DE2164474B2 - Verfahren zur Verbesserung der Verkokungseigenschaften von Kohle als Einsatzmaterial für die Kokserzeugung - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Verkokungseigenschaften von Kohle als Einsatzmaterial für die KokserzeugungInfo
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- DE2164474B2 DE2164474B2 DE19712164474 DE2164474A DE2164474B2 DE 2164474 B2 DE2164474 B2 DE 2164474B2 DE 19712164474 DE19712164474 DE 19712164474 DE 2164474 A DE2164474 A DE 2164474A DE 2164474 B2 DE2164474 B2 DE 2164474B2
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren ir Verbesserung der Verkokungseigenschaften von
ohle als Einsatzmaterial für die Kokserzeugung.
In den letzten Jahren hat eine bemerkenswerte weitete Entwicklung in der Eisen- und Stahlindustrie angefunden. Infolgedessen hat die Erzeugung von lasen- oder Zementstahl sehr rasch zugenommen, id dadurch wurde es erforderlich, eine vermehrte nz.inl von Hochöfen mit immer größeren Abmes-.uigcn zu installieren. Ein solcher bemerkenswerter Anstieg in der Eisen- und Stahlerzeugung war selbstverständlich mit einem ebenso rasch ansteigenden und enormen Koksverbrauch für die betreffenden Hochöfen verbunden, in denen Eisenerze in Roheisen umgewandelt werden. Solche Hochöfen von großen Abmessungen benötigen jedoch riesige Mengen an Koks von besonders hoher Haltbarkeit.
In den letzten Jahren hat eine bemerkenswerte weitete Entwicklung in der Eisen- und Stahlindustrie angefunden. Infolgedessen hat die Erzeugung von lasen- oder Zementstahl sehr rasch zugenommen, id dadurch wurde es erforderlich, eine vermehrte nz.inl von Hochöfen mit immer größeren Abmes-.uigcn zu installieren. Ein solcher bemerkenswerter Anstieg in der Eisen- und Stahlerzeugung war selbstverständlich mit einem ebenso rasch ansteigenden und enormen Koksverbrauch für die betreffenden Hochöfen verbunden, in denen Eisenerze in Roheisen umgewandelt werden. Solche Hochöfen von großen Abmessungen benötigen jedoch riesige Mengen an Koks von besonders hoher Haltbarkeit.
Unter Berücksichtigung dieser Sachlage besteht eine ständig wachsende Nachfrage nach gut verkokenden
Kohlesorten hoher Qualität, weiche für die Erzeugung von Koksarten mit ausreichend guter
Haltbarkeit erforderlich sind. Andererseits besteht jedoch das schwierige Problem eines Engpasses in
der Zulieferung solcher gut verkokender Kohlesorten hoher Qualität, weil es auf Grund der hierfür erforderlichen
und zugänglichen Kohlesorten nicht mehr möglich »st, diese starke Nachfrage zu befriedigen.
Demgemäß findet ein ständiger Preisanstieg bei den betreffenden Kohlesorten statt, mit der Folge, daß die
Eisen- und Stahlindustrie gezwungen ist, das Zumischverhältnis derartiger gut verkokbarer Kohlesorten
hoher Qualität bei der Kokszubereitung ständig zu verringern, wodurch dann die Qualität der an die
Hochöfen gelieferten Kokse, insbesondere ihre Festigkeit, die als Maßstab für die Haltbarkeit gewertet
werden kann, immer stärker absinkt, wodurch sich dann Schwierigkeiten beim Betrieb und im Wirkungsgrad
der betreffenden Hochöfen ergeben.
Um die außerordentlich starke Nachfrage nach den gewünschten, gut verkokenden Kohlearten zu
befriedigen, hat man bereits versucht, nicht verkokende oder nur schwach verkokende Kohlesorten,
welche an sich in großen Mengen anfallen, durch besondere Behandlungen zu verbessern, um auf diese
'Weise ihre Qualität praktisch derjenigen von gut verkokenden Kohlesorten anzupassen, wie sie für
die Erzeugung von Koksen ausreichender Haltbarkeit erforderlich sind.
Wenn man beispielsweise Kohlesorten minderwertiger Qualität bezüglich der Verkokungseigenschaften,
wie nur schwach verkokende Kohlesorten, bricht und dann das Brechgut in einen Feinanteil mit einer Korngröße
von höchstens 3 mm und einen Grobkornanteil mit einer Korngröße von mehr als 3 mm aussiebt,
so gelangen diejenigen Anteile c?er nur schwach verkokbaren Kohle, welche an sich gute Verkokungseigenschaften aufweisen, infolge des geringen Widerstandes
gegenüber der Brechbehandlung in den sich unter dem Sieb ansammelnden Feinkornanteil, während
der größere Mengen an Inertsubstanzen enthaltende Anteil der Ausgangskohle auf dem Sieb verbleibt,
da es sich dabei um Substanzen handelt, welche eine relativ große Härte aufweisen und daher
nur schwierig gebrochen werden können. Wenn man den beim Absieben auf dem Sieb verbleibenden Anteil
mit denjenigen Inertsubstanzen, welche die Verkokungseigenschaften beeinträchtigen, abtrennt und
nur die gut verkokbaren Anteile, weiche als Feinkorn anfallen, verwendet, so ist zu erwarten, daß die
Festigkeit des daraus hergestellten Koks nicht beeinträchtigt wird und sogar verbessert werden kann.
Da jedoch der auf dem Sieb verbleibende Grobkornanteil der Ausgangskohle nicht mehr weiter verwendet
werden kann, ist diese Reinigungsmethode infolge des hohen Materialverlustes wirtschaftlich
praktisch nicht durchführbar.
Zwar kann man die Festigkeit des Koks in gewissem Ausmaß dadurch verbessern, daß man auch die
boiin Absieben zunächst anfallenden Grobkorn bestandteile
einer nur schwach verkokbaren Kohle weiter zerkleinert und dann diese Inertsubstanzen
jzlcitlimäülic in der Beschickung für die Verkokungscinrirhtung
dispergiert, d.h., die Qualität der Beschickungskohle
entsprechend einstellt. Die dabei cr/ieiie Verbcsscrivng ist jedoch nicht so groß, daß
dadurch eine Beschickung erhalten werden könnte, welche die Eigenschaften von gut verkokbarem Ausgnngsmaicria!
hat. Darüber hinaus wird die Schuttdichte
Kohlcbcschickuni· für die Kammer der
Vcrkokungsvorrichlung infolge des erhöhten Anteiles
an Feinkorn in der Beschickung merklich verringert, wodurch gleichzeitig der Wirkungsgrad der Verkokungsvorrichtung
beeinträchtigt wird.
Weiterhin läßt sich die Festigkeit des erzeugten Kokses in gewissem Ausmaß dadurch verbessern,
daß man sich der Methode des sogenannten Trockeneinirags
bedient, bei der also die Kohlebeschickung vor Einspeisung in die Verkokungskammer vorerhitzt
wird, um so den Feuchtigkeitsgehalt auf einen Wert unterhalb 6% herabzusetzen. Für die Durchführung
dieser Arbeitsweise sind jedoch ziemlich hohe Installationskosien
erforderlich, da besondere Vorrichtungen für die Vorerhitzung oder Trocknung der Beschickung
benötigt werden, und außerdem tritt dann auch das Problem der Umweltverschmutzung durch die erhöhte
Staubbildung auf.
Man hat weiterhin versucht, Kokse mit erhöhter Festigkeit dadurch zu erhalten, daß man einer nur
schwach verkokenden Ausgangskohle verklebend wirkende Substanzen zusetzt, beispielsweise Kohlenteerpech,
das bei der Destillation von Kohlenteer anfällt und einen Erweichungspunkt von 40 bis 100°C aufweist.
Man kann dann die Mischung aus Kohle und Pech unter Druck zu Kohlebriketts verformen
und dann diese Briketts zu Koks carbonisieren. Falls die Beschickung für die Verkokungsvorrichtung aus
einem Gemisch mehrerer Kohlesorten besteht, kann · man die Gesamtmenge oder nur einen Teil von schwach
verkokbarer Kohle in der vorstehend beschriebenen Weise zu Briketts aufarbeiten und dann diese Briketts
mit der übrigen Kohlebeschickung vermischen, wodurch sich der Anteil an der nur schwach verkokbaren
Kohle in der Beschickung verringert und das Mischungsverhältnis im Bezug auf gut verkokbare
Kohlearten wesentlich erhöht wird.
Mittels der vorstehend beschriebenen Arbeitsweisen wird jedoch das grundlegende Problem eigentlich
nicht gelöst, nämlich die Verbesserung der Verkokungseigenschaften von nicht verkokbaren oder nur
schwach verkokenden Kohlesorten bzw. eine dauerhafte Verklebung des Feinkornantcils derartiger nicht
verkokender oder nur schwach verkokender Kohlesorten unter Beimischung eines Zusatzstoffes, da die
vorstehend beschriebenen und bekannten Arbeitsweisen z. B. darauf beruhen, denjenigen Anteil der
Ausgangskohle abzutrennen, welcher eine größere Menge an Komponenten enthält, welche die Verkokungscigenschaften
der betreffenden Kohle verschlechtem. Andere der bekannten Arbeitsweisen
versuchen die schädliche Wirkung bezüglich der Verkokungseigenschaften dadurch herabzusetzen, daß die
betreffenden inerten Komponenten in feinteiliger Form zu der Kohlebeschickung zugesetzt werden, oder
indem die Schüttdichte der Kohlebeschickung durch Verminderung des Feuchtigkeitsgehaltes erhöht wird,
oder indem die nur schwach verkokende Kohleart in Form von Kohlebriketts verwendet wird oder in
Form solcher Briketts der Beschickung zugemischt wird. Wie vorstehend erwähnt wurde, ist es mittels
dieser bekannten Maßnahmen aber nicht möglich, die Verkokungseigenschaften der betreffenden minderwertigen
Kohlesorten so zu verbessern, daß sie den
Verkokungseigenschaflen von gut verkokbarer Kokskohle hoher Qualität entsprechen, wie sie beispielsweise
in den V. St. A. erzeugt wird. Demgemäß kann man nicht sagen, daß es mittels der bekannten Arbeitsweisen
gelingt, die Koksfestigkcit an sich wesentlich zu verbessern. "
Bei einer weiteren bekannten Arbeitsweise wird versucht, die Verkokungseigenschaften derartiger nicht
verkokbarer oder nur schwach verkokender Kohlesorten dadurch zu verbessern, daß man die betreffenden
Kohlen zunächst pulverisiert, dann mit einem Pech in einer Menge von höchstens 70 Gewichtsprozent
vermischt und schließlich diese Mischung gleichmäßig mit einem auf hoher Temperatur gehaltenen
Inertgas in Berührung bringt. Diese Maßnahmen lassen sich jedoch im industriellem Maßstab
nur schwierig und nicht wirtschaftlich durchführen, weil eine Vorbedingung für die Erzielung des angestrebten
Effektes darin besteht, daß die Mischung aus Ausgangskohle und Pech völlig gleichmäßig mit
dem auf hoher Temperatur gehaltenen Inertgas in Berührung gehalten wird.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Verbesserung der Verkokungseigenschaften von
Kohle als Einsatzmaterial für die Kokserzeugung zur Verfügung zu stellen, welches die vorstehend erwähnten
Nachteile nicht aufweist und sich auch im großtechnischen Maßstab einfach und in wirtschaftlicher
Weise durchführen läßt.
