartige
sekundäre oder ter.tiäre Alkohole sind Alkohole der allgemeinen Formel Ε^ΟΗΟΗ oder R^COH, wobei R einen geraden
oder verzweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten, substituierten oder unsubstituierten Alkyl- oder Arylrest /*
bedeutet, wie Isopropanol, sek.-Butanol, tert.—Butanol u.a.
Dieser Aspekt der Erfindung wird durch das folgende Beispiel erläutert.
.·■·'■■■■■
Es wurde bemerkt, daß in Beispiel 6 eine außerordentlich starke Gelbildung fast unmittelbar nach der Zugabe des
Wassers stattfand. Die Polymerisation wurde wiederholt, anstelle der Behandlung der Polymerlösung mit Wasser wurde
jedoch 1 ml trockenes Isopropanol zugegeben. Es wurde
beobachtet, daß selbst nach längerem Rühren der Isopropanoldispersionslösung kein Gel gebildet wurde. Beim anschließenden
Koagulieren des Polymers mit Dampf und Trocknen des Polymers trat jedoch eine außerordentlich starke Vernetzung
ein. Daher muß eine beachtliche Zahl von Chlor-Silicium-"
Bindungen nach der Behandlung mit Isopropanol erhalten geblieben sein, die anschließend hydrolysiert wurde, um die
Siloxanvernetzung zu ergeben. Das Polymer war sehr zäh und ließ sich in einer Carver-Presse bei 180°C nicht zu einer
glatten Folie pressen.
Es zeigte sich gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung, daß andere hochmolekulare Verbindungen Polymere,
Copolymere oder Interpolymere, enthaltend eine freie
Amino- und/oder Hydroxylgruppe, über die leicht hydrolysier-
/* mit 1 bis 8 c-Atomen
209831/094 6
bare Gruppe, die an das Siliciumatom in der Hauptkette des Interpolymers gebunden ist, auf das erfindungsgemäße
Interpolymer aufgepfropft werden können, wobei die Amino-
oder Hydroxylgruppe so reagiert, daß die leicht hydrolysierbare Gruppe abgespalten wird und durch die entsprechende
hochmolekulare Verbindung das Polymer, Copolymer oder Interpolymer ersetzt wird, wodurch dieses auf die
Hauptkette des Interpolymers aufgepfropft wird.
Z.B. kann das Interpolymer, enthaltend SiX-Gruppen in der Kette mit Cellulose-^ Alkyd-j Polyester-? Polyamid-oder
Polyätherfasern oder-harzen zur Reaktion gebracht werden, wobei die zuletzt genannten durch Reaktion zwischen den
SiX-Gruppen des Interpolymers und den Hydroxyl- oder Aminogruppen der JTaser oder des Harzes molekular
an das Interpolymer gebunden werden. Diese Reaktion kann schematisch dargestellt werden durch die folgende
Gleichung: '
R-Si-X + R'-CH2OH ->
R-Si-O-CH2-R1
in der R1 das celluloseartige Material, den Polyester usw.
bedeutet und R ein oc-olefinisches Polymer ist.
Ähnlich können Organosiliconpolymere und -copolymere in Form von Polysiloxanen, enthaltend freie Hydroxylgruppen,
wie SiOH-Gruppen mit hydrolysierbaren Gruppen, die an
das Siliciumatom des Interpolymers gebunden sind, reagieren, wodurch das Polysiloxan auf das Interpolymer aufgepfropft
wird und einen integralen Bestandteil dieses Interpolymers bildet.
Ähnlich können Polyäther mit freien Hydroxylgruppen der For-
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formel:
Polybutadiene mit endständigen Hydroxylgruppen der Formel:
HO-(CH2-CH=CH-CH2)n-0H
Polystyrole mit endständigen Hydroxylgruppen der Formel:
HO-
-CH-CHo-
C6H5
OH
Jn
oder Polyurethane mit freien Hydroxyl- oder Aminogruppen auf das Interpolymer aufgepfropft werden, durch Ersatz
der leicht hydrolysierbaren Gruppen, die an das-Siliciumatom
des Interpolymers gebunden sind.
