DE21644C - Verfahren und Apparat zur Desinfection mittelst Brom unter Mitverwendung von Petroleum, Ligroin und anderer Destillationsprodukte des Erdöls - Google Patents

Verfahren und Apparat zur Desinfection mittelst Brom unter Mitverwendung von Petroleum, Ligroin und anderer Destillationsprodukte des Erdöls

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DE21644C
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bromine
petroleum
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Dr. A. FRANK in Char- j lottenburg, Leibnitzstrafse 80
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L2/00Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
    • A61L2/16Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
    • A61L2/18Liquid substances or solutions comprising solids or dissolved gases

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  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. Februar 1882 ab.
Die Anwendung des Broms als Desinfectionsmittel scheiterte nach Angabe des Erfinders bisher an der ungeeigneten physikalischen Beschaffenheit der schweren, ätzenden Flüssigkeit. Vom Erfinder selbst sind Verfahren vorgeschlagen, das Brom durch Aufsaugenlassen desselben mittelst Kieseiguhr in feste Form zu bringen (s. Tageblatt der 52. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte 1879, S. 455). Der lockere Kieseiguhr zerfiel aber beim Transport oder zerstäubte beim Gebrauch. Erst durch Darstellung fester, poröser Kieseiguhrmassen, wie sie in dem Patent No. 21074 des Erfinders beschrieben sind, ist die Form gefunden, um Brom sicher zu transportiren und als Desinfectionsmittel zu verwenden. Zu diesem Zwecke werden die festen, porösen Kieseiguhrmassen mit Brom getränkt, welche davon das Fünfbis Sechsfache ihres Gewichtes aufsaugen, worauf man das Brom an geeigneten Orten und in passenden Vorrichtungen verdunsten läfst. Infolge der Flächenanziehung, welche die Kieseiguhrmasse ausübt, erfolgt die Verdunstung bedeutend langsamer als bei Verwendung von flüssigem Brom, und schon hierdurch wird eine entsprechende Regulirung bewirkt.
Die Kieseiguhrmassen können, nachdem sie ihr Brom abgegeben haben, immer wieder mit Brom getränkt und benutzt werden.
Zur Herstellung von Bromwasser werden die getränkten Stücke mit Wasser geschüttelt, welches dann das Brom löst. Um eine vollständige Regulirung der Verdunstung des Broms und eine langsamere, Wirkung bei Desinfection von Krankenzimmern zu erzielen, benutzt der Erfinder eine stets gleichmäfsig gesättigte Bromlösung, welche er durch die gezeichnete Vorrichtung erhält.
A ist ein Gefäfs aus Glas, Porcellan, Steingut oder dergleichen, welches als Rand eine Rinne R hat, in welche eine schwache Bromkaliumlösung oder Wasser gegossen wird. In diese Rinne pafst ein kegelförmiger Deckel D, dessen Spitze nach unten steht, während sein angelegter Rand in dem Wasserverschlufs ruht. Verdampft nun Brom aus dem damit getränkten, in A liegenden Kieseiguhrstück B, so tritt der Bromdampf in das in R befindliche Wasser, löst sich darin auf und verdunstet allmälig. Bei zu starker Verdampfung schlägt sich das Brom an den Wänden des Deckels D nieder und fliefst wieder zurück. Stärkere oder schwächere Verdampfung wird durch Eingiefsen von warmem oder kaltem Wasser in den Hohlraum des Deckels D erzielt. Um ein Uebersaugen des in der Rinne R enthaltenen Wassers nach A zu verhindern, kann auch im oberen Theil von D ein durch Stöpsel oder Wachs (auch Paraffin, Vaselin) verschliefsbares feines Loch eingebohrt sein.
Gegen eine zu starke Einwirkung des Broms auf lebende oder todte organische Stoffe, welche damit in Berührung kommen, wie auch für die rasche Beseitigung des für manche Individuen unangenehmen Bromgeruches benutzt der Erfinder Petroleum in flüssigem oder dampfförmigem Zustande, von welchem er fest-
gestellt hat, dafs es sich mit Brom schnell und ohne Gefahr verbindet bezw. Brom aufnimmt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Die Verwendung fester, poröser Massen, welche mit Brom getränkt sind und zum ungefährlichen Transport und Dosiren des Broms, wie als Desinfectionsmittel dienen.
2. Die Herstellung von zur Desinfection dienenden Bromlösungen mittelst solcher mit Brom getränkten Massen.
Die beschriebenen Vorrichtungen, welche dazu dienen, die Desinfection mittelst Broms zu reguliren.
Die Verwendung von Petroleum, Ligroin und anderen DestiUationsproducten des Erdöles zur Beseitigung einer übermäfsigen Einwirkung des Broms bei seiner Anwendung als Desinfectionsmittel.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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