Außerdem soll es das Verfahren ermöglichen, die Verkokungseigenschaften von Ausgangskohle minderwertiger
Qualität denjenigen von gut verkokbaren Kohlesorten anzugleichen, wie sie in den V. St. A.
erzeugt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verbesserung der Verkokungseigenschaften von Kohle als Einsatzmaterial
für die Kokserzeugung ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine nicht verkokende oder eine
nur schwach verkokende Kohleart mit einer aromatischen bituminösen Substanz modifiziert, welche ein
Atomverhältnis H: C von höchstens 1,1, einen Siedepunkt von mindestens 3500C und einen Erweichungspunkt
im Bereich von 100 bis 400° C aufweist und durch Wärmebehandlung eines Kohlenteeres, eines
Erdöldestillationsrückstandes und/oder eines Lösungsmittelextraktionsrückstandes von teer- oder pechartigem
Charakter erhalten worden ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann zusätzlich ein Kohlenteer, ein Straßenteer,
ein flüssiges Kohlenwasserstofföl und/oder ein Pech mitverwendet werden.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt es überraschenderweise, Kokssorten ausgezeichneter
Qualität herzustellen, welche die nicht in genügenden Mengen lieferbaren kostspieligen gut verkokbaren
Kohlesorten ersetzen können, wobei als Ausgangsmaterial in großen Mengen vorhandene nicht verkokbare
oder nur schwach verkokbare Kohlearten eingesetzt werden, welche außerdem sehr billig sind,
bzw. bei dem Kohleanteile mit schlechten Verkokungseigenschaften verwendet werden können, welche nach
Abtrennung der Kohleanteile mit guten Verkokungs-
ngcnschaflcn nach ilcin Aussiebverfahren zurüeknlcihen.
Ua ist weiterhin möglich, auch aus vcrschic-Jcnen
Kohleartcn hergestellte gemischte Beschickungen für Vcrkokungscinrichtungcn in dieser Weise
Huaiitütsmaßigzu verbessern. Demgemäß ergeben sich
wesentliche Vorteile nicht nur Tür die Verkokungsinduslric sondern auch für die eisen- und stahlvcrarbcitcndcn
Industrien, welche derzeit stark unter der mangelnden Versorgung mit hochwertigem Koks
bzw. hochwertigem Ausgangsmaterial für die Verkokung leiden.
Die Erfindung wird ..achstehend noch an Hand der
F i g. 1 und 2 näher erläutert werden.
F i g. 1 zeigt in graphischer Darstellung die Beziehung zwischen der Koksfesligkeit verschiedener Ausgangskohlcarten,
denen wechselnde Mengen einer hocharomatischen bituminösen Substanz im Sinne
der Erfindung zugesetzt worden sind, wobei diese Zusatzmengen zwischen 5 und 50 Gewichtsprozent
variieren, und die betreffenden Mischungen anschließend ein.-" Verkokungsprüfung in einem Koksofen
unterworfen worden sind;
F i g. 2 zeigt ein Fließdiagramm, in welchem das ernndungsgemäße Verfahren, ausgehend von der Zulieferung
der Kohlebeschickung bis zur Herstellung einer Kohle mit guten Verkokungseigenschaften schematisch
dargestellt worden ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die folgenden Kohlesorten als Ausgangsmaterial eingesetzt
werden:
a) Nicht verkokbare oder nur schwach verkokende Kohlearten, welche an sich nicht für die Erzeugung
von Koks geeignet sind,
b) Kohlen mit einem größeren Anteil an Inertsubstanzen, welche daher nur schlechte Verkokungseigenschaften
aufweisen und welche als Grobkornanteil erhalten werden, wenn man bestimmte Kohlearten gemäß der Korngrößenverteilung
mittels eines Siebes in Kohleanteile mit guten Verkokungseigenschaften und solche
mit schlechten Verkokungseigenschaften auftrennt. Eine solche Maßnahme wird beispielsweise
bei australischen und kanadischen Kohlesorten durchgeführt.
c) Gemischte Beschickungen für die Kokserzeugung.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte aromatische bituminöse Substanz weist ein
Atomverhältnis H :C von höchstens 1,1, einen Siedepunkt von mindestens 350° C, einen Erweichungspunkt
im Bereich von 100 bis 400°C und einen Kohlenstoffanteil von 40 bis 80% auf. Man kann eine derartige
bituminöse Substanz durch Wärmebehandlung der verschiedensten Erdöle und deren Destillatfraktionen
erhalten, beispielsweise durch Behandlung von Naphtha. Kerosin, Leichtöl, Heizöl und Bitumen, oder
man kann auch Kohlenteer, Straßenteer und Pech für diesen Zweck einsetzen. Beispielsweise erhält
man eine tür die erfindungsgemäßen Zwecke gut geeignete bituminöse Substanz, indem man einen
durch Trockendestillation (Carbonisierung) von Kohle erhaltenen üblichen Kohleteer zwecks Entfernung der
Leichtölkomponenten mit einem Siedepunkt unterhalb 2500C destilliert und dann das als Rückstand erhaltene,
wenig flüchtige schwere öl einer Wärmebehandlung unterwirft. Die Art der Wärmebehandlung hängt
ab von der Art der eingesetzten ülkomponenten und ihren Eigenschaften sowie der gewünschten Verkokungstendenz.
Beispielsweise kann man ein Schweröl mehr als '/2 Stunde auf eine Temperatur im Bereich
von 400 bis 4500C erhitzen. Darüber hinaus kann man Luft durch das als Ausgangsmatcrial eingesetzte öl
blasen und Schwefel oder andere Polymcrisationsbcschleuniger zusetzen, um so die Wirkung der
Wärmebehandlung noch zu verstärken.
Sehr zweckmäßig werden als Ausgangsmatcrial für diese Behandlung Schweröle vom Typ des Kohlenteers eingesetzt, doch können selbstverständlich auch andere Schwerölfraktionen, wie Bitumen, verwendet werden. Es ist auch möglich, schon an sich aromatenreiche Schweröle zu verwenden, wie sie als Nebenprodukt in der pctrochemischen Industrie anfallen, und ferner können Mineralölpeche und Kohlenteerpech, wie es beispielsweise für die Herstellung von Elektroden verwendet wird, für die erfindungsgemäßen Zwecke eingesetzt werden, wobei derartige ölkomponenten häufig bereits einer Reformierungsbehandlung unterworfen worden sind und daher bis zu einem gewissen Ausmaß Verkokungseigenschaften zeigen. Beispielsweise lassen sich Kokse mit wesentlich verbesserter Koksfestigkeit herstellen, indem man die Ausgangskohle mit einer hocharomatischen bituminösen Substanz vermischt, welche auf die folgende Weise erhalten worden ist:
Sehr zweckmäßig werden als Ausgangsmatcrial für diese Behandlung Schweröle vom Typ des Kohlenteers eingesetzt, doch können selbstverständlich auch andere Schwerölfraktionen, wie Bitumen, verwendet werden. Es ist auch möglich, schon an sich aromatenreiche Schweröle zu verwenden, wie sie als Nebenprodukt in der pctrochemischen Industrie anfallen, und ferner können Mineralölpeche und Kohlenteerpech, wie es beispielsweise für die Herstellung von Elektroden verwendet wird, für die erfindungsgemäßen Zwecke eingesetzt werden, wobei derartige ölkomponenten häufig bereits einer Reformierungsbehandlung unterworfen worden sind und daher bis zu einem gewissen Ausmaß Verkokungseigenschaften zeigen. Beispielsweise lassen sich Kokse mit wesentlich verbesserter Koksfestigkeit herstellen, indem man die Ausgangskohle mit einer hocharomatischen bituminösen Substanz vermischt, welche auf die folgende Weise erhalten worden ist:
In einer ersten Verfahrensstufe wird ein beliebiges Kohlenwasserstofföl, einschließlich Roherdöl, bei einer
jo Temperatur von mehr als 9000C behandelt, und die
dabei anfallende teerartige Substanz wird in einer zweiten Verfahrensstufe im Temperaturbereich von
250 bis 55O°C behandelt. Anschließend wird die Mischung aus dem Kohleausgangsmaterial und der so
hergestellten hocharomatischen, bituminösen Substanz in einem Koksofen einer Trockendestillation
(Carbonisierung) unterworfen.
Für die Herstellung einer erfindungsgemäß einzusetzenden aromatischen bituminösen Substanz mit
hohem Erweichungspunkt werden zweckmäßig die i drei nachstehenden Arbeitsweisen angewendet:
1. Ein auf eine Temperatur von etwa 300'C vorerhilztes
und verflüssigtes Bitumen wird in ein gasförmiges Wärmeübertragungsmedium, wie Wasserdampf oder Heizgase, welche eine Temperatur
im Bereich von 1200 bis 1600" C aufweisen, eingesprüht und bleibt während eines Zeitraumes
von 0,003 bis 0,01 Sekunden bei einer Temperatur von 750 bis 9500C und einem Druck, welcher
, nicht wesentlich von Atmosphärendruck ab- ! weicht, mit diesem Wärmeüberträger in Berührung.
Auf diese Weise wird die gewünschte hocharomatische bituminöse Substanz aus der
Mischung der erzeugten Substanzen destillativ abgetrennt.
2. Ein praktisch nicht reagierendes gasförmiges Wärmeübertragungsmedium mit einer Temperatur
von 400 bis 20000C wird direkt mit einem Ausgangsöl in Berührung gebracht, welches auf
einer Temperatur unterhalb der Temperatur des betreffenden wärmeübertragenden Gases aber
nicht oberhalb 50O0C gehalten wird, wobei das gasförmige Wärmeübertragungsmedium in der
kontinuierlichen Olphase dispergiert wird. Auf diese Weise findet eine fraktionierte Destillation
der ölkomponente statt, und die gewünschte bituminöse Substanz wird abgetrennt.
Γ. C
3. Hin Schweröl, welches aus einem Erdöl stammt,
beispielsweise ein Hilumen, wird einer Wärmebehandlung
im Temperaturbereich von 350 bis 7(X)"C während eines Zeitraumes von 1 Minute
bis 20 Stunden in einem Druckbcrcich von Normaldruck
bis zu einem überdruck von 100 kg/cm2 unterworfen und die gewünschte bituminöse Substanz
wird dann aus dem durch diese Wärmebehandlung entstehenden Substanzgemisch destillativ
abgetrennt.