Aufgrund der Reaktion zwischen dem Interpolymer und den Fasern oder Harzen aus Cellulose, Polyamidharzen, Polyesterharzen,
Alkydharzen, Siliconharzen, Polyäthern, Polybutadien,
Polystyrolen und Polyurethanen der oben beschriebenen Art ist es möglich, eine starke und dauerhafte Bindung herzustellen
aufgrund der Eeaktion zwischen derartigen hochmolekularen Polymeren oder Copolymeren und dem Interpolymer.
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- 41 - . ■
Ein trockener Kolben wurde zunächst mit Stickstoff ausgespült und mit 100 cm^ trockenem Tetrachloräthylen
gefüllt, mit Propylen zur Polymerisation gespült und
mit Propylen auf einen Druck von 0,98 kg/cm (14 psig) gebracht.
Der Kolben wurde durch Zugabe eines Gemisches, enthaltend 65 Mol-% Äthylen und 35 Mol-% Propylen aus einem
Vorratstank auf einen Gesamtdruck von 1,8 kg/cm (25 psig)
gebracht. Die Polymerisation wurde in einem Wasserbad von 35°C .durchgeführt. In den Kolben wurden die folgenden
Reaktionsteilnehmer gegeben: 0,4 mMol 5-Äthyliden-2-norbornen, 0,03 mMol Butylperchlorcrotonat, 0,3 mMol Äthylpyridin,
0,375 mMol Eorbornenyltrichlorsilan, 0,3 mMol
Äthylaluminiumsesquichlorid und 0,0075 mMol Vanadinoxytrichlorid.
Mit fortschreitender Polymerisation wurde die Monomerzusammensetzung
bezüglich Äthylen und Propylen durch kontinuierliche Zugabe aus einem Vorratstank aufrechterhalten.
Fach 300 und wieder nach 600 see wurden die oben
angegebenen Reaktionspartner erneut in den Kolben gegeben
und nach 900 see wurden 0,3 cnr Pyridin zugegeben. Die Monomere wurden entfernt und die entstehende Dispersion
mit Stickstoff gespült. Das Interpolymer, das sich in der
Masse in Lösung befand, enthielt ungefähr 4 Kohlenstoff-Kohlenstoff
-Doppelbindungen auf 1 000 Kohlenstoffatome.
Ein Rayon-Cord wurde durch die Masse gezogen und dann
durch einen Trockenofen mit einer Temperatur von 204,40G
(4000B1). Der mit dem Kautschuk imprägnierte Cord wurde
zwischen zwei Schichten von Standard-EPDM-Kautschuk (EPsyn
40), enthaltend ein Schwefelsystem zur Härtung, gepreßt.
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- 4-2 -
Das Laminat wurde gehärtet und es wurden Standard-H-Haftungstests
durchgeführt. Bei 16 !Tests erhielt man einen mittleren H-Haftungswert
Eine EPDM-Masse, die der oben hergestellten entsprach, wurde hergestellt, jedoch ohne das ITorbomenyltrichlorsilan.
Die Masse wurde genau wie oben, beschrieben behandelt. Bei 11 Zügen erhielt man einen mittleren Wert
für die Η-Haftung von 9,8.
Gemäß einem weiteren Aspekt.der Erfindung zeigte es sich,
daß die Behandlung des Interpolymers mit einem tertiären Amin, wie Pyridin, vor der Reaktion mit dem Alkohol oder
mit einem Anhydrid, Amin oder Phenol, wie später näher beschrieben wird, wirksam ist, um die Substitution
der entsprechenden Gruppen für die hydrolysierbare Gruppe, die an dem Siliciumatom des gebildeten Interpolymers gebunden
bleibt, zu erhöhen. Dieser einzigartige Aspekt der Aktivierung zur Erhöhung der Substitution oder Pfropfreaktion
kann durch die folgenden Beispiele gezeigt werden.
Es wurden Polymerisationen in drei Ansätzen auf die in Beispiel 4- beschriebene Weise durchgeführt mit der
Ausnahme, daß jede Charge 0,03 mMol Butylperchlorcrotonat, 0,04 mMol Pyridin, 0,375 mMol Norbornenyltrichlorsilan,
0,3 mMol Äthylaluminiumsesquichlorid und 0,0075 mMol Vanadinoxytrichlorid enthielt. Die PoIymerisationslÖsungen
wurden mit verschiedenen Mengen von Pyridin behandelt, bevor 4- cnr Allylalkohol und
anschließend 4 cnr Methanol zugegeben wurden. Dabei erhielt
209831/0948
man die folgenden Ergebnisse:
Pyridin | cnr |
O | ,3 cm5 |
ο-, | ,9 cm3 |
ο, |
C=C/1000 G im Polymer
0,87 1,17 1,51
Daraus geht hervor, daß' ein tertiäres Amin, wie Pyridin,
die Reaktion zwischen der"Alkoholgruppe und der Halogengruppe, die an 'dem Siliciumatom des Interpolymers gebunden
bleibt, katalysiert, wodurch die Substitution erhöht wird.
Es hat sich gezeigt, daß die Reaktion des Interpolymers
mit einem Alkohol oder einer anderen für die Substitution der hydrolysierbaren Gruppe an dem Siliciumatom des
Interpolymers beschriebenen Gruppe nicht immer zu einer vollständigen Entfernung des Halogenatoms oder der sonstigen
hydrolysierbaren Gruppe führt. Die Gruppen, die an dem Interpolymer gebunden bleiben, können bei der Verwendung
des Interpolymers stören oder zu unerwünschten Reaktionen des Interpolymers, wie zur Vernetzung, führen. Die Erfindung
betrifft daher auch ein Verfahren zur Entfernung der
verbleibenden Halogenatome oder sonstigen hydrolysierbaren Gruppen oder zu ihrer Inaktivierung, nachdem das
Interpolymer mit dem gewünschten Alkohol, Amin, Anhydrid oder Phenol behandelt worden ist, um die gewünschte
Substitution zu erreichen.
Ein wichtiger Aspekt der Erfindung besteht daher in der Stabilisierung des Interpolymers, um eine Nachreaktion durch
die hydrolysierbaren Gruppen zu vermeiden, die an dem Inter-
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polymer verMeiben, nachdem dieses mit einem Alkohol oder
einer anderen Verbindung zur Substitution der hydrolysierbaren Gruppe an dem Siliciumatom in dem Interpolymer
behandelt worden ist. Es hat sich gezeigt, daß eine Nachbehandlung mit Methanol oder in einem geringeren Maße mit
einem höherea primären Alkohol, eine im wesentlich vollständige
Entfernung noch verbleibender Halogenatome oder anderer hydrolysierbarer Gruppen in dem Interpolymer ergibt,
so daß sie nicht mehr für unerwünschte Nachreaktionen zur Verfügung stehen und die entstehende Verbindung
fc. stabil ist. . ·
Dieser Aspekt wird durch die folgenden Beispiele naher
erläutert.
Die Polymerisation wurde in der in Beispiel 4 beschriebenen Weise durchgeführt. Nach 900 see langem Polymerisieren
wurde die Masse mit 0,33 cnr trockenem Pyridin ·
7.
und 2 cur Hexac hl ο rno rb ο rnenylm ethanol behandelt. Nach
20 min langem Schütteln wurden 5 cm* Wasser und 0105 g
Irganox 1010 zugegeben. Die Masse wurde mit Wasser ge-P waschen und mit Dampf koaguliert. Nach dem Trocknen in"
einem Ofen von 800C zeigte es sch, daß das entstehende
Polymer außerordentlich zäh und unlöslich war und in einer heißen Carver-Presse nicht zu einer Folie gepreßt werden
konnte.
Beispiel 19
Die gleiche Polymerisation wurde durchgeführt wie in Beispiel 18, wobei gedoch 4 cm* Methanol zugegeben wurden,
nachdem das Gemisch 20 min lang mit Hexachlornorbornenyl-
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methanol behandelt worden war. Nach 20 min langer Umsetzung
mit Methanol wurde die Masse wie in Beispiel 18 weiterbehandelt. Das entstehende Polymer war weich, löslich in
Hexan und konnte in einer heißen Car ve r-Pr esse zu einer weichen dünnen "Folie gepreßt werden.