Bei allen drei vorstehend aufgerührten Arbeitsweisen wird eine bituminöse Substanz erhalten, welche
aromatische Komponenten hohen Molekulargewichts enthält und daher eine bemerkenswerte Affinität in
bezug auf die aktive Komponente in der Ausgangskohle aufweist. Daher wird die Dispergierung und
Auflösung der α-Komponente verbessert und die Ausbildung starrer, aus Koks bestehender Zellwände
begünstigt, wodurch als Endprodukt ein Koks mit merklich verbesserter Festigkeit erhalten wird. Auch
wenn man eine derartige aromatenhallige bituminöse Substanz bei der Herstellung von Kohlebriketts einsetzt,
werden Kokse mit ausgezeichneter Festigkeit erhalten, welche diejenige von Koksarten übertrifft,
die mittels Briketts herstellbar sind, die unter Verwendung von üblichen Teeren und Pechen erzeugt
worden sind.
Wenn man bei dem erfindungsgcmäßeii Verfahren
außer der vorstehend gekennzeichneten aromatischen bituminösen Substanz mit hohem Erweichungspunkt
auch noch ein flüssiges Kohlenwasserstofföl, mit verwendet, beispielsweise einen Kohleteer oder einen
Straßenteer, so lassen sich die Verkokungseigenschaften von nicht verkokenden oder nur schwach
verkokenden Kohlesorten verbessern, während gleichzeitig die Zusatzmenge an der aromatischen bituminösen
Substanz verringert werden kann. Wenn die betreffende Zusatzkomponente in Form eines Teeres
oder Peches einen unterhalb des Erweichungspunktes der betreffenden aromatischen bituminösen Substanz
liegenden Erweichungspunkt aufweist, dann lassen sich derartige weitere Zusatzkomponenten bei Temperaturen
mit dem Ausgangskohlcmaterial vermischen, welche unterhalb des Erweichungspunktes
der aromatischen bituminösen Substanz liegen. Bei einer derartigen gemeinsamen Anwendung von aromatiscner
bituminöser Substanz und weiteren Kohlenwasserstoffölen bildet sich eine entsprechende Lösung
der aromatischen bituminösen Substanz in der anderen ölkomponente und dadurch erhöht sich die Affinität
der Kohlcobcrflächc in bezug auf die aromatische
bituminöse Substanz. Es lassen sich daher Kokse mit noch höherer Festigkeit herstellen, so daß diese
spezielle Ausführungsform der Erfindung wesentliche Vorteile gegenüber der alleinigen Anwendung des
aromatischen bituminösen Materials bietet.
Diese besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden besonders dann offenbar, wenn
man als Ausgangskohle diejenigen Kohleanteile mit schlechten Verkokungseigenschaften einsetzt, die als
Grobkorn auf einem Sieb verbleiben, wenn ein Kohlematcrial mit Kohlcanteilen unterschiedlicher
Verkokungscigenschaften in Abhängigkeit von der Korngrößenverteilung durch Absieben aufgetrennt
wird. Beispielsweise wird Kohle australischen und kanadischen Ursprungs öfters klassiert unter Bildung
eines Fcinkornantcils mit einer Korngröße von weniger als 10 mm und einem Grobkornanteil mit einer
Korngröße von mehr als 10 mm oder, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, unter Bildung eines
Fcinkornantcils mii einer Korngröße von weniger als 3 mm und einem Grobkornanteil mit einer Korngröße
von mehr als 3 mm. Der Feinkornanteil enthält dann im wesentlichen Kohlekomponcnlen mit guten
Verkokungscigenschaften und der Grobkornanteil
ίο enthält eine große Menge an Inertsubstanzen mit
schlechten Verkokungseigenschaften. Auf diese Weise läßt sich zwar die Verkoikbarkeit des Feinkornantcilcs
des Ausgangsmatcrials wesentlich verbessern. Bisher konnte jedoch der Grobkornanteil praktisch kaum
für die Koksgewinnung eingesetzt werden. Erfindungsgemäß ist es nun möglich geworden, diesen
ausklassierten Grobkornanteil, der praktisch keine oder nur schwache Verkokungseigenschaften aufweist,
durch Vermischen mit einer aromatischen bituminösen
ίο Substanz von hohem Erweichungspunkt so zu modifizieren,
daß daraus ein Koks mit hoher Festigkeit erzeugt werden kann. Auf diese Weise wird die
Qualität des ursprünglichen Ausgangsmaterials wesentlich verbessert, und es lassen sich Kokse mit höherer
Qualität herstellen, als wenn man das Ausgangsmaterial selbst im unklassierten Zustand mit der
aromatischen bituminösen Substanz mit hohem Erweichungspunkt kombiniert.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, auch aus minderwertigen Kohlequaiitäten
Endprodukte mit Verkokungseigenschaften herzu-. stellen, welche denjenigen von gut verkokbarer Kohle
der Vereinigten Staaten von Amerika entsprechen.
Zu diesem Zweck werden beispielsweise 95 bis
JS 60 Gewichtsteile einer Ausgangskohle minderer Qualität
mit schlechten Verkokungseigenschaften bis zu einer Korngröße unterhalb 3 mm und vorzugsweise
unterhalb 2 mm gebrochen und dieses Brechgut wird mit 5 bis 40 Gewichtsteilen der aromatischen bituminösen
Substanz mit hohem Erweichungspunkt bei einer Temperatur oberhalb des betreffenden Erweichungspunktes
gut vermischt. Dieses Gemisch wird anschließend nochmals bis auf eine Korngröße gebrochen,
welche sich zur Beschickung eines üblicher Verkokungsofens eignet. Diese bemerkenswerten Verbesserungen
bezüglich der Verkokungseigenschafter sind darauf zurückzuführen, daß die erfindungsgemäE
eingesetzten aromatischen bituminösen Substanzer mit hohem Erweichungspunkt eine hohe Affinitä
zu der aktiven Komponente der Ausgangskohle auf weisen, so daß die bituminöse Substanz beim Ver
mischen aufschmilzt und fest auf der Oberflächi der Kohlegranulate haftet oder diese sogar imprägnier!
Daher bleibt die bituminöse Substanz mit hohen Erweichungspunkt auch bei dem Brechvorgang au
dem Kohlegranulat haften und schmilzt außerdcn während des Verkokungsvorganges in ausreichenden
Maß auf, um die in der Beschickung der Verkokungs vorrichtung enthaltenen Kohlegranulate mindere
Qualität zu umhüllen, wodurch dann homogene Koks sehr hoher Festigkeit gebildet werden.
Gewünschtenfalls kann die Mischung aus de
eingesetzten Rohkohle und der aromatischen bitu minösen Substanz mit hohem Erweichungspunk
6j auch unter Druck heiß verformt werden» wodurch di
Imprägnierung des Kohlcgranulats durch die bitt minösc Substanz infolge der Druckeinwirkung noc
gefördert wird. Außerdem wird durch eine solch
409 525/5
ίο
Verformung die betreffende Mischung sehr gut handhabbar.
Die LLrlimliinß wird durch die nachstehenden Beispiele
n;iher erläutert.
Die Prüfung der Verkokbarkeit von Mischungen aus der Ausgangskohlc und der aromatischen bituminösen
Substanz gemäß der Erfindung, gegebenenfalls unter Zusatz von Kohletcer oder Straßenteer,
erfolgt unter Anwendung der nachstehenden Maßnahmen :
1. Es wird eine nicht verkokbare Kohle untersucht, welche zu bis zu einer Korngröße von
unter 3 mm gebrochen wird und einen freien Quellungsindex (nachstehend abgekürzt als FSI)
von 1 aufweist. Wenn man diese Kohle ohne Zusatz gemäß der japanischen Industrienorm
JIS M-8801-5-3 untersucht, stellt man keine Ver- 20:
kokungseigenschaft fest.
2. Es wird eine nur schwach verkokbare Kohleart untersucht, welche bis zu einer Korngröße unter
3 mm gebrochen worden ist und einen freien Quellungsindcx von 2 hat. Bei dem entsprechenden
Verkokungstest wird eine Koksfestigkeit entsprechend einem Trommel-Testindex gemäß der
japanischen Industrienorm K-2151-6-2 Ol]° von
42,6 erhalten.
3. Es wird eine erfindungsgemäße aromatische bi tuminöse
Substanz untersucht, welche eine hohe optische Anisotropie sowie einen Erweichungspunkt
P ing und Kugel (japanische Industrienorm K-2421) von 186°C aufweist. Diese bituminöse
Substanz ist erhalten worden durch eine einstündigc Wärmebehandlung bei einer Temperatur
von 425''C eines nichlfiüchtigcn ölrückstandcs,
welches bei der Destillation eines Kohlctcers zwecks Entfernung von Leichtölfraktiorien mit
einem Siedepunkt von 250"C angefallen ist.
Diese aromatenreiche bituminöse Substanz wird in Mengenanteilen von 5 bzw. 10 bzw. 20 bzw. 30%
mit der vorstehend erwähnten nicht verkokbaren Kohlesorte bzw. der vorstehend erwähnten nur
schwach verkokenden Kohlesorte vermischt.
Außerdem werden noch 10 Gewichtsprozent eines Kohleteers bzw. Straßenteers zu den vorstehend genannten
Mischungen zugesetzt. Diese Teere haben die in der Tabelle I angegebenen Eigenschaften.
Kohlenteer
Straßen teer
Siedepunkt
°C
>180
>260
Erweichungspunkt
Schwefclgehall %
unterhalb
Raumtemperatur
30
30
0,4
0,4
Jede dieser Endmischungen aus Kohle, bituminöser Substanz und Teer oder Pech wird bezüglich der
Verkokungseigenschaft gemäß der japanischen Industrienorm geprüft, und die jeweilige Koksfestigkeit
wird festgestellt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle II zusammengestellt.
Mischungsanteil an | Koks-Festipkeil Dl-Js | Koks-Festigkeit Dl", | Koks-Festigkeit Dl*,' | |
bituminösem Zusatz | nur Zusatz bituminöser | Zusatz von bituminöser | Zusatz von bituminöser | |
(%) | Substanz | Substanz und StruOenlecr | Substanz und Kohlenleer | |
Nicht verkokbare | 0 | keine Koksbildung | keine Koksbildung | keine Koksbildung |
Kohle | 5 | keine Koksbildung | keine Koksbildung | keine Koksbildung |
10 | ■ 54,6 | 58,3 | 57,2 | |
20 | 72,3 | 75,4 | 74,6 | |
30 | 87,9 | 88,1 | 87,6 | |
Schwach verkokbare | ■ 0 | (42,6) | ||
Kohle | 5 | 48,6 | 51,3 | 50,9 |
10 | 81,6 | 82,8 | 81,7 | |
20 | 92,3 | 93,2 | 92,8 | |
30 | 93,4 | 93,7 | 93,1 |
Aus den Zahlenwerten dieser Tabelle ist ersichtlich, daß keine Koksbildung eintritt, wenn entweder überhaupt
keine bituminöse Substanz mitverwendet wird oder wenn der Zusatz derselben nur 5% beträgt. Bei
einem Zusatz von 10% und mehr der bituminösen Substanz werden jedoch auch bei Anwendung einer
nicht verkokbaren Kohle Kokse mit Festigkeitseigenschäften erhalten, die sich in Abhängigkeit von der
zugesetzten Menge der bituminösen Substanz ständig verbessern.
Bei Zusatz von 10% eines Straßenteers bzw. Kohleieers
werden die Verkokungseigenschaften der Mischuns. aus nicht verkokbarer Kohle und bituminöser
Substanz noch weiter.verbessert. Diese Verbesserung fällt jedoch dann nicht mehr ins Gewicht, wenn die
Konzentration der bituminösen Substanz 30 Ge wichtsprozent beträgt.
Eine entsprechende Abhängigkeit der Koksfestig keit von der Menge der bituminösen Substanz zeig
sich auch bei der nur schwach verkokbaren Kohle sorte. Auch in diesem Fall zeigt sich eine merklichi
Verbesserung bezüglich der Koksfestigkeit, wem 10 Gewichtsprozent Kohlenteer oder Straßenteer mit
verwendet werden, vorausgesetzt, daß der Antei an der bituminösen Substanz mindestens 5 bzw
10 Gewichtsprozent beträgt. Auch in diesem FaI wird keine merkliche weitere Verbesserung beobach
tet, wenn der Gehalt an der bituminösen Substan 30 Gewichtsprozent erreicht hat. Die Ergebnisse de
Beispiels 1 bestätigen daher, daß die Verkokungseigen
schäften einer nicht verkokbaren oder nur schwach
verkokenden Kohlcsortc durch den erfindungsgemäßen Zusatz der aromatischen bituminösen Substanz
merklich verbessert werden und daß die weitere günstige Wirkung eines Zusatzes von Kohlenteer oder
Straßenteer in dem Maß abnimmt, wie die Menge der erfindungsgemäßen bituminösen Substanz zunimmt.
In dem nachstehenden Beispiel 2 wird jedoch gezeigt werden, daß bei anderen Ausgangskohlesorten
etwas andere Verhältnisse bezüglich dieser Abhängigkeit von der Konzentration der einzelnen Zusatzstoffe
bestehen.
20 Gewichtsprozent der gemäß Beispiel 1 hergestellten bituminösen Substanz mit einem Erweichungspunkt
von 186° C werden zu der nicht ver-IO
kokbaren Kohle von Beispiel 1 mit einer Korngröße unterhalb 3 mm zugesetzt, und außerdem werden
dieser Mischung noch 5 bzw. 10 bzw. 15 Gewichtsprozent Straßenteer zugesetzt. Auf diese Weise erhält
man die Modifikation A.
Für die Herstellung der Modifikation B wird der im Beispiel 1 beschriebenen nicht verkokbaren Kohlesorte
nur die erfindungsgemäßc bituminöse Substanz in Mengen von 20 bzw. 30 bzw. 50 Gewichtsprozent
zugesetzt.
Diese modifizierten Kohlesorten A und B werden dazu verwendet, um bei einer Mischbeschickung, wie
sie fur Verkokungsvorrichtungen üblich ist, einen Teil der gut verkokbaren Kohlensorte zu ersetzen. Die so
erhaltenen Mischbeschickungen werden dann gemäß der japanischen Industrienorm einem Verkokungstest
unterworfen. Die erhaltenen Koksfestigkeiten sind nachstehend in Tabelle III angegeben.
verhältnis der Grund- Beschickung |
Modifikation A | 10% | 15% | ί | 30% | 50% | |
Mischungsverhältnis | (%) | (Zusatz von 20% bituminös« Substanz und von Straßenteer zu nicht verkokender Kohle) Menge an StraOenleer |
25 | 25 | vtodifikation 1 | 25 | 25 |
Konica rt | 30 | 5% | 40 30 |
40 30 |
40 30 |
40 30 |
|
Gut verkokende Kohle | 40 30 |
25 | 5 | 5 | (Zusatz nur von bituminöser Substanz) Menge an bituminöser Substanz |
||
Kohle mit mittleren Ver kokungsvermögen |
40 30 |
20% | 5 | 5 | |||
Schwach verkokende Kohle | 5 | 100 | 100 | 25 | 100 | 100 | |
Modifikation A | 100 | 92,6 | 92,8 | 40 30 |
89,8 | 92,5 | |
Modifikation B | 92,8 | 100 | |||||
Gesamtmenge | 90,8 | 5 | |||||
Koks-Festigkeit DI?? | 100 | ||||||
87,6 |
Aus den Zahlcnwerten der vorstehenden Tabelle können die folgenden Schlußfolgerungen gezogen
werden:
Wenn von den in der Grundmischung enthaltenden 30% gut verkokender Kohle nur 5% durch Modifikation
A (mit einem Gehalt von 5% an Straßenteer) ersetzt werden, so ist die Koksfestigkeit, verglichen mit
derjenigen der Grundmischung, noch etwas niedriger. Wenn jedoch eine Modifikation A mit einem Gehalt
von 10 bzw. 15% an Straßenleer zum Ersatz von 5% der gut verkokenden Kohlekomponente verwendet
wird, dann ist die Koksfestigkeit durchaus mit derjenigen der Grundmischung vergleichbar.
Wenn dagegen die Kohlemodifikation B zum Ersatz von 5% der gut verkokenden Kohlekomponente in
der Grundmischung eingesetzt wird, dann werden erst dann vergleichbare Koksfestigkeiten erzielt, wenn
die Modifikation mit einem Gehalt von 50% an der bituminösen Substanz für diesen Zweck eingesetzt
wird.
Aus einem Vergleich der mit den Modifikationen A und B erzielten Koksfestigkeiten läßt sich daher ableiten,
daß bessere Ergebnisse dann erzielt werden, wenn gemäß der erfindungsgemäßen bevorzugten Aus-.
fiihrungsform neben der bituminösen Substanz auch noch gewisse Mengen an einem Straßenteer oder einer
anderen entsprechenden ölkomponente mit verwendet werden.
Eine australische Kohle »South Bulli« wird bis
zu einer Korngröße von 3 mm abgesiebt. Sowohl der Grobkornanteil der auf dem Sieb zurückbleibt
als auch der die gut verkokbaren Komponenten enthaltende
Feinkornanteil werden getrennt dem Verkokungstest gemäß japanischem Industriestandarc
unterworfen. Außerdem wird ein entsprechender Ver kokungstest auch noch mit einer nur wenig flüchtig«
Bestandteile enthaltenden, gut verkokbaren Kohl· aus den V.SlA. »Keyston« durchgeführt. Die dabc
erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle I\ zusammengefaßt.
55
Freier Quel-6, lungsindex
(FSI)
Koks-Festigkeit
US.
»Keysion«
nicht
gesiebt
9
93.6
93.6
nicht
gesiebt
gesiebt
92,8
Feinkomantcil
Grobkorr anteil
8
94,0
94,0
2
87,0
87,0
4295
Zur Herstellung der erfindungsgcmäßen aromai.sehen
bituminösen Komponente wird ein Kohlcnteer fraktioniert destilliert und dabei ein nichtflüchtiges
schweres öl mit einem Siedepunkt oberhalb 2500C
abgetrennt. Dieses Schweröl wird V2 bis ll/2 Stunden
lang auf eine Temperatur von 400 bis 450''C erhitzt, wodurch man die gewünschte bituminöse Substanz
mit den nachstehend in Tabelle V angegebenen Eigenschaften erhält.
400 | 450 | Probe Nr. | 3 | 4 | 4(X) | 450 | Zeit/Min. | 60 | 60 | 5 | ή | |
Wärmebehandlung | 150 | 210 | ||||||||||
30 | 30 | Tcinp- C | >460 | >460 | ||||||||
120 | 160 | 28 | 33 | 400 | 450 | |||||||
>460 | >460 | 50 | 60 | |||||||||
25 | 29 | W) | 90 | |||||||||
48 | 51 | 180 | 245 | |||||||||
I'nvcichungspunkt, °C ... | >460 | >460 | ||||||||||
v-ic«!cpunkl 0C .... | 30 | 41 | ||||||||||
!ii Hciizol Unlösliches, % | 54 | 63 | ||||||||||
Koiilenstoffantcil. % | ||||||||||||
} üewichisteilc der Proben Nr. 2, 4 und 6 der "so
hergestellten bituminösen Substanz werden jeweils mit 7 Gewichtsteiicn einer nur schwach verkokbaren
is. oMe vermisch:, welche als Grobanteil beim Absieben
der „moralischen Kohlcsorte »South Bulli« erhalten
wciuoii. Die so hergestellte modifizierte Kohle wird
Jem Verkokungstest gemäß japanischer Industrien or m unterworfen und die dabei erhaltenen Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle VI zusammengefaßt.
IYoHe Nr. von Tabelle V
'. .»!.; ,\ jiluncsindex
'. .»!.; ,\ jiluncsindex
i. Sit Γ.
91,8
93,0
93,5
<<:~ y.'c-en Zahlenwerten ist ersichtlich, daß die
ηλλιιΙι. icricn Kohlesorten praktisch die gleichen Verkokungseigenschaften
aufweisen, wie die amerikanische gut verkokbare Kohle vom Typ »Keyston«.
2S Beispiel4
Aus einer australischen Kohle Typ »South Bulli« wird der nur schwach verkokbare Anteil als Grobkorn
mit.einer Korngröße von 3 mm und mehr abgesiebt.
Dieser nur schwach verkokbare Kohleanteil wird mit einer bituminösen Substanz gemäß Probe Nr. 6
von Tabelle V unter Anwendung von Mischungsverhältnissen kombiniert, welche im Bereich von
5 bis 50 Gewichtsprozent variieren. Die so erhaltenen modifizierten Kohlesorten werden dem Verkokungstest gemäß japanischer Industrienorm unterworfen.
Außerdem wiril eine Mischung aus 7 Gewichtsteilen
nur schwach verkokbarer Kohle, japanischen Ursprungs, Typ »Akabira«, mit 7 Gewichtsteilen der vorstehend
erwähnten modifizierten Kohle hergestellt und gleichfalls diesem Verkokungstest unterworfen
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle VII zusammengefaßt
Kohle
Mischung aus modifizierter
Kohle und »Akabira«
Kohle und »Akabira«
FSI
DI30
IS
(9)
(93,6)
(93,6)
(8)
(92,1)
(92,1)
91,2
5
90,2
90,2
Zusatz an bituminöser Substanz
(Gewichtsprozent)
20
9
93,6 .
93,6 .
8
93,4
93,4
30
9
93,5
93,5
8
93,0
93,0
9
93,0
93,0
7
86,5
86,5
40
7 92,1
6 83,6
50
6 88,3
6 81,6
*i '/'im Vergleich.
hu· vorstehenden Zahlenwerte bestätigen, daß es
du,.·:·. iusatz von 5 bis 40Gewichtsprozent einer
.in ,,ι· ι ,chen bituminösen Substanz gemäß der Erfinuuiii-ιι..-ijüch
ist. auch mit minderwertiger Kohle lsnj,,.iv.i,beschickungen herzustellen, welche prakdsi.T,
nie gleichen Verkokungseigenschaften aufweisen, Wh. (.i.ic gut verkokbare Kohlesorte amerikanischen
L.si-umgs.