Das zeigt, daß ohne die Behandlung mit Methanol das Interpolymer noch reaktionsfähige Chloratome enthielt,
die eine Vernetzung erlaubten, wenn das Interpolymer anschließend mit Wasser und/oder Dampf zur Koagulation
zusammengebracht wurde, während diese reaktionsfähigen Chloratome durch das Methanol entfernt wurden, wodurch
das Problem der Vernetzung zu einem unlöslichen Polymer während der Koagulation vermieden wurde.
Auf die gleiche Weise kann das Polymer mit Allylalkohol zum Ersatz nur eines kleinen Teils der an die Siliciumatome
des Interpolymers gebundenen Halogenatome behandelt und das entstehende Produkt mit Methanol behandelt
werden, um die noch verbleibenden Halogenatome zu entfernen, wobei ein Kautschuk entsteht, der nicht vorzeitig
härtet oder vernetzt wie in Beispiel 18, so daß das entstehende
Elastomer auf die übliche Weise verarbeitet und anschließend gehärtet werden kann.
In etwa der gleichen Weise wie bei der Alkoholyse der
an das Siliciumatom des gebildeten Interpolymers gebundenen Halogenatome können die Halogenatome oder sonstigen
hydrolysierbaren Gruppen ersetzt werden durch Reaktion zwischen dem gebildeten Interpolymer und organischen
Anhydriden, primären oder sekundären Aminen, Hydroxylverbindungen,
wie Phenole und anderen aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindungen mit einem aktiven Wasserstoffatom,
2098 3 t/0946
das zur Entfernung von Halogenatomen geeignet ist, wobei die entsprechenden Halogenwasserstoffe entstehen, während
der Rest das vorher an das Interpolymer gebundene Halogenatom
ersetzt. .
Auf diese Weise kann die hydrolysierbare Gruppe in dem
Interpolymer durch ChIorendicahhydrid. ." " Versetzt werden,
um die !Flammbeständigkeit des Interpolymers zu erhöhen. Maleinsäureanhydrid oder Essigsäureanhydrid können in das
Interpolymer eingebaut .v/erden, um ein Elastomer mit verbesserten
Eigenschaften herzustellen, wobei ein Elastomer P entsteht, das durch Kondensationspolymerisation weiterpolymerisiert.
v/erden kann.
Primäre Amine und Ammoniak reagieren in ähnlicher Weise wie Wasser, um den Katalysator zu inaktivieren und führen
zu einer Vernetzung während sekundäre Amine Additionsprodukte durch Substitution der hydrolysierbaren Gruppe
an dem Siliciumatom ergeben, jedoch nicht zur Vernetzung führen.
Die Reaktion/mit Alkohol, Anhydriden oder Phenolen scheint durch tertiäre Amine, wie Pyridin, wie oben befe
schrieben, katalysiert zu v/erden, wodurch die Menge der Substitution zunimmt. Das Pyridin oder ein anderes
tertiäres Amin kann stattdessen oder außerdem als Abfangmittel für den Halogenwasserstoff oder eine andere
Verbindung dienen, die bei der Abspaltung des Chloratoms von dem Siliciumatom entsteht.
Das folgende Beispiel erläutert die Nachreaktion des
Interpolymers mit einem Amin unter ·. Substitution eines Interpolymers.
*/1, 4, 5, 6, 7,7, Hexachlor (2,2,1) -5- hepten - 2,3 dicarbonsäureanhydrid
209831/0946
Es wurde eine Polymerisation entsprechend Beispiel 9 durchgeführt. Das Gemisch wurde nach 900 see mit 4 cnr
trockenem Diphenylamin behandelt. Nach 20 min langem
Schütteln wurde die aminhaltige Masse mit ♦·- 4 cnr
Methanol behandelt. Nach 20 min wurde 1 cnr Wasser und 0,005 S Irganox 1010 zugegeben. Die Masse wurde mit
Wasser gexiraschen und mit Dampf koaguliert. Das entstehende
Polymer wurde durch erneutes Lösen in Hexan und Koagulieren mit Isopropanol gereinigt. Das Polymer
wurde in einem Vakuumofen bei 800G getrocknet, wobei ein
Produkt entstand, das 0,086 Gew.-% Stickstoff enthielt, wie durch Elementaranalyse bestimmt wurde. Das .
entspricht einem Einbau von 0,86 Mol Diphenylamin auf 1 000 Kohlenstoffatome.