65
Auch durch Vermischen einer nur schwach verkol baren Kohlesorte mit einer erfindungsgemäß modii
zierten Kohlesorte im Gewichtsverhältnis 70:30 la
sen sich Koksofenbeschickungen erhalten, welch bezüglich der Verkokbarkeit durchaus mit eini
gut verkokbaren Kohle amerikanischen Ursprunj zu vergleichen ist, falls t0 bis 30 Gewichtsprozent di
aromatischen bituminösen Substanzeingesetzt werde
In der nachstehenden Tabelle VIII sind die Eigenschaften verschiedener Ausgangskohlearten zusammengestellt,
welche in diesem und einigen der folgenden Beispiele verwendet werden.
Kolilea rl | Klassifizierung |
flüchtige
Bestandteile |
Durchschn
Ascncychalt |
ltsan;il)scn
KohlcnsaofT- antcil |
ISI-
Qucllungs- irnJcv |
Gut verkokende Kohle aus V. St. A. (Komponente 1) |
USA »Keyston« USA »ltman« |
16,6 17,4 |
5,9 7,0 |
76.4 74,8 |
8 8 |
Gut verkokende Kohle (Komponente 2) |
Canada »Balmer« Australien »Coal Cliff« |
20,1 20,8 |
12,0 10,8 |
66,7 67.3 |
8 3 |
Kohle mit mittlerem Verkokungsvermögen (Komponente 3) |
USA »Davies« Australien »Bfack Water« Australien »Walion Dilly« |
27,6 26,2 28,2 |
6,7 8,7 10,4 |
64,5 63,8 59,9 |
8 3 3 |
Schwach verkokende Kohle (Komponente 4) |
USA »Irish Eagle« Canada »Weathered Balmer« Australien »Newdell« Japan »Akabira« |
28,0 20,5 - 39,5 40,9 |
10.9 12,5 6.3 7,4 |
59,8 65,6 53,0 50,2 |
8 3 2'/2 5V2 |
Nicht verkokende Kohle (Komponente 5) |
Rußland »OS« | 15,2 | 7,5 | 76.1 | ! |
Aus diesen Ausgangskohlearten werden entsprechcndc Mischbeschickungen hergestellt, und außerdem
wird ein aus Kohlentecrerhaiiei.es Pech mit einem
Erweichungspunkt von 710C in verschiedenen Mengenantcilen
zugesetzt. Das betreffende Pech ist bis zu einer Korngröße von 2 mm zerkleinert worden,
und dieses Granulat wird in Mengenanteilen von 2, 5 bzw. 8 Gewichtsprozent mit der Mischkohlebeschickung
vermischt. Der Verkokungstest wird bei der Mischbeschickung ohne Zusatz und bei der
Misch beschickung mit Pechzusatz durchgeführt.
Bei einer weiteren Untersuchungsserie wird zu der Mischbeschickung eine erfindungsgemäße bituminöse
Substanz, welche bis zu einer Korngröße von 2 mm gebrochen worden ist, in Mengenanteilen von gleichfalls
2 bzw. 5 bzw. 8 Gewichtsprozent zugesetzt. Auch an diesen Mischungen wird der Verkokungstest
durchgeführt.
Die entsprechende bituminöse Substanz ist durch Behandeln einer teerartigen Substanz im Temperaturbereich
von 300 bis 4000C erhalten worden. Diese teerartige Substanz stammt aus der Wärmebehandlung
eines Seria-Rohöls bei einer Temperatur von 1200° C,
während einer Behandlungszeit von 0,06 Sekunden. Die Eigenschaften der aromatischen bituminösen
Substanz sind nachstehend in Tabelle IX angegeben.
Siedepunkt C 4»» |
Erweichungs
punkt C |
Schwcfcl-
gchall % |
KohlcnstofT-
iintcil % |
Atom-
vcrhiillnis HC |
460 | 210 | 0,6 | 60,3 | 0,55 |
Der Verkokungstest wird so durchgeführt, daß das Ausgangsmaterial mit einer vorher bestimmten Schüttdichte
in einen Versuchskasten eingebracht wird und daß dann dieser Versuchskasten zur Trockendestillation
(Carbonisierung) des Materials in einen Koksofen eingestellt wird.
Die bei diesen Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in TabelleX zusammengestellt:
Mischungsverhältnis der Kohlckomponcntcn
(Gewichtsteile)
Art der Zusatzstoffe
und Menge
(Gewichtsprozent)
Ohne Zusätze
Komponente Nr. 1 — USA
Komponente Nr. 2
Komponente Nr. 3 — USA
Komponente Nr. 3 — Australien
Komponente Nr. 4 — Australien
Komponente Nr. 4 — USA
Komponente Nr. 4 — Japan 91,4
Fortsetzung
Mischungsverhällnis der Kohlekomponcntcn |
ArI der Zusatzstoffe
und Mc-Ii(JC |
Koks-fcsligkcit | |
(Gcwichtsicilc) | (Gcwichlsprn/cnt) | (IM,',') | |
Mit Pech | Komponente Nr. 4 —Japan 16 | Pech 2 | 91,4 |
desgl. | Pech 5 | 91,7 | |
desgl. | Pech 8 | 91,0 | |
Gemäß Erfindung ... | desgl. | aromatische bitu | 92,0 |
minöse Substanz 2 | |||
desgl. | aromatische bitu | 92,3 | |
minöse Substanz 5 | |||
desgl. | aromatische bitu | 92,5 | |
minöse Substanz 8 |
Aus den Zahlenwerten der vorstehenden Tabelle ist zu entnehmen, daß die Koksfestigkeit bei der erfindungsgemäßen
Arbeitsweise gegenüber der Grundmischung ohne Zusätze um 0,6 bis 1,1 verbessert worden ist. Dagegen wird bei dem bekannten Pechzusalz
in Mengen von 2 bis 8 Gewichtsprozent praktisch keine Veränderung der Koksfestigkeit gegenüber
der Grundmischung ohne Zusätze beobachtet.
Zu einer Mischbeschickung mit der gleichen Zusammensetzung,
wie im Beispiel 5 Tabelle X angegeben ist, wird die bituminöse Substanz mit den Eigenschaften von Beispiel 5 Tabelle IX zugesetzt,
und dann wird außerdem noch ein Kohlenteer eingcmischl. Bei dem Verkokungstest werden die nachstehend
in Tabelle XI angegebenen Ergebnisse erhalten.
Zugcsct/ie
bituminöse Substanz.
(Gewichtsprozent)
Zugesetzte
Menge an Kohlenlcer
(Gewichlsproz.cnt)
Koks-Fes; iukcil
DIf,1
DIf,1
92,7
92,6
92,6
Ein Vergleich der Zahlenwerte dieser Tabelle mit denjenigen von TabelleX zeigt, daß durch Mitverwendung
von Kohlentcer im Rahmen der Erfindung eine Verbesserung der Koksfestigkeit um 0,7 erzielt
werden kann, obwohl die bituminöse Substanz nur in einer Konzentration von 2 Gewichtsprozent vorliegt.
Die Ergebnisse sind unter diesen Bedingungen sogar besser, als wenn die bituminöse Substanz allein in
einer Konzentration von 8 Gewichtsprozent eingesetzt wird.
Diese wesentliche Verbesserung bei der Mitverwendung eines flüssigen Kohlenwasserstoffes, wie eines
Kohlentecrs, dürfte darauf zurückzuführen sein, daß die bituminöse Substanz besser dispergiert wird,
wodurch die Koks-Festigkeit wesentlich erhöht und gleichzeitig die Menge der bituminösen Substanz
herabgesetzt werden kann.
Als Ausgangsmaterial wird eine Mischbeschickung mit der nachstehend in Tabelle XII angegebenen
Zusammensetzung verwendet. Der Anteil an nicht verkokbarer Kohle (Komponente 5) in einer Menge
von 5 Gewichtsteilen liegt einmal als 80% Feinkorn mit einer Korngröße unterhalb 3 mm, zum anderen
"als 100% Feinkorn mit einer Korngröße von unter 3 mm und außerdem als 100% Feinkorn mit einer
Korngröße unter 2 mm vor. Diese Mischbeschickung wird mit einer bituminösen Substanz gemäß Tabelle
IX (Beispiel 5) vermischt, und die dabei erhaltenen Mischungen werden einem Verkokungstest
unterworfen, wie im Beispiel 5 beschrieben. Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die nicht verkokbare
Kohlekomponente Nr. 5 durch eine schwach verkokbare Kohiekomponente Nr. 4 (verwitterte Ba!-
mer-Kohle) ersetzt, welche bei einem Versuch zu 80% als Feinkornanteil mit einer Korngröße unter 3 mm
und in einem weiterem Versuch zu 100% als Feinkornanteil mit einer Korngröße unter 2 mm vorliegt.
Auch diese Mischbcschickung wird mit der bituminösen Substanz vom Beispiel 5, Tabelle IX kombiniert,
und die dabei erhaltenen Mischungen werden verkokt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle XII
zusammengestellt.
der Kohlckomponenlcn | — USA | 8 | nicht | Brechkoks — Korngröße | 5% | Zusatz an | Koks-Fcsligkeit | |
Mischungsverhältnis | (Gewichtsteile) | 16 | unter | 80% |
bituminöser
Substanz |
IDIBl | ||
Komponente Nr. 1 | — USA | 14 | nicht | verkokende Kohle | 5%. | !Gewichtsprozent) | 89,8 | |
Komponente Nr. 2 | — Australien | 22 | unter | 3 mm | 100% | 91,2 | ||
Komponente Nr. 3 | — Australien | 8 | nicht | verkokende Kohle | 5% | 1,5 | 89,7 | |
Komponente Nr. 3 | — Japan | 16 | unter | 3 mm | 100% | — | 91,6 | |
Komponente Nr. 4 | — | 5 | verkokende Kohle | 1,5 | 89,9 | |||
Komponente Nr. 4 | 2 mm | — | 92,1 | |||||
Komponente Nr. 5 | 1,5 | |||||||
Fortsetzung
ncnlen | Brechkoks — Korngröße | 5% | Zusatz an | Koks-Fest;j;keit | |
Mi-M-Iuingsvcrhülinis der Kohlckomp» | 80% |
bituminöser
Substanz |
|||
(Gcwichtslcilc) | 8 | Nr. 4 — Canada — | 5% | (Gewichtsprozent) | 89,6 |
• Komponente Nr. 1 — USA |
\6 | unter 3 mm | 100% | ' 90.9 | |
Komponente Nr. 2 | 14 | Nr. 4 — Canada — | 1,5 | 89,7 | |
Komponente Nr. 3 — USA | 22 | unter 2 mm | — | 91,8 | |
Komponente Nr. 3 — Australien | 8 | 1,5 | |||
Komponente Nr. 3 — Australien | 16 | ||||
Komponente Nr. 4 — Japan | 5 | ||||
Komponente Nr.4 — Canada | |||||
Aus den vorstehenden Tabellenwerten ist ersichtlich,
daß erfiiidungsgemäß wesentliche Verbesserungen
auch dann erzielt werden, wenn die nicht verkokbare oder nur schwach verkokbare Kohlekomponente als
Feinkorn mit einer Korngröße von weniger als 3 mm und vorzugsweise weniger als 2 mm vorliegt. Es können
dabei Verbesserungen der Koks-Festigkeit von 1,3 bis 2,2 erzielt werden.
Die Bedeutung des Vorliegens der nicht oder nur schwach verkokbaren Kohlekomponente als Feinkorn
mit einer Korngröße von unter 2 mm ergibt sich auch bei einem Vergleich mit den Ergebnissen
der vorstehenden Beispiele 5 und 6. Auf diese Weise läßt sich erfindungsgemäß durch Kombination mit
der aromatischen bituminösen Substanz eine wesentliche Qualitätsverbesserung bezüglich des erzeugten
Kokses erzielen.
Australische Kohle »Yarrabee« und afrikanische Kohle »Swaziland« mit den nachstehend in
Tabelle XIII angegebenen Eigenschaften werden im Verhältnis 1:1 miteinander vermischt, und dann
wird diese Mischung bis zu einer Korngröße unter 3 mm gebrochen. Ein aus einem Kohleteer erhaltenes
Pech mit den in Tabelle XIV angegebenen Eigenschaften wird gleichfalls gebrochen, und das Granulat
mit einer Korngröße von etwa 2 mm wird mit dem Kohlebrechgut in Verhältnissen von 5 bzw. 10 bzw.
20 Gewichtsprozent vermischt.
Diese Mischungen werden anschließend auf eine Temperatur von 75°C erhitzt und dann auf einer
ίο Doppelwalzen-Brikettiermaschine unter einem Druck
von 15 Tonnen/cm zu Kohlebriketts mit den Abmessungen 35 χ 35 χ 20 mm verpreßt.
Bei einer weiteren Ausfuhrungsform wird das aus den beiden Kohlesorten hergestellte Brechgut mit
einer erfindungsgemäßen bituminösen Substanz vermischt, welche die in Tabelle XIV angegebenen Eigenschaften
aufweist und durch Behandeln eines Seria-Roherdöls während 0,06 Sekunden bei einer Temperatur
von 12000C und anschließende Wärmebehandlung
der dabei gebildeten teerartigen Substanz im Temperaturbereich von 300 bis 4000C erhalten worden
ist. Der wärmebehandelte Teer wird gleichfalls bis zu einer Korngröße von etwa 2 mm gebrochen und dann
mit der Kohlemischbeschickung in Mengen von 5 bzw. 10 bzw. 25 Gewichtsprozent vermischt. Dieses modifizierte
Mischgut wird auf eine Temperatur von 240' C erhitzt und dann unter den vorstehend genannten
Bedingungen auf der gleichen Brikettiermaschine zu Kohlebriketts verformt.
Anschließend werden die Kohlebriketts in auf 500 C vorerhitzten Sand eingegraben und schließlich 30 Minuten
lang in einem elektrischen Ofen bei einer Temperatur von 10000C carbonisiert. Anschließend
werden die verkokten Briketts aus dem Ofen entnommen und abgekühlt, und dann wird die Festigkeit
des so hergestellten Koks bestimmt. Die Zahlenwerte ergeben sich aus Tabelle XV.
Kohleart
flüchtige
Bestandteile
Kohlenstoffanteil
Russische Kohle »OS«
Australische Kohle »New Castle«
Australische Kohle »Yarrabee«..
Afrikanische Kohle »Swaziland«
Australische Kohle »Yarrabee«..
Afrikanische Kohle »Swaziland«
15,2
32,1
9,0
15,8
7,5
10,0
8,1
6,6
76,1
55,8
81,7
76,4
55,8
81,7
76,4
1
1
1
4
1
1
4
Siedepunkt
0C |
Tabelle XIV |
Atomverhältnis
H:C |
Kohlenstoflanteil
% |
|
320 |
Erweichungspunkt
-c |
0,65 | 38 | |
Pech | 460 | 72 | 0,55 | 60,3 |
Bituminöse Substanz .... | 210 | |||
'3
Versuch
Nr. |
Zusatzstoff |
Brikclticrungs-
lcmperalur, 3C |
Menge des
Zusatzstoffes, Gewichtsprozent |
Druckfestigkeit des
Briketts, kg/cm2 |
Koksfestigkeit·) |
Bekannt 1 2 ■3 Gemäß Erfindung 1 2 3 |
Pech Pech Pech bituminöse Substanz bituminöse Substanz bituminöse Substanz |
75 75 75 240 240 240 |
5 10 20 5 10 25 |
486 953 135,6 426 883 1188 |
48,0 73,1 92,6 72,4 93,4 94,8 |
*> DIJJ.
Aus den Zahlenwerten der Tabelle XV ist der Vorteil ersichtlich, der sich daraus ergibt, daß die betreffenden
Briketts unter Verwendung einer bituminösen Substanz an Stelle von üblichem Pech hergestellt
worden sind.
Eine australische Kohle des Typs »New Castle« mit den in der vorstehenden Tabelle XI11 angegebenen
Eigenschaften wird bis zu einer Korngröße von unter 3 mm gebrochen, und dann werden wechselnde Mengen
an dem vorstehend beschriebenen Pech und der vorstehend beschriebenen bituminösen Substanz zugesetzt,
welch? gleichfalls bis zu einer Korngröße ve :i 2 iüm gebrochen wurden. Die Mischung aus Kohle
und Bindemittel wird dann auf der vorstehend erwähnten Doppelwalzen-Brikettiermaschine unter einem
Druck von 15 Tonnen/cm zu Briketts verformt. Die wechselnde Mengen der Zusatzstoffe enthaltenden
Briketts werden anschließend in der vorstehend erwähnten Weise carbonisiert, und der dabei gebildete
Koks weist die in der nachstehenden Tabelle XVI angegebenen Eigenschaften auf.
Außerdem wird die gleiche australische Kohle mit Teer bzw. einer Mischung aus Teer und der betreffenden
bituminösen Substanz kombiniert, und aus diesen Mischungen werden wiederum unter dem angegebenen
Druck Kohlebriketts hergestellt und verkokt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in
Tabelle XVII angegeben.
Versuch
Nr. |
Zusatzstoff |
Briketlierungs-
tempcrütur, °C |
Menge des
Zusatzstoffes, Gewichtsprozent |
Koksfestigkeit (DIg) |
7 Bekannt 8 9 10 Gemäß Erfindung 11 12 13 14 |
Pech Pech Pech bituminöse Substanz bituminöse Substanz Pech und bituminöse Substanz Pech und bituminöse Substanz |
75 75 75 75 75 75 75 75 |
3 5 10 3 5 3 3 5 5 |
85.8 88,7 90,5 94,4 89,8 92,7 94,5 95,8 |
Versuch
Nr. |
Zusatzstoff | Teer Teer |
Briketticrungs-
temperatur. C |
Menge des
Zusatzstoffes. Gewichtsprozent |
Koksfestigkeit (D1S> |
Bekannt 15 16 |
Normaltempe ratur desgl. |
3 10 |
87,2 91,2 |
ft»
Versuch
Nr.
Gemäß Erfindung
17
18
19
20
Teer und bituminöse
Substanz
desgl.
Substanz
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
Brikcuicrunjjslcnipcriilur.
C
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
Menge des
5
10
10
3
10
10
94,1
95.3
94.3
95,!
Aus TabelleXVII ist insbesondere der Vorteil ersichtlich, der sich bei der bevorzugten erfindungsgemäßen
Ausführungsform ergibt, bei der sowohl die aromatische bituminöse Substanz als auch ein Teer
oder Pech mitverwendet wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn die betreffenden Mischungen unter Druck
zu Kohlcbriketts verformt werden und diese Briketts anschließend verkokt werden.
Es wird eine Mischbeschickung mit der in Tabelle XVII angegebenen Zusammensetzung hergestellt.
Ein Teil dieser Mischbcschickung wird bis zu einer Korngröße von unter 3 mm gebrochen und dann mit
Straßenteer oder einer Mischung aus Straßenteer und erfindungsgemäßer bituminöser Substanz mit
den in Tabelle XIV angegebenen Eigenschaften vermischt. Dieses Mischgut wird dann unter Druck zu
Kohlebriketts verformt. Diese Kohlebriketts werden in den angegebenen Mengen mit der ursprünglichen
Mischbeschickung kombiniert, und die so erhaltenen Beschickungen werden dem Verkokungstest gemäß
japanischer Industrienorm unterworfen. Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in TabelleXVIII
zusammengefaßt.
Mischungsverhältnis der Kohlckomponcnten
(Gcwichtslcilc) |
— USA 14 — Australien 14 — USA 14 — Australien 27 — Australien 20 — Japan 11 |
Zusatzmenge an Brikett (Gewichtsprozent) |
Art des Zusatzstoffes und Menge in Gewichtsprozent |
5 | KokifcsligVcit (DIJS) |
Komponente Nr. I Komponente Nr. 1 Komponente Nr. 3 Komponente Nr. 3 Komponente Nr. 4 Komponente Nr. 4 |
— | 5 | 91.3 | ||
desgl. | 0 | Straßenteer | 5 5 |
92,0. | |
desgl. | 20 | Straßenteer | 5 10 |
92,1 | |
desgl. | 20 | Straßenteer bituminöse Substanz |
92,5 | ||
desgl. | 20 | Straßentoer bituminöse Substanz |
92,8 | ||
20 |
Aus den vorstehenden Tabellenwcrten ist ersichtlich,
daß eine wesentliche Verbesserung der Koksfcstigkcit um 0,5 bis 0,8 dann erhalten wird, wenn
die mit der ursprünglichen Mischbeschickung kombinierten Kohlebriketts erfindungsgemäß unter Verwendung
einer bituminösen Substanz hergestellt worden sind. Insbesondere ergeben sich auch Verbesserungen
gegenüber derjenigen Ausführungsform, bei der für die Herstellung der Kohlebrikelts lediglich
Straßentecr verwendet worden ist.
Durch kurzzeitige Behandlung (0,06 Sekunden) eines Seria-Roherdöls bei 12000C und anschließende Wärmebehandlung
der dabei gebildeten teerartigen Substanz bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis
400°C wird eine aromatische bituminöse Substanz A mit den in der nachstehenden Tabelle ΧΓΧ angegebenen
Eigenschaften hergestellt.