Derartige Interpolymere sollten leichter färbbar sein im Vergleich mit dem gleichen Interpolymer ohne Amingruppen/
Ähnliche Aspekte bezüglich der Reaktion zwischen Hydroxyl- oder Aminogruppen mit leicht hydrolysierbaren
Gruppen, die an das Siliciumatom des Interpolymers gebunden sind, können angewandt werden, um bestimmte Farbstoff
komponenten mit freien Hydroxylgruppen der Formel:
N=N
209831/0946
N=N
CH2OH
einzuführen.
Venn er als Teil des Moleküls eingebaut wird, verleiht ein derartiger Farbstoff dem gebildeten Interpolymer
eine dauerhafte Färbung. Die Färbung ist gegen Waschen und Trockenreinigen beständig.. -
eine dauerhafte Färbung. Die Färbung ist gegen Waschen und Trockenreinigen beständig.. -
PATENTANSPRÜCHE:
2098 3 1/0946
Claims (26)
1. Interpolymere aus einem äthylenisch ungesättigten Organosilan und Olefin(en), das hergestellt worden ist
durch Interpolymerisation eines äthylenisch ungesättigten Organosilans der allgemeinen Formel RnSiX. , in'der X
eine leicht hydrolysierbare Gruppe ist, die keinen Sauerstoff enthält, R ein Wasserstoffatom, eine Alkyl-, Aryl-, Alkaryl-,
Arylalkyl-, cyclische oder heterocyclische Gruppe, die substituiert oder unsubstituiert sein kann, "bedeutet und wobei
mindestens eine der Gruppen R eine ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung enthält und einem Olefin, wie
Äthylen, einem Monoolefin mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen
und/oder einem Polyen, wobei auf jeden Pail Äthylen als Monomer verwendet wird.
2. Interpolymere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß es mindestens ein Monoolefin mit
3 bis 20 Kohlenstoffatomen enthält.
Interpolymere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e kennzeichnet, daß es ein Polyen enthält.
3.
4. Interpolymere nach Anspruch 1 bis 3» dadurch g e ·
kennzeichnet , daß es Äthylen,mindestens ein
Monoolefin mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen und ein Polyen
enthält.
- 50
20 983 1 /09A6
- 50 - 1A-40 756
5. Interpolymere nach Anspruch 1 Ms 4, dadurch gekennzeichnet, daß das ungesättigte Organosilan
in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-#, vorzugsweise 0,05
Ms 0,5 Gew.-^ enthalten ist.
6. Interpolymere nach Anspruch! bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das ungesättigte Organosilan
ein Vinyl-, Allyl-, Crotyl-, Divinyl-, Diallyl-, Dicrotyl-
und/oder Styryl-, Trihalogeno- und/oder Dihalogeno-Silan ist.
7. Interpolymere nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die ungesättigte Gruppe
in dem Organosilan eine Norbornenylgruppe ist.
8. Interpolymere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Äthylen und Monoolefin in einem
Verhältnis von 20 bis 95 Mol Äthylen auf 80 bis 5 Mol Monoolefin, vorzugsweise 45 bis 90 Mol Äthylen auf 95 bis
10 Mol Monoolefin vorhanden ist.
bis 8
9. Interpolymere nach Anspruch y, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyen in dem Interpolymer in
einer Menge von 0,1 bis 10 Mol$, vorzugsweise 0,1 bis 3 interpolymerisiert ist.
10. Interpolymere nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Monoolefin Propylen ist.
11. . Interpolymere nach Anspruch 1 bis 10, dadurch g e kennzeichnet
, daß das Polyen ein gegebenenfalls halogenierter poly-ungesättigter Brückenring-Kohlenwasserstoff,
vorzugsweise ein Alkylxdennorbornen, besonders 5-Äthyliden-2-norbornen ist.
- 51 -
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12. Interpolymere nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Produkt mindestens eine hydrolysierbare Gruppe X an dem Siliciumatom gebunden
ist, die anschließend substituiert werden kann.
13. Interpolymere nach Anspruch 12, dadurch g e k e _ η η zeichnet
, daß die hydrolysierbaren Gruppen X zumindest / durch OR-Gruppen,halogenierte Alkoxygruppen, Alkoxy- oder
Phenoxy - Antioxydantien, Polymere mit freien Amino- oder
Hydroxylgruppen oder Farbstoffgruppen ersetzt sind.
14. Interpolymere nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß die noch verbleibenden hydrolysierbaren
Gruppen X durch Alkoxygruppen ersetzt sind.
15. Verfahren zur Herstellung von Interpolymeren nach
Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet ,
daß man ein äthylenisch ungesättigtes Organosilan der allgemeinen Formel R SiX, , in der X eine leicht hydrolysierbare
Gruppe, die keinen Sauerstoff enthält, R ein Wasserstoffatom,
eine Alkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Arylalkyl-, cyclische oder heterocyclische,substituierte oder unsubstituierte Gruppe
bedeutet, wobei zumindest eine der Gruppen R eine ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung enthält und ein olefinisches
Monomer, wie Äthylen, ein Monoolefin mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen
und/oder ein Polyen in einem Lösungsmittel in Gegenwart eines Ziegler-Katalysators interpolymerisiert, wobei
Äthylen als monomere Komponente vorhanden sein muß und wobei, wenn Äthylen und ein anderes Monoolefin vorhanden sind, das
Verhältnis 20 bis 95 Mol Äthylen auf 80 bis 50 Mol Olefin
beträgt und wenn ein Polyen vorhanden ist, dieses in einer Menge von 0,1 bis 10 MoI^ und das ungesättigte Organosilan
in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-$ verwendet werden.
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16. Verfahren nach Anspruch 15» dadurch gekennzeichnet
, daß man als Monoolefin Propylen verwendet und das Verhältnis von Äthylen zu Propylen 45 Ms
90 Mol Äthylen auf 55 Ms 10 Mol Propylen beträgt und das
Polyen in einer Menge von 0,1 Ms 3 Mol und das ungesättigte Organosilan in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-$ und vorzugsweise
0,05 bis 0,5 Gew.-$ vorhanden ist.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet., daß man als olefinisches Monomer
fc nur Äthylen verwendet.
18. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet , daß man als olefinische Monomere
Äthylen und mindestens ein weiteres Monoolefin verwendet.
19. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet , daß man als olefinisches Monomer
Äthylen und 'ein Polyen verwendet.
20. Verfahren nach Anspruch 15 Ms 19, dadurch g e kennzeichnet
, daß mandas gebildete Interpolymer mit einem wäßrigen Medium behandelt und das entstehende
P Silanol durch Kondensations-Polymerisation vernetzt.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet , daß man das wäßrige Medium nach beendeter
Interpolymerisation zu dem Polymerisationsgemisch zugibt.
22. Verfahren nach Anspruch 15 Ms 20, dadurch g e kennzeichnet,
daß man in dem Interpolymer zumindest einen Teil der hydrolysierbaren Gruppen X durch andere
Reste ersetzt.
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23. Verfahren nach Anspruch 15Ms 22, dadurch gekennzeichnet, daß man das Interpolymer umsetzt
mit einem Alkohol, einem ungesättigten Alkohol, einem halogenierten Alkohol, einem alkoholischen oder phenolischen
Antioxidationsmittel, einem Polymer mit freien Hydroxyl- oder freien Aminogruppen und/oder einem Farbstoff mit freien
Amino- oder Hydroxylgruppen.
24. Verfahren nach.^Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polymer mit freien Hydroxyl-
oder Aminogruppen ein Cellulosematerial, ein Alkydharz, ein Polyamidharz, ein Siliconharz, einen Polyäther, einen
Polyester, ein Polybutadien mit endständigen Hydroxylgruppen und/oder ein Polystyrol mit endständigen Hydroxylgruppen
verwendet.
25. Verfahren nach Anspruch 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet , daß man den Polymerisationskatalysator
durch Zugabe eines sekundären oder tertiären Alkohols zu der Polyraerisationslösung inaktiviert und das
Interpolymer gegebenenfalls anschließend über die hydrolysierbaren
Gruppen vernetzt.
26. Verfahren nach Anspruch 22 bis 24» dadurch gekennzeichnet , daß man die nicht umgesetzten
verbleibenden hydrolysierbaren Gruppen mit einem primären Alkohol abspaltet.
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