Eine weitere bituminöse Substanz B (vgl. Tabelle XIX), wird hergestellt, indem man ein Bitumen,
das als Destillationsrückstand aus einem Khafuji-Rohöl
erhalten worden ist, mit einem Durchsatz von 120 kg/h in einen Reaktor mit einem Innendurchmesser
von 50 mm und einer Höhe von 800 mm einsprüht, welcher eine Innenauskleidung aus feuerfesten
Ziegeln aufweist und in den kontinuierlich auf etwa 1330° C erhitzter Wasserdampf mit einem Durch-
409 525/78
salz von 4(K) kg/h eingespeist wird, der in einem reversiblen
Bchcizunussystcm erzeugt worden ist. Man arbeitet praktisch bei Normaldruck, und die Bchandlungszcit
beträgt etwa 0,005 Sekunden. Anschließend wird das behandelte Bitumen rasch abgekühlt, und
aus dem Umsct/.ungsprodukt wird die erfindungsgemil
13 einzusetzende bituminöse Substanz B als Rückstand mit einem Siedepunkt von etwa 450"C erhalten.
Die beiden bituminösen Substanzen A und B werden bis zu einer Korngröße von 2 mm und darunter to
gebrochen und dann zu den verschiedensten Kohlcartcn
der in Tabelle XX angegebenen Art zugesetzt, wobei die Zusatzmenge zwischen 5 und 50 Gewichtsprozent
in Abhängigkeit von der betreffenden Kohleart variiert. Die Kohlekomponenten sind gleichfalls gebrochen
worden, wobei etwa 80% des Brechgutes eine Korngröße unter 3 mm aufweisen. Die Mischungen
aus Kohle und bituminöser Substanz werden anschließend in üblicher Weise dem Verkokungstest
unterworfen.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle XX zusammengefaßt, wobei aus diesen
Zahlenwerten hervorgeht, daß unabhängig von der betreffenden Kohleart in jedem Fall bei einer Konzentration
der bituminösen Substanz im Bereich von
bis 50 Gewichtsprozent optimale Ergebnisse erzielt werden können.
Bituminöse | Bitiiminnite | |
Substanz (Λ) | Substanz (B) | |
Siedepunkt, °C | 460 | 467 |
Erweichungs | 210 | 210 |
temperatur, 0C | ||
Schwefelgehalt, | 0,6 | 5,6 |
Kohlenstoff- | 60,3 | 60,8 |
anteil, % | ||
Atomverhältnis | 0,55 | 0,72 |
H:C | ||
Zugesetzte | russische nicht | afrikanische |
Kohleart | verkokende | nicht verko |
Kohle, | kende Kohle, | |
Anthrazit aus | australische | |
Nord-Vietnam, | schwach | |
australische | verkokende | |
schwach ver | Kohle | |
kokende Kohle |
Kohleart
Durchschnittsanalysc
flüchtige
Australische schwach verkokende
Kohle
Russische nicht verkokende
Kohle
Australische Kohle mit mittlerem
Verkokungsvermögen
Afrikanische nicht verkokende
Kohle
Anthrazit aus Nord-Vietnam
8,9 8,4 9,5
11,2 8,4
38,3
15,2
29,1
15,2
29,1
15,3
6,8
6,8
52,8
76,4
61,4
76,4
61,4
73,5
84,8
84,8
4
1
3
1
3
keine
Koksbildung
Koksbildung
50
Es wird eine Mischbeschickung aus 25% gut ver- -kokender
amerikanischer Kohle »Keyston«, 55% australischer Kokskohle mit mittlerem Verkokungsvermögen,
Typ »Black Water«, und 20% japanischer schwach verkokender Kohle »Akabira« hergestellt.
Das Verkokungsvermögen dieser Grundmischung wird in üblicher Weise geprüft.
Die in Tabelle XX angegebene russische nicht verkokende Kohle sowie die in Tabelle XIX angegebene
bituminöse SubstanzA werden bis zu einer Korngröße von unter 2 mm vollständig gebrochen.
80 Gewichtsteile des Kohlebrechgutes v/erden auf 260" C erhitzt, und dann werden 20 Gewichtsteile des
Granulats der bituminösen Substanz A zugesetzt und gründlich vermischt. Dieses Mischgut wird dann bis
zu einer Korngröße von unter 3 mm gebrochen, wobei 90% des Brechgutes eine Korngröße unter 3 mm
aufweisen.
Es werden dann die folgenden Verkokungsprüfungen durchgeführt:
a) Die erfindungsgemäß modifizierte Kohle wird in der vorstehend angegebenen Mischbeschickunje
an Stelle der 25% gut verkokenden amerikanischen Kohle eingesetzt.
b) An Stelle der gut verkokende US-Kohle wird in der Grundmischung eine entsprechende Gewichtsmenge
einer einfachen Mischung aus 80 Ge wichtsteilen der russischen nicht verkokender
Kohle (ohne Temperaturbehandlung) und 20 Ge wichtsteilen der bituminösen Substanz A ver
wendet.
c) Die nicht behandelte, russische nicht verkokend« Kohle wird ohne Zusatz eines Bindemittel·
an Stelle der amerikanischen gut verkokbarer Kohle »Keyston« in der Mischbeschickung ange
wendet. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sine nachstehend in Tabelle XXI zusammengefaßt
4295
M i.schungsverhällnis | nt30 | sch DIg |
ι |
Vers
2 |
uch Nr.
3 |
4 | Mittelwert |
Unterschied
gegenüber gcmischtei »Keyston«- Kohle |
Grundmischung »Keyston« 25 »Black Water« 55 »Akabira« 20. |
In Mischung mit modifizierter Kohle Modifizierte russiche nicht verkokende Kohle 25 \ »Black Water« 55 | DI?? »Akabira« 201 |
DI?? | 93,7 | 92,9 | 93,6 | 92,3 | 93,1 | — |
in Mischung mil einfachem Gcmi russische nicht verkokende Kohle 20 bituminöse Substanz (A) 5 »Black Water« 55 »Akabira« 20 |
93,4 | 94,0 | 94,1 | 93,5 | 93,8 | +0,7 | ||
Russische nicht verkokende Kohle 25 ^ »Black Water« 55 »Akabira« 20 |
93,5 | 91,7 | ^94,1 | 93,4 | 93,2 | +0,1 | ||
92,4 | 91,5 | 91,9 | 91,4 | 91,9 | -1,2 |
Aus den Tabellenwerten ergibt sich der erfindungsgemäß
erzielbare Vorteil gegenüber der Grundmischung bei einem Vergleich der Koksfestigkeiten,
die bei der Ausführungsform a) um 0,7 höher liegt. Wenn jedoch die nicht verkokbare russische Kohle
gemäß der Ausfuhrungsform b) ohne eine Wärmebehandlung mit der aromatischen bituminösen Substanz
vermischt wird, dann sind die dabei erzielten Ergebnisse nicht wesentlich besser als bei der Grundmischung.
. .
Beispiel 13 4J
Es werden 2 Mischbeschickungen der nachstehend angegebenen Zusammensetzung Nr. 1 und 2 hergestellt,
und diese Mischbeschickungen werden-einem Verkokungstest unterworfen. Die Zusammensetzung
der Mischbeschickungen ergibt sich aus der nachstehenden Tabelle XXII.
Kohlcart
Gut verkokende Kohle
»Beatrice«
»Balmer«
»South Bulli«
Kohle mit mittlerem Verkokungsvermögen
»Grundy«
»Wallondilly«
»Black Water«
13 7 6
20 18 13
0 7 6
20 18 13 Kohleart
I 2
Schwach verkokende Kohle
»Lideil«
»Miike«
Modifizierte russische nicht
verkokende Kohle
(Russische nicht verkokende
Kohle)
(Bituminöse Substanz A)
65 9 14
14
13
(80) (20)
Die in Klammern angegebenen Zahlenwerte dieser Tabelle zeigen das Mischungsverhältnis der nicht verkokenden Kohle und
der erfindungsgemäßen bituminösen Substanz A, welche in der modifizierten Kohle vorliegen.
55 Bei der Zusammensetzung Nr. 1 handelt es sich um eine Mischbeschickung, wie sie üblicherweise in
Koksöfen verwendet wird.
Bei der Zusammensetzung Nr. 2 handelt es sich urr eine Beschickung, in welcher die gut verkokend<
Kohle des Typs »Beatrice« durch eine erfindungs gemäß modifizierte russische nicht verkokende Kohl·
ersetzt worden ist. Diese modifizierte Kohle ist wi folgt hergesteti t worden: Sowohl die erfindungsgemäß
bituminöse Substanz A gemäß Tabelle ΧΓΧ als auc die russische nicht verkokende Kohle gemäß Ta
belle XX werden vollständig bis zu einer KorngröC von unter 2 rom gebrochen, und dann werden 80 G<
4295
wichtsteile des Kohlcbrcchgutes mit 20 Gcwichtstcilcn
des Bitumengranulates vermischt und auf eine Temperatur von 24011C erhitzt. Unter Verwendung
einer Doppclwalzcn-Brikctticrmaschinc wird dann dieses M ischgut unter einem Druck von 1,5 Tonnen/cm
zxi Kohlcbrikctts mit den Abmessungen 35 χ 35
χ 20 mm verpreßt, und diese Kohlebriketts werden anschließend bis zu einer Korngröße von 3 mm
und weniger gebrochen, wobei das Brikettbrechgut zu etwa 90% aus Körnern mit einer Größe von
3 mm und weniger besteht.
Die Koksfestigkeiten der einzelnen Zusammensetzungen
sind nachstehend in Tabelle XXIII angegeben.
Versuch Nr.
Mittelwert
I 2
(DIf-!)
93,5
93,1
93,1
93,7
93,4
93,4
Tabelle XXIII
Versuch Nt.
92,8
93,0
93,0
2 (Dl")
92,9 93,6
Aus den betreffenden Mittelwerten ist ersichtlich, daß die Zusammensetzung, welche die erfindungsgemäße
modifizierte Kohle enthält, eine etwas höhere Koksfestigkeit (0,3) aufweist als die übliche Mischbeschickung
für Koksöfen. Daraus kann abgeleitet • s werden, daß die erfindungsgemäß erzielte Verbesserung
ausreicht, um hochqualitative Kokskohle amerikanischen Ursprungs vollwertig zu ersetzen.
*° Hs werden die verschiedensten Mischbeschickungen
gemäß den in der nachstehenden TabelleXXIV aufgeführten
Zusammensetzungen Nr. 3 bis 7 hergestellt, und diese Mischbeschickungen werden in üblicher
Weise einem Verkokungstest unterworfen (vgl. Bei-
»5 spiel 10
Kohlcart
Gut verkokende Kohle
»Keyston«
»Balmer«
»South Bulli«
Kohle mit mittlerem Verkokungsvermögen
»Pttzton«
»Grundy«
»Black Water«
»Wallondilly«
Schwach verkokende Kohle
»Lideil«
»Miike«
»Akabira«
Modifizierte afrikanische nicht
verkokende Kohle
(Afrikanische nicht verkokende Kohle) (Bituminöse Substanz B)
1 | 4 | 5 | 6 | 7 |
13 | 8 | 8 | 3 | 3 |
7 | 7 | 7 | 7 | 7 |
6 | 6 | 6 | 6 | 6 . |
8 | 8 | 8 | 8 | 8 |
8 | 8 | 8 | 8 | 8 |
15 | 15 | 15 | 15 | 15 |
ίο· | 10 | 10 | 10 | 10 |
9 | 9 | 9 | 9 | 9 |
14 | 14 | 14 | 14 | 14 |
10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
' 5 | 10 | |||
— | (80) | — | (80) | — |
— | (20) | — | (20) | — |
— | 5 | — | 10 | |
— | — | (80) | — | (80) |
— | — | (20) | — | (20) |
93,2 | 93,5 | 93,0 | 93,4 | 92,3 |
Einfaches Gemisch
(Afrikanische nicht verkokende Kohle) (Bituminöse Substanz B)
Koksfestigkeit DI??
Die in Klammern angegebenen Zahlenwertc zeigen das Mischungsverhäiinis der betreffenden arrikanischen nicht verkokbaren Kohle
und Jcr crfindunjisgemäßcn bituminösen Substanz B, welche zur Herstellung einer modifizierten Kohle bzw. eines einrachen Gemisches
angewendet werden.
Die Zusammensetzung Nr. 3 entspricht einer übli- und an Stelle der restlichen 5% eine modifizierte
chen Mischbcschickung für Koksöfen. *5 afrikanische nicht verkokbare Kohle verwendet wird.
Die Zusammensetzung Nr. 4 zeigt eine Misch- Diese modifizierte afrikanische Kohle wird wie folgt
beschickung, bei der nur 8% der gut verkokenden erhalten: Sowohl die nicht verkokende afrikanische
amerikanischen Kohle »Keyston« verwendet werden Kohle von Tabelle XX als auch die bituminöse Sub-
stanzB gemäß TahcIIcXlX werden vollständig bis
zu einer Korngröße von unter 2 mm gebrochen, dann werden 80 Gcvvichtstcilc des Kohlebrcchgutes
und 20 Gewichtsteile des Bitumengranuiatcs vermischt und bei einer Temperatur von 260" C behandelt.
Dieses Mischgut wird ^!schließend bis zu einer Korngröße von unter 3 mm gebrochen, wobei das
Brechgut zu 90% eine Korngröße unter 3 mm aufweist.
Bei der Zusammensetzung Nr. 5 wird die gut verkokbare amerikanische Kohle wiederum nur in
einer Menge von 8 Gewichtsprozent eingesetzt, und die restlichen 5 Gewichtsprozent bestehen aus einer
einfachen Mischung der vorstehend genannten afrikanischen nicht verkokbaren Kohlesorte und der erfindungsgemäßen
bituminösen Substanz B im Mischungsverhältnis 80:20, wobei beide Bestandteile bis zu
einer Korngröße von unter 2 mm gebrochen worden sind, aber vor bzw. nach dem Vermischen nicht in der
Wärme behandelt worden sind.
Bei der Zusammensetzung Nr. 6 werden nur 3 Gewichtsprozent der gut verkokbaren amerikanischen
Kohle verwendet und statt dessen 10% der vorstehend genannten modifizierten afrikanischen Kohle eingesetzt,
wobei das Brechgut zu etwa 90% eine Korngröße von 3 mm und weniger aufweist.
Auch in der Zusammensetzung Nr. 7 liegt die gut verkokbare amerikanische Kohle nur in einer Menge
von 3 Gewichtsprozent vor, und statt dessen werden 10% einer einfachen Mischung aus der afrikanischen
nicht verkokbaren Kohle und der bituminösen Substanz B eingesetzt. Aus den Zahlenwerten der Tabelle
XXiV for die Koksfestigkeit ist ersichtlich, daß
erfindungsgemäß (vgl. Zusammensetzungen Nr. 4 und 6) Erhöhungen der Koksfestigkeit um 0,2 bzw. 0,3
im Vergleich zu der Grundmischung gemäß Zusammensetzung Nr. 3 erzielt werden.
Hingegen haben die Zusammensetzungen Nr. 5 und 7, bei denen ein Teil der amerikanischen gut verkokbaren
Kohle durch einfache mechanische Gemische aus der afrikanischen Kohle und der bituminösen
Substanz B ersetzt worden sind, eine um 0,2 bzw. 0,9 geringere Koksfestigkeit als die Grundmischung
Nr. 3. '
Durch diese Ergebnisse wird der Vorteil bestätigt, der sich dadurch ergibt, daß die Mischung aus
Kohleausgangsmaterial und bituminöser Substanz bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhitzt wird,
weil dann die bituminöse Substanz ausreichend aufschmilzt, um die Kohlegranulate ganz zu umhüllen,
wodurch ein sehr homogener und fester Koks erhalten wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand des Fließdiagramms von F i g. 2 näher erläutert.
Die zu mocäfizierende bzw. zu verbessernde Ausgangskohle
wird zwischenzeitlich in dem Behälter 1 gelagert. Dann erfolgt eine Aussiebung mittels des
Siebs 2 in einen Feinkornanteil mit einer Korngröße von unter 3 mm, vorzugsweise unter 2 mm, und einen
Grobkornanteil, der nochmals in einem Brecher 3 behandelt wird, worauf das Brechgut erneut über
Leitung 4 dem Sieb 2 zugeführt wird. Der Feingutanteil gelangt über Leitung 5 in den Ofen 6, in dem
eine Wirbelschicht aufrechterhalten wird, und in welchem der Feingutanteil auf eine Temperatur erhitzt
wird, welche beispielsweise um etwa 30''C höher liegt als der Erweichungstemperatur der eingesetzten
aromatischen bituminösen Substanz entspricht. Beispielsweise dient als Heiz- und Strömungsmedium
in dem Ofen ein hochtemperiertes Verbrennungsgas, welches in dem Verbrennungsofen 7 erzeugt wird, dem
Brenngas über Leitung 8 und Luft über Leitung 9 zugeführt werden. Die aufgeheizte feine Kohle gelangt
über Leitung 10 in die Mischvorrichtung 11, der
ίο außerdem über Leitung 13 die bis auf eine Korngröße
von unter 2 mm gebrochene bituminöse Substanz aus einem Vorratsbehälter 12 zugeführt wird. Beim
Vermischen der bituminösen Substanz mit dem erhitzten Kohlegranulat schmilzt die bituminöse Substanz
auf und umhüllt das Kohlegranulat gleichmäßig bzw. dringt infolge der Affinität zwischen der aufgeschmolzenen
Bitumenkomponente und der Kohle in die einzelnen Kohleteilchen ein. Das so modifizierte Kohlematerial
wird dann aus der Mischvorrichtung ausgetragen und einer Zweiwalzcn-BrikeUiermaschine 14
zugeführt, in der die Haftung zwischen der bituminösen Substanz und den Kohleteilchen infolge der Druckeinwirkung
noch weiter verstärkt wird. Die dabei gebildeten Briketts werden mittels einer Transportvorrichtung
15 dem Brecher 16 zugeführt, wo in üblicher Weise ein Brechgui hergestellt wird, welches
dann zwecks Herstellung der endgültigen Beschickung für den Koksofen bei 17 ausgetragen wird.
Wen η man eine erfindungsgemäß modifizierte Kohle im festen Zustand bzw. als Brikett verwendet, dann
ist die günstige Wirkung beim Verkoken weniger groß als wenn man das modifizierte Kohlematerial als
Brechgut mit der gleichen Korngröße einsetzt, wie es für gut verkokbare Koksarten beispielsweise amerikanischen
Ursprungs üblich ist.
Infolge der außerordentlich guten Haftung der erfindungsgemäß verwendeten aromatischen bituminösen
Substanz an den Kohlegranulatteilchen findet auch während einer solchen Brechbehandlung keine
4P Trennung der Bitumenkomponente von der Kohlekomponeiüe
statt, sondern die Bitumenkomponente schmilzt auf und umhüllt dabei die Teilchen der
Kohleart minderer Qualität in der Beschickung im Verlauf des Verkokungsprozesses, wodurch dann ein
sehr gleichförmiger Koks mit guten Festigkeitseigenschaften erhalten wird.
Es wurde vorstehend bereits darauf hingewiesen, daß sich das erfindungsgemäße Verfahren in sehr einfacher
Weise und unter Verwendung der üblichen Zerkleinerungs- und Mischvorrichtungen durchführen
läßt, so daß keine besonderen Vorrichtungen oder Installationen erforderlich sind, um einen Koks mit
verbesserter Festigkeit zu erzeugen, was im Gegensatz zu der Arbeitsmethode steht, bei der Kohlebriketts
verkokt werden müssen bzw. bei der nach der Methode der Herstellung einer vollständig trockenen
Beschickung gearbeitet wird. Da sich erfindungsgemäß überdies Kohle minderer Qualität so aufbessern
läßt, daß ihre Verkokungseigenschaften praktisch derjenigen von gut verkokbaren Kokssorten
amerikanischer Provenienz verglichen werden können, ist es erfindungsgemäß möglich, den gegenwärtigen
Mangel an gut verkokbaren Kokssorten in einfacher und wirtschaftlicher Weise zu beheben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zur Verbesserung der Vcrkokungsciecnschaften
von Kohle als Einsatzmutcrial für Δ'κ Kokserzeugung, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine nicht verkokende oder eine nur schwach verkokende Kohleart mit einer aromatischen
bituminösen Substanz modifiziert, welche ein Atomverhältnis H:C von höchstens 1,1,
einen Siedepunkt von mindestens 3.50"C und einen Erweichungspunkt im Bereich von 100 bis 400°C
aufweist und durch Wärmebehandlung eines Kohlcntccrs, eines Erdöldestillationsrückstandes und/
oder eines Lösungsmittelextraktionsrückstandes von teer- oder pechartigem Charakter erhalten
worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die aromatische bituminöse Substanz in Mengen von i bis 40 Gewichtsprozent, zo
vorzugsweise von 1 bis 30 Gewichtsprozent, angewendet wird, bezogen auf zu modifizierende Kohle.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aromatische bituminöse
Substanz mit einer Kohlemischbeschickung kornbiniert wird, vorzugsweise in Mengen von 1 bis
10 Gewichtsprozent.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein Kohlenteer
und oder ein Straßen teer mitverwendet werden, vorzugsweise in Mengen von 1 bis 20 Gewichtsprozent
und insbesondere in Mengen von 1 bis 10 Gewichtsprozent.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein flüssiges Koh-
!enwasserstofföl und/oder ein Pech mitverwendet werden, vorzugsweise in Mengen von 1 bis 10 Gewichtsprozent.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die nur schwach verkokbare
Kohle als Grob- oder Uberkorn beim Aussieben eines Kohlematerials mit zusammengesetzten
Eigenschaften erhalten worden ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus Kohle und
aromatischer bituminöser Substanz anschließend brikettiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Vermischen von Kohle
und bituminöser Substanz bei einer über dem· Erweichungspunkt der letzteren liegenden Temperatur
erfolgt und daß diese Mischung nach dem Erkalten gebrochen wird, vorzugsweise bis zu
einer Korngröße von 3 mm und darunter, wobei der Anteil dieses Feinkorns mindestens 60%
ausmacht.
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ID=27521913
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